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Bericht des Kapitäns
v- Paris, 4. Jan. Die Nachrichten über den Verlauf des Brandes an Bord des Dampfers „Atlantigue" lausen ziemlich spärlich ein. Einer Meldung aus Cherbourg zufolge befindet sich der Kapitän der „Atlantigue", Schoofs" unter den Geretteten, die der holländische Dampfer „Achelles" heute abend in Cherbourgh gelandet hat.
Kapitän Schoofs soll zu dein Unglück erklärt haben, um 8.36 Uhr auf der Höhe von Guernsey habe die Nachtwache ihm gemeldet, daß in einer Kabine erster Klasse Feuer ausgebrochen sei. Sofort sei die Alarmvorrichtung in Tätigkeit gesetzt worden, und man habe sich um die Löschung des Feuers bemüht. Der sehr leicht brennbare neue Lack habe dein Feuer reichlich Nahrung geboten und die Flammen hätten auf die übrigen Kabinen übergcgriffen, sodaß bald das ganze Erste- Klasse-Deck in Brand stand. Der Funkentelegraphist habe versucht, Hilfe herbeizurufen, aber die Funkstation sei vollkommen vergualmt gewesen. Um 6 Uhr früh habe man auf jede Hoffnung zur Rettung des Schiffes verzichten müssen. Als die Besatzung die Rettungsboote bestieg, sei ein Boot umgeschlagen, und die Insassen seien ins Meer gestürzt.
Bericht vom Motorschiff „Ruhr" über die Rettung von Schiffbrüchigen der „Atlantigue"
vv. Hamburg, 4. Jan. Der Kapitän des Hapag-Motor- schiffes „Ruhr" hat der Direktion der Hapag telegraphiert, erhübe in den Morgenstunden des Mittwoch den 40 000 Tonnen großen Dampfer ^Atlantigue" brennend bei Dornseh augetrof- fen. Eine telegraphische Verbindung mit der „Atlantigue" sei nicht herzustellen gewesen. Motorschiff „Ruhr" habe sofort auf die „Atlantigue" zugehalten, und als es au der Uusall- stelle angekommen sei, sämtliche Rettungsboote ausgcsctzt. Es sei gelungen, die im Dunkeln treibenden vollbesetzte»» Boote des französischen Dampfers zu bergen und die Schiffbrüchigen an Bord der „Ruhr" zu nehmen Es habe frischer Westwind, grobe See und hohe Dünung geherrscht. Insgesamt hätten von der „Ruhr" 86 Man»» gerettet werden können. Als in den Mittagsstunden keine Schiffbrüchigen mehr zu entdecken gewesen seien, habe Motorschiff „Ruhr" die Reise nach Cher- boiirgh fortgesetzt, um dort die Geretteten der „Atlantigue" zu landen.
Ein zweiter deutscher Dampfer am Rcttungswerk beteiligt
vv. Paris, 4. Jan. Wie Havas aus Cherbourgh berichtet, sollen noch etwa 70—80 Mann der Besatzung des in Brand geratenen Schiffes „Atlantigue" von dem deutschen Dampfer „Sierra Ventana" ausgenommen »vorder» sein, der nach Brest fährt. Die Zahl von 30 Vermißten wird noch immer als wahrscheinlich angegeben.
Der Dank der französischen Regierung für die Rettungsarbeiten der „Ruhr"
vv. Paris, 4. Jan. Im Aufträge des französischen Ministerpräsidenten hat der Minister für die Handelsmarine, Leo»» Meyer, der Besatzung des Motorschiffes „Ruhr" den Dank der französischen Regierung für die beim Brande der „Atlantigue" geleisteten Rettnngsarbciten ausgedrückt. Ferner hat der Minister für die Handelsmarine den deutschen Botschafter gebeten, der Reichsregierung den Dank der französischen Regierung zn übermitteln.
Die grotzer» Schiffsbrände der letzte« Jahre
Den gewaltige Brand, der dem 40 000 Tonnen-Dampfer „Atlantigue" der Compagnie de Navigation Sudaltantigue auf offener Sec zum Verderben wurde, ruft die Erinnerung an ähnliche Katastrophen wach, denen in den letzten Jahren Schiffe und oft auch Menschenleben zum Opfer fielen. Im Frühjahr 1929 brannte der 46000 Tonnen-Dampfer „Europa" des Norddeutschen Lloyd kurz vor seiner Fertigstellung inwendig aus und wurde schwer beschädigt. Noch nicht ein Jahr später verfiel der Lloyddampfer „München" dem gleichen Schicksal. Er hatte eben am Neivyorker Pier angelegt und seine Passagiere gelandet, als eine Feuersbrunst an Bord aufkam, die das Schiffsinnere vollständig vernichtete. Zwei Menschen kamen bei dem Brande ums Leben. Acht Personen wurden schwer verletzt. Besonders grauenhaft in seinen Folgen war ein Schiffsbrand, dem im Mai 1930 115 Pilger zum Opfer fielen, die sich auf der Wallfahrt nach dem Heiligen Lande befanden. Sie waren an Bord des französischen Dampfers „Mas", der im Roten Meer von einer Feuersbrust heimgesucht wurde. Gegen Kapitän und Besatzung wurde später der schwere Borwurf erhoben, daß sie nicht alles getan hätte»», um eine Rettung der Unglücklichen herbeizuführen. Noch im vergangenen Frühjahr fiel ebenfalls ein französischer Passagierdampfer einer Brandkatastrophe znm Opfer. Der „Georges Philippar" wurde mitten im Golf von Aden von dem Unglück betroffen. Unter den 52 Passagieren, die in den Flammen umkamen, befand sich der französische Reiseschriftsteller Albert Londres.
äus Llaül unc> L.SNÜ
Zum Erscheinungsfest 1938
Als der verstorbene Pfarrer Busch in Frankfurt a. M. gerufen wurde, eine im Zirkus Sarrasani bedienstete, der Tuberkulose zum Opfer gefallene Indianerin zur letzten Ruhe zu geleite»», fand er sich vor eine unlösbare Aufgabe gestellt: aus aller Herren Länder zusammengewürfelt war die ungewöhnlich zahlreiche Trauergemeiiidc und dreißig Sprache»» hätten nicht genügt, »venu er sich hätte allen verständlich machen »vollen. Auch die deutsche oder englische oder französische Sprache verstanden die meisten nur ganz mangelhaft. Daraus erklärt es sich auch, daß die Aufmerksamkeit während seiner Rede zu wünschen übrig ließ. Denn auch der Brauch des Stilleseins auf dem Gottesacker war diesen Kindern der Natur unbekannt: vertreiben sie doch in ihrer Heimat die Geister der Abgeschiedenen gerne durch Lärmen. Erst als Busch den Namen „Jesus" aussprach, wurde es ganz stille: von ihm hatten alle schon gehört und tvareu begierig, weiteres von ihm zu erfahren: und ob sie auch die Worte nicht verstanden, schon der Tonfall der Stimme, die von Jesus sprach, sagte ihnen genug. Alles ivar sichtlich gespannt, bis dieser Name wieder ausgesprochen werde. Woher kommt das? Weil im Jesusnamen gesegnet sind alle Völker! Der Hindu mit den grausamen Gewohnheiten seiner Götzenfeste, der Buddhist mit seiner willenlosen Apathie, der Moslem mit 'einer sexuellen Zerfahrenheit, der Fetischanbeter mit seiner sinnlosen Zauberei: sie alle spüren, daß es zivar unter den Christen zahlreiche Unwürdige gibt, daß aber Jesus selbst der große Meister ist, der die Menschen nicht verderbe»», sonder»» selig machen will. Selbst die Agitatoren unserer Freidenker scheuen sich, diesen Namen anzutasten, obwohl sie in ihren Behauptungen von einer erstaunlichen Hemmungslosigkeit sind.
Es bewahrheitet sich hier eben das schöne Wort Augustins von der „anima uaturaliter Christian«»", d. h. von der Seele, die ihrer gain.n» Natur, ihrer ursprünglichen Anlage nach eine Christi»: »st. Deshalb fehlt es der Mission nirgends an innerlicher Anknüpfung. Es geht ihr da, wie wenn unser- e»ns in eine ganz fremde Stadt kommt. Da fragen wir uns auch vorher, ob wir in der Stadt denn niemand kennen: ob dort nicht ein Schulfreund, oder ein Geschäftskollege, oder ein Kompagnickamerad wohne, bei dem »vir Anschluß und Auskunft finden könnte»». Und »venu »vir einen solchen haben und ausfindig machen, dann ist es uns in dessen Stube und in dessen Begleitung ganz heimelig auch in der fremden, ungeheuerlichen Stadst So kann es die Mission auch machen: wenn sie irgendwo ihr Werk beginnt, so fragt der kühne Pionier, wo ist etwas Bekanntes. Und er findet: Achtung vor dem Eigentum der anderen, Achtung vor dem Leben, Treue zur. Sippe, Fragen nach Gott, und vor allem das, was schon Paulus als avgernein menschlich bezeichnend festgestellt hat, die starken Aeußerungen des Gewissens. Das sind alles Hände, die sich ausstrecken. Jcsum zu ergreifen. Und sobald die irrenden Heiden den Heiland gefunden Haber», spürt man deutlich, daß das Christseil» das richtige Format für die Seele ist. Da ist es ihr wirklich Wohl. Als wir an Silvester um Mitternacht still vom Gottesdienst heimgingen uuter dem Geläute unserer Glocken, da stand auf der Straße Jugend anderer Färbung, die schosse»», warfen Champagnerflaschen umeinander und gröhlten „Prosit Neujähr!", airsgesprochen, um die Gottesdienstteilnehmer zu ärgern und zu stören. Aber noch ihrem unschönen Geschrei spürte man es an, sie trauen selber der Wirksamkeit ihrer kulturellen Leistung nicht recht; ihre Seele fühlt sich in dieser Verlotterung nicht wohl. Es war gut, daß keine Polizei zur Stelle ivar, sodaß sich diese Ruhestörer ob der Aussichtslosigkeit ihres Unternehmens beschämt bald selber zurückzogen. Die aus dem Gotteshaus kommende, zahlreiche Jugend, die wußte jetzt um so fester, daß sie zu Jesus gehöre: das hat mir ein junger Mann, der sehr selten in die Kirche kommt, noch auf dem Heimweg anvertraut.
Das Christentum und seine Mission befindet sich in dcr Heimat und draußen in einem scharfen Kampf gegen Unglauben und Sektiererei: Schadet das? Nein. Es sind die schlechtesten Früchte nicht, an denen die Wespen nagen! gilt auch hier. Der scharfe Kampf ist nur ein Beweis, daß wir auf dem rechten Wege sind. Seien »vir deshalb in unserem Privatlebe»» noch strenger, ii» unserer Treue noch fester, in unserem Opferivillen noch unentwegter: und Tausende von armen Heiden werden durch unseren Glauben selig werden, heute au» großen Missionsfest. st. Z.
(Wetterbericht.) Der Hochdruck im Osten behauptet sich im weseutlicheu gegen das Vordringen der isländischen Depression. Für Freitag und Sarnstag ist zwar zeitweilig bedecktes, aber höchstens zu geringen Niederschlägen geneigtes Wetter zu erwarten.
Feldrennach, 4. Jan. In der gestern abend von Bürgermeister Schleeh in den Bürgersaal einberufenen Ver- sammmlung gab dieser zunächst an Hand der gesetzlichen > Bestimmungen Aufschluß über die Steuergutfcheine. Anschlie- ! ßend hieran gab er die gesetzlichen Bestimmungen über den ! Milchwirtschaftlicheu Zusammenschluß nördlicher württeinber- gischer Schwarzwald bekannt und stellte der Versammlung die Gründung einer örtlichen Vereinigung der Milcherzeugcr befürwortend anheim. Die Versammlung ist sehr ruhig verlaufen, wenn auch seitens der Versammlung wiederholt starke ' Bedenken gegen eine Gründung geäußert wurden und insbesondere die Befürchtung vorherrschte, daß der ganze Zusammenschluß lediglich eine Preisfrage auf Kosten der Erzeuger darstelle. Nach längerer Aussprache, in der der Versammlungsleiter besonders darauf hinwies, daß es sich bei dem Zusammenschluß lediglich um Milch erzeug er handle, die nur dadurch ihren Einfluß geltend machen könnten, wenn sie sich rechtzeitig zusammenschließen und eine Vereinigung gründe»», und daß ein evtl, späterer zwangsweiser Beitritt > mit Nachteilen verbunden sein könne, wurde eine örtliche Ver- > eiuigung gegründet. Der Vorsitzende und der Ausschuß sollen erst in einer späteren Versammlung gewählt werden.
Ver Sbeearrttsbezirk Neuenbürg im Jahre 1932
(Nachdruck, auch auszugsweise verboten!)
Neuenbürg, 2. Januar iwä? .
Ein hartes Jahr liegt hinter uns. Die stetig ansteigend^ Wirtschaftskrise hat den Obcramtsbezirk besonders hart .betroffen. Aus einem früher gut fundierten Bezirke ist ein von ! der wirtschaftlichen Not und ihren Auswirkungen befände' stark betroffener geworden. Die fortschreitende Verschlechte rung der Absatzmöglichkeiten in der Forstwirtschaft und derer Hauptabnehmer, der Sägeindustrie, die zeitbedingter» Absatzstockungen anderer Industriezweige und vor allem die Aus- c Wirkungen des nahezu katastrophalen Rückganges der Schmuck- « warenindnstrie iin benachbarten Pforzheim, in der ein großer , j Teil der Bezirkseinwohnerschaft Beschäftigung findet, führten I c zu einer Erwerbslosenziffer, wie sie wohl in keinem anderen ! » Oüeramt anzutreffen ist. So »vurde die Frage der Arbeits- l beschaffnng zur vornehmste»» und wichtigsten des Jahres. Es ! ist daher mit Genugtuung festzustellen, daß es gelungen ist, 1 daß dem Bezirk Neuenbürg Not st andsar beiten im. ! Rahmen des Rcichs-Arbeitsbeschaffungsprogramms in einem l Umfang zugeteilt wurden, der weit über den durchschnittlichen 2 Verteilungssatz hinausgeht. Außer einer Anzahl kleinerer Arbeiten sei hier vor allem der bereits begonnene Bau des ' d zweiten Loses der Kleinenztalstraße genannt, das Lei einer r Neubaulänge von etwa 5 Kilometer von einem UnternehmeLu des Bezirks ausgeführt tvird. Obwohl bereits außerhalb dest. Oberamtsgrcnzen liegend, gelang es, 25 Prozent der Belegschaft für arbeitslose Angehörige des Bezirks Neuenbürg»; sicherzustellen. Größere, teilweise sehr umfangreiche Notstand^.',: arbeiten sind ferner der bereits beendete Neubau der oberes Enzbrücke in Höfen, der schon begonnene Umbau der Enz-Eyach» Brücke, die Erbreiterung deN Staatsstraße von dort nach Dobel auf eine Länge von 4,5 Km. und die im Sommer durch- geführte umsangreiche Verbesserung der linksseitigen Eyach- ,» talstraße. Alles sehr umfangreiche Arbeite»», denen gleich zu -P Beginn des neuen Jahres die Erbreiterung der Staatsstraße sti Dobel—Herrenalb auf 3,5 Kilometer Länge und die Erbreite- li rung der Staatsstraße Wildbad—Enzklösterle auf 6 Km. Länge !st folgen wird. Nach Mitteilungen des Arbeitsamts Pforzheim H wurden im Oberamtsbezirk Neuenbürg im Jahre 1932 ins- n gesamt 16 Notstandsarbeiten durchgeführt mit 63 610 Tage- gl werken, einer Förderung von 183 510 Mk. und einem Gesamt- p, kostcnbetrag von 527 158 Mk. Von diesen Notstandsarbeiten st; sind zurzeit noch 10 in Ausführung mit 35160 Tagewerken, r» einem Förderungsbetrag von 79 460 Mk. und einem Gesamt- w kostenbetrag von 377 240 Mk.
Der Freiwillige Arbeitsdienst brachte neben st, erheblicher Arbeitsbeschaffung auch sehr schätzenswerte Förde- st, rungsbeträge in den Oberamtsbezirk. Im ganzen Oberamts- lh, bezirke wurde»» insgesamt 37 Maßnahmen des FAD. durch- D geführt mit zusammen 190145 Tagewerken, einer genehmigten n Förderung von 361 455 Mk. und einem Gesamtkostenaufwand von 448371 Mk. 23 dieser Maßnahmen stehen zurzeit noch in F( Ausführung mit zusammen 141691 Tagewerken, 266 675 Mk. ä Förderung und 324 974 Mk. Gesamtkosten. Bei der Nennung st des FAD. und seiner Arbeit sei hier vor allem seiner groß- zügigen Durchführung in Birkenfeld gedacht, des Straßennen- . Laues der Gemeinde Grimbach, der Kurvenvcrlegung an de» Straße Neuenbürg—Engelsbrand und all der vielen sonstige»- j Straßcnverbesserungen und Waldwegneubanten im Bezirke, ' deren einzelne Nennung hier der zur Verfügung stehende Raum nicht gestattet. . i -
Für das Jahr 1 933 ist für den Bezirk Neuenbürg ein Arbeitsbeschaffungsprogramm von nicht weniger als 33 neuen Arbeiten des FAD. bzw. Notstandsarbeiten mit -- ,
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Oer Kaiserwalzer
EinRornanausOesterreichvonH. Kayler.
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Tessc» verließ die Küche.
Pspi wischte sich den Schweiß von der Stirn.
*
Baron Jaromir Marosch saß in dem gemütlichen Herrenzimmer des Schlosses, das mit schweren, altdeutschen Möbeln ausgestattet, mit prächtigen alten Meistern an den Wänden geschmückt war, vor seinem Wein.
Er war allein mit seinen Gedanken.
Da sah er den schlanken, aufrechten Alexander über den Hof gehen.
„Bildschöner Mann!" gestand er sich. „Wie er da geht! Könnt' ein Kaiser nicht besser schreiten!"
Wie kam der Alexander dazu, seinen Dienst zu quittieren? Was fiel ihm ein, die Verwalterstelle zu nehmen?"
War ja arm, der Battenberger!
Aber er hatte reiche Förderer und Freunde. Keiner wußte, woher er stammte, wer sein Vater, seine Mutter gewesen. Man ahnte zwar, aber wagte es nicht auszusprechen.
Der Name Alexander von Battenberg verriet viel!
Graf Marosch klingelte dem Diener.
„Geh' zum Herrn Verwalter" sagte er zu dem Ein- rretenden, „. . und frag ihn halt, ob er mit mir noch ein Stände! plauschen möcht!"
Der Diener ging und kam mit Alexander zurück.
Er begrüßte den alten Grasen herzlich und nahm ihm gegenüber Platz.
Sie unterhielten sich über die mannigfachsten Dinge
und Graf Marosch stellte erfreut fest, daß es Alexander ernst mit seiner Aufgabe nah»»».
Mit klaren Augen hatte er sich ein Bild des ganzen Besitzes gemacht. Offen sprach er sich über alle Dinge aus, die nach seinem Gefühl nützlich zu tun wären und seine l kluge, besonnene Art gefiel dem alten Herrn.
Er wurde sichtlich munter und ging auf alles ein, er, der sich Jahre lang nicht mehr um den Besitz gekümmert, der alles in Tessas Hand gelassen hatte.
„Spielens Schach?" fragte Marosch plötzlich.
„Ja und sehr gern dazu!"
„Alsdann wollen wir eine Partie spielen!" sagte der alte Herr fröhlich und der Diener brachte das Schachbrett und baute die Figuren auf. Der alte Marosch war ein gewitzter Spieler und er brachte Alexander gleich in verzwickte Situationen. Aber der behielt die Ruhe. Er erzielte durch einen Damenaustausch den Ausgleich.
Dann entzückte er den Grafen durch ein geradezu vollendetes Bauernspiel.
Mitten im Spiel trat plötzlich Tessa ein.
Sie grüßte recht freundlich, wie Graf Marosch erfreut seststellte, und bat um die Erlaubnis, sich ein wenig zu ihnen setzen zu dürfen.
Sie las in einem Buche.
Aber ihre Augen glitten immer wieder zum Spielbrett. Man sah es ihr förmlich an. daß es ihr in den Fingern zuckte, den oder jenen Zug zu tun.
Alexander gewann das Spiel. --
Der Graf sah ihn voll Hochachtung an.
„Ein ganz Gerissener sans, Herr von Battenberg!"' lachte er.
Alexander schüttelte den Kopf.
„Nein, nein, Herr Graf, der Turmzug hat Sie um die Chance gebracht."
Dann fügte er hinzu: „Ich hätte eine Bitte an Sie,
Herr Graf!"
„Redens nur!" , M
„Nennen Sie mich nicht mehr Herr von VattenWpwp, ^ Erstaunt sahen ihn zwei Augenpaare an. stck -
„Ja . . . aber wieso denn net?" ' ß
„Nennen Sie mich . . Herr Alexander! Das ist «m lieber. Ich hasse den Namen Battenberg. Ich trage und weiß nicht wärum. Ich bin im MilitärivaisenhaUs.- großgezogen worden, weiß nichts von Vater und Mutter, , dann wurde ich Fähnrich. Ich bekam vom Kaiser den,), Rang eines Barons von Battenberg. Die Battenbsrger »' sind eine große Fürstenfamilie, sie sitzen auf Königs- ^ thronen, auf Fürstensesseln . . . aber ich kann mich nicht's als ein Battenberger fühlen, solange ich nicht weiß, wer meine Eltern sind." " ^
„Haben Sie nie darnach geforscht, Herr . . . Alexan- ; der!" fiel Tessa mit ihrer klangvollen Stimme ein. »
„Immer habe ich darnach geforscht! Ich war beim s Kaiser in Audienz, ich »veiß es noch wie heute, die Majestät hat mich in Ungnade entlassen, dann war sie wieder s sehr freundlich, aber Aufschluß habe ich nicht erhalten. Jetzt habe ich's aufgegeben, aber aus dem lauten Leben ^ hat's mich gedrängt . . . Sie dürfen mir glauben, daß es « mir eine Freude ist, hier zu arbeiten." i
Die beiden Menschen sahen ihn dankbar an. j
„Sie sind uns willkommen!" sagte Tessa. „Aber jetzt > spielens mit »nir eine Partie, wenn Sie noch mögen." ^ „Herzlich gern!"
Er saß ihr gegenüber und immer, wenn sie lange über- , legte, welchen Zug sie tun müsse, da hatte er Zeit und > Muse, das schöne, eigenwillige Antlitz näher zu betrachten. » Sie war schön, nicht die statuenhafte, marionettenähn- ' liche Schönheit, die er so oft in der Aristokratie des Landes gefunden hatte, nein, in dem Antlitz pulsierte das Leben. TportieNuna koiain