Neichsminister Darrs in Stuttgart
Riesenkundgebung in der Stadlhalle
Stuttgart, 15. August.
Xr:. Das große Ereignis des Wahl- kampüs in Stuttgart und in ganz Württemberg ist die Rede des N e i chs m i n i st e r s Walter Darre in der Stadthalle. Von 7.30 Uhr ab füllt sich die riesige Holzhalle. Nach und nach treffen die höchsten Führer des Landes Württemberg, der Regierung, der Partei, der Stadt Stuttgart, der SA. und der SS. '' Vor dem Rednerpult, das mit dem Hakei..,.uchan!ier verkleidet ist, stehen Ober- bür rnu ister Dr. Strölin in der Uniform eine. S?l.-Ehrenführers, HJ.-Gebietsführer 20 Gundermann und Innenminister S ^ im Gespräch. In einer anderen Ecke de.> P^,. sieht man den Ministerpräsiden...!! Prof. M e r g e n t h a l e r, Staatssekretär W a l d m a n n, ^portrommisfar Dr. K l e t t, ferner SA.-GruPPensührcer L u d i n. Etwas später erscheint SS.-Vrigadeführer v. Maltzcn - Ponikau mit seinem Adjutanten.
M'.-itärmärsch? dnrchhallen den Raum, der sich langsam bis aut den letzw:: Platz füllt. Tie Uhr geht auf allst. Zwo- SS.-Lcuie nehmen rechts und links vom Rednerpult Aufstellung. Sturmriemen unterm Kinn. Ihre schwarzen Uniformen heben sich scharf Umrissen gegen das rote Favmmtiich- ab: rings um sie ist der Fahnenwaid der PS. und der NSBO. austnarschiert. Die silbernen Hoheitszeichen auf den Fahnenschüsten blitzen nn Licht der starken Lampen.
Ter Vadenweiler-Marsch klingt auf, Neichs- ministcr D a r r ö und ReichAstatthalter M u r r, begleitet vom stellvertretenden Gauleiter S ch n: i d t und mehreren SS.-Füh rern, betreten die Halle. Tic Menge bietet ein Bild wie ein Kornfeld, über das der Sturmwind weht. Tausende von Armen strecken sich empor, Württemberg grüßt den Führer der deutschem Bauern, der von Adolf Hitler für würdig befunden ward, den Nühr- stand des deutschen Volkes zu neuer Blüte emporzuführen.
In der Mitte der Tribüne ist ein Hitlerjugend Sprechchor angctreten, eine lautlose Stille breitet sich aus-, und aus den rauhen Kehlen deutscher Jungarbeiter steigen eindringliche Worte vom Glauben an Deutschland empor. „R : vMutio n" ist der Ruf, der in jedem Vers wiederkehrt, und er wird zum Bekenntnis des endgültigen Bruches mit einer vergangenen Zeit; der neue Schwur einer neuen Jugend heißt:
„Wir sind bereit! Unser Leben für Deutschland!"
Begeisterte Zustimmung hallt ihnen entgegen.
Stellvertretender Gauleiter Schmidt betritt das Podium und eröffnet die Versammlung. B.ei dem Namen Darre rauscht der begeisterte Jubel erneut auf, von vielen Plätzen des Riesenraumes her hallt sein Name wie das Bekenntnis zu einem neuen Dasein. „D a r re, Darr e," das ist die n ene H of f nu n g d e s deutschen Bauern, die ihm der Führer gegeben.
MWsiatthMr Murr
begrüßt den Reichs-Minister und spricht daun über die Bedeutung des 19. August, der den Dank an. den Führer bringen wird. Keiner, der wirklich ein Deutscher ist. darf
dabei zurückstehen, lieber die Arbeit des Führers feit der Uebernahme der Kanzlerschaft sind immer noch einige Stimmen laut geworden, die. von dem engen Horizont ihres Biertisches aus es wagten, Kritik zu üben.
Hitlers Leistung steht über jeder Kritik!
Vor dem 30. Januar 1933 wurde uns Jahr für Jahr von neuem versprochen, es werde jetzt auswärts gehen. Jahr für Jahr aber ging es abwärts. Es ist kaum anzu- nehmeu, baß eine Negierung der Weimarer Republik ausgerechnet im Jahre 1933 den Stein der Weisen gefunden und Deutschlands Niedergang aufgehalten hätte. Und was wäre Wohl geschehen, wenn Hitler nicht an die Macht gekommen wäre? Die Zahl der Arbeitslosen wäre wahrscheinlich im vergangenen Jahr auf 9 Millionen angeschwollen. Er aber gab i u u e r h a l b e i n e s Jahres Millionen Brot. Am Sonntag kann es nur eine Stimme geben: Für- Hitler. Heute gibt es in Deutschland keinen Führer außer Hitler!
Adolf Hitler und Deutschland sind untrennbar ein und dasselbe. Die Welt soll wissen: Die Periode des Bruderkampfes in Deutschland i st ein für allemal vorüber. Jede Spekulation in dieser Richtung wird heute, morgen und in allen Zeiten fehl gehen. Der 19. August 1934 wird auf keinen Fall hinter dem 12. November
rvcjö zuruclsteyen.
nen werden anftreten und ihr „Za"
Millionen und Abermillio- „Ja" in die Welt hinausschreicn. Der 19. August wird nicht ein kleines und schwaches Geschlecht, sondern ein starke s, verantwortungsbewußtes und einiges Volk finden.
Stürmischer Beifall brandet auf. Das, was der Reichsstatthalter sagt, ist der Ausdruck dessen, was alle denken und wollen.
Zwei kleine, blondhaarige Buben des Jungvolks treten auf. Der eine trügt eine Fanfare, der andere eine schwarzweiße Laudskucchtstrommel. Trommelscblag klingt ruf, die Fanfare schmettert ein Signal: sie irägt ein Heroldstuch mit dem Tvteukopf. Dann setzt der Junge sie ab, stützt sie auf und spricht den Gruß der Bauern )es S ch w a r z w a ld e s, die dem Neichs- iauernführer einen Strauß mit den Früchten des Feldes übersandten.
Ein rührendes Bild: die beiden Jungen inmitten uniformierter Männer, die im Kampf um das Reich stehen. Kein Wunder, daß sie angesichts der lauschenden Menge in ihrem langen Spruch stecken bleiben; es wären ja sonst keine Kinder. Aber sie fassen sich rasch und sprechest zu Ende. Der Reichsbauernführer nimmt die Gabe entgegen.
Nehren für Darre. Hoffnung in allen Teilen des Reiches. Die deutschen Bauern wissen, daß der Führer sie nicht vergessen hat.
Darre betritt das Rednerpult. Wieder ist ra s e n d e r I ub e l um ihn, der gar nicht enden will. Immer wieder wird sein Name gerufen. '
(Wortlaut der Rede folgt im Beiblatt der Freitag-Ausgabe.)
An die deutschen Arbeiter
Das schaffende Deutschland stimmt mit 3a!
Berlin, 14. August.
Der Neichsobmann der NSBO., Staatsrai Walter Schutzmann, MdR., Stabsleitei der Deutschen Arbeit-? front, erläßt folgender Aufruf zur Volksabstimmung am 19. August Deutsche Arbeiter der Stirn uut der Faust! Deutsche Volksgenossen! Männer und Frauen Iuugarbeite r!
Wieder werden wir an die Wahlurnen gerufen. In einer großen Volksabstimmung wird das deutsche Volk am 19. August 1984 vor aller Welt dem Gesetz zustinuuen, nach welchem der Führer Adolf Hitler die Aemter des Reichskanzlers und des Reichspräsidenten zugleich ansüven soll. In kreier Willens. Bestimmung, in geheimer Wahl, im sicheren Schutz der Wahlsreiheit soll unser aller „Ja" bekunden, daß der Führer und das o e r k t ä t i g e T e n t s ch l a n d u n t r e u u- bar z u s a m m eu g e h v r e u. daß Adolf Hitler und seine deutschen Arbeiter der Stirn and der Faust eins sind, daß er und wir ille, Männer und Frauen. Jungarbeiter und Jungarbeiterinnen aller Stände und Berufe ruf Gedeih und Verderb einander die Treue halten.
Unser „Ja" soll bekunden, daß Advlf Hitler Deutschlands Führer ist — getragen vom Vertrauen aller deutsche!! Volksgenossen! Angesichts dieser Enis-.heidung erinnern wir ans jener Zeit, in der unser deutsches Volk von grausamster Rot und bitterstem Elend beherrscht wurde. Liberalismus und Marxismus, volksfeindliche Politik und ungeheure
Lasten würgten die deutsche Wirtschaft. Unsere Betriebe brachen zu Zehntausend?!! zu- sammeu. Immer neue Werkstore schlosset sich. Niederbrüche und Konkurs? in unend- lsther Zahl zerstörten unsere Arbeitsplätze warfen immer neu? Arbeitsloseumasseu aus die Straße. Jahr für Jahr schwoll das graue Eleudhcer der Erwerbslosen um Millionen und aber Millionen an. Industrie und Landwirtschaft, Handel und Gewerbe waren am Ende ihrer Kraft. Ansgeplündert bis zmr Weißbluten, hoffnungslos und willenlos ziellos und führerlos, trieben wir in raschen Tempo einem entsetzlichen Chaos zu. UnS hinter alledem wartete grinsend die Fratz, des Bolschewismus, um als letzte groß, Geißel der Menschheit unser Volk in einen Meer von Blut und Elend zu ersticken . . .
Jene Zeit des Liberalismus und Marxismus war die Zeit größten deutschen Leids Sie war die führerlose, die schreckliche Zeit
Die deutschen Sozialversicherungen trieben dem Niederbruch zu. Die Verschuldung von Reich, Ländern, Gemeinden wuchs sinnlos und würgend um Milliarden. Selbst Arbeitslosen- und Wohlsahrtsunterstützuuger standen in höchster Gefahr. Die Korruption nahm überhand. Tie. die sich „Arbeiterführer" nannten, beraubten das arbeftxndk Volk und bereicherten sich habgierig, während das Volk hungerte, sie trieben die Gewerkschaften an den Rand des Bankerotts, mit ihrem Zusammenbruch drohte der Konkurs ihres Vermögens und damit der Verlust aller mühsam erworbenen Anrechte der deutschen Arbeiter; mehr noch: mit dem Zu
sammenbruch der Gewerkschaften drohte eine ungeheure Erschütterung der gesamten Wirtschaft. der Eristenzm .-tage des gesamten
Nie war Deutsch- samer enttäuscht, nie lals niederträchtiger n, -die sich damals
deutschen Arbeiter!!! lands Arbeitertnm g brutaler betrogen, i verraten, als von t „seine Führer" nani. :i!
AdolfHitlerrißdasSteuerher- u m! Er war es, der durch seine Machtübernahme die Nation vor dein Chaos rettete. Er war es, der die Wirtschaft neu aufbaute. Er war es, der neue Arbeitsplätze schaffen ließ. Er war es, der Millionen und aber Millionen deutscher Arbeiter in die Betriebe führte, der ihnen Arbeit und Brot verschaffte. Er ivar es, der die Sozialversicherungen vor dem Niederdruck) bewahrte. Sein Wille war es, der unsere Kräfte zusammenriß, der alle Stände zusam- mensührte, der den unseligen Kampf Deutscher gegen Deutsche beendete, der die großen Pläne des Wiederaufbaues schuf. Er war es, der die Jutcressenhaufen zertrümmerte, der Egoismus und Habgier, Eigennutz und Korruption, Reak- :ion und Bolschwismus mit entschlossener Fanst zn Boden Warf. Sein Wille war es, der die NSBO. zum Sturm auf die verkorrumpierten Gewerkschaftsklüngel führte und damit einem gewissenlosen Arüeiterbetrug ein Ende machte.
Dem Führer der deutschen Erhebung, Adolf Hitler, verdankt Deutschlands Arbeitertnm, Frieden, Freiheit und Brot! Ihm verdanken wir den Wiederaufstieg. Unter seinem Willen wurde uns deutschen Arbeitern das Kostbarste wiedcrgegeben, was das Leben schenken kann: unser deutsches Vaterland als ein Hort des sozialen Rechts und der nationalen Ehre, des Gemeinnutzes und der sozialistischen Volksgemeinschaft!
Darum wird kein deutscher Arbeiter am 19. August 1934 an der Urne fehlen! Darum stimmt das gesamte schaffende Deutschland mit „Ja"! Darum soll Adolf Hitler unser Führer sein! Wer zum Führer steht, der steht zi Deutschland!
Heil Hitler! Heil dem Führer!
Walter Schuhmau ist Neichsobmann der NSBO., Staatsrat.
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llrheberrechtsschutz durch V-rlagsanstalt Man;, NegenSburg. l7. Fortsetzung. Nachdruck verboten.
Und Ditha sagte sich voll Zuversicht: „Er hat zwölf Iatzre lang aus mich gewartet, er ist mein — inein — mein."
Allmählich begann die fröhliche Tafelrunde sich aufzulösen. Immer mehr Paare ließen sich von den schmeichelnden Klängen der Geigen zum Tanzplatz hinüberlocken, und auch Assessor Friede! beugte sich bittend zu Ditha: „Darf ich Sie auch zum Tanz führen, Schneewittchen?"
Sie stand bereitwillig aus und legte ihre Hand in seinen Arm. Wenn sie auch keine leidenschaftliche Tänzerin war — ab und zu tanzte.sie sehr gern und beherrschte auch die Technik der modernen Tänze vollkommen. Man hatte die schöne, gefeierte junge Ärztin in den Kreisen der Luzerner Gesellschaft stets gesucht und sie war liebenswürdig genug gewesen, sich finden zu lassen.
Manches Auge folgte dem schönen Paar, als Assessor Friedei, der ein sehr guter Tänzer war, Ditha nun sicher im eleganten Tango durch die übrigen Paare führte. Auch Franz Hormann, dem seine Dame ebenfalls entführt worden war, war auf der Suche nach Ditha herübergekommen und sah nun, an einen im Schatten stehenden Baum gelehnt, mit zusammengezogenen Brauen nach den beiden hinüber. Wie leicht sie sich zusammenfanden, wie jede Absicht des Führenden sofort von der Tänzerin verstanden wurde, wie sie mit leichtgeöffneten Lippen und glänzenden Augen ganz Fronde und Rhythmus war!
Eine kaum mehr zu bändigende Ungeduld stieg in dem Doktor auf. Nahm denn dieser Tanz kein Ende mehr? Alles in ihm war Sehnsucht, diesen schlanken Mädchcnkörper auch einmal so in den Armen halten zu dürfen, das süße Gesicht ganz nahe zu haben und zu sich aukläckeln zu sehen wie es jetzt dem Freunde zulächelte.
Da war er wieder, der Wunsch, an des Freundes Stelle zn sein, genau wie vorher auch, als im lebenden Bild Achim als Königssohn an dem offenen Elassarge kniete, aus dem ihm Schneewittchen — eben wieder zum Leben erwacht — halb in süßer Befangenheit, halb schon in liebender Verheißung entgegenlächelte.
Eine leichte Hand, die sich auf seine Schulter legte, riß Franz aus seiner Betrachtung. „Da sind Sie ja, Franz!" tönte ihm Ilse Lindners Helle Stimme in die Ohren. „Wir suchen Sie schon eine ganze Weile, um Sie zu bitten, sich mit Lore ein wenig zu uns zu setzen. Wir wollen Ihnen doch endlich unsere Bewunderung aussprechen."
Der Doktor drückte Ilse und ihrem Gatten herzlich dis Hand. „Es hat Ihnen also gefallen? Und was hat denn mein Mädelchen dazu gesagt?"
„Erika?" Heinz Lindner lachte. „Sie hat gesagt: Mein Onkel Doktor und meine Tante Lore waren doch das Schönste von allem. — Hat sie nicht recht?"
„Was Fräulein Lore anbetrisft, ganz gewiß," erwiderte der Doktor mit Überzeugung. „Sie ist wirklich wunderschön. — Im übrigen werden wir bestimmt kommen, sobald es mir gelungen ist, sie von meinem Freund Friedet loszueisen."
Ilse unterdrückte ein Lächeln. Sie war von Ditha wohl in ihre Kriegslist eingeweiht, den Assessor als Trumpf auszuspielen, und sah mit Vergnügen, wie richtig die Freundin kalkuliert hatte. Sie zögerte auch nicht, die Flamme r» treuer Eidgenossenschaft noch weiter zu schüren.
„Nicht wahr," sagte sie lebhaft, „es ist Ihnen auch schon ausgefallen, wie sehr Ihr Freund Lore bevorzugt? Ich freue mich heute schon den ganzen Abend darüber. Es wäre ja ein solches Glück für Lore . . -"
„Was wäre ein Glück?" unterbrach Hormann schroff. „Eine von den vielen zu. s in. die Achim schon mit seiner Gunst beehrt hat? Das ist für eine richtig empfindende Frau kein Glück sondern eine — Demütigung! Aber ich werde Fräulein Lore zu schützen wissen!"
„Oh!" Ilse richtete ihre zierliche Gestalt höher empor. „Das ist wohl nicht Ihr Ernst. Franz. Sie beurteilen Lore
nach fast fünfwöchentlichem Beisammensein hoffentlich richtig genug um zu wißen, daß sie sich selbst Schutz genug ist gegen zweifelhafte Annäherungsversuche. Aber wer sagt Ihnen denn, daß Ihr Freund derartiges will? Wir Frauen haben in solchen Fällen sicher ein feineres und richtigeres Gefühl als Ihr Männer und icb bin fest überzeugt, daß Herr Assessor Frieds! nur eine und zwar die beste Absicht hat, nämlich Lore um ihre Hand zu bitten. Das war's, was ich als ein großes Glück für sie bezeichnete."
Ohne weiter Notiz von der offensichtlichen Bestürzung zu nehmen, die ihre Worte bei dem Doktor hervorgerusen hatten. — eine Bestürzung, die so groß war, daß er vergebens nach einer Antwort rang — drängte Ilse ihn nach dem Tanzplatz hin. „Sehen Sie doch, Franz, nun ist der Tanz zu Ende. Bitte, holen Sie Lore — wir warten hier auf Sie."
Mechanisch gehorchte der Doktor, fieberhaft bemüht, Ordnung in seine durcheinanderwirbelnden Gedanken zu bringen. Wie hatte Ilse gesagt? Lore Berger Achims Frau!? — Sein Hals war plötzlich wie zugeschnürt. Prüfend ruhte sein Blick auf Ditha und dem Freunde, während er seinen Auftrag ausrichtete
War das entscheidende Wort schon gefallen? — Er atmete erleichtert auf. Nein, es schien nicht. Sie hatten wohl beide gerötete Wangen und einen Schimmer erhöhter Lebensfreude in den Augen — aber von einem geheimen Einverständnis war wohl nichts zwischen ihnen. Und die Freude, mit welcher Lore sofort die Richtung nach dem Lindnerschen Ehepaare hin einschlug, war offenbar ganz ehrlich und herzlich.
Auch daß der Assessor so selbstverständlich den Arm seiner schönen Tänzerin behielt und mitging, brauchte keine besondere Bedeutung zu haben. Liebenswürdig begrüßte er Ilse und ihren Gatten und zog dann abschiednehmend Dithas Hand a« die Lippen. „Darf ich später «och einmal um eine' Tanz kommen, gnädiges Fräulein?"
(Fortsetzung folgt.)
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