Krim Eingaben an den Meer
Bitte denk daran!
Die Landesstelle Württemberg des Neichs- ministeriums für Bolksaufklärung und Propaganda, teilt mit:
Der Weg zum Führer oder seinem Stellvertreter steht, wie immer wieder betont wird, jedem Volksgenossen offen. Das heißt aber nicht, daß nun Leute, die ein Anliegen haben, die Kanzlei des Führers mit Bittschriften und Eingaben überschwemmen dürfen. Abgesehen davon, daß oft die un - möglich st en Dinge auf diese Weise an den Führer herangetragen werden und ebenso abgesehen davon, daß sich jeder Bittsteller die Frage überlegen sollte, ob er es wirklich verantworten kann, mit einer mehr oder weniger bedeutenden Kleinigkeit die kostbare Zeit des Führers in Anspruch zu nehmen, sind es auch noch in der Mehrzahl Dinge, die von Berlin aus unmöglich beurteilt und entschieden werden können. Entweder sind Rückfragen an die zuständigen Landesbehörden notwendig, oder aber können die Fälle überhaupt nur von den Landesbehörden erledigt werden. Der Schaden ist darum ein doppelter: Der Gesuchsteller muß bei seiner Antwort nicht nur mit einer wesentlichen Verzögerung rechnen, sondern auf der andern Seite haben die Behörden auch noch einen unnötigen Leerlauf zu verzeichnen.
Es ist deswegen weit zweckmäßiger, derartige Gesuche von vornherein an die z u - ständigen Behörden des Landes zu richten. Selbstverständlich wird dort jedes Gesuch mit genau derselben Gründlichkeit und demselben Entgegenkommen behandelt, wie es der Bittsteller bei der Kanzlei des Führers voraussetzt. Letzten Endes sind für die Entscheidungen hier wie dort nur die, allen andern übergeordneten. Gesichtspunkte des Nationalsozialismus makaebend.
Keim NevlseiMsurhe au den Treuhänder der Arbeit
Der Württ. Industrie - und Han- d e l s t a g teilt folgendes mit: „Beim Treuhänder der Arbeit gehen täglich schriftliche und fernmündliche Gesuche um Unterstützung von Anträgen aus Zuteilung von Devisen ein. Aach der Anweisung des Reichsarbeitsund Reichswirtschaftsministeriums ist es dem Treuhänder untersagt, nach dieser Richtung tätig zu werden, vielmehr ist dies Au f- gabederJndustrie-undHandels- kammern.
Der Treuhänder der Arbeit bittet deshalb die Kammern, den Firmen davon Kenntnis zu geben, daß in Zukunft derartige Gesuche nicht mehr an ihn gerichtet werden. Der Württ. Industrie- und Handelstag. bittet die württembergischen Firmen, den Hinweis des Treuhänders der Arbeit besonders beherzigen zu wollen, um so mehr, als Gesuche um Devisenzuteilung an den Treuhänder der Arbeit die ordnungsmäßige Behandlung verzögern."
Reue geolsgWe Karten
Vom Württ. Statistischen Landesamt sind soeben drei farbenprächtige übersichtliche geologische ^pezialkarten in zweiter Auflage heransgegeben worden, die nicht nur für den Geologen von Wichtigkeit, sondern auch für jeden irgendwie erdkundlich Orientierten von Interesse sind.
Ein Blatt zeigt das vieldurchwanderte Gebiet von Hornisgrinde — Kniebis
im Schwarzwald mit der Aussicht auf Rheintal und Vogesen. Die hochragenden Berge bestehen hauptsächlich aus Buntsandstein. Sehr schön sind in dieser Berglandschaft auch die vielen in der Eiszeit entstan- denen Kare und die Seen, der Wildsek bei Rnhestein und der sagenumwobene Mummclsee bei der Hornisgrinde.
Das zweite Blatt Enzklösterl e—F o r- bach enthält die Bergwelt zwischen der häufig besuchten S ch w a r z e n b a ch s p e r r k lind dem tief daruntcrliegenden Murgtal Die mächtigen Granitbergc erinnern an das Hochgebirge. Es ist eines der in geologischer und landschaftlicher Hinsicht eigenartigsten Gebiete des Nordschwarzwalds, gerade in der Mitte zwischen den weltbekannten Büdcrstädten Wildbad und Baden- Bade n.
Das Blatt „T e t t n a n g" ist begrenzt von Friedrichshasen — Meckenbeuren —Rappertsweiler—Lindau—Langenargen und besteht aus feingegliedertem M orünenland mit gletscher-geschaffenen Hügeln.
Die beigegebenen „Erläuterungen" bringen, wie üblich, eine sorgfältige Darstellung des gesamten geologischen Aufbaues. Sie geben dem Fachmann alles Wichtige und Wertvolle. Zugleich bieten sie, in allgemein verständlicher Darstellung, eine jedem Gebildeten verständliche Erklärung der Landschaft und ihres Werdeganges in der geologischen Vorzeit.
Mit besonderer Sorgfalt sind die Bodenverhältnisse auch in forstlicher und landwirtschaftlicher Hinsicht besprochen.
Stuttgarter Grsßnmm für Getreide und Futtermittel
In württembergischem Neuweizen konnte sich wieder kein Geschäft entwickeln. Die Nachfrage nach Braugerste hat jedoch angelMten. Die Mehlabrufe haben sich nicht erhöht. Es wird daraus hingewesen, daß sämtliche Abschlüsse unmittelbar vom Erzeuger in Roggen ab 15. Juli, in Weizen ab 15. August bescheinigungspslichtig sind. Die Bescheinigungsformulare können von der Hauptabteilung II der Landesbauernschast, Stuttgart, Marienstr. 33, bezogen werden. Der diesjährige Herbstsaatenmarkt findet am Dienstag, den 11. September, vormittags 10 Uhr, statt.
Es notierten je 100 Kilogramm frei verladen Vollbahnstation: württ. Weizen, durchschnittliche Beschaffenheit, Erzeugersestpreis W XII 19.60 (am 21. August: unv.), W XV 19.90 (unv.), Roggen N XV, durchschnittliche Beschaffenheit, Erzeugersestpreis 16.10 (unv.). Braugerste (neue Ernte) 20.00—21.50 (unv.). Futtergerste G VII, Erzeugerfestpreis 15.10 (unv.), G VIII 15.40 (unv.), Hafer alt aus Grund der Uebergangsbestimmungen 18.00 bis 19.50 (unv.), neu H XI, Erzeugerfestpreis 15.10 (unv.), H XIV 15.60 (unv.), für Weißhafer 70 Pfg. mehr, Wiesenheu (lose) neu 10.00—10.50 (unv.), Kleeheu (lose), neu 11.00—12.00 (unv.), drahtgepreßtes Stroh 3.50—4.00 (3.00—4.00) M.
Mehlnotierung des Stuttgarter Getreidegroßmarktes. Preise für 100 Kilogramm, zuzüglich NM. —.50 Frachtausgleich bei Abnahme von mindestens 10 Tonnen frei
Empfängerstation, gemäß Anordnung 9 der Wirtschaftlichen Vereinigung der Roggen- und Weizenmühlen, Aus- und Abschläge gemäß Anordnung 8 der Wirtschaftlichen Vereinigung der Roggen- und Weizenmühlen. Weizenmehl: Basis Type 790 Inland (bisher
Weizenmehl I) 27.25, Roggenmehl Type 997 (75)Prozentige Ausmahlung 24, Mühlennach- erzeugnisse: Weizen-Nachmehl 16.50, Weizen- Futtermehl 12 (12.50), feine Weizenkleie 10.50 (11.00), grobe Weizenkleie 11.00 (11.50) M. Für alle Geschäfte sind die Bedingungen der wirtschaftlichen Vereinigung der Noggen- und Weizenmühlen bzw. der Neichsmühleu- schlußschein maßgebend.
Das DurchschnittZ-Hektoliter-Gewicht beträgt für Weizen 76/77 Kilo und für Roggen 72/73 Kilo (einheitliche Reichsregelung). Für Hafer und Futtergerste ist eine Regelung des Hektoliter-Gewichts noch nicht getroffen, jedoch ist vorgesehen, für Sommer-Futtergerste zum Festpreis einen Zuschlag von 50 Pfg. je 100 Kilogramm festzulegen. Die Oualitäts- Zu- und Abschläge wurden wie folgt festgesetzt:
I. Zuschläge fürWeizen: von 77,1 bis 78 Kilogramm 20 Pfg. mehr, von 78,1 bis 79 Kilogramm weitere 20 Psg. mehr, von
79.1— 80 Kilogramm weitere 20 Pfg. mehr, Weizen über 80 Kilogramm freie Vereinbarung unter Einhaltung der Zuschläge bis zu 80 Kilogramm. Abschläge für Weizen: von 75—75.9 Kilogramm 20 Pfg. weniger, von 74 bis 74,9 Kilogramm weitere 20 Pfg. weniger, von 73—73,9 Kilogramm weitere 20 Pfennig weniger. Weizen unter 73 Kilogramm freie Vereinbarung unter Einhaltung der Abschläge bis zu 73 Kilogramm.
II. Zuschläge fürRoggen: von 73,1 bis 74 Kilogramm 15 Pfg. mehr, von 74.1 bis 75 Kilogramm weitere 15 Pfg. mehr, von
75.1— 76 Kilogramm weitere 15 Psg. mehr. Roggen über 76 Kilogramm freie Vereinbarung unter Einhaltung der Zuschläge bis zu 76 Kilogramm. Abschläge für Roggen: von 71—71,9 Kilogramm 15 Pfg. weniger, von 70 bis 70,9 Kilogramm weitere 15 Pfg. weniger, von 69—69,9 Kilogramm weitere 15 Pfg. weniger, Roggen unter 69 Kilogramm freie Vereinbarung unter Einhaltung der Abschläge bis zu 69 Kilogramm. Als Abschläge gemäß Z 33 Abs. 2 Ziffer 2 der Verordnung zur Ordnung der Getreidewirtschaft wurden für Ueberlagernahme festgesetzt: Bei Weizen bis zu höchstens 60 Pfg. per 100 Kilogramm, bei Roggen, Futtergerste und Hafer bis höchstens 50 Pfg. per 100 Kilogramm. Für Lagerhaus- betriebe ohne Gleisanschluß erhöhen sich diese Sätze um 10 Pfg. je 100 Kilogramm.
FmOtverbllligung für landwirtWaftlM Produkte
Berlin, 29. August. Um der Landwirtschaft in den von der Trockenheit betroffenen Gebieten die Möglichkeit zu geben, sich mit Heu und Stroh zu Futter- und Streuzwecken aus den Ueberschußgebieten zu versorgen, die zum Teil sehr entfernt liegen, gewährt die Deutsche Reichsbahn mit Wirkung vom 30. August 1934 für die Beförderung dieser Güter einen weiteren Frachtnachlaß. Da die
Versorgung der Notstandsgebiete einen Austausch von Heu und Stroh auch in anderen Gegenden notwendig macht, wird die Frachtermäßigung nicht nur für den Versand nach den eigentlichen Notstandsgebieten, sondern darüber hinaus allgemein für den Bezug durch die Landwirtschaft eingeräumt. Der Abschlag beträgt für Heu 20. v. H. und für Stroh 30. v. H. von den bisher für diese Güter erhobenen Frachten.
Die Frachtbriefe solcher Sendungen müssen bei Aufgabe zur Beförderung neben der Inhaltsangabe den Vermerk tragen: zur Verwendung in landwirtschaftlichen Betrie-
ben im Deutschen Reich. Die Maßnahme gilt für das Erntejahr 1934/35 und ist bis »um 15. Juni 1936 befristet.
EteimterminktMMr September
1934
1. September: (spätestens 8. Sept.) Staatsund Gemeindesteuern (Grund-, Gewerbe-, Gebäude- und Gebäudeentschuldungssteuer) ;
5. September: Lohnsteuer und Arbeitslosenhilfe für die Zeit vom 16. bis 31. Aua. 1934:
10. September: Umsatzsteuer-Vorauszahlung (bei einem Jahresumsatz über 20 000 Reichsmark).
20. September: Lohnsteuer und Arbeitslosenhilfe für die Zeit vom 1. bis 15. Sept. 1934.
für ZtMvlm und Zurln
Zahlreiche Württemberger find dabei
Für den ersten Leichtathletik-Länderkamps gegen Schweden, der am 1. u. 2. September in Stockholm stattfindet, hat der Deutsche Leichtathletikverband folgende Mannschaft ! aufgestellt:
10 0 Meter: Borchmeyer, Hornberger;
2 00 Meter: Borchmeyer, Schein; 400 Meter: Metzner. Hamann; 800 Meter: Dessecker, König; 1500 Meter: Paul. Schaumburg; 5000 Meter: Schüller, Syring; 10 0 0 0: Syring, Bree; 4 mal 10 0 Meter: Borchmeyer, Hornberger. ! Schein, Heithoff; 4 mal 400 Meter:! Metzner, Hamann, Single, Schein; 3000 § Meter Hindernis: Dompert, Göhrt; ; 110 Meter Hürden: Welscher, E. Wegner; 400 Meter Hürden: Scheele, KoPP; Weitsprung: Long, Leichum; Hochfprung: Weinkötz, Martens;
Stabhochsprung: Müller, G. Wegner; Dreisprung: Gottlieb, zweiter Mann wird noch bestimmt; Speerwurf: Wei- mann, Stück; Diskuswurf: Sievert, Meyer; Kugel stoß: Sievert, Woellke; Hammerwurf: Becker, Seeger.
Für die vom 7. bis 9. September in Turin stattfindenden ersten Europameisterschaften m der Leichtathletik wurden vom Deutschen Leichtathletik-Verband nachstehende vorläufige Meldungen abgegeben. Die endgültigen Nennungen werden stark vom Abschneiden der deutschen Aktiven in Stockholm anläßlich des Länderkampses gegen Schweden beeinflußt.
100 Meter: Borchmeyer, Hornberg^-, 200 Meter: Borchmeyer, Schein; 400 Meter: Metzner, Hamann; 800 Meter: König, Dessecker; 1 5 00: Schaumburg. Paul; 5000 Meter: Syring, Göhrt; 10 000 Meter: L-yring, Bree; 110 Meter Hürden: Welscher, E. Wegner; 400 Meter Hürden: Scheele, KoPP;
4 mal 100-Meter-Staffel: Eine Mannschaft (Single, Voigt, Hamann, Meßner); We itsprung : Long Leichum; H o ch- sPrung : Weinkötz, Ladewig; Stabhoch - fprung: G. Wegner, Müller; Dreisprung: Gottlieb, Sülzer; Kugelstoßen: Woellke, Sievert; Diskuswurf: Sievert, Meyer; Speer Wurf: Weimann, Stück; Hammerwurs: Becker, Seeger: Zehnkampf: Sievert, Eberle; Marach o n : Brauch, Gerhard; 5 0 Kilometer Gehen: Schnitt, Bleiweiß.
Roman von Klara Laidhausen.
ArheLcrrcchtSschutz durch VerlagsanPalt Manz, Negensburg. 59. Fortsetzung. Nachdruck verboten.
Dann traten sie beide hinaus auf den offenen Rundgang, drr terrassenförmig die Kapelle umzog. Sinnend ging der Blick in die Weite, hin über dies herrliche Stück bayerischer Heimat. Wie in Gedanken begann Franz zu summen:
„Das schönste Land in Deutschlands Eaun bist du mein Vayerland!" Um dann laut hinzuzufügen: „Ja, wenn sich die Deutschen in Nord und Süd über alle Dinge so einig wären wie über die Schönheiten unserer bayerischen Bergwelt. Und doch wird einmal der Tag anbrechen, wo das Volk über allen Bruderzwist hinweg wieder zu Volk finden wird."
„Vorläufig scheint der Fall noch hoffnungslos!"
„Doch, Lore, der Tag ist nicht mehr fern, ich glaube fest daran!"
Mit leuchtenden Augen sah Franz über das stille, friedliche Tal hinweg. Wie er so dastand in der kurzen Lederhofe und dem kleidsamen grauen Lodenjanker, ein echter Sohn seiner «ltbayerifchen Heimat — da ging soviel starke, zukunftsfrohe Zuversicht von ihm aus, daß alle Zweifel Dithas verstummten und sie sich bezwungen feinem großen Glauben beugte. Nein, ein Volk, das folche Söhne, soviel Kraft und soviel Glauben an sich selbst sein eigen nannte, konnte nicht untergehen! Das würde auch diesmal wieder, wie schon öfter in seiner geschichtlichen Vergangenheit aus sich selbst heraus die Kraft zu neuer Erhebung und neuem Aufstieg finde«.
Wer weiß, wie lange sie so, Seite an Seite an der Balustrade des Rundgangs lehnend, stehengeblieben wären, eins ins andere versunken, jedes gefesselt und beglückt von dem reichen Innenleben des andern, wenn nicht ein langsam näherkommendes Geräusch ihre Aufmerksamkeit aus sich ge
zogen hätte. Ditha sah zuerst um und faßte erblassend nach oer Hand ihres Gefährten. „Mein Gott, Franz; sehen Sie doch! Was ist das?"
Langsam, auf den Knien rutschend, dür Gestalt fast ganz zu Boden gedrückt unter der Last eines Protzen, schweren Holzkreuzes, näherte sich die Frau, die vorhsic in der Kapelle drinnen gebetet hatte, ihrem Standort. Unter dem weißen Kopftuch, das Stirn und Augen völlig beschattete, hervor quoll der Schweiß in großen Tropfen über das gerötete Gesicht herab, die Brust keuchte in schweren Stößen und trotzdem murmelten die bläulichen Lippen unaufhörlich zu den Perlen des Rosenkranzes, die in kurzen Abständen durch die arbeitsharten Finger rannen.
Mit sanftem Griff hielt Franz die Gefährtin zurück, die von heißem Mitleid vorwärtsgetrieben auf die kniende Frau zueilen wollte, und führte sie die Treppe von dem erhöhten Kapellenbau hinunter. „Kommen Sie, Lore!" sagte er leise. „Solche Andacht darf man nicht stören."
Ditha nickte. „Das wohl! Und doch . . . heiß wallte von neuem ihr Mitleid auf — „sie kam mir so grenzenlos arm und verlassen vor!"
Da blieb Franz Hormann stehen und sah sie ernst an. „Arm, Lore? Oh nein! Wer so fest glauben und auf Gottes Hilfe vertrauen kann, der ist nicht verlassen. Und ganz arm ist nur der Mensch, der keinen Gott mehr hat."
In Dithas Augen schimmerten Tränen, als sie Franz mit überströmendem Herzen die Hand entgegenstreckte. „Wie schön das ist, wenn ein Mann so spricht! Sie wißen wohl gar nicht, wieviel Sie mir heute schon gegeben haben."
Er schüttelte lächelnd den. Kops. „Nicht mehr als Sie mir! Sie gaben mir Ihre Freundschaft!"
Und Franz Hormann tat etwas, was er nicht mehr getan hatte, seit er von seinem blonden Schweizer Lieb gegangen war, er bückte sich nieder und küßte die schlanke, weiße Frauenhand, die sich so warm und vertrauend in die seine schmiegte.
Dann aber, — wie man das öfters tut, wenn einem eine Situation über den Kops wachsen will, — rettete er LL mit
einem kühnen Sprung auf den Boden fester, ja fast banaler Wirklichkeit zurück. „Wollen wir nun essen gehen? Der Kramerwirt hat eine gute Küche und ich — habe Hunger."
Ditha lachte belustigt. „Es ist nur gut, daß Sie mir eben soviel Beweife vom Gegenteil gegeben haben — ich müßte Sie sonst für einen schrecklich materialistischen Menschen halten. Wie kann man Hunger haben bei jo viel Schönem ringsum!"
Franz machte ein drollig zerknirschtes Gesicht. „Ja, es ist sehr schlimm, wenn man neben der schönheitsdurstigen Seele auch noch mit so etwas wie einem hungrigen Magen belastet ist. Aber ich fürchte, wenn Sie nur von der -Schönheit satt sind, werden Sie kaum Kraft genug haben, den dicken Herrn da droben zu bewältigen. Es wird deshalb schon besser sein, wenn Sie sich mit mir nun auch etwas realen Genüssen zuwenden"--
In dem schönen, von breitästigen Kastanien beschatteten Garten luden freundlich gedeckte, runde Tische zum Verweilen ein, und bald saßen die zwei bei einem einfachen, aber gut zubereiteten und durch ihre frohe Stimmung trefflich gewürzten Mahl. Zwölf Helle, goldene Schläge verkündeten vom Kapellentürmchen herüber die Mittagsstunde.
„Wo ist nur der Vormittag so schnell hingekommen?" sagte Ditha verwundert. „Und wie ist denn nun das Programm für den heutigen Nachmittag?"
„Nicht sehr groß," erwidert« der Doktor. „Ich denke, wir steigen bald nach dem Esten ein bißchen zur Höhe und halten dort an einem schattigen Plätzerl im Bergwald ein wenig Mittagsruhe. Und dann . .
„Dann koche ich Kaffee!" lachte Ditha.
„Wieso?" Nun war das Verwundern auf seiner Seite. „Sie haben doch nicht ... 2"
„Freilich habe ich? Spiritus, Kaffee, Sturzmajchine, Zucker, Büchsenmilch, Keks —"
„Das haben Sie wirklich -prachtvoll gemacht."
/Tkortsetzung folgt.)