Begräbnisse. Die katholische Stadtpfarrei Neuenbürg ver- zeichnete die Taufe von 6 Kindern (davon 2 aus Birkenfeld), die Trauung von 2 Paaren (davon 1 aus Conweiler) und das Begräbnis von 7 Erwachsenen (davon 2 aus Birkcnfeld, 1 aus Gräsenhausen und die übrigen von answärts).

Leider brachte auch das vergangene Jahr Unfälle ver­schiedenster Art mit tödlichem Ausgang. Am 23. August ver­unglückte beim Friedhof ein Motorradfahrer ans Höfen töd­lich und am 12. Oktober erlitten zwei Stadtbewohner in der Nähe von Birkenfeld einen gefährlichen Kraftwagenunfall, dessen Auswirkungen Obersekrctär Hojer wenige Tage darauf zum Opfer fiel. Ein Kraftwagenunfall im Albtal am 23. Ok­tober brachte schweres Leid über eine hiesige Familie. Am selben Tage starb im Bezirkskrankenhaus Matthäus Fessele, ein betagter Bürger der Stadt, an den Folgen der bei einem Sturze erlittenen inneren Verletzungen. Unterhalb des Bahn­hofes stürzte am 14. Juli ein Postschaffner aus Wildbad aus dem fahrenden Zug und erlitt tödliche Verletzungen; nahe der Stelle, an der im April ein sunger Bezirksangehöriger unter den Rädern des Zuges Selbstmord verübt hatte. Bei einem am 15. Oktober durch Wagenentgleisungen beim Hanptbahnhof hervorgerufenen Betriebsunfall entstand glücklicherweise keiner­lei Personenschaden.

Von größeren Veranstaltungen und Tagungen in den Mauern der Oberamtsstadt sei vor allem die Amtsvcrsamm- lung des Bezirkes am 30. Mai genannt, in der Landrat Lempp über die Lage des Oberamtsbezirkes aufschließend berichtete. Der ebenfalls im Mai hier abgehaltene Verbandstag des Lan­desverbands der Waguermeister von Württemberg und Hohen- zollern brachte lebhaften Fremdenverkehr. Hier wäre auch noch eine Bezirksversammluug des Verbandes der Landwirt­schaftlichen Genossenschaften zu nennen, ebenso eine Versamm­lung des Waldbesitzerverbandes und eine seitens der Ober- amtsverwaltnng einberufene Versammlung der Ortsvorsteher und aller anderer am freiw. Arbeitsdienst interessierten Kreise, in der Direktor Schnaithmann vom Arbeitsamt Pforzheim grundlegende Ausführungen über Liesen neuen Weg der Ar­beitsbeschaffung gab. Gerade diese Versammlung wurde zum Ausgangspunkt zahlreicher Maßnahmen des Arbeitsdienstes im Oberamtsbezirk. Die Gesundheitsansstellnng am Schluß des Jahres fand seitens der Einwohnerschaft reges Interesse. Ein besonderes Gepräge gaben dem politischen Leben die im Jahre 1932 stattgefnndenen Reichs- und Landtagswahlen. Es gab Zeiten und Vcrsammlungstage, an denen die politische Erregtheit der Oeffentlichkeit bis zum Höchstmaße des Erträg­lichen stieg.

Neben der Auflösung des Siedluugsvercins, der den Zeit- Verhältnissen und einer bedeutend verschärften Gesetzesbestim­mung zum Opfer fiel, brachte 1932 die Neugründung eines Arbeiter-Sportvereins und dem Fußballverein auf seinem Sportplatz im Breiten Tal die Neuerstellung eines Geräte- und Umklcidchauses, das mit weitgehendster Materialbeihilfe der Stadt von Mitgliedern des Vereins selbst erstellt wurde.

Auch Personalveränderungen brachte das Jahr 1932. Der langjährige Vorstand des Finanzamts, Reg.-Rat Mangold, trat am 1. Aug. in den Ruhestand, nachdem bereits am 1. Juli der zweite Beamte des Finanzamtes, Regicrungsrat Eberle, nach Aalen versetzt worden war. Der neue Finanzamtsvor­stand, Regicrungsrat Müller, trat bereits mit einem begrü­ßenswerten Vorträge über Steuergutschcine und sonstige Steuerfragen mit der Oeffentlichkeit in Fühlung. Der Gegenrechner der Oberamtssparkasse, Karl Schumacher, folgte einem Rufe als Sparkassendirektor nach Vaihingen an der Enz. An seine Stelle ist, wie schon erwähnt, Ratschrei­ber Schäfer getreten. In der evangelischen Kirchengemeinde hat Dekan Dr. Megcrlin nach nahezu einjähriger Krankheit sein Seelsorgeamt wieder angetreten und der katholischen Kirchengemeinde brachte das Jahr 1!L2 mit seinem Beginn in Stadtpsarrcr Joseph Ruf einen nciren Seelsorger.

Wie von Brandfällen (mit Ausnahme eines kleinen Küchenbrandes am 10. Januar) blieb Neuenbürg im Jahre 1932 auch von eigentlichem Hochwasser fast ganz verschont. Wohl führte die Enz mehrmals starkes Wasser, so gleich am 4. Januar infolge überraschender Schnecschmelze, am 10. Mai und namentlich am 24. Oktober und am 24. November infolge starken Regens, aber nie an diesen Tagen ist sie über ihre Ufer getreten und nirgends hat sie Schaden augerichtet. Ueber- hautzt machte die Witterung im vergangenen Jahre sonder­bare Sprünge. Der 2. Januar verzeichnete noch 14 Grad Kälte, in der folgenden Nacht schlug das Wetter um, es folgte starker Regen nnd starkes Anschwellcn der Enz. Die Nacht vom 7. Januar wieder brachte starken Sturm mit Regen und gegen Ende des Monats wurde es wieder ziemlich kalt, dann zeitweise wieder warm bis zum 11. und 12. Februar, der die höchste Kälte des Jahres mit minus 18 Grad brachte. Am 15. und 16. schlug das Wetter wieder um und blieb wechselvoll bis zum Ende des Monats. Der 9. März brachte wieder starken Schneefall und der 12. März nochmals 12 Grad' Kälte. Erst am 10. Mai verabschiedete sich der Winter mit leichtem Regen und Schneefall. Sonderbarerweise wurde der ganze noch im März gefallene Schnee fast durchweg von der Sonne zum Verschwinden gebracht. Auch der dafür vom Volksmund verheißene gewitterreiche Sommer blieb aus. Der 29. Juni, der 14. Juli, die Nacht vom 13. auf 14. August und vom 22. auf 23. August brachten Wohl Gewitter, die aber nirgends zu schweren Störungen führten, mit Ausnahme des Gewitters vom 14. Juli und dessen nachfolgendem Sturm, der am Unteren Sägerweg aus freier Strecke und Lei der Flohr'schen Fabrik mehrere Bäume zum Umsturz brachte. Im benach­barten Nagoldtal weiß man allerdings über den Gewitter­sommer 1932 anderes zu erzählen, und unser Oberamtsbezirk scheint nur Glück gehabt zu haben. Allerorts ist für 1932/33 auch ein strenger Winter prophezeit worden. Bis jetzt hat das Wetter selbst alle Vorhersagen widerlegt und auch das neue Jahr zeigte bisher noch keinerlei Neigung zu Schnee und Eis. Wenn die Unglücksjahr-Unkerei für 1933 denselben Reinfall erleben sollte, wie die der Wetterpropheten des Jahres 1932, so könnte ja unter Umständen noch einmal alles anders kommen als man denkt und fürchtet. cd-

Calmbach im Zeichen der Wirtschaftskrise

Calmbach, 3. Jan. Auch unsere Gemeinde hat ein hartes und sorgenschweres Jahr hinter sich. Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise lasten in einem Maße auf der Gemeindever­waltung, auf den Geschäften und den Beschäftigten, daß eine starke Dosis Optimismus dazu gehört, an eine baldige Besse­rung der allgemeinen Lage zu glauben. Wenn auch die Groß­betriebe durch den anhaltenden Auftragsmangel erfreulicher­weise nicht völlig zum Erliegen kamen, so stand die Freguenz derselben beinahe ausnahmslos im Zeichen der Kurzarbeit, Zwei Tage Arbeit, vier Tage aussetzen. Das war die Losung der Beschäftigten. Dieser Umstand wirkt sich sowohl in steuer­licher Hinsicht als auch in wirtschaftlicher Beziehung auf die Lage der Gemeinde geradezu verheerend aus. Die Not der zahlreichen Kurzarbeiter ist in vielen Fällen zur Unerträglich­keit gesteigert worden. Gleiches muß von den Kleingewerbe­treibenden, die auf" den Absatz am Platze angewiesen sind, ge­sagt werden. Für dieses Jahr liegt bis heute noch kein ein­ziges Baugesuch vor. Dabei lasten die Steuer- und sonstigen Abgaben in unverminderter Schärfe auf den Geschäftsleuten. Die Gemeindeverwaltung sucht wo irgend möglich Notstands­arbeiten durchzuführen und auch einzelne Härten zu mildern; überall und umfassend einzugreifen ist jedoch bei dem ernsten Stand der Gemeindefinanzen unmöglich. Es ist nur zu wün­

schen, daß im Laufe dieses Jahres ein günstiger Umschwung eintritt, der die Aufträge mehrt, die Beschäftigtenzahl wieder hebt und dadurch auch die Betriebe in den Stand versetzt, sich wieder zu erholen, denn zu keiner Zeit wie gerade jetzt trat die Tatsache so sehr in Erscheinung, daß Arbeitnehmer und Arbeitgeber auf Gedeih und Verderb auseinander angewiesen sind. Ein Gutes hat die böse Zeit sie überbrückt Stand nnd Standesdünkel. r.

Württemdsr§

Calw. (Vom Rathaus). In der Sitzung der Fürsorgeabteilung des Calmer Gemeindernts nahm vor Eintritt in die Tagesordnung Bürgermeister Gähner Gelegenheit, dem ausschcidenden Mitglied Dekan Roos herzlichen Dank für die allezeit hilfsbereite Mitarbeit zu sagen, und auch Frau Dekan Roos für ihre Mitarbeit in der öffentlichen Fürsorge zu danken. In anerkennenden Worten hob der Stadtvorstand das gute Zusammenarbeiten zwischen Dekanatamt und Stadtverwal­tung hervor und überreichte dem Scheidenden im Auftrag des Ge­meinderats eine von Kunstmaler Müller gefertigte Ociginalradierung. die Calwcr Stadtkirche darstellend. Dekan Roos dankte für die ihm zuteil gewordene Ehrung und hob hervor, das; er stets gerne mit­gearbeitet habe, er verbreitete sich dann eingehend über die Tätigkeit des Pfarrers in der FUrsorgekommission und schloß mit dem Wunsche, daß die Stadt Calw in Frieden durch die schwere Zeit kommen möge.

Bis zur Neubesetzung des Dekanatamts tritt Stadtpfarrer Her­mann in die FUrsorgekommission ein. Die Fürsorgcabteilung bestimmte noch für diesen Monat eine unentgeltliche Abgabe von Briketts und Koks an Bedürftige.

Nagold. (Nächtliche Vorkommnisse). In den letzten Nächten gingen Langfinger um, die es auf Neujahrsfestbraten abgesehen haben. So wurde in einem Stall am Schloßberg ein Gänserich gestohlen. In der Nähe der Harzfabrik mußte ein 15 Pfund schweres Kaninchen dran­glauben. Montag nacht war wieder ein Dunkelmann unterwegs, der in der Emmingcrstraße ein Huhn mitlaufen ließ und noch die Unver­frorenheit besaß, dem Besitzer die Federn in Packpapier verpackt vor die Haustür zu legen. Ferner kam in der Neujahrsnacht ein Auto des Bezirks Herrcnberg in der Freudenstädter Straße vom Fahrweg ab und auf das Haus des Müllers Rapp zu. Einen Meter vom Haus entfernt muß der Lenker die Gefahr bemerkt und das Steuer herumgerissen haben, was zur Folge hatte, daß er an dem Moser- schen Stall durch seinen Anprall Türe und Riegelwand eindrückte. Das Rätselhafte ist jedenfalls, daß das Auto nach dieser Leistung noch funktionierte und mit dem Fahrer, dessen Nummer jedoch erkannt ist, von dannen fuhr.

Vaihingen a. E. (Ein Opfer der wirtschaftlichen Verhältnisse.) Am Neujahrstag nachmittag hat sich ein hiesiger Geschäftsmann durch Erhängen das Leben genommen. Die wirtschaftlichen Verhältnisse und die allgemeine Notlage lasteten schon seit längerer Zeit schwer auf ihm, so daß sich Anzeichen von Schwermut zeigten, die nun den völligen Zusammenbruch herbeifllhrten.

Leonberg. (Die Finanznot Leonbergs.) Gestern fand im Gast­haus zumOchsen" eine äußerst stark besuchte Versammlung des Gewerbe- und Handelsvereins statt, zu der auch die Vertreter des Oberamts erschienen waren. Amtsverweser Diebold sprach über die Finanzlage der Stadt und entwickelte mit klarer Offenheit anhand von Zahlen ein Bild der bitteren Wirklichkeit. Eine sehr lebhafte, ernste Aussprache setzte vor allem über die Schuldfrage ein, denn der Bürger kann nicht verstehen, wie es soweit kommen konnte. Zur Deckung wurden keine neuen Vorschläge gemacht, sodaß es vorerst bei den notverordneten Maßnahmen bleibt.

Heilbronn. (Hungermarsch nach Hannover.) Der bereits äuge- kündigte Hungermarsch ist von 60 ausgesperrten Arbeitern der Glas­hütte Heilbionn AG. gestern angetreten worden. Die Polizeidircktion Heilbronn hat aus die ernsten Gefahren, die ein solcher Manch bringen kann, aufmerksam gemacht. Denn die Teilnehmer sind mittellos und hoffen, sich durch Unterstützungen von den Berbandskollegen in den Städten und Inanspruchnahme der Obdachlosenhilfe ufw. durch­schlagen zu können. Die Familien der Verheirateten sind hier zurück­geblieben.

Sondelfingen, OA. Urach. (Ueberfall auf den Sondelfinger Post- agcnten.) Als Postagent Jakob Hörz am Montag abend um 7 Uhr sich auf seinem täglichen Botengang von den 6.50 Uhr Zügen zu feiner Behausung befand, wurde er an einer häuserfreien Stelle des Ortes (an den Linden) von einem Manne überfallen und in die Seite gestochen und zwar so stark, daß er eine 6 Zentimeter lange, aller­dings nicht lebensgefährliche Wunde davontrug. Der Ueberfallene konnte sich unter Aufbietung aller Kräfte gerade noch nach Hause schleppen, wo er jedoch sofort ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen mußte. Der Täter hat nach Verübung seiner hinterlistigen Tat sofort das Weite gesucht, ohne irgend eine weitere Notiz von seinem Opfer zu nehmen. Man nimmt allgemein an, daß es sich bei der Tat um einen Racheakt handelt. Hörz ist nämlich Vorstand des Darlehens- kassenvercins und mußte in dieser Eigenschaft in letzter Zeit verschie­denen säumigen Zahlern Mahnbriefe ins Haus schicken. Der Ueber­fallene glaubt nun, einen dieser rückständigen Zahler als den Täter erkannt zu haben. Die polizeiliche Untersuchung wird eine Aufklärung des Falles bringen.

Sondelfingen, OA. Urach. (Der Ueberfall auf den Postagenten.

Der Täter erkannt, aber noch nicht gefunden.) Wie berichtet, wurde gestern abend der hiesige Postagent Jakob Hörz von einem Mann im Dunkeln in die linke Seite gestochen. Der Gestochene erkannte unmittelbar nach der Tat den Verbrecher. Es ist der 64 Jahre alte verheiratete Hilfsarbeiter Georg Lutz von hier. Dieser hatte schon vorher gegen verschiedene Personen Drohungen ausgestoßen, und neuestens auch gegen den Postagenten Hörz, der zugleich Vorsteher des Darlehenskassenoereins ist. Lutz scheint mit dem Darlehenskassen­vereinübers Kreuz" zu sein, aus welchem Umstand das Attentat aus Hörz abzuleitcn ist. Lutz ist seit gestern abend verschwunden. Es wurde sofort nach der Tat die Polizei benachrichtigt, und es kamen auch gleich drei Landjäger von Metzingen und Mittelstadt, die die Suche nach dem Täter aufnahmen, bis zur Stunde aber ohne Erfolg.

Spaichingen. (Der Frittlinger Brandstifter verhaftet). Den mit größter Energie betriebenen Bemühungen der Landjägerbeamten ist es in Verbindung mit der Kriminalpolizei gelungen, den Frittlinger Brandstifter in der Person des 22 Jahre alten Karl Geiger zu er­mitteln. Der Täter ist in vollem Umfang geständig, die drei letzten Brände gelegt zu haben. Ein weiterer Brandsatz ist noch nicht aufgeklärt.

Oberdigisheim, OA. Balingen. (Billige Wegarbeit.) Die An­legung eines 125 Meter langen Waldweges wurde in Akkord ver­geben und zwar um 118 RM., während der Anschlag etwa 200 RM.

war. Der Stundenverdicnst wird hier wohl kaum mehr als 20 Pfg. betragen.

Die erste« Demonstrationen in Stuttgart

Stuttgart, 3. Jan. Nachdem der Burgfrieden in der Nacht vom Montag aus Dienstag abgelaufen war, veranstalteten die Kommunisten nnd die Nationalsozialisten bereits am Dienstag abend größere Kundgebungen in der Stadt. Die Kommunisten sammelten sich um 6 Uhr ans dem Marktplatz, von wo aus sie nach einer Ansprache einen Propagandamarsch durch die Stra­ßen unternahmen. Unterdessen hatten sich die Nationalsozia­listen am Fenersee gesammelt und marschierten nach dchn Karlsplatz, wo die SA.- und SS.-Formationen Aufstellung nahmen. Nach einer Ansprache des Gruppenführers Südwest, v. Jagow, erfolgte ein Vorbeimarsch, worauf sich die Kund­gebung auf dem Marktplatz auflöstc. Dank der Vorsorge der Polizei verliefen die beiden Kundgebungen ohne irgend­welche Störungen.

L-strtS UALkrieMSn

Barcelona, 3. Jan. In einem Privathause ist ein Bom­benlager entdeckt worden. Man hat 185 Bomben sowie Mate­rial zur Verarbeitung von Explosivstoffen gefunden.

Cincinnati, 3. Jan. In der kleinen Stadt Shelby brach in der Nacht zum Dienstag in einem Wohnhaus Feuer aus. Eine Mutter und ihre 5 Kinder fanden den Feuertod. Der Vater wurde zwar gerettet, hat aber so lebensgefährliche Ver­letzungen erlitten, daß an feinem Aufkommen gezweifelt wird.

Eia Bannführerbefehl der Berliner Hitler-Jugend

München, 3. Jan. (Eig. Meldung.) DerVölkische Be­obachter" veröffentlicht einen Befehl des Bannführers der Berliner Hitlerjugend. In diesem wird ungeordnet, daß aus Anlaß der Ermordung des 16jährigen Hitlerjnngen Walter Magnitz sämtliche Fahnen und Wimpel so lange mit Trauer­flor zu versehen seien, bis Adolf Hitler Führer des deutschen Reiches sei nnd die ermordeten Kameraden gerächt seien. Für den Bann Berlin II ist bis zum 15. Februar die Mitglieder­aufnahme gesperrt. Die Sperre soll die Möglichkeit geben, mit einem vollkommen überholten Organisationskörper den marxistischen Verbänden einen Kampf zu liefern, der ein Meucheln der Hitlcrjungen ein für allemal unmöglich mache.

Dank des Reichspräsidenten für die Neujahrsglückwünsche

V»'. Berlin, 2. Jan. Anläßlich des Jahreswechsels ist dem Herrn Reichspräsidenten wiederum eine Fülle telegraphischer nnd brieflicher Glückwünsche aus dem In- und Ausland zu­gegangen. Da die Einzelbeantwortung ihm nicht möglich ist, spricht der Herr Reichspräsident allen, die seiner freundlich ge­dacht haben, ans diesem Wege seinen herzlichen Dank und seine Erwidcryng der Glückwünsche aus.

Bor SV Jahre« starb der Organisator des frauz. Widerstands von 1871 gegen die Deutsche»

Leon GaMbettas Ballonanfstieg aus dem belagerten Paris am 6. Oktober 187(1 Oben links: Porträt Leon Gambettas, des großen französischen Staatsmannes, dessen Todestag sich zum- 50. Male jährte. Gambetta verkündete am 4. September 1870 den Sturz Napoleons III., entkam dann mittels Luftballons aus der belagerten Hauptstadt und ries als Diktator von Tours ans in flammenden Manifesten Frankreich zum Wider­stand gegen die Deutschen auf. Das Mißlingen der Befrci- ungsversuche und seine spätere Erklärung, daß die Rückgabe von Elsaß-Lothringen an Deutschland gerecht sei, untergrub seinen späteren Einfluß.

WMMK

Zuwachs für die deutsche Handelsflotte

Die beiden Doppclschraubenschiffe der HapagCaribia" undCordillera", die im kommenden Februar bczw. August für den Passagier- und Frachtdienst nach Mittelamerika eingestellt werden. Beide Schiffe haben eine Wasserverdrängung von 16 400 Tonnen und besitzen als Antriebskraft zwei 8zhlindrige Dieselmotoren, die 11000 PS. erzeugen