mes hintvegsetzenden abstrakten Nationalstaats­gedanken entgegen.

Zwa, stehen fremde Heere nicht mehr auf 'deutschem Boden; unfrei, weil wehrlos, liegt jedoch noch das gesamte deutsche Land da, so­lange die Gleichberechtigung nicht praktisch ver­wirklicht ist. Die Abrüstungskonferenz hat ver­sagt. Sie hat den Entschluß zu einer wirksamen Herabsetzung der Rüstungen nicht aufgebracht. Für das deutsche Volk kommt daher der in Ver­sailles festgesetzte Rüstungsstand nicht mehr in Betracht. E s fordert sein Recht auf das Mindestmaß nationaler Si­cherheit, es fordert keine An­griffswaffen, es will nur nicht länger wehrlos und darum ehrlos bleiben. Die künstliche Scheidung in Sieger und Besiegte muß aufhören. Die Weltlage er­fordert, daß das alte Europa zusammensteht und nicht durch ein ausgeklügeltes Paktsystem, das einseitige Machtbildungen verewigen will, künstliche Schranken in sich aufrichtet.

Die Zeit der Abstimmung im Saargebiet rückt heran. Die 15jährige Leidenszeit unter fremder Herrschaft wird bald überstanden sein. Es werden auch nach Rückkehr des Saargebiets noch Staatsgrenzen Volkstumsgrenzen zer­schneiden. Das in sich geeinte deutsche Volk weiß sich über Staatsgrenzen hinweg mit allen Volksgenossen einig. Durch den Mund seines Führers hat die Welt erfahren, daß Deutsch­land den Frieden will. Es versteht aber unter Frieden nur einen Frieden in Ehre und Gleich­berechtigung. Der Versailler Zustand ist kein Friede. Ein großes Volk will leben und andere leben lassen. Schwer wird auch weiterhin sein Lebensweg bleiben. In Kampf und Abwehr lebt jedoch die Kraft.

Alk, Staat und Recht

Erste Jahrestagung der Akademie für deutsches Recht

München, 26. Juni.

In der Aula der Münchener Universität hielt Dienstag vormittag die Akademie für deutsches Recht ihre erste Jahrestagung ab. An der Feier nahmen u. a. teil der Stell­vertreter des Führers, Reichsminister Rudolf Heß. Reichswehrminister Generaloberst von Blomberg mit dem Chef der Heeresleitung, General Fritsch.

Nary den mit lebhaftem Beifall aufgenom­menen Begrüßungsansprachen folgte die große Festrede des Präsidenten der Aka­demie, Reichsjuftizkommissar Dr. Frank, überVolk, Staat und Recht". Er führte u. a. aus:

Die Akademie für deutsches Recht ist ein Instrument zur Fortsetzung der national­sozialistischen geistigen Revolution auf dem Gebiet des Rechts. Rechtseinheit, Volksein­heit und Staatseinheit, das sind die Grund­lagen der nationalsozialistischen Bewegung.

N e ch t s e i n h e i t: Kein Juristenrecht, kein Recht, abgesondert vom Volksbewußtsein und aufgezogen in künstlichen Abstraktionen, sondern ein Recht, das mit seinem eigenen Pnlsschlag den Pulsschlag der Nation verspüren läßt, ein Volksrecht, das nur dem Volke dient und mit dem Volke wächst, das Volk sichert und niemals in irgendeiner Entwicklungsstufe zur Last und Qual des Volkes werde. Wir haben die Aufgabe, dem deutschen Volk ein Recht zu schenken, das aus dem eigenen sittlichen Empfinden der Nation kommt, aus der Rassenseele unseres Volkes selbst spricht.

Volkseinheit ist das weitere Fun­dament des nationalsozialistischen Wollens.

Staatsbürger kann in diesem weiteren Sinne nur Volksangehöriger sein. Wir wurden im Ausland manchmal nicht verstanden wegen unserer Rassengesetzgebung. Aber sie war eine eminente Notwendigkeit zur Erhaltung unse­res völkischen Lebens überhaupt. Um der Existenz unseres Volkes willen werden wir von diesem fundamentalen Satz niemals ab­gehen. (Lebhafte Zustimmung)

S t a a t s e i n h e i t: Es war eine große historische Tat, die unser Führer für das deutsche Volk vollbrachte, als ec aufrüumte mit den Möglichkeiten einer Zerreißung unse­res Staatsganzen durch irgendwelche Son­derinteressen. Die Kultureinheit des Deutsch­tums, aufgebaut auf der schöpferischen Viel­gestaltigkeit unseres deutschen Stammes­lebens, wird nunmehr ergänzt durch die un­verrückbar festgelegte Reichseinheit. Es is Pflicht der deutschen Juristen, an diese: Stelle dem Führer zu danken, daß fein, Autorität die Rechtssicherheit und die Un­abhängigkeit des Richtertums mit allem Nachdruck gestützt und gefördert hat.

Konferenz -ur

Berlin, 27. Juni.

Der Neichspostminister gibt bekannt, daß von nun an eine wesentliche Neuerring und Ergänzung des Fernfprech- Wesens in Deutschland zulässig sein wird. Es handelt sich um die Erlaubnis der An­bringung einer privaten Zusatzeinrichtung an Fernsprechstellen, die aus einem Laut­sprecher und einem Mikrophon be­steht. Es sind auf diese Weise viel Ge­spräche und Konferenzen durch derr Fernsprecher möglich. Durch einen Druck aus eine Taste fetzt der Fernsprech­teilnehmer bei kommenden Rufzeichen Mikro­phon und Lautsprecher in Betrieb, die wiederum beide untereinander so ausgerüstet sind, daß sie sich gegenseitig nicht stören. Es können nun beliebig viel Personen das kommende Gespräch hören und dem Sprecher antworten, da das Mikrophon die Neber-

Es wird im zweiten Jahr Aufgabe der Akademie für- deutsches Recht sein, die Rechtsentwicklung des Nationalsozialismus in diesem Sinne weiterzupflegen.

Wir stehen, fuhr Dr. Frank fort, vor dem Abschluß eines Strafgesetz­buches, das eine starke Note des National­sozialismus auch in jene Sphäre bringen wird, wo es sich um den Kampf eines ge­sunden Volkes gegen die Uebeltäter handelt. Wir werden dafür sorgen, daß die Rechts­ordnung im deutschen Volk das Gefühl der Sicherheit garantiert im Sinne der Erhal­tung des Volkes. Das ist eines der stolzesten Ergebnisse der nationalsozialistischen Arbeit auf diesem Gebiete.

Reichsjustizkvmmiffar Tr. Frank schloß: Das Recht ist nicht nur eine Angelegenheit unseres Zusammenlebens nach innen, son­dern auch das Fundament unseres Lebens nach außen. Der Anspruch der Gleich­berechtigung kann einem Volke nicht abge­sprochen werden, das, wie das deutsche, den vollen Anspruch seiner Freiheit im fried-

Fernsprecher

mittlung zu dem anlaufenden Gespräch ge­nau so übernimmt wie ein Nundfunk- mikrophon. Besonders wird es nunmehr möglich sein, die im Wirtschaftsleben häufig notwendigen nächtigen Konferenzen mit Ge­schäftsfreunden in ganz anderen Städten nsw. durch ein einfaches Fernge­spräch reibungslos so zu vollziehen, als ob der Geschäftsfreund selbst im Konferenz­zimmer anwesend wäre.

Das erlaubte neue Zusatzgerät ist ein Erzeugnis einer an erster Stelle stehenden großen deutschen Elektrofirma. Die Post er­hebt als Entschädigung für die Mehrleistung nur eine monatliche Gebühr von 3 0 Pfen­nigen. Die Preise für die Zusatzgeräte richten sich nach der Ausführung. Im Durch­schnitt d'wEe die Einrichtung etwa 7 0 0 NM. kosten. , . .

Die Feier im Berliner Zeughause bei der Weihe der Ehrentafeln für die im Weltkrieg

gefallenen Kommandeure

cicpeil Werrpreii oer Kanonen zur Geltung bringen will. Der Nationalsozialismus ist die staatliche Lebensform des deutschen Bol- kes geworden. Damit wird man sich inner­halb und außerhalb Deutschlands abfinden müssen. Wir wollen und wünschen, daß der Appell an das Nechtsleben, an die Nechts- erkenntnis, der Appell an die Rechtsautorität, den wir deutschen Juristen dem deutschen Volke entgegenrufen, nicht Halt machen so» an unseren Grenzen, daß die Welt einsieht, daß man niemals einem solchen Volk die Gleichberechtigung mit anderen Völkern rau­ben kann. (Langanhaltender stürmischer Bei­fall.) Mit unserer Gleichberechtigung auf de« weiten politischen Boden der Welt ist die Freiheit des deutschen Volkes und der RechtS- friede der Menschheit verbunden. (Erneute, lebhafte Zustimmung.)

Ms Amerika

Viehische Lynchjustiz an einem Neger Neuyork, 2S. Juni.

In einer Negertauzhalle in Manchefte, (Tenessec) versetzte ein Schwarzer einen, Weißen, der mit Freunden den Tanz besuch! hatte, aus irgendeinem Grunde einer Schlag. Er wurde darauf von den Weißer sortgeschleppt, mit einer Axt zer- hackt und t o t g e s ch o f s e n. Acht weiße Männer sind unter der Anschuldigung des Mordes verhaftet worden.

Verheerende Gervrkkerstürme

Mehrere Staaten des amerikanischen Mit­telwestens wurden von schweren Ge­wi t t e r st ü r m e n heimgesucht. durch di« 8 Personen ums Leben. kamen. Der Sachschaden wird auf eine halbe Million Dollar beziffert. In mehrere« Städten - brachen infolge Blitzschlages Brände aus. Die Telephon-, Telegraphen- und Kraftleitungen sind meilenweit zerstört.

Restordflieger kotgestürzt

Wie aus Patterson (Louisiana) ge­meldet wird, ist dort der bekannte ameri­kanische Flieger James H. Wedel, der Inhaber des Schnelligkeits Welt­rekordes von 306 Meilen in der Stunde für L a n d f l u g z e u g e während des Flugnnkerrichtes aus 100 Metern Höhe abgestürzt. "

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klrhebrrrechtsschutz durch Verlagsanstalt Manz, NegenSburg. ö. Fortsetzung. A-H-B L! Nachdruck verboten.

Ich glaube, Sie urteilen viel zu hart über Ditha, Dok­tor, und Sie haben damals von ihrer Jugend zu viel ver­langt! Sie war achtzehn Jahre alt und in ihrer großen Unberührtheit noch gar nicht reif für die Ehe. Und dann> Sie sagen ja selbst, daß sie ein verwöhntes Kind war, gewöhnt, alle Wünsche in Erfüllung gehen zu sehen. Ditha wollte vielleicht gar nicht mehr, als nur ihre Macht über Sie er­proben, als sie die Bedingung stellte, erst ihr Studium voll­enden zu dürfen. Sie wollte wohl nur von Ihnen hören, Laß Ihnen kein Opfer zu schwer, kein Warten zu lang sei, um sie als Preis zu gewinnen.

Oder aber und das ist nicht weniger wahrscheinlich. es war ihr gar nicht ernst mit ihrer Bedingung und sie war­tete nur darauf, sich von dem Geliebten im Sturm mattsetzen zu lassen ihm als jauchzend Besiegte an die Brust zu fliegen. Wir Frauen sind Rätsel, Doktor, und nicht ganz so leicht zu lösen, wie der weniger komplizierte Mann meist denkt.

Wußten Sie denn überhaupt, Franz, was für ein groß­angelegter, hochwertiger Mensch in Ditha steckte, wußten Sie, daß ein Mädchen wie sie nicht mit dem gleichen Matz­stab gemessen werden durfte wie jedes beliebige andere Weibchen? Ditha wäre es wohl wert gewesen, daß ein Mann um sie gedient hätte, und sie hätte dem Manne, dem sie ihre Seele ganz erschlossen hätte, weit, weit mehr zu ge­ben gehabt, als nur die Liebe, die Sie verlangen! eine Liebe, zu der nicht mehr gehört als sinnliche Veranlagung, die Ditha in ihrer Reinheit und Unberührtheit allerdings völlig fremd war." ,

Doktor Hormann hatte die erregte junge Frau ruhig aussprechen lassen und schaute auch, als sie geendet hatte, noch eine Weile sinnend vor sich nieder. Dann aber hob er den Kopf und sah ihr klar und ruhig in die Augen.Nein, Frau Ilse, nun sind Sie es, die zu hart urteilen! Sie mögen darin recht haben, daß ich zuviel von Dithas Jugend, zuviel von dem verwöhnten Kind verlangte, das sie damals war, und Sie mögen darin recht haben, daß ich zu schroff alle Brücken hinter mir abbrach. Ich hätte kämpfen müssen um mein Glück Ditha als Kampfpreis hätte diesen Kampf wohl gelohnt.

Der andere Vorwurf aber trifft mich nicht. Ich wußte wohl, was Ditha mir zu geben hatte, ich sah in ihr nicht allein die Frau, wenn ich auch durchaus nicht blind war für ihre süße blonde Schönheit, für den ganzen bestrickenden Zauber ihrer Erscheinung. Aber ich suchte auch ihre Seele, wußte welche Schätze edelsten Menschentums sie mir zu bieten hatte, wußte, daß sie mir nicht nur Weib sein würde, sondern auch wirklich die Ergänzung meines besseren Jchs, die Erfüllung meines hohen Frauenideals. Wenn ich in ihr nur das Mädchen verloren hätte, das meine Sinne begehrten, dann hätte ich überwinden können und Ersatz gefunden so aber . . ."

Er stockte und versuchte mit sichtlicher Anstrengung seine große Aufregung niederzukämpfen. Etwas ruhiger fuhr er fort:Sehen Sie, Frau Ilse, mein Beruf führt mich viel mit Frauen zusammen und verzeihen Sie, wenn ich das so ossen ausspreche es waren schon manche darunter, die mir gern Herz und Hand geschenkt hätten, wenn ich mich hätte entschließen können, sie darum zu bitten. Schöne, kluge, begehrenswerte Frauen. Ich weiß, daß ich Mama keine größere Freude machen könnte, als ihr eine liebe Tochter ins Haus zu bringen. Ich sehne mich nach Kindern, wie meines Erachtens jeder Mann sich darnach sehnt, in seinen Kindern ein zweites, vollkommeneres Leben weiter zu leben. Aber ich maß jede Frau mit dem Maßstab, der . mir der einzig alicke schia« « _

Und dennoch, Doktor," sagte Ilse mit leisem Vorwurf haben Sie nie versucht, den zerrissenen Faden wieder an­zuknüpfen! Auch Ditha ist allein geblieben vielleicht mit der gleichen Sehnsucht im Herzen; man kann Brücken, di« gebrochen sind, wieder aufbauen, schöner, stärker, tragfähiger als zuvor!"

Franz Hormann strich sich mit der schönen Hand über die Stirn.Einmal war ich drum und dran, Frau Ilse," ge­stand er,ich sagte Ihnen ja schon damals als ich dieses Haus erworben hatte und sah, daß meine Praxis gut genug wurde, auch einer verwöhnten Frau ein angenehmes Lebe» bieten zu können. Damals schrieb ich an Ditha und bat sie, alles vergessen sein zu lassen und mein zu werden. Aber ein unglücklicher Zufall oder war's höhere Fügung- wollte es, daß gerade in diesen Tagen eine Fachzettung einen Artikel über Dithas glänzende Erfolge in ihrem Be­rus und über ihr segensreiches Wirken als Wohltäterin der Armen brachte. Da wurde es mir klar, daß sie das alles nie aufgeben würde, um einem kleinen, unbekannten Land­arzt in sein Heim zu folgen und ich war weise genug, de« Brief nicht abzusenden.

Und nun, Frau Ilse, haben wir wohl alles ausgespro­chen, was auszusprechen war. Wir wollen versuchen» Mutter ein fröhliches Gesicht zu zeigen, nicht wahr? Sie soll nicht wissen, daß die alte Wunde immer noch schmerzt« Und wir beide wollen in unserem hoffentlich recht rege» künftigen Verkehr vergessen, daß es je eine Ditha Günther gegeben hat. Einverstanden?"

Nur zögernd legte Ilse ihre Hand in die dargeboten« Rechte des Doktors. Ihr Herz dachte nicht an ein derartiges Versprechen. Im Gegenteil! Was zuvor noch unsichere, verworrene Bilder einer kühnen Phantasie gewesen waren» begann sich zu verdichten, zu ordnen und zu klären unter dem Einfluß des immer mächtiger, immer fordernder auf­tretenden Wunsches: die beiden Menschen, die einander so offensichtlich bestimmt waren und allein den Weg niemals finden würden, zusammenzuführen.

-,-(Fortsetzung folgt.) A