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Rhein die deutschen Arbeiter zusammen mit dem Nationalisten gegen den „Separatismus" gekämpft haben, und daß das deutsche Arbeitertum heute ohne Frage zum stärksten Träger der deutschen Einheit geworden ist.
Das zweite Reich ist Vergangenheit geworden, weil seine Führer die Politik des Reiches in falsche Bahnen lenkten. Auch Bismarcks Nachfolger zersplitterten sich in Ansätzen, die nicht Wirklichkeit werden konnten. Bevor die deutsche Aufgabe in Europa gelöst war — und das war die Aufgabe des zweiten Reiches — beschritt man die Bahn zur Weltmachtpolitik. So wurde nach dem Bilde der Hansa eine glänzende Wvltmacht- stellung geschaffen, die aber nicht im deutschen Raum verankert war. Und die deutsche Frage blieb wiederum ungelöst... Daran ist das zweite Reich letzten Endes gescheitert.
Wir jungen Deutschen sind heute am Bau des dritten Reiches. Es ist das Reich der Deutschen in Europa. Uns ist die Aufrichtung des deutschen Volksstaates Vorbehalten, den wir der Geschichte schuldig sind. In diesem neuen Reich wird es keine herrschenden Klaffen, sondern nur dienende Stände geben, und nicht Geburt und Privilegien werden in ihm entscheiden, sondern allein die Leistung. Dieser Staat muß unserem Volke den Lebensraum und das Dasein erkämpfen, auf das seine 70 Millionen einen ewigen Anspruch haben. Den Spuren Heinrichs des Löwen und der Deutschritter folgend, wird die völkische Politik die bitteren Notwendigkeiten unseres „Volkes ohne Raum" durchsetzen, um unseren Kindern Brot zu schaffen. Die gewaltigen Lanbslächen des slawischen Ostens, auf denen schon vor zwei Jahrtausenden germanische Stämme saßen, müssen unserem Volke zurückgebracht werden, damit es wieder Wurzel schlägt in der mütterlichen Erde und nicht als Proletariat in den Steinwüstcn der großen Städte untergeht.
Außer der Lösung der Raumfrage bleibt dem neuen Reich der innerstaatliche Aufbau Vorbehalten. Die tragende Grundidee des neuen Staatsgedankens ist die Vorstellung, daß ein Staat die organisatorische Form einer lebendigen Nation ist, dazu da, das Leben dieser Nation nach innen nnd außen zu sichern nnd die Znknnft des Volkstums zu ermöglichen. Der urdeutsche Gedanke der Zünfte, der ständischen Selbstverwal
tung, wie er in den Reformen des Reichsfreiherrn vom Stein wieder ans Licht drängte (damals vom Liberalismus noch einmal unterdrückt), wird das Gesicht des Staates wesentlich bestimmen. . ^ ^
Die größte und gewaltigste Aufgabe des dritten Reiches aber ist es, die alten Klaffen- und Standesbegriffe restlos zu zertrümmern und aus dem dem Parteienstaat entgleitenden Menschenvorrat eine neue Front nationalistischen und sozialistischen Wollens zu formen. Dann werden die innerlich versprengten, verirrten nnd einander entfremdeten Deutschen endlich den Weg zur wahren Volksgemeinschaft finden.
Wir jungen Deutschen freuen uns, das wir die Bannerträger jener Zeitenwende des 2». Jahrhunderts geworden sind, die man Nationalsozialismus nennt, und die die Tyrannei des Geistes über die Seele, der Selbstsucht über die Hingabe, des Geldes über das Blut bricht und aus den Kräften der Seele, aus den Opfern des Herzens und aus den Leistringen des Blutes jene Geburt nnd Erfüllung der deutschen Nation schafft, die wir verheißungsvoll und inhaltsreich nennen — das Dritte Reich!
Wir geben obenstehcnden Ausführungen eines nationalsozialistischen Kämpfers Raum, der seine Ucberzengungstreue im Jahre 1931 mit zwei schweren Schußverletzungen bezahlen mußte. Wie sehr Aufklärungsarbeit in positivem Sinne auch in unserer aufgeregten Zeit noch gewürdigt wird, zeigt das Begleitschreiben des uns persönlich noch unbekannten Verfassers aus einem benachbarten Obcramt, das wir unseren Lesern nicht vorenthalten möchten:
„Bei einem Bekannten habe ich in letzter Zeit hin nnd wieder Ihre Zeitung zu Gesicht bekommen. Mit Freude konnte ich dabei feststellen, daß „Der Enztäler" für die Zeitenwende unseres Jahrhunderts cingetreten ist nnd die Ideen des jungen Deutschlands — ohne parteimäßige Gebundenheit — in zum Teil sehr guten Leitaufsätzen verfochten hat. Meine Freude und Verwunderung war groß, weil ich im weiten Umkreis keine Zeitung in der Größe des „Enztäler" kenne, die sich inhaltlich und technisch mit diesem vergleichen könnte."
Das EemSchliaungsaefe-
Ter Wortlaut des Entwurfs veröffentlicht
WB. Berlin, 20. März. Auf Grund der heutigen Beschlüße des Reichskabinetts ist dem Reichstag folgender Entwurf eines Gesetzes zur Behebung der Not von Volk und Reich heute nachmittag zugegangen:
Entwurf eines Gesetzes zur Behebung der Not von Volk und Reich.
Der Reichstag hat das folgende Gesetz beschlossen, das mit Zustimmung des Reichsrates hiermit verkündet wird, nachdem festgestellt ist, datz die Erfordernisse verfafsungsändernder Gesetzgebung erfüllt sind.
Artikel 1
Reichsgesetze können, autzer in den in der Reichsverfassung vorgesehenen Verfahren, auch durch die Reichsregierung beschlossen werden. Dies gilt auch für die in den Artikeln 8,1, Abs. 2, und 87 der Reichsverfassung bezeichncten Gesetze.
Artikel 2
Die von der Reichsregierung beschlossenen Reichsgesetze können von der Reichsverfassung abweichen, soweit sie nicht dir Einrichtung des Reichstages und des Reichsrates als solche zum Gegenstand haben. Die Rechte des Reichspräsidenten bleiben unberührt.
Artikel 3
Die von der Reichsregierung beschlossenen Reichsgesetze werden vom Reichskanzler ausgefertigt und im Reichsgesetz- blatt verkündet. Sie treten, soweit sie nichts anderes bestimmen, mit dem auf die Verkündung folgenden Tage in Kraft. Die Artikel 68 bis 77 der Reichsverfasiung finden auf die von Ser Reichsregierung beschlossenen Gesetze keine Anwendung.
Artikel 4
Verträge des Reiches mit fremden Staaten, die sich auf Gegenstände der Reichsgesetzgebung beziehen, bedürfen für die Dauer der Geltung dieses Gesetzes nicht der Zustimmung der «n der Gesetzgebung beteiligten Körperschaften. Die Reichsregierung erlätzt die zur Durchführung dieser Verträge erforderlichen Vorschriften.
Artikel 5
Dieses Gesetz tritt mit dem Tage seiner Verkündung in Kraft. Es tritt mit dem 1. April 1937 autzer Kraft; es tritt ferner autzer Kraft, wenn die gegenwärtige Reichsregierung durch eine andere abgelöst wird.
Die Bedeutung des Ermächtigungsgesetzes
Berlin, 20. März. (Conti-Meld.) Der jetzt vorliegende Wortlaut bestätigt die Erwartung, daß das Ermächtigungsgesetz alles umfassen würde, was für eine straffe und umbauende Regierungsarbeit erforderlich ist. In Artikel 2 des Gesetzes ist festgelegt, daß die Einrichtung des Reichstages und des Reichsrates als solche gesichert nnd daß die Rechte des Reichspräsidenten unberührt bleiben. Hiervon abgesehen aber wird der Reichsregierung für ihre Tätigkeit ein Rahmen gegeben, der zeitlich nnd sachlich denkbar weit gesteckt ist. Das Ermächtigungsgesetz soll eine Geltungsdauer von vier Jahren haben. Das sind die vier Jahre, die die Reichsregierung in ihrem ersten Aufrufe an die deutsche Nation für ihr Wirken verlangt hat.
Nach der sachlichen Seite hin sind folgende Gesichtspunkte von besonderer Bedeutung:
Die gesamte Gesetzgebung geht in die Hände der Reichs- regiernng, in erster Linie der Reichskanzlers, über, der nach Artikel 3 die von der Reichsregierung beschlossenen Gesetze „ansfcrtigt und im Reichsgesetzblatt verkündet". Damit wird übrigens gesagt, daß diese Gesetze nicht die Unterschrift des Reichspräsidenten zu tragen brauchen.
Das Gesetz hat verfassnngsändernden Charakter. Es wird in Artikel 2 ausdrücklich sestgestellt, daß die von der Reichsregierung beschlossenen Gesetze von der Reichsverfassnng abweichen können. Unverändert bleibt die Republik als Staatsform. Das ergibt sich daraus, daß nur in ihr ein Reichs- Präsident möglich ist, nnd seine Rechte bleiben ja nach Artikel 2 unberührt.
Dagegen sind die Bestimmungen des Ermächtigungsgesetzes in drei Punkten besonders umfassend. Das ist einmal die Aufhebung des Artikels 85, Abs. 2, RV. Er bestimmt:
„Der Haushaltsplan wird vor Beginn des Rechnungsjahres durch ein Gesetz festgestellt."
Die Aufstellung des Haushalts ist immer als ein besonderes hochgehaltenes Recht des Parlaments angesehen worden. Auch
dieses Recht geht auf die Reichsregierung über. Aehnlich liegen die Dinge bei der Aufhebung des Artikels 87 RV Er lautet:
„Im Wege des Kredites dürfen Geldmittel, nur bei außerordentlichem Bedarf und in der Regel nur für Ausgaben zu werbenden Zwecken beschlossen werden. Eine solche Beschaffung, sowie die Uebernahme einer Sicherheitsleistung zu Lasten des Reiches, dürfen nur auf Grund eines Reichsgesetzes erfolgen."
Auch in der Kreditbeschaffung hat also die Reichsregierung freie Hand. Dasselbe gilt drittens für Verträge des Reiches mit fremden Staaten, die sich auf Gegenstände der Reichsgesetzgebung beziehen. Damit ist vorgesorgt, daß die Reichsregierung in ihrer außenpolitischen Betätigung während dieser vier Jahre nicht behindert wird.
Wenn in Artikel 3 des Ermächtigungsgesetzes bestimmt wird, daß die Artikel 68 bis 77 der Reichsverfassnng auf die von der Reichsregierung beschlossenen Gesetze keine Anwendung finden, so ist das nur die Konseguenz, die sich ganz logisch aus dem Charakter des Gesetzes ergibt. Denn die Artikel 68 bis 77 bilden den fünften Abschnitt der Reichsverfassnng, der die Ueberschrift „Die Reichsgesetzgebung" trägt. Daß dieser Abschnitt durch das Ermächtigungsgesetz überholt wird, liegt auf der Hand. Das ergibt sich schon aus seinem ersten Artikel (68), der bestimmt: „Die Reichsgesetze werden vom Reichstag beschlossen".
Theoretisch ist die Möglichkeit eines solchen Verfahrens der Gesetzgebung auch weiter möglich, denn nach Artikel 1 des Ermächtigungsgesetzes können Reichsgesetze außer dem in der Reichsverfassnng vorgeschriebenen Verfahren auch durch die Reichsregierung beschlossen werden. Praktisch dürfte dieser Fall allerdings kaum in Frage kommen.
Außer der normalen zeitlichen Begrenzung des Ablaufes — in vier Jahren — ist für das Erlöschen des Gesetzes nur ein Fall vorgesehen, nämlich der, daß die gegenwärtige Regierung durch eine andere abgelöst wird. Das bedeutet natürlich nicht, daß das Gesetz außer Kraft träte, wenn eines Tages vielleicht die eine oder andere Umbildung erfolgen würde. Vielmehr ist Wohl sicher, daß nur eine neue Regierung automatisch die Außerkraftsetzung bedeuten könnte.
Das liegt schon in dem Wort „abgelöst", und schließlich ist auch in Artikel 3 die überragende Bedeutung der Stellung des Reichskanzlers so herausgearbeitet, daß kein Zweifel daran bestehen kann, wie eng der Bestand des Gesetzes mit seiner Person verknüpft ist.
Dom Arbeitsdienst zum Wehrdienst
Der freiwillige Arbeitsdienst soll bekanntlich in die Arbeitspflicht übergeführt werden. Von hier führt der Weg von selbst zur Wehrpflicht. Der große Sprung ist dabei der Umbau des freiwilligen Arbeitsdienstes in die Arbeitspflicht. K. Kaufmann legt nun im „Arbeitsdienst in Bayern und im Reiche" die wichtigsten Maßnahmen dar, die die Arbeitspflicht vorbereiten müssen. Danach ist Folgendes nötig:
a) Festlegung der ganzen Organisation mit Auswahl und Aufstellung des Stammpersonals, Aushebung der Pflichtigen und Zuteilung zu den Arbeitsdienstformationen.
b) Großzügige Planung aller in Betracht kommenden Arbeiten. Scharfe Abgrenzung gegen die Privatwirtschaft, die nicht gestört, sondern belebt werden muß.
c) Schaffung nötiger Unterkunftsmöglichkeiten im Standquartier wie irr den. Arbeitsgebieten.
6) Beschaffung der nötigen Kleidung und Ausrüstung.
e) Beschaffung von Verpflegungseinrichtungen nnd Vorbereitung von Lebensmittellieferung.
Sobald diese Grundbedingungen erfüllt sind, kann die Arbeitsdienstpflicht eingeführt werden. K. Kaufmann nimmt an, daß die Durchführung dieser Maßnahmen mindestens ein Jahr beanspruchen. Ob dann später ein Jahr für den Arbeitsdienst nnd ein Jahr für den Wehrdienst, oder 1>< Jahre für den Arbeitsdienst und nur Jahr für den Wehrdienst bestimmt werden, ist augenblicklich ziemlich gleichgültig.
Zargen Lre LÜe
Z.LcrEivkv-kokkLi'r.: i
<16. Fortsetzung.)
Sie mußte trotz ihres Aergers lachen: „Nein, allen Ernstes, Dieter! Wann hältst du endlich um mich an?"
„Du bist kaum siebzehn geworden!" wandte er vorsichtig ein
„Und du bist neunundzwanzig!" trumpfte sie schnippisch auf. „Also, wann hältst du um mich an!"
Er hatte es wieder gewagt, seinen Arm um ihre Hüften zu legen und ihren Kopf gegen seine Schulter zu drücken „Ist es dir — sagen wir im — am — nächsten Ostern früh genug?"
„Nächstes Ostern? Du bist ja verrückt. Warum nicht gleich im nächsten Jahrhundert! Nein, mein Lieber, es ist mir zu Ostern nicht früh genug! — Ich gebe dir Termin bis Weihnachten. Traurig genug, wenn du dich solange besinnen mußt, ob du mir die Ehre antun willst, eine Frau Malnow aus mir zu machen."
„Tust!" Sein Arm siel kraftlos von ihr ab. Die sonnverbrannten Hände zwilchen den Knien hängend, starrte er nach dem «chwarzsn Erdreich, durch das ein Wurm «eine Wellenlinien zog «c langsam wie dieser Wurm würde er zu «einem Ziel kommen Susts Worte an lenem Sonntagvormittage: „L>ie sind wohl gezwungen, irgendeinmal auf ein Gur oder io einzuheiralen." brannten in ihm wie Feuer. Die Geliebte hatte wahrscheinlich längst auf diesen ihren Ausipruch vergessen Aber er kam nicht mehr darüber hinweg So oft er die Arm? um sie legte und 'einen Mund auf ihre blühenden Lippen preßte stiegen sie in sein Gedächtnis.
Sein Schweigen war Suse unangenehm „Was ist es denn?" forschte sie etwas schuldbewußt. Ihre Finger schmeichelten sich zwischen die «einen, fühlten, wie rauh und rissig und von wie tiefen Schwielen sie durchzogen waren und rieten das Mitleid ihres Herzens warb. „Bist du «ehr muoe. Dieter '"
Er mckte und empfand es dankbar, wie ihre Linke über ieine Wange streichelte Seit Wochen schmerzte ihn jede Muskei. Es gab <etzt viel zu tun. Das zweite Heu mußte aerem Me Wimerlaar bestellt und di« Kartoffeläcker geräumt werden Das Schäferstündchen mit Suianne mußte er sich
stehlen und war immer in Aengsten, ob sich nicht ein Lauscher fand, ob keiner um ihr Zusammensein wußte, und niemand zu Frau von Recklinhausen trat und ihr das Unerhörte meldete: „Ihr Verwalter sitzt mit Ihrer jüngsten Tochter drüben am Waldsaum, und während Sie ihn bei der Arbeit glauben, scherzt er mit ihr und küßt sich seine Lippen an den ihren wund."
„Was seufzst du denn so jämmerlich?" forschte sie lachend und rückte näher gegen ihn, um die Wärme seines Körpers zu fühlen. „Lenore will Säuglingsschwester werden! Weißt du das schon? In der gleichen Klinik, in der auch Margret jetzt arbeitet Ich glaube, der Chefarzt heißt Doktor Wander Jede meiner Schwestern hat «omit etwas gelernt. Nur ich kann nichts, als dich lieben "
Er vergaß in diesem Augenblicke alles. Ihre Worte von jenem Sonntag. Die Furcht vor Entdeckung. Die drohende Entlassung, die notwendig darauf folgen mußte Mit beiden Armen riß er sie an sich und küßte sie immer wieder, ganz weit in «einen Arm zurllckgebogen. Sein fieberndes Gesicht über ihr holdselig glühendes geneigt, sog er den Blick an jeder Linie desselben fest — „Wenn du mir einmal nicht mehr gehören würdest!" keuchte er m das Brausen seines Blutes.
„Was wäre dann, Dieterlein?"
Er drückte ihr die Zähne in die Schultern, daß sie leise aufschrie
„Würdest du dich dann in den Fluß stürzen?" scherzte sie, wenn auch etwas beklommen
„Nein!" sagte er. Es klang drohend.
„Was dann?" forschte sie neugierig.
„Du sollst keinen Spaß mit «o etwas treiben!" warnte er erregt „Solche Sachen sind zu ernst, als daß man sie zum Gegenstand des Spottes macht."
„Gott, solch ein Philister!" schalt sie verärgert. „Was ist da schon weiter dabei! Wenn ich dich einmal satt habe, tu ich dir's ganz einfach in höflichster Form zu wissen — auf das Höflichsein legst du ja Wert — N" n Herr, ich will nicht länger das Vergnügen haben, Ihre ^raul zu sein! Suchen Sie sich gefälligst eine —"
Sie vermochte den Satz nicht zu beenden „Dieter!" flehte sie verängstigt „Dieter!" Er hielt beide Hände um ihren Oberarm geschraubt und «ah mit verzerrtem Gesicht auf sie herab Sie sah, wie sich die Linien seines Mundes verschoben, dicht an ihrem Ohr hörte sie jetzt «eine Stimme, die ihr ganz verändert klang:
„Ich habe dir bereits gesagt, mit so etwas treibt man keinen Scherz. Damals, bei jenem Unwetter auf dem Eglof
stein, als ich dich das erstemal im Arme hielt, habe ich dich gefragt, ob du weißt, was Treue ist — Erinnere dich, Suse! Und hüte dich! — Du bist erst siebzehn! Aber ich bin neunundzwanzig!"
Er wischte ihr die Tränen, welche ihr der Schmerz durch die Umklammerung seiner Hände ausgepreß: hatte, mit seinem Taschentuch von den Wimpern. „Ich bringe dich jetzt bis an den Rain. Dort warte ich. bis ich dich durchs Hostor treten sehe. — Nur noch eins, Suse, es ist die Antwort auf deine Frage, was ich tun würde, wenn du mir heute oder morgen den Laufpaß geben wolltest: Es wäre möglich, daß ich mich, wie du annimmst, in den Fluß stürzen würde Seine Nähe ist so bequem. Aber ich würde nicht allein gehen! Verlaß dich drauf, daß du mitkommst, auf welche Weist ich auch immer aus dem Leben scheide. — Hast du mich verstanden. Suse? — Ja? Dann geh jetzt!" Er hob sie etwas brüsk von leinen Knien und stellte sie zu Boden.
„Wie häßlich du sein kannst!" Sie empfand plötzlich eine heftige Angst vor ihm. Ganz hilf- und wehclo- fühlte sie sich ihm ausgeliefert „Ich denke ja gar nicht daran, daß ich dich loshabsn will Ich habe dich doch lieb!"
„Ich hoffe es!" sagte er ernst und zog ihren Arm, der nicht zu widerstreben wagte, durch den «einen! „Weine jetzt nicht mehr." bat er, während er mit gesenkten Schultern neben ihr her ging. Sie ist ein Kind, dächte ei in ehrlicher Selbstanklage und ich ein Mann von neunundzwanzig Iah' ren.. den das Leben «chon nach allen Seilen geschüttelt hat Kein Wunder, wenn sie alles noch leicht und scherzhaft nahm. Er wollte leine Heftigkeit von vorher gut machen und schöpfte kür sie aus dem tiefsten Born? «e'nei-
Aber sie hörte ihn nicht, achtere raum oa.a^. daß er sein ganzes Herz vor ihr auftat. Als er sie am Waldrands bat, ihm noch einen Kuß zu schenken, wandte sie hastig das Gesicht zur Seite „Du hast mir weh getan." trotzte sie. „Ick werde Umschläge machen müssen, daß man deine Finger aus meinem Arni nicht sieht! Die ganzen nächsten Tage kann ick nun keine kurzen Aermel tragen. Sieh doch her. wie du zu- gedrückt hast," weinte sie zornig auf „Aber das «age >ck dir vorweg: Ein zweites Mal lasse ich mich nicht «o behandeln. Wenn du jetzt schon so mit mir verfährst, was wird dann erst «sin. wenn ich deine Frau bin!"
„Wenn du meine Frau bist!" wiederholte er verträumt „Dann Suie. werde ich mich allmorgens vor dein Bett legen damit deine Füße weich zu stehen kommen, wenn du sie z» Boden setzen willst."
(Fvrmtzung sv«gl'>
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