durch die Regierungsumbildung vom 11. Juli sehr erbittert, sei fest entschlaf- sen gewesen, mit den National­sozialisten gemeinsame Sache zu machen, um die Regierung und vor allem Dr. Tollfuß so rasch wie möglich zu stürzen. Noch in den letzten Tagen vor dem Sturz habe Fey mit den Nationalsozialisten ver­handelt.

Knox wir-berichtigt

Tie Reichsleitung des Arbeitsdienstes Men

die Behauptungen des Präsidenten Knox

Berlin, 3. September.

Die NeichZlcitung des Arbeitsdienstes teilt :n bezug auf die Behauptungen des Präsi­denten der Regierungskommission des Saar- gcbiets in seinem Schreiben an den General­sekretär des Völkerbundes hinsichtlich des Ar­beitsdienstes mit:

1. Die Behauptung, daß eine militärische Ausbildung der saardeutschen ArbeitZmänner Arbeitsfreiwillige) un deutschen Arbeitsdienst stattfindet, entspricht nicht den Tat- fachen. Es hat weder solche Ausbildung stattgefunden, noch findet sie statt, wie der Arbeitsdienst überhaupt keinerlei militärische Ausbildung betreibt.

2. Tie Behauptung, daß die saardeutschen Arbeitsmänner außerhalb der entmilitarisier­ten Zone Dienst tun. ist falsch. Tatsache ist vielmehr, daß innerhalb der entmilitari­sierten Zone 2 115 saardcutsche Arbeitsfrei- willige ihren Standort haben.

3. Tiebesondere Ausbildung für den Saarkampf" besteht darin, daß den jungen Saardeutschen im Arbeitsdienst eine beson­

dere Betreuung in Hinsicht ihrer Erziehung zu bewußt deutschen Menschen zuteil wird.

4. Von dem Kredit von 12 900 000 Mark für die Unterhaltung von 10 000 jungen Saardeutschen weiß der Deutsche Arbeits­dienst nichts. Er trägt die Kosten für dis Saardeutschen in seinen Reihen aus eigenen Mitteln. Diese Kosten sind ihm bis jetzt von keiner Stelle und in keiner Form erstatte: worden.

Ser MM» der ArbeiMvat

Eine Anordnung Dr. Leys über die Ueber- nahme der Reichsberufsgruppen der Angestellte« Berlin, 1. September.

Der StabZleiter der PO. und Führer der Deutschen Arbeitsfront, Dr. Robert Ley, hm mit Datum vom 31. August 1934 folgend« Anordnung erlassen:

Unter Bezugnahme auf die Verfügung vom 31. August 1934, die der Stellvertreter des Führers, Pg. Rudolf H e ß, und der Unterzeich- nete herausgegsben haben und in der es heißt daß d:r Aufbau der Arbeitsfront allmählich zu geschehen hat, w-rd angeordnet, daß di« N ei ch s b e r i f s g r n p p e der Ange - stellten erst dann in die Ortsgruppen de, Deutschen Aroeitssront eingeordnet werden, wenn die Ortsgruppen der Arbeitsfront soweit gebildet und durchoraanisiert sind, daß die Uebernahme der Mitglieder der Reichsberufs- zruppen der Angestellten unter Gewährleistung Ser erworbenen Rechte und Sicherung der erworbenen Rechte und Sicherung der wirt­schaftlichen Einrichtungen reibungslos vor sich zehen kann.

Die Uebernahme der Reichsberussgruppen der Angestellten erfolgt auf meine Anordnung aber den Parteigenossen Förster. Bis zu diesem Zeitpunkt ist jegliche Einmischung in die Reichsberufsgruppen der Angestellten ver­boten. Ich verlange, daß alle Stellen der Ar­beitsfront in kameradschaftlicher Weise hin­sichtlich des Aufbaus Zusammenarbeiten.

(gez.) Dr. Ley.

Ferner hat der Stabsleiter der PO, und Führer der Deutschen Arbeitsfront, Dr. Rob. Ley, mit Datum vom 31. August 1934 fol­gende Bekanntmachung erlassen:

Es besteht Veranlassung, darauf hinzuwei­sen, daß, soweit Reich sberufsgrup- p,e,n.hestLben, von diesen allein die Berufsaus­bildung und Berufserziehung betrieben wird.

Soweit Reichsberufsgruppen für einzeln« Berufe noch nicht bestehen, kann diese Aufgab« von den Reichsbetriebsgemeinschaften im Ein­vernehmen mit dem Leiter der Reichsberufs­gruppen, Pg. Förster, in Angriff genommen werden.

Hmpsasg der Berliner Diplomaten durch den Führer

»m IS. September im Reichspräfidentenpalais Berlin, 3. September.

Nachdem das Amt des Reichspräsidenten mit dem des Reichskanzlers vereinigt und der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler in der Volksabstimmung vom 19. August mit p/10. Mehrheit als Staatsoberhaupt be­stätigt worden ist, werden die in Berlin »kreditierten Botschafter, Gesandten und Ge­schäftsträger der fremden Mächte vom Füh­rer und Reichskanzler zur Entgegennahme ihrer offiziellen Antrittsbesuche und der Glückwünsche der fremden Staatsoberhäup­ter am Mittwoch, den 12. Septem­ber, im Reichspräsidentenapalais feierlich empfangen werden.

Straßenbau ist Volkssache

3« München wurde der 7. internationale Stratzenbaakougretz eröffnet

Im Kronsaal der Münchener Residenz wurde der VII. Internationale Straßen­kongreß am Montag mittag in einer feier­lichen Vollsitzung eröffnet. Der Aufgang zum Saal war mit den Fahnen der au, Kongreß vertretenen 52 Nationen geschmückt. Unter dem mächtigen Baldachin erglänzte das golden gehaltene Hoheitszeichen, flankier» von den Fahnen des neuen Reiches. Tau­sende von Kongreßteilnehmern waren ver. sammelt. Unter den Ehrengästen sah man den Stellvertreter des Führers, Neichsnnni- ster Rudolf Heß, den Reichsverkehrsminister Freiherr von Eltz-Rübenach, die Reichsstatthalter Ritter von Epp, Murr und Sauckel, Ministerpräsident Sievert, Vertreter von Wissenschaft, Technik, Gewerbe und so weiter.

Nachdem der Präsident des Kongresses, Generalinspektor Dr. To dt, den Kongreß für eröffnet erklärt hatte, hieß Oberbürger­meister Fiehler-München die Gäste namens der Stadt herzlich willkommen und dankte der Leitung des Verbandes, daß sie der Einladung der Neichsregierung nach München gefolgt ist. Er verwies auf die Reichsautobahnen und die große Straßen­ausstellung und sprach die Hoffnung aus, daß der Kongreß zum Segen der gesamten Kulturwelt wirken möge.

Lebhaft begrüßt trat dann der Stellver­treter des Führers, Reichsminister Rudolf Heß, an das Rednerpult.

Nach Reichsminister Heß, dessen Rede leb­

haften Beifall weckte, nahm Generalinspektor Dr. To dt das Wort. Dann sprach, lebhafi begrüßt, der Präsident des Internationalen Verbandes der Straßenkongresse, Senator M a h i e u - Paris. Er dankte der deutschen Regierung und seinen deutschen Kollegen für die freundliche Einladung nach München. Wir haben hier, so erklärte er, eine Atmo­sphäre freundschaftlichen Ver- traue ns und besten Zusammen- arbeitens gefunden. Der Redner sagte auch der Reichsregierung besten Dank für das wunderbare Geschenk, das im Verwal­tungsgebäude in Paris aufgestellt werden wird, als ständige Erinnerung an den Kon­greß. Die wertvolle Zusammenarbeit der Straßenbautechniker aller Länder hat sich von Kongreß zu Kongreß verstärkt. Heute sind wir versammelt in einem Lande, welches auf dem Gebiete des Straßenbaues außer­ordentliche Fortschritte gemacht hat. Wir haben das vollste Vertrauen zu dem Talen» und der Schaffensfreude der deutschen In­genieure und wissen, daß, wenn sie etwas in Angriff nehmen, sie auch sicherlich Fort­schritte erzielen/ Anschließend vermittelren die Vertreter von 17 ausländischen Abord­nungen dem Kongreß die herzlichsten Glück­wünsche, nämlich die Vertreter von Argen­tinien, Brasilien, China, Dänemark, Finn­land. England, Frankreich, Griechenland. Holland. Japan, Irland, Südslawien, Polen, Rumänien, Schweden. Spanien und Ungarn sowie der Vereinigten Staaten.

Reichsminister Rudolf Hetz spricht

In einer großangelegten Rede überbracht« der Stellvertreter des Führers, Reichsministeil Rudolf Heß, zunächst die Grüße der Reichs­regierung und des deutschen Volkes an di« Vertreter von fast c>0 großen Staaten Er be­grüßte es insbesondere, daß die Teilnehmer des Kongresses, der vor der nationalsozialistischen Machtergreifung nach München eingeladen worden war, ein Bild des Straßenbaues und des Gesamtzustaudes Deutschlands im zweiten Jahr der nationalsozialistischen Revolution gewinnen und so das falsche Bild des neuen Deutschlands bei den Maßgebenden ihrer Län­der berichtigen können. Den Delegierten des Auslandes werden die weitgehendsten Mög­lichkeiten zur Besichtigung der deutschen Straßenbauten gegeben werden.

Aber nicht nur die Straßen sollen sie mit den Augen des Fachmannes sehen, auch die Arbeitsdienstlager, die Landjahrheime der Ju­gend, die VeranstaltungenKraft durch Freude", die LandgewiunungSmaßnahmen, di« Flußregulierungs- und Urbarmachungsarbei- ten, überhaupt alle sichtbaren Beweise unserer Anstrengungen zur Wirtschaftsbelebung und Bekämpfung der Arbeitslosigkeit sollen sich die Delegierten des Auslandes ansehen und un­voreingenommen die Menschen auf der Straße und den Ausdruck ihrer Gesichter betrachten, Sie werden feststellen können, daß die frühere Bitternis und Berkrampftheit gewichen ist dem Ausdruck ruhiger Zuversicht und Hoffnungs- sreudigkeit.

Aber nicht, um uns zu loben, sollen die Kon­greßteilnehmer möglichst viel und alles beob­achten, sondern weil »vir glauben, daß Deutschland beispielgebend wirr» a u ch f ü r a n d e r e, in ähnlicher Wirtschafts­lage befindliche Länder. Allerdings kann nicht ^eder Staat ohne weiteres unsere Methoden kopieren, weil für ihn meist die politischen Vor­aussetzungen andere sind. Reichsminister Heß betonte ausdrücklich, daß er nicht für den Nationalsozialismus werben, sondern nur aus Tatsachen Hinweisen wolle, aber bei aller Sym­pathie oder Antipathie für das neue Deutschland muß die Welt anerkennen: Die Ergebnisse dieses Regierungssystems sind bei uns auf alle Fälle derart, daß es im Hinblick auf die große Krise, die die Welt augenblicklich durchmacht, für die anderen Länder zumindest geboten erscheint, unsere Regierungsart und -form nicht ohne weiteres abzulehnen, sondern sie auf alle Fälle zu studieren.

Das Werk Adolf Hitlers

Zum Straßenbau selbst übergehend, betonte Reichsminister Heß, daß die persönliche Ini­tiative des Führers es war, die das gigantische Werk der Autobahnen erstehen ließ. Vom nationalsozialistischen Standpunkt aus hätte

Deutschland kein Interesse daran, die Auto­bahnen im Entstehen von Fachleuten des Aus­landes besichtigen zu lassen, da wir aber die Welt wirtschaftlich gesehen als ein System von sich gegenseitig ergänzenden natio­nalen Einheiten betrachten, so daß Arbeitslosig­keit und Armut in einzelnen Staaten nicht ohne Rückwirkung auf die übrigen bleiben, will Deutschland sein Beispiel wirken lassen. Zwei Gesichtspunkte bestimmen den deutschen Straßenbau: Erfordernis des modernen Ver­kehrslebens und Arbeitsbeschaffung zur lieber- Windung der Arbeitslosigkeit.

Nach einem kurzen Rückblick auf die Ge­schichte des deutschen Straßenbauwesens ging Reichsminister Heß auf die technische und wirtschaftliche Seite des Antobahnenbaues ein. Seit dem 23. September 1933 werden 150 000 Arbeiter auf den Baustellen und über 200 000 in den Lieferwerken beschäftigt. Bis Ende 1934 wird die Zahl der Beschäftigten bei den Auto­bahnen 250 000, bei dem ergänzenden Ausbau der Reichs- und Landstraßen 150 000 betragen. Der deutschen Wirtschaft fließen aus diesen Arbeiten jährlich Aufträge von 700 bis 800 Millionen Reichsmark zu. Die technische Lei­stung beim Autobahnenbau wird durch fol­gende Zahlen gekennzeichnet:

Es werden 260 Millionen Kubik- meterErde bewegt, 4,5 Millionen Kubikmeter Beton werden hergestellt und 500000 Tonnen Stahl für Brückenbauwerke müssen geliefert werden.

Eingehend wies Reichsminister Heß den Vor­wurf zurück, daß Deutschland kostspielige Straßen baue, statt seinen ausländischen Schuldenverpflichtungen nachzukommen, um zum Ergebnis zu kommen, daß der Bau der Autobahnen nicht nur im materiellen Sinne, sondern auch vom psychologischen Standpunkt aus Sozialismus im besten Sinne ist.

Abschließend sprach Reichsminister Heß die Hoffnung aus, daß auf den großen Reichsauto­bahnen ausländische Gäste jeder Nationalität fahren werden, um die Kenntnis unseres Lan­des, seiner Menschen und seines Wollens in ihre Heimat zu tragen. Dann wird ein ehr­liches Urteil über unser Volk entstehen. Auf der Grundlage gegenseitiger Achtung der Völ­ker wird dann ehestens eine Konsolidierung der politischen und wirtschaftlichen Beziehun­gen eintreten. Möge insbesondere auch die Tat­sache, daß der Internationale ständige Verband der Straßenkongresse in Paris sein 25jähriges Jubiläum nicht in Frankreich, dem geschicht­lichen Land des Straßenbaues, sondern in Deutschland feiert, als gutes Vorzeichen zu werten sein für die Verständigung der beiden Völker, für deren beiderseitige Wohlfahrt ein gesicherter Frieden die Voraussetzung gibt.

Reicher Beifall dankte dem Reichsminister.

Vran-salkel in Feenost

Der Kaiferpalast in Maudfchukuo brennt

Peiping, 3. September.

Nach einer Meldung aus Tschangtschun isi im Palast der Residenz des mandschurische« Kaisers Puji Feuer ausgebrochen. Die Pri­vatgemächer des mandschurischen Kaisers un> seiner Familie sind vom Brande noch ver­schont geblieben, da das Feuer aber weiter wütet, ist zu befürchten, daß der g a n z e P a - last abbrennt. Freiwillige Helfer und Truppen sind eingesetzt, um die Arbeit der Feuerwehr zu unterstützen. Der Justizminister und höhere Beamte der Geheimen Staatspoli­zei weilen am Brandherd, um die Ursache des Feuers zu ermitteln.

Der Brand hatinJapangrotzesAuf- sehen verursacht. Die Presse vermutet, daß Brandstiftung vorliegt und verlangt eine so­fortige strenge Untersuchung der Vrandursache.

Tschangtschun. Der Brand des mandschu­rischen Kaiserpalastes ist noch immer nicht ge­löscht. Die Polizei verhaftete 21 Personen, unter denen sich auch drei niedere Hofbeamte befinden. Ueber die Bran-dursache läßt sich zur Zeit noch nichts sagen.

Eine nviwenWe Satnml

Gegen die Entschließung ' -er kirchlichen Weltkonferenz

Kopenhagen, 1. September.

Die kirchliche Weltkonferenz auf der Insel Fanö nahm zum Abschluß ihrer Beratun­gen eine Entschließung an, die sich auch mit den deutschen innerkirch­lichen Verhältnisen befaßte, und da­bei von Behauptungen ausging, die mit den tatsächlichen Verhältnissen in Widerspruch stehen.

Dieser Entschließung ist eine Gegen­erklärung der deutschen Abord­nung beigelegt worden, in der einleitend der Ansicht Ausdruck gegeben wird, daß der ökumenische Rat aus Rücksicht auf die Zu­kunft der ökumenischen Kirche sich seiner be­sonderen Verantwortung hinsichtlich der Grenzen seiner ökumenischen Auf­gaben bewußt sein müsse, wenn es sich um daS Verhältnis zu den inneren Angelegen­heiten einer dem Rat angehörenden Kirche handele.

Die deutsche Abordnung lege auf Grund ihrer dem Rat zugegangenen eingehenden Darstellungen besonders gegen fol­gende Punkte Verwahrung ein: Sie weise zunächst die Auffassung zurück, als ob es in der deutschen evangelischen Kirche einekirchliche Alleinherrschaft" gebe. Es handele sich hier eher um eine Zusammenfassung der kirchlichen Führung und um Maßnahmen bezüglich der Kirchen­ordnung. Die deutsche Abordnung bestreite weiter die Ansicht, daß die Verbreitung des Evangeliums in Wort, und Schrift ge­fährdet sei und die Jugend keine christ­liche Erziehung erhalte. Sie bekenne viel­mehr, daß die allgemeinen Verhältnisse in Deutschland der Gegenwart der Verkün­dung des Evangeliums weit mehr Möglichkeiten böten als früher. Die deutsche Abordnung weise schließlich die einseitige Hervorhebung einer bestimmten deutschen kirchlichen Gruppe zu- " rück, und ferner, daß der Rat sich dieser theologischen Sondermeinung anschließe.

Die deutsche Abordnung sehe darin eine Stellungnahme zu innerdeutschen kirchlichen Verhältnissen, die bedenklich die Grenzen der Ausgaben des ökumenischen Rates über- schreite.« "" "

Unter Verbündeten

Marsche 3. c-cpwmoei.

Tie halbamtliche ,/ ia Polska" ver­öffentlicht unter der Uedr^chriftWahrheiten unter Verbündeten" einen Aufsatz, in dem sie ausführt, sie breche nunmehr das Schwei- gen, da sie sich angesichts der polenfeindlichen Angriffe der französischen Presse der Hoff­nung hingegeben habe, daß diese Angriffe aus- hören würden. Sie glaube gezwungen zu sein, gegen einen derartigen Feldzug Ein- spruch zu erheben, da er dem höchsten Gut. nämlich dem Bündnis der beiden Nationen, schließlich Abbruch tun könne. Der Polen­feindliche Feldzug beruhe auf Lügen, Unwis­senheit und Unkenntnis des Kernes der pol­nisch-französischen Beziehungen selbst. Das Bündnis zwischen Polen und Frankreich ent­springe nicht nur der Sympathie der beiden Nationen füreinander, sondern vor allem ihren tiefsten Lebensinteressen. Das Bündnis schaffe die Grundlage für die Gleichordnung ihrer internationalen Politik, besonders dort, wo gemeinsame Interessen in Frage kämen. Aber gemeinsame Politik bedeute nicht soviel wie die Politik nur eines der Vertragspart­ner, wie es gewisse französische Publizisten hinstellen möchten. Das polnisch-französische Bündnis, eines der Hauptpfeiler des euro­päischen Friedens, bestehe in Gegensei­tigkeit. Eine auf dieses Bündnis begrün, dete Politik werde nur dann wirksam sein, wenn sie das Ergebnis gegenseitiger Verstän­digung sei. Von einer solche könne jedoch keine Rede sein, denn eine Partei versuche, der anderen ihre Gedanken aufzuzwingen- Insbesondere könne nichts Positives und Dauerhaftes in Osteuropa außerhalb Polens oder ohne Polen getan werden.

Lin Sechstel -er SSA.Gevölkerung ist Unterstützungsempfänger

Washington, 3. September.

Die Zahl der Unterstützungs­bedürftigen in den Vereinigte« Staaten dürfte nach einem Bericht des Sekretärs des Nothilfe-Vollzugsausschusses an Präsident Roosevelt im Februar 2 vbis 23 M itlionen, also etwa ein Sech st el der Bepölkerungszahl der Vereinigten Staa­ten, erreichen. Die bisherigen Gesamtaus­gaben für die Nothilfe seit dem Jahre 193l> werden aus 3 Milliarden Dollar geschätzt

Das Sowjetrussische Flottengeschwader, das sich ausMarat" und dem TorpedobootzerstörerKali- nin" undVolodarsky" zusammensetzt, traf an« Montag morgen zu seinem angekündigten Besuch in dem polnischen Kriegshafen Gdingen ein. Das Geschwader erhielt bei der Ankunft von den dor» stationierten polnischen Kriegsschiffen einen Ehren­salut von 21 Schuß.

Die schweizerische Völkerbundsabordnung hal beschlossen, beim Bundesrat zu beantragen, i> Genf zur Frage der Aufnahme Sowjetrußlands i» >en Völkerbund mit Nein stimmen zu 1 -en.