Linie, „Flächen auszntellcn", sondern sich vor allem in den Dienst weitschanender Bevöl- kernngs- und Wirtschaftspolitik zn stellen. So gesehen rechtfertigt eine klare Plannngspolttik auch letzten Endes jeden noch so weitgehenden Eingriff in die private Interessensphäre. So gesehen rechtfertigt sich aber umgekehrt auch eine zunächst mit Opfern für Reich, Länder und Gemeinden verbundene Jndustrieverlagernngspolitik, die einen Ausgleich der für die zu verlagernden Betriebe mit der Verlagerung verbundenen Opfer ermöglicht. Von den öffentlichen Aufträgen war schon die Rede. Dazu können S t e u e r e r le i ch t e r u ng en, Sonder- tarife für Güter- und Personenbeförderung, Lieferung von Energie durch die öffentlichen Werke und manches andere treten. Die vielfach freilich auch wieder an engen lokalpatriotischen Interessen orientierte und
wohl in den jeltensteu Fällen, vielleicht garrne gewollt unter dem Gesichtspunkt der Jndu- strieverlagcrung betriebene Praxis vieler G e- meindcn im ganzen Reiche hat hier in jahrelanger Entwicklung gangbare und auch weniger gangbare Wege gefunden, die allerdings, da cs sich oft um heikle Fragen handelt, meist streng gehütet werden und zu einer Art von Geheimwissenschaft weniger Eingeweihter geworden sind. Aber gerade auch diese sehr wichtigen Bestrebungen in der Richtung eines gesunden interkommunalen Lustenaus- glcichs grösseren Stiles gilt es, zu Gunsten der vom Glück weniger begünstigten Gemeinden mit in den „Generalplan" der Reichsplanung einzubeziehen, wobei freilich gesagt werden muß, daß eine ideal durchgeführte Reichsplannng im Ergebnis von selbst auch zu einem vernünftigen Ausgleich in dieser Richtung führen müßte. (Schl, folgt.)
nungswissenschaft ausgehende Umoricntie- rung für unser Volk und seine Wirtschaft ist. Die menschliche Wohnstätte, der den Werkstoff liefernde gewerbliche Bedarfsmarkt, der die Erzeugnisse übernehmende Absatzmarkt und die Erna h- rnngsbasis müssen wieder in Einklang miteinander gebracht werden. Es muß möglich sein, wenigstens einen Teil der mehr als 70 v. H. aller deutschen Menschen, die dem Boden mehr oder weniger entfremdet waren, wieder in irgendeine Verbindung mit dem Boden zu bringen, ihn „bodennah" zu machen. Die folgenschwere Konzentration und Zusammenballung in den großstädtischen Industriezentren war, tiefer besehen, einfach nicht so sehr unahändcrlich, wie dies auch heute noch vielfach darzustelleu versucht wird Es haben bei dieser Entwicklung viel mehr eigensüchtige finanzielle und „wirischaftspolitische" Interessen, es hat dabei viel mehr eine heute weithin überwundene innere Haltung beigetragen, als man da und dort wahr haben möchte. Die grundsätzliche weltanschauliche Ilmorientierung nicht nur an den maßgebenden politischen und wirtschaftspolitischen Stellen, sondern bis tief hinein in die beteiligten Unternehmer- und Arbeiterkreise wird deshalb bei geeigneter Aufklärung das ihre auch zu der industriepolitischen Umstellung beitragen, die uns nottut. Soweit es aber zur Ueberwindung eigennütziger Strebungen einer Lenkung und Beeinflussung von zentraler Stelle aus bedarf,' gibt es eine Reihe wertvoller Maßnahmen, deren zweckentsprechende und unbeirrbare Durchsetzung viel zur Erreichung des Zieles einer gesunden Jndnstrieverlagerung beitragen kann. So hat Lndowici verschiedentlich gefordert, daß die öffentliche Auftragspolitik in den Dienst der Jndnstrieverlagerung gestellt werde. Oeffentliche Aufträge sollen nicht unter allen Umständen an bestehende Betriebe, sondern an solche Standorte vergeben werden, an denen die Errichtung neuer Betriebe erwünscht ist. Daß früher in dieser Richtung gesündigt wurde, indem bei der Vergebung öffentlicher Aufträge nicht in erster Linie dezentralisierte kleine und mittlere Betriebe draußen im Lande, sondern immer wieder die in den Industriezentren zusammengeballten Großbetriebe vorzugsweise berücksichtigt und damit verhängnisvolle Entwicklungen noch gefördert wurden, bedarf keines Beweises' Soweit mit der Erledigung solcher Aufträge nicht zugewartet werden kann, bis neue Betriebe erstellt sind, sollte die Vergebung von Aufträgen von der Eingehung bindender Verpflichtungen hinsichtlich der Betriebs Verlagerung abhängig gemacht werden. Zumal bei der derzeitigen starken Vermehrung der öffentlichen Aufträge sollte von der Vergebung „standortgebundener Aufträge" soweit als irgend möglich Gebrauch gemacht werden. Aufgabe einer richtig erkannten Reichsplanung ist es nicht in erster
2. Besichtigung der Sdstgtkter
Letzten Sonntag fand hier die 2. Besichtigung hiesiger Obstgüter unter Führung von Herrn Scheerer-Neuenbürg statt. Rund 50 Obstbaumfreunde nahmen am Umgang teil. Jeder Teilnehmer bekam den Eindruck, daß zum heutigen Obstbau eben doch neben Lust und Liebe auch ein ordentlich Maß praktischer und theoretischer Fachkcnntnisse und -können gehört. Er stellte nach dem Gesehenen fest: Der Behang ist gut, manchmal sogar reichlich, doch fast überall sehr schorfig. Sorten seien viel zu viele da, namentlich feineres Tafelobst sei eben nicht am richtigen Platz bei uns. Nur wenige, zweckmäßig unsgewählte Sorten seien vonnöten, besonders hier in unserem „zügigen" Tal mit seinen Verschiedenheiten nach Boden, Wärme, Wind ,Boden- und Luftfeuchtigkeit, Tal, Hang, Höhe. An Beispielen zeigte Herr Scheerer, welcher Apfel, welche Birne, welche Sorte, welcher Baum nach seinen Eigenschaften, nach dem, was er zum Gedeihen beansprucht, ins Tal, an den Hang, in die Höhe, mehr ins Trockene oder umgekehrt, oder auch ganz ausgemerzt gehöre. Wirtschaftsobst, nicht Tafelobst, käme hauptsächlich in Betracht, letzteres in den Garten oder als Spalier. Folgende Sorten seien hier besonders angebracht: Oehringer Blutstreifling, Bchn- apfel, Theuringer, Gewürzluiken, auch olle Lokalsorten wie Rosenapfel (Kantagsal), Prat- zelapfel, Tafelapfel, auch einige Birnensorten, aber mehr der Höhe zn, da sie Tiefwurzler seien.
Jeder Obstbaumfreund konnte lernen, denn an allem kam Herr Scheerer herum, immer an Hand von Beispielen, auf die man eben stieß: Stippichwerden, Spitzendürre, Mouilti- pilz, Fruchtsäule, vorsichtige Düngung mit Gülle, Baumscheiben, Frostnachtspan »er, über
richtiges Spritzen und den hiesigen Spritzversuch, Frostplatten, Schorf- und Krcbsanfällig- keit. — Besonders dankbar sind alle Teilnehmer über die tadellosen Erklärungen den Schnitt betreffend, Formschnitt, Frnchtschuitt, Kröpfschnitt. Den fachmännischen Schnitt der Spaliere will er uns nach Neujahr Praktisch vorführen. Im voraus unfern Dank, Herr Scheerer!
In der „Sonne" sprach er noch über Verschiedenes: Klebringe, Spritzen, ausivärtige Spritzversuche, Mosten, Ernte des Obstes, Baumreife und Reife im Sack, Zuckergehalt, Säure, Alkohol, über die noch zu entfernenden Baumruiuen, Handel mit Obst nach den: neuen Gesetz und über den recht starken Wildschaden, besonders an den Obstbäumen.
Herr Deisch dankte Herrn Scheerer und machte nochmals auf die jetzt anzubringenden Leimringe aufmerksam.
LÄks/väs/y
Letzten Sonntag konnte Gg. Ehrlich im Kreise einer stattlichen Zahl aufrichtiger Freunde seinen 80. Geburtstag feiern. Im „Ochsen" hatte sich zu Ehren des geschätzten Jubilars die Feiergemeinde zusammengefunden. Vertreter von Vereinen und einige gute Freunde des Geehrten brachten in ihren Ansprachen zum Ausdruck, wie sehr man den rüstigen 80-jährigen in Schömberg und weit darüber hinaus schätze. Zu seinem 80. Wiegenfeste gingen Herrn Ehrlich auch fernmündlich zahlreiche Glückwünsche zu. Bürgermeister und Pfarrer hatten ebenfalls ihre Glückwünsche gesandt. Nntcr den Gratulanten fehlte auch das Sanatorium Schömberg nicht: die Verwaltung hatte dem Jubilar eine Ehrengabe geschickt. Der Geburtstagsjubilar dankte in herzlichen Worten für all die Beweise der Aufmerksamkeit und brachte einige Gedichte zum Vortrag. Die gemütliche Geburtstags
feier war umrahmt von gesaugtrcheu Vor» trägen.
*
Dobel, den 25. Sept. Ein großer Trauerzug bewegte sich heute nachmittag durch die Straßen von Dobel. Von nah und fern waren Leute gekommen, um dem verstorbenen Amtsund Polizeidiencr Friedrich König das letzte Geleit zu geben. Ans all den Mchrufen war das eine immer wieder herausznhören, daß er während seiner fast 30-jährigen Amtszeit eilt Diener im wahrsten Sinne des Wortes an der Allgemeinheit gewesen sei. — Man mußte diesen alten „Schütz" gern haben; denn erstand jedermann gerne mit Rat und Tat bei. Noch im hohen Alter versah er rüstig und pslichtgetreu seinen Dienst. Er war und blieb in seinem ganzen Leben Soldat. Wie freute er sich, als er die Kunde vernahm, daß nnser Führer dem deutschen Volke die Wehrfreiheit wiedergegeben hatte! Wir Dobler werden unseren alten „Schütz" nie vergessen.
Höfen a. d. Enz, den 24. Sept. Ein dankbarer Pfirsichbanin steht hier im Garten von Herrn Kaufmann Wilh. Niebel. Derselbe war dieses Jahr reich behängen und trug Früchte im Durchschnittsgewicht von 200 Gramm. Der schwerste dieser „Eisernen Kanzler" brachte es ans 235 Gramm und war tatsächlich ein Riesenexemplar.
Loffenau, den 23. Sept. Gestern konnte die hiesige Hitlerjugend einen Festtag besonderer Art begehen. Es wurde ihr an diesem Tag das «von der Gemeinde erstellte Hitlerjugcndheim zur Benützung übergeben; ein Grund für die Jugend, den Tag festlich zu begehen. Morgens schon stellte sich die HI. von Herrenalb ein um gegen die hiesige HI. ein Geländespiel durch- znführcn. Erstere benützte geich die Kochgelegenheit in dem neuen Heim, um sich ein schmackhaftes Mittagessen zu' bereiten. Nachdem die Bevölkerung durch einen Propagandamarsch durch das Dorf auf das Ereignis des Tages aufmerksam gemacht worden war, versammelte man sich um drei Uhr vor dem schön am Waldrand gelegenen Heim. Die Flaggenhissung leitete die Feier ein. Pg. Bürgermeister Keim schilderte sodann in seiner Ansprache das Zustandekommen des Werkes. Die HI. und das JV. haben, soweit das in ihren Kräften stand, einen Teil der erforderlichen Arbeiten selbst verrichtet. Der Redner forderte die Jugend auf, das ihre dazu beizn- tragen, um das Heim zu einer Stätte der geistigen lind körperlichen Ausbildung und der Erziehung zu deutschen Männern zu machen. Es folgte ein Sprechchor der HI. „Wir schmieden ein neues Jungengeschlecht" und das Lied „Rollt mir die blutig roten Fahnen auf!" Fähnleinführer Rothfuß, Herrenalb, dankt für das große Entgegenkommen seitens der Gemeinde Loffenau und brachte das Sieg-Heil auf den Führer ans. Den Anwesenden wurde nun noch Gelegenheit geboten, das Heim zn besichtigen.
Birkerrfeld.
Beic. Schutz des Obstbaues.
Zur Bekämpfung des massenhaft austrelenden, sehr schädlichen Frostnachtspanners wird auf Grund von tz 1 der vorübergehenden bezirktpolizeilichen Borschi ist zum Schutz des Obstbaues vom 7. März ds. Is. (Snztäler Nr. 56) mit sofortiger Wirkung angeordnet, daß sämtliche Obstbäume aller Obstarten auf der ganzen Markung Bi» kenseld bis spätestens 5. Oktober 1935 mit Leimringen zu versehen sind. Zuwiderhandelnde haben Bestrafung zu gewärtigen. Birkenfeld, den 25. September 1935.
Der Bürgermeister: (gez.): Dr. Steimle.
Die vom Obst- und Gartenbauverein bestellten Leimringe sind bereits eingetrossen und können bei Philipp Rummel sofort abgeholt werden. 10 Meter Leimringe mit 12 Meter Kordel, die für etwa 10 bis 15 Bäume ausreichen, kosten 45 Pfa., sodaß also die Kosten durchschnittlich höchstens 5 Pfg. für den Baum betragen. Wer die Anbringung durch Beauftragte des Obst- und Gartenbauvereins wünscht, hat dies sofort bei Feldhüter Höll oder auf der Polizeiwache anzumelden.
Der Bürgermeister: Dr. Steimle.
NS.Semeinschsst „straft auch freuae".
Kreis Neuenbürg.
Die Abfahrt am Sonntag erfolgt mit dem fahrplanmäßigen Zug Wilvbad ab 6 Uhr 48. Ab Pforzheim mit dem Sonderzug. Rückfahrt ab Cannstatt gegen 21 Uhr 30, sodaß der Anschluß an den letzten Zug 11 Uhr 03 ab Pforzheim noch erreicht wird. Für die Hin- und Rückfahrt nach Pforzheim werden durch die Ortswarte Anschlußkarten mit 75°/» Fahrpreisermäßigung gelöst. Teilnehmerpreis: Fahrkarte ab Pforzheim, Rundfahrt in Stuttgart, Mittag, essen, Eintritt Flugtag und .Bäuerliche Schau" RM. 3.20.
2) Fahrkarte ab Pforzheim, Eintritt Flugtag und „Bäuerliche Schau" RM. 2.10.
3) Fahrkarte ab Pforzheim RM. 1.60.
Wir bitten um zahlreiche Beteiligung. Anmeldung bei den Ortr- Lmiern und beim Kreis amt.
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Mit heutigem habe ich krankheitshalber meine Metzgerei meinem Schwiegersohn
Herrn ZtrSkur ZU«>ing«r
übergeben.
Ich danke meiner verehr!. Kundschaft bestens für das mir entgegengebrachte Vertrauen und bitte dies auch auf meinen Nachfolger übertragen zu wollen.
XsH kdorls, Metzgermeister, und Frau.
LssckStts - Usdsrnskm«,
Der verehr!. Einwohnerschaft von Neuenbürg u. Umgebung bringe ich hiermit zur Kenntnis, daß ich die Metzgerei des
Herrn Xarl KdsrI«, hier
übernommen habe und wird es mein eifriges Bestreben sein, die verehrl. Kundschaft, stets prompt, reell zu vollster Zufriedenheit mit prima Fleisch- und Wurstwaren zu bedienen.
Xerkui' ZUrttngvr, Metzgermeister, und Frau» geb. Eberle.
Kr. »12.
W i l d b a d.
I Am Samsta - den 88. September 1935, abends - ab 8 Uhr, findet im „Schwarzwaldhof" unsere
statt, wozu alle hier wohnenden Iahrgangsangehörigen mir ihren Familicn-Angehörigen sceundlichst eingeladen werden.
Jahrgang 1885: Der Beauftragte.
ZwWs-BersteigerW.
Es werden öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung ver- steigert am Freitag, den 27. Sept. 1935, vormittags 10 Uhr, in Herrenalb:
Ein Klavier, 1 Nähmaschine, 1 Harmonium, 1 Schreibmaschine (Mignon), 1 Schreibtisch.
Zusammenkunft am Rathaus.
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