Tagungen und belehrende Zusammenkünfte statt, um dem in diesem Jahre stattfindenden Deutschen Turnfest in Stuttgart zu einem vollen Erfolg zu verhelfen. Unser Turnkreis Schwaben hat dabei noch die besondere Aufgabe zu erfüllen, daß er als festgebender Kreis alles daransetzen muß, so stark wie nur irgend möglich bei der Kreisvorführnng (Riegenturnen) auf den Plan zu treten. Da gilt es nun, alles bis ins kleinste Dorzuhereiten und dazu dienen diese Tagungen und Zusammenkünfte. Nachdem nun am 4./5. Februar und früher die Ganfachwarte des Kreises (Gauober-, Männer-, Volks-, Frauen- und Jngendturnwartc, sowie die Gaufchwimm-, Fccht-, Kassen- und Ganpressewarte) in Stuttgart-Cannstatt getagt hatten, werden am kommenden Samstag und Sonntag in der Turnhalle in Altensteig sämtliche Fachwartc der Gauvereine zu einer Turnwarteschnle versammelt sein. Ein reiches Arbeitsgebiet wartet ihrer und deshalb ist es dringend zu wünschen, daß sämtliche Vereinsfachwarte vertreten sind. Denn nur dadurch kann eine einheitliche und ersprießliche Arbeit geleistet werden. Am Samstag abend ss.8 Uhr kommt noch der Werbefilm für das 15. Deutsche Turnfest im „Grünen Baum" zur Vorführung. — In dieser Beziehung muß darauf hin- gewicseu werden, daß dieser Film in den 21 Turngauen unseres Kreises in rascher Folge seine Runde macht, weshalb sich der Kreisobertnrnwart gezwungen sah, einige Aenderungen cin- trctcn zu lassen. Nach Beendigung der ersten Runde steht der Film den Gauen und Vereinen weiter zur Verfügung. Sch.
Tonfilm-Vorführung
Es war voranszusehcn, daß die Veranstaltung am Dienstagabend im Saale des „Bären" in Neuenbürg, wo der Ufa- Tonfilm „Der gläserne Motor" zur Vorführung gelangte, allgemeines Interesse finden würde. Der Film zeigt im Rahmen eines Experimentiervortragcs die Vorgänge, die bei Verbrennung der Kraftstoffe im Motor des Kraftfahrzeugs vor sich gehen. Die gebräuchlichsten Kraftstoffe wurden auf ihre Verwendbarkeit hin untersucht und es erweist sich, daß Benzol der- fcnige Stoff ist, der im hochkomprimierenden, also im hoch- verdichtetcn Motor am wirtschaftlichsten arbeitet, da es vollständig klopffrei ist und tatsächlich die höchste Kraft zu entwickeln vermag, gegenüber dem Benzin, das infolge seiner nahen Verwandtschaft mit dem Erdöl nicht für jeden Motor zu verwenden ist. Im übrigen hat es sich gezeigt, daß es für den heute allgemein gebräuchlichen Kraftfahrzeugmotor nicht einmal notwendig ist, reines Benzol zu verwenden, da hierfür ein Benzin-Benzol-Gemisch vollständig ausreicht, das durch seinen Benzol-Gehalt dessen glänzende Eigenschaften größtenteils mit übertragen erhielt. Im Film selbst ist Hauptdarsteller ein Motor, dessen Vergaser samt Ansaugrohr ans Glas 'besteht, sodaß es möglich ist, die Arbeit des Motors eingehend zu verfolgen. Ueber die Vorgänge bei der Verbrennung des Gasgemisches in den Zhlindcru belehren recht eingehende Trickzeichnungcn, So wird u. a. auch gezeigt und zu Gehör gebracht, auf welche Weise das gefürchtete „Klopfen" der Motoren entsteht, durch Selbstentzündung des zu hoch verdichteten Gasgemisches, und wie man diesem Ucbel abhelfen kann. Dem Vorführer, der zum Schluffe noch einige erläuternde Worte sprach, in denen er auch auf die Bedeutung des deutschen Bergbaues hinwies, dem Herstellungsort des Benzols, wurde lebhafter Beifall gespendet.
WürllSmbsrA
Stuttgart. (Die Hakcnkreuzfahne.) In der Wohnung des Vorsitzenden der nationalsozialistischen Gemeinderatsfrak- tivn, Dr. Strölin, der aus Anlaß der Wahl in Lippe die Hakcnkreuzfahne ausgehängt hatte, erschien, wie der „NS.- Kurier" berichtet, in Abwesenheit von Dr. Strölin ein Poli- zeibearntcr, der verlangte, daß die Fahne sogleich eingezogen werden sollte. Der Beamte überwachte noch die Ausführung seines Befehls. Auf eine von Dr. Strölin beim Polizeipräsidium Stuttgart eingereichte Beschwerde erhielt er jetzt folgendes Schreiben des Polizeipräsidenten Klaiber: „Das Heraushäugen voll Fahnen ist, sofern es nicht zu gewerblichen Zwecken geschieht, bei Beobachtung der erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen. unbeschränkt zulässig. Das Verlangen des Polizeibeamteu, die in Ihrer Wohnung hcransgehängte Fahne zu entfernen, war unbegründet. Der bedauerliche Mißgriff gab mir Veranlassung zur Anordnung einer erneuten eingehenden Belehrung der Beamten."
Rottweil. (Landgerichtsdirektor Rau gestorben.) Am Samstag abend verschied im 78. Lebensjahr Landgerichtsdirektor a. D. Paul Rau, der seit 39 Jahren in Rottweil ansässig ist. Er trat im Jahre 1894 als Hilfsrichtcr Leim hiesigen Landgericht ein, nachdem er als Amtsrichter in Neres- heim gewesen war, wurde 1896 zum Landrichter, 1905 zum Landgcrichtsrat und 1920 zum Landgerichtsdirektor ernannt. Am 1. November 1927 trat er kraft Gesetzes in den Ruhestand. Er war viele Jahre Vorsitzender der Strafkammer und des Schwurgerichts.
- Balingen. (Weiter verschlechterte Arbeitsmarktlage.) Wie das Arbeitsamt Balingen mitteilt, hat sich die Arbeitsmarktlage im Bezirk Balingen-Ebingen-Hechingen weiter verschlechtert. Am 1. Februar wurden vom Arbeitsamt 1767 unterstützte Personen (am 15. Januar 1574) gezählt. — Im Freiwilligen Arbeitsdienst sind zurzeit nur noch 31 Jugendliche beschäftigt. Die Arbeitslager in Winterlingen und Hechingen mußten Mitte Januar vorübergehend geschlossen werden. In Ebingen und Hechingen wurden in der Zeit vom 23. Januar bis 4. Februar Lehrgänge für Erwerbslose der metallverarbeitenden Berufe über Autogen- und Rohrschweitzerei durchgeführt. In Hechingen findet zurzeit ein Koch- und Hauswirtschaftskurs für weibliche Arbeitslose bis zu 25 Jahren statt. — lieber die einzelnen Berufsgruppen ist folgendes zu bemerken: Die Trikotfabriken arbeiten zum größten Teil weiter verkürzt und werden voraussichtlich die Arbeitszeit in einzelnen Abteilungen noch weiter einschränken. — Die metallverarbeitenden Betriebe sind mit geringen Ausnahmen, wie bisher, zwei und drei Tage in der Woche beschäftigt. Trotz der unverändert schlechten Geschäftslage in der Metallindustrie wurden bis jetzt jedoch größere Entlassungen nicht vorgenommen. — Im Spinnstoff-Gewerbe kam es zu weiteren Entlassungen, vor allem im Bereich der Arbeitsamtsnebenstelle Hechingen. Der Geschäftsgang in der Möbelindustrie ist immer noch schleppend. Trotzdem haben die Möbelfabriken in Frommern die Mehrzahl der im Dezember entlassenen Arbeitskräfte teilweise vorübergehend wieder einstellen können. In der Schuhindustrie wird nach wie vor stark verkürzt gearbeitet.
Tuttlingen. (Zusammenstöße mit der Polizei.) Zu eiuer Amtswaltertagung der Nationalsozialisten kam am Samstag eine größere Anzahl Parteimitglieder aus der Umgebung zusammen, die gemeinsam mit der hiesigen Ortsgruppe in geschloffenem Zuge durch die Straßen zogen. Als der Zug in die Nähe des Marktplatzes kam, hatte sich eine immer größere Menschenmenge angesammelt. Die Polizei.versuchte, die den Zug begleitende Menge anseinanderzutreiben. Von verschiedenen Seiten wurde dagegen Widerstand geleistet, auch ließen sich einige jüngere Männer — es sollen Kommunisten gewesen sein — dazu hinreißcn, die Polizei zu beschimpfen und ihr offen Widerstand cntgegcnznsetzen. Die Schutzleute lösten deshalb ihre Gummiknüppel und gingen ebenfalls zum Angriff über, nachdem sie selber tätlich angegriffen nnd zum Teil verletzt worden waren. Die Hauptschreier wurden in Polizeihaft genommen.
Laimnau, OA. Tettuang. (Strahlenpilzvergiftung.) Der 19jährige Knecht August Zürn in Apflau zog sich durch die Unsitte, Strohhalme in den Mund zu nehmen, eine nicht ungefährliche Srrahlenpilzvergiftnng zu, die seine Unterbringung im Krankenhause Friedrichshafen und wiederholte chirurgische Eingriffe zur Folge hatte.
-i-
Von der bayerischen Grenze. (Ein Zugbeamter stürzt aus dem Zug.) Der Zugführer Josef Nick ist auf einer Dienstfahrt zwischen Wiedergeltigen und Türkheim durch einen Fehltritt aus dem Packwagen gestürzt. Neben schweren inneren Verletzungen zog er sich eine Verletzung der Wirbelsäule zu, sodaß sein Zustand sehr bedenklich ist.
Nördlingen. (Kinder in Lebensgefahr.) Bei dem Gum- Pen an der Kornlachbrücke vergnügte sich eine Schar Kinder mit Eisschollen. Vier Kinder glitten von einer Eisscholle ab und fielen ins Wasser, während drei Knaben auf einer Scholle nach dem Joch der Kornlachbrücke abtrieben. Passanten konnten noch rechtzeitig die im Wasser befindlichen Kinder ans Ufer rckten. Die drei auf der Scholle treibenden Knaben klammerten sich am Brückenpfeiler an, bis sie ein junger Mann aus ihrer lebensgefährlichen Lage befreien konnte.
»Graf Zeppelins* Fahrplan 1933
Friedrichshafen, 7. Febr. Die planmäßigen Südamerika- fahrtcn des Luftschiffes „Gras Zeppelin" für Passagiere, Post und Fracht werden am 6. Mai ab Friedrichshafen wieder ausgenommen. Zunächst wird jeweils am ersten Samstag eines jeden Monats eine Abfahrt von Friedrichshafen stattfinden; ab 2. September wird, entsprechend der fortschreitenden Fertigstellung der Luftschiffhäfen in Brasilien und Spanien, ein lltägiger Turnus wie im vergangenen Jahr eingerichtet nnd bis zur Abfahrt am 28. Oktober aufrechterhalten. Der Fahrplan für eventuelle Winterfahrten ab Sevilla wird erst später veröffentlicht werden. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr werden alle Fahrten ausnahmslos bis Rio de Janeiro durchgeführt, sodaß für die Passagiere das bisher notwendige Umsteigen in das Flugzeug in Pernambnco wegfällt. Für spanische nnd portugiesische Passagiere sind erstmalig in diesem Jahre regelmäßige Zwischenlandungen in Barcelona oder Sevilla vorgesehen, um ihnen den Umweg über Friedrichshafen und damit mindestens zwei Reisetage zu ersparen. Die gesamte Fahrzeit von Friedrichshafen über Pernambnco bis Rio de Janeiro beträgt vier Tage; bis Buenos-Aires kann man bei Benützung des unmittelbaren Flugzeuganschlußdienstes ab Rio in fünfeinhalb Tagen gelangen. Die Reisedauer von nahezu allen europäischen Hauptstädten bis Buenos- Aires beträgt demnach nur sechs Tage. Sobald die Luftschiffhäfen in Rio sowie in Spanien endgültig fertiggestcllt sind, wird ein weiterer Ausbau des Südamerika-Dienstes des „Graf Zeppelin", vor allem eine weitere Verkürzung der Fahrzeit, möglich sein. Die Fahrpreise sind gegenüber dem Vorjahr um weitere 20 Prozent reduziert worden. Die Fahrt von Friedrichshafen bis Rio kostet jetzt noch 1980 M. einschließlich voller Verpflegung. Im Fahrpreis sind 120 Kilogramm freies Gepäck cingeschlossen; 20 Kilogramm davon können im Luftschiff mitgenommen werden, während die übrigen 100 Kilogramm kostenlos mit einem deutschen Seeschiff befördert werdem Außer den Südamerikafahrten wird das Luftschiff „Graf Zeppelin" in diesem Jahr wieder eine Reihe der beliebten Schweizerfahrten ansführen, die es weiteren Kreisen ermöglichen sollen, für verhältnismäßig wenig Geld die eigenartigen Reize einer Zeppelinfahrt selbst zu erleben. Dagegen können angesichts der starken Inanspruchnahme des Zeppelins im Südamerikadienst Fahrten mit Zwischenlandungen außerhalb Friedrichshafens nicht mehr ausgeführt werden.
SSÜSN
Pforzheim, 8. Febr. Oberbürgermeister Gündert wird, wie wohl jetzt endgültig fcststeht, seinen hiesigen Wirkungskreis am 15. März aufgeben und seinen Posten als Präsident des Badischen Sparkassen- und Giroverbandcs antreten. — Die Frage seiner Nachfolgeschaft ist noch nicht endgültig entschieden; im Vordergrund steht Oberbürgermeister Dr. Ecarius in Ludwigshasen. Diesbezügliche Verhandlungen schweben noch.
8L8. Pforzheim, 7. Febr. In der Nacht zum Sonntag gab cs in einer Wirtschaft an der Anerbrücke einen anscheinend Politischen Zusammenstoß. Der 27 Jahre alte kommunistische Hilfsarbeiter Willi Zeller aus der Theaterstraße wurde mit einer Stichverletznng im Gang aufgefunden. Merkwürdigerweise schweigen die Beteiligten über den Hergang der Sache. Der Verletzte, dessen Verwundung nicht gefährlich ist, wurde ins Krankenhaus gebracht. Er gibt an, er müsse gefallen sein.
Deutschlands Standpunkt in der Abrüstungsfrage
London, 6. Febr. Reuter veröffentlicht eine längere Berliner Meldung über die Haltung der Regierung Hitler zum Abrüstungsproblem und zu Deutschlands Gleichberechtigungsanspruch. Der Berliner Korrespondent von Reuters Büro erklärt u. a., er erfahre von maßgebender deutscher Seite, daß die Haltung der neuen Regierung genau dieselbe sei, wie die der Regierung Schleicher. Die augenblickliche deutsche Regierung habe den ehrlichen Wunsch, bei der Lösung des Problems „allgemeine Abrüstung" auf der Grundlage der Gleichberechtigung und derselben Sicherung für alle Nationen mitzuwirken. Es sei nicht Deutschlands Aufgabe, das Ausmaß künftiger Rüstungen zu bestimmen. Wie Reichskanzler Hitler in seiner Rundfunkrede erklärt habe, werde das deutsche Volk es mit Freude begrüßen, wenn die Welt durch Beschränkung ihrer Rüstungen für immer eine Vermehrung der deutschen Waffen unnötig mache. Die stark bewaffneten Staaten hätten die Entscheidung in ihren Händen und auf sie falle die Verantwortung für das Schicksal der Abrüstung. Der Reuter-Korrespondent erklärt weiter, die obige Aenßerung, die von hoher amtlicher deutscher Seite komme, könne dahin ausgelegt werden, daß Reichskanzler Hitler nnd seine Kollegen im Kabinett beabsichtigen, auf allgemeine Abrüstung in Genf mit den äußersten, ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln zu dringen und darauf, daß alle militärischen Beschränkungen, die Deutschland durch Verträge auferlegt wurden, annulliert werden. Wenn die Abrüstungskonferenz zu einer Vereinbarung unter den Nationen führe, unter den Deutschland im Versailler Vertrag auferlegten Stand abznrüsten, dann sei Deutschland sofort bereit, auf den noch niedrigeren Stand abznrüsten. Sollte die Abrüstungskonferenz entgegen den Erwartungen infolge der Weigerung, Deutschland Gleichberechtigung zu gewähren, mit einem Mißerfolg enden, so würde Deutschland nach der in Berlin vertretenen Ansicht freie Hand haben, die Schritte zu unternehmen, die für notwendig erachtet würden, um die Sicherung des Landes zu gewährleisten.
Noch keine Nebergoke des Panzerkreuzers »Zeven Provineien*
Meuterer funken: „Alles wohlauf"
rv. Haag, 7. Febr. An zuständiger Stelle ist nicht das Geringste davon bekannt, daß der Panzerkreuzer „Zeven Pro-
vincien" von den Meuterern bereits übergeben worden sei. Zeitungsmeldungen, in denen dies im jetzigen Zeitpunkt schon berichtet wird, werden als unwahrscheinlich bezeichnet.
An der Verfolgung des meuternden Panzerkreuzers nehmen jetzt außer dem Regierungsdampfer „Aldebaran" ein Minenleger, zwei Unterseeboote und drei Marineflugzeuge teil. Die „Aldebaran" wird durch den Regierungsdampfer „Eridanus" abgelöst werden, der den Befehl bekommen hat, dem Meutererschiff nachzusetzen.
Inzwischen sind auf dem „Aldebaran" zwei weitere Funksprüche der Meuterer ausgenommen worden. Der eine teilt mit, daß die Besatzung der „Zeven Provincien" nur eine Protestkundgebung gegen die Besoldungskürzung durchführe nnd bereit sei, sich unter bestimmten Bedingungen zu ergeben. Diese Bedingungen sehen u. a. Straffreiheit für die Meuterer vor, die sich andererseits für die Sicherheit der gefangen genommenen europäischen Offiziere und Unteroffiziere verbürgen wollen. In dem zweiten Funksprnch wird die genaue Position des Schiffes aufgegeben und mitgeteilt, daß alles wohlauf sei.
Die Marineleitung zieht zurzeit westlich bezw. innerhalb der Sundastratze ein Geschwader zusammen, das im Laufe des morgigen Tages den Meuterern der „Zeven Provincien" entgegentreten soll. Dieses Geschwader besteht aus einem modernen Panzerkreuzer, 2 modernen Torpedobootszerstörern, 2 U- Booten, einem Minenleger und verschiedenen Marine-Wasserflugzeugen.
Erklärung des holländischen Landesverteidigungsministers über die Meuterei in Nicderländisch-Jndien
>v- Haag, 7. Febr. Der Minister für Landesverteidigung, Dr. Deckers, erklärte in der Zweiten Kammer, die Meuterei auf dem Dampfer „Zeven Provincien" als ein Verbrechen, von dem Regierung und Volk mit Schmerz und Entrüstung Kenntnis genommen hätten. Es seien alle nötigen Maßnahmen ergriffen worden, um die Meuterer zur bedingungslosen Übergabe zu zwingen. Von irgend welchen Unterhandlungen mit ihnen könne und dürfe keine Rede sein. Erfolge die Ueber- gabe nicht bald, so werde mit den schärfsten Mitteln vor- gegaugen werden.
»sntlsl uncl Vsrllskr
Stuttgarter Schlachtviehmarkt
Dem Dienstagmarkt am städtischen Vieh- und Schlachthof wurden zugeführt: 40 Ochsen (unverkauft 9), 58 Bullen, 243 (30) Iungbullen, 359 (10) Kühe, 379 (89) Rinder, 1272 Kälber, 1982 (50) Schweine, 3 Schafe.
Preise für I Pfund Lebendgewicht:
Ochsen a ausgemästet d vollfleischig c fleischig . .
7. 2. ! 2. 2.
Psg-
24-27
21-23
17-20
Pfg-
20—23
17-20
7. 2 ! 2. 2. Kühe Pfg. > Pfg.
c fleischig . . .11—12 —
ä geringgenährte 8—10 —
Kälber
Bullen s ausgemästet d vollfleischig c fleischig . .
Iungrinder s ausgemästet d vollfleischig e fleischig . . ä geringgenährte Kühe
g ausgemästet d vollfleischig
- I 22-24
- ! 20—21 - ! 18—20
22-24
20-22
19-20
3 feinste Mast- u.
besteSaugkälb. — —
: b mittl. Mast- u.!
! guteSauakälb. !33—35 32—34 i c geringe Kälber! 27—30 27—30
27—29 22-25 ! 20-21
20—23 14—17 .
22 -
20 -
25
21
Schweine
über 300 Pfd. ! 39 38
240—300 Psd. i 38-39 ! 37—38 200-240 Pfd. I 37-38 ! 36-37
160—200 Pfd. 120-160 Pfd. k unter 120 Psd. ^ Sauen . . . .!
35-36 > 35—36 33—34 i 33—34 26-30! —
Marktverkauf: Großvieh langsam, Ueberstand. Kälber ruhig, Schweine ruhig, Ueberstand.
Pforzheim, 6. Febr. (Schlachtviehmarkt.) Ausgetrieben waren 502 Tiere und zwar 4 Ochsen, 8 Kühe, 43 Rinder, 17 Forcen, 43 Kälber, 387 Schweine. Marktverlauf: langsam. Ueberstand: 5 Stück Großvieh, 2 Schweine. Preise für ein Psund Lebendgewicht: Ochsen g 26—28, b 23—25: Farren s 24, d und c 23—21: Kühe s 22, b und c 18—12: Rinder 3 28—30. v 25—27: Kälber v 34-36, e 30 bis 33: Schweine b 38—39, c 37—39.
Pforzheim, 6. Februar. (Pferdemarkt.) Der Auftrieb war den letzten Märkten gegenüber etwas besser. Zugeführt waren 128 Pferde, darunter ein Fohlen. An der Zuführung war die Landwirtschaft mit drei Fünftel und die Händler zwei Fünftel beteiligt. Die Preise waren durchschnittlich folgende: Leichte Pferde 180—350 Mk., mittlere 400 bis 800 Mk., schwere 900—1200 Mk. Schlachtpfcrde von 60MK. an. Beste Tiere erzielten höhere Preise. Der Handel war anfangs schleppend, zog zum Schluß jedoch an. Der nächste Pferdemarkt findet am Montag den 6. März 1933 statt.
Karlsruhe, 6. Febr. (Schlachtviehmarkt.) Zufuhr 27 Ochsen, 27 Bullen, 28 Kühe, 140 Färsen, 100 Kälber, 1020 Schweine. Preis für den Zentner Lebendgewicht: Ochsen 3 23—29, d 20—24, c 18—20, ck 17-18, Bullen 3 22-23, b >9-20, c 18-19, ck 15—18, Kühe d 18—20, e 14-18, 6 9-14, Färsen s 25-31, d 17—23. Käloer d 34-36, c 31—34, ck 27—31, e 15-20, Schweine b 37—39, c 36 bis 39, <4 33—37, a 31—33, k —, g 23—27. Verlauf des Marktes: Großvieh und Schweine langsam, geringer Ueberstand, Kälber langsam, geräumt.
Die Lebeusmtttelpreise i« Württemberg
Stuttgart, 7. Febr. Im Jahr 1913 kostete auf den württ. Fruchtschraunen 1 Ztr. Weizen 9,16 Mk., Kernen 9,20, Roggen 8,61, Gerste 7,81, Haber 7,86 Mk. Der Mittelpreis betrug in den Jahren 1926/30 für Weizen 13,40, Kernen 13,80, Roggen 11,24, Gerste 11,45, Haber 10,26 Mk. Demgegenüber weist das Jahr 1932 folgende Preise auf: Weizen 12, Kernen 12,37, Roggen 10,04, Gerste 8,98, Haber 7,69 Mk. Weizenmehl kostete der Doppelzentner an der Landesproduktenbörse in Stuttgart
1. I. 1913 41,15, Brotmehl 32,15, i. I. 1932 aber Weizenmehl 38,22, Brotmehl 30,24 Mk. Es ergeben sich also ganz erhebliche Preisrückgänge. Das gleiche ist beim Fleisch der Fall. Im Mittel 1926/30 kosteten in Stuttgart 1 Kg. Frischfleisch Far- rcn 1,57, Rindfleisch 1,87—1,48, Kuhfleisch 97, Kälber 2,37, Schweine 1,93 Mk; im Jahr 1932 jedoch Farren 0.80, Rindfleisch 1,17-1,87, Kuhflcisch 0,63, Kälber 1 , 22 , Schweine 1,28 Mark. Aehnlich sieht es auf dem Markt der Häute und Felle aus. Bei den Hüuteauktionen in Stuttgart wurden bezahlt im Mittel 1926/30 für Ochscnhäute 89,21, Rinderhäute 94,43, Kuhhäute 88,36, Farrenhäute 71,81, Kalbfelle 159,24; im Jahre 1932 nicht einmal mehr die Hälfte, nämlich die Ochsenhäutc 39,96, Rinderhäutc 45,08, Kuhhäute 39,29, Farrenhäute 26,43, Kalbfelle 54,36 Mark. Was die Preise für Butter und Käse anlangt, so kosteten Molkcreibntter im Mittel 1927—30 das Pfund 153,9 Pfg., im Jahre 1932 107,2, Allgäuer Weichkäse ging zurück von 32,5 auf 21,1 Pfg. nnd Allgäuer Emmentaler
2. Sorte von 107,7 auf 71,1 Psg.
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Der Staub, der Feind aller, ist allgegenwärtig. Er setzt sich in unseren Kleidern fest, mögen sie auch noch so gut ge-