klopft werden, dringt in die Poren unserer Haut und latzt sich nie ganz ausrotten. Da er sich schwebend in der Luft erhält, gelangt er beim Atemholen in unsere Luftwege und Lungen, wo er als graue oder braune Masse sich ablagert, und mag sich der Körper noch so sehr dagegen wehren, wir werden ihn nie völlig los. Um diesen Feind genau kennen zu lernen, brauchen wir ein gutes Mikroskop. Betrachten wir ihn mit diesem Hilfsmittel, so finden wir, wie G. Villwock in der Leipziger Illustrierten Zeitung" ausführt, an den Haaren eines Teppichs winzige Teilchen in unübersehbarer Menge. Der größere Staub, der sich hier ansammelt, besteht aus feinen Sandkörnern, aus Schmutzpartikelchen, die wir mit unseren

Schuhen in die Wohnung bringen, aus Lederteilchen, Kohle- und Aschestäubchen usw. Der feinste Staub aber erhebt sich iu die Luft und ist so winzig, daß wir uns kaum eine Vor­stellung von ihm machen können. Die bei mittlerer Vergröße­rung sichtbaren kleinsten Teile des Flugstaubs, die sich auf un­seren Möbeln niederlassen, messen eineinhalb Tausendstel Millimeter; diegrößeren" bringen es auf etwa ein Zehntel Millimeter. In der Bekämpfung dieses Allerweltsfeindes hat man in letzter Zeit große Fortschritte gemacht. Die Waffe, die in diesem Krieg am wirksamsten ist, ist der Staubsauger. Das Bürsten und Klopfen, das noch allgemein üblich ist, wirkt höchst unhhgienisch, da es nur der Staubaufwirbelung dient.

Lin Lesuek keim alten Dienter

Lin bunter Xrsn? von JILrcLen, Oescbicbten und Oedicklen für Xinder und LrvvLcbgene 9. Fortsetzung Von käeftsrü ^oor-ninnn

Nun will ich versuchen, euch eine Geschichte ans der Tier­sprache zu übersetzen.

tt. Seidelinchen. Las Kaninchen

Weit oben im Walde, am schönen Maienberg, abseits von Wegen, die kaum einmal ein Wanderer betritt, höch­stens der Förster ab und zu im Jahreslauf besucht, hat auf einer kleinen Lichtung vor vielen vielen Jahren einmal ein Zigeunervölkchen gelagert. Das hat da einen großen eisernen Kochtopf, der schadhaft war, liegenlassen. Im Verlauf der Jahre hat der Wind in diesen Topf Staub und Erde geweht, Blätter, Nadeln und aller­hand Samenkörnchen hineingewirbelt. Dann sproßte Gras und Moos auf; es netzte Tau und Regen, es welkte im Herbst, ward von neuem Staub zugedeckt. Eines Tages reckte sich aus diesem Topfe ein putzigkleines Tännchen. Es wuchs und wuchs zu einer Tanne heran, und die ist jetzt so groß wie der Bauer Hupfinger, und so stark wie^ einer seiner Arme. Tenn Hupfinger ist der größte und stärkste Mann im Dorfe Kleinmutzbach. Ihre Wurzeln haben den durch­löcherten rostigen Boden des Topfes längst durchbrochen und sitzen nun bombenfest im Boden, sodaß sie selbst Hupfinger nicht Herausreißen könnte. Die Tanne steht in diesem zwei- henkeligen Topf wie ein Christbaum in einer großen Vase. Wenn sie weiter so wächst, wird sie eines Tages den Kochtopf zersprengt haben. Aber das hat damit noch gute Wege, denn Tannen wachsen langsam, wenn sich auch der Topf manchmal ängstigt, der jetzt sehr stolz auf seinen Inhalt ist. In der Tierwelt heißt sie dieTopftanne", und es geht die Sage, daß es mit ihr ein wunderlich Ding sei, weil ein kluges Wurzelmännchen im Topfe Hause, das indessen nur ganz we­nige Tiere bisher erblickt hätten.

Nicht weit von der Topftanne, vielleicht zwei Dutzend Hasensprünge entfernt, hat die alte Häsin Mutter Lamprecht ihren Bau, in dem sie mit ihrem Sohne Stummelschwänz­chen haust. Es ist ihr einzig Kind. Seine vier Brüder hat der knallende Tod aus des Jägers Rohr geholt; ebenso wie ihren Mann, den teuern Ramm-elskopf. Vor einiger Zeit hatte sich bei ihnen ein Weißes Kaninchenfräulein eingefunden, das dem jüngsten Sohn des Bauern Hupfinger entlaufen war, weil der es immer an den Ohren in die Höhe hob oder ihm in das Schwänzchen kniff. Es war so weiß wie Schnee, so weich wie Watte, so silbrig wie Seide und so süß wie Zucker. Nun, ich denke: mehr kann man zum Lobe eines

Kaninchenfräuleins nicht sagen, wenn ich noch hinzufüge, daß ihre runden Aeuglein wie zwei Rubinen glänzten. Es nannte sich Seidelinchen und wollte für eine Häsin gehalten werden^ denn sic war weder stolz auf ihre Abkunft noch auf den engen Kaninchenstall im muffigen Kartoffelkeller, wo sie zur Welt gekommen war und solange wie in einem Gefängnis gehaust hatte. Aber hier im Walde als Waldhäsin war ein freies Leben in Luft und Sonne. .Stummelschwänzchen hatte sich in Seidelinchen verliebt und die Mutter hatte nichts gegen die Heirat einzuwenden, da sic das hübsche Seidelinchen ebenso liebte wie ihr Sohn. So wurde denn zunächst unter der Topftanne das Hochzeitsmahl gehalten, zu dem nur wenige Gäste aus der engsten Familie Hase eingeladen waren. Denn viel konnte die arme Witwe Lamprecht nicht sattmachen. Es gab Roggenmehlsuppe, einige Sorten Kohl mit Rüben und jungen Baumrindensalat mit Oelsamen als Nachtisch. Ein alter Onkel, Nuckelschnurz mit Namen, hielt eine gereimte Tischrede, in der er die Tüchtigkeit des Bräutigams Hervor- hob, der mit Erfolg die Hasenschule bis zur Prima besucht habe, wohlerfahren sei in der Pflanzenkunde, einen Salatkopf von einem Kohlkopf und Runkel- von Mohrrüben zu unter­scheiden wisse, dem keine Schlinge des Bauern Hupfinger und andrer etwas anhaben konnte, der den Hunden des Jägers durch geschicktes Hakenschlagen, und den Listen des rothaari­gen Meister Reineke noch immer zu entwischen gewußt habe. Am geschicktesten aber sei er stets im Bemalen der Ostereier gewesen. Und da er eben ein Farbenkünstler sei, fühle sich Onkel Nuckelschnurz als Wortkünstler ihm geistig verwandt wie denn überhaupt die Familie der Lampes und Lamb­rechts viele Künstler aufzuweisen habe und darum hätte er sich als Familienoberhaupt bewogen gesehen, in Reimen zu sprechen. Und Onkel Nuckelschnurz, der eine große Brille trug, hatte das alles wirklich in hübsche Reime gesetzt. Sie hoppelten zwar hier und da ein bißchen und hatten oft statt der Zäsur eine Scharte, aber das ist eben beides Hasenart. Besonders hübsch war die Strophe auf die Braut, die den Schluß des Hochzeitsgedichtes bildete und so lautete:

Seidelinchen ist ein Häslein,

Wie ichs schöner nie gefchaut;

Hat von Marzipan ein Näslein Und von Rosasamt die Haut.

Schlank und rank ist fix gebaut.

Und die roten Acugelein Glänzen wie ein Edelstein.

Realschule Reuenbürg.

Am Donnerstag dev 2. März findet im Klassenzimmer der Klasse l ab 8 Ühr morgens die

Ausnahme-Prüfung

in die erste Klasse der Realschule statt.

Zugelasien sind Schüler, welche die vierte Grundschul­klasse durchlaufen und am 1. April das 12. Lebensjahr nicht überschritten haben.

Anmeldung hat durch die Erziehungsberechtigten unter Vorlage eines Geburtsscheines und Schulzeugnisses beim Vorstand der Realschule bis zum. Februar zu erfolgen.

Besonders leistungsfähige Schüler der dritten Grund­schulklasse können zunächst ohne Prüfung zur Probe ausge­nommen werden. Gesuche um vorzeitigen Uebertritt müssen umgehend eingereicht werden.

Das Dorsteheramt: Braun, Stud.-Rat.

Arbeits-Vergebung.

Zum Neubau des Herrn Friedrich Wolfinger in Obernhausen habe ich im Auftrag die

Gipser-, Schreiner-, Glaser-, Wand- «. Boden­belag- «ud Maler-Arbeiten sowie die Installa­tion der Belenchtnngs-Anlage

nach den Vorschriften der Reichsversicherungsordnung 1926 zu vergeben.

Die Unterlagen können in meinem Büro in der Zeit von 912 Uhr und von 24 Uhr am Samstag den 11. Februar 1933 eingesehen werden.

Die Bauleitung:

Baumeister Nich. Weib. Architekt. Schwann.

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mit dem 3. Kalb, tausche auch gegen ein fettes Stück Vieh.

Erich Seysried z.Linde".

Schömberg, den 7. Februar 1933.

Danksagung.

Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen

Ksthmise ElisMhe Merms«,

ged. Hack,

sagen wir allen herzlichen Dank.

3m Namen der trauernden Hinterbliebenen:

Johannes Jedermann, Amlsdiener a. D., mit Angehörigen.

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Drum laßt uns das Glas erheben Auf das Wohl vom jungen Paar,

Auf ein langes Hasenteben Ohne Sorge und Gefahr.

Braut und Bräutigam sollen leben,

Mutter Lamprecht auch daneben,

Froh und glücklich Jahr für Jahr!"

Bei den Hasen, müßt ihr wissen, ist es umgekehrt wie bei. den Menschen. Diese gehen zuerst in die Kirche zur Trauung, und versammeln sich danach zum Hochzeitsmahl. Aber die Lampes, die naschhafte Schlemmer find, stärken sich immer zu­erst vor solch eiuem wichtigen Gange. Ihr Wahlspruch ist: man soll niemals mehr essen, als man sich mit aller Gewalt hineinstopfen kann. Schaden schadet uns das nichts!

Nun also machte sich die Gesellschaft nach der krummen. Buche auf, wo der Dompfaff das Paar trauen sollte. Es verlief auch alles ordnungsgemäß. Die Predigt war kurz,, aber zu Herzen gehend. Finken und Amseln hatten wunder­bar gesungen. Nun steckten die Glühwürmchen ihre Hoch­zeitsfackeln an, denn es dämmerte schon stark, und begleiteten die Gesellschaft nach Hause.

(Fortsetzung folgt.)

Um das Neuenbürger Heimatlied

Neuenbürg

Auf vorgeschobnen Berges Haupte ein stattlich Schloß hält stille Wacht; darunter in des Talgrunds Armen die junge Enz verlockend lacht; dazwischen der Häuser altmodisch Gedränge, der Winkel und Gäßchen fast düstere Enge!

Du Heimat mein, Tal und Gebirg, gern denk ich dein, o Neuenbürg!

Ringsum auf steiler Berge Stufen des dunklen Tannwalds Zauber rauscht; auf halber Höh' das alte Kirchlein der stillen Schläfer Traum belauscht.

Und drunten am Markte der plätschernde Brunnen . erzählt manch Geheimnis in rätselnden Runen, von alter Zeit, in Tal und Gebirg, von Freud und Leid in Neuenbürg!

fikxr.

A' Schwoba-Liad vo' Neuabürg em Enztal nach era neue Melodie!-

Schö' isch em Schwobalcmd! des isch fei g'wis, aber cm Echwarzwald erseht isch' 's Paradies!

On wer ens Enztal kommt, on Hot Verschtan(d), macht seine Auga-n-auf, guckt omanand.

Ond au ein Schwarzmald isch' teilorts soso!

Aber em Enztal halt! wia isch no do?

I' sag vom Enztal blos, wer dees et kennt, der mer Leid to jo, potzsapperment!

Der sagt was sagt wohl der? ha no mei(n)sch? der sagt: vom Enztal isch Neuabürg (halt) 's feinscht!

Neuabürg on Enztal g'wies- des gibts blos ei(n)s on j' sag's no-amol: nirgeds gibt's kei's!

Drom sag i' jetz zom Schluß was werd e (wohl)?

Em Enztal mei Neuabürg

soll leba! Hurrah! T. ck. lf

I krkcke kiscks

W diese Woche

Oberamtsstadt Neuenbürg.

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Die

Verbilligungsscheine für Fleisch und Kohlen oder Holz

werden morgen Donnerstag den 9. Februar 1933, von vorm. 1112 Uhr, auf der Polizeiwache an die Bezugs­berechtigten abgegeben. Ratschreiber Schönberger.

^ Kabliau und

W Schellfisch

W im ganzen Fisch

8 Pfund 20 Mg-

> Brat-Schellfisch

> Pfund 18 Pfg-

8 Kabttau-Filet

» ohne Bauchlappen

M Mund 38 Pfg-

ZWW-BcrsteiWW.

Es werden öffentlich meist­bietend gegen sofortige Bar­zahlung versteigert am Don­nerstag den 9. Febr. 1933. nachm. 1 Uhr, in Höfen:

D Riesen-

W Fett-Bückkinge

8 Pfund 20 Pfg-

feuergebläse, 1 Staubsauger. Zusammenkunft am Rathaus.

8 Mehl

Mwieder billiger!

Neuenbürg.

W Blumenkohl

W schöne Köpfe

8 von 28 Pfg- an.

ZWW-BelsieiWW.

Es werden öffentlich meist-

bietend gegen sofortige Bar­zahlung versteigert am Don­nerstag, 9. Februar 1933, 13 Uhr, in Deinberg:

1 Paar Läuferschweine,' um 14 Uhr in Bieselsberg:

2 Karton Schuhe. Zusammenkunft jeweils beim Rathaus.

Gerichtsvollzieherstelle

Wildbad.

D . . . und ^°/o

W nach wie vor v Rabatt.

8

H >1 H »

L». V

Metallfchleiser.

29 Jahre alt, ev., mit schöner Landwirtschaft, sucht ein Mäd­chen aus gutem Hause vom Lande, welches etwas von der

LWS-MIll

Usuendiimg.

Kaffee Mayer.

Daselbst Ausschuß - Sitzung.

Landwirtsch. versteht. Off. erb. u. Nr. 123 a. d. Enzt.-Gesch.

s. M. ..Eintracht".