Es ist bedauerlich, daß

auch die andere Konfession

glaubt, große Anstrengungen machen zu müs. scn, um uns dieAntichristlichkeit" und ^Verworfenheit" täglich vorzudemonstrieren. Wenn ein protestantischer Schriftsteller in einem ziemlich dicken Buch erklärte, die alten germanischen Götter seien untergegangen, weil sie ein feiges Gesindel ohne Spur von Ehrgefühl gewesen seien, so glaube ich. daß kr hier mehr getan hat, als jemals ein mar­xistischer Pamphlet fertig gebracht hat. Die lten germanischen Götter find längst gestor- en. Niemand denkt von uns, wie man unS zuschreibt, den sogenannten Wotanskult einzuführen. Aber diese germanischen Göt- ter waren doch auch ein Teil des deutschen Charakters, sie waren in ihrer Auffassung. Wie sie damalS' lebten, genau so ein Teil deS deutschen Charakters, wie derFaust" ein Teil deS deutschen Charakters ist, oder wie andere Gestalten der deutschen Sage und Dichtung.

Darum, wenn man hier einen Angriff nach dieser Richtung auf de« Charakter anseht, so beschimpft man hier bewußt den Charakterwert deS Deutschen überhaupt.

(Lebhaftes sehr richtig, Beifall u. Hände­klatschen.)

m übrigen hat die Nationalsozialistische ewegung eS immer abgelehnt, sich in ein­zelne Dogmenstreitigkeiten hineinzumischen .und wenn hie und da aus dem Temperament pines einzelnen heraus es geschehen sein sollte, so glaube ich, daß wir die alte Linie ganz konsequent weiter halten wollen.

Wir streiten nicht um Dogmen und wir streiten uns nicht um Konfessionsbekennt- nisie, sondern wir kämpfen um hohe deutsche Werte.

(Lebhafter Beifall und Händeklatschen.)

Wir glauben, daß die nationalsozialistische Weltanschauug in ihren fundamentalen Grundsätzen so weit gestaltet ist, daß inner­halb dieser Weltanschauung eine ganze An­zahl religiöse Bekenntnisse Platz hat. (Leb­hafter Beifall und Händeklatschen.)

Wir haben Achtung vor jedem echten Religionsgefühl

and vor jeder echten religiösen Ueberzeugung and ihrer Vertretung. Wir wehren uns bloß dagegen, daß durch Maßnahmen der Ver­tretung einer Konfession etwa politische Ge- schäfte gemacht oder deutsche Werte be- chimpft werden sollen. (Lebhafter Beifall lind Händeklatschen.) Wir behaupten und hoffen, daß der nationalsozialistische Staat lind unsere Bewegung auch den Abschluß des Mittelalters darstellt, daß nie und nimmer­mehr wegen Verschiedenheiten eines religiö- sen Bekenntnisses Deutsche sich die Köpfe ern- chlagen. (Stürmischer Beifall und Hände­klatschen.)

Die Kontinuilät des Skaakes und der Bewegung,

das ist das große Problem, das uns die nächsten zehn Jahre tagtäglich beschäftigen wird, und es ist ein Problem, das nickst etwa in diesem Jahre aufgetaucht ist, sondern Sie .wissen alle, daß das Braune Haus einen so- .genannten Senatorensaal beherbergt mil 61 Sitzen, die noch niemals gebraucht wur­den, und es liegt am Führer, zu be­st immer,. wann die Zeit gekom­men ist, um nach all den Prüfun- en menschlicher und sachlicher rt diesen deutschen Orden zu ründen und jene 61 Sitze zu be- etzen. Die Parteitage unserer Bewegung sind schon heute deutschekultrscheDarstellungen. Sie vollziehen sich von Jahr zu Jahr immer bewußter.

Die Vereidigung unserer SA. und SS., die Vereidigung unserer politischen Leiter sind jalles dutzende

Beispiele von einem neuerwachenden Leben,

von einem neuen Versuch, den Menschen von der Wiege bis zum Grabe durch die Einbil­dungskraft der Gedanken und kultischen For­men zu betreuen und zu bestärken, dennder einzelne Mensch, mag er noch so roß und heroisch sein, kann nicht 0 Jahre seines Lebens jeden Augenblick ein Held sein. Es ist

das große Geheimnis unserer Zeis,

daß wir mit dieser Darstellung des Symbols viele viele Jahrhunderte übersprungen haben und ein Zeichen zum Leben erwecken konnten, das heute fünftausend Jahre alt ist. Dieses Zeichen hatte immer den gleichen Sinn, des aufsteigenden schöpferischen, tatkräftigen Lebens. Ueberall erschien es als ein Kampfsymbol, als ein schöpferisches Lebenssymbol. Und diesen Sinn hat es heute in seiner vollen Fülle wie­dererhalten. Mag der eine beim Anblick dieses Symbols mehr an die früheren, der andere mehr an die politischen Kämpfe der 14 Jahre denken,

immer mehr wird dieses Hakenkreuzsymbol umwittert vom Glauben vieler Millionen und Abcrmillionen, vom Kämpfen und Sterben schon vieler Hunderte, und von blu­tender Hingabe vieler Zehntausender Deut­scher. Und dieses Symbol ist, glaube ich, die stärkste Darstellung unserer ganzen Welt­anschauung.

Zwei Beispiele sind es, die in unseren Augen die ersten Praktischen Ansätze größten Stils für den sozialistischen Ge- oanken sind. Das eine ist der deutsche

ArveitSdienst unv da» andere ist VdS heutige Winterhilfswerk.

Wir wißen, wie schlau die Menschen sind, daß manche großen Politiker und Wirtschaft­ler in den anderen demokratischen Staaten glauben, das, was sie in 40 Jahren ge­predigt haben, müsse der Ausbund der Weisheit aller Welt sein, selbst wenn diese Völker sich unter diesen Lehren in den wil­desten Zuckungen winden. Sie sind inner­lich nicht bereit, einen neuen Gedanken hin­zunehmen. und eS wird noch Jahre und Jahre brauchen, ehe sie diesen Gedanken halbwegs begriffen und dann erst halbwegs in ihren Formen als für sich notwendig anerkannt haben. ES ist nicht so. daß wir etwa zum Mittelalter zurückgekehrt sind, wie sie behaupten, sondern vielmehr ist eS so. daß wir ihnen Jahrzehnte vor- auSmarschieren. (Lebhafter Beifall.)

Die nationalsozialistische Weltanschauung des 20. Jahrhunderts, welche für dieses Jahrhundert ihr Daseinsrecht behauptet wird heute verfemt und bekämpft und

nach 10 Jahren wir- sie bewundert werden.

«Lebhafter Beifall.) Wir sind mit unserem Suchen auf die Wurzeln dieses Daseins zu-

Der akademische Senat der Prager Deut­schen Universität hat folgende Erklärung ab­gegeben: Rektor und Dekane der Prager Deutschen Universität haben in der Sitzung des akademischen Senats vom 28. November die Erklärung abgegeben, daß sie ihr Amt niederlegen, um damit einen bedeutsamen Augenblick in der vielhnndertjährigen Ge­schichte der deutschen Universität zu Prag zu kennzeichnen. Ter akademische Senat spricht den zurückgetretcnen Würdenträgern das vollste Vertrauen ans. Er gibt zugleich der sicheren Erwartung Ausdruck, daß diese feierliche Bertrauenskundaebung bei der ge­samten Professoren- und Studentenscbast Widerhall finden und daß es den vereinten Bemühungen aller Ilnivmsitntskreise gelin­gen werde. Rektor und Dekane zur Zurück­nahme ihre Entschlusses zu bewegen. Rektor und Dekane danken kür den Ausdruck des Vertrauens behielten sich eine endgültige Entscheidung vor und ersuchten ibre aeseß- lichen Vertreter, vorläufig die Geschäfte der

Insignien aus Elsen und Holz

Km. Prag, 28. November.

Der Raub der Insignien der alten deut­schen Universität in Prag hat im gesamten deutschen Volkstum tiefe Empörung laut

raagegangen, und nach einem allen, schv- nen, mystischen Worte:ES find die tiefsten Brunnen, welche die höchsten Wasser tra­gen", ist auch das Gesetz unseres Handelns gegangen. Wir sind 1918 auf den tiefsten Abgrund hinuntergestoßen worden und ha­ben bei diesem Sturz die Wurzeln unseres Seins gefunden, und aus diesem einen Er­lebnis gestaltet sich heute unser ganzes Le­ben. unser Staat, unsere ganze Bewegung, unsere Weltanschauung und das kulturelle Suchen.

Die Einheit dieses Lebens, nach dem ver­gangene Geschlechter umsonst gerungen ha­ben. nachdem die größten Propheten einsam estorben sind, dieses größte Erlebnis ist eute Wirklichkeit in 60 Millionen Herzen geworden, und die Einheit dieses Lebens, die Einheit dieser Weltanschauung von Volk und Staat ist heute auf dem Wege, sich zu verwirklichen. Und wenn wir alle in diesem Bewußtsein immer geläuterter kämpfen, dann wird kein Volk die deutsche Wieder­geburt verhindern können und dann wird daS endlich gegründet sein, wonach die besten Deutschen der Jahrhunderte gestrebt haben: Ein germanisches heiliges Reich deut­scher Nation! (Stürmischer, langanhaltender Beifall.)

werden lassen. Am größten ist die Erbitte­rung naturgemäß bei den Sudetendeutschen. Die Studenten der Deutschen Universität in Prag beabsichtigen, um der Not und dem Ernst der Zeit Ausdruck zu verleihen, eine Rektorskette aus Eisen und ein Szepter aus Eichenholz anfertigen zu lassen, die daS Datum des 26. November 1934 tragen. Die Mittel dafür wollen die Studenten allein ausbringen.

Im Prager Parlament brachte der deutsche christlich-soziale Abgeordnete Dr. Luschka als Sprecher der gesamten deutschen Opposition die Angelegenheit zur Sprache. Tie Regie- rnng habe wissen müssen, daß der Erlaß zur Nebergabe der Insignien ein erneuter Anlaß zu Störungen des Friedens im Lande werden müßte. Gerade jetzt sei dies der un­günstigste Zeitpunkt zur Inszenierung des Jnsignien-Streites gewesen. Gerade' jetzt hätten sich die Deutschen lückenlos in An­erkennung geschichtlicher Tatsachen zum

Staat bekannt. Sie hofften, für ihre Loyali­tät gerade auf kulturellem Gebiet Entgegen­kommen zu finden und haben eine Ent­täuschung erlitten. Im Universitätsgesetz von 1920 seien auch manche Bestimmungen zugunsten der Deutschen enthalten, die je- doch noch nicht durchgeführt worden seien. Der Abgeordnete schloß wörtlich:Wir ver­langen Sicherheit und behördlichen Schutz für die Deutsche Universität. Wir wollen die

Re südslawische Verrkschrist

Die südslawische Denkschrift geht nach einer ausführlichen geschichtlichen Einleitung zu der eigentlichen Frage der Verantwor­tung für den Marseiller Anschlag über. Die Frage der Verantwortlichkeit werde, so heißt es in der Denkschrift, durch drei Tatsachen geklärt:

1. Die Auswahl der Verbrechen sei auf ungarischem Boden unter Terroristen getrof­fen worden, die in besonderen Lagern lange und sorgfältig für die Aufspürung derartiger Handlungen vorbereitet worden seien.

2. Die Verschwörer hätten das ungarische Gebiet unbehindert mit ungarischen Pässen verlaßen.

3. Der Marseiller Anschlag sei die Aus­wirkung der Terroristenaktionen, die jahre­lang aus ungarischem Gebiet geleitet und unterstützt worden seien.

Der ungarischen Regierung wird zum Vor­wurf gemacht, daß sie trotz wiederholter Be­schwerden keine wirksamen Maßnahmen egen die Terroristen in den Jahren 1930 is 1934 getroffen habe. Nach dem Geständ­nis eines der Helfershelfer des Marfeiver Mordes, Mijo Kraly. sei in Nagy Kanisza unter 15 Terroristen aus Janka Puszta in Anwesenheit des Oberst Pert- schewitsch eine Art Auslosung Vorgenom. men worden, um die drei Vollstrecker des Anschlages zu wählen. Die drei ausgewähl­ten Verbrecher sind Mijö Kraly. Zwoni- mir Pospisil und Iwan Na titsch. Diese drei Individuen hätten Nagy Kanisza mit ungarischen Pässen verlassen. Der Be­fehl zur Ausreise nach Frankreich mit unga- rischen Pässen, die Eisenbahnfahrkarten und das notwendige Geld seien von dem in Budapest wohnenden Führer der Organi­sation abgesandt und von dem Terroristen Mijo Bzrk überbxacht worden.

Trotz der wiederholten Versprechungen der ungarischen Regierung, daß die Terroristen unter Aufsicht gestellt werden, hätten die Vor­bereitungen des Anschlages und die Ausreise der Verbrecher ohne jede Schwierigkeit erfol­gen können. Die Verantwortung der ungari­schen Regierung wurde besonders verschärft durch die Tatsache, daß ihr die Anwesenheit des Attentäters Mijo Kraly gemeldet, und seine

Auslieferung verlangt wuroe, me aoer leine Verhaftung hartnäckigabgelehnt habe.

Die Denkschrift schließt mit folgender Erklä­rung: Wenn die südslawische Negierung ge- glaubt hat, den Völkerbundsrat mit den äußerst ernsten Problemen befassen zu müssen, so des­halb, weil sie glaubt, daß dieses Verbrechen

MS Uno

gebung eines verbrecherischen Anarchismus, wie er früher in der Geschichte vorgekommen ist, betrachtet werden kann. Das Marseiller Verbrechen ist die natürliche Auswirkung einer leit langem im Anslande organisierten Ver- schwörerbande gegen Südslawien. Die Bevor- den eines einzelnen Staate« stehen einer der­artigen terroristischen Organisation ohnmäch­tig gegenüber und ohne international? Zusam­menarbeit ist die Bekämpfung dieser besonders gefährlichen Form der internationalen Krimi­nalität unmöglich. Die ungarische Regierung, an die die südslawische Regierung sich so oft gewandt hatte, um ihre Mitwirkung zur Ver- Hinderung dieser Umtriebe zu erlangen, hat keine wirksamen Maßnahmen treffen wollen. Ihrer Haltung ist es zumschreiben, daß die seit längerer Zeit gegen Südslawien gerichte- ten terroristischen Aktionen m dem Marseiller Verbrechen führen konnten. Die ungarische Re- gierung hat damit eine schwer«, Verantwortung übernommen und die südslawische Regierung hält es für ihre vornehmst« internationale Pflicht, diese Verantwortung vor dem höchsten Organ der Völkerbundsgemeinschaft zur An- -eige zu bringen.

Emigrankendebatke im Völkerbundsrat?

Die italienischen Blätter berichten ans Genf, daß man dort immer mehr von der Möglich, seit spreche, daß sich die Verhandlungen des Bölkerbundsrates auf eine Prüfung des Ge- samtproblemes des Emigrantentums ausdeh­nen werde. Aus Paris wird angekündigt, daß Frankreich mit dem Studium des Textes eines internationalen Abkommens zur Unter­drückung des Terrorismus beschäftigt sei, das in einer der nächsten Ratssikungen dem Völ­kerbund vorgelegt werden soll, vielleicht aber auch schon im Verlauf der Aussprache über den ungarisch-südslawischen Konflikt

Ueklor und Dekane der Präger DeuWen Unwerfttöt legen Ihre Aentter nieder

ganze Angelegenheit würdig behandeln. ES handelt sich für unS nicht um eme Prestige­frage. sondern um ein lebenswichtiges kultu­relles Interests deS gesamten Sudeten- deutschtumS."

Protestkundgebungen der Berliner Studentenschaft vor -er tschechoslowa­kischen Gesandtschaft

Die Studierenden der Technischen Hoch­schule Berlin-Charlottenburg versammelten sich heute mittag im Lichthof ihrer Anstalt zu einer Protestkundgebung gegen die Pra- ger Ausschreitungen. Aus allen Hörsälen und Seminaren strömten Studenten. Pro­fessoren und Hochschulbeamte in den riesigen Lichthof. Sprechchöre gaben unter dem stürmischen Beifall der Studierenden ihrer Empörung über die Prager Vorfälle Aus­druck. Mit großem Beifall wurde der Rektor der Technischen Hochschule, SA.-Ober» führer Professor von Arnim, begrüßt, der die Studentenschaft zur Disziplin er­mahnte und unter stürmischen Beifallskund­gebungen verkündete, daß zum Protest gegen die Prager Vorfälle die Vorlesungen an diesem Tage ausfielen.

In mustergültiger Ordnung formierten sich darauf die Studenten, um durch den Tiergarten zur tschechischen Gesandtschaft zu ziehen. Als die Spitze vor dem Gewerk­schaftsgebäude in der Rauchstraße eintraf, war der Zug auf mehrere tausend Studen­ten angewachsen, denen sich eine unüber­sehbare Menschenmenge angeschlossen hatte. Nationalsozialistische Kampflieder und Sprechchöre begleiteten den Marsch. Aus mitgeführten Transparenten sah man zahl- reiche Inschriften und Kampfrufe, die der Empörung der Berliner Studentenschaft Ausdruck gaben. Ein Student nahm das Wort und geißelte unter stürmischen Pfui­rufen die Prager Vorgänge, die daS ganze Deutschtum angingen. Die deutsche Studen­tenschaft lehne es ab, so wie die tschechischen Studenten, mit Gewalt vorzugehen. Geord- net und diszipliniert marschiere sie wieder nach Hause. In das ganze deutsche Volk werde sie den Willen hineintragen. der sie hierher geführt habe. Es dürfe nicht einen Menschen mehr geben, der nicht wisse, in welchem Kamps das Deutschtum in Prag stehe. Nachdem mit entblößten Häuptern das alte deutsche Schutz- und Trutzlied ..Der Gott, der Eisen wachsen ließ" gesungen worden war. marschierte der Zug in mustergültiger Ordnung ab. Während der Kundgebung waren im Erdgeschoß und im ersten Stock der tschechoslowakischen Gesandtschaft die eisernen Vorhänge herunter gelassen worden

Der 52 Jahre alte Valentin Senghans von Kirch Hausen, Lberamt Heilbronn, wurde von der Großen Strafkammer in Darm stabt zu Sicherheitsverwahrung verurteilt. Zur Zeit ver­büßt er seine 15. Strafe.

Ein schwerer Bauunsall

Ludwigsburg, 23. November. Bei Aus stockungsarbeiten in der Paulinenstraße ereig­nete sich am Dienstagnachmittag ein schwerer Bauunfall. Arbeiter waren auf einem Gerüst damit beschäftigt, eine mehrere Zentner schwere Fensterbank aus Kunstein einzusetzen, als plötz­lich an dem Gerüst ein Riegel brach. Der schwere Stein stürzte in die Tiefe und riß das Gerüst mit den darauf befindlichen acht Arbeitern mit sich. Während die meisten mit leichten Prellungen ode'- unverletzt davonkamen, erlitten drei Arbeiter im Alter von 20, 22 und 23 Jahren, von denen zwei aus Oßweil und eurer aus Neckargrö­ningen stammen, ernstere Verletzungen, so daß sie ins Kreiskrankenhaus übergeführt werden mußten. Einer der Verunglückten hat eine Gehirnerschütterung davongetragen, die beiden anderen haben Kopfwunden und andere Verletzungen erlitten. Nach den polizeilichen Ermittlungen war die Ursache des Unfalls ver­mutlich ein von außen nicht sichtbarer Ma­terialfehler im Holz des Gerüstes, so daß ein Verschulden dritter Personen nicht in Frage kommen dürfte.

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und schon ein neuer Raubüberfall

Asperg, OA. Ludwigsburg, 28. November.

Aus der Strafanstalt auf dem Hohenasperg sind Dienstag früh zwei Zuchthäusler aus- gebrochen, nach denen bisher vergeblich ge­fahndet wiro. ES hauocu um cmeii 3ljährigen Schuhmacher aus dem, Bezirk Neu-Ulm, der wegen Raubes und Diebstahls eine Strafe zu verbüßen hatte, und um einen 40jährigen Bäcker aus dem Hohenzollerischen, der gleichfalls wegen Raubes verurteilt war.

Die beiden waren in der Küche der Anstalt beschäftigt und wußten sich Dienstag scüh gegen 6 Uhr nach Oeffnung des oberen Tores unbemerkt zu entfernen. Sie nahmen mit Hilfe einer Leiter und eines Seils ihren Weg » . von der Küche aus durch den Wallgraben.

Wie inzwischen das DNB. aus Kempten, berichtet, haben die beiden Flüchtlinge am Dienstagabend dort in einem Kaffeegeschäft wieder einen Raubüberfall ausgeübt.

Die Räuber gaben auf ihre Verfolger meh­rere Schüsse ab und konnten in einem Auto, doS sie ebenfalls gestohlen hatten, entfliehen.