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Wer über andere Schlechtes hört,

Soll es nicht weiter noch verkünden;

Gar leicht wird Menschenglück zerstört,

Doch schwer ist Menschenglück zn gründen.

Fr. v. Badenstedt.

Neuenbürg, 29. Juni. Seit vielen Wochen regnet es nnn ununterbrochen. Mau glaubt sich eher in den Spätherbst ver­setzt, als in den Sommer. Die Wiesen, aus denen das Heu liegt, sind vollständig verschlammt und wenn nicht baldigst besseres Wetter eintritt, dann ist das geschnittene Gras zum Einheim - sen verloren. Aehnlich steht es mit vielen anderen Feldsruchten. Auch die Kurbetriebe sind durch die Schlechtwetterperiode stark in Mitleidenschaft gezogen. Da und dort hörte man in den ersten Juuitagen von erfreulich einsetzender Freguenz. Nach Beginn des Dauerregens jedoch verloren viele Kurfremde dre Geduld und reisten ab. Unseren Badeorten haben die letzten Wochen große Einnahmeausfälle verursacht. Wollen wir hoffen, daß wenigstens die Monate Juli und August schönes Wetter bringen.

Neuenbürg. Stadtratssitzung am 27. Juni. In der Bau­sache des Max Nothacker Wege» Erstellung eines Siedlungs- Wohnhauses in den Unteren Reutwiesen hat eine Verhandlung des Gemeinderats mit den Beteiligten an Ort und Stelle statt- gesunden und es wurde darauf eine Vereinbarung über die Einfahrt für das Bangrundstück erzielt. Der Gemeinderat erhebt nunmehr als Vertreter der benachbarten Stadtgemeinde keine Einwendung gegen das Bauvorhaben.

Es hat sich herausgestellt, daß die starke Abschüssig­keit der linken Seite der äußeren Wild hader­st raße im Interesse der Verkehrssicherheit nicht mehr belassen werden kann. Da der Umbau dieser Strecke noch nicht in Aus­sicht steht, so hat das Stadtbauamt Abhilfe durch Erhöhung der linken Straßenseite beantragt. Der Gemeinderat hat sich von der Dringlichkeit dieser Abhilfe überzeugt und beschließt dem Antrag des Stadtbauamts entsprechend; Kostenaufwand etwa 600 RM. für Fährlöhne und Material, da die Ausfüh­rung durch Wvhlsahrtserwcrbslüse erfolgt.

Die Dachumdeckung der Turnhalle wurde bei gleichlautenden Angeboten der Unternehmer durch das Los dem Baumeister Franz Geiger übertragen.

In diesem Jahr sind wieder ca. 500 Zähler bei Ab­nehmern des Städt. Elektrizitätswerks uachzn eichen. Auf Grund der eingeholten Angebote wird das Geschäft der Laudes­zählerprüfstelle (unter der Leitung des Ingenieurs A. Mühleck in Mergentheim) zn Angebotspreisen übergeben.

Einer Ermäßigung des Tilgnngssatzes für ein Instand- setz u n g s da r lche ü der Württ. Landeskreditanstalt wird seitens der Stadt als hälftiger Ausfallbürgiu zugestimmt.

Der Wasser-, Abwasser- und Elcktrizitäts- anschlnß der Neubauten Buchter und Härtter wird unter den üblichen Bedingungen genehmigt, ebenso bei dem Neubau Buchter ausnahmsweise die elektrische Installation durch einen auswärtigen Justallateurmeister.

Die städtische Bodenwaage ist nach dem Urteil des Eichmeisters schadhaft und muß sofort instand gesetzt werden. Das Stadtbauamt wird mit der Einleitung beauftragt.

Ein Haftpflichtanspruch an die Stadtgemeinde der Unfall ist durch Ansrutschen ans einem Apfelbutzen ent­standen muß als nicht begründet abgelehnt werden. Es ist daraus ersichtlich, welche schwere Folgen durch die Unsitte des Wegwerfens von Obstresten auf öffentlichen Wegen usw. ent­stehen können.

In Sachen Enzverbesserung, II. Teil, sind nunmehr die Akten mit einem Erlaß der Ministerialabteilung für den Straßen- und Wasserbau, die sich gutächtlich zu dem Plan äußert, zurückgekommen. Es sind einige unwesentliche Aen- derungen vorgeschlagen. Ferner ist auch ein Gutachten des Landesamts für Denkmalspflege hiezn eingetroffen und in den letzten Tagen ging eine Eingabe von 80 Bewohnern des Stadt­teils Vorstadt ein. Dem Gemeinderat wurden zunächst Er­lasse und Eingabe vorgelesen und der Vorsitzende stellt den Antrag, daß in erster Linie zu der Eingabe der Vorstadt- Bewohner Stellung zu nehmen sei, in welcher auf Grund falscher Annahmen Stimmung gegen das Projekt gemacht werde. Auf Wunsch der NSDÄP.-Fraktiön wurde die Sitzung auf zehn Minuten unterbrochen. Nach Wiederaufnahme der Verhandlung kam der einmütige Wille des Gcmeinderats znm Ausdruck, das Prosekt, so wie es vorliegt, weiterhin mit allem Nachdruck zu verfolgen, um möglichst mittelst des Arbeits­beschaffungsprogramms etwas Förderliches für die Stadt zu schaffen und einen jahrhundertealten Mißstand zu beseitigen. Das Projekt wurde den Gcmeinderatsmitgliedern und auch den anwesenden Zuhörern durch den Stadtbaumeister erläutert und

dann im Einzelnen zu den Vorschlägen der Ministerialabtei­lung für den Straßen- und Wasserbau Stellung genommen. Der Vorsitzende wird beauftragt, alle Bemühungen einzusetzen, um die Ausführung des Planes zu ermöglichen.

Bezüglich der seither in Verbindung mit den bestehenden vier Krämermärkten genehmigten S ch w e i n e m ä r k t e soll das Gesuch um Weitergenehmigung nicht mehr erneuert wer­den, da Schweinemärkte jederzeit in Verbindung mit den Wochenmärkten abgehalten werden können. Auf die Krämer- märkte, welche auf einem vor Jahrhunderten verliehenen Recht beruhen, wird vorerst nicht verzichtet, wenn sich auch der Ge­meinderat bewußt ist, daß sie zur Zeit keine volkwirkschaftliche Bedeutung mehr haben.

Nachdem die Einigung der hiesigen Gesang­vereine nun zur Tatsache geworden ist, wird vom Ge­meinderat beschlossen, in Zukunft keine Neugründung eines Gesangvereins, eines Sängerguartetts oder einer sonstigen Sängervereinignng anzuerkennen und in irgend einer Weise durch Geld, Lokalstellung oder sonst, zu unterstützen.

Der Vorsitzende macht dem Gemeinderat Mitteilung von den Bemühungen wegen Gründung eines Gewerbeschul- Verbands.

Kommandant der Freiw, Feuerwehr und dessen Stellvertreter (Stadtbaumeister Jetter und Franz Kainer) sind vom Oberamt bestätigt worden; ebenso werden vom Gemeinde­rat heute die neubestcllten Zugführer und deren Stellvertreter bestätigt.

Nachdem noch einige Rechnungs- und kleinere Sachen er­ledigt waren und in anschließender nichtöffentlicher Sitzung eine besondere Airgelegenheit besprochen war, wurde die Sit­zung um 10 >4 Uhr geschlossen. K.

Neuenbürg, 27. Juni. In dem vor einiger Zeit erschiene­nen Band der Funkberichte aus Schwaben (1932) sind als Fundorte auch drei Dörfer unseres Oberamts aufgeführt und die Fundstücke beschrieben. In Gräfenhausen stieß man im Oktober 1931 beim Nenverputzen der Kirche an den Strebe­pfeilern des Chors auf einen römischen Jnschriftstein und auf ein römisches Relief. Gleich zn Beginn der Ernencrnngs- arbeit hatte Herr Pfarrer Bauer die Arbeiter zn besonderer Vorsicht ermahnt, weil bereits vier römische Bildwerke in die Kirche eingemanert sind. Mahnung und Vorsicht wurden be­lohnt. Der Jnschriftstein. ein Buntsandstein, ist am Nordost- pfeilcr in 5,2 Meter Höhe eingesetzt. Die lateinische Schrift lautet:

IN. 11. vl) TlVITVS

vlUNll V. 8. ll. ll.

Auf deutsch: Zu Ehren des Kaiserhauses der Göttin Diana. Avitus Candidus hat sein Gelübde gelöst, froh und freudig, wie es sich gebührt. Das Relief ist in Brusthöhe in den Südostpfeiler eingemanert und ist dabei nach üblichem Brauch auf den Kopf gestellt worden. Dargestellt ist eine nackte weib­liche Person im Schleiertanz. Kopf und Brust sind erhalten, dazu ein Stück des im Bogen fliegenden Schleiers. Solche Tänzerinnen finden sich nicht selten auf Grabsteinen. Aus dem Nachbarort Dietlingen ist eine ähnliche Darstellung vor­handen und ebenso eine solche auf einem Grabmal aus Pforzheim.

Aus der Bronzezeit las man 1929 in Loffenau im Straßenschottcr dicht an der badischen Grenze eine 15 Zenti­meter lange bronzene Lappenaxt ans. Aus der Steinzeit wurde im Pfinztal (1930) bei der Hochmühle beim Stein­lesen eine Fenersteinspitze mit Dorn gefunden und südöstlich von Ottenhausen von Gottlob Roth 1928 beim Pflügen ein 8.5 Zentimeter langes Beil aus Grünstein mit brauner Verwitternngsrinde zu Tage gefördert. Es ist erfreulich, daß sich besonders aus vorgeschichtlicher Zeit die Funde im Oberamt Neuenbürg mehven. Bei einsichtiger Mahnung und Belehrung wird sich noch allerlei zeigen. Unser Schwar^wald und Schwarzwaldrand war keineswegs so unwegbar und von Menschen gemieden, wie man es sich fast allgemein bisher vor­gestellt hat.

(Wetterbericht.) Hochdruck im Westen und Tiefdruck im Norden kennzeichnen immer noiv die Wetterlage. Für Freitag und Samstag ist zwar vorwiegend trockenes, aber immer noch unbeständiges Wetter zn erwarten.

Gröfenhausen-Obernhausen, 27. Juni. Das Fest der Jugend wurde hier mit einem Gottesdienst früh 7 Uhr ein- geleitet. Anschließend kamen auf dem Turnplatz in Obern- hausen die Wettkämpfe der Schüler znm Austrag, und wurden folgende Ergebnisse erzielt. Durchschnittsergebnisse in Laus, Weitsprung und Ballwurf: Knaben 8. Schuljahr: 36,92 Punkte (Einzelhöchstleistung ein Knabe 51 P.); Mädchen 8. Schuljahr Durchschnitt 33,86 P. (Einzelhöchstleistung eines Mädchens 49); Knaben 7. Schuljahr 30.35 P. (Einzelhöchstl. 54 P.); Mädchen 7. Schuljahr 33.68 P. (Einzelhöchstl. 49 P.); Knaben 6. Schul­jahr 37,5 P. (Einzelhöchstl. 57 P.); Mädchen 6. Schuljahr 38,33 P. (Einzelhöchstl. 49); Knaben 5. Schuljahr 29 P. (Ein-

zelhochstl 45 P.); Mädchen 5. Schuljahr 22,83 P., (EinzelböckR- leistung 48 P.). Nach Beendigung der Wettkämpfe wurden die Kinder mit einer Brezel beschenkt. Nachmittags 2 Ubr m,- Antreten beim Schulhaus. Als nächster Programmpunkt folgte ein Radrennen (auf der neuen Straße Richtung Birkenfeldl dasselbe wurde mit größter Spannung verfolgt. Die übriae Zeit wurde mit Stafettenlauf und Freiübungen ansckenisst Abends >410 Uhr bewegte sich ein festlicher Zug der Schüler unter Anführung der Hitlerjugend durch Gräfenhausen-Obern- hausen, gefolgt von sämtlichen Vereinen, der SA. und der Einwohnerschaft. Mit frohem Gesang gings durch die Wein­berge zur Anhöhe beimWengerthäusle", um das Sonnwend- feuer zu entzünden. Oberlehrer Bachtel er wies in einer Ansprache auf die Bedeutung des Johannistages in der frühe­ren und der Jetztzeit hin. Die anflodernden Flammen wurden mit dem abwechselnden Sing- und SprechchorFlamme empor" begrüßt. Hitlerjugend-Führer Glau ner forderte in einer begeisterten Rede die Jugend auf, für den neuen Staat ihr Bestes zu geben, damit wieder der dritte Vers des Deuticb- landliedesEinigkeit nnd Recht und Freiheit" zu Ehren kom­men möge. Gedichte der Schüler, Sprechchor der Turnerjngend Gräfenhausen und eine Schlußansprache des Ortsgruppen­leiters der NSDAP, bildeten nach gemeinsamem Gesana des Deutschland- und Horst-Wessel-Liedes den Abschluß der in allen Teilen gut verlaufenen Feier. Ein alter deutscher Brauch ist nun in Gemeinsamkeit begangen worden und wird der Mittelpunkt eines bleibenden Festes des neuen Deutschlands sein. Znm Schluß danken wir im Namen der Jugend allen denen, die znm Gelingen des Festes beigetragen haben.

Herrcnalb. Aus der Gemeinderatssitzung vom 27. Juni. Vorberaten wird der Haushaltsplan der Stadtgemeinde für das Rechnnnasjahr 1933.

Die Werksleitung des Elektrizitätswerks legt auftragsgemäß einen Plan über die Erstellung einer Straßenbeleuchtung für da? untere Gaistal vor. Die Kosten sind zn 570 RM. ver­anschlagt. Dieser Plan wird zur Ausführung genehmigt.

Die vom Ortsvorstcher erlassene Ergänzung der Droschken- ordnnng ist von der Aufsichtsbehörde iür vollziehbar erklärt worden. Zwei Gesuche von Mietkraftwagenbcsitzcrn wegen Aenderung der Zulassungsbestimmnngen bezw. Wiederzulas­sung zum Autodroschkenverkehr werden entsprechend be- schieden.

Weitere Gesuche betreffen Mietsenkung für eine Wohnung in einem städtischen Gebäude, Erlaß der Gebändeentschul- dungsstener, Nachlaß von Wegbanersakkosten und Wasserlei- tungsanschlnßgebühren, zu denen der Gemeinderat entsprechend Stellung nimmt.

Zngestimmt wird der von der Ortspolizeibehörde erfolgten Festsetzung der Polizeistunde für die Parzelle Gaistal ans 12 Uhr nachts.

Farrenhalter König in Gaistal erhält die Erlaubnis, seinen älteren Farren dem Verkauf ansznsetzen.

Zu Anschaffung und Aufstellung von Wegweisern für Zwecke des Kraftwagenverkehrs wird ein Aufwand bis zn 100 Reichsmark genehmigt.

Kenntnis wird genommen von dem oberamtlichen Erlaß, betreffend Neberwachung des Verkehrs mit Brot und von dem Ergebnis der Brotkontrolle im Monat Juni.

Pfinzweiler. 27. Juni. Der Tag der Jugend, ver­bunden mit einer Sonnwendfeier, gestaltete sich hier zu einem wahren Festtag. Nach dem Frühgottesdienst trat die Schuljugend zu den sportlichen Wettkämpfen an. Ausgetragen wurde 100-Meter-Laus. Weitsprnng nnd Ballweitwnrf. Nachmittags nm >4 3 Uhr wurde ein Umzug durch den Ort veranstaltet nnd man zog geschlossen zum Sportplatz. Hier wechselten Spiele der Kinder mit sportlichen Darbietungen des hiesigen Vereins für Bewegungsspiele. Gegen 6 Uhr abends wurde die Bekanntgabe der Einzelsieger nnd die Preis-Vertei­lung vorgenommen. Voller Erwartung warteten die Kinder auf das Ergebnis. Als Preise kamen Hitler-Plaketten nnd -Bilder zur Verteilung, sowie einige Geldpreise, die von pri­vater Seite gestiftet wurden. Die Geldpreise wurden den betr. Siegern bei der in der Schule geführten Reisckasse gutgeschrie- den. Außerdem erhielten sämtliche Kinder noch eine Brezel und eine Wurst. Kurz nach 8 Uhr abends sammelten sich die Schüler der oberen Klassen, die hiesige SA., die Feuerwehr, die Vereine und die übrig" Einwohnerschaft vor dem Schul- bans. Von hier aus bewegte sich der Zug durch den Ort zum Festplatz. Zu Beginn der Feier wurde vom Gesangverein Eintracht" Pfinzweiler das LiedAn die Freiheit" vorgetra- gen. Hierauf'ergriff Hauptlchrcr Hcinzmann das Wort zu einer längeren Ansprache über den Sinn nnd die Bedeutung des Sonnwendfestes. Während dieser Ansprache wurde der hochanfgeschichtete Holzstoß in Brand gesteckt. Hochanf loderten die Flammen. Es folgte ein von der SA. nnd den Schülern gemeinsam gesungenes Volkslied:Flamme empor", ein Svrech- chor der Schüler nnd ein Svrechchor der SA.:Die heiligen Fahnen" (Fahnenschwiir). Anschließend folgte die Ehrung der im Weltkrieg gefallenen Krieger. Während ein Tannenreis-

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(9. Fortsetzung.)

Der Alte nickte erfreut.An unserer Speisekammer mer­ken Sie Freude haben. Vom letzten Schwein hängt noch das meiste da Und Mehl und Kartoffeln und alles was ge­braucht wird, das ist da. Wir sind hier 'n bißchen abgelegen, und da hat Mutter Colditz immer gleich alles zusammen eingekauft."

Sie besichtigten das Haus und fanden es musterhaft in Ordnung.

Die alte Frau hatte ihr Haus wie ein Schatzkästlein ge­hütet und gepflegt. Jede notwendige Reparatur war gleich gemacht worden Die Keller waren tief und trocken, ja sogar der Speicher war beinahe warm zu nennen Auf dem Speicher stand die Wäscherolle und verschiedene andere Wirt­schaftsgegenstände.

Die Schlafzimmer und anderen Räume waren trocken und behaglich, die Wände sämtlich tapeziert, und auch da war alles iri Ordnung. Mustergültig war alles an und in dem Haus.

Die Küche war klein, aber man hatte ia im großen Wohn­zimmer so viel Kochgelegenheit, daß man vollauf auskam.

Zunächst machten sich die Mädels daran, den Herd gut zu Heizen und ein Abendessen zu bereiten.

Sie entschieden sich für Schweinebraten mit Sauerkraut wovon im Keller ein großer Steintopf voll vorhanden war

und nach wenigen Minuten ichmone ichon das Fleisch m der Pfanne. Eifrig wurden unter Lachen und Scherzen

immer noch unter dem Einfluß des Glases Rum dis

geschält, der Speck für das Sauerkraut geschnitten und das vauerkram angesetzl

später war das Abendessen zubereitet.

-neben benn^ ''ch in seine Gemächer zurück-

z.ehen. denn er wußte nicht, wie er es halten sollte Aber

dock b E-^L. "L Christian. Sie weiden

doch nichtz Es blewt selbstverständlich so wie bei Mutter Co.ditz sie een immer mu uns. Wir werden uns schon vertragen.

Der alte Christian strahlte über das ganze Gesicht.

Aber ehe er sich hinsetzte, ging er in den Keller und holte eine Flasche süßen Wein herauf.

Die müssen wir zur Einzugsfeier trinken," erklärte er schmunzelnd und goß ein, nachdem er Gläser aus dem großen Schrank geholt hatte.

Er erhob sich und nahm sein Glas.

Bewegt sagte er:Der Herrgott segne Ihren Einzug und lasse Sie auf dem Drei-Eichen-Hof Glück und Freude finden."

Bewegt dankten ihm die Mädchen.

Dann aßen sie. Keinem der Mädchen hatte je im Leben eine Mahlzeit so gut geschmeckt, wie der Schweinebraten mit Sauerkraut und Salzkartoffeln an diesem Abend.

Am nächsten Morgen waren alle früh munter.

Sie hatten sich gemeinsam ein Zimmer als Schlafraum ein­gerichtet. In drei mächtigen Betten unter ebenso mächtigen Federdecken hatten sie prächtig geschlafen.

Als die Sonne früh gegen halb sieben Uhr ins Zimmer lachte, erhoben sie sich und kleideten sich an.

Sie fanden die Oefen unten in der Küche und im Wohn­zimmer schon geheizt.

Der alte Christian wünschte ihnen einen herzlichenguten Morgen," und bald saßen sie am Kaffeetisch.

Dann berieten sie über die Hausordnung.

Es geht nicht, daß Vater Christian uns weiter so ver­wohnt und die ganze Arbeit im Hause tut," sagte Helga. Wir müssen uns so einrichten, daß jede von uns eine Woche lang immer eine Stunde früher aufsteht und heizt und das macht, was noch zu tun ist."

Die Mädels waren damit einverstanden.

Aber Vater Christian wehrte ab.

Nee, nee, das dürfen Sie mir nicht antun. Ich hab's nun immer getan die vielen Jahre. Mir tuts nichts, wenn ich früh aufstehe, denn ich bin immer schon um fünf Uhr munter. Da ist's mir lieber, wenn ich rauskrabbeln und ein bißchen Arbeit tun kann. Nee, nee, das lassen Sie mir. Es ist ja mit der Arbeit gar nicht so schlimm jetzt, das wird erst, wenn der Sommer kommt Ich habe doch bloß das Pferd, die drei Kühe, die zwei Kälber, die paar Schweine und das andere kleine Viehzeug zu füttern. Das ist nicht zu viel, denn ich habe ja den ganzen Tag Zeit dazu und kann mich einrichten.

Wenn Sie mir das Futter für die Schweine kochen, dann nehmen Sie mir allerdings eine Arbeit ab."

Die Mädels tauschten sich wohl zwei Stunden lang aus, dann waren sie sich in großen Zügen im klaren.

Sie wollten tüchtig mit Hand anlegen. Anita und auch Else wollten das Melken lernen, um dieses Geschäft Vater Christian abzunehmen. Der Alte versprach, sie an,zulernen.

Dann ging die Besichtigung weiter. Durch die Ställe ging es mit einem fröhlichenGlück rein", was den Alten riesig freute. Er hatte gedacht, die Stadtmädels wissen das nicht. Dann ging es durch die Scheune. Alles zeigte ihnen der Alte, und treu begleitete sie der brave Flock, der sich mit den neuen Herrinnen schon bestens angefreundet hatte.

Es war eine richtiggehende Musterwirtschaft, die sich vor ihnen auftat. Im Sommer hatte Mutter Colditz immer Leute gehabt, aber im Winter hatte sie zusammen mit dem alten Christian alles selbst versorgt.

Der Obstgarten war ein Staatsgarten, mit dreihundert Obstbäumen, meist Aepfeln, aber auch Kirschen, Birnen, Pflaumen und Pfirsichen.

Vater Christian," sagte Helga, als sie nach dem Abendbrot wieder zusammensaßen,ich habe einen Plan Wir sind drei Stadtmädels, aber wir wollen hier unsere Heimat finden. Wenn wir das wollen, dann müfsen wir uns umstellen und neu lernen. Und das wollen wir alle. Wir wollen richtige Landmädels werden, die alles schaffen können, was auf dem Lande nötig ist. Denken Sie nicht, daß wir uns davor furch­ten, oder daß wir uns gar zu fein für die Landarbeit dünken. Uns ist in der Stadt nichts gefchenkt worden Wir waren gebunden und geknechtet. Hier werden wir aber, wenn wir fchaffen, freie und frohe Menschen sein. Wir werden es fchon zwingen. Ich habe mir nun in den letzten Wochen alles sehr genau überlegt. Das Gut würde uns drei Madels und Sie, Vater Christian, auch weiter ganz gut ernähren, denn wir sind bescheiden und stellen keine unbilligen Anspruchs an das Leben. Wer ich möchte aus dem Gut doch etwas anderes machen."

Alle Augen ruhten gespannt auf Helga. ^ . . . ,

Und was haben Sie sich nun gedacht, Fräulein Helgar fragte Christian gespannt mit funkelnden Aeuglein.

(Fortsetzung folgt.)