ßen Lettern verzeichnet war. Als ,chn üwand fragte, ob er es nicht entwürdigend finde, auf diese Werse seinen Lebens­unterhalt zu verdienen, meinte er:Tausende haben den Lanzen Inhalt ihres Kopfes nötig, um sich ihr tägliches Brot zu verdienen, ich brauche dazu nur einen Teil der Oberfläche.

Hitze heilt Brandwunden. Eine eigenartige Heilmethode Wird zurzeit in Amerika an einem Mann erprobt, der bei einem Autounfall schwere Brandwunden am ganzen Körper davontrug, die nach den bisherigen Behandlungsmethoden als unheilbar galten. Zufällig ereignete sich dieser Unfall in der Nähe einer Privatklinik, so daß der Verunglückte gleich in die Hand der Aerzte kam, die ihn sofort in einen grogen bakteriologischen Brutofen schoben, wo er der gleichmäßigen Temperatur von 39 Grad Celsius ausgesetzt wurde. Und zum großen Erstaunen der gesamten Fachwelt blieb dieser Mann am Leben ein Leben, das sich allerdings seit fast einem Jahr ausschließlich in jenem stählernen Ofen abspielt. Mo­natelang wollten die riesigen Brandwunden nicht heuen, bis sich in jüngster Zeit eine neue Hautbildung anzubahnen begann.

Kaffee-Brikett. Nach einer Mitteilung derKolonie-Zei­tung" Brasilien hat ein in Brasilien lebender deutscher Arbeiter namens Hans Ostermeier ein Verfahren erfunden, nach welchem aus Kaffee Briketts hergcstellt werden können. Die Herstellungskosten sollen sich billiger stellen als der Preis der Steinkohlen. Genau so wie sich bei uns auch der Ger­stenkaffee und Malzkasfee billiger stellt als Brasilianer-Kaffee.

Die Damenmode als Verspiel

i8- Die Erörterung darüber, ob für das Schicksal der deutschen Wirtschaft eine Stärkung der Ausfuhr oder eine Pflege des Binnenmarktes zweckmäßiger wäre, ist im Grunde genommen um deswillen müßig, weil der Export nur dann auf die Dauer erfolgreich durchgeführt werden kann, wenn er von einem gesunden Binnenmarkt getragen wird. Gewiß waren im Durchschnitt des Jahres 1931 in Deutschland 3,6 Millionen Menschen für die Ausfuhr beschäftigt. Die viel schwerer wiegende Tatsache, daß gleichzeitig aber die siebenfache Anzahl für den Binnenmarkt tätig war, darf demgegenüber nicht übersehen werden.

Diese Erwägung führt zwangsläufig zu der Folgerung, daß eine Pflege des Binnenmarktes gleichzeitig auch die not­wendige Voraussetzung für die Exportbetätigung der deutschen Wirtschaft ist. Der Reichsbankpräsident Dr. Luther führte kürzlich als Beleg für die Berechtigung dieser Auffassung ge­legentlich seiner Ansprache von dem Langnamverein ein zwar scherzhaft gewähltes, aber durchaus zutreffendes Beispiel an. Er betonte, daß ein Land unmöglich seiner Damenmode Welt­beachtung verschaffen könne, wenn sie sich nicht gleichzeitig auch auf eine bodenständige inländische Modekultur stützen könne. Dieses Beispiel kann unschwer auch auf andere Wirt­schaftszweige übertragen werden. Entgegen der Behauptung, daß die Ausfuhr eine Stütze des Binnenmarktes sei, und daß daher eine besonders bevorzugte Behandlung der Export­interessen gefordert werden müsse, kann nicht oft genug auf die Bedeutung und die Notwendigkeit einer planmäßigen Pflege des Binnenmarktes im Interesse der Gesamtentwick­lung der deutschen Wirtschaft hingewiefen werden.

Was aber nun diebodenständige deutsche Modekultur" betrifft, so ist dazu aus unseren Tagen etwas ganz beson­ders Interessantes zu berichten. In der Familienzeitschrift Daheim" erzählt E. v. Zobeltitz, wie die Franzosen zum Ab­rüstungsjahr die Trikolore-Mode erfunden haben, eine Mode also, die die französischen Nationalfarben blau-weiß-rot sehr stark verwendet. So kam der Trikolore-Schal im Januar 1932, der in ganz Frankreich von allen Damen getragen wurde. Auch für die Kostüme wählte man die Farbenzusam- mcnsetzung blau-weiß-rot. Dies erstreckte sich auch auf die neuen Damenhütchen in blauem Stroh, weißen Blüten und rotem Band. Ist es Unwissenheit oder Würdelosigkeit, daß diese französische Mode, die bewußt und absichtlich in Frank­reich gerade gegenüber den AbrMungsbestrebungen das Na­tionale betont/auch von den deutschen Frauen eifrig nach­geahmt wird? Zobeltitz berichtet davon, wie er in einer Stunde rund um die Berliner Gedächtniskirche nicht weniger als 20 solchen blau-weiß-rot bewimpelten Damen begegnet ist. In die Hunderttausende, wenn nicht in Millionen mag heute die Zähl dieser französischen Schals gehen, die in allen deutschen Städten getragen werden. Wozu dann noch die

blau-weiß-roten Hütchen sich gesellen und überhaupt die blau- weiß-rote Farbenzusammenstellung für die Kleidung.

So sieht es also mit der bodenständigen deutschen Mode aus. Die Franzosen werden über Liese deutsche Narretei nicht wenig lachen. Wenn wir die Forderung aufstellen, mehr Pflege des deutschen Binnenmarktes, dann gehört auch das in dieses Kapitel.

Sprechsaal.

(Für die unter dieser Rubrik stehenden Artikel übernimmt m, Schriftleiturm nur die pretzgesetzliche Verantwortung.)

Neuenbürg, 21. Juni. Es wird uns geschrieben: Vom städtischen Elektrizitätswerk wurde zum Haushaltsplan 1932 kürzlich bekannt gegeben, Laß eine allgemeine Tarifsenkung nicht eintreten könne, weil sich die Lichtpreise schon 20 Pro­zent unter den Vorkriegspreisen halten und solche im Lauf der letzten Jahre bei der allgemeinen Preissteigerung nicht her­aufgesetzt worden seien. Da erscheint es nützlich, doch eine kleine Einschränkung zu vermerken, welche vor allen Dingen die Kleinverbraucher angeht. Bis zum Jahr 1928/29 war die jährliche Mindestabnahme von Lichtstrom auf 10 RM. fest­gesetzt. Da wurde dieser Betrag um 20 Prozent auf 12 RM. erhöht und gleichzeitig für die beiden vorangehenden Jahre noch die Aufzahlung für nichtverbrauchten Strom bis auf 10 RM. angefordert. Kleine Haushaltungen haben seit der Zeit sich in der Stille sozial betätigt und der Kasse des Elek­trizitätswerks das Geld für nichtverbrauchten Strom abgelie­fert, so daß von ihnen, wie eben der Fall liegt, gegenüber der Vorkriegszeit tatsächlich unter Umständen 120 Prozent mehr und sogar noch weiter bezahlt werden. Wenn nun tat­sächlich nach der Angabe des Werkes die Lichtpreise sich zur Zeit 20 Prozent unter den Vorkriegspreisen halten, so müs­sen, wie es bei der Sozialisierung manchmal Wider Erwarten geschehen mag, eben die Großabnehmer hier auf Kosten der Kleinen geldliche Vorteile haben.

Hinweise

Hinweise dürfen sich nur auf Inserate beziehen und werden mit 50 Pfg. die Zeile berechnet.

Neuenbürg, 23. Juni. Wie aus dem Anzeigenteil unseres Blattes hervorgeht, spricht am Sonntag, den 26. Juni, abends 8 Uhr, imBären" in Neuenbürg der w ü r t t e m b e r g i s ch e Wirtschaftsminister Dr. Reinhold Maier über: Volksnot und Wirtschaftsnot" in öffentlicher Versammlung. Wir möchten auch an dieser Stelle auf die Versammlung aufmerksam machen. Dr. Maier ist nicht bloß als guter Redner bekannt, sondern ist auch ein erfolgreicher Verwalter der württembergischen Wirtschaft.

Sporlecke.

Weltmeisterschastskampf im Schwergewichtsboxer»

Die Entscheidung des Kampfgerichts im Weltmeisterschafts­kampf findet in Kreisen der Fachleute und des Publikums keineswegs ungeteilte Zustimmung. Schmelings Kampfgeist und sportliche Haltung beim Nehmen, sein stets freundliches und lächelndes Gesicht hat ihm starke Sympathien beim Publi­kum eingetragen, während man Sharkey mit mancher freundlichen Bemerkung bedacht hat.

Schmelings Manager Joe Jacobs äußerte sich unmittelbar nach dem Kampf in seiner bekannt scharfen und herausfordern­den Art:Die Entscheidung ist genau so gefallen, wie ich es erwartet habe- Sie ist reinster Raub. Man hat uns um den Sieg hetrogen."

Der Spuk der Räte-Republtk. Es war in den Apriltagen des Jahres 1919. In der Nacht vom 6. zum 7. war im ehe­maligen Schlafzimmer der Königin die Ausrufung der Baye­rischen Räterepublik erfolgt. Mit ihr begannen jene 25 Tage, die so leicht kein Münchner vergißt: jene Wochen, in denen München, durch Post- und Bahnsperre von der Außenwelt abgeschnitten, ausgeplündert und ausgehungert, den Befehlen und Erlassen des Matrosen Egelhofer ausgeliesert war. Ein Bild dieser Zeit gibt in einem zweiten großen Aufsatz ihrer Seriewie es eigentlich war" die heute erschienene Nummer (Nr. 26) derMünchner Illustrierten".

Wilhelm ll. zur Erholung im Seebad Zaudvoort

Der ehemalige Kaiser und seine Gattin beim Morgenspaziergang am Strande. Wilhelm !I. hat sich gegenwärtig nach dem holländischen Solbad Zandvoort be­geben, wo er mit seiner Gattin im Hause des Herrn von Heydt Wohnung nahm.

Neuhork, 22. Juni. Im Weltmeisterschaftskampf des Schwergewichtsboxens verlor, wie gemeldet, Max Schmeling, der bisherige Weltmeister gegen seinen Herausforderer Shar­key nach 15 Runden. Die Entscheidung war für die Ringrich­ter nicht leicht. Aber sie mußten Sharkey die höhere Punkt­zahl zusprechen.

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Der Boxspezialist der Sportredaktion derUnited Preß" versuchte während des Kampfes die Runden nach eigenem Ermessen zu bewerten. Er buchte für Sharkey die ersten drei Runden, sowie die 6., 8. und 14., für Schmeling buchte er wegen der Tiefschläge Sharkeys die 4. und 5. Runde, außerdem die 10., 11., 12. und 13. Runde. Die 7. 9. und 15. Runde wurden als unentschieden gebucht. Nach dieser privaten Aus­rechnung wäre also einUnentschieden" gerechter gewesen.

Nach dem Kampf erklärte Sharkey:Ich habe den Titel ehrlich gewonnen und ich werde ihn verteidigen. Ich werde ein kämpfender Weltmeister sein. Ich bin beim Kampf nicht verletzt worden." Schmeling äußerte, nachdem er sich in seine Garderobe zurückgezogen hätte, kein Wort.

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Somas den 28 . 3 M. abends 8 W.

im ..Bären" in Neuenbürg

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über:

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Jedermann ist freundlich eingeladen.

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Heute abend präzis V«9 Uhr

Singstunde.

Anläßlich unserem Mitwirken bei der Gauwanderung nach Trimbach ist es Ehrenpflicht eines jeden Sängers, pünktlich und bestimmt zu erscheinen.

Der Vorstand.

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jeder Preislage empfiehlt die C. Meeh'sche Buchhandlung.

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der Gemeinschaft der Freunde

Nr. 33088 ist für

Neuenbürg, den 23. 2uni 1932.

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Unerwartet schnell ist mein guter Mann, unser lieber Vater, Bruder und Schwager

Nugsn vsnrier,

Schmelzer,

im Alter von 57 Jahren in die ewige Heimat abberufen worden.

In tiefer Trauer:

Marie Bender, geb. Blaich. Johanna Bender.

Ella Bender.

Friedrike Bender.

Beerdigung: Freitag nachmittag 5 Uhr.

gesperrt,

da zugeieilt, anzusehen.

Besuchskarten »3!^ B.^.

MlsWMinisler vr. Miel

spricht am

Sonntag den 28. Juni, abends 8 W im ..Bären" in Neuenbürg

in

öffentlicher Versammlung

über

..Volisnot und WirMaftsnol"

Die Mitglieder des Gewerbevereins find dazu! besonders eingeladen.

Der Vorstand.

vonnerstss

Wichtige Tagesnotiz:

Die Uebermittelung der Bezugsbestellung aus denEnztäler" für Juli ist

heute notwendig.

denn für alle nach dem 23. eines Mo­nats eingehenden Zeitungsbestellungen berechnet die Post eine Sondergebühr.

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