So ist eine Nierenentzündung häufig die Folgeerscheinung einer vorausgngangenen Mandelentzündung. Die Anregung der Nierentätiflkeit durch heiße Milch beugt auch hier bestens vor. -

Die Hautpflege im Winter

Um die ich Winter häufig so rauhe, rissige Haut des Gesichts und der Hände zu verhüten, sollte man sie besonderer Pflege unterzjiehen. Ungemein wichtig ist dabei ein Wechsel des Waschwassers am Morgen; also ein warmes Vorwaschen und eine nachfolgende kalte Spülung des Gesichts. Ferner sollte man eine ganz milde Fettseife oder bester noch Mandel­kleie verwenden und nach leichtem Frottieren eine milde Haut­creme darauf zerreiben. Um die Lippen vor dem Rissigwerden zu bewahren, sollte man etwas Lippenpomade leicht darüber reiben und rasche Röte der Nase bei Kälte dadurch vermeiden, daß man nur mit geschlossenem Munde atmet, da gerade die ausgesprochene Mundatmung mit einem ständigen Umfächeln der Nase mit dem warmen Atem zur raschen Rötung derselben bei Frost beiträgt.

WüMemberZ

Nagold. (Wüstling.) Ein Wjähriger in Altensteig verheirateter Mann von Nagold wurde am Montag Nacht in Ebhausen wegen eines Vergehens des tz 176, begangen an einem zehnjährigen Mädchen, verhaftet und in Untersuchungshaft abgcsührt. Der sittlich Verkom­mene hat noch mehrere ähnliche Fälle auf dem Kerbholz.

Freudenstadt. (310 Zentimeter Neuschnee Ekibahncn nur streckenweise".) Mit einem ganz bescheidenen Nockensall und einer dem Wintersport und seinen Jüngern geradezu Hohn sprechenden schüchternen flaumigen Schicht wartete der Dreikönigstag im Schwarz­wald (kalendermäßig einer der sog.Hochwintertage" !) auf. 20 Berg­stationen aus dem nördlichen, mittleren und südlichen Echwarzwald melden zwar unentwegt seit 24 StundenSchneegestöber" und der Draht und das Radio verbreiten die hoffnungsfreudige Nachricht in alle Weltteile, aber mit drei oder fünf und selbst mit streckenweise zehn Zentimeter Schneelage ist einfach nichts anzusangen.

Kuppingen, OA. Herrenberg. (Kohlenfunde.) Bei den Grab­arbeiten für die Kanalisation in Kuppingen ist man auf eine Stein­kohlenschicht von etwa 10 Cm. Stärke gestoßen. Die Kohlen sind ticfschwarz und gut brennbar und entwickeln beim Brennen einen ziemlich starken Gasgeruch. Verschiedene Einwohner haben die Ge­legenheit benutzt und sich einige Zentner Brennmaterial gesammelt. Die kohlenhaltigc Schicht ist in dem Kanalisationsaraben auf beiden Seiten herausgedrochen. Man findet auch hie und da Einsprengungen von silberglänzenden Erzen. Leider ist es nur ganz wenig. Der Gäubote" schreibt hiezu: Es wäre der Gemeinde zu gönnen, wenn die Kosten für die Kanalisation durch Kohlen- oder Silberbergbau gedeckt werden könnten.

Horb. (Ein Opfer der Krise.) Am Donnerstag nachmit­tag machte ein hiesiger Spaziergänger, der über die alte Nord­stetten Steige ging, einen grausigen Fund. Er entdeckte nahe dem oberen Ausgang der Steige, im Waldteil oberhalb des Steinbruchs, die Leiche eines Fremden, der seinem Leben durch Erhängen ein Ende gemacht hatte. Aus den Papieren des Toten ging hervor, daß es sich um einen Reisenden aus Sch. handelte, der einst Prokurist eines größeren Werkes gewesen war und der, als die Firma zugrunde ging, mit seiner Fami­lie immer mehr in Not geriet, bis er nun, nach tapferer Gegenwehr, am Leben verzweifelnd, keinen anderen Ausweg mehr wußte als den Tod.

Rottenburg. (Eine schreiende Ulkgerechtigkeit.) Als eine schreiende Ungerechtigkeit bezeichnete Bürgermeister Schneider in seinem Jahresbericht die derzeitige Verteilung eines Teiles des Amtsschadens auf Grund der Rechnungsanteile an Ein­kommen- und Körperschaftssteuern in ländlichen Bezirken, in denen in der Hauptsache nur noch in der Oberamtsstadt Ein­kommensteuern bezahlt werden, da die Landwirte bis zu einem Einkommen von 6000 Mark steuerfrei sind. Am entsprechenden Betreff des Amtsschadens für das Rechnungsjahr 1931 mit 94 546,59 RM. hatte die Stadtgemeinde 54177,92 RM., also beinahe 60 Prozent aufzubringen. Die Ueberweisungen an Einkommensteuer, die die Stadt selbst erhielt, beliefen sich auf nur 20 376 RM., so daß die Stadtgemeinde über 30 000 RM- darauf zu bezahle» hatte. Es wäre endlich Zeit, daß ein billiger Lastenausgleich zu Gunsten der kleineren Städte vor- genommen würde, zumal in diesen Städten auch noch meist hohe Beträge für Gebäudeentschuldungssteuer aufzubringen sind, während die Landgemeinden im allgemeinen hievon be­freit sind.

Stuttgart. (Große Danzig-Kundgebung im Rundfunk). Am 10. Januar jährt sich wiederum der Tag, an dem Danzig vom Deutschen Reiche losgerissen wurde. Aus diesem Anlaß veranstaltet die Danziger Jugend unter Führung des Vereins für das Deutschtum im Ausland auf dem Langen Markt zu Danzig vorm. 11.30 Uhr eine große Kund­gebung. Diese wird auf alle deutschen Sender übernommen, sodatz in allen Teilen Deutschlands die Möglichkeit geboten ist, die Kundgebung mitanzuhören.

Stuttgart. (Festnahme von Räubern). Am Donnerstag früh

Xarlsruker (Aironik

Karlsruhe, den 7. Januar 1933.

Neujahrswünfche der Vororte Kvv Proz. Bürgersteuer

Die verkaufte Milchzentrale Die blamierte Hellseherei Hans Pfitzner dirigiert

Es ist eine alte gute Sitte sich auf Neujahr alle Glück- und Segenswünsche auszusprechen. Davon haben dieses Jahr unsere Vororte reichlich Gebrauch gemacht. Unfern Stadt­vätern sind von ihnen aufrichtige Segenswünsche für ein langes und gesundes Leben zugcgangen, damit sie in der Lage seien, alle längst fälligen Versprechungen einzulösen. Manche unserer Vorortssiedlungen haben sich seit der Nach­kriegszeit zu Orten mit 36 Tausend Einwohnern entwickelt, die an Größe also kleineren Landstädtchen gleichkommen. Straßenbahn- und Verkehrswünsche haben alle. Dann teilen sich die Wünsche in hunderterlei Dinge auf: Gehwege, Sitz- hänke, Spielplätze, elektrische Uhren, Telephonzellen, Turn­hallen... Kostspieligere Wünsche haben schon die Mustersied­lung Weiherfeld mit einem Schulhaus und der Vorort Bulach mit der Schaffung der Wasserleitung. Bis jetzt geschieht die Wasserversorgung der Bulacher Bevölkerung durch Straßen- bruncn; das sind Verhältnisse, die einer Großstadt der heutigen Zeit unwürdig sind. Am bescheidensten ist der Stadtteil Grün­winkel. Zur Zeit als noch die Sinnerfabrik in vollem Betrieb stand, hat er in dem Geh. Kommerzienrat Dr. Robert Sinner einen eifrigen Förderer und Gönner all seiner Wünsche ge­habt, so daß der Stadtteil heute fast wunschlos geworden ist. Nur die Sehnsucht nach einer Wiederinbetriebsetzung der Sinnerwerke ist auch hier für das neue Jahr geblieben. Als Gegengeschenk für soviel Wünsche hat die Stadt ihrerseits ihren Bürgern eine 600prozentige Bürgersteuer gebracht. Die­ser Satz mußte zur Deckung des immer noch ansteigenden Für­sorgeaufwands und mit Rücksicht auf die starke Einnahmc- schrumpfnng festgesetzt werden. Die Erhebung erstreckt sich bis zu Ende des Kalenderjahres 1933 und wird grundsätzlich von allen Personen über 18 Jahren erhoben. Der mindeste Satz für einkommensteuerfreie Personen beträgt darnach 18 Mark, das sind 50 Prozent des niedersten Satzes von 36 Mk., die Lei Einkommen von 500 Mark jährlich ab erhoben werden.

haben Beamte des allgemeinen Fahndungsdienstes in einer hiesigen Pension zwei aus Berlin zugereiste Paare beanstandet und sie vor­läufig festgenommen, da von dort Vcrfolgungsnachricht wegen gemein­schaftlichen schweren Raubs vorlag. Bis zum Eintreffen des aus Berlin herbeigeeilten Sachbearbeiters hakten die Festgenommenen hier schon ein Geständnis abgelegt. Hiernach haben sie zusammen mit einem in Berlin festgenommenen und einem noch flüchtigen Mittäter während den Weihnachtsseiertagen den Gardcrobepächter eines größeren Kaffees Unter den Linden auf dem Nachhauseweg in der Nähe seiner Wohnung Berlin-Zehlendorf zur Nachtzeit überfallen und beraubt. Die Tat war von langer Hand vorbereitet und wurde verabredungs- gemäß ausgesührt. Heute erfolgt die Vorführung der Festgenommenen an das hiesige Gericht.

Stuttgart. (Schwäbischer Jugendskitag auf den 15. Ja­nuar verlegt.) Unversehens hat sich zu den vielen Krisen der Gegenwart eine neue hinzugefügt: die Schneekrise. Die un­gewöhnlich geringen Dezemberschneefälle haben auch im Hoch­gebirge Verhältnisse geschaffen, wie sie sonst Anfangs Januar kaum anzntreffen waren. Schneefreie Südhänge hoch hinauf, eine ganze Anzahl noch befahrbarer Alpenpässe kein Wun­der, wenn immer mehr Leute an eine Verlagerung der Erd­achse glauben. In Württemberg allerdings liegen erfahrngs- gemäß die besten Schneetage im Februar und es ist auch Heuer durchaus nicht das erste Mal, daß der für den Dreikönigstag vorgesehene schwäbische Jugendskitag aus einen späteren Zeit­punkt verlegt werden muß. Ausreichende Schneefälle voraus­gesetzt, wird er am 15. Januar in Waldstetten durchgeführt.

Plattenhardt, OA. Stuttgart. (Von einer Kreuzotter ge­bissen.) Als eine hiesige Einwohnerin in der Nähe des Uhl- bcrgs mit Holzsammeln beschäftigt war, wurde sie von einer Kreuzotter gebissen. Die Verletzte schenkte der Verwundung zuerst keine besondere Beachtung, erst, nach einiger Zeit zeigten sich schwere Vergiftnngserscheinungcn, an denen sie jetzt schwer krank darniederliegt.

Ludwigsburg. (Am Ende seiner Wanderschaft.) In der Bietigheimer Straße wurde am Samstag vormittag ein Wan­dersmann, der in der vergangenen Nacht im hiesigen Obdach­losenheim genächtigt hatte und im Begriff stand, seine Wan­derschaft fortzusetzen, vom Schlage gerührt, sodaß er tot zn- sammenbrach. Es handelt sich bei dem so plötzlich vom Tode Ereilten um einer sehr ordentlichen Mann aus Oberriexingen, der am 20. Januar seinen 60. Geburtstag hätte begehen können.

Heilbron«. (Beschimpfung der alten Armee.) In der letzten Gc- rneinderatssitzung hat der sozialdemokratische Stadtrat und Oberpost- inspektor Riegräf während kurzer Ausführungen des nationalsozia­listischen Städtrats Kölle über die frühere deutsche Armee unter Forderung der allgemeinen Dienstpflicht den Ausruf getan :Das waren alles Faulenzer!" Stadtrat Reiner wies diese schwere Beleidigung unserer Armee sofort als ein himmelschreiendes Unrecht zurück. Jetzt bat die Ortsgruppe Heilbronn des Württ. Osfiziersbundes gegen Riegraf Strafantrag wegen öffentlicher Beleidigung der alten Armee gestellt.

Metzstetten, OA. Balingen. (Die Schwäbischen Skimeister­schaften.) lieber die Wettkampffolge der für den 21. und 22. Januar angesetzten Schwäbischen Schimeisterschaften in Meßstetten erfahren wir folgendes: Am Samstag, 21. Jan., findet der Meistcrschaftslanglauf über etwa 17 Kilometer statt, ferner die Mannschaftslänfe der Reichswehr, zu denen bis jetzt bereits nenn Mannschaften gemeldet sind. Am Sonntag finden statt: Geländelauf und Damenabfahrtslauf, nachmit­tags Springen, lieber die einzelnen Rennstrecken kann na­türlich im voraus noch nichts gesagt werden. Die Meß- stetter Sprungschanze ist übrigens den Wünschen der Bundes­leitung des SSB. entsprechend noch einmal einem Umbau unterzogen worden. Der Anlauf der Schanze wurde steiler gelegt, der Schanzen-Tisch verlängert, aber niedriger gemacht und weiter znrückgenommen, so daß der Springer nicht mehr so hoch in die Luft hinauskommt, was anscheinend selbst bei geübten Springern ein gewisses Schwindelgefühl verursacht. Außerdem wurden eingehende Planierungen vorgenommen.

Upflamoer, OA. Riedlingen. (Zündelnde Kinder verur­sachten den Brand.) Den Bemühungen der Landjägerbeam­ten ist es gelungen, die Ursache des Großbrandes in hiesiger Gemeinde am vergangenen Mittwoch aufzuklären. Kinder zündelten, wobei irgend ein leicht brennbarer Gegenstand Feuer fing, wodurch der Brand entstand.

Biberach. (Spuk im Stall.) Ein Bauer im Bezirk hatte in den letzten Jahren, namentlich in letzter Zeit, häufig Un­glück im Stall. Er frug einen anderen Viehbesitzer um Rat, der lautete:Geh zum Tierhcilkundigen X. in A ich habe ihn auch schon gehabt, er hat geholfen". So ging der Bauer zum Tierheilknndigen. Dieser kam, schaute'sich den Stall an und erklärte dem Bauern:Da siehts bös aus, ihr habt min­destens sieben Feinde, die tun mehr aus dem Stall, wie ihr hereinüringt; ich kann aber helfen. Im Deutschen Reich gibt cs nur 28, die helfen können. Es kostet aber 60 Mark." Im guten Glauben, es werde geholfen, überließ der Bauer dem Helfer in der Not ein fettes Schwein zum Verkauf. Er ver­kaufte es um 73 Mark, den Uebererlös von 13 Mark sollte er

Damit scheint doch die bei ihrer Einführung kurz befristete Erhebung der Kopfsteuer eine Dauereinrichtung zu werden. Dagegen hilft nun kein Fluchen und Schelten und kein resig­niertes Verzweifeln am Verstand der Gesetzgeber; da hält man es am besten mit dem gesunden Bauernspruch:

Mir zahle, solang mir hawe; dann hört's von allein auf."

Dafür haben aber die Hausfrauen eine schönere Neu­jahrsfreude erhalten. Die Hand, die nimmt, kann auch geben. Die Milch hat von 28 Pfennig auf 26 Pfennig abgeschlagen. Dieser Preisabschlag steht in Zusammenhang mit der Aen- derung der Karlsruher Milchversorgung durch die Städtische Milchzentrale. In seiner letzten Sitzung hat der Stadtrat beschlossen, die Städt. Milchzentrale an den Bad. Molkerei­verband Karlsruhe zu verkaufen, da mit dem ministeriellen Zwangszusammenschluß des mittelbadischen Verbrauchergebiets eine Erweiterung der Städt. Milchzentrale nötig geworden wäre; denn nach den neuen Satzungsbestimmungen sind sämt­liche Zentralen innerhalb des Zusammenschlußgebietes ge­zwungen, alle jeweils erzeugte und angelieferte Milch ab­zunehmen, und sofern sie nicht als Frischmilch an den Ver­braucher abgeführt werden kann, ist sie als Butter und Milch­produkte zu verarbeiten. Bisher nahm dagegen die Milch­zentrale nur soviel Milch ab, als sie absetzen oder verarbeiten konnte. Jetzt werden aber die Milchzcntralcn zu reinen In­dustrie- und Handelsbetrieben geprägt. Die Erfahrung der letzten Jahre hat aber gezeigt, daß jeder Regiebetrieb bei größerer und freierer Betriebsgestaltung, wie es hier für die Städt. Milchzentrale nötig geworden wäre, außerordentlich teurer arbeitet, als ein privatwirtschastlicher Betrieb und um konkurrenzfähig zu bleiben, einen Aufwand von großen Mitteln nötig gemacht hätte. Unsere Stadtväter haben also das einzig richtige viele meinen, allerdings das erstemal getan, und den ganzen Regiebetrieb verkauft. Die Folge ist, daß sofort eine stärkere Belieferung von Milch einsetzte, die zur Absatzförderung eine Verbilligung von 2 Pfennig bedingte. Damit ist die Preispolitik noch nicht am Ende. Man spricht von weiterer Preissenkung bei gleichzeitiger ausreichender Versorgung der städt. Bevölkerung mit guter und frischer Trinkmilch.

Das Stadtgespräch der letzten Woche waren die okkulti­stischen Wunder des Hellsehers Tho Rahma im Colosseum. Irgendein Besucher schreibt ein Datum auf einen Zettel.

zurückgeben. Dieser tat es aber nicht und ließ sich überhaupt nicht mehr blicken. Nach Verfluß von etwa zehn Tagen schaute der Bauer nach. Der Tierheilkundige, der außerdem noch die Vermittlung eines Darlehens von 1215 000 Mark zu 4 Pro­zent versprach, kam aber immer noch nicht. Jetzt schrieb der Bauer ihm nochmals und rohte mit einer Anzeige. Daraufhin kam der Tierheilkundige mit seinem Gehilfen P. abends etwa um 7 Uhr. Man ging gleich in den Stall, löschte das Licht und sofort fielen Schüsse, zuckten Blitze und es krachte, als ob der Lebendige im Stall wäre. Seihst der Kohlrabenhaufen und der Melkstuhl wurden fliegend.Das haben alles die sieben bösen Feinde verursacht". Nach etwa 1)H Stunden fiel der Tierheilkundige zu Boden und stöhnte. Nachdem man ihn wieder auf die Beine gestellt hatte, fiel der Gehilfe um, auch er wurde von denBösen" gedrückt und auch ihm mußte man helfen. Jetzt wurde Licht gemacht und erklärtder Stall ist frei von den bösen Geistern, hier kommt nichts mehr herein". Ein Landjäger kam hinter den Schwindel und stellte einwandfrei fest, daß das Blitzen und Knallen, sowie das Fliegen der Kohlraben und des Melkstuhls von den Gei- sterbaunern gemacht wurde, um der Sache eine besondere Weihe zu geben.

Wangen i. A. (Schnee im Oberland.) Nachdem noch am Donnerstag im Allgäu frühlingsmäßige Witterung, die bei strahlendem Sonnenschein den Januar vergessen ließ, ge­herrscht hatte, stellte sich am Freitag der ersehnte Schnee ein.

Um das Nachtbackverbot

^ Stuttgart, 7. Jan. Die Abgeordneten Dr. Wider, Dr. Schott und Hirzcl von der Denschnationalen Volkspartei haben nn Landtag folgende Kleine Anfrage eingebracht: Das Nacht- backvcrbot verhindert, daß Bäckermeister der früh zur Arbeit gehenden Bevölkerung zeitig genug frisch gebackenes Früh­stücksbrot liefern können. Wo Bäckermeister, um den Be­dürfnissen ihrer Kundschaft nachzukommen, etwas früher mit dem Backen beginnen, werden ganz empfindliche Strafen über sie verhängt. Es ist ein Unding, ehrenwerte Angehörige eines Berufes zu bestrafen, die bestrebt sind, den Forderungen ihres Kundenkreises zu entsprechen. Wenn das Nachtbackverbot nur bis morgens 4 Uhr ginge, so würden die Bäckermeister im­stande sein, den Anforderungen der Bevölkerung Rechnung zu tragen. Man kann diesem Stand nicht verübeln, wenn es sich zurückgesctzt'fühlt, wo in Fabrikbetrieben aller Art Nacht­schichten überall zngclassen sind. Wir fragen das Staats­ministerium, ob es bereit ist, bei der Reichsrcgicrung dahin zu wirken, daß eine Aenderung des Nachtbackverbots in obigem Sinne im ganzen Reich dnrchgeführt wird und bis dahin alle Mittel anzuwenden, die wenigstens in Württemberg ein früheres Backen ermöglichen. Wir begnügen uns mit einer schriftlichen Antwort.

München, 8. Jan. Prinz Alfons von Bayern, nächst dem Prinzen Ludwig Ferdinand das älteste Mitglied des Hauses Wittelsbach ist heute mittag kurz nach seiner Rückkehr vom Kirchgang einem Schlaganfall erlegen. Der Verstorbene stand im 71. Lebensjahr.

Düsseldorf, 8. Jan. Vor dem Verlagsgebäude der kommu­nistischen ZeitungFreiheit" kam es am Sonntag nachmittag zu einer Schießerei zwischen Kommunisten und Nationalsozia­listen. Drei Kommunisten wurden verletzt. Die Polizei nahm 8 Personen fest.

/ Paris, 8. Jan. Wie Havas ans Barcelona berichtet, ist cs im Laufe des Sonntag abend zu Unruhen gekommen. In mehreren Stadtteilen ereigneten sich verschiedentlich Zusam­menstöße zwischen Radikalen und der Polizei. Ein Polizei­beamter wurde bei einer Schießerei getötet, mehrere Personen wurden verletzt. Gegen 21 Uhr zogen Manifestanten vor die Polizeipräfektur und warfen einige Bomben. Zwei Chauffeure wurden verletzt. Manifestanten drangen auch in eine Garage ein und bemächtigten sich mehrerer Automobile.

Paris, 8. Jan. Die Funkstation Marseille hat ein Not­signal des griechischen DampfersStratis" anfgefangen, der vier Meilen vom Kap Finisterre um sofortige Hilfe bat.

Moskau, 8. Jan. Die Telegraphenagentur der Sowjet­union veröffentlicht folgendes Dementi: Die in der Auslands­presse verbreiteten Mildnngen über eine Katastrophe des Sowjetlnftschiffes sind unzutreffend. Bei dem Luftschiff war nur die Benzinleitung zu den Motoren gestört, wodurch die Motoren aussetzten. Das Luftschiff führte seinen Flug zu Ende und landete in der Nähe von Nishuinowgorod. Luft­schiff und Besatzung sind nicht beschädigt worden.

Um DeuWwndS kommeKds Wehrveefaffurrg

Reichskanzler v. Schleicher erklärte bekanntlich in seiner Neujahrsansprache vor dem Reichsprädenten, daß er hoffe, der deutschen Jugend im Rahmen der Miliz das Recht zu wehr-

Tho Rahma auf der Bühne fährt sich mit der Hand über die Augen, läßt die Augenlider fallen, bis er dann plötzlich halb imTrance-Zustand" einen Bericht über die Geschehnisse, die zu diesem Datum gehören, dem erstaunten Publikum vorsagt. Der Leichtgläubige staunt Banmklötze; der Zweifler aber wittert dahinter einen Trick, hinter den man nur noch nicht gekommen ist. Und er hat recht behalten. Tho Rahma ist vorgestern aus Karlsruhe abgereist er gastiert jetzt in Stuttgart und heute ist seine Blamage schon so offenkundig, daß die Zeitungen sogar üher ihn schimpfen. Am 28. Nov. ist das dreijährige Kind der Familie Springer spurlos ver­schwunden. Die polizeiliche Untersuchung erbrachte die An­nahme, daß das Kind beim Uebergang über den Mühlwiesen­bach ertrunken und in die Alb abgetrieben worden war. Tho Rahma, dasokkultistische Wunder", aber erklärte in seiner letzten Vorstellung, das Kind liege vcrschart in einer Wiese bei Rüppur. Diese Hellseherei gab natürlich den Anlaß zu den unglaublichsten Gerüchten. Heute ist aber die Seifenblase geplatzt, der Schaum ist abgestanden, die ganze Hellseherei samt ihrem Obermeister Tho Rahma ist blamiert, die Leiche des Kindes ist heute in der Alb beim Kühlen Krug ausgefun­den worden. Das entrüstete Karlsruhe fragt nach Polizei- Verboten gegen solche Blufferei. Wer sagt ihnen aber, daß sie ausgerechnet ihr gutes Geld für solch zweifelhafte Hell­seherei anlegen sollen.

Da ist eine Ausgabe für eine Karte insRest" schon besser angebracht. Paul Wegener spielt dort in dem vaterländischen GroßfilmMarschall Vorwärts" die Rolle des alten Haudegen Blücher in ganz grandioser Weise.

Im Theater verspricht der Sonntag und Mittwoch abend ein musikalisches Ereignis ersten Ranges zu werden. Proscsior Hans Pfitzner ist in Karlsruhe eingetroffen, und hat die Proben zu seinem MusikdramaDer arme Heinrich" persön­lich übernommen. Unter seiner Leitung wird das Werk am Sonntag abend in neuer Einstudierung und Ausstattung anf- gcführt. Darauf wird Hans Pfitzner am Mittwoch, den ln Januar, das fünfte Sinfoniekonzert des Bad. Landestheaters leiten. Zur Aufführung gelangen die 8. Sinfonie von Beet­hoven und das Beethovcnsche Klavierkonzert, gespielt von Alfred Hoehn. Den Abschluß bildet die Käthchenmusik von H. Pfitzner. Das Konzert dürfte den Höhepunkt des Karls­ruher Konzertwinters darstellen. so.

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