Feuerwaffen fährt, ist dem Magnuseffekt ausgesetzt, dank der in den Lauf eingeschnittenen Schraubenlinie, die den Drall, die stabilisierende Geschoßdrehung, erzeugt. Diese Tatsachen sind natürlich jedem Artilleristen bekannt, und man sucht dem Magnuseffekt auf verschiedene Weise entgegenzuwirken. Chapel jedoch wußte aus der allgemein als schädlich betrachteten Er­scheinung Nutzen zu ziehen. Er gab den Geschossen die Form einer aufrecht stehenden Scheibe. Dieser wurde eine rasche, rückläufige Drehung erteilt. Der Magnuseffekt wirkte sich nunmehr dadurch ans, daß er das Geschoß in der Höhe er­hielt, und es ließ sich auf diese Weise eine erhebliche Ver­größerung der Schußweite erzielen. Des weiteren konnte da­rauf hingearbeitet werden, daß die Geschosse selbst eine rück­läufige Bewegung erhielten. — Gegnerische Verschanzungen vermochte man von rückwärts zu treffen, indem das Geschoß sie überflog und dann wieder umkehrte ähnlich wie ein Bumerang, den die Australier so geschickt zu schleudern ver­stehen. Dadurch wird es ermöglicht, auch das hinter Deck­ungen verborgene Ziel zu erreichen. Die Marine-Artilleristen versahen die Geschosse, denen solch seltsame Laufbahnen ver­liehen werden sollten, mit Zinken, die in die Stifte oder säge­zahnartigen Vorrichtungen des Geschützes eingrifsen. Und schließlich verfiel man gär ans den Gedanken, krumme Kano­nen zu bauen. Richtige Geschütze mit gekrümmtem Laus. Da­durch entstand eine seitliche Reibung, die dem Geschoß — also der Scheibe — eine drehende Bewegung erteilte. Einstweilen ist es recht still geworden um die Erfindung des Generals Chapel. Damit soll nicht gesagt sein, daß ihr nicht eines Tages eine fröhliche Auferstehung beschieden sein könnte. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse, die dem um die Ecke schießen­den Gewehr und der krummen Kanone zugrunde liegen, sind noch immer Gegenstand der Forschung.

Um die große Säuglingssterblichkeit in China zu bekämp­fen, hat sich jetzt in Nanking ein „Mutter-Bund" gebildet, der von der Regierung unterstützt wird. Diese Vereinigung will mit Hilfe des Hygieneamtes unter den Frauen Chinas auf­klärend wirken und ihnen die nötigen Kenntnisse für Säug­lingspflege und andere Dinge der Mutterschaft beibringen. Hauptsächlich von der neuen Vereinigung soll gefördert wer­den: Heiratsfragen, Kinderpflege, Haushaltung, allgemeine Hygiene, Vorbeugung von Krankheiten und erste Hilfe. Eine große Anzahl von sachverständigen Frauen wurde ansgebildet, die für diese Ziele wirken sollen.

7 ^/ 1671 , §M llirci §p 07 -t

9188 Wettkämpfe an einem Tag beim Deutschen Turnfest in Stuttgart

Sämtliche turnerischen Mehrkämpfe, 9188 an der Zahl, werden beim 15. Deutschen Turnfest in Stuttgart an einem Tage äbgewickelt, d. h. sie werden von 9188 Turnern und Tur­nerinnen geturnt und gewertet und das Ergebnis am gleichen Tage bekanntgegeben. Eine ungeheure organisatorische Lei­

stung! In Los Angeles bei den Olympischen Spielen sind etwas mehr als 3000 Wettkämpfe innerhalb zwei Wochen ab­gewickelt worden.

Das Geheimnis dieser bisher in der Welt unerreichten Leistung liegt einmal in der Wettkampfkarte und der im Be­rechnungsausschuß verkörperten turnerischen Erfahrung, in der Hauptsache jedoch in den mustergülkigen Anlagen des Wettkampfplatzes in Stuttgart. Eine Zeltstadt allein für Wett­kampfzelte wird sich auf dem Wasen erheben: 11 Gerätezelte für Männer, 6 für Frauen, Umkleide-, Verpflegungs- und Sanitätszelte in einer Gesamtlänge von 1800 Metern. — An Geräten werden doppelt soviel gebraucht wie beim Deutschen Turnfest in Köln. Geradezu erstaunlich ist die Anlage fiir die verschiedenen Lauf-, Wurf- und Sprungbahnen. Rund 200 Bahnen werden benötigt. 12 Laufbahnen zu je 75 Metern für den Vier- und Siebenkampf, 6 Weitsprung-, 12 Hoch­sprung- und 6 Kngelstoßbahnen für den Vierkampf und 8 Bahnen für den Vollballwurf der Frauen. Für den Zwölf­kampf der Männer bezw. Aelteren stehen neun 100 Meter- bzw. fünf 75 Meter-Laufbahnen, für Schlenderballwurs und Weitsprung je 12 Bahnen zur Verfügung. Für den Fünf­kampf der Männer bezw. Aelteren gibt es zwölf 100 Meter- bezw. fünf 75 Meter-Laufbahnen, 10 Hochsprung-, je 20 Weit­sprung-, Kugelstoß- und Schleuderballwurfbähnen. Diese Wettkämpfe werden am Donnerstag, dem 27. Juli, durch­geführt, wozu allein 1616 Kampfrichter benötigt werden. Sch.

0«r kukds» sin Sonntag

Vorschlußrunde um die D. F.-B.-Meisterschaft Eine große Ueberraschung brachte der gestrige Sonntag in der Vorschlußrunde um die D. F.--B -Meisterschaft. Die als ernstester Meisterschastsanwärter geltende Frankfurter Eintracht wurde in Berlin von Fortuna Düsseldorf hoch m!t0:1Toieu geschlagen. Im zweiten Spiel 1860 München — Schalke 01 gewannen die Knappen ebenfalls verdient mit 0:1, sodaß das Endspiel am 11. Juni in Köln von Fortuna Düsseldorf und Schalke 01 bestritten wird.

D. T.-B.-Lehrspiele

In Bochum: Deutsche Auswahlelf — Glasgow Rangers 0:5 (Himmelfahrtssest). In Dresden: Deutsche Auswahlelf — Glasgow Rangers 2:3.

Um die Süddeutsche Meisterschaft Nachzügler in der Abt. Süd-Nord: Union Bückingen — Karls­ruher F.-V. 1:3.

Aufstiegsspiele zur Bezirksliga Gruppe Württemberg: Sportfreunde Stuttgart — VsR. Heilbronn 5:3 (Himmelfahrtstaq), Sp.-V. Göppingen — Bp.-Bgg. Cannstatt 0:1. Sportfreunde Stuttgart und VsR. Heilbronn haben sich den Aufstieg zur württ. Bezirksliga gesichert.

Gruppe Baden : Sportfreunde Forchheim — FC. Villingen 1: 2, FV. Kehl — FL. Konstanz 2 : 0, FC. Rheiuselden — FB. Darlanden 2:1. Durch diesen Sieg ist Rheiuselden näher an das Aufstiegsziel herangekommen.

Privatspiele

Außerdem gab es am Himmelsahrtstag und gestern wieder eine außerordentlich große Anzahl von Freundschaftsspielen. Von großen Spielen interessieren: FE. Pforzheim — FC. Nürnberg 1: 1, Stutt­garter Kickers — FC. Nürnberg 3 : 3, Hertha BSE. — SpBqa. Fürtb 1:3, FC. Hanau — SpVgg. Fürth 3 :1, Germania Durlach — Fran- konia Karlsruhe 6:1.

Den gestrigen Privatfpielsonntng benützte der FB. Neuenbürg zu einem Familien-Ausflug nach Conweiler, der trotz ungünstigen Wetters seitens der Mitglieder eine sehr starke Teilnahme erfahren durste. Ei» Epielmannskorps hotte in dankenswerter Weise die Marschbegleitung übernommen. Die Spiele gegen den VfB. Con­weiler trugen ganz den Charakter nachbarlicher Freundschaft. Nach dem Spiel der Alten Herren, das die Neucnbürger mit l: 2 Toren gewinnen konnten, wickelte sich das Hauptipiel Conweiler I gegen Neuenbürg I ab. Beide Mannschaften waren bestrebt, ein schönes Spiel vorzuführen, wobei die Neuenbürger als die weit bessere Elf einen hohen Sieg von 1:6 Toren erzielten. Die Früchte des in letzter Zeit unter Leitung von Oßmaun-Birkenseld durchgesührten Training scheinen zu reifen, denn die Mannschaft hat gegenüber bis­her einen großen Fortschritt zu verzeichnen. Hochbefriedigt über den Verlaus des Nachmittags trat der Gastverein aus Neuenbürg erst spät abends den Rückmarsch an.

Ehrenpreis zur Ertüchtigung der Zugend

WM

Diese formenschöne Plastik „Kraft und Schnelligkeit" wurde dem Kanzler von dem Berliner Erzgießer Kraas als Ehrenpreis für die sportliche Ertüchtigung der deutschen Jugend übermittelt. Die Plastik ist ein Werk von 21. Bllschelberger.

Württ. Amtsgericht Neuerrbürg.

Das Konkursverfahren über den Nachlaß des Wilhelm Horkheimer, Vorarbeiters in Wildbad, wurde nach Abhaltung des Schlußtermins am 24. Mai 1933

aufgehoben.

Württ. Amtsgericht Neuenbürg.

Das Konkursverfahren über das Vermögen des Adolf Blumenthal, Fisch-, Wild- und Geslügelhändlers in Wildbad,

wurde nach Abhaltung des Schlußtermins am 24. Mai 1933

aufgehoben.

Gemeinde Dirkeufeld.

Aufforderung zur Bezahlung rüü- ftündiger Gemeinde-Abgaben.

Es ergeht hiemit die dringende Aufforderung an sämt­liche Steuerpflichtigen, soweit sie mit Steuern und sonstigen Abgaben noch im Rückstand sind, diese alsbald zu begleichen, andernfalls Zwangsbeitreibungsmaßnahmen eingeleitet werden müßten.

Die Steuerbüchlein sind nunmehr ergänzt und können auf der Polizeiwache abgeholt werden. Sofern keine Steuer- büchlein abgegeben worden sind, werden Steuerzettel aus­gegeben.

Den 27. Mai 1933.

Gemeindepflege: Becher.

vsttenttictter

I.i«k1dil6«r-Vorrrsg

am lAittvvocli äen 31. Nsi, sdäs. 8 vkr, im Oastkok r. „küren" m küsusntsü^g.

Ke einer: Heinrich volle.

Thema: kekamptunZ cier Arbeitslosigkeit, allgemeine unci spezielle Mrtschaktskragen, Liecllungsmög- lickkeit olme Oelä etc.

Lintritttrei! Eintritt krei!

Alle Linvokner, insbesondere Arbeitslose, sinci herrlick eingelaäen.

von cler Vesuclisksi-te bis rum Vuck liefert

L. »M'icks küMiMerei

DßsiZsntrüng - ^«1.

Jede überflüssige Einfuhr von t-O 0 K-Ä- Indu-irlewaren oder ^ 2250LM-flaknMsiMek,

markt eine deut­sche AnuiUe eir^

Kaust deutsche Ware

und Nr sckasst

Arbeit und vrot '

Oberamtsstadt Neuenbürg.

StadLrats-Sitzung

am Dienstag den 30. Mai, nachm. 7 Uhr.

Tagesordnung:

1. Arbeitsbeschaffung.

2. Feststellung des Haushalt- plans 1933.

3. Rechnungsabschluß 1931.

4. Rechnungssachen.

5. Sonstiges.

Bürgermeister Knödel.

SIMMS, l. 3 mi,

Miner- und

SAememck

«

W. Forstamt Calmbach.

SchW-IerWlz-

Berkimf

am Mittwoch den 7. Funi 1933, vorm. 10 Uhr, in Calm­bach in der „Sonne" aus Staatswald Distrikt I Eiberg Abteilg. 11 Schloßkopf, 12 Schloßbrunnen, 13 Katzen­buckel, 14 Wartgrund, 15 Straßbrunnen, 16 Hoher Rain, 23 Plattenkopf, 31 Einge­machter Wald, 34 Unt. Forst­meisters-Gfäll: Rm. :Rotbu.: 20 Rüg. II. Kl., 1 Schtr.. 29 Prügel. 46 Klotzh.. 2 Anbr.; Nadelt,.: 102 Prgl., zu Pa­pierholz geeignet, 182 Anbr. Losoerzeichnisse von der Forst­direktion, G.f. H., Stuttgart-W.

B i r k e n f e l d.

Auf dem Weg von der En­gelsbrander Haltestelle bis zum Grösseltal ging ein

Pelz verloren.

Der ehrliche Finder wird ge­beten, denselben gegen Beloh­nung bei der Agentur ds. Bl. abzugeben. _

Bilder- und Mal-Bücher

in allen Preislagen

S. Meeh'W VMandlung.