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Des Kindes Segen

Wie still lag doch der große Raum,

Darin wir müde saßen.

Darin wir uns in schwerem Traum Verloren und vergaßen_

Und plötzlich strahlt er voller Licht lind gibt uns Glück und Lieder,

Ein Kind tanzt fröhlich, singt und spricht,

Schenkt uns die Jugend wieder.

, Bringt Leben in den stillen Raum,

Läßt froh die Herzen schlagen.

Hat segnend einen schweren Traum,

Hat Sorgen fortgetragen.

Carl Fritz Jllmer

*

Neuenbürg, 2g. Juni. Anläßlich der am Samstag und sonntag in Heidenheim abgehaltenen Tagung des Ber­kehrsverbands Württemberg - Ho he n zolle rn nmrde Neuenbürg als nächstjähriger Tagungs- o r t bestimmt. Mit der nächstjährigen Konferenz soll gleichzeitig das 20jährige Bestehen des Verbandes gefeiert werden. Die­ser schöne Erfolg ist den Bemühungen des Berbandsdirektors Keller-Pforzheim zuzuschreiben, dem es in heißem Ringen gelungen ist, den Antrag Neuenbürgs durchzusetzen. Dafür sei ihm herzlicher Dank gesagt. Die schmucke Oberamtsstadt ist damit in die Reihe der Tagungsstädte ausgenommen.

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Neuenbürg, 20. Jurii. Die llngezieferplage an den Obst­bäumen nimmt in diesem Jahre ganz erschreckende Formen an, was ja auch aus dem oberamtlichen Erlaß hervorgeht. Die Gespinstmotte (Netzraupe) verrichtet ihr Zerstörungswerk an den Apfel- und Steinobstbäumen in ganz krasser Weise, so daß ganze Neste diesem Schädling zum Opfer fallen, weil diese ihres Laubes beraubt werden, wodurch auch die Früchte verkümmern. Das Laub zieht den Baustoff aus dem Boden bis in die äußer­sten Zweige und bildet gleichsam das Äebensorgan des Baumes. Wenn die Maikäferplage in diesem Jahr nicht stark war, so macht neben dem obigen Schädling der Junikäfer auch ganze Arbeit. Gegen dieses Ungeziefer muß selbstverständlich ener- gisih vorgegangen werden und es ist nur schade, daß diese Maßnahme nicht schon 810 Tage früher erlassen wurde. Durch das Auftreten dieser Schädlinge wurde naturgemäß auch der Ertrag erheblich dezimiert. Die Mainebel und der Sonnen­regen (Beschißregeu) haben zweifellos das Fortkommen dieses Ungeziefers begünstigt. Wer daher noch einen Ertrag erhoffen will, tut gut daran, wenn er sich um die Ausrottung dieses Ungeziefers bekümmert. Sch.

(Wetterbericht.) Hochdruck beeinflußt noch die Wet­terlage in Süddeutschland, sodaß für Dienstag und Mittwoch immer noch mehrfach heiteres, aber zu Gewitterstörungen ge­neigtes Wetter zu erwarten ist.

Birkenfetv, 20. Juni. DerSängerbund" beteiligt sich am kommenden Sonntag an einem in Pforzheim stattfindenden Sängerfest. Anläßlich einer aus diesem Anlaß stattgefundenen Singstunde marschierte der Verein gestern morgen zum Be­zirkskrankenhaus in Neuenbürg, um den dort liegenden Ehren­borstand Theodor Bester mit einem Ständchen zu erfreuen.

Herrenalb, 19.-Juni. Der Vorsitzende des Kirchengemeinde­rats, Stadtpfarrer Seilacher, berief nach Beendigung des Vormittagsgottesdienstes die Kirchengemeinderäte zu einer Be­grüßung des K i r chen p r ä s i d e n t e n l). Wurm. Mit Ausnahme des leider erkrankten A. Romoser waren alle Mit­glieder erschienen. Der Kirchenpräsident erging sich in län­geren Ausführungen über wichtige kirchliche Fragen der Ge­genwart und versprach, die besonderen Anliegen der Kirchen­gemeinde im Auge zu behalten.

Herrenalb, 19. Juni. (Vom Freischwimm- und Sonnen­bad.) Die anhaltend günstige Witterung in der vergangenen Woche.hat den Besuch des Schwimmbades in starkem Maße belebt. Die neuzeitlich ausgestattete Anlage und die prächtige Umgebung werden von allen Besuchern hochgeschätzt. Dazu kommt die Ermäßigung der Einlaßkarten. Besonders erfreu­lich ist der rege Zuspruch aus den benachbarten Großstädten, was an der großen Zahl der parkenden Kraftwagen vor dem Bad erkenntlich ist.

Herrenalb, 19. Juni. In der letzten Woche konnte die Heuernte bei strahlendem Sonnenschein weit gefördert wer­den. Am Samstag wurde der Heu- und Oehmdertrag der städtischen Schweizerwiesen versteigert. Der Erlös stellt sich auf durchschnittlich 53 RM. für den Morgen.

Herrenalb, 19 .Juni. Der Besuch unserer stark vergrößer­ten und in bester Ordnung gehaltenen Kuranlagen ist in den jüngst vergangenen Wochen merklich lebhafter geworden. Am meisten hiezu beigetragen haben die vortrefflichen musika­lischen Darbietungen der Kurkapelle unter Leitung von Kapell­meister Fried König-Wiesbaden. Die Konzerte lassen an Ge­diegenheit der Auswahl und Durchführung nichts zu wün­schen übrig.

Sind die Bausparer gefährdet?

Von Johannes Fischer, M. d. L., Stuttgart

Diese Frage ist in den letzten Monaten begreiflicher­weise mehrfach aus verschiedenen Bevölkerungskreisen an mich gerichtet worden. Die Frage entspricht demselben Un- Kcherheitsgefühl, aus dem heraus man immer wieder gefragt wird, wie man die Sicherheit unserer Währung beurteile. Ich habe in beiden Fällen immer eine beruhigende Antwort ge­geben, wenngleich natürlich es bei den Bausparkassen durchaus Mf die einzelne Gesellschaft, deren Grundsätze, Mhrung und Geschäftsgebarung ankommt. Aber ich habe auch immer darauf Angewiesen, daß nicht nur die beteiligten Bausparer, sondern auch das Volk im ganzen, es zu einem guten Teil selbst in der Hand hat, ob diese oder jene Einrichtung gesichert sei. Es rst eine nervöse Unruhe in unserem Volk, die schon viel Unheil angerichtet hat. Man probiert es immer wieder mit etwas anderem, sucht immer wieder nach etwas neuem, bringt da­durch auch an sich gesunde Einrichtungen in wirkliche Gefahr und bringt für noch ganz unerprobte Neuerungen große und U ganz wertlose Opfer. Dagegen gilt es gerade auch von den stellen aus, die zur Führung des Volkes berufen sind, anzu- kamvfen.

. - Aun ist neulich im württembergischen Landtag ein Antrag de» Christlichen Volksdienstes eingekommen, der zur Beschaf­fung von Mitteln für den freiwilligen Arbeitsdienst eine würt- umbergische Volksanleihe vorschlägt, in Höhe von ca. 15 Mil­lionen. Dieser Vorschlag wurde vor allem auch damit be­gründet, daß die Beteiligung an den Bausparkassen im Rück- Uug begriffen sei und auch die Einlagen bei den sonstigen Sparkassen zurückgehen. Das wird Wohl bis zu einem ge- wmen Grade richtig sein, ist aus den allgemeinen Zeitverhält- fugen heraus auch zu verstehen, aber es ist sicher falsch, damit eme neue Möglichkeit der Geldanlage und der Sparmög- "Aken rechtfertigen zu wollen, die, ob gewollt oder nicht ge­wollt, den vorhandenen nur Konkurrenz macht und ihre Funk-

Keiue Grashalme in de« Mm»d «ehmeä!

^ Im Sommer wird alljährlich durch die leichtsinnige Un­sitte, Grashalme in den Mund zu nehmen und daran zu kauen, eine gefährliche Krankheit verbreitet, die vom Strahlenpilz verursacht wird. Dieser Pilz befindet sich verhältnismäßig häufig auf Getreidehalmen und auf Gräsern, auf den Aehren wie auf dem Stroh und erregt, auf Menschen übertragen, schwere eiterige Entzündungen, die sogar tödlich verlaufen können. Die Entzündungen entstehen nach dem Kauen befal­lener Gräser hauptsächlich im Zahnfleisch und in der Wangen­schleimhaut, überhaupt in allen Teilen des Mundes. Das Pilzgeflecht senkt sich in das menschliche Gewebe ein, bringt es zum Verfall und die Folge davon find erst sehr harte, dann weiche Geschwülste, die bis auf die Kieferknochen gehen können und sehr schmerzhaft sind. Was die Erkrankung besonders ge­fährlich macht, ist die Fähigkeit des Strahlenpilzes, sich auf dem Wege über die Blutbahnen im ganzen menschlichen Kör­per zu verbreiten, wodurch Blutvergiftung entsteht. Diese Ge­fahren des Strahlenpilzes werden leider immer noch viel zu wenig bekannt und berücksichtigt, sonst wäre es nicht möglich, daß selbst unter Erwachsenen immer noch die Unsitte zu beob­achten ist, an abgepflückten Grashalmen zu kauen.

WürttSmbers

Kornwestheim, 19. Juni. (Die Wahlanfechtung wird Tatsache.) Wie dieKornwestheimer Zeitung" mitteilt, hat Ratschreiber Sorg- Böckingen nach eingehenden Beratungen mit seinem Rechtsanwalt sich nunmehr doch entschlossen, die Bürgermelsterwahl vom 12. Juni anzufechten. Das Vorgehen stützt sich auf die Notiz in derNeckar- Post" am Vortage der Wahl. Sie lautete:Auch der Böckinger Ratschreiber Sorg hat sich von der Aussichtslosigkeit seiner Kandi­datur überzeugt und hat seinen Abschied genommen". Wie weit diese Notiz Einfluß auf die Stimmenzahl der Kandidatur Sorg hatte, das zu untersuchen und zu prüfen wird nun Angelegenheit des Mini­steriums des Innern sein.

Heilbronn, 19. Juni. (Seinen Sohn verschwiegen.) Ein Hell­brauner Kraftfahrer hat auf einem Fragebogen mit dem Gesuch um Wohlfahrtsunterstützung seinen Sohn verschwiegen. Da der Sohn aber 150 Mk. Monatsgehalt verdient, wurde dieses Verschweigen vor Gericht als Betrug angesehen, denn der Vater hatte zu Unrecht 28 Mk. monatliche Zuschutzunterstützung bekommen. Er erhielt 8 Tage Gefängnis.

Heilbronn, 18. Juni. (Messerstecher.) In der mittleren Allee kam es Donnerstag abend zu einem Streit, wobei einer der Streitenden zum Messer griff und seinem Gegner einen so heftigen Stich in den Arm versetzte, daß er ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen mutzte.

Hessigheim, OA. Besigheim, 19. Juni. (Ein Mädchen vermißt.) Seit Freitag wird hier ein Kind vermißt. Es handelt sich um ein 7jähriges, geistig und körperlich zurückgebliebenes Mädchen, das die Mutter zum Kirschenpflücken mit aufs Feld nahm. Als die Mutter auf dem Baum war, lies das Kind in einem unbewachten Augen­blick weg. Da sich angrenzend ein ausgedehntes Heer von Getreide­feldern befindet und das Kind selbst nicht sprechen kann, sind die Nachforschungen sehr erschwert. Ein Landjäger mit einem Polizei­hund, die Angehörigen des Kindes und Privatleute von hier haben die hochstehenden Felder schon fleißig durchpirscht, ohne eine Spur von dem Kind zu finden. Nachts mußte ein Zug der Feuerwehr mit Laternen ausrücken, der nach stundenlangem Suchen ebenfalls ohne Erfolg heimkehren mußte. Der Fall bleibt vorläufig ein Rätsel.

Stuttgart, 18. Juni. (Polizeibericht). Vom Polizeipräsidium wird mitgeteilt, daß in Heslach im Lause des Abends ein National­sozialist von politischen Gegnern überfallen und mißhandelt wurde, sodaß seine Einlieferung ins Krankenhaus erfolgen mußte. Die An­sammlungen in Heslach dauerten bis gegen Mitternacht und machten wiederholtes Eingreifen des Ueberfallkommandos notwendig. Auch in Ostheim kam es gegen Mitternacht zu erneuten Ansammlungen, auch dort wurden mehrere Nationalsozialisten aus dem Heimweg von politischen Gegnern überfallen. Neben 2 Leichtverletzten mußte 1 Mann ins Krankenhaus eingeliefert werden. Bei der Schlägerei im Wullesaal wurde auch ein Kriminalbeamter durch einen Messer­stich leicht verletzt. Insgesamt hat sich die Zahl der gestern in Po­lizeigewahrsam Genommenen auf 21 erhöht.

Eningen OA. Reutlingen, 18. Juni. (Die ausgeschlossenen kom- munistischen Gemeinderäte). In der letzten Gemeinderatssitzung gab Bürgermeister Maier bekannt, daß sich zum ersten Male seit 5 Monaten die drei kommunistischen Gemeinderäte Knies, Eger und Hegel wieder in der Mitte des Kollegiums befinden. Der Disziplinarstrashof habe von einer Bestrafung der Gemeinderäte, die in einem Antrag im Ge­meinderat zum Steuerstreik aufgefordert hatten, abgesehen, ihnen viel­mehr nur einen Verweis erteilt und sie zur Tragung der Kosten des Verfahrens verurteilt.

Gmünd, 18. Juni. (Stillstand in der Arbeits'osenziffer.) Nach dem Bericht des Bezirksarbeitsamts Gmünd beträgt die Zahl der Unterstützungsempfänger am 15. Juni 2752 gegen 2918 am 1. Juni. Die konjunkturbedingten Wirtschaftszweige haben keine Besserung aufzuweisen. Die Edelmetallindustrie zeigt ein weiteres leichtes Ab­gleiten des Beschäftigungsgrades. Kurzarbeiter werden etwa 1500 ge­zählt und im freiwilligen Arbeitsdienst sind 56 Arbeitsdienstwillige beschäftigt.

Schramberg, 19. Juni. (Straßenbau zum Fohrenbühl). Der 30 Mann starke freiwillige Arbeitsdienst auf dem Fohrenbühl hat seine Arbeit beendigt. Der Württ Schwarzwaldverein war der

tion im sozialen Leben stört. Es scheint aber auch nicht.ge­rechtfertigt zu sein, solche Schlüsse aus dem Stand der all­gemeinen Sparkassen und Bausparkassenbewegung zu ziehen.

In den letzten Wochen ist den Abgeordneten des Land­tags u. a. auch der Geschäftsbericht der Gemeinschaft der Freunde Wüstenrot-Ludwigsburg zugegangen, aus dem nun in diesem Zusammenhang zwei Zahlen interessant waren. Ein­mal hat diese Bausparkasse auch im Jahre 1931 einen Zugang von Bausparern gehabt von 3070 mit einem vertraglich fest­gelegten Kapital von 37 290 000 RM., im Jahre 1927 waren es 4373 neue Bausparer. Ausbezahlt wurden im Jahre 1931 an 1093 Bausparer 17177137 RM., im Jahre 1927 waren es 20 819 734 RM. In diesen Zahlen kommt sowohl ein noch weithin unerschüttertes Vertrauen der neuen Bausparer, wie eine durchaus gesicherte Garantie für die früher eingetretenen Bausparer zum Ausdruck, die es zu halten und zu schützen gilt, zu dessen Auflockerung und Gefährdung insbesondere von keiner staatlichen Stelle aus mitgeholfen werden darf.

Die Bausparbewegung hat ihr Lehrgeld wahrhaftig teuer genug bezahlt und hat es unter dem Druck der Zeit vollends rasch und rücksichtslos bezahlen müssen. Bis zum 1. Oktober 1931 haben 36 Bausparkassen endgültig und 15 Bausparkassen vorläufig, ihre Tätigkeit einstellen müssen. Ein umso größeres Interesse hat die Allgemeinheit daran, nicht nur für die ge­sicherten Bausparkassen die finanziellen Grundlagen, d. h. den laufenden Zugang an neuen Bausparern, gesund zu erhalten und zu sichern, sondern auch den inneren Geist, die Gesinnung der in einer Bausparkasse zusammengeschloffenen Menschen ge­sund zu erhalten u.nd zu stärken. Man kann den gesündesten Baum ruinieren, wenn man ihm die Nahrung entzieht und das Wurzelsystem zerstört. Es wäre ein verhängnisvoller Irr­tum, wenn man eine begreifliche Stockung im Zugang von Bausparern dazu benützen wollte, um die Quellen, aus denen die Bausparbewegung gespeist wird, in ein ganz anderes Bett zu leiten. Dagegen müssen sich vor allem auch die Bausparer selbst mit aller Entschiedenheit wehren. In ihrer Hand ist in dieser Beziehung ihr eigenes Schicksal weithin selbst gelegt.

Träger der Arbeit beim Bau einer Zufahrtsstraße vom Weiler Fohren-- bllhl nach dem Kriegsgefallenengedächtnishaus auf dem Mooswald­kopf. Das Heimatwerk war in Verbindung mit dem Arbeitsamt Rottweil der Organisator des Ganzen. Die Leitung hatte Konsul Wagner-Göppingen und Ingenieur Hartmann von der Volkshoch­schule Comburg. Geleistet wurde während der vergangenen Arbeits­wochen recht viel. Die gebaute Straße ist 700 Meter lang. 24 Wochen wurden daran gearbeitet. Eine durchschnittliche Steigung von 16°/» (im letzten Teil 1719 Proz.) ist ihr eigen. Die normale Breite be­trägt 2,50 Meter (Ausweichstellen 3,50 und 4,50 Mtr.) Im trauten Kreis fand die Schlußfeier statt.

Schramberg, 18. Juni. (Düstere Zeiten in der Uhrenindustrie.) Am Donnerstag fand eine gut besuchte Betriebsversammlung der Hamburg-Amerikanischen Uhrenfabrik statt, die heute noch eine Be­legschaft von etwa 800 Angestellten uud Arbeitern hat; dabei wurden verschiedene Referate entgegengenommen. Durch den Auftragsrück­gang wäre es zur Zeit möglich, die gesamte Produktion der Schram­berger Uhrenfabriken in einem Betrieb (Iunghans) zu bewerkstelligen, aber die Pfeilkreuz-Uhren (U^ll-Fabrikmärke) sollen nicht aus der Produktion ausgeschaltet werden, deshalb soll die Belegschaft weitere finanzielle Oper bringen. Einstimmig wurde der Beschluß gefaßt, durch Direktor Richard Landenberger den Verwaltungsausschuß des Iunghanskonzerns wissen zu lassen, daß die Belegschaft des Werkes Hamburg-Amerik. Uhrenfabrik bereit ist, der düsteren Zeitverhältnisse entsprechend weitere Opfer zu bringen. Ueber die Größe der Opfer­bereitschaft wurde nicht debattiert. Der Verwaltungsausschuß, der Ende Juni zusammentritt, wird über die ganze Angelegenheit be­raten. An der Abstimmung nahmen etwa 700 Werksangehörige teil.

Tailfingen, 19. Juni. (Verschiebung des Württ. Landesturn­treffens). Der Stadt Tailfingen wurde das diesjährige Landestreffen der Schwab. Turnerschaft übertragen. Wegen der Reichstagswatt wird das Fest verschoben und am 6. und 7. August 1932 abgehalten.

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Rangendingen in Hohenz. 18. Juni. (Sägewerk abgebrannt.) Das Sägewerk des Andreas Schwenk ist Donnerstag Nacht bis auf die Grundmauern abgebrannt. Der Feuerwehr gelang es, das Feuer von der Bahnhofwirtschaft und vom Bahnhof abzuhalten. Auch ein Schuppen für Bretter und Geräte wurde gerettet. Das Sägewerk selbst mit der ganzen Einrichtung und den Maschinen wurde ein Raub der Flammen. Das aufgestapelte Holz, das sich in einiger Entfernung vom Sägewerk befand, erlitt weniger Schaden. Das Anwesen soll um 56 000 Mark versichert gewesen sein. Die Suche nach der Prandursache hat ergeben, daß Brandstiftung angenommen werden muß.

Krauchenwies i. Hohenzollern, 17. Juni. (400 000 Mk. Brand­schaden.) Der Brandschaden beim Sägewerk der Firma Ettlinger L Weber wird nach vorläufiger Schätzung auf 400 000 Mk. beziffert. Davon entfallen 180 000 Mk. auf Schäden an Gebäuden, Maschinen usw. und etwa 220 000 RM. auf Materialien. Das Werk ist bei einer ausländischen Versicherungsgesellschaft gut versichert. Ueber die Brandstiftung läßt sich noch nichts näheres Mitteilen. Die Verneh­mungen werden noch fortgesetzt.

Arbeitsprogramm des Landtags

* Stuttgart, 19. Juni. Der Landtag, der am Donnerstag, 23. Juni, nachm. 4 Uhr, wieder zusammentreten soll, wegen der Heuernte indessen erst etwas später seine Tätigkeit wieder auf­nehmen dürfte, wird eine sehr umfangreiche Arbeit vorfinden. Die Tagesordnung umfaßt zunächst die Beantwortung von 8 Kleinen Anfragen, ferner 5 Große Anfragen, darunter die­jenige betr. den Empfang der drei süddeutschen Ministerpräsi­denten beim Reichspräsidenten. Bezüglich dieser Großen An­fragen haben die Minister zunächst nur zu erklären, wann sie zu ihrer Beantwortung bereit sind. Weitere Gegenstände der Tagesordnung sind die 1. Beratung des Entwurfs eines Aen-

derungsgesetzes zum Gemeindesteuergesetz (Filialfteuer), die Anträge des Finanzausschusses hetr. Hilfe für die Unwetter­geschädigten, die Begründung, Beantwortung und Besprechung der Großen Anfrage der Abg. Murr und Gen. betr. das Ver­bot von Versammlungen unter freiem Himmel u. a. in Ver­bindung mit anderen Anträgen betr. das Verbot des Roten Frontkämpferbundes und die Auflösung kommunistischer Or­ganisationen, endlich die Besprechung der Großen kommuni­stischen bezw. nationalsozialistischen Anfraden betr. Maßnah­men der Polizeidirektion Heilhronn und betr. das Verhalten der Polizei gegenüber Streikenden. Der Plenarsitzung gehen Fraktionssitzungen voraus.

Der Christliche Bolksdienst und Staatspräsident Dr. Bolz

Stuttgart, 19. Juni. Zu dem Schritt von Staatspräsident Dr. Bolz beim Reichspräsidenten schreibt derChristliche Bolksdienst": Wir haben den Eindruck, daß leider die poli­tischen Leidenschaften eine Würdigung der sachlichen Hinter­gründe der Aktion des württembergischen Staatspräsidenten unmöglich machen. Wenn die württembergischen Geschäfts­leute, insbesondere die württembergischen Kleinbauern, es am eigenen Leibe spüren werden, wie sie gegenüber den wirtschaft­lichen Interessen des Nordens, insbesondere des Großgrund­besitzes, benachteiligt und zurückgesetzt werden, werden sie sich bei den zentralistisch eingestellten Parteipolitikern der Deutsch­nationalen und Nationalsozialisten bedanken können. Wir halten es gerade im jetzigen Augenblick für wichtig, die beson­deren Interessen unseres württembergischen Landes gegenüber den jetzt stark hervortretenden zentralistischen Tendenzen nach­drücklich zu betonen.

Laudestagung des Berkehrsverbauds Württemberg-Hohenzollern

Neuenbürg nächstjähriger Tagungsort

* Hewenheim, 19. Juni. Am Samstag und Sonntag fand hier die Mitgliederversammlung des Verkehrsverbands Würt- temberg-Hohenzollern statt. Die Tagung war von allen Teilen des Landes sehr gut besucht. Unter den Gästen bemerkte man u. a. Landrat Eberhardt-Heidenheim, Oberreg.-Rat Schiller- Stuttgart, ReichSbahnoberrat Gußmann-Stuttgart, Oberpost­rat Dr. Äetting-Stuttgart, Oberbürgermeister Dr. Frank-Lud- wigsburg, Bürgermeister Dr. Brönner-Bad Mergentheim, so­wie verschiedene Bürgermeister und Landräte württ. Gemein­den und Oberämtern. Die Verhandlungen begannen am Samstag nachmittag mit einer Ausschußsitzung im Hotel Och­sen, in der der Etat 1932/33 sowie interne Verbandsangelegen­heiten zur Sprache kamen. Um )44 Uhr war im großen Saal des HotelsOchsen" die Mitgliederversammlung. Diese wurde von Rechtsrat Dr. Waldmüller-Stuttgart geleitet anstelle des erkrankten Rechtsanwalts Schwab-Stuttgart. Der Vorsitzende begrüßte die Gäste und Mitglieder in kurzen Worten. Als­dann erstattete Direktor Höllwarth-Stuttgart den Verbands- bericht 1931. Diesem entnehmen wir Folgendes: 1931 war für den Verband uud für den Fremdenverkehr ein hartes Jahr. Es gab in Württemberg 6,4 Prozent weniger Gäste und 10,3 Prozent weniger Nebernachtungen als 1930 in den 175 Ge­meinden, die eine Fremdenstatistik führen. In Stuttgart be­trug der Rückgang bei den Gästen sogar 13,6 Prozent, bei den Ucbernachtungen 13,8 Prozent. Es übernachteten in den 175 Gemeinden 1032 920 Deutsche und 73 440 Ausländer. Die Ge­samtzahl der Ucbernachtungen betrug 3 354 067. Während die Württemberger im Jahre 1929 noch 42,4 Prozent der Gäste stellten, waren sie 1931 nur noch mit 37,6 Prozent vertreten, ein Beweis, daß die Werbung außerhalb der Landesgrenze im­mer mehr Fremde heranzog. Im Verhältnis zu vielen anderen Ländern hat Württemberg im Fremdenverkehr immer noch gut abgeschnitten. Der Verkehrsverband verdient für seine Wer-