,,nanzieue,l noie — und daß die Folgen dieser Bedrohung sehr schlimm sein können. „Me mittleren und arbeitenden Klassen find in ihrem lebendigen Schaffen tödlich bedroht. Was wird geschehen in dem Spannungsraum zwischen der beängstigenden Not des Volkes einerseits und den ungeheuren Rüstungswerkstätten andererseits,, die den Krieg vorbereiten? Das fürchterliche Dilemma, Krieg oder Revolution, zeigt sein Gesicht .. Und der Artikel schließt mit der Kampfansage: „Vorwärts — jetzt oder nie — zur Freiheit der Bretagne. Erklären wir die Bretagne neutral!"
Das sind Anzeichen einer inneren Hochspannung. Wir sagten aber schon, daß Frankreich ein älterer Boden für Politische Bewegungen ist, daß die Skepsis des Franzosen ihn an rein gefühlsmäßigen Entschließungen und damit auch an Aktionen aus sittlichem Impuls hindert. Frankreich hat schon zuviele Revolutionen hinter sich.
Immerhin: Was bringt der 14. Juli 1935?
Lurt llotrel.
Französische Frontkämpfer mahnen zur Me
Paris, 10. Juli.
Die Nationale Vereinigung der Frontkämpfer und Kriegsopfer veröffentlicht eine Mitteilung, in der am Vorabend der Kundgebung des 14. Juli zur Ruhe und zur Einigkeit aufgefordert wird. Vor allem gelte es. einen Straßenkampf zwischen Franzosen zu vermeiden. Weiter fordert die Vereinigung, daß die Regierung alle notwendigen Reformen durchführe und sich von dem Einfluß der Wirtschafts- und Finanzmächte frei mache. Schließlich wird gegen die Gesetzesverordnung Stellung genommen, die den Frontkämpfern und Kriegsopfern weitere unnütze Opfer abverlange.
Ser Abschluß der Netchslagung „Krass durch Freude"
Gemeinschastsfahrt nach Cuxhaven
Cuxhaven, 10. Juli.
Die Neichstagung der NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" in Hamburg fand am Dienstag ihren Ausklang mit einer Ge- meinschastsfahrtnachCuxhaven, au der auch die Arbeiter-Ehrenabordnungen teilnahmen. Zu mehreren Gruppen eingeteilt, unternahmen die Teilnehmer in Cuxhaven verschiedene Besichtigungen. Nach einem Rundgang durch die Fisch-Versand-Halle wurden mehrere Fischverarbeitungsbetriebe ausgesucht, wo die mustergültigen Einrichtungen, sowie die vor- bildlichen Gemeinschaftsrüume sür die Ge- solgschaftsmitglieder in Augenschein genom- men wurden. Inzwischen war auch Dr. Ley in Cuxhaven eingetroffen, wo er von zahlreichen Volksgenossen stürmisch begrüßt wurde. Am Nachmittag wurde bei herrlichem Wetter eine Fahrt in See unternommen.
Am Abend trafen die Teilnehmer in einem Sonderzug die Rückfahrt nach Hamburg an.
Außenminister Beck berichtet über Berlin
Warschau, 19. Juli.
Beim Polnischen Staatspräsidenten sand am Dienstag eine der seit dem Tode des Marschalls Pilsudski üblich gewordenen ge- meinsamen Audienzen des Ministerpräsidenten Slawe!, des Generalinspekteurs der Armee Nhdz-Smigly und des Außenministers Oberst Beck statt. Wie verlautet, hat Minister Beck bei dieser Gelegenheit über seinen Berliner Besuch Bericht erstattet.
Durch einen Erlaß deS polnischen Staatspräsidenten wurden am Mittwoch die Kammern des Sejms und des Senats ausgelöst. In der Begründung heißt es, daß die beiden Kammern mit der Annahme der neuen polnischen Versassung ihre Pflichten erfüllt hätten. Der Zeitpunkt der Wahlen zu den neuen Kammern, die aus Grund der neuen Wahlordnung stattfinden werden, würde demnächst bekannt gegeben werden.
Abfuhr des Mißtrauensantrags
London, 10. Juli.
Die Debatte über die Arbeitslofenfrage fand am Dienstag in später Abendstunde ihren Abschluß, ohne daß irgendeiner der Redner neue Gesichtspunkte vorgebracht hätte. Nach dem Schlußwort Sir John S i - mons wurde der Mißtrauensantraa der Arbeiterpartei mit 450 gegen 7k Stimmen ab gelehnt. Das ist eim der größten Mehrheiten, die die Regierung je erzielt hat. Gemeinsam mit den Samuel- Liberalen stimmte auch Lloyd George.
Später wurde bekannt, daß Lloyd George während der Sitzung an Baldwin einen Brief geschrieben hat, in dem er sagt, er faste die Rede des Ministerpräsidenten als eine Verwerfung seines (Lloyd Georges) Wirtschaft- liehen und finanziellen Reformplanes auf und ersuche daher um Entbindung von sei- nein Versprechen, die Vorschläge nicht bekanntzugeben, bevor die Kritik der Regierung darüber zur Veröffentlichung fertig sei. Baldwin versprach Lloyd George daraus, die Angelegenheit heute dem Kabinett vorzulegen. Falls das Kabinett einverstanden ist, will Lloyd George seinen Plan Ende dieser Woche der Oeffentlichkeit vorlegen.
..ES steht Frankreich frei...
Die «Times- zum deutsche« Flottenbauprogramm
London, 10. Juli.
In einem Leitartikel der „Times" wird ausgeführt, daß die Veröffentlichung des deutschen Flottenbauprogramms für 1935 sür England und Frankreich einige der Bedenken und kritischen Aeußerungen neu belebt habe, mit denen das englisch-deutsche Flotten- abkommen ausgenommen worden sei. Die wahre Lehre des deutsch-englischen Abkommens sei zedoch die, daß die Deutschen ungehindert auf die Wiederschasfung ihrer Seestärke losgingen und daß das Abkommen ihrer Bautätigkeit eine feste, dauernde und maßvolle Grenze gesetzt habe. Es wäre den Deutschen. möglich gewesen, bei verhältnismäßiger Geheimhaltung weiterzubauen, bis sie eine Flotte geschaffen hätten, die gewaltiger gewesen wäre, als die Flotte, die es jetzt jemals besitzen könne. In britischen Augen sei eines der größten Verdienste des Vertrages sein Wert als Ausgangspunkt für weitere ähnliche Abmachungen. Das Verhältnissystem der Flottenverträge sei zusammengebrochen. Das englisch-deutsche Abkommen liefere eine Grundlage sür die Bekanntgabe von Bauprogrammen für eine Reihe von Jahren. Verhandlungen zwischen Großbritannien und Deutschland würden jetzt eröffnet, um Bauprogramme im voraus für die nächsten sechs oder sieben Jahre herzustellen. Um dieses gute Werk der Allgemein- heit nutzbar zu machen, sei es natürlich unbedingt üotwendig, daß andere Länder eine ähnliche Bereitschaft zeigten, ihre Programme im voraus zu erklären. Die britische Regierung habe deshalb die französische Regierung sondiert. Das deutsche Bauprogramm 1934/35 sei allen Signatarmächten des Washingtoner Flottenvertrages mitgeteilt worden. Das darausfolgende Programm habe aber die deutsche Admiralität nur der britischen Regierung bekanntgegeben, die ihr eigenes vorläufiges Programm Deutschland ebenfalls mitgeteilt habe. Nach dem in London zwischen Herrn v. Ribbentrop und den britischen Unter-
yanviern erreicyien Einvernehmen werde der Austausch künftiger Programme nur auf der Grundlage der Gegenseitigkeit erfolgen.
ES st ehe Frankreich daher vollkommen frei, die deutschen Baupläne bis 1942 kennenzulernen, wenn es zu Mitteilungen seiner eigenen Absichten bereit sei. Bisher scheine die französische Regierung hierzu leider nicht bereit zu sein, und bevor dies nicht der Fall sei, würden die Besprechungen, die die britische Regierung in London mit der französischen und anderen Negierungen zu führen wünsche, keinen Zweck haben. Es sei dringend zu hoffen, daß die französische Regierung den Vorteil für die Allgemeinheit erkennen werde, den eine freimütige und ausführliche Erklärung der künftigen Flottenstärken auf Frankreich legt und sür Europa haben würde. Die jetzige Lage gebe Frankreich eine Ueberlegenheit von 43 Prozent über die deutsche Flotte. Dieses Verhältnis könne Frankreich natürlich zeitweilig umstoßen, aber es sei schwer zu sehen, wie ein besseres Einvernehmen gefunden werden könne. Auf jeden Fall sei es durchaus wünschenswert, daß allerseits der äußerste Freimut bewiesen werde und daß die Seemächte Europas eine entgegenkommende, nicht eine negative Gei- stesverfassuna zeigten, nämlich im Sinne eines vereinbarten Bauens und nicht eines Gegeneinanderbauens. Auf jeden Fall blieben die großen Grundsätze der Vereinbarung vom 8. Juni bestehen, daß die Seestärke Groß- britanniens und die Deutschlands miteinander steigen oder sinken. Großbritannien sei tatsächlich zu nichts weiter verpflichtet, wäh- rend die Seestärke Deutschlands an die Großbritanniens gebunden worden sei. Schließlich bemerkt die „Times" noch, eine gemeinsame englisch-deutsche Erklärung zugunsten der Abschaffung der U-Boote würde insofern keinen bleibenden Wert gehabt haben, als Frankreich und andere Länder ihrerseits nicht -o r Abschaffung bereit seien.
Litauische Polizei verhaftet ausländische Studenten
Tilsit, 10. Juli.
Eine Gruppe von Studenten, unter denen sich neben deutschen auch englische, französische und italienische Studierende befanden, wurde auf einem Ausflug nach Neustadt, das an der memelländisch-litaui- schen Grenze auf groß-litauischem Gebiet liegt, von -er litauischen Polizei verhaftet und sieben Stunden festgehalten. Den Studenten wurde zum Vorwurf gemacht, daß sie sich der Spionage verdächtig gemacht hätten. Obwohl sich die Grundlosigkeit dieser Anschuldigung herausstellte und die Studenten freigelassen werden mußten, wurde ein Verfahren wegen Paßvergehens gegen sie eingeleitet. Ein englischer Student und die deutschen Studenten erhielten Geldstrafen in Höhe von 25 bzw. 15 Lit. Gleichzeitig wurden sie des Landes verwiesen.
Die Anklage wegen Patzvergehens stützt sich auf die litauische Auslegung der Bestimmungen für die Bädervisen, wonach man den Ort, an dem man als Kurgast wohnt, nicht verlassen darf. Der litauische Konsul in Königsberg hatte den Studenten vor ihrer Einreise jedoch erklärt, dah das Bädervisum zu Tagesausflügen durch ganz Litauen berechtige. Im übrigen mutzten sich die Studenten eine Durchsuchung ihrer Koffer gefallen lasten.
Allem Anschein nach liegt der tiefere Grund sür das Vorgehen gegen die Stu- deten darin, daß den litauischen Behörden der Besuch von Ausländern, ins- besondere von Angehörigen der Unterzeichnermächte des Memelabkommens, nichtan- genehm war, weil aus diese Weise einem größeren Kreis des Auslandes die wirklichen Zustände im Memelgebiet zur Kenntnis gelangen könnten. Vor allem aber suchen es die Litauer ängstlich zu vermeiden, daß aus- ländischen Besuchern der gewaltige Kultur unterschied zwischen dem Memelgebiet und Litauen aus eigenem Augenschein klar wird. Es scheint daher auch kein Zweifel zu sein, daß eine an- dere Studentengruppe, vorwiegend Amerikaner, ebenfalls fest genommen und erst nach einem Verhör wieder aus freien Fuß gesetzt wurde, als sie in Litauisch. Krottingen, jenseits der ehemaligen Vor- kriegsgrenze Dorsaufnahmen machte. Die gleiche Studentengruppe wurde übrigens zwei Tage später in Pogegen auf memelländischem Gebiet erneut festgehalten und mit Verhaftung und mit Gummiknüppeln bedroht, weil angeblich das Visum einer Teilnehmerin der Reisegesellschaft nicht in Ordnung war. Sowohl die Amerikaner als auch die anderen Studentengruppen haben Beschwerde beim Gouverneur und bei ihren Vertretungen in Kowno eingelegt.
tut uot?
Sn den Berchtesgadener Bergen vermißt
Berchtesgaden, 10. Juli.
Nach einer Mitteilung der alpinen Rettungsstelle Berchtesgaden sind seit 2.1uli zwei Bergsteiger im Gebiet des Hochkalter abgängig. Bis jetzt sind die Suchmannschaften erfolglos zurück- ekehrt. Soweit festgestellt werden konnte, andelt es sich bei einem der Vermißten um den 20 Jahre alten Tischler Friedrich Goldhammer aus Dresden. Der Name seines Begleiters ist noch nicht ermittelt. Die beiden sind von der Blaueis-Hütte, wo sie einen Rucksack hinterlassen haben, zu einer Tour über das Blaueis weggegangen und nicht mehr zurückgekehrt. An der Rand- kluft des Blaueisgletschers wurde außerdem ein Rucksack und ein Eispickel gefunden.
Fünf Sahre Zuchthaus für einen Devisenschieber
Augsburg, 10. Juli.
Die Große Strafkammer des Landgerichts Augsburg verurteilte nach zweitägiger Verhandlung den 36jährigen Karl Melber aus Augsburg wegen seines besonders schweren Verbrechens gegen das Devisengesetz zu sünf Jahren Zuchthaus und 24 000 RM. Geldstrafe, im Falle der Uneinbringlichkeit ein weiteres Jahr Zuchthaus. Der Haftbefehl bleibt aufrecht erhalten. Melber hatte nach der Anklageschrift im Sommer vorigen Jahres Farbenaktien in der Schweiz im Nominalbetrag von 205 000 NM. aufgekauft und dann in Deutschland wieder veräußern lasten. Das zum Ankauf der Aktien benötigte deutsche Geld hatte der Angeklagte teils selbst und teils durch Mittelsmänner über die Grenze verschoben und zwar 110 000 NM. Bei dem Geschäft erzielte Melber einen Kursgewinn von 190 000 RM. Dann verschob der Angeklagte noch einmal 153 000 RM. in die Schweiz. Der Staatsanwalt hatte sechs
Jahre Zuchthaus und 200 000 NM. Geldstrafe beantragt.
Netteres Anwachsen der Hochwasser
im amerikanischen Ueberschwemmungsgebiet Neuyork, 10. Juli.
In einigen Teilen des Ueberschwemmungs. gebietes im Staate Neuyork dauern die
schweren Negenfälle an. Mehrere Ortschaf, ten sind noch völlig abgeschnitten und be- sitzen weder Nahrungsmittel noch Trink-
waster. Die Vundesbehörden haben 25 000
Arbeiter, die an den Regierungsnotstands, bauten beschäftigt sind, zu einer beschleunigten Hilfsaktion und Aufräumungsarbeiten nach dem Katastrophengebiet entsandt. Der Sachschaden wird letzt aus etwa 15 Millionen Dollar geschätzt.
Infolge großer Wolkenbrüche wird jetzt auch Hochwasser aus den Ostteilen Penn- sylvanrens gemeldet. Dort sind zahlreiche Häuser und Brücken zerstört worden. Der Sachschaden ist bereits sehr erheblich.
Am Dienstag vormittag um 11 Uhr explo- dierte der Lufttrockenkessel einer Kirchheimer Holzwarenfabrik. Der Kessel wurde vollkommen zerrissen, ferner barsten die Wände des betreffenden Raumes. Auch die Wasserleitung wurde beschädigt. Personen kamen nicht zu Schaden.
Der außerordentliche Professor der Zoologie und vergleichenden Anatomie, Dr. Jürgens Harms, in Tübingen, hat den Ruf als Nach- solger von Professor Plate auf den Lehrstuhl von Ernst Haeckel an der Universität Jena angenommen.
Am Dienstag trafen das 2. und 3. Bataillon des Infanterie-Regiments Osnabrück mit dem Negimentsstab in Tübingen ein. Vor der Aula nahm der Regimentskommandeur, Oberst Beutel, den Vorbeimarsch ab. Dann suchten die Mannschaften ihre Quartiere auf. Am Nach- mittag stattete Oberst Beutel dem Stadtvorstand, Oberbürgermeister Schees, im Rathaus einen Besuch ab, um ihm seinen Dank und seine Anerkennung für die gute Unterbringung der Bataillone auszusprechen.
Mönsheim, OA. Leonberg, 10. Juli. (Lebendig verbrannt.) Auf furchtbare Weise kam am Dienstag nachmittag die acht Jahre alte Johanna Knapp, Tochter des Bäckers Knapp, ums Leben. Während die Eltern auf dem Feld beschäftigt waren, zündelte das allein zu Hause gebliebene Mädchen mit Zündhölzern. Plötzlich fingen ihre Kleider Feuer. Mit brennenden» Kleidern sprang das Mädchen aus die Straße, wo sich Nachbarn sofort um sie bemühten und das Feuer erstickten. Mit schweren Brandwunden wurde das arme Kind ins Kreiskrankenhaus nach Leonberg gebracht, wo es abends den schweren Verletzungen erlegen ist.
Biberach, 10. Juli. (Biberach eine Alemannensiedlung?) Bei den Ausgrabungsarbeiten für einen Neubau wurden, so berichtet die der NS.-Presse angeschlossene „Oberschwäbische Tagespost", auf dem Gigelberg wichtige Funde gemacht. Geborgen wurden Teile, eines menschlichen Skeletts und eine eiserne Lanzenspitze. Von fachkundiger Seite, der die Funde vorgelegt wurden, werden sie als aus einem alemannischen Reihengrab stammend beurteilt. Trifft das zu, so wäre das erste Alemannengrab in Biberach entdeckt. Bisher war man auf Vermutungen angewiesen. Der Vermerk einer alten Urkunde über Funde von menschlichen Skeletten und Waffen beim Bau des Weitzen Turmes war nicht mehr nachzu- prüfen. Nunmehr wäre der Nachweis erbracht, oatz Biberach in der Tat als Alemannensiedlung gegründet wurde, womit seine geschichtlich nachweisbare Gründungszeit um etwa 400 Jahre früher als nach bis- heriger Annahme zu legen wäre.
Eröffnung des Neckarkanals am 28 . Süll
Heilbronn, 10. Juli.
Am Sonntag, den 28. Juli ds. Js. wird die Betriebseröffnung der Neckarschiffahrtsstraßc von Mannheim bis Heilbronn stattfinden. Zu der Eröffnungsfahrt auf der kanalisierten Nek- karstrecke von Guttenbach bis Heilbronn, an welcher die Regierungen der drei Neckaruferstaaten sowie sonstige Interessenten teilnehmen werden, hat auch der Reichsverkehrsminister sein Erscheinen zugesagt. Bei der Ankunft in Heilbronn wird eine Begrüßung durch die Stadtverwaltung von Heilbronn erfolgen.
Mit der in der letzten Zeit durchgeführten Fertigstellung der 3 Staustufen Guttenbach, Neckarzimmern und Gundelsheim können die großen Rheinkähne mit bis zu 80 Meter Länge, 10,25 Meter Breite, 2,30 Meter Tiefgang und 1200 Tonnen Ladefähigkeit unmittelbar vom Rhein aus auf dem Neckar bis nach Heilbronn Verkehren.
Ein Fall von Wrathphus
Kein Grund zu Befürchtungen Stuttgart, 10. Juli. Der Polizeipräsident teilt mit: In der Paulinenpflege sind plötzlich 34 Kinder an Brechdurchfall erkrankt. Wie die bakteriologische Untersuchung ergeben hat, handelt es sich um Paratyphus, der ver- mutlich von einem Nahrungsmittel herrührt. Die meisten Kinder sind leicht, einige schwerer erkrankt, ein Kind ist gestorben. Die zustän- digen Stellen haben sofort alle Maßnahmen getroffen, um ein Weitergreifen der Epidemie zu verhindern. In der Zwischenzeit sind keine neuen Erkrankungen mehr aufgetreten, so daß keine Besorgnis wegen einer Weiter- Verbreitung der Epidemie mehr besteht.
Neuordnung des Pressewesens
Ellwangen, 10. Juli. Wie der Verlag der „Jpf- und Jagstzeitung" und der „Aa lener Volkszeituna" den Be- ziehern mitteilt, stellen diese beiden Organe >m Zuge der Neuordnung des Pressewesens, wie sie durch die Verordnungen des Herrn Präsidenten der Reichsprefsekammer vom 24. April 1935 geregelt wurden, mit dem 1. August ihr Erscheinen ein.