Aus dem Heimatgebiet
Es gibt keinen Aufstieg, der nicht beginne bei der Wurzel des nationalen, völkischen und wirtschaftlichen Lebens, beim Bauern.
Adolf Hitler.
Ausruf weiterer Vetriebsgruppen
zur Einführung des Arbeitsbuches
Im weiteren Vollzüge des Gesetzes über die ^ Einführung eines Arbeitsbuches vom 26. Februar 1985 hat der Präsident der Neichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung in einer zweiten Bekanntmachung vom 14. September 1935 nachfolgende Betriebsgruppen mit Wirkung Vom 1. Oktober 1935 ab zur Ein- führung des Arbeitsbuches auf- gerufen:
1. Landwirtschaft, Gärtnerei, Tierzucht, Forstwirtschaft, Fischerei.
2. Bergbau, Salinenwesen, Torfgräbcrci.
3. Textilindustrie.
4. Vervielfältigungsgewerbe.
5. Musikinstrumenten- und Spielwaren-Jn- dustrie.
6. Bekleidungsgewerbe.
7. Wasser-, Gas- und Elcktrisitälsgewinnnng und -Versorgung.
8. Reinigungsgewerbe.
9. Gaststättenwesen.
10, Häusliche Dienste.
lieber die Zugehörigkeit der Betriebe zu dcü Betriebsgruppen erteilen die Arbeitsämter in Zwcifelsfällcn bereitwillig Auskunft.
EiMaltuim -es EinrellMvelS bejm Winterhilsswerk
Von der Wirtschaftsgruppe Einzelhandel ist.bei den zuständigen Stellen der Wunsch geäußert worden, den deutschen Einzelhandel ^ in den Dienst des Winterhilfswerkes zu stellen und im Nahmen des Möglichen bei der Versorgung der Bedürftigen mit Brennstoffen, Lebensmitteln und neuen Textil- und Schuhwaren milwirken zu lasten. Der Einzelhandel ist sich darüber klar, daß dadurch eure wesentliche Verteuerung der Versorgung nicht entstehen darf, und er ist daher bereit, grundsätzlich auf jeden Reingewinn zu verzichten und seine Arbeitskraft als Spende für das Winterhilsswerk zu opfern. Im Hinblick aus die an einigen Orten in den Vorjahren gemachten Erfahrungen verweist er aus die Vorteile des Gutscheinsystems. Einmal sei die Auswahl beim Kaufmann größer und das kaufmännische Personal im Kundendienst erfahrener, zum anderen werde der Versorgung im Laden, jeder Almosencharakter genommen. da der Bedürftige Geschäft und Ware selbst aussuchen könne. Volkswirtschaftlich bedeute die Einschaltung des Einzelhandels. daß auf der Stufe der letzten Verteilung keine Umsatzausfälle entstehen und die Beschäftigungsmöglichkeit von Angestellten nicht eingeschränkt werde. Die Einschaltung des Fachhandels sei das beste Mittel, um die zu versorgenden Bedürftigen zufrieden zu stellen und gleichzeitig der gewerblichen Wirtschaft zu nutzen. Gleichzeitig würden die Dienststellen des Winterhilfswerkes wesentlich entlastet. Da eine zentrale Regelung nicht vorgesehen ist, die Gauamtsleiter des Amtes für Volkswohlfahrt aber angewiesen sind, bei Angeboten und Auftragserteilung Fabrikation. Handwerk und Handel nach Möglichkeit zu berücksichtigen, soll die Einschaltung des Fachhandels durch Verhandlungen mit den Gaubeauftragten des Winterhilsswerkes erreicht werden.
KdF-Ausfkug der Papierfabrik WildbaS AG., Wildbad.
Am Sonntag, dem 22. Oktober 1935, veranstalteten Betriebsführer uuü Gefolgschaft der Papierfabrik Wildbad einen Ausflug ins untere Ncckartal. Darüber ging uns nachfolgender Bericht zu:
Um 6,30 Uhr morgens fuhren vier vollbesetzte Kraftwagen in Wildbad ab. Nach einer flotten Fahrt kamen wir in Hcilbroun an der Kilianskirche an. Ein kurzer Aufenthalt im belebten Heilbronn, und schon gings Weiter nach Kochcndorf mit seinem großen Salzbergwerk, in das wir sofort cinfnhrcn. — Was wir in der Saline sehen und erleben durften, iibertraf bei weitem unsere Erwartungen; und viele nahmen sich einen Salzbrocken zum Andenken an dieses unterirdische Sals-Rcich mit. Nachdem wir nns in Kochendorf mit einem kräftigen Mittagessen gestärkt hatten, fuhren wir nach Heidelberg, vorbei am historisch berühmten Wimpfen, an den stolzen Burgen und Schlößchen des Ncckartales und zahlreichen Dörfern. Staunend durchfuhren wir die vielen winkligen Straßen und Gäßchen, staunend und freudestrahlend winkten uns die Bewohner zu. — In Heidelberg erreichte unsere Fahrt den Höhepunkt. Unzählige Nachen, Boote, Motor- und Dampfschiffe belebten den Neckar, der uns eine kurze Strecke auf der Fahrt durch Heidelberg begleitete. Natürlich besuchten wir auch das weltberühmte Heidelberger Schloß. Großen Eindruck machten die gewaltigen Mauern der geräumigen Schloßüauten auf nns. Gar vieles gab es für uns zu bewundern, so z. B. der tiefe Schloßgraben, die zum Teil zerstörten Bau
lichkeiten des Schlosses, der große Schloßpark, die am Schloß vorbeiführende Zahnrad-Bergbahn und, nicht zu vergessen, die wunderschöne Aussicht, die wir von der Höhe des Schlosses aus genießen kanten. Nur zu bald schlug die Stunde der Heimfahrt. Nach dreistündiger Fahrt erreichten wir glücklich unser Wildbad. Diese Fahrt wird bestimmt jedem von uns in bester Erinnerung bleiben, und wir haben nur den einen Wunsch, recht bald wieder einen solchen Ausflug miterleben zu dürfen. —
Unserem Betriebsführer, dessen Unterstützung es ermöglichte, auch die alten Arbeitskameraden, die infolge hohen Alters bezw. Jnvalidät aus dem Betrieb ausscheiden mußten, an der Fahrt teilnehmen zu lassen, sei an dieser Stelle Dank gesagt, ebenso dem hiesigen Ortswart der NS-Gemeinschaft .Kraft durch Freude" für seine Bemühungen um das Zustandekommen unseres Ausfluges.
Wie berichtet, ist cs gelungen, sämtliche Gesang, Musik, Turnen und Sporl treibenden Vereine in einer Arbeitsgemeinschaft, die den Namen „K u l t u r g e m e i n d e Birken- seld" trügt, zusammenzuschließen. In der Grünüungsvcrsaminlung der Kulturgemeiude, tu der 10 Vereine zusammengeschlosseii sind, wurde Bürgermeister Dr. Steimle zum Führer einstimmig berufen. Aufgabe der Kuliurgemeinde ist es, den Mitgliedern der ihr angeschlossenen Vereine und darüber hin- ans der ganzen Gemeinde durch Förderung aller Bestrebungen zu dienen, die geeignet sind, das kulturelle Leben in Birkenfeld anzuregen, zu beleben und zu heben. Außer den Vorständen der angeschlossenen Vereine sind in der Kulturgemeinde auch die bürgerliche Gemeinde, der Ortsgruppenleiter der NSDAP., die NS.-Gemeinschuft „Kraft durch Freude" und die NS.-Kulturgemeinde vertreten. Die Gründung der Kulturgemeinde wurde allgemein mit großer Zustimmung ausgenommen.
Die neue« Aalsherren
Gestern Abend 7 Uhr fand im Rathaussaale die Amtseinsetzung der neuen Ratsherrn statt. Der Rathaussaal war zu diesem Zweck festlich geschmückt. Es herrschte dadurch eine richtige Feicrstimmung. Der stcllv. Bürgermeister, Pg.
Nachstehender Aufsatz ist im neuesten Heft des Reichsverwaltungsblattes erschienen. Er ist, wie uns der Verfasser mitteilt, aus der praktischen Erfahrung in der Birkenfelder Jndustrienansiedlungsfrage heraus entstanden. lieber die von Dr. Steimle aufgestellten Forderungen wird zurzeit auch im württ. Staatsministcrium beraten. D. Schr.
!.
Durch die kürzlich erfolgte Schaffung der „Reichsstelle für Raumordnung" wurde erneut die Aufmerksamkeit auf die große Bedeutung einer systematischen Reichspla- n u n g gelenkt, die die vielfältigen politischen, sozialen und wirtschaftlichen Faktoren für den Neuaufbau des deutschen Landes richtig zu erforschen und der Staatsführung die Instrumente für die Durchführung ihrer großen Aufgaben auf diesem Gebiete zu liefern hat. Eine der wichtigsten Aufgaben künftiger Reichsplanung ist die I n d u str i ev erläge r u n g, deren Ziel die dezentralisierte Verteilung der lebenswichtigen Industrien über das ganze Reichsgebiet ist. Richtiger ausgedrückt: Nicht die Jndustrieverlagernng um ihrer selbst willen ist das Ziel, sondern sie ist die wichtigste Maßnahme zur Erreichung des Zieles einer dezentralisierten Erzeugung bestimmter Güter. In welch hohem Maße beispielsweise Grenzschutz- und Luftschutzinteressen diese Dezentralisation unserer lebenswichtigen Judustrieen erfordern, braucht nur andeutungsweise berührt zu werden. Von höherer Warte aus gesehen, dürfen aber selbst die großen weltpolitischen und weltgeschichtlichen Perspektiven, die sich aus der Tatsache der „Rassenfronten" (Ludowici) ergeben, bei den Fragen nationaler Raumplanung und damit bei der Betrachtung des Jndustriever- lagernngsproblcmes nicht außer Acht gelassen werden. Deshalb kann auch der räumliche Bereich der Planung nicht weit genug gefaßt werden. Es ist für die frühere Entwicklung des Planungsgedankcns äußerst kennzeichnend, daß diese Planung dort, wo überhaupt von einer systematischen Planung die Rede sein konnte, lange Zeit über den Kreis der „Stadtplanun g" mrd „Stadterwcitc- rnng" nicht hinauskam. Erst der etwa 1920 ins Leben gerufene Ruhrsiedlungsverband und die einige Jahre später entstandenen Be- zirksfiedlungsverbände in Mitteldeutschland und der Bezirksplanungsberband Stuttgart wandten sich der bezirks weisen Pla-
Rothfuß, eröffnete die Sitzung und begrüßte die neuen Ratsherrn sowie Kreisleiter Böpple, der als Beauftragter der Partei, die Berufung der Gemeinderäte vorgenommen hatte. Er dankte dem Kreisleiter anläßlich seines Ausscheidens aus dem Gemeinderat für seine der Gemeinde geleisteten wertvollen Dienste und gab dabei der Hoffnung Ausdruck, daß der Kreisleiter auch in Zukunft für Herrenalb ein warmes Herz haben möge. Pg. Rothfuß machte längere Ausführungen Wer den Gemeinderat der vergangenen Systemzeit. Klar und eindrucksvoll war die Schilderung der Zustände einer hinter uns liegenden Zeit der Korruption und des jüdisch-internationalen Marxismusses. Die Aufgabe, die den neuen Ratsherrn gestellt sei, sei nicht leicht. Es handle sich zunächst darum, Herrenalb wieder judenfrei zu machen. Auch sonst stünden große Aufgaben bevor, die nur in gemeinsamer Arbeit zum Wohle der Gemeinde gelöst werden könnten. Hierauf gab Pg. R. die Namen der Ratsherrn bekannt. Es sind dies: Pg. Friedrich Mast, Pg. August Keller, Pg. Karl Pfeiffer, Pg. Arnold Gräßle, Hermann Schilling, Pg. Werner Mönch. Mit Ausnahme von Pg. Werner Mönch, gehörten sonst sämtliche Ratsherrn bereits dem bisherigen Gemeinderat an. Der neue Ratsherr Mönch wurde hieraus feierlich vereidigt. Hierauf ergriff Kreisleiter Böpple das Wort. Er fand herzliche Worte der Begrüßung unL übergab den Ratsherrn ihre Berufungsurkunden. Er freute sich besonders darüber, daß es im Gegensatz zu anderen Gemeinden, hier nicht notwendig gewesen sei, eine Umbesetzung des Gemeinderats vorzunehmen. Lediglich der Ratsherr Pg. Mönch sei neu hinzugetreten infolge des Ausscheidens des Beauftragten der Partei aus dem Gemeinderat. Dies lege davon Zeugnis ab, daß die Gemeinderäte in Len letzten zwei Jahren im Sinne des Führers gewirkt hätten. Er wies die Ratsherren darauf hin, daß ihnen Aufgaben von größter Wichtigkeit bevorstünden. In diesem Zusammenhang würdigte er die Verdienste des scheidenden Bürgermeisters Grub, dem er hier, in aller Oeffent- lichkeit, den Dank der Stadtgemeinde ausspreche. Er legte den Ratsherrn nahe, sich auf dem Rathaus immer als Vertreter der ganzen Gemeinde zu fühlen um so das Vertrauen der Bürgerschaft zu stärken. Nur so könne sich ihr Schaffen zum Wohle der Allgemeinheit auswirken. Die Festsitzung wurde geschlossen mit
n u ng zu — wobei sich die Leiden zuerst ge nannten wiederum in der Hauptsache auf das Gebiet der Wohnsiedlung beschränkten und nur beim letzteren spielten die Gesichtspunkte der Verkehrsplanung usw. von Anfang an mit eine wesentliche Rolle. Bon der Bezirksplanung kam man da und dort schon zur Forderung der „Landesplanung" im Sinne einer Planung innerhalb größerer Teile der noch immer bestehenden „Länder". Aber es blieb im wesentlichen bei der Forderung, wie überhaupt der praktische Ertrag der früheren Planungseinrichtungen relativ gering veranschlagt werden mutz. Und erst seit Verhältnismäßig sehr kurzer Zeit beginnt das Verständnis für eine von den ganz großen, letzten Lebensfragen unseres Volkes ausgehende, wcitschauende „Reichsvlannng" an Boden zu gewinnen.
Zwei grundsätzliche Erkenntnisse sind es, von denen eine vernünftige Planungsvolitik auszugehen hat: Berücksichtigung des Vorhandenen, in langer Entwicklung Gewordenen, gleichzeitig aber Herausarbeitung der Richtlinien, nach denen die künftige Entwicklung zu beeinflussen und zu lenken ist. Eine „Reichsplanung", die diesen Namen verdient, hat dabei von dem verhängnisvollen Fehler der bisherigen Planung in erster Linie abzurücken, die das Vorhandensein der „zwei deutschen Reiche", eines „Stadtreiches" und eines „Landreiches" (Ludowici) als einen sozusagen gottgewollten Zustand hinnahm. Dabei war dieser Zustand nur die zwangsläufige Folge einer der verhängnisvollen Entwicklungen des 19. Jahrhunderts, der Landflucht. Wie schlimm sich diese „zwei Reiche" in wirtschaftlicher,
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Gaupropagandaleitung
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Betr.: Photoaufnahmen vom Reicksparteitag 1935 für das Gaubilderarchiv
Die Teilnehmer am diesjährigen Rrichspartei- tag, die sich im Besitz don guten photographischen Aufnahme« vom Reichsparteitag befinden, werden gebeten, der Gaupropagandaleitung Stuttgart, Äronprinzstr. 4M solche Aufnahmen ln 2- bis 3- facher Ausführung für das Gaubilderarchiv und für eine illustrierte Sonderausgabe kostenlos zur Verfügung zu stellen.
OG. Neuenbürg. In der Turnhalle läuft am Donnerstag, 2. Oktober 1935,. nachmittags 5 und 8 Uhr, der Tonfilm: „Stoßtrupp 1917". Die verschiedenen Formationen werden gebeten, ihre Angehörigen auf die Vorführung aufmerksam zu machen und für einen guten Besuch zu werben.
Ortsgruppe Wilbbad der NSDAP. Morgen, Freitag abend 8.15 Uhr, finden die Zellenabende statt und zwar Zellen 1—4 Hotel alte Linde, Zellen 5—8 Wildbader Hof. Zu diesen Zellenabenden haben sämtliche PG. und Mitglieder der Gliederungen zu erscheinen. Entschuldigungen nur schriftlich u. begründet.
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NS-Gemeiuschaft „Kraft durch Freude". An alle Ortswarte! Teilnehmerzahl für Sonderzug nach Stuttgart bis spätestens Donnerstag abend 7 Uhr telefonisch aufgebcn.
Kreisamt.
Amt für Bolkswohlfahrt. Ortsgruppe Neuenbürg. Bedürftige Volksgenossen, die vom kommenden Winterhilsswerk betreut zu werden wünschen, werden Ersucht, sich am Freitag, den 27. Scpt. und Samstag, den 28. Sept. 1935, jeweils von 8—12 und von 2—71 Uhr auf dem Geschäftszimmer der NSV. zu melden, um dortsclbst die nötigen Anträge auszuführcn und. zu unterschreiben.
Ohne Unterschrift keine Berücksichtigung!
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Hitlerjugend 1 / 126 . Die Tagung der Presse» warte des Bannes 126 findet nicht wie ursprünglich angegeben in Nagold, soicdern in Horb statt. Teilzunehmcn verpflichtet sind: Sämtliche Gefolgschaftspresfcivarte und die Stammpressewarte. Die Teilnehmer fahren am Samstag, den 26. -Sept.,. nachmittags 1.40 Uhr, vom Hauptbahnhof Neuenbürg weg, so- daß sie alle den Zug erreichen, der etwa 2.30 Uhr in Brötzingen Richtung Horb fährt. Brotbeutelverpflegung ist zu empfehlen. Wegen Fahrt erfolgen noch Angaben. Jeder
">t bestnmnt zu erscheinen.
Unterbannführer 1/126.
sozialer, bevölkerungspolitischer und im weitesten Sinne kultureller Hinsicht auswirktcn, davon legt allein der 9. November 1918 und was ihm folgte, ein beredteres Zeugnis als alles andere ab. Wie wichtig es also ist, bei aller Würdigung des Gewordenen sich in der künftigen Planung stets besten bewußt zu sein, daß diese Arbeit „an eine falsche Entwicklung ängeknüpft werden muß", wird daran ohne weiteres klar. In weitem Umfange gilt es, die hochindustrialisierten städtischen Wirtschaftszcntren, die immer enger mit ausländischen Absatz- und Bedarfsmärktc» verwuchsen, wieder mit dem „Landreich" in Verbindung zu bringen, sie ans ihrer internationalen Verflechtung von einheimischer Industrie und ausländischer Nahrungswirtschaft zu lösen und ein gesundes „Mischungsverhältnis" von Stadt und Land, von vorwiegend städtischer Jndnstriewirt- schaft und vorwiegend ländlicher Ernährungswirtschaft hcrbeizuführcn. Darüber hinaus ist der Erhaltung einer gesunden, leistungsfähigen G r e n z w i r ts- ch a s t erhöhte Aufmerksamkeit zuzuwenden. Die „Württembcrgisiernng" des Ostens ist unter diesen Gesichtspunkten außerordentlich zu begrüßen, wenn bei diesen Bestrebungen auch alles vermieden werden muß, was an eine künstliche, trcibhausartige Hochzüchtung gewisser Industriezweige erinnern würde. 45 deutsche Großstädte. 90 v. H. aller deutschen Großstädte überhaupt, liegen in der gefährdeten Grenzzone. Ein Fünftel aller Deutsckie» ist in dem engen rheinisch-westfälischen Industriegebiet zusammengepfercht, lieber 80 v. H. der deutschen Industrie liegen in der durch Bodenwaffen gefährdeten Grenzzone. Dazu kommt für den noch übrigen Teil der deutschen Industrie fast durchweg die zusätzliche Gefährdung durch Luftwaffen. Das sind Tatsachen, die unter keinen Umständen übersehen werden dürfen. Sie zeigen aber gleichzeitig die wirtschaftspolitischc, die soziale, die kulturelle Notwendigkeit der Jndustrieverlagernng aufs deutlichste. Sie zeigen, wie lebensnotwendig nicht etwa irgend eine künstliche Rückwärtsentwicklung, wie sie von einseitigen Standpunkten aus immer wieder vertreten wird, sondern eine systematische, von den im Grunde einfachen — alle großen Dinge sind einfach! — Erkenntnissen der Pla-
einem begeisterten Sieg-Heil auf den Führer.
Industrieverlagecung und kommunale InduslereansiedlungSpolttik
Von Bürgermeister Dr. Theodor Steimle in Birkenfeld