Falsche Behauptungen über die Gehälter des Reichskanzlers und der Rrichsminister

Berlin, 19. Okt. (Eig. Meldung.) Verschiedentlich sind während des Wahlkampfes Behauptungen über die Höhe des Gehaltes des Reichskanzlers und der Reichsminister im Um­lauf, die völlig von den Tatsachen abweichen. Wenn behauptet wird, der Reichskanzler beziehe ein Gehalt von 45 000 Mark, dazu eine Dienstaufwandsentschädigung von 18 000 Mark und ein Wohnnngsgeld von 2520 Mark, also insgesamt 65 520 Mark, so ist demgegenüber richtig, daß aufgrund des Mini­stergesetzes vom 29. März 1930 die Bezüge des Kanzlers sich zusammensetzen aus einem Grundgehalt von 45 000 Mark, einem dreiprozentigen Sonderznschlag von 1350 Mark, zu­sammen also 46 350 Mark jährlich. Unter Berücksichtigung der erfolgten Kürzungen von insgesamt 37 Prozent aufgrund der Notverordnungen und des freiwilligen Verzichtes hat sich dieses Diensteinkommen um 17 149,50 Mark vermindert, sodaß das jährliche Einkommen des Reichskanzlers also 29 200,50 Mark beträgt. Das steuerpflichtige Diensteinkommen des Kanzlers unterliegt den üblichen Abzügen der Einkommen­steuer, dem Zuschlag für Einkommen über 8000 Mark, der Krisensteuer der Veranlagten, der Bürgersteuer und der Kirchensteuer. Die neben diesen Bezügen dem Reichskanzler gewährte Dienstaufwandscntschädigung, deren Höhe durch den Haushaltsplan bestimmt wird, beträgt zur Zeit 18 000 Mark jährlich. Einen Wohnnnysgeldzuschnß bezieht der Reichskanzler nicht. . . .

Die Gehälter oer Aeichsminister werden geregelt ebensalw nach dem Gesetz vom 29. März 1930. Danach bezieht ein Reichsminister an Grundgehalt 36 000 Mark, dazu o Prozent Sonderznschlag in Höhe von 1080 Mark, zusammen 3,080 Mark. Die 37prozcntige Kürzung aufgrund der Notverord­nungen beläuft sich auf 13 7l9,60 Mark, sodaß gegenwärtig das Ministergehalt 23 360,40 Mark beträgt. Auch dieses Ge- halt unterliegt den gleichen Abzügen wie das des Reichskanz- lers. Die Dienstaufwandsentschädignng der Reichsminister beträgt 4800 Mark. Ein Wohnungsgeld beziehen die Reichs- miuister gleichfalls nicht.

Aus UNÄ i-SbEN

Die Zukunft deutscher Musik. Auf eine Rundfrage über die Zukunft der deutschen Musik antwortete u. a. Professor- Max Trapp, daß die deutsche Musik nicht von der Großstadt, sondern vom Lande her weitergebildet werden müsse. Die Musikgeschichte der Zukunft werde das Volk schreiben. Prof. M. v. Schillings hält für das Hauptübel der Musik, daß sie als Mädchen für alles dient. Nach seiner Ansicht leiden wir an einem Zuviel von Musik. Die Zerklüftung innerhalb der Musik sei nur ein Abbild unserer politischen Zerrissenheit.

Einen Klein-Raupenschlepper für die Landwirtschaft bringt die Jngelheimer 'Maschinenfabrik unter dem Namen Klettermaxe" auf den Markt. Die Kraft liefert ein 8 PS. Zweitaktmotor, Bauart DKW. Als Betriebsstoff wird wie bei DKW. üblich, ein Benziu-Oel-Gemisch verwendet, um eine besondere Schmierung überflüssig zu machen. Die Maschine ist kaum größer als ein schweres Motorrad und wird vom Führersitz aus gesteuert, und kann für viele Zwecke verwendet werden. Zunächst als motorisches Zuggerät für Wagen, Pflug, Egge; selbst an steilen Hängen kann damit gearbeitet wer­den, indem man dann mit dem angebrachten Wellenstummel mittels Winde ziehen läßt, der Raupenschlepper eignet sich ganz vortrefflich zum Ziehen von Mähmaschinen, Kartoffel­legern, Drillmaschinen -- zum Antrieb von Pumpen, Spritz­pumpen zur Schädlingsbekämpfung, Kreissägen, Schrotmüh­len, Futterschneidmaschinen, Jauchepumpcn. Ein Universal­

gerät, das durch seine geringen Anschaffungskosten dem Land­wirt eine endliche Lösung der praktischen und ökonomischen Bearbeitung seines Betriebes ermöglicht.

Eskimoschlaf. In allen Ländern hat sich das Schlafbedürf­nis des Menschen nach den Sonnenverhältnissen geregelt. Ebenso hat sich im Lande der Mitternachtssonne, wo die Sonne den ganzen Sommer hindurch nicht unter den Horizont sinkt, die Schlafgewohnheit der Menschen den Naturverhältnissen angepaßt. Die Eskimos Pflegen im Winter ein sehr großes Schlafbedürfnis zu haben; sie schlafen da gewissermaßen auf Vorrat. Im Sommer jedoch ist das Schlafbedürfnis bei ihnen äußerst gering. Sie kommen mitunter drei, vier ja sogar fünf Tage ohne Schlaf aus, pflegen daun allerdings längere Zeit hintereinander, Wohl 12, 15 auch 18 Stunden zu schlafen. Das sind aber Ausnahmefälle. Für gewöhnlich schlafen sie alle Tage ein paar Stunden, aber ohne jede Regelmäßigkeit; wenn sie müde sind, legen sie sich zur Ruhe nieder. Diese Ruhe dauert drei bis vier, höchstens einmal sechs Stunden, dann arbeiten sie einige Zeit, um sich dann vielleicht wieder für zwei oder drei Stunden niederzulegen. Insgesamt kommen sie etwa mit vier, höchstens fünf Stunden Schlaf täglich aus.

Das bolschewistische Hauptziel eines jeden Krieges ist nach derKrasni Politrnk", daß die kapitalistischen Gegner ein­ander mit Stumpf und Stiel ausrotten.Es genügt, wenn nur ein einziges Menschenpaar übrig bleibt, um Stamm- eltern zu werden einer neuen Menschheit in einem daseins­würdigeren Leben als das bisherige gewesen ist". Mit andern Worten: das bolschewistische Hauptziel eines Krieges besteht in der Ausrottung des Gegners.

Gibt es eine belebte und LNic unbelebte Natur? Diese Frage wurde seither von der Naturwissenschaft als feststehendes Ergebnis bejaht. Aber zurzeit wird diese Auffassung immer mehr von der Ansicht verdrängt, daß auch die seither als tot bezeichnete Materie Gesteine, Kristalle eine lebende Sub­stanz darstellt; lebt, atmet, wächst und stirbt. Schon die wun­derbaren Kristallbildungen in ihrer Gesetzmäßigkeit zeigen das Wirken lebendiger Kräfte, die den anderen Lebenserscheinuu- gen der organischen Lebewesen nicht unähnlich sind. Einer der Hauptvertreter dieser naturwissenschaftlichen Auffassung ist der indische Forscher Bose. Er suchte bereits nachzuweisen, daß auch die Pflanzen Herzen und Nerven besitzen, behauptet, daß auch Metalle gewissermaßen Lebensäußerungen von sich geben. Wir wissen schon lange, daß Metalleermüden" können. Zahl­reiche Nnglücksfälle, die bei Maschinen Vorkommen, sind auf diese Ermüdung der Metalle znrückzuführeu. Wenn sie lange Zeit Ruhe haben, können sie sich von dieser Ermüdung auch wieder erholen. Es mutz also in dem Inneren des Metalls irgend etwas vor sich gehen, durch das das Wesen oder wie Bose sagt, die Seele des Metalls verändert wird, zumal äußere Erscheinungen in keiner Weise zutage treten. Ein Stück ermüdeten Metalls unterscheidet sich von einem Stück unermüdeten in nichts. Es kann sich also nur dabei um innere Vorgänge handeln, wie wir sie bisher nur bei lebenden Wesen als möglich annahmen. Der kristallische Aufbau erleidet offen­bar eine Störung oder einenStofswechselfehler", wenn man dieses Wort auf das unbelebte Metall anwenden darf. Dose ging noch weiter. Er erklärte, daß Metalle nicht nur ermüden, sondern daß sie auch vergiftet werden können. Er hat mik verschiedenen Giften, die er bei Metallen an wandte, Versuche gemacht und festgestellt, daß die Metalle darauf in ganz er­staunlicher Weise antworten. Ebenso gibt es nach Bose ge­reizte und aufgeregte Metalle. Natürlich sind dieLebens- äußernngcn" der Metalle nicht einwandfrei und eindeutig fest­zustellen, sondern nur mit Hilfe von besonders feinen und empfindlichen Meßgeräten. Die Wissenschaft kann sich vor der Hand mit den Forschungsergebnissen des Inders noch nicht einverstanden erklären.

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Wälder soll ausgerottet werden. Der Puma ist noch das letzte? Paradcstück, das von der Romantik des wilden Westens übrig­geblieben ist. Die Indianer, Waldläufer, Goldgräber, Aben­teurer und Banditen der Steppen, Wüste und Wälder sitzen heute in den Städten; die Farmer sind gute Geschäftsleute ge­worden, die mit Büchse, Bibel und Pflug das Land kultiviert haben. Der Puma ist noch die einzige Verlnstscite in ihren Profitrechnungen. Darum muß er ansgerottet werden. Er ist der geborene Mörder. In den Gegenden des Arizona fallen bis 20 Prozent des Viehbestandes dem Puma zum Opfer. Nur ein geringer Teil der geschlagenen Beute wird verzehrt. Er schlägt das Vieh nieder und sangt an den Halsschlagadern das Blut aus. Einmal Blut getrunken ist er zum Massenmord gereizt. Junge Tiere schmecken ihm mischeinend am besten. Den Menschen greift der Puma nicht an. Er fürchtet ihn, als Haustier lernt er ihn lieben. Brehm nennt den Puma feige, die Jäger und Gonchos bewundern ihn in seinen kühnen Kämpfen mit dem Jaguar. Claudio Gay schildert in seiner Naturgeschichte Chiles":Seine sonst immer betätigte Wild­heit und Kampflust verläßt den Puma, wenn er von Menschen angegriffen wird." Die Farmer lieben ihre Dollars sehr. Bil­liger als der Verlust an Vieh kommt daher für die Farmer die Anstellung eines erfahrenen Jägers. Der Pnmajüger er­scheint mit Lasso und Schweißhunden. Der Puma wird auf­gespürt und eingetrcist, der Jäger wirft den Lasso, der Räuber ist gefangen. Mit aller Kraft und Wildheit versucht er, der Schlinge um seinen Hals zu entwischen. Je stärker er zerrt, desto enger wird die Schlinge. In kurzer Zeit erwürgt der Puma sich selbst. Der letzte Bandit des wilden Westens geht seiner Vernichtung entgegen.

Fairnetz- in Los Angeles

Während der Olympischen Spiele in Los Angeles bildete- die plötzliche Erkrankung van Frau Braun-Philipsen, der be­kannten holländischen Weltrekordschwimmerin, im Olympischen Dorf das Tagesgespräch, zumal die Holländerin unter eigen­tümlichen Vergiftungserscheinnngcn erkrankte. Man sprach, von einem Insektenstich. Marie Brann-Philipscn ist nun mit ihrer Mutter wieder nach Amsterdam znrückgekehrt. Nach Anssagen, die sie jetzt holländischen Pressevertretern gegen­über machte und die wir unter allem Vorbehalt weitergeben, rührt die Erkrankung nicht von einem Insektenstich her. Es wurde ihr vielmehr eine giftige Flüssigkeit eingespritzt, um angeblich ihren Start zu verhindern. Einen Tag vor der Ent­scheidung im 100-Meter-Rückcnschwimmen versetzte ihr im Stadion ein Amerikaner einen Stich ins Bein. Die Hol­länderin schenkte aber der kleinen Wunde vorerst keine Beach­tung, erst in den späten Abendstunden machte sich die Verletzung bemerkbar, so daß man ärztliche Hilfe hinznziehen mußte. Der Zustand der Holländerin wurde immer schlimmer und man rechnete bereits mit ihrem Tode. . Frau Braun- Philipsen und ihre Mutter sprachen offen ans, daß dieser An­griff, der übrigens schwere gesundheitliche Folgen hatte, nur darum auf sie unternommen worden war, damit die Amerika­nerin Eleonor Holm die goldene Medaille erringen sollte. Eleonor Holm, die das Rennen auch in der neuen Weltrekord­zeit zu ihren Gunsten entschieden hatte, war nämlich von der Fox-Movietone-Filmgesellschaft für den Fall eines Sieges ein siebenjähriger Vertrag zugesagt worden, und sie ist ja inzwi­schen auch tatsächlich von dieser Firma engagiert worden. Spä­ter hat sich Eleonor Holm sehr um Frau Braun-Philipsen bemüht, ist sogar zu auffallend um die Holländerin besorgt gewesen.

Die Beschuldigungen klingen sehr- hart, doch wird die Hol­länderin sa Wohl wissen, was sic hier anssagt. Ihrer sport­lichen Laufbahn ist ein Ende gesetzt, da sie mindestens zwei Jahre lang sorgfältigster Schonung bedarf, um überhaupt wie­der gesund zu werden.

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