kram in den Flammen verbrannte, erklang das Lied vom guten Kameraden. Nach weiteren ehrenden Worten für dre Gefallenen wurde gemeinsam das Deutschland- nnd Hor,t-Wes,el-Lred ge- i Nachdem die Lampions angeznndet waren, zog man nochmals durch die Straßen des Orts und wieder zurück zum «Mplatz. Das Feuer war inzwischen niedergebrannt und Herr Aeinzmann forderte nach einer kürzeren Ansprache dre anwesende SA. auf, es unseren Vorfahren, den alten Ger­manen gleich zn tun und über die Feuerstelle zu sprangen. Ein kurzes Kommando und schon sprang die ganze SA. nach­einander durch die Feuerstelle. Auch die Schulkinder und ein Teil der anwesenden Feuerwehrleute ließen es sich nicht neh­men das Gleiche zu tun. Damit war die hiesige Sonnwend­feier, die sichtbar großen Eindruck hinterlassen hat, beendet.

Die Zukunft der Innungen

Die Frage des Aufbaus der berufsständischen Ordnung interessiert in hohem Maße die gesamte deutsche Öffentlichkeit. Ueber den Platz, den die Innungen in der Arbeitsfront ein­nehmen werden, sprach auf dem Verbandstag des Branden- burgische» Schuhmacher-Jnuungsverbaudes Dr. Doleczhck, der Syndikus der Handwerkskammer in Frankfurt a. O. Er be­schäftigte sich besonders mit der Frage der künftigen Gestal­tung der Innungen und teilte darüber folgende Einzelheiten mit' In Zukunft werde es nur noch Zwangsinnungen geben, die die BezeichnungZuustinuuug" oderAmt" führen wer­den. In diesen Organisationen werden alle Inhaber von Handwcrkcrkarteu restlos zusammengeschlossen werden, sodaß eL keine Außenstehenden mehr geben wird. Die Innungen wiederum werden in Landesfachverbände, diese wieder im Reichsfachvcrband nach oben organisiert sein. Bei der zu­künftigen Ausgestaltung wird besonderer Wert auf die Lei­stungsfähigkeit der Innungen gelegt, und daher würden kleine Innungen' in Zukunft in Fortfall kommen, da die Innungen mit großen Machtbefugnissen ausgestattet sein sollen. So werde doch das Führerprinzip im stärksten Maße verankert sein. Den Jnuungsvorstaud ernenne der Landesfachvcrband, u. der Obermeister werde in Zukunft der alleinige Führer der Innungen sein, und nicht mehr der Geführte der- Juuungs- versammlung. Um die Mitglieder wieder zu Standesehre und echtem Handwerkergeist zn erziehen, drohe allen Nörglern nnd Außenseitern der Ausschluß aus der Innung, der mit dem Verlust der Handwerkerkarte verbunden ist. Den Innungen werde das Lehrlings-, Prüflings- und Fachschulwesen obliegen. Hinsichtlich der Kammer führte Dr. Doleczhck ans, daß diese nur noch Wirtschaftskammern sein werden, Organisationen, die in arbeitsrechtlichen Streitigkeiten usw. Recht sprechen. Die Arbeitsgerichte sollen in Fortfall kommen. Das ganze Prü- fnngswesen werde an die Landesfachverbände bzw. Innungen abgegeben werden. Das Nene in diesem bcrufsständischen Auf­bau des Handwerks werde die Hinzuziehung des Gesellen als gleichberechtigten Verwalters und Mitarbeiters in allen Inn­ungen, Verbanden nnd Kammern sein. Sämtliche noch be­stehenden, nicht unbedingt notwendigen Verbände nnd Vereine werden verschwinden, so die Handwerkcrbünde nnd sonstige handwerkliche Organisationen. Auch die Beitragsfrage werde insofern eine Neuregelung erfahren, als in Zukunft vom Handwerksmeister nur ein Betrag erhoben werden muß, der zur Unterhaltung sämtlicher Organisationen, angefangen von der Innung bis zum Reichsstand des deutschen Handwerks, einschließlich der Kammern, dienen soll. Eine ähnliche Verein­fachung sollen die Soziallasten erfahren. Auch dort wird zu­künftig nur noch ein einziger Betrag alle die Einzclbeträge, wie Krankenkasse, Berufsg'enossenschaft usw., ablöscn. Die Tarifverträge werden zwar weiter bestehen bleiben, aber in ganz anderer Form, und zwar solle ein Mindestlohn für jeden Berufsstaud festgelegt werden, auf dem sich dann die Leistungs­löhne statt der Stundenlöhne anfbanen werden.

Württemberg

Stuttgart. (Forderung aktiver Luftabwehr.) Staatskom­missar Dr. Strölin hat in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des neuen Württ. Gemeindetags an den Reichsminister der Luftfahrt, Göhring, ein Telegramm gerichtet, in dem er unter Hinweis ans den Berliner Flugblattabwurf dessen Forderung nach Gleichberechtigung Deutschlands in aktiver Luftabwehr zum Schuh der deutschen Städte nachdrücklichst unterstützt.

Stuttgart. (Tot aufgefunden.) Aus Köln wird dem Stuttgarter Neuen Tagblatt" drahtlich berichtet: Spazier­gänger fanden ans dem Messegelände in der Nähe des Messe- Restaurants in Köln-Deutz eine männliche Leiche. Die herbei­gerufene Mordkommission stellte durch die hei der Leiche Vor­gefundenen Papiere fest, daß es sich um einen Studenten aus einer angesehenen Stuttgarter Familie handelt. Da äußere

Verletzungen an der Leiche nicht festzustellen waren und auch sonst nichts für Einwirkung von Dritten sprach, muß die Todesursache durch Obduktion festgestellt werden. Inzwischen hat sich zweifelsfrei ergeben, daß Mord nicht vorliegt. Der Student, der an Kopfgrippe erkrankt war, hatte sich von zn Hanse entfernt nnd wurde schon seit mehreren Tagen vermißt. Unter diesen Umständen ist anzunehmen, Laß der nnglücklche junge Mann in einem Anfall von Geistesstörung selbst Hand an sich gelegt hat.

Tübingen. (In Schutzhaft.) In der Nacht auf 25. d. M- hat in einer hiesigen Wirtschaft ein 24jähriger Hilfsarbeiter in angetrunkenem Zustand einem Mitglied der NSDAP, das Parteiabzeichen in beleidigender Weise von dem Rock weg­genommen, sich selbst angeheftet und in der Folge in die Tasche gesteckt. Hiewegen wurde der Täter festgenommen. Die Polizeidirektion hat erne fünftägige Schutzhaftstrafe über ihn verhängt.

Kirchheim u. T. (Vernichtung von Parteischädlingen.) In einer Kreistagung der NSDAP, erklärte stellv. Gauleiter Schmidt u. a.: Wer heute wieder mäkelt, weiternörgelt, aus Rache- oder Geltungsbedürfnis oder Zuchtlosigkeit Aufläufe veranstaltet, der untergräbt die Autorität seines Staates, jeder solche Versuch heißt Ausschluß. Die Partei wird im Laufe des Herbstes weitere geeignete Mittel zur Vernichtung solcher Schädlinge finden und einsetzen.

Spaichingcn. (Schutzhaft.) Der hiesige Bürger G. Sch. glaubte seinem Aerger über einen als Hilfspolizeibeamten ver­wendeten SA.-Mann nnd über die SA. überhaupt am Bier­tisch besonderen Ausdruck geben zu können. Er wurde deshalb in Schutzhaft genommen und kann sich nun in Ruhe über seine verächtlichen Äenßernngen Rechenschaft geben.

Ellwangen. (In Schutzhaft. Vorzensur.) DieJpf- nnd Jagstzeitnng", das Zentrumsorgan in Ellwangen, ist in der Nacht zum letzten Sonntag durch die SS. Ellwangen be­setzt worden, auch wurden der Geschäftsführer Mäule nnd der Ehefredakteur Dr. Kaiser, die sich nach Stuttgart begeben hatten, von der politischen Polizei in Schutzhaft genommen. Anlaß zn diesen von den zuständigen Bczirksstellen gebilligten Maßnahmen gab ein Aufruf des Verlags, in dem der Wer­bung der nationalsozialistischen Nationalzeitung in einer Weise entgegcngetreten wurde, daß sich die Nationalsozialisten pro­voziert fühlten. Ueber das Blatt wurde die Vorzensur ver­hängt.

Grotzangelegie Kontrollaktion

Vom Württ. Innenministerium Württ. Politische Poli­zei wird mitgeteilt:

Das gegenwärtige Stadium der nationalen Revolution erscheint dem Staatsfeind als geeignet, mit allen ihnen noch immer zur Verfügung stehenden Mitteln seine hochverräterische nnd landesverräterische Arbeit wieder aufzunehmen. Da die Regierung die Staatsmacht fest in der Hand hält und jede offene staatsfeindliche Tätigkeit der früheren marxistischen Parteien und ihren Anhängern unmöglich gemacht hat, spielt sich die Tätigkeit des Gegners in völlig illegalen Formen ab nnd wird vornehmlich von dem bekanntenIllegalen Apparat" der Kommunisten getragen. Bekannt ist, daß trotz schärfster Eingriffe in den der politischen Polizei bekannten illegalen Apparat immer wieder Hetzschriften hochverräterischen Inhalts durch Kuriere vom Ausland nach Deutschland eingeschmuggelt werden und von unverbesserlichen Fanatikern unter der Be­völkerung verbreitet werden. Meist ist es der Politischen Po­lizei gelungen, das ganze Material vor der Verteilung zu be­schlagnahmen: teilweise in außerordentlich großen Mengen. So konnten ^beispielsweise erst dieser Tage bei einem Stutt­garter Geschäftsmann, dessen unverfängliche Anschrift als Deck­adresse für die Rote Hilfe diente, mehrere tausend Stück einer Nummer der illegal gedruckten Rote Hilfe-ZeitungDas Tri­bunal" beschlagnahmt werden. Zahlreiche Verdachtsmomente ließen es als wahrscheinlich erscheinen, daß der illegale Appa­rat zur Umgehung der von ihm gefürchteten Eisenbahnkontrol­len sich insbesondere des Kraftfahrzeugs zum Transport seines Materials nnd zur Beförderung seiner Kuriere bedient. Die Württ. Politische Polizei hat daher in der Nacht vom 27.Z28. ds. Mts. eine umfassende Kontrolle des gesamten Verkehrs durchgeführt. Diese von der Württ. Politischen Polizei ge­meinsam mit Schutzpolizei, Landjägern, SA. und SS. durch­geführte Maßnahme hat heute früh um 3 Uhr mit einem über das erwartete Maß hinausgehenden vollen Erfolg ihren Ab­schluß gefunden. Sämtliche während der Zeit der Sperre laufenden Fahrzeuge wurden einer eingehenden Kontrolle unterzogen, die sich sowohl auf die Insassen und Führer der Fahrzeuge als auch ans die Ladung bzw. mitgeführten Gepäck­stücke erstreckte. Eine Anzahl von Personen wurden beanstan­det nnd mehrere vorläufig festgcnommen. Umfangreiches Ma-

Neichsluftschutzbund

. Vor kurzem ist bekannt geworden, daß der Herr Reichs- mnnster für die Luftfahrt den Luftschutz durch Gründung des Reichsluftschutzbundes auf eine neue Grundlage gestellt und an dre Spitze dieses Bundes einen bewährten Offizier des alten und neuen Heeres, Herrn Generalleutnant Grimme, berufen hat. Inzwischen hat auch die Organisation in Würt- ^Pderg energische Fortschritte gemacht. Das Land ist in 32 ^umchutzbezirke eingeteilt, und eine Lnndesgruppe des Reichs- Inftschntzbundes ist im Entstehen begriffen. Ihre erste Aufgabe rufen Bezirken entsprechend, Ortsgruppen ins Leben zu

Zum Leiter der Landesgruppe ist Herr Oberst Hinkelbein ernannt, der wiederum zum Geschäftsführer Herrn C. Berk- Han, -Stuttgart, Schloßstraße 24, bestellt hat.

^ Im Grunde wird Niemand mehr die Notwendigkeit eines zivilen Luftschutznetzes bezweifeln können, an- gestcyts der Rüstungen und auch der Luftschutzeinrichtungen unserer getreuen Nachbarn.

wird nur vor der Vielheit der Gesichte der Weg ^ ^ Elar vor Augen stehen. Da einzugreifen, ist Sache oes Rerchsluftschutzbundes. Er soll die Bevölkerung aufklären ^fahren und die Schutzmittel, und soll sie zur «elbsthflse erziehen. Damit ergänzt er die Arbeit aller Behör- oen. An besten Schutzbauten und Vorschriften sind zwecklos, wenn nicht die Bevölkerung selbst mit Hand anlegt; wenn sie geistige und seelische Voraussetzung für den wirk­samen Selbstschutz schafft.

Schütze Dich selbst!

stn«^r Schutz besteht nicht nur in der Schaffung von Unter- i.n der Einrichtung von Warnzentralen, in der Aus- Polizei und des Sanitätskorps, in einer guten ^arnmig; dazu muß auch die psychologische nnd Willensein- Emzelnen treten. Wenn jeder den Willen hat, dehordlichcn Maßnahmen zu erleichtern und zu unter- e- ^es gut vorbereitet ist und eingeübt ist, dann ist

e-- Nicht schwer, den Schutz und Selbstschutz durchzuführen, rn imn°""en-dnr das beruhigende Gefühl haben, alles getan ^Mn^was im allgemeinen Interesse nötig ist. Dazu ist in in ^ dE Mitarbeit der Frau und Mutter erforderlich,

must^in^n7n"^» ^ Erziehung in der Schule. Der Luftschutz mutz ein Lehrfach m allen Schulen werden.

rcn nnk ^ selbstverständlichen Schutz gegen die Gefah­ren au; der Erde, gegen die Gefahren auf dem Wasser, muß

der Schutz gegen die Gefahren aus der Luft kommen.

Darum nochmals:

Schütze Dich selbst!

Jeder sollte Mitglied des RLB. werden. Der Jahresbei­trag beträgt nur RM. 1.. Wo keine Ortsgruppe bestehen sollte, wende man sich an die Stuttgarter Geschäftsstelle.

5000 feindliche Flugzeuge...

Kurz und nüchtern berichtet der Draht, daß über Berlin ausländische Flugzeuge von einem in Deutschland unbekannten Typ erschienen, die Flugblätter abwarfen, in denen die Regie­rung aufs gröbste beschimpft wurde. Heute sind es Flug­blätter, morgen können es Bomben sein. Die Flugzeuge konn­ten nicht gefaßt werden.

Das Versailler Diktat hat uns ja im ß 198 eine Luftabwehr ans der Luft verboten. Luftabwehr von der Erde aus ist uns nur in beschränktem Umfange gestattet. Während Deutschland ohne jedes Militärflugzeug den Angriffen aus der Luft schutz­los preisgegeben ist, besitzen die anderen bedeutenderen Mächte Kriegsflugzeuge:

Frankreich 2800, England (mit Kolonien) 2400, Tschechei 600, Belgien 400, Schweiz 2100, Südslawien 500, Italien 1500, Polen 1000, Rußland 1700, Niederlande 250, Spanien MO, Ru­mänien 450, Vereinigte Staaten von Nordamerika 3000, Japan 1000.

Im ganzen verfügen unsere Nachbarstaaten (ohne Eng­land) über rund 5260 Kriegsflugzeuge. Dem Deutschen Reich aber ist jedes Militärflugzeug verboten!

Die Abrüstungskonferenz in Genf aber schweigt zu diesen unmöglichen Zuständen!

Deutschlands Großstädte in Gefahr!

Der jüngste Vorstoß ausländischer roter Flieger nach Ber­lin zeigte deutlich, wie sehr die deutschen Großstädte der Luft­gefahr ausgcsetzt sind. Folgende Entfernungszahlen sprechen deutlich genug: Polnischer KorridorBerlin rund einein­viertel fflugstlinden, TschecheiSachsen rund eine Flugstunde, TschecheiMünchen rund ei«einhalb Flugstunden, West­grenzeRuhrgebiet rund eine Flugstunde. Dabei ist die Flug­stunde zu 200250 Kilometern gerechnet. Moderne Kampf­flugzeuge leisten wesentlich mehr. Ein Viertel der deutschen Bevölkerung wohnt in Großstädten, die ja besonders empfind­lich gegen Luftangriffe sind. Deutschland weist 45 Großstädte aus. Das heißt soviel: Ohne Luftschutz ist Deutschland der Vernichtung preisgegeben!

terial wurde beschlagnahmt, darunter neben illegalen Druck­schriften hetzerischen Inhalts auch Waffen und Munition. In vielen Fällen waren die Fahrzeugpapiere, insbesondere die Steuerkarten, nicht in Ordnung. Die Sichtung des beschlag­nahmten Materials ist im vollen Gange.

Grotzfener auf dem Berkheimer Hof

Am Dienstag abend, kurz nach 9 Uhr, brach auf dem am Fuß der Solitude liegenden Berkheimer Hof in der großen Scheuer des Anwesens ein Brand aus, der sich in ungeheurer Schnelligkeit zu einem Großfeuer entwickelte, dem in kurzer Zeit die Scheuer zum Opfer fiel. Die kleine Berkheimer Feuer­wehr mußte sich darauf beschränken, die umliegenden Gebäude zu schützen. Bis die Feuerwehren von Weilimdorf und Stutt­gart eintrafen, stand nur noch das starke Holzgerüst aufrecht das bald zusammenstürzte, so daß diese Wehren den Brand nicht mehr eindämmen konnten. Unter anderem verbrannten ein wertvoller Motor, viele Geräte und Maschinen, während eine Sämaschine gerettet werden konnte. Ueber die Ursache ist noch nichts bekannt, doch vermutet man, da mehrere Brandherde vorzuliegen schienen, Brandstiftung.

Zu dem Brand erfahren wir noch folgende Einzelheiten: In der Scheune lagerten ungeheure Mengen Stroh. Das Feuer hat sich mit einer solchen verblüffenden Schnelligkeit auf den gesamten Dachstock ausgebreitet, daß man unbedingt annehmen muß, das Feuer ist an mehreren Stellen zu gleicher Zeit gelegt worden. Der Wind kam glücklicherweise von Westen her und trieb den Fnnkenflug vomSchlößchen" und vom Berkheimer Hof weg, so daß wenigstens die Gefahr eines Ueberspringens auf die andern Gebäude nicht mehr bestand. Die Glut in der Nähe des Brandherdes war jedoch so groß, daß die Löscharbei­ten sehr erschwert waren und daß sogar die Aeste der Bäume in einer ziemlich weiten Entfernung wie Fackeln brannten.

Die gefährliche« Brandbombe»

Tübingen, 27. Juni. In der Vortragsreihe der Orts­gruppe Tübingen des^ Deutschen Luftschutzverbandes sprach gestern abend im großen Hörsaal der Universität Professor Dr. Fischbeck über die chemischen Kampfmittel. Die größte Gefahr, so erklärte er, bilden die Brandbomben. Sie sind ur­alt, man hat sie schon im Altertum zur Brandstiftung im Kriege verwandt. Die moderne Brandbombe ist jedoch eine deutsche Erfindung, aus Menschlichkeitsgründen hat man sie jedoch nicht gebrauchst Die Temperatur, die eine solche Bombe entwickelt, geht bis auf 3000 Grad. Ihre Wirkung ist ganz erheblich. Die Bekämpfung der Brände ist ungeheuer schwer. Das Feuer brennt mitunter so rasch, wie ein Mensch laufen kann. Dazu verursachen solche Brände meist auch orkanartige Stürme und treiben dadurch das Feuer noch schneller weiter. Die Feuerwehr ist ihnen gegenüber machtlos. Eine wirkungs­volle Bekämpfung erfolgt dadurch, daß mau von den Bühnen alles Brennbare entfernt und das Holzgebälk imprägnieren läßt. Ein Quadratmeter Anstrich kostet etwa 50 Pfg. und ist sehr haltbar. In jedem Hause muß eine zuverlässige Persön-

looar^, zoiKiooo

Ehestandsdarlehen

Dedarfsdeckungsschein

Einhundert

Reichsmark

Der Reicdsmmifter der Finanzen

So sehen die nerren Bedarfsdecknngsfcheine der Ehestandsdarlehen aus

Ein Bedarssdeckungsschein über 100 Mark, wie sie jetzt im Rahmen der großen Aktion der Ehestandsdarlehen von der Reichsregierung an künftige Ehepaare ausgegeben werden.

US'.-

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Das höchste Gebände der Welt als Blitzableiter

Eine Zufallsausnahme vom Einschlag eines gabelförmigen Blitzes in das Empire-State-Building in Nem-Pork, das höchste Gebäude der Welt. Durch einen Blitzableiter wurde der Riesenbau, der natürlich bei Gewittern besonders bedroht wird, vor Schaden bewahrt.