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Amtsblatt für den Gberamtsbezirk Neuenbürg

Rr. 231_ Montag den 3. Oktober 1932

Ser 85. Geburtstag des MchSpriWenten

Berlin, 2. Okt. Aus Anlaß des 85. Geburtstages des Herrn Reichspräsidenten und Generalfeldmarschall v. Hinden- burg sind am heutigen Tage sowie an den Vortagen telegra­phische und schriftliche Glückwünsche von fremden Staatsober­häuptern, von Länderregiernngen, von den Präsidenten des Reichstags und des Preußischen Landtags, von Provinzen, Städten, Behörden, Verbänden und Persönlichkeiten aus dem In- und Anslande in sehr großer Zahl eingelaufen. Die beim Reich beglaubigten Botschafter und Gesandten, ebenso die Mitglieder des Reichsrats und zahlreiche andere führende Persönlichkeiten trugen sich im Laufe des Vormittags in das im Hanse des Herrn Reichspräsidenten aufliegende Besuchs- buch ein. Von offiziellen Empfängen wurde auf ausdrück­lichen Wunsch des Herrn Reichspräsidenten abgesehen. Der Herr Reichspräsident empfing lediglich zur Entgegennahme der Glückwünsche der Reichsregierng den Reichskanzler und anschließend den Reichswchrminister und die Chefs der Heeres- nnd der Marineleitnng, die die Glückwünsche der Wehrmacht aussprachen; vorher hatte Staatssekretär Dr. Meißner dem Herrn Reichspräsidenten die Glückwünsche der Beamten und Angestellten des Büros und des Hauses dargebracht.

Am Vormittag nahm der Herr Reichspräsident am Got­tesdienst in der Alten Garnisonskirche teil, bei dem der Feld­probst O- Schlegel die Predigt hielt. Der Predigt war zu Grunde gelegt der Spruch II. Tim. 1, Vers 3, den der Herr Reichspräsident dem von ihm ans Anlaß des heutigen Tages der Alten Garnisonskirche gestifteten Altarbibel als Widmung gegeben hat:Ich danke Gott, dem ich diene von meinen Voreltern her in reinem Gewissen".

Auf der Rückfahrt von der Garnisonskirche legte der Herr Reichspräsident am Ehrenmal Unter den Linden in Gegen­wart des Reichswehrministers und der Chefs der Heeres- und der Marineleitnng einen Kranz nieder.

Um 11.40 Uhr traf vor der Alten Reichskanzlei, in der der Herr Reichspräsident zurzeit Wohnung genommen hat, eine Fahnenkompagnie der Wachttruppe ein, die die Fahnen der ehemaligen Regimenter des Herrn Generalfeldmarschalls überbrachte, nämlich des Infanterieregiments Generalfeldmar­schall von Hindenburg (2. masurisches) Nr. 147, des 3. Garde­regiments zu Fuß, des oldenburgischen Infanterieregiments Nr. 91.

Der Herr Reichspräsident trat, gefolgt von seiner militä­rischen Begleitung auf die Wilhelmstraße und schritt die Front der Ehrenkompagnie ab. Sodann wurden die neun Feld­zeichen in das Haus getragen, wo sie im Arbeitszimmer des Herrn Reichspräsidenten bis zum 3. Oktober verbleiben wer­den. Anschließend erfolgte der Vorbeimarsch der Ehrenkom­pagnie vor dem Herrn Reichspräsidenten. Der Herr Reichs- Präsident, der Generalfeldmarschallsuniform trug, wurde so­wohl bei seiner Fahrt zur und von der Kirche, auch besonders

in der Wilhelmüraße von einer zahlreichen Menschenmenge durch immer sich wiederholende begeisterte Zurufe und Ab­singen des Deutschlandliedes begrüßt. Der Herr Reichspräsi­dent zeigte sich aus die ihm geltenden Hochrufe öfters dankend am Fenster.

Berlin im Zeichen des Hindenburgtages

rv- Berlin, 2. Okt. Das Berliner Stadtbild stand heute ganz im Zeichen des 85. Geburtstages des Herrn Reichspräsi­denten. Sämtliche Dienstgebände des Reiches, des Staates und der Stadt, die Botschaften und Gesandtschaften fremder Staaten, die Kirchen und viele Privatgebäude hatten Flaggcn- schmnck angelegt. Von den Berliner Verkehrsmitteln flatter­ten die bunten Fähnchen. Bereits in früher Morgenstunde herrschte lebhafter Verkehr in den Straßen des Zentrums. Zahlreiche Berliner waren nach dem Regierungsviertel unter­wegs. Den Auftakt zu den Feierlichkeiten bildete das Große Wecken der Reichswehr. Um 7 Uhr passierte die Regiments­kapelle des Wachregiments Berlin in der Formation des Gro­ßen Zapfenstreichs das Brandenburger Tor, wo Unzählige sich eingefnnden hatten, um dem in Berlin seltenen militärischen Schauspiel des Großen Weckens beizuwohnen. Der Zug ging die Linden entlang und passierte im Stechschritt das Ehren­mal und die Kommandantur, aus deren Balkon der Komman­dant der Stadt Berlin, General v. Witzenberg, erschienen war.

Einen besonderen Anziehungspunkt für das Publikum bildete natürlich das Reichskanzlerpalais in der Wilhelmstraße, in dem der Reichspräsident zurzeit wohnt.

Nach der Rückkehr des Reichspräsidenten vom Gottesdienst hatten die in der Wilhelmstraße noch immer dicht gedrängt harrenden Mengen dann Gelegenheit, dem eindrucksvollen mi­litärischen Schauspiel des Aufmarschs der Fahnenkompagnie vor der Reichskanzlei beizuwohnen. Kurz nach dem Abmarsch der Truppen wurden die Polizeilichen Absperrungen aufge­hoben und tausende von Menschen strömten zum Wihelms- platz. Sie stimmten in begeisterte Jnbelrufe für den Reichs­präsidenten ein, Sprechchöre bildeten sich spontan und ver- anlaßten durch den immer wieder erschallenden Ruf:Wir gratulieren!" den Reichspräsidenten, sich mit seiner Begleitung wiederholt am Fenster der jubelnden Menge zu zeigen. Die Menschenmasscn brachen dann spontan in den Gesang des Deutschlandliedes aus.

Um 13 Uhr fand ans dem Moabiter Exerzierplatz eine Parade der Wachttruppe statt, die der Oberbefehlshaber des Grnppenkommandos-1, General der Infanterie v. Rundstedt, abnahm. Zur selben Zeit fanden auf verschiedenen großen Plätzen Berlins Konzerte der Reichswehr statt, die überall, namentlich im Lustgarten, große Menschenmengen angelockt hatten.

Glückwünsche für den Reichspräsidenten

Der württembergischc Staatspräsident hat an den Herrn Reichspräsidenten ans Anlaß des 85. Geburtstages ein Glück­wunschschreiben gerichtet, in dem es u. a. heißt, in dem Be­kenntnis unwandelbarer Treue zum Reich werde sich auch das württembergische Volk an Hindenbnrgs Geburtstag um ihn scharen als den getreuen Eckart des Deutschen Reiches und den ehrwürdigen Hüter der Verfassung. Möge es dem Reichsprä­sidenten gelingen, unser geliebtes Vaterland mit glücklicher Hand durch alle die Stürme zu steuern, die es in seinen Grundfesten erschütterten.

Das badische Staatsministcrium hat an den Reichspräsi­denten aus Anlaß seines 85. Geburtstages folgendes Glück­wunschschreiben gerichtet:

Zu dem Ehrentage, an welchem Euere Exzellenz das 85. Lebensjahr vollenden, übersendet die badische Staatsregiernng durch mich Ihnen ihre aufrichtigen Glück- und Segenswünsche. Die Regierung weiß sich mit dem ganzen badischen Volke und dem badischen Lande einig in der Verehrung für die Person Euerer Exzellenz und in der Bewunderung für die vater­ländische Hingabe Euerer Exzellenz im Dienste des Volkes und des Vaterlandes. Wolle der Segen des Höchsten Sie, Herr Reichspräsident, auch fernerhin beschützen, und möge Ihnen nn ungetrübter Lebensabend noch lange Jahre beschiedcn sein.

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München, 1. Okt. Auch in München wie überhaupt im ganzen Lande Bayern wird der Geburtstag des Reichspräsi­denten von Hindenburg durch geschlossene und öffentliche Feiern von Privaten, Verbänden nsw., von der Reichswehr durch Zapfenstreich, Wecken, Platzmusik würdig begangen. Bei allen Veranstaltungen ist dafür Sorge getragen, daß die Be­völkerung in weitestem Maße tcilnehmen kann.

. Sowohl die Stadt München als auch die bayerische Re­gierung hat schriftlich wärmste Glück- und Segenswünsche ausgesprochen. In dem Schreiben des Ministerpräsidenten E Held heißt es u. a.:Ew. Exzellenz waren der ruhmreiche Führer und Retter Deutschlands im Weltkrieg und in den dangen Tagen des Zusammenbruchs. Ew. Exzellenz haben Ihr ganzes Leben in selbstloser Hingahe und im Gefühl von höch- l.Er Verantwortung und Pflichtbewußtsein in den Dienst des deutschen Vaterlandes gestellt. In höchster Verehrung gedenkt das bayerische Volk an dem Jubeltag Ihrer unvergeßlichen

Wie der amtliche preußische Pressedienst mitteilt, hat Reichskommissar Dr. Bracht an den Herrn Reichspräsidenten von Hindenburg folgendes Telegramm gerichtet:

Ew. Exzellenz beehre ich mich namens des preußischen Staatsministerinms, zum 85. Geburtstage aufrichtige Glück­wünsche ausznsprechen. Möge der Allmächtige Ew. Exzellenz dem deutschen Volke noch lange Jahre in bester Gesundheit erhalten."

»

Wie derJungdcutsche" berichtet, haben der Stahlhelm, der Jungdcutsche Orden und der Reichskriegerbund Kyffhän- ser beschlossen, ein gemeinsames Telegramm an Reichspräsident von Hindenburg zu senden, in dem es n. a. heißt:

Mit unseren gemeinsamen Glückwünschen wollen wir dem Herrn Reichspräsidenten zeigen, wie hinter ihm unzählige Deutsche, alte und junge, sich zusammenschließen, die von einer starken Staatsführung die Befreiung ans Knechtschaft und sozialer Not erhoffen.

Dem Telegramm der Frontsoldatenbünde haben sich, wie derJungdcutsche" weiter berichtet, eine Reihe anderer Or­ganisationen angeschlossen, darunter der Bayerische Heimat­schutz, dieGefolgschaft" des Kapitäns Ehrhardt, der Reichs- offiziersbnnd und die Reichsvcreinignng ehemaliger Kriegs­gefangener.

*

Der Präsident des Preußischen Landtags, Kerrl, hat fol­gendes Glückwunschtelegramm an den Reichspräsidenten ge­sandt:

Hochzuverehrender Herr Generalfcldmarschall und Reichs- Präsident! Zn der Vollendung des 85. Geburtstages bitte ich Eure Exzellenz namens des Präsidiums des Preußischen Land­tages und auch in meinem eigenen Namen sehr ehrerbietige Glückwünsche anssprechen zu dürfen. Möge das kommende Jahr Eurer Exzellenz unentwegte Rüstigkeit und Gesundheit erhalten und die politischen Erfolge bescheren, die unserem schwergeprüften deutschen Volke den endgültigen Wiederauf­stieg sichern. In ehrerbietigster Hochachtung Eurer Exzellenz sehr ergebener (gez.) Kerrl."

*

Wie die Preußische Pressestelle der NSDAP, mitteilt, hat die Landtagsfraktion der Nationalsozialisten an den Reichs­präsidenten folgendes Telegramm gesandt:Dem General­feldmarschall des großen Krieges herzliche Glückwünsche und die Bitte: mit Adolf Hitler für ein starkes Preußen und Deutschland, Gott segne Sie! Die Nationalsozialistische Frak­tion des Preußischen Landtages, Wilhelm Kube."

SV. Jahrgang

Der ungelöste Teil der Wirtschaftsreform

Das Gespenst der Zwangsversteigerung

Die Wirtschaft hat das Programm der Reichsregie­rung als eine starke Entlastung begrüßt. Noch immer aber sind wesentliche Teile der Wirtschaft von der Re­form nicht erfaßt worden, im Sinne des Wieder­aufbaus müssen auch diese Lücken geschlossen werden. Die Schilderung dieser noch notwendigen Reform begin­nen wir heute mit dem Hinweis ans ein Wirtschafts­problem, dessen Ausstrahlungen unübersehbar sind: das Problem des Grundstücks- und Hypothekenmarktes, das für den deutschen Mittelstand entscheidende Bedeutung hat.

Zahlreiche Gruppen der Wirtschaft haben sich über Ver­nachlässigung zu beklagen, kaum an anderer Stelle aber ist die Vernachlässigung durch gesetzlich verfügte Härten so fol­genschwer ergänzt worden wie beim deutschen Hausbesitz. Gewiß mögen Teile des Hansbesitzes von der besonderen Not­lage ausgenommen sein. Die beängstigend ansteigende Welle der Zwangsversteigerungen beweist jedoch, daß die Mehrzahl der mittelständischen Hausbesitzer im Laufe weniger Monate vor dem Nichts stehen werden, wenn die Wirtschafts- und Steuerreform nicht eingrcift.

Welches sind die Fehlerquellen, die den Hausbesitz gefähr­den? das ist vor allem die Hanszinssteucr. Sie wurde nach der Inflation geschaffen, weil man ungerechtfertigte Ver­dienste der Hausbesitzer, die in der Inflation ihre Hypotheken mit einer 25prozentigen Aufwertung ablösten, ihre Sachwerte aber behalten, wegstencrn wollte. Wie steht es um die Gewinne des Hausbesitzers? Der Wert der Häuser beträgt heute bei dem notleidenden Teil des Hansbesitzes nicht mehr als die gezahlte Aufwertungssumme ausmachte. In der Notzeit sinkt der Wert des Hansbesitzes an sich schon sehr stark ab. Diesem Absinken hat der Staat durch das Zwangsrecht gegenüber den Vermietern und vor allem auch durch die Wirkung der vierten Notverordnung vom Dezember vorigen Jahres kräftig nach­geholfen. Wie diese Notverordnung gewirkt hat, das zeigt am besten das Beispiel der Geschäfts- und Jndustriehänser, die bei richtiger Betrachtung heute ein Drittel des gesamten Haus­besitzes ansmachten. Diese Geschäfts- und Jndustriehänser, die Hauswirte der Wirtschaft also, sind durch die Notverord­nung geradezu zertrümmert worden, da die guten Mieter durch das vorzeitige Kündignngsrecht sämtlicher, zum Teil langjähriger Verträge auf diese Weise Gelegenheit hatten, ans dem Mietvertrag und damit gleichzeitig aus der Wirt­schaft zu entschlüpfen. Gegen die schlechten Mieter muß, oft nutzlos, sehr energisch vorgegangen werden, da sonst die Hypo­thekenbanken und Steuerbehörden zur Subhastation treiben. Parallel liegen die Fälle auch bei dem anderen Hausbesitz. Was nützen Versprechungen, wenn sie nicht durchgeführt wer­den? Reichskanzler von Papen versprach, daß keine Maschinen mehr verschrottet werden sollen. Tatsache ist aber, daß bei einer Fortführung dieser Entwicklung in Kürze ungefähr ein Dritte! des gesamten Maschinenparks der mittleren und klei­nen Industrie infolge Exmission auf die Straße geworfen werden. Noch nicht einmal die angekündigten 50 Millionen Reichsznschüsse für Reparaturen kommen dieser Gruppe des Hansbesitzes zugute.

Die Forderung nach Steuerreform und Steuererleichte­rung wird heute allgemein durch die Gegenfrage beantwortet: Kann denn der Staat auf Steuereinnahmen verzichten?" Es liegt im Wesen dieses Problems des Grundstücks- und Hhpo- thekenmarktcs, daß eine Reform hier die Erträgnisse nicht ver­mindert, sondern sie letzthin vermehrt. Zunächst geht ein be­trächtlicher Teil dieser Steuern dem Staate sowieso verloren, weil sic garnicht einzutreiben sind.

Es kommt hinzu, daß bei einer Fortführung dieses Steuersystems die Hypothekenbanken und Versicherungs-Insti­tute demnächst mit Hausbesitz überschwemmt sind, ihre Auf­gaben als Hypothekenbanken wegen der Unerträglichkeit nur mäßigen Hausbesitzes nicht mehr erfüllen können und die Re­gierung über kurz oder lang aus dem Gesichtspunkt des Real- kreditcs helfen mutz. Der wirtschaftlich vernünftigere Weg je­doch wäre der, durch Steuerreform vorher zu helfen!

Wie soll die Reform anssehcn? Stenern dürfen nicht vom Besitz, also als eine zusätzliche antikapitalistische Vermögens­steuer, sondern können nur vom Ertrag erhoben werden.' Es ist doch wirklich nicht schwierig, hierfür beim Hausbesitz die richtige Formel zu finden: Aus den letzten drei Einheitswer­ten (Wchrbeitragswert, Einheitswert 28 und Einheitswert 38) kann ein den heutigen Verhältnissen entsprechender Einheits- Wert geschaffen werden. Der Hausbesitzer muß in der Lage sein, die Hypothekenzinsen vollständig zu bezahlen, alle not­wendigen Reparaturen zu machen, sein eigenes Kapital zu ver­zinsen. Der darüber hinausgehende Ertrag erst kann steuer­lich erfaßt werden. Es wird heute mit Recht immer wieder die Zinsscnkung gefordert. Die einsichtigen Wirtschaftler ver­langen, daß man auf natürlichem, kapitalistischem Wege, nicht aber durch einen unnatürlichen Schnitt der Zinsermäßignng herbeiführen solle. Der Zinsfuß bleibt hoch, solange die Ren­tenpapiere ihren niedrigen Kurs behalten und die Inhaber dieser Papiere also eine entsprechend der niedrigen Kapitals- anlage höhere Verzinsung der festverzinslichen Werte erhalten. Eure Besserung des Rentenmarktes, hervorgerufen durch eine wiederkehrende Rentabilität des Grundstückmarktes ist der natürlichste und sinnvolle Weg zur Zinsscnkung. Diesem Bei­spiel ließen sich zahlreiche andere zur Seite stellen, die beweisen, daß die Bereinigung des Grundstücks- und Hhpothekenmark- tes, geradezu ein Schlüsselproblem des wirtschaftlichen Auf­baues ist. Aber die Dinge liegen klar genug, um rein durch die Tatsachen die unumgängliche Notwendigkeit einer Ein­fügung dieses Reformplans in das grotze Reformwerk zu beweisen.