Alfred A-sender- spricht in Stuüga

..Die Entdeckung der Hassenseele M die revolutionäre Tat des Jahrhunderts"

Stuttgart, 28. November.

Marschtritte Hallen in den Straßen der Stadt. Trommelwirbel und schneidig ge­spielte Märsche branden an unser Ohr. Näher und näher kommt der aufrüttelnde Rhythmus. Fackeln werfen ihren gespenster- haften Schein voraus und beleuchten die vorangetragenen Fahnen. Auf den Bürger­steigen stehen die Menschen Kopf an Kopf. Stuttgart ist auf den Beinen. Und wenn man dieses Bild sieht, fühlt man sich in die Kampfzeit zurückversetzt in die Zeit, da es noch ein Wagnis war. Nationalsozialist zu fein. Der alte revolutionäre Geist, der die Bewegung von jeher beherrschte, ist wieder auf dem Plan. Endlich . . . eine Welle der Begeisterung geht durch die Um­stehenden und lautlos recken sich hundert, sa tausend Arme den SA.-. SS.-, PO.- und Arbeitsmännern entgegen. Marine-SA., HI.. DAF.. BdM. und Angehörige der Tech­nischen Nothilfe marschieren im gleichen Tritt und Schritt, mit klingendem Spiel in die größeren Säle der Stadt, um die Rede des Reichsleiters Pg. Rosenberg zu hören, der in der überfüllten Stadthalle über das Thema:Um den Sieg der nationalsozialistischen Weltan- schauung" spricht. Die Säle der Stadt find zum Brechen voll annähernd 40 000 Menschen sind Zeuge einer der größten Politischen Kundgebungen, die Stuttgart dieses Jahr gesehen hat.

der Stadthalle

In der Stadthalle erlebte inan wieder ein­mal ein Bild, wie man es in heißen Kampf­tagen gewohnt worden war. Seit Tagen waren alle Plätze ausverkauft und es kann nicht wun- dernehmen, wenn vom Boden der Halle hinauf bis fast unmittelbar unter dem Dachstuhl kein Fleckchen unbesetzt geblieben war. Man wurde leidenschaftlich an die großen Massenkund­gebungen der Jahre 1931 und 1932 erinnert und stimmte nachher im Stillen mit Rosenberg überein, als er im Verlauf seiner Rede sagte: Wir müssen unsere großen Kundgebungen immer und immer wiederholen, weil sie uns inzwischen zu kultischen Festlichkeiten geworden sind." Fühlbare Spannung lag über den sechs­tausend Menschen in der Halle in allen hatte schon seit langem der Wunsch gebrannt, Rosenberg, denPrediger und Propheten" der nationalsozialistischen Idee in Stuttgart selbst zu sehen und zu hören.

Einige Minuten nach 8 Uhr betrat Alfred Ro se nb e r^ in Begleitung von Reichs-

Jn seiner großen Rede tn der Stadthalle am Mittwoch abend führte Reichsleiter Alfred Rosenberg u. a. aus:

Wir alle sind uns in dem 14jährigen Kampf unserer Beweb»ng dessen bewußt gewesen, daß wir in einer großen Zeit des Umbruchs leben. Vom Jahr 1933 an hat dieser große Kampf aber andere Vorzeichen und andere Vorbedingungen bekommen. Wir sind in eine große Gestaltungsepoche gekom­men. Die Polemik ging früher nach außen, die Gestaltungsarbeit richtet sich im wesentlichen nach innen. Grundsätzlich ist zu sagen, daß man keinen Politischen Kampf mit der Hoffnung aus dauernden Erfolg führen kann, wenn man sich innerhalb der gleichen Ideologie und Weltanschauung bewegt, wie die Gegner, mit denen man kämpft. Jede wirklich große Wende in der Geschichte der Völker begmnt immer mit einem neuen Einsatz geistiger Art. immer mit einer neuen Anschauung der Welt. Die Entdeckung der Rassenseele ist

die revolutionäre Tat unseres Jahrhunderts.

Damit steigt eine neue Anschauung dessen herauf, was wir unter Wahrheit verstehen. Die neue Anschauung ist nicht so sehr in- tellektualistischer Natur, sondern sie sieht ihren Wert im Leben selber dargestellk. Wenn diese neue Weltanschauung Deutsch­land fruchtbar machen kann, dann ist sie für Deutschland einzig richtig und wahr.

Es handelt sich für uns also von vorn­herein nicht um Streitigkeiten über eine religiöse Dogmatik, sondern um das Problem der Fruchtbarkeitsmachung des deutschen Lebens.

Wenn z. B. ein großer Streit noch heute über die Sterilisierungsgesetze besteht, lo entscheidet für uns nicht das, was vor 1000 Jahren einmal gesprochen wurde, sondern das. was heute lebensnotwendig ist. Wenn man sagt, daß die Rassekunde antichristlich sei, so gestehen wir. daß wir diese Bewer- tung für das. was in Deutschland notwen­dig ist. ablehnen. Unsere Partei, so führt der Redner weiter aus. steht jetzt vor einer großen Prüfung, ob sie ihre Weltanschauung zu erhal- ten gewillt ist, oder ob sie vor den alten Mächten kapitulieren will. Wenn sie kapitulieren sollte, dann sind wir alle schwach gewesen, dann werden

stallyauer Murr unv fleuv. Gamener Schmidt die Trübine. um auf den Ehren- Plätzen Platz zu nehmen, auf denen sich in­zwischen sämtliche Minister, sowie zahlreiche Vertreter der staatlichen und städtischen Be­hörden, der SA., SS.. HI., der Reichswehr, Polizei u. a. eingefunden hatten.

Unter den Klängen der PO.-Kapelle voll­zog sich der Fahneneinmarsch. Nun begrüßte Gaupropagandaleiter und kommissarischer Kreisleiier Mauer die Anwesenden und vor allem auch Alfred Rosenberg, wobei er darauf hinwies, daß in 19 Parallelversamm­lungen nicht weniger als 30000 Volksgenossen angetreten sind, um von dem Reichsleiter für weltanschauliche Schulung das geistige Rüstzeug für den Kampf in den kommenden Wintermonaten cntgegenzunehmen.

Nach dem gemeinsam gesungenen Saar- lied folgte das LiedHeilig Vaterland", von HI. und BdM. zum Vortrag gebracht. Ihm schloß sich ein eindringlicher Sprechchor an, dem eine recht feinsinnige Darbietung eines HI. - Singchores mit Orchesterbegleitung unter dem TitelDie Fahne der Verfolgten", Gedichte von Baldur von Schirach. Musik von Wolfgang Leberccht. folgte.

Nun ergriff

stell». Gauleiter Schmidt

zu einer einleitenden Ansprache das "Wort. Er empfand es als ein ganz besonderes Glück, daß Alfred Nosenberg gerade auch einmal im südwestdeutschen Raum zu den deutschen Volksgenossen sprechen und auf die großen Dinge Hinweisen Wolle, die zu erfüllen uns die Aufgabe gestellt ist. In keinem anderen Teil des Reiches sei der Zusammenprall zwi- scheu der Weltmacht des römischen Impe­riums und des Papsttums und des germa­nischen Lebcnsempfindens so eindringlich und nachhaltig gewesen, wie in diesem. Von keinem Gebietsteil des Reiches her aber auch sei der Einfluß auf die Politische Ge­staltung des Reiches stärker gewesen, als von Südwestdeutschland. Aus dieser Tradition heraus dürfen wir hier in Würt­temberg uns als die Vorposten der natio­nalsozialistischen Weltanschauung bezeich- nen. Heute hat der Führer in den Schwa- ben feine treuesten politischen Soldaten. Wer es wage, in diesem Lande Giftkeime in den Nationalsozialismus hineinzutragen, könne sicher sein, daß er bis aufs Messer bekämpft werde. Hier zu klären, sei auch Alfred Rosenberg nach Stuttgart nerufen worden.

»^r nur eine vorübergehende Episode in der deutschen Geschichte sein, unwürdig der Zeit, die wir angebrochen haben. Diese große Prüfung hat für uns alle erst jetzt be- gönnen.

Bon jedem von uns wird verlangt, daß er nach einer Uebergangszeit seinen Posten so ausfüllt, daß er ein vollwertiger Zeuge dieses neuen Gedankens auf dem Platze ist, wo ihn der Führer hingestellt hat.

Inmitten aller Sorgen müssen wir uns des­sen immer bewußt fein, daß die Tat Adolf Hitlers nichts anderes war, als die Ret- tung Deutschlands vor blutigstem Unter­gang. Das wesentliche der nationalsozia­listischen Weltanschauung besteht zu aller­erst in dem Bekenntnis zur Tapferkeit. Wenn wir uns vor 14 Jahren täglich unsere Min- derwertigkeit und Sündhaftigkeit vorgewor­fen hätten, dann hätte kein Mensch von uns den Mut gehabt, an die Stärke des deut­schen Volkes zu glauben und den großen Kamps der Befreiung überhaupt zu begin­nen. Die Leute, die heute von den Horden der Völkerwanderungszeit sprechen, verges­sen, daß diese Horden die Gründer aller nationalen Staaten in Europa gewesen sind.

Wir kämpfen nicht um Dogmen und streiten nicht um Konfessionsbekenntnisse, sondern wir kämpfen um hohe deutsche Werte. Wir glau­ben, daß die nationalsozialistische Weltanschau­ung in ihren fundamentalen Grundsätzen so weit gestaltet ist, daß innerhalb dieser Welt­anschauung eine ganze Anzahl religiöse Be­kenntnisse Platz hat.

Wir haben Achtung vor jedem echten Reli­gionsgefühl und vor jeder echten religiösen Ueberzeugunz und ihrer Vertretung. Wir wehren uns bloß dagegen, daß durch Maß­nahmen der Vertretung einer Konfession etwa politische Geschäfte gemacht oder deutsche Werte beschimpft werden sollen.

Die neue Lebensform,

die äußerlich im Dritten staatlichen Reich heute besteht, hat noch nicht ihre letzte Prägung er­fahren. Und wenn in diesem Jahre das Wort von dem Orden gesprochen wurde, so ist dieser Begriff in diesem Jahre schon in wei­tere Volkskreise eingedrungen und der Begriff des Ordens ist heute schon ein stehendes Ge­sprächsthema für alle Nationalsozialisten ge­worden. Was das heutige Deutschland gestal­ten möchte, das ist aber nicht ein Bettlerorden, sondern ein Ritterorden.

Der ohnmächtige Formalstaat marxistischer und tiberalifiischer Art

wir innerlich morsch, er hatte nicht den Wil­len und die Gestaltungskraft, um überhaupt mit den ganzen Problemen des Lebens fertig zu werden, weil er die Gegner des Marxis­mus genau so behandelte, wie seine Freunde. Und inmitten unseres heutigen Kampfes müssen wir als eine grundsätzliche Parole folgendes feststellen:

Man kann keinen politischen Kampf mit der Hoffnung auf dauernden Erfolg füh­ren. wenn man sich innerhalb der gleichen Ideologie und Weltanschauung bewegt, wie die Gegner, mit denen man kämpft. (Beifall.)

Wir sehen das in den großen geschichtlichen Ereignissen des deutschen Volkes. Das ganze Mittelalter stand in diesem Riesenkampf zwi­schen zwei Polen, Kaisertum und Papsttum, ganz gleich, welche Motive im einzelnen die verschiedenen Kaiser auch getrieben haben mögen. Dieser Kampf zog sich blutschwanger durch mehrere Epochen deutscher Geschichte.

Ich glaube, daß jede wirkliche große Wende ,n der Geschichte der Völker immer mit einem neuen Einsatz geistiger Art. immer mit einer neuen Anschauung der Welt be­ginnt. So ging das Christentum in eine sich selbst zerstörende römische Welt hinein, und weil es eine neue Anschauung der Welt brachte, deshalb konnte es damals siegen.

Zu gleicher Zeit, als Luther auftrat, vollzog sich durch die Entdeckung des Kopernikus eme entscheidende Wende. Und heute können wir ebenfalls sagen: wenn früher die Menschen die Gesetze des Kosmos neu entdeckten, wenn sie sich Rechenschaft zu geben bemüht waren über die Gesetze des Blutkreislaufs, so hat die heutige Zeit sich wieder bemüht, eine neue Rechenschaft abzulegen von den Gesetzen des Blutes, des Charakters und -er Seele, und die Entdeckung der Rassenseele ist die revolutionäre Tat des Jahrhunderts. (Beifall.)

Damit steigt eine neue Anschauung dessen her­auf, was wir unterWahrheit" verstehen.

Die neue Anschauung

ist nicht so sehr individualistischer Natur, ihr Wert liegt nicht darin, daß sie nun lange logische Schlüffe zu ziehen bereit ist, sondern sie sieht ihren Wert im Leben selber dargestellt.

Es handelt sich für uns von vornherein also nicht um Streitigkeiten über eine reli­giöse Dogmatik, sondern um das Pro­blem der Fruchtbarke itmachung des deutschen Lebens. Wenn z. B. ein großer Streit doch heute über die Sie- rilisierungsgesetze besteht und wenn man daraus hrnweist, was vergangene Jahrhun- derte darüber eventuell ausgesuat haben mögen, so entscheidet kür uns rstht darüber, was vor 1000 Jahren einmal gesprochen wurde, sondern das, was heute Lebensnotwen­digkeit ist. (Lebhafter Beifall.)

Wir . glauben, daß es höchste Zeit ist, nicht Paläste für Kranke und Idioten zu bauen, sondern Wohnungen und die Stärkung des gesunden Menschentums in Deutschland zu fördern. (Lebhafter Beifall.) Das ist nicht ein Angriff auf unschuldig Kranke, sondern das ist «nter Umständen eine Erlösung für hunderttausend« Kranke, die nach unseren Gesetzen dann nicht mehr kommen werden.

Wir wißen nur zu genau, daß in den ver- gangenen tausend und hundert Jahren so mancher Gedanke und so manche Entdeckung von den Mächten der damaligen Zeit sofort als antichristlich hingestellt wurde und nach etlichen Jahrzehnten oder Jahrhunderten dann als ein urchristlicheS Erbgut in An­spruch genommen worden war. (Sehr rich­tig! Beifall.) Im dritten Jahrhundert nach Christo sollte das Kreuz eingeführt wer- den. Da haben sich noch viele Menschen gegen dieses christliche Kreuz gewandt. Jahrhundertelang haben die alten Mächte die Muttersprache bekämpft und eS als eine Frechheit bezeich­net, sie so viel zu gebrauchen, und diese Muttersprache hat sich Gott sei Dank durch- gesetzt und war die Voraussetzung alles besten, was wir als deutsche Kultur bezeich­nen. (Beifall.)

Und ich glaube, so wie es den Forschern in der Vergangenheit erging, so ist es auch uns 14 Jahre ergangen, indem wir alles das. was wir forschend uns bemühten, dar­zustellen und ins Bewußtsein zu bringen, alsantichristlich" hingestellt sahen. Heute aber können wir wohl mit Stolz sagen, daß dieser Gedanke eines neuen Forschungs­willens und eines neuen Selbstbewußtseins uns überhaupt die Kraft zu diesem ^jäh­rigen Kampfe gegeben hat, und es ist nun­mehr an den Mächten der Vergangenheit, sich mit diesem Gedanken abzufinden. (Bei­fall.)

Wenn die nationalsozialistische Bewegung nur eine politische Partei, und sei es auch die stärkste, unter anderen Parteien ge­wesen wäre, dann hätten wir alle umsonst gekämpft, denn die alten Weltanschau­ungen wären dann immer noch ungebro­chen aeblieben und wenn wir und unke*

Geschlecht (ns Grab gestiegen tvären, dann wären die Zentrumsführer und die sozial­demokratischen Führer nach uns Wiede* aufgestandea. (Beifall.)

Ich gestehe aber und glaube, das werden alle Nationalsozialisten tun. Wenn wir nur dafür gekämpft hätten, um unsere Politischen Gegner zu erledigen, so wäre das zwar eine große Ausgabe gewesen. aberderNatio- nalsozialismus HSstte seine Jahrhundertsendung nicht er­füllt. Und hier steht die Partei vor einer- großen Prüfung. Sie steht vor der Prüfung, ob sie ihren Charakter und ihre Weltanschau­ung zu erhalten gewillt ist, oder ob sie ge­neigt ist. vor den alten Mächten zu kapitu­lieren. (Beifall.) Wenn sie kapitulieren sollte, dann sind wir alle schwach gewesen, daun haben wir und das deutsche Volk doch nicht genügend Charakter aufgebracht, dann wer­den wir nur eine vorübergehende Episode in der deutschen Geschichte sein, unwürdig der Zeit, die wir angebrochen haben.

Diese große Prüfung

hat für uns alle erst begonnen.

Und inmitten mancher alter Sorgen müssen wir uns doch immer dessen bewußt sein, daß die Tat Adolf Hitlers nichts anderes !var als die Rettung Deutschlands vor blutigstem Untergang.

Wie im Einzelleben der einzelne Mensch dem Schicksal,mutig oder feig entgegentritt, so treten auch ganze Völker und Rassen dem ihnen cnt- egentretenden Schicksal verschieden entgegen, as eine Volk tapfer und kampfeslustig und das andere feig und hinterlistig. Das eine Volk möchte sich seinen Platz auf der Welt erstreiten und erkämpfen und das andere Volk, die andere Rasse, will sich diesen Platz durch Betrug er­schleichen.

Aus dieser verschiedenen Haltung der ver­schiedenen Völker und Raffen entstehen dann

ganz verschiedene Welkanschauungen.

Es entstehen ganz verschiedene Rechtsbegrifse, es entstehen ganz verschiedene Moralkomplexe überhaupt.

Wenn der Talmud erklärt: Wem. du in der. Krieg hinausziehst, so ziehe als Letzter hinaus, damit du als Erster wieder einziehen kannst (Heiterkeit), so ist das eine bestimmte seelische Charakterhaltung gegenüber dem Schicksal und ich glaube alles andere, als was der Deutsche mit dem NamenMut" bezeichnet. Und wenn wir in den vergangenen Jahrhunderten und auch heute noch von einemköniglichen Kauf­mann" sprechen, so wollen wir damit auS- drücken, daß damals einHändedruck und ein Handschlag mehr galten, als der dickste Vertrag im Liberalis­mus des 19. Jahrhunderts.

Wenn wir uns einmal vor 14 Jahren täglich unsere Minderwertigkeit und Sünd­haftigkeit vorgeworfen hätten, dann hätte kein Mensch von uns den Mut gehabt, an die Stärke des deutschen Volkes zu glauben, und den großen Kampf der Befreiung über­haupt zu beginnen. (Lebhafter Beifall.) Denn

Adolf Hitler

hat seinen Kamps doch nur in dem Glauben beginnen können, daß der Stolz, den er in sich fühlte, gepaart mit einer Verachtung gegenüber dem Verrat von 1918, doch irgend-, wie auch lebendig sein müsse in all seine» Kameraden, mit denen er gemeinsam vier­einhalb Jahre gekämpft hatte. Und er mußte sich sagen, daß dieser Stolz immer noch in der Vergangenheit, in der deutschen Ge­schichte groß ausbrauste gerade dann, wenn die feindlichen Mächte Deutschland ganz an den Boden gedrückt erblickten.

Und hier hat er diesen Aufruf an alles Gesunde und Starke in Deutschland erlasten. Und es gab immer mehr und mehr Men- 'chen in ganz Deutschland, die sich hinter ihn stellten. Hierin glaube ich. darf man auch das Geheimnis des nationalsozialistischen Erfolges sehen.

Man verteidigt nämlich auf dieser Welf nur etwas, was man für wertvoll hält, und man kann in den Kampf nur treten, wenn man den deutschen Charakter für wertvoll genug hält, für ihn einzutrete«. (Beifall.)

Wenn ein Jesuit in Köln in feinen Reden von den Horden der Völkerwanderung im Tone der höchsten Verachtung spricht, dann vergißt er, daß er selber einen Nachkommen dieser Horde darstellt. (Lebhafter Beifall.) Wenn er für seine Person sich als nicht mehr hochwertig hinstellen will, so ist das feine private Sache. Aber daß er ganz Deutsch­land und Deutschlands Geschichte verächtlich machen will, das scheidet ihn aus dem Gei­steskampf von heute aus. (Lebhafter Beifall.)

Dann vergißt dieser Herr, daß die söge- nannten Horden der Völkerwanderungszeit die Gründer aller nationalen Staaten in Europa gewesen sind. Die Herren haben unr­eines in der heutigen Zeit verwechselt, sie glauben noch immer, daß sie am Redner­pult des Reichstages stehen und verchseln dieses Rednerpult heute leider nur zu oft mit der Kanzel. (Stürmischer Beifall »nd Händeklatschen.)

Sie Rede Alfred Rofenbecas