Die geheimnisvolle ReichSbank

Zwischen Luther und Schacht

V- Berlin, den 7. Februar 1933.

Das einstöckige rote Gebäude in der Jägerstraße zu Berlin hat niemals Wert darauf gelegt, im Mittelpunkt der önent- lichen Meinung zu stehen. Das Bedürfnis nach Zurückgezogen­heit ist dort heute noch größer als in vergangenen Monaten und Jahren. Und doch kehrt der Blick, der auf die Wirt­schaftspolitischen Verhältnisse Deutschlands gerichtet ist, fast automatisch immer wieder zu diesem Reichsbankgebände zu­rück. Hier liegt das Magnetfeld aller wirtschaftspolitischen Strömungen. ^

Nur selten sammeln sich Neugierige vor dem Hause Jager­straße 32/31, die Ereignisse nehmen, äußerlich gesehen, sehr still ihren Verlauf. Fast jeden Tag halten große vergitterte Auto­mobile vor einem der Nebentore, und unter der Bewachung von Kriminalbeamten werden Geldsummen, deren Größe für den einfachen Bürger unfaßbar ist, transportiert. In den Tresorkellern dieses Hauses lagert, zu großen Haufen geordnet, Barrengold, der Unterbau unserer Währung. Oben in einem der Säle versammeln sich täglich zu bestimmter Stunde Bank­beamte, die mit unheimlicher Geschwindigkeit ganze Pakete von Verrechnungsschecks unter sich austauschen, täglich wer­den hier ini Laufe einer Stunde viele Millionenumgesetzt". Vielleicht können diese wenigen Ereignisse einen kleinen Be­griff davon geben, wie interessant und vielgestaltig das Leben in der Reichsbank ist.

An jedem Vormittag und Nachmittag halten eine Reihe großer Privatkraftwagen vor dem Reichsbankportal, deren Besitzer in der Wirtschaft klingende Namen tragen. Es sind Jndustrieführer aus dem Westen, Agrarier aus dem Osten, vor allem aber große Bankdirektoren, die sich hier täglich mit den Mitgliedern des Reichsbankdirektoriums beraten. Die Regie der Reichsbank ist am besten, wenn man nichts von ihr hört". Unter dieser Parole wickeln sich die Verhandlungen ab, deren Inhalt sowohl der Währungsschutz als auch die Frage der Kreditgewährung ist. Die Art dieser Verhandlungen ist beinahe formlos. Als vierzehn Tage vor dem Krach der Danat-Bank Jakob Goldschmidt in die Reichsbank kam, um zu erklären, daß er nicht mehr weiterkönne, benutzte er nicht einmal ein Auto. Wenn der Gewaltige der Deutschen Bank, Wassermann, zu einer Besprechung in die Reichsbank geht, unterscheidet er sich durch nichts von irgendeinem der Besucher, der kommt, um seine Akzepte einzulösen. Die internationale Hochfinanz geht ein und ans. Mit dem Gouverneur der Bank von England, mit dem Leiter des Federal Reserve Board gibt es ständige Telefonvcrbindnngen. Und diese lockere, be­wegliche, formlose Art der Verhandlungen schafft eine solche freie Atmosphäre, daß die Uebersicht und Schlagkraft der Reichsbankpolitir denen aller anderen wirtschaftlichen Stellen weit überlegen ist. Der Reichsbankpräsident hat, nach der Verfassung, richterliche Unabhängigkeit und Unabsetzbarkcit. Er kann, durch Hereinnahme oder Ablehnung von Finanz- und Handelswechseln die Kredite der deutschen Wirtschaft von heute auf morgen wesentlich erweitern oder einschränken. Unter dem Gesichtspunkt des Währungsschutzes vermag er alle wirt- schaftspolitiscken Maßnahmen in einer Weise zu dirigieren, wie man es sich in der Oeffentlichkcit doch nicht richtig vor­stellt. Er tut es diskret, er wirkt im Stillen, das ist die alte Tradition der Reichsbank. Auch der gegenwärtige Konflikt wird hinter den Mauern der Reichsbank ausgetragen.

Hans Luther und Hjalmar Schacht sind die Gegenpole. Rein menschlich gesehen was für Gegensätze! Luther mit seinem Embonpoint und dem verbindlichen Lächeln, eine sehr freundlich wirkende Erscheinung, die durch die Beweglichkeit ihres Geistes und Witzes jeden Besucher zu bezaubern weiß. Es ist ein Vergnügen, sich mit dem Weltmann Dr. Luther zu unterhalten, und er wird auch zu den stärksten Widersachern stets eine menschliche Beziehung finden, ähnlich wie Strese- mann. Er achtet und hört jeden Standpunkt, auch wenn er seinen eigenen Kopf durchsetzt. Schacht, groß und hager, ist die Schweigsamkeit selbst, Gespräche mit ihm sind schwierig, für Gegner oft unmöglich. Wenn Schacht im Stillen etwas durchführen will, umgibt er sich mit einer Mauer von Schwei­gen, wenn Luther dasselbe tut, türmt er eine Mauer der Be- redtsamkeit um sich auf. Und so können selbst Eingeweihte nicht in die Geheimnisse der Reichsbank Hineinblicken...

Luther und Schacht haben beide glänzende Auslands­beziehungen und ebenso gute Verbindungen zu einflußreichen Wirtschaftsstellen im Innern des Landes. Luther und Schacht wollen sich beide nicht mit der Hütung der Währung be­gnügen, sondern stecken hinter allen möglichen Ankurbelungs­und Arbcitsbeschaffungsplänen. Wer aber wen unterstützt, dieses Geheimnis bleibt innerhalb der Reichsbank. Die Ge­schehnisse, die Aktionskräfte sind hier in einer Weise vereinigt, wie man sie sich ähnlich konzentriert nirgend anders vorstellen kann. Ein gut Teil des deutschen Wirtschaftsschicksals spielt sich täglich in der Jägerstraße ab. Was dort jedoch geschieht, das kommt erst Monate oder Jahre später ans Tageslicht.

Nationalsozialistischer Antrag anf Auflösung des badischen Landtags

w. Karlsruhe, 7. Febr. Der Führer der nationalsoziali­stischen Landtagsfraktion Köhler, Stellvertreter der badischen Gauleitung der NSDAP., hat beim badischen Staatsministe­rium schriftlich die Auflösung des badischen Landtages bean­tragt, wobei er sich auf die sogenannte Dietramszeller Spar­verordnung vom August 1931 beruft. Die Neuwahlen sollen gleichzeitig mit der Reichstagswahl am 5. März stattfinden. Ferner verlangt Gauleiter Köhler in seinem Schreiben an den badischen Staatspräsidenten sofortige Wiedereinstellung der anf Grund ihrer Zugehörigkeit zur NSDAP, entlassenen badischen Staatsbeamten.

Regiernngsverhandluugen i« Bayern

München, 7. Febr. Der Vorsitzende der Landtagsfraktion der Bayerischen Volkspartei, Abg. Wohlmnth, hat an die Land- tagsfraktioncn der Nationalsozialisten, der Sozialdemokraten und an die Landtagsgrnppe der Deutschnationalcn Volkspartei ein Schreiben gerichtet, in dem er auf die Entschließung des Landesansschnsscs der Bayerischen Volkspartei bezüglich einer Umänderung der bayerischen Verfassung hinwcist. In diesem Brief des Vorsitzenden der Landtagsfraktion der Bayerischen Volkspartei darf man den ersten Schritt für die Einleitung von Verhandlungen zur Regierungsbildung in Bayern erblicken.

Lönderkonseeenz m Aussicht

Berlin, 7. Febr. Wie das Nachrichtenbüro des VdZ. meldet, hat die bayerische Staatsrcgierung sich wegen der jüngsten Maßnahmen gegenüber Preußen mit dem Reichsinncnminister Dr. Frick in Verbindung gesetzt unter Hinweis vor allem anf die veränderte Situation im Reichsrat. Es verlautet in unter­richteten bayerischen Kreisen, daß die bayerische Staatsregie­rung unverändert an ihrem vor dem Staatsgerichtshof ver­tretenen Standpunkt festhalte, daß es unmöglich sei, daß Mit­glieder des Reichsrates in ihrer Eigenschaft als Reichskom­missare oder Landesorgane im Reichsrat mitzuwirken ver­mögen. Der Reichsinnenminister habe die Absicht, zu Ende dieser Woche oder Anfang nächster Woche eine Länderkonferenz nach Berlin einzubernfcn. Vom Ergebnis dieser Besprechung wird die weitere Arbeit im Reichsrat wesentlich abhängen. Was die neue preußische Klage in Leipzig anlangt, so ist eine Entscheidung darüber, ob Bayern als Mitkläger auftritt, bisher nicht gefallen.

Vorerst keine Aebeitsdienstpflicht

F. Seldte, Reichsminister für Arbeit und Jngendertüch- tigung, hat seine Pläne über die Fortführung des freiwilligen Arbeitsdienstes und der Einführung der Dienstpflicht in einer Unterredung imStahlhelm" (Nr. 6) folgendermaßen er­läutert:

Das Ziel ist fiir später die Einführung der allgemeinen Dienstpflicht. Die finanzielle Lage und die Notwendigkeit, zunächst einen unbedingt zuverlässigen und erfahrenen Stamm von Führern und Unterführern heranzubilden, zwingen uns jedoch, zunächst noch auf der Grundlage der Freiwilligkeit weiterznarbeiten. Auch auf dieser Grundlage ist der Arbeits­dienst im Vergleiche zu dem bisher erreichten Stande wesent­lich zu erweitern... Daß wir dabei kein Monopol für den Stahlhelm errichten wollen, sondern alle nationalen Kräfte und Gedanken, die zur Verfügung stehen, einsetzen und ein­bauen werden, ist ja selbstverständlich_Allerdings, die Füh­

rer aller Grade und aller Verbände werden gewaltig in die Hände spucken müssen, denn neben dem Prinzip des frei­willigen Einsatzes werden wir das Prinzip der Leistung m den Vordergrund stellen."

Demnach wird also der ganze technische Fragenkomplex des freiwilligen Arbeitsdienstes besonders betont. Während bisher der Grundsatz vorherrschte, die jungen Menschen durch Arbeit von der Straße wegznbringen und sie durch die Ar­beit wieder in die Gesellschaft znrückzuführen, soll nunmehr bei der Auswahl der Arbeiten der Techniker und Ingenieur ein entscheidungsvolles Wort mitsprechen.

Japanische Massenkundgebung für Austritt aus dem Völkerbund

vv- Tokio, 7. Febr. Eine von 5000 Personen besuchte Massenversammlung, die vom Nationalverband der politischen Parteien einberufen war, hat in einer Entschließung den sofortigen Austritt Japans aus dem Völkerbund gefordert. Der Völkerbund wird in der Begründung dieser Resolution aufs schärfste kritisiert. Er habe, so wird gesagt, nicht allein Mangel an ernsthaftem Wollen bewiesen, sondern auch den Fernen Osten in Verwirrung gebracht, indem er den chinesi­schen Boykott rechtfertigte und legalisierte und sich weigerte, die Unabhängigkeit der Mandschurei anzuerkennen.

Lus StsSt unck Uunci

Der Herr Staatspräsident hat eine Lehrstelle an der evang. Volksschule in Herrenalb dem Lehrer Dr. Julius Kenler an der Mittelschule in Stuttgart übertragen.

Neuenbürg, 8. Febr. Heute früh gegen 8 Uhr 7 Min. wurde im ganze« Stadtgebiet ein heftiger Erdstoß verspürt, wlldurch die Einwohnerschaft in begreifliche Erregung versetzt wurde. Das Beben war begleitet von einem dumpfen Rollen, in den Häusern schwankten die Möbel, das Geschirr klirrte. Von einem höher gelegenen Haus wurde uns mitgeteilt, daß drei wellenförmige Stütze wahrgenommen worden seien, wo­durch Wände und Decken in bedenkliches Schwanken gerieten. Glücklicherweise wurde, soweit bis jetzt feststellbar, Schaden nicht angerichtet. Eine Wiederholung des Erdstoßes ist nicht cingetreten.

Wie wir hören, wurde der Erdstoß auch in Birken selb mit ähnlichen Begleiterscheinungen wie in Neuenbürg wahr­genommen.

Hiezu wird uns aus Stuttgart noch berichtet: Heute vormittag 8 Uhr 7 Min. 27 Sek. wurde hier und im weiteren Umkreis Stuttgarts ein leichteres Erdbeben verspürt. Nach amtlicher Mitteilung ist der Herd des Bebens etwa Ob Kilo­meter von Stuttgart entfernt und befindet sich vermutlich im Gebiet der schwäbischen Alb. Soweit bis jetzt bekannt wurde, ist empfindlicher Schaden nicht angcrichtet worden, es gab aber jeweils eine starke Erschütterung der Häuser. Der Erd­stoß wurde auch in Freudenstadt und Tübingen, dagegen nicht in Ebingen, wahrgenommen.

(Wetterbericht.) Unter dem Einfluß »einer nordwest­lichen Depression ist für Donnerstag und Freitag immer noch unbeständiges Wetter zu erwarten.

Dennach, 7. Februar. Am 5. Februar hielt der hiesige Turnverein seine Hauptversammlung ab. In Anbetracht der äußerst wichtigen und reichhaltigen Tages­ordnung wäre ein stärkerer Besuch seitens der Mitglieder er­wünscht gewesen. Nach einleitenden Worten und Bekanntgabe der Tagesordnung gedachte Vorstand E. Wank müller des in der Blüte seiner 19 Jahre dahingegangenen treuen Turn- kameraden Hans Mödinger, dessen vorbildliche Pflicht­treue und turnerisches Können den jungen aktiven Turnern immer wieder ein Ansporn war. Vereinsschriftwart Fr. Treiber gab in seinem Jahresbericht einen Ueberblick über die Beteiligung des Vereins an den verschiedensten Veranstal­tungen im Gau und Verein im abgelaufenen Geschäftsjahr. In der sich daran anschließenden Anssprache, an der sich be­sonders Ehr. Neu Weiler und Hcrm. Hummel beteilig­ten, kam zum Ausdruck, daß sich die aktiven Turner viel reger und in größerer Zahl au den turnerischen Veranstaltungen, namentlich am Einzeltnrnen, beteiligen sollten. Der Kassen­bericht, vorgetragen von Kassier Gottfr. Gall, sowie der von den Turnwarten bekanntgegebene Bericht über den regen Besuch der Turnstunden im letzten Jahr fanden lobende An­erkennung seitens der Mitglieder. Bei der Besprechung des Arbeitsplanes für das Jahr 1933 stand das große Ereignis des Jahres, das deutsche Turnfest in Stuttgart, anf dem der Verein mit einer Riege vertreten sein wird, im Mittelpunkt. Eine solch günstige Gelegenheit der Beteiligung des Vereins an der größten Veranstaltung des deutschen Turn­wesens gibt es Wohl in den nächsten Jahren, vielleicht Jahr­zehnten, nicht wieder. Deshalb heißt es für die Turnriege alles dranznsetzcn, damit ihr ein Erfolg beschicken ist, der den kräftigsten Ansporn für die nachrückende Jugend bedeutet. Beschlossen wurde die Einrichtung einer Tnrnfestkasse, die es jedem ermöglicht, jetzt schon durch Sparen kleinerer Beträge, am Turnfest teilzunehmen. Weiter soll ein Lchrkurs durch Kreiswanderturnlehrer Keller ans Göppingen anfangs März in der hiesigen Turnhalle, eine Vereinswandernng am Him­melfahrtstag und ein Schülerturnfest im Herbst stattfinden, lieber einzelne Punkte fand eine rege Anssprache statt, an der sich besonders Bürgermeister Mohrlok, Hanptlchrer Kuder und Hcrm. Hummel beteiligten. Die Frage der Schaffung eines geeigneten Turn- und Sportplatzes, ein Schmerzenskind des Vereins, wurde bis nächstes Jahr zurück­gestellt. Sämtliche Amtswalter wurden durch Zuruf ein­stimmig wiedergewählt. Zum Schülerturnwart wurde A. N e u- weiler bestellt. Eine besondere Ehrung wurde dem Verein durch lleberreichung des Gauehrenbriefes an den früheren langjährigen Vorstand, Ernst Härter, zuteil. Mit dem Dank für die geleistete Mitarbeit und der Aufforderung zu weiterem Zusammenhalten zum Wohl und Segen des Ver­eins konnte der Vorstand die schön verlaufene Versammlung beschließen. Bei dem anschließenden gemütlichen Beisammen­sein sorgten gemeinsam gesungene Turn- und Volkslieder für die rechte Stimmung.

Unterer Schwarzwald-Nagold-Turngau. Rege Tätigkeit herrscht zurzeit allenthalben in der gesamten Deutschen Tur­nerschaft bis in den kleinsten Verein. Ueberall finden wichtige

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EinRoman aus Oesterreich von H. Kayser.

Vertrieb: Romanverlag K. k H. Greller, G. m. b H. Rastatt 611

Das Glück . . ja . . es war wohl das Glück!

Jetzt ging es vorbei und sie würden weiter wandern von Ort zu Ort, von Stadt zu Stadt.

Bis auch ihre Seele so müde und geschlagen war, wie die von Vater und Mutter.

Sie dachte an das Lied, das sie so oft gesungen hatte.

Oft kommt zu dir das Glück

In einem Augenblick

Und du denkst, kannst es fassen,

Doch, kaum ist es tm Haus.

Geht's wieder schon hinaus Und du, du mußt es lassen.

Merk auf, das Glück hat keine Rast,

Es kommt und geht, es ist nur Galt,

Und stets bleibt, wenn es kam, das Glück,

Die hcitze Träne nur zurück!

Sie summte die Melodie, bis sie die Tränen über­mannten. So trifft sie die Mutter. Sie streicht dem Kinde über das Haar und sagt:Wir . , reisen heut heim!"

Sie sieht die Mutter fragend an.

Heim?"

Ja, Kinderl. . . nach Linz, in unsere Heimat! Und hört werden wir bleiben und Du wirst vergessen . . all das Bittere, was Du erleben mußtest! Bist stark, gelt, mein Kmderl?"

Bin stark, Mutterl!"

11 .

Baron Alexander von Battenberg steht im Vorzimmer des Kaisers.

Der persönliche Adjutant des Kaisers unterhält sich liebenswürdig mit ihm und gibt der Hoffnung Ausdruck, daß er bald wieder in Wien ist.

Plötzlich geht die Tür auf und der alte Kammerdiener des Kaisers erscheint.

Majestät lassen den Herrn Baron Alexander von Battenberg bitten!"

Alexander verabschiedet sich von dem Offizier und tritt in das große Audienzzimmer.

Der Kaiser kommt ihm entgegen, seine Augen funkeln schärier, als man bei ihm gewöhnt ist.

Guten Tag, Mafestät!" grüßt Alexander und nimmt Stellung.

Komod". sagt der Kaiser und ist ganz wohlwollend, als er ihm die Hand bieter.

Also, da Habens wir den Ausreißer wieder! Abschied Habens genommen! Des geht net. Baron! Sie müssen in der Armee bleiben!"

Majestät!"

Redens net! Alles in Ordnung! Morgen txetens Ihren Dienst wieder an. Aber jetzt sagens, Baron, was Wachens da für G'schichten. Habens sich aufbieten lassen mit einer Musikantentochter."

Jawohl, Majestät!"

Das geht net!"

Es muß gehen. Majestät! Es ist mein Wille!"

Der Kaiser sieht ihn stirnrunzelnd an, dann schüttelt er den Kopf:Unser Wille ist es, daß die Heirat unter­bleibt! Sie werden sich darnach richten, Baron!"

Nein, Majestät! Ich heirate, nicht Ew. Majestät!"

Der Kaiser ist einen Augenblick sprachlos, er will dann loswettern. Aber er besinnt sich.

Baron, es geht einfach net! Nix gegen das Mädel! Ich will annehmen, es ist ein rechts Madel! Aber Sie sind der Baron Alexander von Battenberg . . und sind noch mehr als Sie ahnen, und ein Mann wie Sie .. . der muß standesgemäß heiraten, anders geht das net! Und es ist mein kaiserlicher Wille! Wir verbieten Ihnen, eine ^irat mit der Musikantentochter einzuyehen! Wir haben schon entsprechende Schritte unternommen, haben dem Pfarrer von Theresienthal verboten, das Aufgebot auf­recht zu erhalten."

Majestät!" stößt Alexander hervor.Das ist eine j Verletzung meines Rechts als freier Staatsbürger der s Monarchie!"

! wir.waren Ihm immer wohlgesinnt."

!Masestät. wer meine Freiheit als Mensch antastet, der ! ist mir nicht wohlgesinnt!"

! Der Kaiser kam in Zorn.

! Sic sich. Baron Battenberg! Sie werden

j diese Mesalliance nicht eingehen!"

Ich werde sie eingehen, Majestät!" kam es ungestüm Macht man mich in Oesterreich rechtlos- ^ch werde durchsetzen, daß ich frei bin!"

Ter Kaiser muß sich gewaltsam zusammennehmen.

Tmö Sie krank, Varon?" sagt er schark.

Krank? Ich bin gesund wie noch nie! Immerhin mutz ich befurchten, daß es eintreten kann, daß man mich in ein -ewrenhaus steckt, weil ich meinen eigenen Willen haben will."

Die Zornesader im Antlitz des Kaisers schwillt an.

,,^ch werde Sie zur Raison bringen! Baron, haben Sie denn kein Gefühl für Ihre unerhörte Respektlosigkeit? Lie vergessen, daß Sie vor der Majestät stehen!"

I Fortsetzung folgt.