nächsten Winter eine Einigung zu erzielen. Es war auch die Aussicht vorhanden, daß wir in der Frage der Ueberwindung der Arbeitslosigkeit ein fixes Programm fertig brächten. Dies wurde durch die Auflösung des Reichstags zunichte gemacht. Auch nach den kommenden Wahlen ist es notwendig, daß ge­wisse Gruppen Zusammenarbeiten und ihre Streitpunkte zu­rückstellen. Nach den Wahlen werden wir erneut vor der Frage stehen, ob wir mit den Nationalsozialisten Zusammen­arbeiten können. Wir waren auch in Württemberg bereit, mit den Nationalsozialisten zusammenzuarbeiten. Aber ihre An­sprüche (Ministerpräsident und Polizei) kamen uns verdächtig vor. Wenn die Nationalsozialisten uns das zeitweilige Zu­sammenarbeiten mit den Sozialdemokraten zum Vorwurf machen, so sagen wir: Wir bekämpfen wie immer den Mar­xismus, halten es aber für falsch, die Sozialdemokraten von der Arbeit auszuschließen, wie es falsch wäre, die National­sozialisten grundsätzlich von der Mitarbeit auszuschließen. (Die Ausführungen des Staatspräsidenten lassen die Errichtung einer mächtigen Koalition von den Gewerkschaften über das Zentrum zu der NSDAP, ahnen. D. Schrift!.)

kiLNLiSl uncl VerkSkr

Stuttgart, 19. Oktober. (Mostobstmarkt auf dem Nordbahnhof.) Seit 17. Oktober wurden 110 Wagen neu zugeführt, und zwar aus Württemberg 1, Oesterreich 30, Tschechoslowakei 7, Jugoslawen 28, Italien 44. Nach auswärts sind inzwischen 35 Wagen abgegangen. Preise heute wagenweise für 10000 Kg. von 8501150 NM., und zwar für Obst aus Italien 850930 RM., im übrigen 1020 bis 1150 RM., im Kleinverkauf 5.306.30 RM. für 50 Kg. Marktlage: ziemlich lebhaft.

Stuttgart, 19. Okt. (Holzverkaufserlöse in Württemberg.) Nach den Mitteilungen der Württ. Forstdirektion über die bei Holzver­käufen aus württ. Staatswaldungen erzielten Erlöse wurden im Oktober für Fichten und Tannen zwischen 33 und 45 Prozent, für Forchen und Lärchen zwischen 35 und 45 Prozent der Landesgrund­preise erlöst. Di« Erlöse bei Laubstammholz bewegten sich zwischen 70 und 81 Prozent. Schichtnutzholz kostete pro Rm. 4.806 RM.

Herbstnachrichten. In Brackenheim ist der neue Wein bis auf wenige Reste zu 174183 M. pro Eimer verkauft. In Dürren­zimmern wurden gestern Verkäufe zu 185190 M. getätigt. In Hausen a. Z. wurde bei lebhafter Nachfrage alles verkauft zu 150 M. pro Eimer, ebenso in Frauenzimmern, wo für den Eimer 170 M. erlöst wurden. In Haberschlacht wurde die Weinversteigerung des hiesigen Weingärtnervereins abgebrochen, da die Käufer mit Angeboten sehr zurückhielten. Im freien Handel wurden

Verkäufe zu 180185 und 190 M. abgeschlossen. In Walheim wurde pro Eimer 180 M. erlöst. In Talheim ist alles verkauft: Preise für Weißwein 185195, für Rotwein 185200 M. In Bretzfeld wurde zu 160 M. pro Eimer verkauft. In Bönnig- heim ist der Weinmarkt belebt bei bleibenden Preisen von 157 bis 170 M. In Stockheim ist die Lese in vollem Gang. Der Wein wird sehr gut: Preise sind noch keine gemacht.

Der europäische Holzmarkt

Durch die jüngsten wirtschaftspolitischcn Maßnahmen ver­schiedener Länder ist hente der europäische Holzmarkt verwor­rener denn je. So räumte England dem kanadischen Holz große Begünstigungen ein, Belgien ging zu einer Kontingentierung der Holzeinfuhr über, zwischen der Tschechei und Ungarn wurde ein Holzabkommen getroffen und die Holzeinfuhr nach Deutschland sott demnächst energisch abgedrosfelt werden. Ob­wohl die europäische Holzwirtschaft an einen bevorstehenden Umschwung des Weltmarktes glaubt, so herrscht bei ihr immer noch große Zurückhaltung. Die Preise für Nadelrundholz scheinen sich für einige Zeit auf der gegenwärtigen Lage zu befestigen. In Frankreich findet sich solches Holz zu mäßigen Preisen in großer Menge. Der rumänische und südslavische Waldbesitz findet nur schwer einen Käufer. An weichem Schnittmaterial finden sich in Europa, was besonders min­dere Qualitäten anbelangt, genügend Vorräte. Eisenbahn­schwellen werden zurzeit von den tschechischen Staatsbahnen und auch von der deutschen Reichsbahn anfgekauft. Außerdem wollen Ungarn, Südslavien und Belgien größere Posten von Eisenbahnschwellen sich beschaffen.

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Leipzig, 19. Okt. Infolge des heftigen Sturmes stürzte gestern abend in Rötha der Turm der Marienkirche ein. Da infolgedessen die Lichtleitungen zerrissen wurden, war die Stadt auf lange Zeit ohne Licht. Bon dem Turm steht nur noch ein kurzer Stumpf. So­fort wurden Absperrungen vorgenommen. In dem Augenblick des Einsturzes ging gerade eine Einwohnerin von Rötha an der Kirche vorüber. Sie kam jedoch glücklicherweise ohne Schaden davon, da die Trümmer etwa 5 Meter von ihr entsernt niedersielen.

Schwerwiegende Beschuldigungen gegen Eisenbahnbeamte Zwei Verhaftungen

w- Braunschweig, 19 . Okt. Vom Landeskriminalpoli­zeiamt wird mitgeteilt: Wegen dringenden Verdachts der Be­

teiligung an den vor einigen Jahren in und um Braunschwem verübten Anschlägen auf die Signaleinrichtungen und Zjjgr der Reichsbahn, sowie wegen dringenden Verdachtes von damit zusammenhängenden Amtsunterschlagungen und Urkunden­fälschungen sind zwei Reichsbahnbeamte, von denen der eine in Braunschweig, der andere früher in Magdeburg und jetzt in Berlin tätig war, dem Amtsgericht Braunschweig vorne- führt und in Untersuchungshaft genommen.

Forderungen des Handwerks

Das mitteldeutsche Handwerk nahm jüngst zum Wirt­schaftsprogramm der Reichsregicrnng Stellung und begrüßte dabei jede Maßnahme, die die deutsche Wirtschaft, insbesondere das deutsche Handwerk, in letzter Stunde vor dem völligen Zusammenbruch bewahre und den Weg zur Entfaltung der Privaten Kräfte frei macht. In einer Entschließung forderte nun das Handwerk Mitteldeutschlands, wie dieWirtschafts­politischen Nachrichten des Wirtschaftsverbands Mitteldeutsch­land" schreiben: restlose Freigabe der bisherigen Hauszins- steuer für die Erteilung von Aufträgen an die Handwerker. Ausreichendes Leihkapital zu erträglichem Zinssatz für das Handwerk. Beseitigring der gesetzlichen und verwaltungsmäßi­gen Maßnahmen, die die Neribelebung des durch die bisherige Wirtschaftspolitik zerstörten betrieblichen Eigenkapitals ver­hindern.

Hinweise

Hinweise dürfen sich nur auf Inserate beziehen und werden mir 50 Pfg. die Zeile berechnet.

Alldeutscher Verband. Dr. Graf Brockdorff, Geschäfts­führer im Alldeutschen Verband in Berlin, spricht am Freitao den 21. Oktober, abends 8.15 Uhr, imWildbader Hof" m' Wildbad überDie Sünden der Hochfinanz in der Wirtschafts­krise", woraus wir nochmals besonders Hinweisen. Besonder betont soll hier werden, daß der Alldeutsche Verband unab­hängig ist von jeder Partei und keine Bindungen kennt an irgend welche wirtschaftliche Gruppe. So ist es in der gegen­wärtigen Zeit sicher vielen ein Bedürfnis, einen Redner zu hören wie Graf Brockdorff, der getreu den Zielen des All­deutschen Verbandes nur vom Standpunkt des Gesamtwohle- unseres Vaterlandes für seine Belange eintritt.

Gemeinde Birkenfeld.

Persomstmds-MWM 1832.

Die Listen für die Personenstands- und Betriebs-Ausnahme auf 10. Oktober ds. 2s. sind bis spätestens 29. Oktober ds. 2s. auf der Polizeiwache hier abzugeben.

Birkenfeld, den 19. Oktober 1932.

Bürgermeisteramt: Neu Haus.

Gemeinde Birkenfeld.

Fleifchkarten-Ausgabe.

Auf der Gemeindepflege können in den nächsten Tagen innerhalb der üblichen Kassenstunden

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zum Bezug von verbilligtem Frischfleisch abgeholt werden.

Bezugsberechtigt sind die von der öffentlichen Fürsorge laufend unterstützten Personen (auch Wohlfahrtserwerbslose) und die Empfänger von Zusatzrente durch die Bezirksfürsorge­behörde.

Für die Hauptunterstützungsempfänger der Arbeitslosen­versicherung und der Krisenfürsorge werden die Bezugsscheine von den Arbeitsämtern ausgegeben.

Die Ünterstützungsbescheide sind bei der Abholung vor­zuzeigen.

Birkenfeld, den 19. Oktober 1932.

Gemeindepflege: Wucherer.

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Am Mittwoch den 26. Ok­tober 1932, vorm. 11 Uhr, in Calmbach aus der Forst­amtskanzlei wird die Lieferung und Beifuhr von 560 cdm Muschelkalkschotter vergeben. Die Bedingungen können aus der Forstamtskanzlei einge­sehen werden. Angebote bis zu oben genanntem Zeitpunkt an das Forstamt.

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Waldrennach, den 20. Oktober 1932.

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Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme, die mir von allen Seiten bei dem Heimgang meiner lieben Gattin

geb. Wildbret,

entgegengebracht wurden, für den erhebenden Gesang des Leichenchors und allen, die sie während ihrer Krankheit erfreut und zur letzten Ruhestätte begleitet haben, sage ich im Namen aller Hinterbliebenen herzlichen Dank.

Der trauernde Gatte: Fohaun Ehrhardt.

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