tigen Nachrichten zu seinen Auftraggebern nach Essen fahren wollte. Die Sichtung des Materials ist noch nicht abgeschlossen, zumal es zum größten Teil in Geheimschrift abgefaßt ist. Der Verhaftete war im Besitz gefälschter Ausweise einer SS.- Formation und hatte eine vollständige SS.-Uniform.

Theaterbrand in einer mexikanischen Stadt

Mexiko, 14. März. Im Theater der Stadt Ahualulco im Staate Ialisco brach ein Brand aus, der sich so rasch verbreitete, daß eine große Anzahl von Personen verbrannt und verwundet wurde. Man befürchtet, daß 50 Menschen dabei umgekommen sind.

Eine spätere Meldung besagt, daß die Zahl der Todesopfer bis jetzt 41 beträgt. Davon sind etwa 20 Personen auf besonders grauen­hafte Weise ums Leben gekommen. Ein stromführendes Hauskabel, das nicht genügend gesichert war, geriet nämlich mit der Eisenkon­struktion der oberen'Ränge in leitende Verbindung. Die übrigen Toten wurden in den Korridoren gesunden. Sie waren im Gedränge zu Boden ge'türzt und der Strom der Flüchtenden ging über sie hinweg.

Uebergang der KV9. rur illegalen Arbeit

Aus einem ruffischen Geheimbericht

Am 16. Februar fand in Moskau eine Sitzung des Politbüros statt, in der eine Aussprache über die Situa­tion in Deutschland noch einmal die Stellungnahme in Moskau zu den letzten deutschen Ereignissen, sowie für die nächste Ankunft aufzeigte. DerGerade Weg" ist, wie schon wiederholt, irr der Lage, darüber folgenden sehr aufschlußreichen Bericht zu veröffentlichen:

In der Sitzung sprach nach längerer Pause Radek, der u. a. folgendes ausführte:

Tie Lage in Deutschland

sei zweifellos schwieriger, wie vor einigen Monaten. Die Hoffnungen, die man auf die Begleitumstände der Machtüber­nahme durch Hitler gesetzt hätte, seien nicht in Erfüllung ge­gangen; die Machtübernahme hätte keinen Bürgerkrieg zur Folge gehabt, andererseits scheine es, als ob die neue Regie­rung sich anschicke, Maßnahmen zu ergreifen, die unsere Arbeit in der Zukunft sehr erschweren werden, allerdings nur in ihrer technischen Durchführung der proletarischen Revolution in Deutschland. Der wichtigste Teil unserer Arbeit in dem jetzi­gen Zeitabschnitt ist die Bildung der Einheitsfront und zwar erstens der proletarischen Einheitsfront, zweitens aber darüber hinaus der Einheitsfront der Opposition überhaupt.

Unsere Hauptarbeit muß jetzt einmal darin bestehen, die deutschen Arbeitermassen unter unsere Führung zu bringen und dann die vorhandenen Gegensätze unter den Massen des jetzigen Regimes und des Regimes von gestern aufs äußerste zu treiben, denn in demselben Moment, in dem zwischen diesen Heiden uns feindlichen Lagern ein Konflikt losbricht, sind wir die Sieger. Wir dürfen natürlich auch nicht vergessen, daß unter dem jetzigen Regime das beschauliche Dasein, das unsere Genossen in Deutschland bisher gehabt haben, nunmehr zu Ende ist. Aber schließlich konnten wir unter der letzteren Aera so ungestört arbeiten und uns auf diese, die entscheidende Aera, so gut einrichten, daß auch die schärfsten Maßnahmen, die die neuen Herren gegen uns ergreifen mögen, uns nichts werden anhaben können. Gegen unsere Revolutionstechnik und un­seren illegalen Apparat werden die schärfsten Maßnahmen die­ser Herren nichts ausrichten können. Wenn man sich tiefer in die deutsche Situation versetzt, wird man sehr bald die Wahrnehmung machen, daß Deutschland und seine neue Regie­rung Erschütterungen cntgegengeht, die die letzten Voraus­setzungen schaffen werden, die uns zur Erzwingung unseres Sieges über Deutschland fehlen. Gemeint ist entweder ein innerer gewaltsamer Konflikt oder ein äußerer. Die Größe unserer Chancen hängt hierbei besonders im elfteren Falle von dem Grade der Entwicklung ab, die die Bildung der proleta­rischen Einheitsfront genommen hat. Bevor ich deshalb die weitere Entwicklung skizziere, wende ich mich diesem brennend­sten Problem zu.

Einheitsfront"

Jede Diskussion und jeder Schritt für die Bildung der Einheitsfront zwischen der Führung der KPD. und SPD. führt zwangsläufig zur Bildung der praktischen Einhertsfront von unten, d. h. unter unserer Führung. Deshalb müssen für diesen Zweck die Kreise der linksradikalen Intellektuellen mobi­lisiert werden, die in Deutschland die praktische Brücke zwischen KPD. und SPD. bilden. Die antifaschistische Kleinarbeit der KPD. und ihre Aktivität wird die Regierung dazu veranlassen, die KPD. und ihre Organisationen zu verbieten. Darauf muß das Aktiv der KPD. in die sozialdemokratischen Organisa­tionen eintretcn und hier das Werk der Einheitsfront voll­enden. Auch hierbei wird die Zwischenschicht der Intellek­tuellen eine große Rolle spielen. Der innere Konflikt muß jedoch nach Möglichkeit nicht von hier ans kommen, sondern aus dem sich sehr schnell vertiefenden Gegensatz zwischen Nord- deutschland-Prenßen und dem Süddeutfchland-Zentrum. Da eine etwaige Loslösnng Süddeutschlauds sehr lebhafte Auswir­kungen in Europa überhaupt haben kann, bieten sich hier sehr große Möglichkeiten. Dieser Gegensatz muß deshalb mit allen Mitteln geschürt werden. Ein Konflikt zwischen Regierung und Zentrum bedeutet hierbei jedesmal Verschärfung auch der Gegensätze zwischen Preußen-Süddeutschland. Innerhalb der Führung des Zentrums und der Sozialdemokratie scheint kei­nerlei Neigung zu bestehen, sich zu einem ernsten aktiven Widerstand gegen das faschistische Regime aufzuraffen. Die einzige ernsthafte Möglichkeit des inneren Konfliktes besteht in dem Gegensatz zwischen Süddeutschland und der Reichsregie­rung, wir müssen also versuchen, weitere Wege zur Verschär­fung dieser Spannung zu finden.

^US Wett UNÄ l,eben

Fürstentum Liechtenstein, die Zufluchtsstätte der Millio­näre. Dieses Eldorado für Steuerflüchtlinge ist erst durch die beiden Berliner Theaterbrüder Rotter allgemein bekannt ge­worden. Vorher haben es die wenigsten auch nicht einmal dem Namen nach gekannt. Wer hätte auch Millionen zu ver­schieben vorrätig gehabt. Die Schweiz hat ihren Ruhm als Schutzort reicher Flüchtlinge an das kleine Land Liechtenstein schon längst für Eingeweihte abgetreten, denn hier kann jeder fofort sich vor einer Strafverfolgung durch Erwerbung der Staatsangehörigkeit schützen. Zur Geographie dieses Länd- chens sei erzählt: Das Ländchen Liechtenstein ist ganze 157 Quadratkilometer groß, es zählt 11500 Einwohner. Und wo liegt dieses Eiland? Es liegt gleich hinter dem Bodensee. Ein Landzipfelchen zwischen Oesterreich, der Schweiz und Deutschland. Es entstand im 18. Jahrhundert ans dem reichs- unmirtelbaren Fürstentum des österreichischen Geschlechts der Liechtensteiner. Bei der großen Umwälzung durch Napoleon gehörte es von 1806 bis 1814 zum Rheinbund, dann bis 1866 zum Deutschen Bund. Als dieser zerfiel, blieb es als Zwerg­staat zurück, der sich zuerst an Oesterreich, dann nach dem Welt­krieg au die Schweiz anlehnte. Die Winzigkeit des Ländchens bringt es mit sich, daß die Formalien und die Behörden von geringstem Umfang sind. Die Einbürgerung vollzieht sich, indem der Bewerber einen angemessenen Beikrag zahlt, und daun geht der Ausrufer auf den Marktplatz der Hauptstadt, trommelt ein bißchen und verliest den Namen des neuen Bür­gers. So kam es, daß wir nichts davon erfuhren, daß die Brüder Rotier plötzlich Liechtensteiner waren. Kein Land ist natürlich böse, wenn es Leute besuchen kommen, die Geld in den Taschen haben. Das Fremdenverkehrsbüro der Liechten­steiner Hauptstadt Vaduz verteilt Prospekte, in denen es sich für Deutschland herzlich anpreist:Liechtenstein, das kleinste Fürstentum am Obcrrhein. die einzige Monarchie deutscher Sprache, ein Land für Pensionäre und Rentner." Oberrhein: da soll es schön sein um diese Jahreszeit! Da blühen jetzt gleich die Maudelbäume! Im Baedeker ist über Liechtenstein zu lesen:Das Klima der Rheinebene ist mild, sommerlich warm und gestattet am unteren Gebirgshang den Anbau guten Weins." Das haben nun aber die neuen Bürger von Liechten-

Wcnn, wie gesagt, die Führung des Zentrums und der SPD. die Absicht hat, in einer bequemen Oppositionsstelluna die Entwicklung der Dinge abzuwarten, so ist es natürlich Aufgabe unserer Politik, ihnen diese Absicht zu durchkreuzen Hierzu ist einerseits ununterbrochene Arbeit unter den Massen dieser politischen Gruppierungen nötig, andererseits Zuspit­zung der Gegensätze zwischen ihnen und den Regierringsorga- nisationen. An 'unsere SA.-Zellen müssen entsprechende Wei­sungen gegeben werden. Andererseits ist es nötig, die Bil­dung einer republikanischen Einheitsfront zu unterstützen, weil diese überhaupt die Voraussetzung dazu ist, daß sich die repu­blikanischen Elemente zu einer Aktion aufraffen. Auch hier kann die Jntellektucllenschicht sehr nichtiges leisten. Nach dem Verbot der KPD. und der Vollendung des Prozesses des Ein­dringens des KPD.-Aktivs in die SPD. ist nach einiger Zeit dafür Sorge zu tragen, daß möglichst viele republikanische Organisationen und möglichst Parteien ebenfalls verboten werden; unsere für die illegale Arbeit geschulten Genossen werden dann endgültig die Führung über die Massen dieser Parteien an sich bringen.

Die augenblickliche Taktik der Regierung mit Einzelver­boten zu arbeiten, ist zweifellos unangenehmer und gefähr­licher. wie ein Gesamtverbot, da dadurch zwar die Praktische - Betätigung unterdrückt wird, die Regierung aber durch das offene Fortexisticreu der gegnerischen Organisationen die Kon­trolle über dieselben beibchält. Für die KPD. ist es infolge­dessen notwendig, von jetzt ab sich vollkommen ans illegale Basis zu begebe», da, wie gesagt, praktische Arbeit bei dieser Verbotsmethode auf legalem Wege unmöglich gemacht ist. Das Politbüro nahm den Vortrag mit Billigung- auf und nahm die Vorschläge Radcks an.

stein gar nicht nötig: sich ihren Wein selbst anzubanen! Sic- haben ganz etwas anderes angebant. Nach ungefährer Schätz­ung soll die Summe, die die europäischen Großverdiener in den letzten Jahren nach Vaduz geschafft haben, um sic dem Zugriff ihrer Steuerbehörden zil entziehen, 15 Milliarden Mark betragen. Bei soviel Geld gibt es keine Arbeitslosigkeit in Vaduz. Das Städtchen hat obendrein ganze 1700 Ein­wohner. Die Menschen haben zu tun, eine Villa entsteht neben der anderen, hübsch liegen sie da in Gärtchen an ein paar Straßen. Ein großes Dorf, ein Kurort, diese Hauptstadt! Aber sie hat zwei Banken und eine Fülle von Rechtsanwälten! Das Postamt funkelt vor Neuigkeit. Der Beamte rühmt, daß mau in wenigen Minuten mit allen Ländern Europas sprechen könne. Die Verständigung sei ausgezeichnet!

Blumen, die durch Vögel befruchtet werden. Ihre wunder­baren seltenen Blüten zeigt zur Zeit im Botanischen Garten Münchens die Strelitzia Regia, die im westlichen Kapland ihre - Heimat hat. Das Eigentümliche an dieser Pflanze ist, daß ihre Befruchtung nicht wie üblich durch Insekten, sondern durch Vögel erfolgt und zwar durch die kleinen herrlich gefie­derten Kolibri, die angelockt durch die wunderbaren Farben der Blüten sich den Nektar der Pflanze holen und beim An­flug die Blüten befruchten.' Neben dieser kuriosen Pflanze finden wir den ganzen herrlichen Frühlingsflor in schönster Blüte, angcfangeu vom süß duftenden Flieder, den kleinen niedlichen Mandelbäumchen, den Azaleen, Kamelien, Akazien, Eriken, bis zu den ersten Frühlingsboten, Primeln, Tulpen, Hyazinthen nsw., die wir gar bald im Freien wieder werden bewundern können.

Geschäftliches

Während der Fastenzeit leisten der Hausfrau Maggi'Z Fleischbrühwürfel wertvolle Dienste. Mit ihrer Hilfe kann man auch ohne Suppenfleisch eine vorzügliche Fleischbrühe zum Trinken, zum Kochen von Gemüsen und Hülsenfrüchten so­wie zur Bereitung von Soßen aller Art Herstellen. Ein Maggi-Fleischbrühwürfel, einfach in Liter kochendem Wasser aufgelöst, gibt augenblicklich gebrauchsfertige Fleisch­brühe.

Ssrirks

M«M-verein Neuenbürg (e. v.).

Verein Kenendvrg.

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Ferner machen wir unsere Mitglieder da­rauf aufmerksam, daß in den nächsten Tagen

ein Waggon

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cintrifft.

Zur Frühsaat empfeh­len wir:

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Mitglieder deckt euern Bedarf im eige­nen Geschäft in dem ihr immer am besten bedient werden.

Der Vorstand«

Samstag den 18. März 1933, abds. '/s9 Uhr, im Vereinslokal Schumacher

General-Versammlung.

Im Hinblick auf die wichtige Tagesordnung bitten wir die passiven Mitglieder um vollzähliges Erscheinen.

Die aktiven Mitglieder verschönen den Abend durch Musikvorträge.

Der Vorstand.

-L»

W r l d b a d.

Der auf Donnerstag, 16. März 1933, vorm. 9 Uhr, bestimmte Termin zur Versteigerung des Anwesens des Wilhelm Schill, Malermeisters in Wildbad,

ist ansgehoben.

Den 14. März 1933.

Kommissär: Stellv.: Not.-Prakt. Schopp.

Lein Artikel ist so do-

KLLQt, äL88 67 äib ^.Q- 26iZ6Ur6^lLrl16 6Qt-

dokrov. konnte!

Arnbach.

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Zusammenkunft am Bahnhof. Gerichtsvollzieherstelle Neuenbürg.

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Samstag, 18. März 1933, abends 7 Uhr, im Hotel zum Kühlen Brunnen" (Saal). Anschließend (etwa Vr-9 Uhr)

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