von Dr. König-Gießen über die deutschen Westlande. Reichsfinanzminister a. D. Dietrich gab in seinem Vortrag zunächst einen Ueberblick über die Entwicklungsgeschichte des Deutschtums und befaßte sich dann mit dem Schicksal der 10 Millionen zählenden deutschen Minderheiten der Nachfolgestaaten Oesterreich-Ungarns. Sie seien das große Problem der neueren Geschichte. Sinn und Zweck der Grcnzlandaröeit sei bor- allem. die Kultur dieser 10 Millionen Menschen im Osten zu verteidigen. Eine große ideale und nationale Aufgabe sei es aber auch, unsere ganze Kraft zusammenzufassen, um uns im außenpolitischen Ringen zu behaupten. Sind. jur. Zorn gab der Elsaß-Woche einen Abschluß mit dem Wunsche, daß das Samenkorn, das in dieser Woche gelegt wurde, zu tausendfältiger Frucht aufgehen möge.
8LK. Pforzheim, 5. Dez. Am Samstag abend gerieten in einem Haus in der Gartenstraße zwei Frauen miteinander in Streit, wobei als Hauptwaffen Besen und Strupper benutzt wurden. Dabei erlitt die 28jährige Frau L. Z. eine größere Kopfverletzung und auch einen Naienbeinbruch. Da sie ziemlich viel Blut verlor, schaffte man sie ins Stadt. Krankenhaus.
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Stuttgart, S. Dez. (Landesproduktenbörse.) Auch die abgelaufene Woche hat keine Besserung im Getreidegeschäft gebracht. Dis Unternehmungslust ist nach wie vor schwach und die Folge davon ist, daß auch die Preise etwas niedriger waren. Es notierten je 100 Kq: Württ. Weizen 20-20.50 (am 28. Nov.: 20.25 - 20.75), Roggen 17 bis 17.25 (unv), Braugerste 18.50—20 (unv.), Futtergerste 16—16.50 (unv), Hafer 12.25—13 (12.50—13.50), Wiesenheu (lose) 3.75—4 25 (unv.), Kleeheu (lose) 4.50—5.50 (unv.), drahtgepreßtes Stroh 2.80 bis 3 (unv ), Weizenmehl 32.25—32.75 (32.50—33), Brotmehl 24.25 bis 24.75 (24.50-25), Kleie 8-8.50 (unv.) M.
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Der Diebstahl im Fridolin-Münster in Säckingen aufgeklärt
tv. Trier, 4. Dez. Der große Einbruchsdiebstahl im Fridolinmünster in Säckingen (Baden), wo in der Nacht zum 23. Oktober kirchliche Gegenstände im Taxwert von etwa einer Million Mark gestohlen worden waren, hat nunmehr durch Festnahme einiger Täter seine Aufklärung gefunden. Es verschwanden damals u. a. ein kostbares Messer mit Scheide, das von der Königin Agnes geschenkte Agnetenkreuz, das sogenannte Hilarius-Kästchen, eine silberne Kassette und eine Anzahl anderer kostbarer alter Kunstgegenstände. Landjägern im Restkreis Wadern war es seit einer Reihe von Tagen ausgefallen, daß ein Ausländer mit einer Frau rn Wadrill Beziehungen angeknüpft hatte, mit ihr Reisen nach dem Ausland unternahm und viel Geld ausgab, von dem niemand wußte, wo er es her hatte. Schließlich schritt die Landjägerei zur Verhaftung des Mannes. Der Verhaftete war ein 36 Jahre alter Russe namens Iwan Federoclow, zuletzt wohnhaft in Odessa. Er behauptete, er gehöre zu einer internationalen Vcrbrecherbande, die den Diebstahl in Säckingen ansgeführt habe. Die gestohlenen Wertsachen seien nach Antwerpen und verschiedenen französischen Städten verkauft worden. Mit Hilfe der Polizei dieser Länder gelang es, die Wertsachen zum größten Teil wieder herbeiznschaffen. Zwei Komplizen des Russen, ein Franzose und ein Belgier, wurden von der Polizei ihres Landes festgenommen. Außerdem wurden noch zwei auf dem Hochwald wohnende Personen verhaftet. Weitere Verhaftungen in Deutschland und im Auslande stehen bevor. Die Polizei nimmt an, daß die gleiche Bande auch zahlreiche andere Diebstähle und Einbrüche in Kirchen und Museen dfs In- und Auslandes ausgeführt hat.
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Die atmosphärischen Funkstörungen, - das sind jene plötzlich anftretenden knatternden, brodelnden Geräusche im Empfangsgerät — sind bis jetzt noch nicht in ihrer Entstehung
aufgeklärt. Sind einmal die Ursachen der Entstehung geklärt, dann lassen sich auch leicht technische Maßnahmen zu ihren Ausschaltungen treffen. Die neuesten Untersuchungen haben nun den Hauptherd dieser Störungen in den obersten Luftschichten angenommen. In dem Knattern und Brodeln glaubt man das Geräusch der von der Sonne aus unsere Erde auf- schlagenden Elektronen zu erkennen. Wie die „Ingenieur- Nachrichten" berichten, haben nun die Forscher Peters und Ennis für Erdströme einen regelmäßig wiederkehrenden Zeitablauf von 27 Tagen nachgewiesen. Mit anderen Worten: Die Störungen treten jeweils auf, wenn der Umlauf einer bestimmten aktiven Schicht der Sonnenvberfläche vollendet ist. Das Rechcnversahren der beiden Gelehrten wurde von Schindelhauer für Luftströmungen wiederholt, und er konnte in der Tat für zwei voneinander unabhängige Rcgistrierzeiten eine Periode von 27 Tagen auch für die Luftströmungen feststellen. Damit wären wir der Lösung einer vielumstrittenen technischen Frage nähergekommen.
Seine Hoheit der Fischhändler. In Kürze wird die ganze Welt Gelegenheit haben, einen seltsamen Rechtsstreit zu verfolgen, dessen Vorgeschichte schon rund 65 Jahre zurückliegt. Es handelt sich um den Thronschatz Kaiser Maximilians von Mexiko, der nach dessen Ermordung im Jahre 1867 angeblich von dem Führer der Revolutionäre, Diaz, auf der „Me- rida" nach Europa gebracht werden sollte, und mit dem Schiff bei Kap Henry gesunken ist. Eine Expedition unter Führung von Kapitän Borodin will jetzt die Schätze zu bergen versuchen und beansprucht im Erfolgsfalle den gesamten Schmuck für sich. Dagegen erhebt aber nun ein in der Nähe j Londons lebender Fischer, Brightwell, Einspruch mit der Begründung, er sei der Sohn Kaiser Maximilians. Er behauptet, im Vatikan geboren zu sein, wo seine Mutter nach der Flucht ans Mexiko Aufnahme gefunden habe. Später habe man ihn, als die Kaiserin geisteskrank wurde, nach London gebracht und dort vor einem Warenhaus niedergelegt. Dann habe ihn der Kaufmann Brightwell adoptiert, und er selbst habe erst mit 20 Jahren seine hohe Herkunft erfahren. Brightwell behauptet weiter, daß sein Onkel, König Leopold von Belgien, die Kosten seiner Erziehung übernommen habe. Die einzigen Answeispapiere, die der Fischer besitzt, sind Visitenkarten mit der Aufschrift: „Seine Kaiserliche Hoheit Franz Rudolf Maximilian, Söhn des Kaisers Maximilian von Mexiko." Ob es ihm mit diesen „Dokumenten" allein gelingen wird, seinen Anspruch auf den — vorläufig noch imaginären — Schatz zu beweisen, mutz einigermaßen zweifelhaft erscheine!).
Die deutschen Kriegergräber in Italien sollen nach den neuesten Spracherlassen der italienischen nationalen Regierung ihrer deutschen Inschrift beraubt werden und dafür italienischen Text erhalten. Gegen diese unerhörte Anordnung erhebt der ehrenamtliche Sachverwalter der deutschen Kriegsgräberfürsorge, Lehrer Kretzschmar, in einer großen Bürtragsreise durch ganz Deutschland energischen Einspruch. Lehrer Kretzschmar ist Wohl der beste Kenner der deutschen Kriegsgräber in den ehemaligen Feindstaaten. Er hat diese Kenntnisse auf mehr als 25 großen Reisen, und zwar immer auf seinem Fahrrad, erworben und die Verhandlungen bei etwaigen Mißständen eingeleitet. Seine Arbeit ist besonders für die Hinterbliebenen von größter Bedeutung. Die Erfahrungen, die er auf seinen letzten großen Besichtignngsreisen gesammelt hat, gehen dahin, daß sehr viele Länder ihren Verpflichtungen Nachkommen und den Kriegergräbern die Pflege angedeihen lassen, die ihnen nach dem Versailler Friedensvertrag znkommt. England und Frankreich haben diese Verpflichtungen erfüllt. Die Umbettnng ganzer Friedhöfe in Frankreich, wo überhaupt alle Arbeiten mit großer Sorgfalt vorgenommen werden, sind nunmehr beendet. Auch Rumänien und Serbien haben teilweise ihre Verpflichtungen erfüllt. Polen und Rußland dagegen sind noch im Rückstand. Im europäischen Rußland, noch mehr als im asiatischen, stößt die Kriegergräberfürsorge auf große Schwierigkeiten. Nirgend aber wird gegen den Geist der Heldengräber so verstoßen wie in Italien. — Und gerade mit diesem Italien wird immer wieder sympathisiert, wo es doch offenkundlich und am rücksichtslosesten — wie auch in den Zollfragen — seine eigenen Belange schützt.
Der erste weibliche Autolenker ist die 85jährige Herzogin von Uzes. Sie behauptet es wenigstens von sich und als guterzogener Bürger wollen wir es glauben. Ihr Führerschein stammt ans dem Jahre 1898. Ein französisches Blatt hat daraufhin festgestellt, daß jedenfalls in Frankreich keine andere
Frau vor ihr die Erlaubnis zur Lenkung eines Autos erhielt. Die greise Herzogin schreibt selbst dazu: „Ich erhielt meinen Schein nach meiner ersten Fahrt, und bin niemals ohne einen Führerschein gefahren. Mein erster Wagen befindet sich jetzt als ehrwürdige Reliqne in dem Verkehrsmuseum zu Com- Piegne. Was für eine Ehre! Aber es war doch noch viel hübscher, mit vier „lebendigen" Pferden zu fahren!" Die Herzogin ist trotz ihres hohen Alters noch immer Präsidentin des französischen Franen-Antomobil-Klubs und lenkt bei dessen Veranstaltungen eigenhändig ihre Limousine.
Wiedergeburt
Ich. bin in der Bodenkrume,
Ich blühe in jeder Blume,
Ich wehe in Wind und Sturm.
In jedem Falter schwing ich.
In jedem Vogel sing ich Und bin in Stein und Wurm.
Ich kreise in Sternen und Sonnen,
Ich komme zum Meerck geronnen.
Bin Erde und Himmelszelt.
Bald goldig tönts, bald zinnern In meinem Seelcninnern,
Ganz wie dran rührt die Welt.
Die Wege all, die vielen,
Sie führen mich zu Zielen,
Die keine Ziele sind.
Mein harrt der Tod vergebens;
Am Endepnnkt des Lebens Das Wandern neu beginnt.
Und so: der alte Wandrer Und immer neu ein andrer Auf dieser Welt des Leids,
Hab ich urzeitenläufig Verwandelt ach wie häufig Schon Form und Stoff des Kleids.
Richard Zoozmann.
Wohifahrtsbriefmarken üer Relchspost
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beim Bezirkswohltätigkeitsverein. Sie stärken dadurch die Winterhilfe für unsere Arbeitslosen.
Weihnachten in Bethel.
Große Freude brachte die Weihnachtsbotschaft der auf den Heiland wartenden Welt; denn in Jesus wurde die Liebe des Vaters offenbar. Mitten hinein in alle Not der Erde soll auch in diesem Jahre durch bas Kind von Bethlehem große Freude kommen. Allen Sorgenden und Traurigen will es eine Freude bringen, die kein Leid zerstören kann. Ein Abglanz dieser unvergänglichen Gottesgnade sollen auch die Weihnachtsgaben sein, durch die alt und jung einander erfreuen.
Auch in den Häusern von Beihel hebt jetzt von Tag zu Tag immer stärker das Weihnachtsklingen an. Elende Leute find die Sänger: kranke Kinder. Fallsüchtige, Gemüts- und Nervenkranke. Aber sie olle rüsten sich auf die Feier des Festes, das von der großen Freude redet. Zu diesen etwa 3000 Kranken kommt noch das große Heer der Heimatlosen und Wanderer in unseren Zweiganstalten, so daß insgesamt ungefähr 7000 Hilfsbedürftige aller Art bei uns auf eine kleine Weihnachtsgabe warten. Darum fragen wir bittend: Wer hilft uns, den Kranken, Kleinen und Heimatlosen von Bethel ein wenig Weihnachtsfreude zu bringen? Alles nimmt unser „Weihnachtshaus" (Anschrift: Weihnachtshaus Beihel b. Bielefeld, Bahnstation Brackwede) dankbar an, besonders Lebensmittel, Kleidungsstücke, Strickwolle, Schuhe, Spiele, Bücher usw. Fe eher das uns Zugedachte gesandt wird, desto bester können wir verteilen. Ebenso willkommen ist uns jedes Geldgeschenk, das wir in Gaben der Liebe verwandeln können, wie es gerade nötig ist. (Postscheckkonto 1904 Hannover.)
Das Kind von Bethlehem, das arm wurde, damit wir durch seine Armut reich würden, schenke uns allen einen neuen Reichtum an Glauben und Liebe ins Herz, damit auch die Elenden es merken und sich freuen!
Mit herzlichem Weihnachtsgruß an alte und neue Freunde von Bethel
F. v. Bodelschwingh, Pastor.
Bethel b. Bielefeld, im Advent 1932.
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WeihnaÄts-Vitte.
Weihnachtsfreude soll auch in unser Krankenhaus hineinleuchten und die Kranken aufrichten! Beabsichtigt ist eine würdige Weihnachtsfeier mit Gabenverteilung in herkömmlicher Weise. Wir empfehlen diese Veranstaltung der Opferwilligkeit der Bevölkerung. Zur Empfangnahme von Gaben sind gerne bereit
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Oberschwester E. Wagner.
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vom Mittwoch den 7. bis Sonntag den 11. Dez. 1932.
Geöffnet: Werktags von vormittags 9—12 Uhr u. nachm, von 1—5 Uhr, Sonntags von 11—6 Uhr.
Eintrittspreise:
für Erwachsene 20 Pfg., für Schüler 10 Pfg. Erwerbslose und deren Frauen frei.
Täglich 14.30 Uhr finden ärztl. Führungen statt.
Ich habe Lust abzuscheiden und bei Christo zu sein, denn es ist weit besser
Heule nachmittag ist unsere liebe, treue, unvergeßliche Mutter, Großmutter, Schwester, Tante und Schwägerin
k-rsu llull,
gsd. kutt,
im Alter von 56 Jahren nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden in die ewige Heimat eingegangen.
Dobel, den 5. Dezember 1932.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet am Mittwoch nachmittag um 3 Uhr statt.