Verhaltungen statt Einschreiten

Litauer,» Außenminister von Eden und Laval vorgeladeu

Genf, 25. September.

Wie nun bekannt wird, bezog sich die Un­terredung zwischen dem französischen Mini- sterpräsidenten Laval und dem britischen Völkerbundsminister Eden am Mittwoch in Genf auch aus die Memelfrage,- der li- tanische Außenminister Lozoraitis wurde" zu dieser Aussprache einige Zeit hin- zugezogen. Es wurden ihmVorhaltungen wegen gewisser neuerdings bekannigeworde- ner litauischer Maßnahmen im Memelland gemacht". Die Zurückhaltung, die sich die Garantiemächte Litauen gegenüber auferle- gen. ist bewundernswert. Obwohl die Groß­mächte genau wissen, und zwar ans lang­jähriger Erfahrung. daß man in Kowno auf Vorstellungen und Vorhaltungen in der Memelsrage zupfeifen" Pflegt, kann man sich noch immer nicht entschließen, die Li­tauer zur Ordnung zu zwingen.

Indessen treiben die Litauer im Memel­land. was sie wollen. Sie gehen so weit, bei der Post die unter Streifband versandten Stücke der deutschen ZeitungMemeler Dampfboot" gegen die deutschgedrnckte, aber litauische ZeitungMemeler Beobachter" auszutauschen. Daß sie aber selbst in diese Methode nicht allzuviel Vertrauen haben denn die Memelländer sind deutsch und nichts als deutsch, haben sie den einsei­tig litauischen Wahlausschuß zu einerSitzungzusammengerufen, um sich über die Verfälschung des Wahlergebnisses schon jetzt schlüssig zu werden.

Daß reder nur einigermaßen nicht vom Deutschenhaß verblendete Beobachter der tatsächlichen Verhältnisse im Memelland Ver­ständnis für die Zurückhaltung der Mächte Litauen gegenüber nicht aufzubringen ver­mag, beweist eine Rundschau durch die Zei­tungen der Welt. So fragt der Sonder­berichterstatter der LondonerDaily Mail" in Memel, wie lange noch Litauen mit seiner herausfordernden Politik gegen Deutschland

fortfahren werde. DerCourier de Genöve" (Genf) stellt fest: Jedenfalls gebietet es die Gerechtigkeit, anzuerkennen, daß die Be­schwerden des Führers nicht unbegründet sind. Die litauischen Behörden lassen sich ständig Uebergriffe auf das die Autonomie begründende Statut zuschulden kommen und die Garantiemächte dieses Statuts verharren in einer wenig verständlichen Teilnahms­losigkeit. Die litauische Negierung bekümmert sich ebensowenig um Beschlüsse des Landtages wie ein neugeborenes Kind um Mineralogie. Und die Straßburger TageszeitungDer Elsässer" erklärt:Wie immer die Wahlen im Memelgebiet ausfallen mögen, sicher ist das eine, daß bei einer halbwegs freien Durchführung des Wahlaktes die Deutschen eine Mehrheit im Landtag erringen werden und somit Anspruch auf Bildung der Negie­rung erheben dürfen. Man mag gegen das Dritte Reich politisch eingestellt sein wie man will, es muß jedoch zugegeben werden, daß es ein schwerer Fehler Litauens war, die ver­traglich sestgelegten Rechte der Deutschen des Memelgebietes zu verletzen."

Vas Fiaüw der litauischen Wahl­versammlungen imMemelgedtet

Memel, den 25. Sept. Am Mitwoch fand in dem Kirchdorf Pröknls eine litauische Wahlversammlung statt, in der der ehemalige statntwidrige Präsident Reisgys und der ehe­malige Landesdirektor Szwillus auftraten. Ebenso wie bei einer litauischen Wahlver­sammlung in Plicken verließen mehrere hunt- öert Bauer« den Saal. Nur IS blieben im Versammlungsraum zurück. Dabei verhaftete die litauische politische Polizei mehrere Per­sonen, «. a. auch den ehemaligen Fraktions­führe« der Landwirtschaftspartei. Pillus. Es entstand ein allgemeiner Tumult. Schließlich wurde litauische Grenzpolizei aus Memel zu Hilfe herangeholt.

Fliegerangriff auf Warnemünde

Die Manöver der Luftwaffe in Mecklenburg

Warnemünde, 25. September.

Unter Gefamtleitung des Kommandeurs im LuftlreiS II, Oberst Sperr! e, fanden am 24. und 25. September größere Hebungen der Luftwaffe statt. Im Mittelpunkt des Manö­vers stand der Schutz Warnemündes und seiner Anlagen gegen Angriffe einer Roten Partei, die mit ihren Streitkräften die Blaue Partei, also die Verteidiger Warnemündes, bis an die Elbe zurückgedrängt hatte. Ein Angriff der Roten hatte nach der Annahme dieses Kriegs- spiels die Verkehrsanlagen von Stettin zerstört. Außerdem waren alle anderen Häsen bis Lübeck ebenfalls in den Händen der Roten, so daß die Blaue Partei nunmehr darauf ange­wiesen war, ihren gesamten militärischen Nach, schub über Warnemünde zu leiten. Aus dieser Lage heraus ergab sich für die blaue Gruppe die Erkenntnis, daß mit einem Angriff der roten schweren Kampfflieger aus Warnemünde zu rechnen sei. Der gesamte Verteidigungs­apparat, also Flugabwehr, Jagdflieger und der Beobachtungsdienst des zivilen Luftschutzes wurde in den Zustand höchster Abwehrbereit­schaft versetzt.

Am 24. September zwischen 9 und 10 Uhr vormittags bereits wurde der Anmarsch einer Kampftruppe aus Warnemünde gemeldet, die von Hildesheim vorgestotzen war, sich jedoch unterwegs getrennt hatte, um die Abwehr zu zersplittern. Die eine Gruppe flog bis 3900 Meter, die andere bis 4500 Meter bei sehr gün­stiger Witterung das Ziel Warnemünde an, das auch erreicht wurde. Ein Jagdgefchwader, das sofort zur Abwehr aufgestiegen war, rückte dem Gegner nach Kämpfen über der Wolken­decke näher. Der Angreifer verlor ein Kampf­flugzeug. Ein 2. Angriff erfolgte mittags aus Warnemünde. Die Angreifer bewegten sich in einer Höhe von 4500 und 5500 Metern, wur­den aber rechtzeitig abgefangen und verloren

2 Kampfflugzeuge. Inzwischen hatte die Blaue Partei zu einem Angriffe auf Braunschweig angesetzt. Das Ziel wurde ebenfalls erreicht. Der Angreifer verlor allerdings vier Flug­zeuge, während die rote Abwehr, also die Jagd­staffeln, 2 Flugzeuge einbützte.

Alle drei Angriffe erfüllten ihren Zweck. Bestimmte bezeichnet? Plätze wurden mit Bomben belegt. Im Anschluß daran stellten Fernaufklärer das Ergebnis des Bomben­abwurfes fest: das Ergebnis war gut.

In der Nacht zum Mittwoch, in der zur Verschleierung der Lager Warnemünde und seiner Objekte ganz Mecklenburg verdunkelt war, ging eine ganze Reihe von Angriffen auf Warnemünde vor sich. Wieder arbeitete der Warndienst ausgezeichnet. Um 6Vs Uhr tauchte am abendlichen Himmel das erste Kampsflugzeug auf, das sofort von den Scheinwerfern erfaßt und unter Feuer ge­nommen wurde. Insgesamt erfolgten bis

3 Uhr früh 15 Angriffe in unregelmäßigen Abständen. Das Urteil des Schiedsrichters lautete in diesem Falle, daß die Angreifer '0 Prozent ihrer Maschinen verloren haben. ?ie konnten aber insgesamt 15 Bomben­

treffer aus die Anlagen von Warnemünde verzeichnen.

Am Mittwoch mittag gegen 12 Uhr rollte sich im Rahmen der Manöver der Lustwasse m Warnemünde eines der interessantesten Bilder ab. Neber Warnemünde hingen schwere Regenwolken tief herab, trotzdem hatte sich die Rote Partei aufgemacht, um den Fliegerhorst Warnemünde mit Bomben zu belegen.

Die Flugzeuge waren wiederum rechtzeitig durch Flugwachen gemeldet worden. Kurz nack> 12 Uhr tauchten am Horizont sehr tief fliegende ganz schwere Kampfmaschinen aus. die in Ketten den Flugplatz überquerten. In­folge der Verluste der letzten Nacht wiesen allerdings die Kampfverbände verschiedene Lücken aus. Sie schossen ununterbrochen Leuchtkugeln ad. um anzuzeigen, daß sie Bomben auf die verschiedensten Objekte nb- geworsen hatten. Gleich nach dem Erscheinen der Flieger setzte rund um Warnemünde langanhaltendes Abwehrfeuer der leichten Flak ein. Die Flükbatterien wurden aber von einer Kette Tief-Flieger der Roten Partei mit Maschinengewehren angegriffen. Die Flieger gingen bis auf wenige Meter herab, kehrten verschiedentlich zurück, um sich dann an die in der Ferne verschwindenden schwe­ren Kampfflieger anzuhängen. Dieser An- griff war entschieden für den Zuschauer der interessanteste der ganzen Lustmanöver. Mit diesem wirkungsvollen Großangriff haben die Uebungen ihren Abschluß erreicht.

Breslauer ZranzManeryaler verschob M «vs Reichsmark

Breslau, 21. September

Ter Franziskanerpater Franz Zimo- long (Pater Bertrand) erhielt wegen Vergehens gegen das Devisengesetz ein Jahr sechs Monate Gefängnis und 3000 RM. Geldstrafe oder noch weitere 30 Tage Ge­fängnis. Der Angeklagte hatte im Oktober 1934 und 1935 j e d e s m a l 15 000 N M., die dem in Jerusalem ansässigenVerein zum Heiligen Lande" zustande«, von einer Bres­lauer Bank abgehoben und dem Vertreter einer Orgelbaufirma in Jägerndörs in der Tschechoslowakei für einen Orgelbau über­geben, der das Geld dann ins Ausland brachte.

Das Gericht berücksichtigte, daß der An­geklagte auftragsgemäß gehandelt habe, und zwar im Aufträge des Paters Custos in Jerusalem, der ihm den Auftrag gegeben hatte, Geld für eine Orgel zu übersenden. Der Angeklagte hätte unbedingt aber Beden­ken haben müssen, denn er habe wissen müs­sen, daß der Vertreter der Orgelbaufirma Ausländer sei, der seinen Sitz in Jägerndörs in der Tschechoslowakei habe. So habe er damit rechnen müssen, daß das Geld dorthin gehen sollte.

Harmlose Sesprüche - keln Entlassungsgrund!

DaS Landesarbeitsgericht Berlin hatte kürzlich nach einer NdZ.-Meldung einen in­teressanten Fall einer willkürlichen Kündft gungsmaßnahme zu entscheiden. Eine Se­kretärin, die schon mehrere Jahre in dem Betrieb tätig war, hatte anläßlich der Ver­trauenratswahlen dem Buchhalter gegen­über mehrmals die Bemerkung gemacht, die l ausgestellte Liste werde abgelehut werden; nur Parteimitglieder können aufgestellt werden, nicht aber, so unsichere und unzuverlässige Leute wie die aus der Liste stehenden Volks­genossen. Der Buchhalter empörte sich über die Aeußerungen, da das Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit durchaus nicht die Ausstellung von Parteimitgliedern vor­schreibt, und wandte sich an den Betriebs­sichrer, der der Sekretärin die Kündigung zu- stellte.

Das Landesarbeitsgericht als Berufungs­instanz hat der Sekretärin in vol­lem Umfang recht gegeben und den Betriebsführer zur Wiedereinstellung oder Zahlung einer Entschädigung von 2000 Mark verurteilt. Das Gericht erblickte in den Aeu- ßerungen der Sekretärin keine Herabsetzung der auf der Liste stehenden Volksgenossen und erklärte im übrigen, daß derartige Gespräche über die Liste der Vertrauensmänner und der möglichen Ergebnisse der Abstimmung im Betrieb nichts Ungewöhnliches seien. Wenn dabei das eine ober andere Gefolgschaftsmit­glied in der Hitze des Gefechts etwas über bas Ziel hinausschiebe, so sei das nicht allzu schwer zu nehmen. Ein trif­tiger Grund zur Kündigung sei dieses Ver­halten nicht, da das Gerede keineswegs irgendwie zu Unruhe in dem Unternehmen geführt habe. Im Gegenteil habe der Ve- triebssührer die wahre Sorge um Ruhe und Ordnung in seinem Unternehmen zurückkreten lasten, da er bei dem Ausspruch der Kündi­gung offenbar von der Erwägung ausge­gangen fei, gerade der Sekretärin besonders deutlich machen zu müssen, daß Parteimit­glieder bei ihm keine bevorzugte Behandlung erfahren.

Sie dienten Volk und Vaterland! '

Festlicher Empfang der siegreichen Rennfahrer bei Daimler-Benz

Stuttgart, 25. Sept. Im Rahmen einer klei­nen Werkfeicr in Untertürkheim empfing die gesamte Gefolgschaft des Werkes, an ihrer Spitze die Betriebsführer mit Direktor Kis- sek, die siegreichen Rennfahrer um den großen > Preis von Spanien, vor allem Rud. Carac- ciola und Luigi Fagioli. Leider konnte Manfred v. Branchitsch an der Feier nicht teilnehmen, da er erkrankt war. Auf den rasch errichteten Holztribünen wohnte die gesamte Gefolgschaft der Daimler-Benz-AG. den: Empfang bei, zu dem auch zahlreiche Ehren­gäste eingetrosfen waren, so u. a. Minister­präsident M e r g e n th a l e r, der stv. Gau­leiter Schmidt, General der Landespolizei Schmidt-Loga n, zahlreiche Vertreter der Wehrmacht mit Oberst Cranz und Major Hartwein, Oberbürgermeister Dr. Strö- l i n, Rechtsrat Dr. Locher, der DDAC.- Gauführer Dr. Blaich und verschiedene Füh­rer des NSKK.

In seiner Begrüßungsansprache hob Di­rektor Dr. Kissel vor allem die Unter- stühung hervor, die die deutsche Automobil­industrie und der deutsche Automobilrenn­sport durch den Führer des Deutschen Rei­ches erfahren habe. Dem Dank an Carac- ciola und Fagioli gab Dr. Kissel in folgen­den Worten Ausdruck: Ihr Name und Ihre Leistungen werden ein Teil der Geschichte unseres Werkes und mit diesem aus alle Zei­ten verbunden sein. Dieser Dank an unsere Freunde ist und bleibt aber nur ein Teil jener Dankesschuld, die wir unserem großen Führer abzustatten haben. Nach dem äußerst herzlichen Empfang ergriff rm Werkkasino im Namen der Gäste Ministerpräsident Mor­gen t h a l e r das Wort, der u. a. aiisführte.

Gesunde Ainai

Berlin, 25. September.

Die Finanzen der DAF. sind gesund; diese an sich nüchterne Tatsache schließt aber eine unerhörte Leistung in sich. Hierüber hat der Neichsorganisationsleiter auf dem Reichs- Parteitag eingehend Bericht erstattet. Man muß bedenken, daß das Erbe, das die DAF. angetreten hat, in jeder Hinsicht katastrophal war. Die DAF. stand einem Nichts gegen­über; große Schulden waren vorhanden, der Beitragseingang war aus ein Minimum ge­sunken, und die Verwaltungskosten waren

riesengrok. Ta-" kam ..

des deutschen Arbeiters. Bereits auf dem vorjährigen Neichsparteitag konnte der Neichsorganisationsleiter von der Wieder­gesundung der DAF. und dem steigenden Vertrauen der deutschen Arbeiterschaft be­richten. Diese Entwicklung hat nun ihren Fortgang genommen. Im Oktober 1934 konn­ten sämtliche Verwaltungsstellen der Ver- bände zu einer Einheitsorganisation mit einem Derwaltungsapparat, einer Kassen- sührung und einer Beitragseinziehung zu- sammcngefaßt werden. Diese einschneidende Umformung erforderte viel Geld, war aber für eine nachhaltige Gesundung unerläßlich. Bereits am 1. Juli 1935 war der Etat wieder ausgeglichen, und ab Oktober 1935 wird wie-

baß die Siege der Daimler-Benz-Wagen in diesem Jahre beispiellos gewesen seien. AuS diesen Siegen sei zu ermessen, welch uner­hörte Tatkraft und Arbeit dazu gehöre, um zu solchen Erfolgen zu kommen. Daß ein deutsches Werk solche Erfolge zu erzielen ver. möge, sei auch von außerordentlicher wirtschaftlicher und außenpoli­tischer Bedeutung. Deshalb sei es für uns alle ein inneres Bedürfnis, allen diesen Männern der Arbeit, die unter Einsatz ihres Lebens den Mercedes-Stern zum Siege führen, und zum Wohle des Werkes und da­mit zum Wohle von Volk und Vaterland treue Arbeit leisten, den herzlichsten Dank zu sagen.

In der gewinnenden und munteren Art des Rheinländers erzählte dann der 6fache Sieger Rudolf Caracciola über seine Kämpfe, besonders über das letzte Rennen in Spanien. Seine Ausführungen wurden mit dem wärm­sten Beifall belohnt. Eine dramatische Schil­derung über den Kampf um die Erfolge dieses Jahres gab dann Rennleiter Neubauer. Als Vertreter des NSKK. stattete dann Trupp­führer Zapf die Anerkennung und den Dank des Korps ab, einen Dank, der auch auf den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler über­trug, auf den er ein dreifaches Sieg-Heil aus­brachte.

Ehrenrun-e Caracciolas auf dem VMsfefi

Stuttgart, 25. Sept. Der deutsche Mercedes- Rennfahrer und Sieger im Großen Preis von Spanien, Rudolf Caracciola, hat sich be­reit erklärt, beim großen Tag der Wehrmacht am nächsten Samstag anläßlich des lOO.Cann- statter Volksfestes während einer Gefechtspause ine Ehrenrunde zu fahren.

36 Cvndmügs fahren zum Volksfest

Stuttgart, 25. September. Noch stärker als am 1. Volkssestsonntag wird am kommenden Sonntag, den 29. September, das Land auf dem Cannstatter Wasen vertreten sein. Wiederum fahren 20 .KdF.-Sonderzüge aus ällen Teilen des Landes zum Volksfest: aus Gmünd, Heilbronn, Ravensburg, Tutt­lingen, Schorndorf, Mergentheim, Ulm (2), Wildbad, Oberndorf, Schramberg, Sigmarin­gen, Aalen, Gaildorf, Oberlenningen, Salach, Urach, Reutlingen (2). Auch aus Pforzheim und Freiburg werden Sonderzüge eintreffen. Mit letzterem fahren u. a. auch mehrere Vor­standsmitglieder der Landsmannschaft der Württemberger aus Freiburg. Die Gesamt­zahl der Sonderzüge an den beiden Volksfest­sonntagen nach Bad Cannstatt beträgt heute schon 36, es steht jedoch mit Sicherheit zu er­warten, daß noch weitere Sonderzüge an- gemeldet werden.

MWMWgMrMachling bei -rr MWHM

Berlin, 25. September

Tstu-Kag und Mittwoch tagte in Berlin der Verwaltungsrat der Deutschen Reichs­bahn. Die Betriebseinnahmen sind in den ersten acht Monaten des Jahres um rund 7,5 v. H. höher als im Vorjahre, sie reichen aber nicht aus, die bisher entstandenen Aus­gaben der Gesamtrechnung zu decken.

Der Verwaltungsrat nahm von dem Plan einer Vereinfachung der Verwaltung und von beabsichtigten und in Durchführung be­griffenen Ersparungsmaßnahmen mit beson­derer Beachtung Kenntnis, ebenso' von den Vorarbeiten zu einer Reform des Reichs- gütertariss und von den Grundsätzen für die Vergebung von Leistungen und Lieferungen.

Der Chef des Stabes Lutze hat mit Wirkung vom 15. Oktober 1935 allen SA.-Führcrn und SA.-Männern die Zu­gehörigkeit zum Cösener SC. verboten, da dieser die Durchführung des Arier-Grund­satzes abgelehnt hat. Wer nach dem 15. Okt. aus einem aktiven Korps oder einer Alt- herrcnschaft des Cösener SC. nicht ausgetre­ten ist, wird aus der SA. entlassen.

yen -er VAF

der eine Rücklage von vier Millionen RM. je Monat möglich sein. Das Ergebnis dieser Umgestaltung ist überraschend. Der Betrieb ist jetzt wirklich eine Ganzheit, und die Orga­nisation ist übersichtlich klar und beweglich. Auch konnten die Verwaltung?- und Per­sonalkosten erheblich eingeschränkt werden. Betragen z. B. jetzt die Unkosten je Mitglied und je Monat 0,38 RM., so waren bei de» früheren Gewerkschaften 1,98 NM. Verwal- tnngskostcn je Mitglied und je Monat nötig. Das ermöglichte aber, den Durchschnitts- beitraq von 3,60 RM. bei den früheren Ge­werkschaften auf 1,52 NM. bei der DAF. herabzusetzcu. Trotzdem sind die Leistungen erheblich gestiegen. Die Bargeldunterstützung für Erwerbslosen-, Invaliden- und Notfall­unterstützung, für Sonderhilfen usw. betrüg! im Jahre etwa 100 Millionen Reichsmark. Das sind nicht weniger als 34 v. H. vom gesamten Beitragsauskommen. Die Leistun­gen der DAF. sind auf den verschiedensten Gebieten so mannigfaltig und umfangreich, daß sie nicht umsonst die Beachtung in der ganzen Welt gesunden haben. Die erfreu­lichste Tatsache ist aber, daß die DAF. das Vertrauen des deutschen Arbeiters zurück­gesunden hat. Das ist der beste Beweis für die Nichtigkeit des beschrittenen Wegs