im nationalsozialistischen Staat ans.Herz gelegt. Die öster­reichischen Bischöfe versuchten, vierGrundirrtümcr" heraus- zuarbeiten: Rassenhaß, radikaler Antisemitismus, extremes Nationalitätenprinzip, nationalkirchliche Bestrebungen. Me Doktrin des Nationalsozialismus und ihre Anwendung werde ausschließlich vom Führer bestimmt, und nichts sei bekannt, .das es rechtfertigen würde, einen der genannten Jrrtümer dem Nationalsozialismus zur Last zu legen. Wir deutschen Katholiken, so schloß der Vizekanzler, wollen mit ganzer Seele und vollster Ueberzeugnng hinter Adolf Hitler und seiner Regierung stehen. Wir bewundern seine Vaterlandsliebe, seine Tatkraft und seine staatsmännische Weisheit.

Ausgelernt entlassen?

Ein Aufruf der Reichsjugendführung

K8K Das Soziale Amt der Reichsjugendführung hat fol­genden bedeutsamen Aufruf erlassen:

Das Winterhalbjahr geht seinem Ende entgegen. Ostern, das von allen freudig erwartete Fest, erfüllt wieder einmal rund MO 000 Jugendliche. Lehrlinge ans allen Bernsen, neben allem Hoffen mit bangen Fragen um Existenz und Zukunft. Ausgelernt", hinter diesem befreienden Wort sahen in den vergangenen Jahren viele jirnge Gesellen das WortEnt-

^^Jnzwischcn hat der Führer Volk und Wirtschaft mobili­siert zum Kampf gegen die Arbeitslosigkeit, dessen Ausgang für das Wohl und Wehe des gesamten Volkes von entschei­dender Bedeutung ist. Es darf daher nicht sein, daß die zu Ostern auslernenden Lehrlinge aus ihrem Beruf auch diesmal entlassen werden, nachdem sie mit Fleiß Tag für Tag und vielfach noch in den Abendstunden ihre Kräfte und Fähigkeiten für ihren Beruf und oft für die Spezialarbeiten des Betriebes ausgebildet haben. Es darf nicht sein, daß sie nach jahre­langem Hoffen und Streben nun zu dem Heer der Untätigen stoßen, ihren Beruf verlernen, den Willen zur Leistung ver­lieren und letzten Endes an den bestehenden Ehrbegriffen zu zweifeln beginnen.

Eine aufsteigende deutsche Wirtschaft kann sich das mcht leisten. Jeder moralische Verfall wirkt sich letzten Endes schä­digend auch auf jedes Unternehmen aus. Es bedarf daher der Opfer aller, um diese Schäden zu verhindern. Schließlich darf es auch nicht sein, daß viele deutsche Familien, die mit Ge­duld auf die so dringend benötigte oft einzige Verdienstmög­lichkeit. das Einkommen dieser jungen Gesellen, gewartet haben, erneut Enttäuschungen erleben.

Die Hitler-Jugend hat durch das Jugendamt der Deut­schen Arbeitsfront mit frischer Kraft die Werbung für Be­rufsschulung und Leistung in der Jugend ausgenommen. Eine Entlassung Jugendlicher nach der zu Ostern beendeten Lehre würde auch auf diese Aufbauarbeit stark beeinträchtigenden Einfluß haben.

Wir richten daher an alle Betriebsführer und Meister so­wie alle in dieser Hinsicht einflußreichen Instanzen des Staa­tes und der Wirtschaft die dringende Bitte, alles zu tun und nichts unversucht zu lassen, um auch dem letzten zu Ostern auslernenden Lehrling die Weiterbeschäftigung im Betrieb zu ermöglichen.

Der Dollar soll gefestigt werden

Washington, 15. Jan. Präsident Roosevelt und Finanz­minister Morgenthau verhandelten am Sonntag abend zwei Stunden lang mit den Mitgliedern der Ausschüsse für Bank- und Währunqsfragen wegen Ueberführnng sämtlichen ge­münzten Goldes in das Eigentum der Bundeskasse und die Umwertung des Goldgehalts des Dollars. Präsident Roose­velt wird dem Kongreß eine Botschaft vorlegen, die sich mit diesen beiden Fragen eingehend befaßt.

Eine Rückkehr zur Goldausgabe ist nach dem neuen Gesetz nicht beabsichtigt. Roosevelt ersucht den Kongreß ferner um Festsetzung eines Rahmens, innerhalb dessen man den Goldgehalt des Dollars herabsetzen kann, und zwar verlangt er die Herabsetzung zwischen 60 und 50 v. H., anstatt wie bisher zwischen 100 und 50 v. H. Es soll hierdurch erreicht werden, daß sich die Preise im Inland festigen, und daß der Gehaltsempfänger ein genaues Bild seiner Finanzlage be­kommt. Der Dollarwert kann also künftig im Inlands nur innerhalb einer Spanne von 10 v. H. schwanken, bis Roosevelt die endgültige Festigung vollzogen hat. Aus dem durch die Einziehung des Goldes zu erwartenden Gewinn soll ein Äus- gleichsfonds von zwei Milliarden Dollar zur Stabilisierung des Dollars auf den Weltmärkten gebildet werden.

Der Präsident betonte, daß er einegesunde Währung" mit so gut wiebeständiger Kaufkraft" anstrebe und keine Inflation betreibe.

ver KurrbsrieM

Als Sitz desGeneralstabes des Bauerntums" ist Goslar gewählt worden. Die Verlegung von der Großstadt nach dem ehrwürdigen Sachsenkaisersitz ist von größter praktischer und symbolischer Bedeutung.

Der Dichter Hermann Bah^ ist im Alter von 70 Jahren in München gestorben.

DieMünchen-Augsburger Abendzeitung" kann in diesen Tagen auf ihr 325jähriges Bestehen zurückblicken. Sie ist Wohl die älteste deutsche Zeitung.

Bei den Schimeisterschaften in Innsbruck kam es am Sonntag zu lebhaften Kundgebungen, da sich Gendarmerie mit aufgepflanztem Seitengewehr an der Sprungschanze aufgestellt hatte. Es kam zu Tumulten und Verboten der Veranstal­tungen.

In Brüssel kam es zu schweren Zusammenstößen zwischen Sozialisten und Faschisten, wobei eine Reihe von Personen verletzt wurden.

Das französische GroßflugzeugSmaragd" ist gestern abend auf dem Rückflug von Indo-China in Ostfrankreich in Flammen abgestürzt. Man beklagt 10 Tote.

Im Gefängnis der alten Bulgarenhauptstadt Tirnowo brach am Sonntag eine schwere Meuterei ans. Es entspann sich ein erbittertes Handgemenge, wobei Polizei und Militär mit aufgepflanztem Seitengewehr gegen die Aufrührer vor­ging. Es gab zahlreiche Schwerverletzte.

Ein schweres Erdbeben wurde in Stuttgart und Hamburg abgelesen. Sein Herd ist Indien, wo am Montag morgen eine drei Minuten dauernde Welle schwere Verheerungen anrich­tete. In Kalkutta brach eine Panik aus, bei der Hunderte zu Schaden kamen; bis jetzt sind etwa 30 Tote gemeldet.

Ein chinesischer Dampfer ist zwischen Schanghai und Hongkong infolge einer Kesselexplosion gesunken und mit ihm 120 Menschen.

Der Führer besucht den Arbeitsdienst

Berlin, 15. Jan. Bei seinem Besuch in Lippe hat der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler Gelegenheit genom­men, den Arbeitsdienst zu besichtigen. Am Sonntag vormittag wurde durch den Staatssekretär, Reichsarbeitsführer Hier! das Stammlager Boesingfeld eröffnet und dabei die Gedenktafel eingeweiht, in der festgehalten wird, daß an der Stelle, an der heute das Lager steht, der Führer vor einem Jahr den Wahlkamps in Lippe eröffnet hat. Am Nachmittag beim Ein­treffen in Lemgo besichtigte der Führer die Abteilung des Lagers Boesingfeld, nachdem er vorher einige Fragen des Arbeitsdienstes mit Hierl besprochen hatte.

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(Wetterbericht.) Tiefdruck beeinflußt die Wetterlage. Für Mittwoch und Donnerstag ist unbeständiges, verhältnis­mäßig mildes Wetter zu erwarten.

Der obige Wetterbericht kann nicht unwidersprochen blei­ben, denn wenn der Augenschein nicht täuscht, schneit es ganz tüchtig, so daß alles weiß ist, wie vor Weihnachten. Um Mitternacht noch rauschte das Wasser in allen Rinnen zu Tal und ein fast sternklarer Himmel machte zusammen mit der milden Luft fast den Eindruck von Vorfrühlingswetter, aber zwischen 5 und 6 Uhr in der Frühe verwandelte sich der wieder eingetretene Regenfall in Schnee, und jetzt ist alle Ar­beit umsonst, die zur völligen Säuberung der Reste des Win­ters aus den Straßen geführt hatte. Dieser plötzliche Witte- rnngsumschlag soll seiner Merkwürdigkeit wegen ausgezeichnet werden; er eröffnet wieder beste Aussichten für die Schnee- schnhläufer, die Wohl die Hoffnung auf Durchführbarkeit des schwäbischen Wintersportfestes am Sonntag schon aufgegeben hatten.

Dßeuendüi'g

Die Grünöungspersammlung des Haus- und Grund­besitzerdereins am Sonntag nachmittag imBären" für die Gemeinden Arnbach, Birkenfeld, Conweiler, Engelsbrand, Feldrennach-Pfinzweiler, Gräfenhausen-Obernhansen, Grun- bach, Neuenbürg, Niebelsbach, Ottenhausen, Salmbach, Schwann und Waldrennach'gestaltete sich zu einem einmütigen Zusammenschluß des Alt- und Neuhausbesitzes. Der Beauf­tragte des Landesverbands württ. und hohenz. Haus- und Grundbesitzervereine e. V-, Kaufmann Wilhelm Ulshöfer,

Birkenfeld, begrüßte die zahlreich Erschienenen und gab einen kurzen Rückblick über die Geschehnisse der , " s und zugleich einen hoffnungsvollen Ausblick für die Zukunft

verflossenen Zeit

unter der Regierungsführung Adolf Hitlers, der sich auch der Nöte des Hausbesitzes annimmt. Ferner wies der Versamm­lungsleiter darauf hin, daß Staat und Hausbesitz eng zu- sammenhängen und die Hausbesitzerorganifationen mit Ver­einsmeierei nichts zu tun hätten. Es wurde festgestellt. Laß die anwesenden Althausbesitzer keinem Verband angehören und dieselben ausgefordert, dem neuen Verein beizutreten. Dieser Bitte entsprachen sie restlos. Der Verein zählt heute weit über 200 Mitglieder und es ist zu hoffen und wünschen, daß in kürzester Frist alle Hausbesitzer sich demselben an­schließen. Es geht heute nicht mehr an, daß nur ein Teil der Hausbesitzer für die Rechte der Gesamtheit arbeitet und Opfer bringt. Zum Führer des neuen Vereins wurde der seit­herige, allseits bewährte und beliebte Bezirksführer des auf­gelösten Neuhausbesitzerbundes, Herr Wilhelm Ulshöfer, Kaufmann in Birkenfeld, einstimmig gewählt, welcher dann auch nach einigem Zögern die Wahl annahm. Die Versammel­ten bekundeten dem Gewählten nochmals ihr Vertrauen und gelobten ihm treue Gefolgschaft. Den Richtlinien des Ver­bandes entsprechend wurde zum stellv. Führer als Vertreter des Althausbesitzes Herr Rob. Fehrenbach sen., Neuen­bürg, gewählt. Die Wahl des Kassiers fiel auf den bisherigen Bezirkskassier Albert F i x - Birkenfeld und die des Schrift­führers auf Max Roser- Neuenbürg. Die Gewählten nah­men ihr Amt an. Für jede dem Verein angeschlossene Ge­meinde wird ein Vertrauensmann vom Vereinsführer noch bestimmt werden. Eine längere Aussprache rief die Namen­gebung für den neuen Verein hervor; einstimmig wurde dann beschlossen dem Verein den NamenHans- und Grundbesitzer- Verein Neuenbürg und Umgebung" zu geben. Der Verein muß nach den Satzungen des Landesverbands ins Vereins­register eingetragen werden. Der Beitrag wurde ans 35 Pfg. pro Monat festgesetzt, die Mitglieder erhalten dafür kostenlos monatlich zweimal die Verbandszeitung. Den Bei­tragseinziehern in den einzelnen Gemeinden wurde Pro Mit­glied und Monat eine Vergütung von 2 Pfg. zngesprochen. Die Sprechstunden beim Vereinsführer haben bei den Mit­gliedern der bisherigen Bezirksgruppe großen Anklang ge­funden und werden auch für die Folge beibehalten, was von den Anwesenden mit großer Freude begrüßt wurde. Der Vereinsführer forderte die Versammelten ans, in ihren Kreisen für unsere gute Sache zu werben und schloß die Tagung mit einem begeistert aufgenommenen Sieg Heil auf Volkskänzler und R->aierung. k

Eine gemeinsame Versammlung der NS-Aerzte und NS- Lehrer fand am letzten Freitag im Gasthof zumBären" statt. Kreisobmann Heiland vom NS-Lehrerbnnd sprach einlei­tend den Wunsch ans, diese erste gemeinsame Sitzung der Aerzte und Lehrer möchte als Anzeichen dafür gewertet wer­den dürfen, daß im neuen Deutschland die bisherige Kluft zwischen den Ständen verschwindet. Dann ergriff der Kreis­leiter der NS-Wohlfahrt, Dr. Josenhans aus Wildbad, das Wort zu einem Bericht über den zentralpolitischen Kurs zur Einführung in die Fragen der Erbgesnndheitslehre und Bsvölkernngspölitik, an dem er vor Weihnachten in Berlin teilgenommen hatte. Wenn der Redner auch nur eine ge­drängte llebersicht über das in dem genannten Schulungskurs von führenden Forschern Gebotene geben konnte, so war doch schon daraus zu ersehen, mit welcher Gründlichkeit diese Fra­gen von den leitenden Stellen behandelt werden. Von den zahlreichen Einzelheiten, die geboten wurden, sei nur Folgen­des erwähnt: Die geschlechtsgebunden sich vererbende Bluter­krankheit. die auch im Enztäl verbreitet ist, wird nicht von den damit belasteten Söhnen, sondern von den (äußerlich) ge­sunden Töchtern weitergegeben. In Deutschland kommen heut nur 1,7 bis 1,8 Geburten auf das Hundert der Bevölke­rung, bei unseren östlichen Nachbarn dagegen 4,4 bis 6. Wenn hier nicht bald eine Wendung eintritt. so gilt in nicht ferner Zukunft das Wort:Raum ohne Volk". Zu denken gibt vor allem, daß die Schwachsinnigen die höchste Kinderzahl in Deutschland haben. Würden sie sich künftig uneingeschränkt fortvflanzen. so hätten wir in 300 Jahren 97 Proz. Schwach­sinnige! Eingehend wurden die Ursachen des Geburtenrück­gangs erörtert. Nachdem der Redner noch die wichtigsten Schriften zur Selbstbelehrung genannt sowie Fingerzeige für die öüentliche Aufklärungsarbeit gegeben hatte, schloß er mit dem Wunsche, es möchten sich viele bereit ftnden zur Mitarbeit an dem großen Werk der Ausartung des deutschen Volkes.

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Der erste Kameradschaft-Wbcnd der SS. Wildbad seit ihrem Bestehen fand dieser Tage in derAlten Linde" statt. Seine Anziehungskraft war trotz Strapazierung des Geld­beutels durch die vorangegangenen Feiertage so groß, daß sich die Räumlichkeiten des gastlichen Haukes rasch füllten. SS-- Führer Vollmer begrüßte die Anwesenden mit einer An­sprache, in der er den Blick auf die hinter uns liegende Zeit richtete, die mit den Begriffen Bolz, Brüning, Verbot und Unterdrückung genügend gekennzeichnet ist und die sich auch in Wildbad entsprechend auswirkte. Nachdem die Musikkapelle für musikalische Stimmung gesorgt hatte, und SS.-Mann Hang ein Lied gesungen hatte, das zum Anschluß an die Kampfbewegung ansforderte, kam das Bühnenstück:Feuer über Deutschland". Der Verfasser behandelte in üblicher Weise, gewürzt mit einigen Treffern auf die ehemaligen Gegner im Ringen nms neue Deutschland, den Kampf der NSDÄP.. den Opfermut der Kämpfer, der schließlich auch, wie in der Wirk­lichkeit, zum Siege führte. Die Spieler hatten sich gut in ihre Rollen eingelebt und spielten flott. Es mag dabei manch

altem Streiter der Bewegung ein bischen das Heimweh nach den alten Zeiten gekommen sein, für die das Schillerwort gilt: Im Felde, da ist der Mann noch was wert". Reicher Beifall lohnte Spiel und Spieler. Der SS.-Führer schloß den offi­ziellen festlichen Teil mit Worten des Dankes ab, worauf der gemütliche Teil folgte mit der Ueberschrift:Me Jugend will tanzen". Der Abend hat der SS. bewiesen, Latz der Kamerad­schaftsgeist inerhalb der einzelnen Gruppen der Bewegung durchaus lebendig und im Wachsen begriffen ist.Es bleibcns treu die Alten mit samt den Jungen." Das Deutschlandlied samt Horst Wessel-Lied bekräftigte das Gefühl unverbrüch­licher Zusammengehörigkeit.

Bor dem weiblichen Arbeitsdienstlager fand kürzlich der erste Vortrag statt, und zwar von Dr. Weidner-Wildbad über Zahnpflege. Der Redner wandte sich mit allem Nach­druck an die Hörerinnen, die als zukünftige Mütter beson­ders gut mit der Gesundheitspflege vertraut sein müßten. Er betonte zuerst, daß die Annahme, die Zähne bekäme man zwei Mal, zu oft verhängnisvollen Folgen führe, da man wissen müsse, daß die letzten zwölf von den 32 nur einmal wachsen und bis zum Lebensende anshalten müssen. Der Redner be­handelte das Gebiet der häuslichen Zahnpflege ausführlich. Er führte aus, daß es nicht genüge, nur die Zähne zu bürsten, sondern das ganze Zahnfleisch müsse mit der Bürste abgerie­ben und die Zunge möglichst weit nach hinten abgebürstet oder mit einem Kaffeelöffel jeden Tag abgeschabt werden. Es gelte, den Zungenbelag der zu reich essenden Kulturmenschen zu beseitigen oder nicht aufkommen zu lassen. Der Redner endete mit den Mahnungen: schon abends Zahn- und Mund­pflege treiben und nicht erst morgens; kleinere Bürsten neh­men wie gewöhnlich; jede Zahnbürste wenigstens 23mal in der Woche mit Kernseife gründlich reinigen; die jungen Kinder zum Zahnbürsten anhalten und dabei bleiben bis es geschehen ist, statt sich damit zu begnügen, es nur zu ver­langen. Künstliche Gebisse aber gehören nachts, überhaupt während des Schlafes, aus dem Mund heraus in Wasser, um sie anderen Morgens mit derber Nagelbürste gründlichst abzu­seifen. Die Zahnbürste ist zur Reinigung künstlicher Gebisse weder geschaffen noch geeignet. Niemand kann seine Gaumen­platte, die Klammern usw. damit so reinigen und pfleglich behandeln, wie es notwendig ist. Hier muß eine größere und viel derbere Bürste genommen werden.

Die Ortsgruppe Wildbad des VDA. hielt am vergangenen Sonntag ihre Hauptversammlung ab. Eine stattliche Anzahl von Mitgliedern und Freunden der auslandsdeutschen Sache hatte sich im Saale des Hotels Post trotz der ungünstigen Witterung eingefunden. Auch der Liederkranz Wildbad hatte die Freundlichkeit, den Abend durch eine Abordnung seiner Sängerschar zu verschönern. Nach den ersten stimmungsvollen Liedervorträgen eröffnet« der Ortsgruppenführer, Herr Re- lierungs-Medizinalrat Dr. Schnizer, die Hauptversamm­lung. In seiner Ansprache konnte er darauf Hinweisen, daß der Verein für das Deutschtum im Ausland von jeher die Volksgemeinschaft aller Deutschen ohne Rücksicht auf staatliche Bindungen gepflegt hat, so daß auch im heutigen Staat eine Gleichschaltung dieses Gedankengutes sich erübrigte und der VDA, erweitert in denVolksbund für das Deutschtum im Ausland", und getragen von den Kräften des neuen Staates, seine Bestrebungen fortsetzsn kann, allen Gliedern des deut­schen Volkes im Reich und außerhalb seiner Grenzen zu dienen, und auch eine Neubesetzung der Vorstandsmitglieder der hiesigen Ortsgruppe nicht zu erfolgen brauchte. Nach Verlesung des Jahres- und Kassenberichts seitens Schriftfüh­rer und Kassier konnte der Ortsgruppenführer den geschäft­lichen Teil des Abends beschließen. Weitere Gesangsvorträge der Sängerabteilung des Liederkranzes leiteten über zu dem zweiten Teil des Abends, für den Herr Pfarrer Äldinger selber ein Schwabe gewonnen war zu einem Vortrag über die Schwaben in Brasilien. In lebendiger und launiger Weise wußte der Redner, unterstützt von einer großen Zähl guter Lichtbilder, ein anschauliches Bild zu geben vom Leben in den deutschen Siedlungen in Südbrasilien, besonders in der Kolonie Älumenau und der Kolonie Hansa mit ihrem weiten Sisdlungsraum, der noch Tausenden von Siedlerfami­lien Platz und Brot zu bieten vermag. Er erzählte von den Schwierigkeiten, aber auch von den Freuden, die den Siedlern in Brasilien beschieden sind, nicht zuletzt von dem erstaun­lichen Kinderreichtum unserer dortigen Volksgenossen, denn dort ist Kinderreichtum im wahrsten Sinne des Wortes Reich­tum. Lebhafter Beifall lohnte den Redner, der ein echter Wegbereiter schwäbischen Wesens als Siedler, Seelsorger und Erzieher 25 Jahre lang für seine deutschen Volksgenossen in Südbrasilien gewirkt hatte und dessen Lebenswerk die Kolonie Hansa darstellte. Noch lange blieben Mitglieder und Gäste mit ihm in behaglicher Gemütlichkeit beisammen.

Vom Futzballverein Wildbad e. V. Statutengemäß hat im Monat Januar die Hauptversammlung stattzufinden. Von der zur Zeit durch die ungünstige Witterung verursachten Steigerung der Arbeitslosenzahl sind auch viele Mitglieder des Vereins betroffen, was sich in dem Besuch der Versammlung sehr bemerkbar machte. Vorstand Dr. Sommer gab ein­leitend einen Rückblick auf die politische Umwälzung seit der letzten Hauptversammlung. Sämtliche sich anschließende Be­richte der jeweiligen Funktionäre wurde ohne Beanstandung, ja zum Teil mit Beifall von der Versammlung entgegen­genommen. Nachgeholt wird in der nächsten Mitgliederver­sammlung der ausführliche Bericht des Kassiers, da dies unter­blieb, weil der Kassier von dem Besuch der Schiedsrichter­sitzung in Neuenbürg sehr verspätet eintraf. Dank der Ein­führung des Führerprinzips auch in Len Vereinen war die Vereinsleitung wieder rasch beieinander. Zur großen Freude aller Mitglieder hat der seitherige Vereinsführer D. Sommer trotz seiner weit wichtigeren Aemter wiederum sich bereit er­klärt, dem Verein treu zu bleiben und ihm auch weiterhin vorzustehen. Nach dieser vorbildlichen Vereinstreue haben denn auch all die andern wieder auf ihre Posten berufenen Vorstandsmitglieder keine Absage machen wollen, sodaß die alte Vorstandschaft wieder beieinander ist, allerdings bei Um­besetzung einiger weniger Posten. Neu als Beisitzer im Aus­schuß treten ein Sportskam. Karl Wicker und Gustav Eitel. Als eine besondere Aufgabe wurde die Werbung von aktiven Mitgliedern bezeichnet, wobei den ehemaligen Mitgliedern des Arbeitersportvereins nicht minder kameradschaftlich entgegen­gekommen werden soll, um alle in Wildbad Fnhballsporttrei- bende auch hier beieinander zu haben. Der Punkt Verschie­denes" zeitigte keine allzu große Anssprache. Es wurde noch hervorgehoben, daß wenn auch die spielerischen Erfolge im verflossenen Jahr etwas hinter denen der Vorjahre znrück- liegen, umso mehr scheine die Kameradschaft gestiegen und das Nörgeln untereinander verschwunden zu sein, was ebenso wertvoll ist. e.

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Justizminister Dr. Jonathan Schmidt verbrachte sein Wochenend in Herrenalb im HotelSonne".

Die Ortsgruppe Herrenalb des Schwarzwalddereins hielt am Sonntag im HotelSonne" Len alljährlichen Unterhal­tungsabend ab. Wie immer war er sehr gut besucht. Nach einigen Musikstücken derPfeifferschen Hauskapelle", welche einen wesentlichen Teil des Abends und später auch die Tanz­musik bestritt, begrüßte und bewillkommnete der 1. Vorsitzende, Postinspektor Schübelin, die Erschienenen herzlich, beson­ders die Vertretung der Ortsgruppe Karlsruhe erwähnend, die neuerdings ihr hübsches Wanderheim im oberen Gaistal besitzt. Ein schönes Zeichen des Zusammengehörigkeitsgefühls