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Parteien können nun auf keinen Fall mehr zurück, ohne besorgen zu müssen, daß sie innenpolitisch allen Boden unter den Füßeü verlieren. Sie müssen, wenn die Regierung stark bleibt, nunmehr durch dick und dünn mit ihr gehen. Darüber aber weiß man ebensowenig, wie über Mussolinis letzte Pläne Bescheid, wie weit gegebenenfalls das Kabinett Baldwin selbst zu gehen bereit ist. Die starke Konzentration englischer Flotten- einheiten im Mittelmeer, ihre Verstärkung durch die größten Schlachtschiffe aus ande- rcn Meeren sowie die Vorbereitungen in Gibraltar und aus Malta darf man gewiß nicht als leere Demonstrationen betrachten. Es wird allerdings auch nicht damit zu rech­nen sein, daß England seine Machtmittel in dem gleichen Augenblick einsetzt, in dem italienische Truppen die abessinische Grenze Sberschreiten. England will ja, daß Sanktionen kollektiv beschlos. sen und durchgeführt werden. Zu- nächst wird also die Völkerbundsmaschinerie weiter spielen müssen. Sie könnte allerdings schon von dem Artikel 11 ausgehen, der be­reits im Falle der Kriegsdrohung die Bun­desmitglieder zuallen Maßregeln zur wirk- samen Erhaltung des Fadens" verpflichtet. Wenn Frankreich nach seinem Verhalten im Fünfer-Ausschuß zu schließen die Wahl zwischen Rom und London tatsächlich getroffen zu haben scheint, so ist damit noch nichts darüber gesagt, wie weit Laval nun mitgehen will. Keinesfalls dürfte er zunächst für mehr als wirtschaftliche Sanktionen zu haben sein, Dann wird England wahrschein­lich abwarten, ob Mussolini nach militäri­schen Anfangserfolgen, etwa nach der Ein­nahme von Adua, sein Prestige als gerettet ansieht und sich dann wieder bereit sindet, am grünen Tisch zu verhandeln. Sollte das aber nicht der Fall sein, so steht England yor der Frage, ob es eine der schwel­st en diplomatischen Niederla­gen und gleichzeitig den Angriff auf ein lebenswichtiges Zentrum des Empire stillschweigend hinnehmen oder ein Ultimatum stellen und bei Nichter­füllung seinen Schlachtschiffen den Befehl geben soll, die Geschütze feuern zu lassen.

Naurus Bordriimli im Donauraum

Wien, IS. September.

Eine neue Etappe kennzeichnet das Vor­dringen des italienischen Einflusses in Oester­reich und damit im Donauraum: Eine aus großen italienischen Schiffahrtsgesellschaften bestehende Gruppe hat zehn Millionen Vor­zugsaktien der österreichischen Donau- Dampsschissahrts - Gesellschaft übernommen »nd wird eine entsprechende Vertretung im Verwaltungsrat erhalten.

..Ich bin kein Sammler von Wüsten"

M«ffsttnr lehnt hie Vorschläge des Rinser, »«»schuffe- ab

London, 19. Sept.

Wie dieDaily Mail" meldet, hat der jetzt n Rom befindlich« Sonderberichterstatter des Blattes, Ward Prie«, eine Unterredung mit Mussolini gehabt, die sich auf Presseberichte be­zog, wonach die Vorschläge des Fünferausschus­ses noch weniger günstig für Italien seien, als die englisch-französischen Vorschläge von Paris. Der Korrespondent berichtet, Mussolini habe erklärt:Der Plan ist nicht nur unan­nehmbar, sondern auch lächerlich. Es sieht so aus, als ob der Völkerbundsaus­schutz glaubt, ich sei ein Sammler von Wüsten."

Im einzelnen soll der Duce geäußert haben:Ich werde den Bericht selbst erst später vor mir haben, aber wenn die von den Nachrichten - Agenturen telegraphierten Meldungen zutresfen, dann scheinen die Vor­schläge ironisch gemeint zu sein. Es wird an­scheinend angeregt. Italiens Bedürfnis nach Ausdehnung in Ostafrika solle durch Abtre­tung von ein Paar Wüsten befriedigt wer­den, einer Salzwüste und einer Steinwüste. Dies sind nämlich die Wüsten von Danakil und Ogaden.

Mussolini fragte lachend, ob man ihn für den Helden in einem der Bücher von Mark Twain halte, der so verliebt in Echos war, daß er zwei Berge mit schönen Echos kaufte und sich ein Haus dazwischen baute. Er fügte hinzu, er habe von den Franzosen vor kur- zem 110 000 Ouadratmeilen der Wüste Sa­hara erhalten. In diesem Gebiet wohnten ge­nau 62 Menschen, die man nach langem mühseligen Suchen in einem einsamen Tal gefunden habe, wo zufällig genug Wasser vorhanden war.

Das Danakil-Land sei der Boden eines getrockneten Meeres und bilde eine Wüste weißen Salzes von 200 Meilen Länge. Dort wachse nicht ein Grashalm, und nicht einmal ein Abessinier könne dort seinen Lebens­unterhalt finden. Die Wüste von Odagen sei eine Steinwüste. Mit einer Sandwttste könne man noch einiges anfangen. Einige Strecken der libyschen Wüste in Jtalienisch- Nordafrika seien bewässert und dadurch bewohnbar gemacht worden. Aber in einer ausgetrockneten Wildnis gewalttätiger Fels­blöcke. könne nickits wachsen.

Italien klötzl französische SiaaiSrenten ab?

Paris, IS. Sept. Die italienische Re­gierung soll die französische Regierung haben wissen lassen, daß sie die in ihrem Besitz be­findlichen französischen Staatsrenten avzu-

stotzen und dafür Gold einzulüsen beabsichtige.

Der italienische Botschafter soll betont ha­ben, daß dieser Schritt in engstem Einver­nehmen mit den französischen zuständigen Stellen erfolgen werde, um die französische Regierung durch plötzlichen Verkauf an der Börse nicht in Verlegenheit zu bringen. Wie verlautet, hat sich die Bank von Frankreich bereit erklärt, die in italienischem Besitz be­findlichen Renten, deren Gesamtwert etwa eine Milliarde Francs betragen soll, zu­nächst mit 100 Millionen Francs zu bevor­schussen und die Uebernahme der Werte dann allmählich zu vollziehen. Die italienische Re­gierung könnte danach also sofort 100 Mil­lionen Francs in Gold einwechseln.

8m Falle gewisser Notstände...

Eine vielsagende amtliche Bekanntmachung in Gibraltar

London, 19. September.

In Gibraltar wurde nach einer Neuter- meldung am Donnerstag folgende amtliche Bekanntmachung angeschlagen: Es wird hier­mit zur allgemeinen Kenntnis gebracht, daß es sich im Falle gewisser Not- stände unter Umständen als notwendig erweisen wird, in ganz Gibraltar die Lichter aus zu löschen. Dies wird möglicherweise durch die Absperrung der Hauptkrastanlage geschehen. Der Bevölke- rung wird daher empfohlen, sich Vorräte an Kerzen und anderem hinzulegen. Es wird aber darauf aufmerksam gemacht, daß auch solche Lichtquellen sorgfältig abgedickitet werden müssen. Zuwiderhandlungen werden geahndet.

England wird sich nicht binden

Die voraussichtliche Antwort auf die französische Anfrage

Paris, 19. Sept. DerMatin" meldet aus London, daß die englische Antwort auf die französische Anfrage über die Anwendung der Völkerbundssatzungen auf Europa in einigen Tagen der französischen Regierung übermit­telt werden würde. Die englische Antwort werde der Genfer Rede Sir Samuel Hoares entsprechen. Es sei also nicht zu erwarten, daß England eine ausdrückliche und vollkom­mene Garantie bezüglich eines Angriffes in Mitteleuropa geben werde. Es werde viel­mehr darauf Hinweisen, daß sein Versprechen, den Völkerbundssatzung treu zu bleiben, aus- reichen müßte.

SlottsnsKau bei Helgoland abgesagt

Berlin, 19. September.

Was Hai Laval dem Suce versprochen?

Fortdauer der Kriegsrüstuuge« im Mittelmeerbecken

Der ungewöhnlich starke, verheerende Sturm in der Nordsee hat leider das morgen, den L0. September, bei Helgoland beabsichtigte Zu­sammentreffen der Flotte mit den 10 Urlauber- dampsern der NS.-GemeinschaftKraft durch Freude" unmöglich gemacht. Der Oberbefehls­haber der Kriegsmarine, Admiral Dr. h. c. Raeder, sah sich deshalb gezwungen, im Einvernehmen mit dem Reichsorganisatwns- leiter Dr. Ley, der sich zur Zeit mit KfF.- Urlaubern an Bord des Schnelldampfers Lolumbus auf einer Nordlandsahrt befindet, und ebenfalls den Hebungen beiwohnen wollte, die Flottenschau abznsagen.

Das Heschenk des Meers an den Kaiser von davon überrelcht

Tokio, 19. September.

Der japanische Botschafter in Berlin, Graf Mushakoji, hat das vom Führer und Reichskanzler dem Kaiser von Japan geschenkte berühmte Kaiserin Saga-Bild in einer feier­lichen Audienz im Beisein des Ministerpräsi­denten Hirota dem Kaiser überreicht. Der Kai­ser hörte einen Vortrag über die Geschichte des Bildes an, sowie einen Bericht über die Ein­zelheiten bei der Uebergabe des Bildes durch den Führer an den Grafen Mushakoji in Ber­lin. Das Bild wird dem kaiserlichen Staats­schatz einverleibt und im Tempel in Kyoto un- iergebracht, wo es schon in früheren Jahrhun­derten cmfbcwahrt worden ist. Die japanische Presse berichtet ausführlich über die Uebergabe des Bildes und spricht dabei von einem hoch­herzigen Akt des Führers.

Amuadseu-AukzeiamnuLen kn der Arktis gesunden

Moskau, 19. Sept. Nach einer Blätter­meldung aus Leningrad hat der Leiter der Meteorologischen Station auf dem Kap Tscheljuskin mitgeteilt, daß von ihm aus der Insel Starokodamski in einer Entfernung von etwa 60 Kilometer von dem Kap Aufzeich­nungen von Amundsen und von Mitgliedern seiner Expedition gesunden worden sind. Es handelt sich um eine Flaschenpost, die von der Amundsen-Expedition aus den Jahren 1918 und 1919 stammt. Sie enthält Mitteilungen über die Lage und die Arbeiten der Expcdi- tionsteilnehmer. Eine zweite Aufzeichnung Amundsens ist auf einer in der Nähe befind­lichen Insel entdeckt worden.

Genf, 19. September. ^ Angeblich tagt der Völkerbund in Genf, um eine Lösung des italienisch-abessinischen Streitfalles zu finden. Da aber der Glaube an die Möglichkeit einer friedlichen Lösung höchstens noch von unverbesserlichen Jdeo- logen aufrechterhalten wird, gibt es andere intercssanle Dinge zu bereden. So z. B.: Laval soll Mussolini versprochen haben, an militärischen Sanktionen, die der Völker­bund allenfalls beschlösse, nicht teilzuneh- men. In Paris ist man darüber ungehalten. Man fordert Aufklärung über dieses Genfer Gerücht und droht mit seinem Sturz, wenn sich dieser Widerspruch zu der dem Völker­bund abaeaebcnen Treueerklärnna beltäliai-n sollten.

Indessen sucht man noch immer einen Ausweg aus der Zwickmühle, in die Frank­reich geraten ist. Italien will den Krieg mit Abessinien unabänderlich; Großbritannien legt bis jetzt eine Haltung an den Tag, die ganz darauf hinausgeht, einen solchen Krieg notfalls mit Waffengewalt zu verhindern. Dazwischen sitzt Frankreich und schützt ab, welcher Bundesgenosse der wertvollere sein könnte: Italien oder Großbritannien. Tenn einen von beiden wird es in dem Augenblick verlieren, in dem Italien und Großbritan­nien von Worten zu Taten übergehen. Und mit Frankreich sitzt der Völkerbund zwischen den Sesseln und sucht nach dervölkerbunds- frommen" Kompromißformel, die allen recht geben soll. Manche sind der Ansicht, daß Mussolini solange nicht losschlagcn werde, als der Völkerbund tage, weil er keine Ge- legenheit zu einem raschen Protestbeschluß geben wolle, und schlagen daher vor, den Rat solange tagen zu lassen, als eine Gefahr bestehe. Ein Gedanke, der den Mitgliedern der verschiedenen Völkerbundsabordnnngen einen Dauerkuraufenthalt am Genfer Sec verschaffen und dem Frieden auch nicht mehr schaden würde als das Plötzliche Finden einer Komvromißsormel.

Italien läßt sich aus seinem Wege nich! anshalten. Die Presse betont eindeutig, daß die Antwort ans die Vorschläge des Fünser- ausschusscs nur eine klare und eindeutige Ablehnung sein kann, und läßt sich dabei nicht entgehen, daran! hinniweisen, daß diese Vorschläge an sich eine Antastung der Ho­heitsrechte des Kaisers von Abessinien bcden- ten, also Italien nicht ein Vorwurf gemacht werden könne, der den Völkerbund genau

so tresse. Die Truppentransporte gehen eben­falls beschleunigt weiter.

Lloyd George prophezeit

London, 19. September.

In einer sehr pessimistischen Rede nahm Lloyd George am Donnerstag aus einer Versammlung des unter seiner Mit­wirkung gegründeten Aktionsrates für Frie­den und Wiederaufbau in Bradford zur internationalen Lage Stellung,

Lloyd George sagte voraus, daß es in ein bis zwei Wochen zu einem Angriffskrieg kommen werde und fragte, was England zu tun beabsichtige. Er sei sehr beunruhigt, denn er stände unter dem Eindruck, daß die Welt auf eine sehr große Katastrophe zufteuere. In den vergangenen Wochen sei er der erste gewesen, der die Rede deS englischen Außenministers in Gens begrüßt habe. Nichtsdestoweniger stehe er auf dem Standpunkt, daß die eng­lische Haltung schon früher hätte bckannr- gegeben werden sollen. Für die Verzögerung gebe es keine Entschuldigung.

Schon im Januar habe sich Abessinien an den Völkerbund gewandt, der trotzdem nicht sofort zusammengetreten sei, um den Kon­flikt zu prüfen. Mussolini sei nicht der Mann, der als Ersatz für Handlungen Reden ! halte und der eine Angelegenheit als erledigt I ansehe, nachdem er einmal darüber gespro­chen habe. Trotz der Vorbereitungen, die Italien in Eritrea und Somaliland treffe, sei in dieser Stunde in Gens niemand im Stande, zu sagen, welche nächsten Schritte der Völkerbund tun werde.

Was die S ü h n e m a ß n a h m e n anlang^ so trete England jetzt in vorsichtiger Form an die Mächte heran, und dennoch habe niemand eine Vorstellung, was irgend jemand zu tun gedenke. Reine wirtschaftliche Sühnemaßnah­men, die vielleicht vor Monaten nützlich ge­wesen wären, seien jetzt zu spät. Irgend jemand habe den Völkerbund im Stich gelassen, und aus diesem Grunde müsse ein Parlament ge­wählt werden, das dafür sorge, daß sich so etwas nie wiederhol''.

Das deutsche Bauerntum ist der Lebens- qnell des deutschen Volkes. Das ist sein Stolz, dem er aus dem Erntedanktag 1935 Aus­druck verleihen wird.

IM an dir SA

Tagesbefehl des Chefs des Stabes, Viktor Lutze Berlin, 18. September.

Der Chef des Stabes, Viktor Lutze, hat nachstehenden Tagesbefehl an die SA. erlassen: Die Tage von Nürnberg sind vorüber. Viele Arbeit wurde geleistet. Große Opfer wurden gebracht von jedem einzelnen. Allen Teilneh­mern, insbesondere auch den Führern und Männern des Aufmarschstabes, spreche ich an dieser Stelle meine Anerkennung aus.

SA.-Männer! Ihr habt dem Führer gezeigt, daß die SA. fester und härter, disziplinierter, sauberer und fanatischer hinter ihm und seiner Idee steht denn je! Der Beweis hierfür lag in Eurer Haltung, Eurem Blick! Mit tiefbeweg­tem Herzen, erfüllt von einem unbändigen Glauben an den Führer, habt Ihr Nürnberg verlassen. Mit diesem Befehl seid Ihr wieder in Eurer Heimat, zu Euren Einheiten gesto­ßen, und nach diesem Befehl werdet Ihr künf­tig handeln: Die SA. wird kämpfen unter Ein­satz aller Kräfte, bis zur höchsten Hingabe! Sie wird marschieren, bis der letzte Deutsche in unserer Bewegung steht. So will es der Führer und so marschieren wir. Das ist der Weg zu Freiheit, Arbeit und Brot, Lutze."

Die Oberste SA.-Führung gibt bekannt: Nachdem die Umstellung der SA. nunmehr durchgeführt ist und die SA. im alten Geist wieder einheitlich und geschlossen steht, müssen auch äußere Unterschiede fallen. Es gibt daher auch nicht mehr verschiedene, sondern nur noch grausilberne Aermelstreifen. Ausführungs­oestimmungen über die Umänderung ergehen gleichzeitig.

Der Dank der KCDAN. an die Presse

München, 18. September. Der Reichs- Pressechef der NSDAP, veröffentlicht am Abschluß des Reichsparteitages der Frei- heit folgenden Dank an die Presse:

Die Ausgaben, die der Reichsparteitag 1935 der deutschen Presse stellte, sind von ihr in anerkennenswerter Weise erfüllt wor­den. Ich möchte am Abschluß dieser auch für die Presse so anstrengenden Tage ihr den Dank der NSDAP, für ihre Arbeit und Mühe zum Ausdruck bringen. Besondere An­erkennung verdient auch die Pressestelle des Neichsparteitages in Nürnberg, deren sür- sorgende Arbeit das Werk der in Nürnberg weilenden Pressevertreter in besonderer Weise erleichtern half. gez. Dr. Dietrich, Neichspressechef der NSDAP."

Erkennst Kitter ehrlich!"

Antwerpen«? Zeitung über die Persönlichkeit des Führers

Brüssel, 19. September.

Das Organ der großniederländischen Be­wegung in Flandern, die in Antwerpen er­scheinende ZeitungSchelde", veröffentlicht einen Aufsatz über den Nürnberger Partei­tag der Freiheit, der die deutsche Volksge­meinschaft in inniger Verbundenheit mit ihrem Mhrer gezeigt habe.Es lebt in Deutschland ein neues Volk, willensstark und unternehmend, ein Volk, das wieder emporgerissen wird durch die Macht der Ideale. Wer das neue Deutschland kennen gelernt und seinen Führer gesehen hat. kann begreifen, daß dieser Mann so geliebt und verehrt wird. Hitler hat unleikgbar etwasGütiges und Gewinnendes". Ein reli­giöser Ernst spricht aus seinem Gesicht. Er ist aufrecht und jede Pose ist ihm fremd. Glauben zu besitzen und Glauben zu er­wecken das ist die göttliche Kraft, die sich in ihm offenbart. Sie ehrlich zu er­kennen, sollte den Tausenden von Ausländern, die den Nürnverger Parteitag miterlcbt haben, nicht schwer geworden sei n." ^

Klug UNS SMHttgü-

Polnisches Blatt über die Nürnberger Gesetze Warschau, 19. September.

Das nationaldemokratische BlattWar- szawski Dziennek Narodowy" behandelt die vom Nürnberger Reichstag beschlossenen Ge­setze ausführlich und stellt fest, daß diese Regelung der Judcnfrage klug und berech- tigt sei. Alle nationalen Bewegungen wen­deten sich gegen die politischen Rechte der Inden, aber erst in Deutschland sei diese Frage klar und entschieden gelöst worden, ebenso.,wie die Nassenseite der Judenfrage. Die Nürnberger Gesetze legen eine starke Bresche in den bisherigen jüdischen Besitz­stand. Ihre Bedeutung beruht nicht nur darauf, daß sie den Charakter der Juden­frage klar Herausstellen, sondern auch auf ihrer suggestiven Krast, die aus der Richtig­keit und Logik des Gesetzes folgt. Infolge die­ser suggestiven Krast werden die Nürnverger Gesetze Nachahmung bei anderen Nationen finden und die Lösung der europäischen Indensrage um einen bedeutenden Schritt vorwärts bringen.

Judenseindtiche Kundgebungen in London. Nach einer Meldung desDaily Wörter' hau- fen sich im Londoner Stadtteil Stamford Hill die Angriffe auf Juden. Am Dienstagabend sielen zahlreiche Personen vor einem Lichtspiel­theater über einen Juden her, der sich später in Krankcnhausbehandlung begebek mußte.