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TooderausZabe des »Ln^tälers« kür krernclenverlreür, V^andern und weisen im nördlictien Lctiwar^zvald

8e1iWÄr2>va1d und Lnrtal / I^and und I^eute

Den norddeutschen Oästen des Ilrlauher^uZes »Xrakt durch kreude« gewidmet

Da- Wasser fließt zwar bergab und der eingefleischte Wissenschafter beginnt die Be­schreibung der Flüsse bei der Quelle. Wir aber felgen der Spur aller Besucher unseres Ge­biets und fangen vernünftigerweise dort an. wo wir am bequemsten hereinkommen und das ist das offene Land, das ist die Stelle, wo die drei Flüsse des nördlichen Schwarzwaldes, die Enz, Nagold und Würm zusammenfließen, im Tal der Dreitälerstadt Pforzheim. Dort ist auch der Ausgangspunkt der drei Höhen- wegc durch den Schwarzwald, die nach Hun­derten von Kilometern Marsch bei Basel, Waldshut und Schaffhausen am jungen Rhein enden. Die Marken dieser drei Wege treffen wir demnach in unserem Gebiet, im Gebiet des oberen Enztales oft an. Sie bilden für den Wanderer eine oft angenehm empfundene Si­cherheit dafür, daß er weiß, wo er sich befindet, denn das ist garnicht leicht, sich immer zurecht- zusinden, wenn man die Gegend nicht genau kennt, weil der Wald siir den Fremden der kleinen unterscheidenden Besonderheiten er­mangelt, a>'s die man achten muß, wenn man in den unendlichen Tannenwäldern die Ueber- sicht behalten will.

Nn ZroLes »CaläZekiet

Wald, Wald und nochmals Wald ist das Kennzeichen unseres Gebiets. Dreiviertel der Fläche stehen unter der Obsorge der Grün­röcke. Sie haben außerdem einen großen und urwüchsigen W'ldbestand zu betreuen, da nicht nur Hafl- und Reh, sondern auch Hirsch und Wildschwein und Auerhahn in den undurch­dringlichen Wäldern der Berge des nördlichen Schwarzwaldes Hausen, Das Jagdschloß Kal­tenbronn --- zwei Stunden über Wildbad dürste dem Namen nach weit bekannt sein. Ob­wohl der Wonderzug unser Gebiet manchmal ziemlich stark heimsucht, so daß auf «den Haupt­wegen el eu den Höhenwegen an schönen Sommertogeu manchmal eine wahre Prozes­sion von Lodenen und Genagelten entlang­wandelt, hat sich «die Ursprünglichkeit der Na­tur dank der Sorge der Forstleute und «des Staates Württemberg oft sehr schön und sehr eigenartig erhalten. Als Merkwürdigkeit sel­tener Art gilt das hohe Moorgebiet des Wild­sees, «das die typischen Gebirgsmoorpflanzen, vom Wollgras bis zur Krüppelkiefer, in rei­chem Wechsel birgt. Dieses Moor auf «der Höhe von über 900 Metern bildet auch «das unerschöpfliche Wasserreservoir für die Enz. Das zeigte sich besonders in diesem Frühjahr der Dürre, da die niederen Wälder kaum noch Wasser abgaben.

Das OoI^Zerverke im Ln^tal

Der Wald bedeutet auch in wirtschaftlicher Hinsicht das Rückgrat des nördlichen Schwarz­waldes wie das Schwarzwaldes im allgemei­nen. Wald als Fremdenverkehrsgebiet und Wald als wertbeständiges Holzlager. Das Holz geht schon seit dem Mittelalter bekanntlich mit den wanderfreudigen Schwaben in alle Welt. Die Flößerei auf unseren Flüssen, insbeson­dere der Enz und der benachbarten Murg war bis vor zwanzig Jahren ein sehr wichtiges Gewerbe. Die langen dicken Stämme der Edel­tannen, die zumeist den Bestand bilden, waren in Holland, dem schiffbautreibenden, sehr be­gehrt. Noch heute gibt es viele alte Flößer in den Orten des Enztales, in Pforzheim, Höfen und Calmbach, die in fesselnden, oft von Humor begleiteten Erzählungen von der alten Zeit berichten können, wo das System der Fallen und Wehre in den Flüssen zur Voll­endung ausgebildet war. Man erblickt noch jetzt viele Spuren davon.

Es ist Wohl selbstverständlich, daß die Säge­mühlen ebenfalls von jeher eine bedeutende Rolle im Bilde der Landschaft und im Erwerb der Bevölkerung spielten. Solche gibt es heute noch genug im Tal, große und kleine. Der Antrieb der Sägen durch Wasserkraft aus den Stauungen, die man überall sieht, wird heute fast überall ergänzt durch den zuverlässigen elektrischen Strom. Das Werk Krauth L Co. in Rotenbach oberhalb Neuenbürg gilt als eines der bedeutendsten in Europa. Da liegen die zwanzig, dreißig Meter langen Stämme zu Tausenden, und in langen Reihen sind Bretter, Grubenhölzer und Knüppel für die Papierfabrikation aufgestapelt; auch Parkett­hölzer und ähnliche Dinge werden hier ge­schnitten. Leider sind die Bemühungen um eine Verfeinerung des Gewerbes nach der Seite der Schnitzerei und der Möbelherstel- ung hin noch nicht soweit gediehen, daß sie zum erwünschten Erfolg führen: dem Wald­land eine neue ergiebige Erwerbsquelle zu geben.

I,anUwirtschakt

Denn es ist kein reiches Land. Waldländer

sind selten reich, kaum «wohlhabend. Die Leute sind zum größten Teil auf Rodungen im Wald auf den Hochflächen angssiedelt, wo das Korn selten reif Wird und Gemüse und Obst nur in sorgsamster Pflege und an geschützten Stellen etwas bringt. DieWalddörfer" «sind in dieser Hinsicht bekannt, und nicht zuletzt um ihret­willen gehört «der Bezirk Neuenbürg, der den nördlichen württembergischen Schwarzwald umfaßt, zu den anerkannten Notstandsgebie­ten. Denn die in früheren Fahren ergiebige Erwerbsquelle der Arbeit in der Goldstadt Pforzheim ist infolge des fast völlig darnieder- lisgenden Auslandgeschäfts am Versiegen. Nur noch ein Bruchteil der früherenGoldschmiede und Polisseussen" fährt allmorgendlichna Pforze", und zwar aus den an «der badischen Grenze im Norden gelegenen Orten Birken­feld, Engelsbrand, Grunbach, aus Gräfen- hausen, ObernhauseN, Arnbach, Niebelsbach und so weiter.

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Diese letzteren bilden' in unserem Bezirk eine Klasse für sich: sie sind «die Weinorte. Dort schaut der Schwarzwald nur von weitem in «die Fenster. Reich bestellte Hügel tragen Obstbäume und Weinberge in Fülle, so daß im Frühjahr die Wanderungin die Obstblüte" zu den obligatorischen Ausflügen der Pforz- heimer und auch Karlsruher gehört. Die Ge­legenheit, den im stärksten Wachstum befind­lichen Reben an den besonnten Hängen zu «chauen und die vielen Kirschbäume, in deren lichtem Grün die roten Beeren leuchten, gibt ich gerade in diesen Tagen. Zur Rebe gehört der Wein, «den man hier an der Quelle kosten kann. Es bleibt gewöhnlich nicht beim Kosten, denn was zur Zeit «der Obstblüte und beson­ders «im Oktober verkonsumiert wird, wenn derSüße", der frischgekelterte Wein des Menschen Herz erfreut, das kann man nur bescheiden andeuten. Denn er kostet nur «soviel, daß er auch seinen Ruf als Volksgetränk, was der «Wein hier «darstellt, halten kann. Das an­dere Sommer- und Wintergetränk ist der Moscht", von dem jeder sein Füßchen oder mehrere im Keller hat. Auch die jetzt reifen Heidelbeeren Bickbeeren werden zuweilen vergeistigt" «und sollen, da sie hier in Un­mengen wachsen, den Haushaltplan «der Wäld- ler verbessern helfen.

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Es versteht sich, «daß das norddeutsche be­legte Butterbrot in Anbetracht des Verbrauchs von Wein und Most ersetzt wird durch das trockene Bauernschwarzbrot, meist ungeheuer großen runden Laiben, von «denen man nach Belieben Kanten absäbelt und zusammen mit «Schwartemage" undSchinkewurscht" ver­zehrt. Ländlich-sittlich sind «dieSpätzle", die Ripple" und ,Knöchle", Dampfnudeln und der dem Norddeutschen ein gelindes Gruseln verursachende warme Zwiebelkuchen, an «den mancher sich nie gewöhnt, während die Lauge­bretzeln und -Wecken zum «Wein und Most aus­gezeichnet munden. Alles dieses wird in den spaßeshalberBaizen" genannten Wirtschaf- :en alsVeschper" eingenommen ein Wort, das alles zusammenfaßt, was nicht Mittag­essen ist, das also morgens und abends gilt. Leckere Dinge sind die Heidelbeer-, Kirsch- und Awegschde"-Kuchen, deren zwar ansehnlicher, aber sehr leichter Vetter der Hefenkranz ist.

Oie

Das Leben in den vom Fremdenverkehr so gut wie unberührt gebliebenen Walddörfern ist entsprechend einfach, oft sogar ärmlich, wenn «die Holzwirtschaft eine Krise durchmacht. Als Holzhauer, Fuhrmann und Säger sind die Männer tätig und oft während des ganzen Tages im Wald unterwegs. Der karge Boden lohnt kaum die Arbeit, weil die durchschnitt­liche Höhe «von 500 bis 700 Metern über dem Meer und «die kahle Fläche Wohl «den Schnee - schuhläufern behagt, aber nicht den Pflanzen der Kultur. In einigen Dörfern haben sich noch Trachten erhalten. Die Abgeschlossenheit der Walddörfer wird am «deutlichsten «daran dargestellt, daß die Sprache in Betonung und vielen einzelnen Worten deutliche Verschieden­heit zeigt, so daß der Kundige «die Bewohner der einzelnen Dörfer nach ihren Sprecheigen­tümlichkeiten unterscheidet.

Weshalb auf die kalte Höhe? wird der Fremde fragen. Weil die Täler für Wiesen gebraucht werden, «wenn sie nicht wie meist so schmal sind, daß nur Bach, Weg und ein wenig Rain nebeneinander Platz haben. Und die Hänge sind fast immer so steil, daß höch­stens Hütten daran wie Nester festhängen kön­nen. Am liebsten folgen die Dörfler mit ihren

Häusern «dem Zuge einer flachen und sich all­mählich vertiefenden Bodensenkung, in «der ein Bächlein dahinrauscht und schon als Kind so­zusagen in die Arbeit der Mühle eingespannt wird. In langer Reihe, von Aeckerlein und Gärten und Holzzäunen unterbrochen, zie­hen sich «die Häuser geduckt vorm Wind in der Furche hin, während die viel größeren -Ort­schaften westlich der Enz auf «den niedrigeren Höhen breit und stattlich an der großen Straße liegen oder Las flache Tal ansfüllen. Die Hauptorte befinden sich natürlich an der Herzschlagader des nördlichen Schwarzwaldes, an «der Enz: Birkenfeld, Neuenbürg, Höfen, Calmbach, Wildbad, Enzklösterle.

LoäenZestaltunZ

In fast geradem Lauf durchzieht sie in nordöstlicher Richtung das Gebiet, abgesehen von den schlangenartigen natürlichen Ans­weichkrümmungen, die bei Neuenbürg zu einer großen Schlinge «werden, zugleich eines der großartigsten Landschaftsbilder der Gegend bildend. Man kann sich den besten Begriff von der Art der Landschaft machen, «wenn man «sie sich wie ein schrägliegendes Lindenblatt vor­stellt, «deren Hauptrippe die Enz bildet und die Nebenrippen die Bäche, unter denen die Eyach von links und die Kleinen; von rechts kom­mend sich selber den Namen von Flüssen bei­legen könnten. Das dazwischen liegende Blatt­fleisch ist die Hochfläche, die bei Birkenfeld mit 350 Metern ü. M. beginnt und sacht nach Südwesten steigend um Wildbad und Enz­klösterle bis auf 900 Meter eine beträchtliche Höhe erreicht, die auch «bei etwas längerem Aufenthalt «von Auswärtigen «eine starke Wir­kung auf den Körper ausübt. Nicht umsonst macht z. B. Schömberg, eine gute Stunde öst­lich von Höfen, in Bezug auf Reinheit und Herbigkeit der Lust und ihrer Heilwirkung Davos den Rang streitig. Man spürt schon bei etwa 400 Meter Höhe, «daß «die Lunge frei atmet und sozusagen unter dem Zwang des Tiefatmens steht. Dies in Verbindung mit «dem großen Tannenwaldgebiet «bildet eine der Hauptursachen für die ohne Zwang und über «die Werbung hinaus festzustellende Be­liebtheit unseres Gebiets bei Len Erholung­suchenden.

Kurorte

Dazu kommt noch als schönste Perle im Kranz der vielen Kurorte das Weltbad Wild­bad. Es ist einzigartig, denn in unserem Erd­teil gibt es keine Gelegenheit, unmittelbar in der Quelle zu baden. So wie sie aus der Erde kommt, ohne Anwärmung oder Abkühlung und ohne irgendwelchen Zusatz von Kohlen­säure u. «dgl. sprudelt sie im Eberhardsbad in die Badebecken. Darum auch der Erfolg, den jährlich Zehntausende an «sich verspüren. Ueberhanpt stellt gerade das Gebiet «des oberen Enztales ein ideales Fremdenverkehrsland für Erholungsuchende und Kranke dar, da «hier alle Vorbedingungen vereinigt sind zur Ge­sundung von Leib und Seele. Weltleben und Einsamkeit, freie Höhe und «dichter Wald rei­chen sich die Hand.

(Geschichtliches

Zum Schluß noch einige Worte über «die Geschichte der Landschaft. Ms Natur ist sie nicht die älteste, da der Buntsandstein, der fast liberal! zutage tritt abgesehen von dem schmalen Streifen Granit, aus dem der Wild­bader Quell sprudelt noch ziemlich ur­sprüngliche Bergformen bildet. Die Landschaft ist also urwüchsig und entbehrt der klassischen Reife und Ruhe «des Keupergebiets, das nord­östlich von Pforzheim, zwischen «dem Kloster Maulbronn und dem Neckar den Wein und die Laubwälder begünstigt. Freie Bauern gab es Wohl kaum, freie Städte und Orte noch weniger. Heute aber regt sich das Selbst­bewußtsein unter dem Banner unseres Füh­rers im Bunde mit der schwäbischen Hart­näckigkeit. Durch den Fremdenstrom wird« eine Welle von Leben und Bewegung hereingelei­tet. die für die Zukunft das Beste erhoffen läßt. 8tettin

LurZruineri im kmrdal

Auf der steilen Höhe über dem Rotenbach- Sägewerk zwischen Neuenbürg und Höfen liegt tief im Wald versteckt die Ruine Strau­benhardt. Die Herren von Straubenhardt wurden um Jahr 1100 zuerst genannt. Vom Jahr 1360 ab hielten die Besitzer des Schlosses Straubenhardt zu «der fehdelustigen Raub­rittergesellschaft der Martinsvögel, «die mit

Wolf von Wunnenstein und den Grafen von Eberstein 1367 «den Ueberfall auf den Grafen Eberhard den Greiner von Württemberg in Wildbad ausführten. Dieser eroberte und zer­störte mit Hilfe der badischen Markgrafen Bernhard und Rudolf die Burg Strauben­hardt und kamen dahin überein, daß die Burg nicht mehr aufgebaut werden sollte. Dieses wechselseitige Versprechen verlor aber «bald an Bedeutung, als im Jahr 1382 die Markgrafen von Baden selbst einen Anteil an Strauben­hardt «und dem Dorfe Dennach erkauften. Aus dieser Zeit rühren die kümmerlichen Reste des Schwabentors, durch das Lau einst auf dem sogen. Schwabenstich aus dem markgräf­lichen und pfälzischen Gebiet in das württem- bergischc oder schwäbische Land trat.

' Unweit der Ruine Straubenhardt liegt daS Dörfchen Dennach mit seinem 23 Meter hohen, ganz aus Holz erstellten Aussichtsturm. Von ihm genießt mit eine «hervorragend schöne, ausgedehnte Fernsicht bis an den Rhein, bis zum Dom von Speyer, an den Odenwald und die Vogesen.

Das Schicksal der gründlichen Zerstörung traf auch «die Burg Waldenburg auf der Berg­nase oberhalb dem Freibad Neuenbürg, wäh­rend der auf dem Gipfel «des drüben sich er­hebenden Sägkopfes gelegene Angelstein nur ein riesiges Felsgebilde ist, das aufeinander- gelegteu Matratzen gleicht und mit seine« Ueberhängen einen in der Vorzeit vielbenutz­ten Unterschlupf darstellte.

Die dritte Ruine ist noch recht gut erhalten: die alte Burg Neuenbürg. Sie wäre Wohl heute noch bewohnbar, wenn nicht die Er­bauer des neuen Schlosses viele Steine aus- gebrochen hätten und «die Burg zur Korn­scheuer erniedrigten. Sie bildet jetzt «das roman­tischste Bild der ganzen Gegend, namentlich nachdem sie zum Teil freigelegt «wurde und «die rötlichen Mauern hell in der «Sonne gegen das tiefe Grün der Wipfel stehen.

Das neue Schloß, in dem «sich jetzt das Fi­nanzamt und Las Forstamt eingenistet haben, ist ein stattlicher, aber ziemlich kunstloser Bau mit mächtigen Wänden. Die ersten Bauteile stammen aus «der Zeit von 1550. Sie wurden vom Herzog Christoph von Württemberg er­baut. 1617 wurde «das Schloß «dem Prinzen Magnus von Württemberg, demselben, der 1622 in der Schlacht von Wimpfen mit 400 Pforzheimeru sein Leben ließ, zur Wohnung angewiesen. Prinz Ulrich ließ im Jahre 1658 den linken nördlichen Flügel ausbauen. 1738 wurde es umgebaut.

Verlassene LrLZruken

In unmittelbarer Nähe Neuenbürgs in dem Berge gegen Waldrennach hin befände» sich Erzgruben. Man findet heute noch Spu­ren und Schächte, wo hier nach Erz gegrabe» wurde. Die Erze bestehen aus dichtem Braun-- eisenstoin, Glaskopf «und mitunter auch aus Spateisenstein unter mannigfaltigen Gestal­ten. Wahrscheinlich blieben die Erzgrube« nach «dem 30jährigen Kriege lange Zeit unbe- nützt, bis sie eine Privatgesellschaft von Pforz­heim wieder in Betrieb nahm und «die Erze dorthin führen ließ, wo «sie auf den Eisen­werken geschmolzen «wurden. Den unterirdi­schen Bergbau «im Schnaizteich eröffneten zwei sächsische Bergleute im Jahr 1720 auf dem Christiansgang", der lange Zeit der einzige war. Auch bei dem Dorfe Dennach weisen noch schön vorhandene, trichterförmige Löcher auf den Abbau «der Eisenerze (Brauneisenstein) hin. Sehr «wechselnd war die Ausbeute, weil das Erz nicht überall in gleicher Menge «in­stand, sondern der Gang auch stellenweise taub war. In der Tiefe hinderte das Wasser de« Abbau, das dann auch mit der geringen Aus­beute schuld war, daß der Abbau eingestellt «wurde.

»Im schönsten ^ViesenZrunde«

Das Burgtal bei Conweiler, hier kurzDas Täle" genannt, ist mit ziemlicher Sicherheit «dasStille Tal" des Ganzhorn'schen Liedes: Im schönsten Wiesengrunde". Der Dichter Wilhelm Ganzhorn war von 1844 bis 1854 Amtsrichter in Neuenbürg. Seine Braut die Tochter des Rößleswirts Alber in Conweiler. Auf dem breiten Wiesenrain hinter de« Rößle" stehend hat man die ganze Liebl-ichkert des schmucken Tales vor Augen. Die Urschrift des Liedes trägt das Datum Dezember 18W. Zwischen den Verlobten mag manches liebe Mal beim Gang durchs stille Tal von der nahen Zeit des Scherdens aus der lieben Hei­mat geredet worden sein. Was die 13 Stro- phen des Liedes soviel sind es, nicht nur 3 lobpreisen, paßt wundervoll zu diesem Ort. Bemerkt sei noch, daß in späteren Jahren das Rößle" in Conweiler gar oft der Treffpunkt des feuchtfröhlichen Dichtertrios Ganzhorn- Freiligrath-Scheffel gewesen ist.