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Oer Lnztäler

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Amtsblatt für das Oberamt Fleuenbürg

Nr. MS

Dienstag den 4. September LVS4

92. Jahrgang

Keule abend 8 Uhr:

Beginn des Reichsparteitags 1SS4

Feierlicher Empfang im Nürnberger »achanie

gk. Nürnberg, 4. September.

Dienstag abend um 19.30 Uhr werden alle Kirchenglocken von Nürnberg den Reichs- Parteitag der NSDAP, einläuten und der Welt künden, daß der Reichstag der deutschen Nation wieder zusammengetreten ist zu einer großen Kundgebung deutscher Einheit und deutschen Arbeitswillens. Denn so wie der Reichsparteitag 1933 im Zeichen des Sieges gestanden war. so steht dieser Reichspartei­tag im Zeichen aufbauender Arbeit. 600 000 Teilnehmer sind angemeldet aus allen Gauen Deutschlands, aus allen Bevölksrungsschich- ten, Berufen und Ständen ein Spie­gelbild des einigen Reiches.das Adolf Hitler geschaffen hat.

In der alten Reichsstadt sind tausend und aber tausend Hände am Werk, die Gäste würdig zu empfangen. Schon leuchten die Fahnen der nationalsozialistischen Erhebung »on allen Türmen und Giebeln, schon trägt der größte Teil der Häuser reichen Girlan­denschmuck. Rund um die Stadt ziehen sich die großen Zeltlager für SA. und SS., HI. and PO. und für den Arbeitsdienst. Hoch ragen die Zahnenmasten im Lui-tpoldhain und ans der Zeppelin-Wiese.

Und während überall die letzte Hand ange­legt wird, trifft schon derer st eSonder- zng mit 1000 Mann des Arbeits­dienstes Berlin-Potsdam und vier Lehr­abteilungen der Neichsschule ein. Gauarbeits- sührer Major Lancelle und Neichsinspek» teur Schmeer begrüßten sie. Dann mar­schierte die Abteilung mit klingendem Spiel in das Zeltlager Langwasser.

Dienstag um 20 Uhr findet der fei er- liche Empfang der Spitzen von ParteiundStaatdurchdieStadt Nürnberg statt. Hier wird nach der An­sprache des Oberbürgermeisters von Nürn­berg derFührerdas Wort ergreifen.

Auch an den nachfolgenden Tagen spricht der Führer, und zwar am Mittwoch um 17 Uhr in der Kultur­tagung der NSDAP, im Appollotheater, am Donnerstag nm 10 Uhr beim Appell des nationalsozialistischen Arbeitsdienstes aus der Zeppelin-Wiese, am Freitag um 18 Uhr beim Appell der politischen Leiter aus der Zeppelin-Wiese, am S a m s t a g um 10 Uhr vor 60 000 Hitlerjungen im Stadion, am Sonntag um 8 Uhr beim Appell der SA. und SS. im Luitpoldhain und am Mon­tag um 18 Uhr in der Schlußsitzung des Parteikongresses in der Luitpoldhalle.

Bericht der Scganisationsleitung

Nürnberg, 3. September.

Im Nahmen eines Presse-Empfan­ges. den die Organisationsleitung des Reichsparteitages im Kleinen Saal des stulturvereines veranstaltete, berichtete SS.- VruPPenführer Schm aus er, der Führer des polizeilichen Einsatzstabes, über sein Arbeitsgebiet. Er sagte, daß der dieszährrge Parteitag

-er größte aller bisherigen derartigen Aufmärsche

fei, da neben einer gesteigerten Anzahl der Teilnehmer aus den Gliederunaen der Par­tei auch der NS.-Arbeitsdienst und die Reichswehr mit einem starken Kontingent an ihm teilnehmen.

Starken Einsatz habe auch die SS. zu leisten, die aus dem SS.-Oberabschnitt Süd allein 10 000 Männer für den Ord­nung s d i e n st zu stellen habe, die von 800 SA.-Feldjägern unterstützt würden. Grup­penführer Schmauser teilte dann noch mit, daß Verkehrssperren eingerichtet werden müßten, um eine reibungslose Be­wegung der Massen der Teiln-^-»rer des Parteitages zu gewährleisten.

Nürnbergs Arbeitsdienst errichtete SS.-Lager

Danach ergriff Pg. Schmeer das Wort, Tr leate dar. daß eine scharfe Rege­

lung" des Verkehrs notwendig "sei, und richtete an Oeffentlichkeit und Presse den Appell, die Bestrebungen des polizeilichen Einsatzstabes und der Organisationsleitung kräftig zu unterstützen. Er unterstrich eben­falls die bewundernswerte Leistung des Nürnberger Arbeitsdienstes und hob hervor, daß der Architekt des Parteitages. Pg, Speer, und der Reichsrevisor Gradt sich ebenfalls große Verdienste um die Or­ganisation des Parteitages erworben hätten. Daneben hätten kräftig mitgewirkt die Ge- bietsinspektenre Seidel und Mander­bach vom Stab Heß und eine Reihe anderer unbekannter Parteigenossen, die alle wieder bewiesen hätten, daß es ihnen um nichts anderes als um die Lache des National­sozialismus gehe.

Pg. Schmeer begründete dann noch ein­gehend die Notwendigkeit des Alkohol­verbotes, und stellte demgegenüber die Tatsache, daß man durch Aufhebung der Polizeistunde allen denen, die nachts in Nürnberg ankämen oder die Stadt passierten, weitgehend entgegengekommen sei.

Im übrigen habe man dafür gesorgt, daß sich auch während der Aufmärsche der Publikumsvcrkchr reibungslos abwickle, in­dem

Pionierabteilungen neun Brücken über Straßenkreuzungen

uno zu oen Zugängen der Tribünen in der Luitpold-Arena schlugen.

463 Skandarken beim Eröffnungskongreß

Das Schlußwort sprach dann Gauamts- lciter Schmidt, der den Erschienenen dankte und nochmals um die Unterstützung der Presse bat. Pg. Schmidt gab dann das Programm des Eröffn ungskon« gresses bekannt und teilte mit, daß zum Erössnungskongreß 263 Standarten in die große Halle einzögen, während am Lchlußkongreß a u ch d i e n e u g e w e i h t e n Standarten teilnähmcn, so daß es sich dann um 463 Standarten handle.

Die Wehrmacht beim Reichsparteitag

Me Wehrmacht wird am diesjährigen Reichsparteitag durch starke Abordnungen vertreten sein. Als Ehrengäste nehmen teil: Der Reichswehrminister, Generaloberst von Blomberg, die Vertreter der Heeres- und Marineleitung, General der Artillerie Freiherr von Fritsch^ uzch Admiral Dr.

. Wien, 3. September.

Wenngleich die Wiener Presse anschei­nend auf Weisung von oben zu der Frage der Wiederherstellung der natürlichen freund­schaftlichen Beziehungen zum Deutschen Reich nicht Stellung nimmt, wenngleich auch Poli­tische Gespräche nicht ganz ungefährlich sind, solange die Heimwehren und ein sehr ahlreich gewordener Denunzianten- lüngel einen unumschränkten Terror aus­üben, so beherrscht diese Frage doch das In­teresse aller. Und gerade dieser unerträglich ge­wogene Terror ist es, der den Wunsch nach einer endlichen Lösung des Konflikts immer heißer werden läßt. Die Zahl der nach dem Juli-Aufstand in Oesterreich Verhafteten wird auf rund 35000 das find mehr als 8 v. H. der Gesamtbevollerung geschätzt. Ts gibt im Aufstandsgebiet in Kärnten und Steiermark ganze Orte, in denen d»r Pfarrer und der OrtSgrnppesditer derBa- teMndischsn Front" dieeiuzigenMän- ner stntz; gjil« üchriLrn sind eutwe-

h. c. Raeder, die Oberbefehlshaber der Gruppen I und II, die Befehlshaber der Wehrkreise, die Ehefs der Marinestation und der Flotte, der Chef des Wehrmachtsamtes. Außerdem entsenden Heer und Marine aus allen Teilen des Reiches 96 Offiziere als Gäste nach Nürnberg.

In einem großen Zeltlager und in den Nürnberger Kasernen sind seit einigen Ta­gen folgende Truppenteile vereinigt: 2. Ba­taillon Jnf.-Regt. 19, 2. Bataillon Jnf.-Negt. 21, Reiterregiment 18, 3. Abteilung Artille­rieregiment 7, Pionierbataillon 4 und Teile des Pionierbataillons 7, Fahrabteilung 7, Kraftfahrabteilung 7 und Nachrichtenabtei-. lung 7. Es treffen ferner 3 Kompanien der Marineschule Friedrichsort in Nürnberg ein. Das aus Magdeburg herangezogene Pionier­bataillon 4 baut seit einigen Tagen 6 Hoch­brücken über Nürnberg, durch die die An- und Abmärsche der Marschformationen füh­ren. Die Brücken haben den Zweck, den Fuß­gängerverkehr von einer Straßenseite zur an­deren zu erleichtern.

Am 10. September werden die in Nürn­berg versammelten Truppenteile unter Lei­tung des Jnsanteriesührers 7, Oberst Ritter von Schobert auf der Zeppelinwiese fol­gende Darbietungen zeigen: Exerzieren einer kriegsstarken Eskadron des Reiterregiments 18, Herstellung von Fernsprech-, Blink, und Funkverbindungen durch Nachrichtenabtei­lung VII. Gefechtsmäßiges Exerzieren der 3. Abteilung des Artillerieregiments 7. Vorfüh­rungen der Kraftfahrabteilung 7 und Pio» nierabteilung 7, an denen Infanterie mit leichten und schweren Maschinengewehren and Minenwerfern, Reiter einer Artillerie­abteilung, eine Pionierkompanie und Teile der Kraftfahrtruppe Mitwirken.

Den Abschluß des gesamten Parteitages bil­det ein Großer Zapfenstreich der Wehrmacht vor der Unterkunft des Führers, an dem Teile vom Infanterieregiment 19 und 21, Pionier­bataillon 4 und 7, Reiterregiment 18, Artil- lerieregiment 7 und Nachrichtenabteilung 7 teilnehmen. Unter der musikalischen Leitung des Heeres-Jnspizienten werden hierzu sieben Musikkorps, sieben Spielmannszüge und zwei Proinpeterkorps vereinigt.

Am Montag, dem 1V. September, findet aach Abschluß des Kongresses eine Huldi­gung der Reichswehr für den Führer statt. Die Musik- und Spielmanns- strge aller in Nürnberg versammelten Waffen­gattungen werden vor dem Deutschen Hof, dem Quartier Adolf Hitlers, dem Führer einen Zapfenstreich darbringen.

der gefallen oder aber geflüchtet oder verhaftet. Das Oesterreichi- sche Rote Kreuz hat die Fürsorge für die Hinterbliebenen und An­gehörigen der Aufständischen grundsätzlich abgelehnt, so daß die Not in diesen Gebieten ungeheuer ist.

Sie ist um so größer, als auch die gesamt­wirtschaftliche Lage des österreichischen Staates nicht besser geworden ist. Die Regierung ist wieder einmal in regelrechten Geldnöten, über die sie sich gegenwärtig noch mühsam mit der Beschlagnahme von Vermögen staatsfeind­licher" Elemente sowie mit der Auflegung von Geldbußen, die von als nationalgesinnt be­kannten Unternehmern eingefovdert werden, hinwegwurstelt". Heuer noch wäre die Völker­bundsanleihe dom Jahre 1922-23, die damals der österreichischen Regierung einen Reinerlös von über 950 Millionen Schilling brachte, zu­rückzuzahlen. Dazu ist aber Oesterreich nicht imstande; man verhandelt daher bereits eifrig «it dem Finanzausschuß des Völkerbundes, «n eine Ko«ve>ti»,«na d«ler Anleihe

zu erzielen, wobei die Jahreszahlüngen ver­kleinert werden sollen. Es ist auch anzuneh­men, daß der Finanzausschuß des Völkerbun­des diesem österreichischen Begehren stattgibt. Eine augenblickliche Entlastung der gespannten staatsfinanziellen Verhältnisse wird damit Wohl erreicht, nicht aber eine Besserung.

Verständigungsbereitschaft bei den einen...

Dazu macht sich die Fremdenver­kehrskatastrophe immer fühlbarer. Und das ist auch die Ursache, warum es innerhalb des österreichischen Kabinetts Leute gibt, die einer möglichst baldigen und nicht nur oberflächlich-äußerlichen Ver­ständigung mit dem Deutschen Reiche das Wort reden. Auch Bundespräsident Mik- las gehört zu ihnen, wie seine Antwort an den deutschen Sondergesandten v. Papen zeigte.

Ob Bundeskanzler Dr. Schuschnigg zu ihnen gehört, ist nicht klar zu erkennen. Es gab eine Zeit, in der Dr. Schuschnigg dem Nationalsozialismus nichts weniger als feindlich gegenüberstand. Seine Klugheit müßte ihn eigentlich in das Lager der Der- ständigungsbereiten treiben. Dem stehen viel­leicht aber sein Bekenntnis zum politischen Katholizismus und seine innen- und außen- politisch unfreie Stellung entgegen. Jnnen- > politisch ist er zu sehr von den Heimwehren abhängig; außenpolitisch hat die Florenzer Begegnung mit Mussolini gezeigt, daß er nicht Führer, sondern nur Vollzugsorgan eines stärkeren Willens ist.

Aus dieser Zwiespältigkeit dürste auch die Rede entsprungen sein, die er am Sonntag am 125. Jahrestage der SLilacht am Berge Jsel gehalten hat.

Es handelt sich nun darum, ob Tr. Schusch­nigg diese Rede, so wie es richtig wäre, mit dem Gesicht nach Süden gehalten hat und wie man sie dort versteht.

... sturer Haß bei den andern

Die Heimwehrpresse glaubt natürlich, daß die Stellen über die Unabhängigkeit Oester­reichs nur an das Reich gerichtet waren. Und Heimwehraussassungen sind im gegenwärti­gen Kabinett die stärkeren. Vizekanzler Star- Hemberg, dem es am 27. Juli nicht gelungen ist, das Kanzleramt zu erhalten, hat es den­noch verstanden, mit seinen Bewaffneten das Uebergewicht zu behalten. Tie Heimwehr ver­haftet, wen sie will, sie verprügelt, sie be­schlagnahmt, ohne daß die staatlichen Organs einschreiten dürften. Und Starhemberg selbst hat erst am letzten Freitag allen Verständi­gungsbereiten einen Wink gegeben, als er bei einem Appell der Wiener Heimwehr erklärte, daß eskeinen Frieden, sondern nur einen Siegfrieden" geben könne. Man ist es zwar noch gerade gewohnt ge­worden, Reden Starhembergs nicht allzu ernst zu nehmen; die Heimwehrbajonette geben ihnen aber derzeit immerhin ein Gewicht, das man nicht unterschätzen darf.

Fey wollte Dolllutz stürzen

Prag, 3. September.

DasPrager Montagsblatt" veröffentlicht ein Interview mit dem ehemaligen öster­reichischen Vizekanzler, Ing. Winkler, der sich zur Zeit im Egerland in der Tschecho­slowakei aushält. Zu den Ereignissen des 25. Juli erklärte Winkler:

Die nationale Opposition dachte nicht an irgendeine gewaltsame Erhebung, und zwar nicht nur aus prinzipiellen Gründen, sondern auch, da die Lage vor dem 25. Juli die absolute Gewißheit bot, daß bei dem fortschreitenden Verfall der Regierungsfront und dem Erstar­ken der Opposition die Frucht von selbst reifen mußte. Ich habe auch die Ueberzeugung, so er­klärte Winkler, daß cs sich um kein« von der NSDAP, und SA. vorbe­reitete Aktion handelte, da ja, wie sich herausstellte, nicht einmal die SA. von Wien, die trotz aller Unterdrückungen ein star­ker und entscheidender Faktor gewesen ist, alar­miert wurde.

Es handelt sich also nur um die Teil­aktion einer kleinen Gruppe, die eine revolutionäre Entwicklung nicht abwar- ten wollte. Winkler erklärte werter, daß Heimwehrführer und Heimwehrgruppen in den letzten Tagen vor dem Putsch intensiv mit Nationalsozialisten verhandelte. Fer>.

Neuer Kurs in Oesterreich?

Anzeichen für BerstSudignngswMe« Haß bei der Heimwehr