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Donnerstag de« 28. September 1S3S

Der Enztäler

SS. Jahrgang Nr. LL.)

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«uf dem Adolf-Hitler-Platz in Nagold stieß ei« Motorradfahrer aus der Pfalz mit einem Personenauto zusammen, wobei der Motorrad­fahrer im Gesicht schwer und der Beifahrer leicht verletzt wurden. Die Verletzten wurden ins Kreis- krankenhaus eingeliefert.

Am Samstag brachte der 58 Jahre alte Bauer August Gcickle in Simmvzheim, OA. Calw, einen Arm indie Strohpresse. Mit schwe­ren Verletzungen wurde der Verunglückte ins Kreiskrankenhaus nach Leonberg verbracht, wo chm der Arm bis zum Oberarm abgenvmmen wer­den mußte.

Am Montag ereignete sich in der Schorrworser Straße in Fellbach ei» Zusammenstoß zwischen einem Pferdefuhrwerk und einem auswärtigen Motorrad, wobei der Lenker des Motorrads eine schwere Kopfverletzung und eine Gehirnerschütterung davontrug und in bewußtlosem Zustand in das Krankenhaus Waib­lingen einzeliesert werde» muhte. Der Sozius- sahrcr wurde ebenfalls verletzt.

Großelfingen in Hoyenz., 24. Sept. (Drei- malGoldene Hochzeit in einer Fa­milie.) Es ist wohl als eine große Selten­heit zn betrachten, daß drei Geschwister in einem Jahre die Goldene Hochzeit feiern kön­nen. Am kommenden Sonntag werden hier die Eheleute Michael Georg Lörch und Elisa- betha geb. Ruff ihr 50chhriges Ehejubiläum wier». Ein Bruder der Jubilarin, Sebastian Ruff von hier, hat bereits am 31. Januar die­ses Jahres in St. Louis in Amerika das Fest der Goldenen Hochzeit gefeiert. Ein weiterer Bruder der Jubilarin, Hubert Ruff, der eben- falls in Amerika weilt, kann im November die­ses Jahres sein goldenes Ehejubiläum begehen. Auch die Eltern dieser drei Jubelgeschwister, die Eheleute Jakob Ruff und Katharina geb. Krummholz, konnten seinerzeit am 12. Oktober 1903 das Fest der Goldenen Hochzeit begehen.

Lauphcim, 23. Seht. (Zwei Schwer- verletzte aus der Straße.) Am Sonn­tag früh wurde von fremden Radfahrern in der Nähe der alten Turnhalle mitten auf der Straße ein halbbekleideter Mann gefunden. Als sie auf der Polizeiwache Meldung erstat­ten wollten, trascn sie in der unteren Köuig- Wilhelm-Straße einen weiteren im Blute liegenden jungen Mann an. Nach Verständi­gung der Polizei und des SanitätszugeS

Hrde festgestellt, daß esI. Nehlig junior

.c, der blutüberströmt auf dem Gesicht lag.

' wurde ins Krankenhaus befördert, wo es ach herausstellte, daß der junge Mann neben einer gefährlichen Wunde am Hinterkvpf gvei weitere Verletzungen im Gesicht hatte. Da Betrunkenheit jedenfalls nicht in Frage kam, so muß die weitere Untersuchung Nähe­res ergeben. Rehliq muß bei fortwährender Blutung mehrere Stunden auf der Straße gelegen sein.

Bad Mergentheim, 24. Sept. (Schwerer Auto un fall.) Auf der Jgersheimer Straße stieß abends ein Personenwagen mit einem Bierfuhrwerk der Brauerei Klotzbücher zusammen. Die beiden Insassen erlitten schwere Verletzungen. Sie wurden ins hiesige Krankenhaus eingeliefert. Das Auto wurde stark beschädigt. Die Verunglück­ten sind die in Ingolstadt verheiratete Toch­ter des hiesigen Malermeisters Molle und ihr Mann. Die Verletzungen der Verunglück­ten, besonders der Frau, sind schwer.

SorbiMiche SsMltlschaflsamLiillg

Remstäler Weinwerbetag in Endersbach

Oigenbericbt cker k§8. -'kresse

Endersbach, 24. Septsmber. Eine ganz neuartige Weinwerbung haben die Gemein­den des Ncnistales am Montag durchgeführt. Die Wirte ans nah und fern wurden in die hiesige Turnhalle eingeladen, wo ihnen eine Reihe der besten Kostproben des Jahr­gangs 1934 serviert wurden. Die Halle war durch Ortsgruppenleiter Geigis recht stimmungsvoll geschmückt worden. Trauben und Blumen dienten zur Ausschmückung der Kojen. Auch die Tischreihen hatten eine» Schmuck auft:'weiien.

Jede Gemeinde war 'mit ihren besten Sor­ten des vergangenen Jahrganges vertreten. Die Reihenfolge der Kojen wurde vorher aus­gelost, so daß sich dem Besucher folgende An­ordnung beim Betreten der Halle ergab: Grunbach-Buoch, Stetten, Schnait, Rommels­hausen, Geradstetten, Kleinheppach, Enders­bach, Korb - Steinreinach; oben auf dem Podium hatten die Gemeinden Strümpfel­bach, Großheppach und Beutelsbach ihren Stand ausgeschlagen. In den Kojen boten Mädchen in Weingärtnerinnentrachten das Erzeugnis ihrer Gemeinde den Gästen an.

Ter Besuch aus dem ganzen Lanoe war lußerordentlich gut. ES mögen über 300 Wirte und sonstige Weininteressenten ge­wesen sein, die im Lause des Tages ihren Rundgang durch die Endersbacher Turnhalle machten und bei dieser Gelegenheit einige Dutzend Weinproben kosteten. Natürlich schmeckte jede Sorte ein wenig anders, denn schließlich ist es ja gerade der Vorzug unserer Remstalweine, daß jeder ein eigenes Bukett oder Bodengfährtle hat. Aber das eine wurde von allen Gästen restlos an­erkannt, daß nämlich die Remstäler Weine wirklich gut sind.

Dieser Nemstäler Weinwerbetag bekam durch den Besuch führender Männer des Staates und der Partei eine l -sondere Be­deutung. Im Laufe des Tages icaf Minister­präsident Mergent Haler in Begleitung von Landesbauernsührer Arnold ein, um sich von der Güte desRcmstälers" selbst zu überzeugen. Auch der stellt). Gauleiter Friedrich Schmidt zählte zu den Gästen des Nemstäler Weinwerbetages. Unter den weiteren Gästen befanden sich Abteilungs­leiter Dr. Schäfser vom Stabsamt des Reichsbauernführers Berlin, sowie Stabs­leiter I ä ck l e - Stuttgart. Sicherlich wird dieser Remstäler Wemwerbe- bzw. Wein­probetag Erfolg zeitigen. Hier handelt es sich um eine lobenswerte Gemein­

Bezahlt den Handwerker rascher!

Böswillige Schuldner hiutertreibe« die Sefandnng des Haadwerks

Das Borgunwesen hat sich in der Inflationszeit durch Verwilde­rung der Zahlungssitten außer­ordentlich breit gemacht. Die breite Oeffent- lichkeit scheint über die Tragweite dieser Zah­lungsunsitte, die in der Borenthaltung längst überfälliger Außenstände besteht, nicht ge­nügend unterrichtet zu sein. Vornehmlich im Handwerk macht sich der schleppende Eingang der Außenstände immer wieder besonders bemerkbar. Wenn auch zugegeben wird, daß weite Kreise der Bevölkerung, die als Kun­den des Handwerkers in Betracht kommen, durch außergewöhnliche Ereignisse in ihren Einkommensverhältnissen und in ihrer Zah­lungsfähigkeit beschränkt sind, so- mutz doch gesagt werden, daß diese Gründe allein das große Ueberhandnehmcn des Borgunwcsens nicht rechtfertigen können.

Ein Teil der Kunden gibt sich trotz seiner oft nicht leichten Lage jede erdenkliche Mühe, seine Verbindlichkeiten gegebenenfalls in Ra­ten z» bezahlen, und der Geschäftsmann ist in diesem Falle der letzte, der kein Entgegen­kommen zeigen würde. Leider wird dieses Entgegenkommen aber auch von gewissen Kreisen über alle Maßen zum Nachteil des Geschäftsmannes und zu egoistischen Zwecken ausgenützt. Dieser Eigennutz besteht in be­sonderem Maße bei den böswilligen Schuld­nern, die sehr wohl in der Lage wären, ihre Rechnungen prompt zu bezahlen; es fehlt hier lediglich noch am guten Willen. Der böswillige Schuldner entzieht sich seiner Zah- lunaspslicht mit allen möglichen Mitteln.

Als besonderer Auswuchs des Borgunwesens können die vielfach aufgetretenen willkürlichen und unberechtigten Abzüge an dem Rechnungs­betrag bezeichnet werden. Unter diesen Ab­zügen nimmt der Barzahlungsskonto eine be­sondere Stellung ein. Obwohl allgemein be­kannt sein dürfte, daß Handwerkerrechnungen sofort bar zu begleichen sind und infolge äußer­

ster Preisberechnung irgendeinen Abzug nicht ertragen können, wird immer wieder der Ver­such gemacht, einen entsprechenden Betrag an der Rechnung zu kürzen. Diese Unsitte hat sich in gewissen Kreisen bereits so stark eingebür­gert, daß auch nach längerer Zahlungsfrist und bei der Hingabe von Wechseln dieser Versuch gemacht wird.

Nicht unerwähnt darf bleiben, daß sich all diese Zahlungsunsitten insbesondere deshalb so breit machen konnten, weil der Geschäftsmann sich bisher nicht mit der nötigen Energie dage­gen zur Wehr gesetzt hat und dem Treiben nn Interesse der Erhaltung seiner Kundschaft Zu­sehen mutzte. Die Lieferungs- und Zahlungs­bedingungen der großen Unternehmen, von denen der mittlere und kleinere Geschäftsmann seine Waren und Rohstoffe bezieht, gebieten einen raschen Ausgleich des Kontos; hier gibt es ein solch langes Zuwarten nicht.

Infolge der dadurch eintretenden zeitlichen Verschiebung in den Zahlungsausgängen und -eingängen ist die Bildung eines zur Führung des Geschäfts notwendigen Be­triebskapitals nicht möglich. Daraus ergibt sich mit aller Deutlichkeit, daß der mittlere und kleinere Geschäftsmann dringend auf den Eingang seiner Außenstände angewiesen ist, um sein Geschäft ordnungsmäßig weiterzu­führen.

Der Kunde, der seine Rechnungen Pünkt­lich bezahlt, trägt in vorbildlicher Weise zur Belebung des Arbeitsmarktes und damit zur Arbeitsbeschaffung bei. Er nützt hierdurch nicht allein dem Geschäftsmann, sondern dem Volksganzen und dadurch wieder sich selbst. Andererseits hindert der böswillige Schuld­ner das Bestreben auf Arbeitsbeschaffung und übt dadurch Sabotage am Aufbau des nationalsozialistischen Staates, weil er sich durch ein solches Verhalten außerhalb der angestrebten Volksgemeinschaft stellt.

schaftswerbung, wobei jeder kleinliche Lokalpatriotismus ausgeschieden ist. Diese Art der Werbung hat auch den Vo»ua, daS Vertrauensverhältnis zwischen Weinbau­gemeinden und Wirten, daS oisher schon die Grundlage des Herbstgeschäftes im Remstal war, weiter zu Pflegen und zu festigen.

Amtlicher Großmarkt für Getreide und Fut­termittel vom 24. Sept. Weizen und Roggen haben laufendes Geschäft. Gute Qualitäten werden bevorzugt. Für Braugerste in guter Beschaffenheit besteht Nachfrage, während für Jndustriegerste die Gebote nicht mehr ausrei­chend sind. Futtergerste und Futterhafer sind stark begehrt. Mehl und Mühlennachprodukte haben guten Absatz und sind stellenweise recht knapp. Es notierten je 100 Kilo: württ. Wei­zen 76/77 Kilo ZV VII Septemberpreis Erzeu­gerfestpreis 18.90, Vl X 19.20, IV XIV 19.60. V/ XVI119.90; Roggen 71/73 Kilo 8 XIV 16, k XVII116.50, 8 XIX 16.70; Braugerste mit­tel Großhandelspreis 192<st beste 2021, Ausstichware über Notiz; Futtergerste 61/62 Kilo 6 VII Erzeugerfestpreis 15.90, G VIII 16.20^ Futterhafer 48/49 Kilo 8 XI 15.30,

8 XIV 15.80; Wiesenheu 7.75-8.25, Kleeheu 3.259, drahlgepr. Stroh 3.754.10. Mehl­notierung: Weizenmehl Basis-Type 790 In­land IV VII ab 15. bis 30. Sept. 26.90, V/ X

27.40, Vl XIV 28, V/ XVII 28; Roggenmehl Basis-Type 997 8 XIV vom 15. Aug. bis 30. Sept. 22.70, 8 XVIII 23.30, 8 XIX 23.50; Mühlennacherzeugn.: Weizen-Nachmehl Sept.- Preis 17.50, Weizenfuttermehl 13.50, Weizen­kleie IV VII ab 15, Sept. 9.95, IV X 10.10, vv XIV 10.30, V/ XVI110.45, Roggenkleie 8 XIV vom 15. 8 bis 31. 10. 10.10, 8 XVIII

10.40, 8 XIX 10.50 RM. Für alle Geschäfte sind die Bedingungen des Reichsmehlschluh- scheins maßgebend.

Ulmer Schlachtviehmarkt dom 23. Sept.

Zutrieb: 2 Ochsen, 14 Farren, 27 Kühe, 17 Rinder, 200 Kälber. 170 Schweine. Preise: Ochsen a) 41, Farren a) 41, b) 39 bis 41, Rinder a) 39 bis 41. b) 36 bis 38, Schweine a) und b) 52Vr. Kälber a) 54 bis 56. b) 50 bis 53. c) 46 bis 49, Kühe b) 27 bis 31, c) 23 bis 26 RM. Marktverlaus: Großvieh und Kälber langsam. Ueberstand. Schweine lebhaft.

Richtyrem für Wein

Der Gebretsbeauftragte für Weinabsatz, Gurrath (Heilbronn), machte während der Tagung der Unterländer Weingärtner und Obstzüchter in der Turnhalle Bracken­heim die Mitteilung, daß in den nächsten Lägen die Richtpreise für Wein veröffent- licht werden. Portugieser und Müller-Tur- gau: 34.50 M. Pro Hektoliter, SchwarzrieS» ling, Sylvaner, weißgemischt, 42 M. Pro Hektoliter. Für Weißriesling und Trollinger wird die Rlchtpreisfestsetzung noch geregelt, da die Witterung abgewartet werden mutz. Wie bekannt, kommen Hybriden, soweit ze noch vorhanden, nicht mehr in den Verkehr. Es kommt lediglich eine Verwendung alS Marmelade in Betracht. Zentner Hybriden 4 Mark.

Der deutsche Erntedanktag ist ein Bekennt­nis des deutschen Bauerntums zu seinen Pflichten gegenüber dem Volke.

Müermei ltersIkeresS

iMMSM E S 8 U » I.M tt Pk K Q k dN

»-ikirrck, weirvnu

(44. Fonsetzung.)

Gott im Himmel, der Traugott!"

Sie rührte sich nicht, das heißt, sie war n.ch! ft'ch.g, i-h zu rühren und duckte sich förmlich wie vor etwas Unabwend­barem

Wie selbstverständlich kam er auf die Laube zu. blieb im Eingang stehen und sagte jubelnd:Wenn i komm, wenn t wiederum komm, kehr ich ein. mein Schatz bei mir!"

Dann kam Wilhelms Rezept. Er nahm sie beim Kopfe und ließ sie nicht los, und als er fühlte, wie ihre Abwehr immer mehr schwand, war er um die weitere Entwicklung der Dinge mcht mehr besorgt.

23.

Brautkaffee.

L.r J/.;:rmftstcr hatte soeben seinen Vortrag beim König beendet und klappte sorgfältig seine Mappe zu.

Fritze." sagte der König, sich in den Stuhl zurücksetzend du willst noch etwas melden; wir wissen es bereits. Komme dir mit einem Glückwunsch zuvor. Wir sind über den künf­tigen Schwiegersohn unterrichtet und befriedigt. Wann soll die Hochzeit sein?"

Wir dachien im Anfang des Herbstes."

Laß' nichts fehlen. Fritze. Aus unserer Privatschatulle soll dir ein Beitrag zugehe.. "

Der Jägermeister straffte sich.

Majestät, ich glaube . . ."

Majestät, ich glaube, ich muß wieder danken," fuhr der König auf.Wie ich dich doch kenne! Aber diesmal weisest du mir meine brüderliche Beihilfe nicht zurück!"

Daß Majestät dieser Beziehung oft so gnädig gedachten, war meines Lebens stete Freud« und Befriedigung: daraus

aber einen Nutzen ziehen zu wollen, davor soll mich Gott be­wahren!"

Das hast du uns bereits emmat gesagt. Ist Therese unter­richtet. daß wir uns nahestehen?"

Nein, auch ohne dieses Wissen gehört Ihnen ihre Liebe. Mag sie es später erfahren!"

Wie du willst; sie ist deine Tochter, und du bist ein Starr­kopf, uns aber doch recht lisbl"

Mit herzlichem Händedruck war der Jägermeister entlassen.

Bon Jägermeisters großer Stube hatten schon seit Wochen die Weißnäherinnen Besitz ergriffen. Die Nähriek« aus Rei­chenberg führte mit ihren Helferinnen ein strenges Regi­ment. Hier durften ja keine Pfuscharbeiten mit unterlaufen, denn das Fräulein Braut hatte selbst so geschickte Hände und wußte die Stiche wie Perlen aneinanderzufügen. Sie iah mit Grauen den Tag kommen, an dem die Freundinnen zum Helfen kamen. Das war schon eine Sitte, den Näherinnen zum Aerger. Mittwoch sollte es sein und dem Fräulein noch geheim bleiben.

Guckt einmal nach der Straße, Jungfer Therese, jetzt kommt der Jäger Plötz," sagte Rieke plötzlich von ihrem Fensterplätze aus.

Therese ging eilig ihrem alten Freunde entgegen.

Kein Brief, Therese," rief er von weitem,aber warie. ich bringe schon etwas!"

Frau Mutter in der Küche? Ja dann wollen wir gleich zu ihr."

Was habt Ihr denn eigentlich?"

Ihr Diener, Frau Jägermeister, um gleich mit der Tür ins Haus zu fallen: Ich soll mit Herrn Jägermeisters Er­laubnis Therese melden, daß nächsten Mittwoch bestimmt Vrautkaffee stattfinden soll. Es paßt allseitig!"

Plötz, ist das wahr? Wir sind doch noch gar nicht so weit." sagte Therese.

Hat man je so etwas gehört," jammerte Christel.Das bringt kein Glück; erst muß doch der Hausrat beisammen und die Wäsche fertig sein bis auf Kleinigkeiten!" ,

Alterier' dich nur nicht," sagte die Jägermeisterm,davon hängt das Glück nicht ab!"

Wie ich mich freue, Mutter!"

Das wird ein Geschnatter werden," seufzte Christel,um» Knoten werden sie in den Zwirn machen, wie Kirschkerne so groß!" ^ .

Du darfst dann wieder trennen," sagte Therese lachend. Ueber die Arbeit, die dir erwächst, jammerst du nicht!"

Auch da ist vorgesorgt, daß sich die liebe Christel nicht übernimmt. Frau Adam hat ihre Hilfe angeboten, ste will auch die Brauttorte backen, so fein, wie der Hofmundbacker, und die silberne Bohne, die gebe ich. Ebenso bin ich der Fest­ordner," sagte würdevoll der Jäger, «und ich bitte» nur all« Anordnungen zu überlassen!"

Am Mittwoch, es war kaum vier Uhr. rumorte es schon im Hause. Therese ging mit bloßen Füßen hinunter.

Christel, du hast dich wohl in der Zeit geirrt?"

Mußt du einen Schlaf haben, wie ein Hase, zankte die Alte.Komm' bloß vor sechs Uhr nicht zum Vorschein, du sollst keinen Finger rühren in der Wirtschaft!" ^

Ihr tut grad' wie vor Weihnachten, und übrigens, dir könnte etwas Schlaf auch nicht schaden, aber anziehen werde ich mich und in den Garten gehen!" .. ,

Ja nicht. Plötz hat mir auf die Seele gebunden, »ch soll dich nicht raus lassen, und du weißt, wie der alte Krakeyler ist, wenn ihm sein Wille nicht geschieht!"

So ging sie denn kopfschüttelnd hinauf, räumte ihr Stub- chen auf und putzte es mit den besten Decken heraus. Da horte sie unten Tritte und Geflüster. Verstohlen sah sie aus dem Fenster. Plötz stand am Tore mit zwei Jagerburschen. Sie trugen Ranken und Körbe voll Blumen. «Lieber alter Plotz, dachte Therese und nahm sich vor, nicht zu fragen und nicht zu spionieren . .

Um 6 Uhr begann die Nährieke ihr Tagewerk, und rmw stellten sich Freundinnen ein aus dem Dorfe und aus der nächsten Umgebung, und, wie prophezeit war, Geschwätz um»

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