Reutlingen. (Was geht um das Reutlinger Rathaus vor?) Wie der „Reutlinger Generalanzeiger" Hort, demonstrierte am Freitag abend zwischen ^ und ^,10 Uhr vor der Wohnung des Oberbürgermeisters ein Sprechchor in Starke von über Ä> Mann, der den Rücktritt des Stadtvorstands kategorisch forderte mit Rufen wie: „Sie haben vom Rathaus zu ver- chwindcn". „Wir haben genug an anonymen Briefen „Das Vertrauen, das Sie an die Spitze der Bürgerschaft berufen bat haben Sie nicht mehr" und ähnliches. Als die Polizei anruckte, um einzugreifeu, hatte die Demonstration bereits ihr Ende gefunden. Es scheint ihr gegenüber aber kein Hehl daraus gemacht worden sein, von welcher Seite namens der Bürgerschaft dieses Verlangen des Rücktritts von Oberbürgermeister Dr. Haller auf diesem Wege der öffentlichen Demonstration gestellt worden ist.
Neckarrems, OA. Waiblingen. (Der Bürgermeister vermißt.) Großes Aufsehen erregte es im ganzen Dorf, als am Mittwoch bekannt wurde, daß Bürgermeister Weyhmüller seit vergangenen Montag spurlos verschwunden ist. Er verließ am Morgen dieses Tages mit dem Fahrrad den Ort und wurde zuletzt in' Neckargröningen gesehen. Von diesem Zeitpunkt ab fehlt jede Nachricht über seinen Verbleib. Die von Landjägern und SA.-Mannschaften sofort aufgenommene Suche nach dem Vermißten führte bis jetzt zu keinem Erfolg. Bürgermeister Weyhmüller ist verheiratet und Vater zweier Kinder. Der hiesigen Gemeinde steht er nach seiner vor zwei Jahren mit großer Mehrheit erfolgten Wiederwahl nun schon über zwölf Jahre vor. Durch pflichteifrige Amtsführung und freundliches Wesen hat er sich in dieser langen Zeit viele Freunde erworben.
Ulm. (Schwer verletzt — Der Alkohol.) Am Mittwoch abend erhielt in Wiblingen in der Hauptstraße ein Landwirt von Weinstetten von einem Pferd einen Hufschlag auf den Kopf und wurde schwer verletzt. — Am Donnerstag früh mußte mit einem Krankenauto ein 61 Jahre alter Mann von Söflingen ins Krankenhaus übergeführt werden. Er war so betrunken, daß er wiederholt zu Boden stürzte und sich dabei so zurichtete, daß er in der Blaubeurerstraßc liegen blieb.
Jngstetten, OA. Münsingen. (Vom Blitz erschlagen.) Bei dem Gewitter am Mittwoch ereignete sich ein furchtbares Unglück. Der ledige Thimodeus Dorn, 29 Jahre alt, wurde vom Blitzstrahl tödlich getroffen, als er gerade bei der Fron mit Steinschlagen beschäftigt war. Drei Kollegen wurden durch die Wucht'des Blitzes über die Böschung hinuntergeschleudert, haben sich aber bald wieder vom Schrecken und dem eingeatmeten Schwefeldampf erholt. Unweit war ein Ackersmann mit seinem Gespann daran, sein Feld zu bebauen; er wurde samt seinen Kühen ebenfalls zu Boden geschlendert. Zirka fünf Meter von dem Gespann fuhr der Blitzstrahl in den Boden und hat an dieser Stelle ein Loch ausgerissen, das einen Meter Durchmesser und zirka 50 Zentimeter Tiefe hat. Von diesem gehen verschiedene Risse und Bodeuspaltnngen strahlenförmig aus.
Wangen i. A. (Hund zu Tode gehetzt.) Dieser Tage wurde in der Lindauer Straße einem prächtigen Bernhardinerhund von Bubenhand eine Konservenbüchse an den Schwanz gebunden. Das Tier wurde auf diese gemeine Weise so aufgebracht, daß es wie toll stadteinwärts rannte. Dort fprang der Hund eine alte Frau nieder und brachte einen Radfahrer znm Sturz. Wie wahnsinnig jagte das arme Tier weiter durch die Straßen, bis es dann von einem Auto überfahren wurde. Hoffentlich gelingt es, die gemeinen Vorüber dieser folgenschweren Untat zu ermitteln.
Zusammentritt des Landtags
Wie wir von zuständiger Stelle erfahren, soll der 6. Ordentliche Landtag am Donnerstag, den 8. Juni, nachmittags 1 Uhr, mit einer feierlichen Sitzung eröffnet werden.
Neubildung der Steuersatzbehörde«
Durch Gesetz des Staatsministeriums vom 20. Mai 1933 ist bestimmt worden, daß die bestehenden Steuersatzbehörden aufgelöst und nach Art. 80 der Gemeindeordnnng sofort neu zu bilden sind. Bis zur Neuwahl haben die Ortsvorsteher die Geschäfte wahrzunehmen.
Grenzverkehr
Der Leiter der Württ. Politischen Polizei teilt mit:
Wegen der Handhabung des Grenzverkehrs ist in der Oeffentlichkeit eine Unsicherheit und teilweise auch Unruhe entstanden. Zur Behebung dieser Erscheinungen wird vorläufig folgendes verlautbart: Grundsätzlich soll die Ausreise in das Ausland, sofern es nicht gewisse Sympathien uns entgegenbringt, auf das unbedingt erforderliche Maß eingeschränkt werden. Dies gilt insbesondere in Beziehung auf Oesterreich wegen der unfreundlichen Haltung seiner Regierung. Ausgenommen hievon sind Durchreisen durch Oesterreich mit dem Ziel Italien. Im einzelnen wende man sich an die amtliche Auskunftstelle im Hauptbahnhof in Stuttgart.
Hauseinsturz
Ein Toter — mehrere Verletzte
Lennach, OA. Heilbronn, 27. Mai. Ein fürchterliches Unglück suchte am Freitag unfern abseits der Verkehrsstraße gelegenen friedlichen Ort heim. Bei W. Ruedel sollte der Umbau des hölzernen Futzhodens der Wirtschaft durch einen massiven vorgenommen werden. Mit der Ausführung des 2"EM Baumeister angefertigten Planes war Maurermeister Gerlach von Eberstadt betraut. Plötzlich beobachtete der ^fmzrgiahrige Sohn des Ausführenden, Walter Gerlach, daß das Gebäude sich setzte und daß die Wände nachgabcn. Mit einem Warnungsruf stürzte er in das schwankende Gebäude. Kurz daraus stürzte das ganze Gebäude zusammen, in eine große Staubwolke gehüllt. Rasch war die alarmierte Feuer- wehr zur Stelle, die sich, unterstützt von der ganzen Einwohnerschaft an das Rettungswerk begab. Unter den Trümmern wurden hervorgeholt der zwanzigjährige Walter Gerlach tot, schwerverletzt die Frau des Besitzers Ruedel. Das etwa vierjährige Kind blieb wie durch ein Wunder unverletzt, es lag unter, der Brust der Mutter. Auch der Straßenwart Karl Gschwind wurde Mit Kopfverletzungen ins Heilbronner Kran- Unhaus eingeliefert. Frau Ruedel und eine Tochter haben Verletzungen, erstere schwere Nierenguetschungen, erlitten und wurden ebenfalls nach Heilbronn libergeführt. Zur Feststel- umg der Ursache und evtl. Schuldfrage hat die Heilbronner Kriminalpolizei die Untersuchung sofort eingeleitet, die sich besonders nach der Richtung erstrecken dürfte, ob die Absprie- ausreichende gewesen ist. Wie die „Neckarzeitung" ermhrt, hat der zunge Gerlach einen schweren Schädelbruch seinen sofortigen Tod zur Folge hatte. Fran Knebel hat eine Nierenauetschnng erlitten, die eine Operation notig machte. Das.Befinden ist den Verhältnissen nach gut. ? Verschütteten sind leichter verletzt, die 26jährige
-rochter hat Kopfverletzungen erlitten. Alle bis auf Frau Nuedel sind aus dem Krankenhaus wieder entlasten worden.
Der Kriegertag in Hall
28. Mai. Hall stand am Sonntag vor allem im Sieben Sonderzüge fuhren morgens zwischen 8 und 9 Uhr fahrplanmäßig in Hall ein. Unzählige Omnibusse und Kraftwagen fuhren durch unsere engen Strati' Auftakt war vormitags der Feldgottesdienst
ans dem Marktplatz. Ucber 150 Fahnen waren entlang dem
Rathaus aufgestellt. Tausende von Zuschauern und Kriegern aller Städte des Landes umsänmten den Platz. Zu Herzen gehende Worte sprach Oberkircheurat Schaal-Stuttgart für die lebenden und Stadtpfarrer Dr. Steinhauser-Hall für die toten Kameraden. Aber erst nachmitags im Festzug zeigte sich, wie groß die.Anteilnahme der alten Soldaten war, die aus nah und fern herbeigeeilt waren, um ihr Fest zu feiern. Wohl 15 000 Krieger marschierten iu Reih und Glied, vor ihnen die Fahnen des Bezirks, vorbei. Wie eine unendliche Straße mutete der Aufmarsch an. Anwesend waren u. a. die Kgl. Hoheiten, die Herzöge Eugen, Albrecht und Ulrich von Württemberg; der Senior des Hauses war infolge einer Krankheit > leider am Erscheinen verhindert. Ueber eine Stunde dauerte der Aufmarsch, mit dem auch die gesamte SA., die Hitlerjugend und zahlreiche Vereine und Musikkapellen marschierten. Auf dem Festplatz war ein geradezu einzigartiges Bild. Soweit das Auge reichte, war eine riesige Menschenmenge und weit über 200 Fahnen stolzer Kriegervereine leuchteten in den sich allmählich aufhellenden Himmel hinaus. Exz. v. Maur gedachte in seiner Ansprache des unerwarteten Todes eines heute früh ums Leben gekommenen jungen Kameraden und verlas anschließend eine Reihe eingelaüfener Telegramme. Der Senior des Hauses Württemberg, Herzog Albrecht, Reichspräsident von Hindenbnrg, Reichskanzler Adolf Hitler, Ehrenpräsident von Gerok und General von Horn-Berlin, der oberste Führer des Kyffhäuserbundes, hatten überaus herzliche Glückwunschtelegramme gesandt. Der Feldgottesdienst und die Rede des Buudespräsidenten auf dem Festplatz wurden der vieltausendköpfigen Menge durch Lautsprecher übermittelt. Damit fand der harmonisch verlaufene Kriegertag sein offizielles Ende.
Schweres Autounglück in Hall
Hall, 28. Mai. Heute vormittag ereignete sich in Hall vor dem Bahnübergang beim Bahnhof Hall ein gräßliches Autounglück, dem bereits ein junges, hoffnungsvolles Leben, ein junger Mann, der dieser Tage heiraten wollte, zum Opfer gefallen ist. Gegen 71^ Uhr fuhr ein von Waldstetten bei Gmünd herabkommender großer Omnibus die Gaildorfer Steige herab. Vor der gefährlichen Kurve vor dem Bahnübergang, die schon manchen Unfall verursacht hat, verlor der Autoführer allem Anschein nach völlig die Besinnung, als er die unten steheudenen Posten ein Haltsignal geben sah. Bei dem alten Wagen versagte anscheinend die Bremse, der Wagen kam ins Schleudern und überschlug sich völlig, sodaß alles, was unten war, nach oben kam und umgekehrt. Gegen 20 leichter Verletzte wurden ins Diakonissenhaus Hall verbracht. Ein junger Mann namens Krieger fand sofort den Tod, zwei weitere sind so schwer verletzt, daß es noch nicht sicher ist, ob sie mit dem Leben davonkommen werden. Der überaus tragische Unfall warf einen trüben Schatten auf das im übrigen so harmonisch verlaufene Kriegerfest. Die Untersuchung wird ergeben, ob die bisherige Annahme, daß der Autoführer die größte Schuld an dem bedauerlichen Unfall hat, sich bewahrheiten wird.
Romfahrt des »Graf Zeppelin-
WB. Friedrichshafen, 29. Mai. Das Luftschiff „Graf Zeppelin" ist am Monkag um 0.25 Uhr zu seiner Fahrt nach Rom gestartet. An Bord befinden sich insgesamt 25 Passagiere. Es nehmen u. a. teil: Reichsstatthalter von Württemberg, Murr mit Frau, der bekannte italienische Journalist Dr. Ri- domi vom „Corrisre della Sera", ferner Dr. Mario Grome von der „Stampa", Ministerialrat Panzeram vom Luftfahrtministerium in Berlin, der stellvertretende Vorsitzende des Reichsverbandes der Deutschen Presse, Hauptmann a. D. Weiß vom „Völkischen Beobachter" und der Chef vom Dienst im WTB., Alfred-Jngemar Berndt. Das Luftschiff wird wegen der voraussichtlich ungünstigen Witterung einen etwas veränderten Kurs einschlagen, und zwar durch das Rhonetal und dann vor Marseille längs der Riviera entlang über Genua, Livorno nach Rom. Die Ankunft in Rom wird gegen 5 Uhr erwartet. Dort wird eine Landung auf dem Militärflugplatz Ciampino vorgenommen, der bei Rom liegt. Bei der Zwischenlandung werden Reichsminister Dr. Göbbels und Mussolini znsteigen, vielleicht auch der König von Italien. Das Luftschiff tritt dann eine zweistündige Rundfahrt an über Rom und die Pontinischen Sümpfe. Um 7 Uhr wird es wieder landen. Nach Ausnahme weiterer italienischer Ehrengäste wird das Luftschiff dann die Rückfahrt über Neapel, Korsika und Genf nach Friedrichshafen antreken und wird dort nachmittags um 4 Uhr eintreffen.
Die italienische Bevölkerung bringt diesem ersten Besuch des „Grafen Zeppelin" in Rom, der historischen Charakter trägt, ein außerordentliches Interesse entgegen. Der Gesprächsstoff Italiens der letzten Tage, insbesondere Roms, ist der „Zepp". An Anschlagsäulen und an den Straßenecken kleben Plakate, in denen auf den Besuch des Zeppelins hingewiesen wird. Man rechnet damit, daß bei der Landung Hunderttausende anwesend sein werden.
Ueber die Jtalienfahrt und die Rundfahrt über Rom mit Dr. Göbbels und Mussolini wird Herr Berndt am Dienstag abend im Süddeutschen Rundfunk (Stuttgart) über die deutschen Sender einen Bericht geben.
vsclen
Führerschulungslager Georgshöhe Lei Pforzheim
Am 13. Mai 1933 ging der unter Leitung von Hauptmann a. D. Schweyer stehende Führerschulungskursus auf der
Georgshöhe bei Pforzheim zu Ende. Seine Belegschaft, aus rund 50 Mann bestehend, setzte sich aus allen Berufen und aus den verschiedensten Altersklassen zusammen. Der Zweck des Kurses bestand darin, geeignete Führerpersönlichkeiten für die kommende Arbeitsdienstpflicht aus der großen Anzahl der bisherigen Bewerber herauszuziehen, und den Lagerleitern der verschiedenen im freiw. Arbeitsdienst tätigen Organisationen die Gedankengänge des Nationalsozialismus zu erhellen und zu erhärten, sowie die Anforderungen an die Führer in der kommenden Acbeitsdienstpflicht klar zu legen. Der Kursus erwies, daß gerade in letzterer Hinsicht bei manchem noch falsche Anschauungen vertreten sind. Die Arbeitsleistung während dieses Kurses, die die Zeit von morgens 5 Uhr bis abends 10 Uhr fast ohne Pausen in Anspruch nahm, hat den an dem Kursus Beteiligten den klaren Beweis erbracht, daß Bewerbungen für die kommende Arbeitsdienstpflicht nur für solche Volksgenossen in Frage kommen können, die außer dem Besitz der hochgestellten Anforderungen auch den Willen in sich verkörpern, ohne Rücksicht auf materielle Güter ihr Letztes herzugeben. Der lltägige Kursus war ausgefüllt mit praktischer Werkarbeit, mit Schulung im Geländesport, in erster Linie aber durch Vorträge verschiedenster Art ans dem Gedankengut des Nakionalsozialismus, an die sich sehr lebhafte Diskussionen anschlossen. Die praktischen Erfahrungen im bisherigen Arbeitsdienst wurden durch überaus anregende Vorträge von den erfahrensten Lagerleitern des „Nationalen Hilfsdienstes" dargelegt. Um irrtümlichen Auffassungen zu begegnen, sei darauf hingewiesen, daß der Besuch derartiger Kurse nicht etwa ohne weiteres die Qualifikation zum Führer im Arbeitsdienst nach sich zieht. Die an dem Kursus Beteiligten werden je nach ihrer Wertung nunmehr in bereits bestehende Schulungslager als Freiwillige einberufen, und haben in diesen Lagern während wochenlanger Einreihung < unter deren Mannschaft ihre Führereignung zu beweisen. Der Abschiedsabend am 12. Mai 1933 chewies durch seinen fröhlichen, kameradschaftlichen Geist, daß selbst stärkste Inanspruchnahme der Kräfte auf derartigen Kursen keineswegs die innere Verbundenheit zwischen Schülern und Lehrern zu stören vermag.
L.e1r1e
Torgau. 27. Mai. Im Hof des hiesigen Etrafgefängnisses wurde heute morgen der wegen Mordes zweimal zum Tod verurteilte Melker Friedrich Lüdicke durch Enthaupten hingerichtet. Lüdicke hatte auf der Wanderschaft einen unbekannten Wanderburschen und einen Friseur umgebracht.
Hannover, 27. Mai. Einige Fensterscheiben des Kaufhauses „Zentrum" sowie zahlreiche Fensterscheiben anliegender Geschäftshäuser wurden heute vormittag eingeworfen. Polizei und SA. haben sofort die Straßen abgesperrt. Zu Plünderungen ist es nicht gekommen. Die Täter sind unerkannt entkommen. Wie die Polizei mitteilt, kommen völkische Motive für die Vorgänge nicht in Frage.
Danzig, 27. Mai. Der Illustrierte Krakauer Kurier behauptet in seiner Nummer vom 22. Mai, daß am 28. Mai in Elbing 8000 SA.-Leute zusammengezogen werden und, da an diesem Tage die Wahlen zum Volkstag statlfinden, so sei es klar, daß diese Konzentrierung der ostpreußischen Sturmabteilungen der SA. mit den Dan- ziger Wahlen in Verbindung ständen. Wie wir von zuständiger Stelle erfahren, ist diese Meldung des polnischen Blattes vollkommen frei erfunden. In Elbing ist nicht das geringste von einem derartigen Aufmarsch bekannt.
Wien, 27. Mai. Im Zusammenhang mit Zusammenstößen bei der Gefallenen-Gedenkfeier der katholischen Studentenverbindungen wurde die Universität Wien bis auf weiteres geschlossen. Bundeskanzler Dollfuß war vor der Universität gerade vorgesahren, als sich die Reibereien entwickelten. Angesichts der sich vor seinen Augen abspielenden Zusammenstöße zog der Bundeskanzler es jedoch vor, umzukehren und auf die Teilnahme an der Veranstaltung zu verzichten.
Selbstmord -er Australienfliegerin Marga von Etzdorf
Aleppo, 28. Mat. Marga von Etzdorf, die auf einem Flug nach Australien unterwegs war, ist von Stambul kommend auf dem Flugplatz von Mouslimich am Sonntag um 18.17 Uhr bet einer verunglückten Landung abgestürzt. Die Fliegerin, die unversehrt davonkam, beging kurz darauf Selbstmord.
Marga von Etzdorf war mit einer Klemm-Maschine mit Argusmotor am Samstag früh 3 Uhr in Staaken-Berlin gestartet und wollte nach Australien fliegen. In Siam war ein längerer Aufenthalt vorgesehen, da ihre Route nach Australien noch nicht festlag.
Aus Well unü L.ebsn
Kann man um die Ecke schießen? Diese Frage ist durchaus kein Scherz, sondern ist wissenschaftlich bereits in Versuchen Wirklichkeit geworden. Und zwar gebührt dieses Verdienst einem französischen General, der allerdings kürzlich zur großen Armee versammelt wurde, ohne daß man diesem Ereignis besondere Bedeutung beigemessen hätte. General Chapel suchte die Tragweite der Geschütze dadurch zu erhöhen, daß er den sogenannten Magnuseffekt ausnützte. Dieser äußert sich als Druck eines regelmäßigen Luftstromes lotrecht zur Bahn eines sich drehenden Körpers, eine Erscheinung, die auch der schon halb wieder vergessene Flettner beobachtete und als Schiffsvortrieb bei seinen Rotorzylindern zur Anwendung brachte. Auch das Geschoß, das aus den modernen gezogenen
Marianne hüll Ansscha«
Bekanntlich vergrößert das Fernrohr. Dreht man es jedoch um und sieht verkehrt durch dieses „Vergrößerungsrohr", dann erscheint alles erheblich kleiner, als es in der Natur ist. Diese famose Technik des Fernrohrs bevorzugt Frankreich, wenn es die Rüstungen in der Welt betrachtet.
Seht doch die ungeheuer großen deutschen Rüstungen und die verschwindend kleinen Frankreichs
Es ist doch gut, daß man das Ding drehen kann, wie mans gerade braucht!