Mn wir daher nicht vor Mitte Mai aus. Die Samen werden leicht eingerechelt und mit Trittbrettern angedrückt, damit die Bodenfeuchtigkeit an die Körner heranzieht. Wer dann bei «armem Wetter die betr. Fläche bebrausen kann, ist besonders günstig gestellt. Kräftiges Wachstum entwickelt sich nur dort, ,oo es nicht an Nahrung mangelt! Wo es möglich war, dem Boden garen Kompost, der durch Thomasmehlzusatz an Phos- phorsäure und Kalk angereichert wurde, zuzusetzen, sind besou- " t M's günstige Voraussetzungen für die Entwicklung eines guten Rasens geschaffen. Natürlich kann man auch direkt, also ohne Kompost als Nährstoffträger, den Boden mit Phosphorsäure und Kalk vorbereiten. Man gibt dann zweckmäßig eine Vor­ratsdüngung von etwa 1» Kg. Thomasmehl je 10» Omadrat- , meter Rasenfläche, die man besonders auf leichtem Boden durch Anwendung von 1 Kg. 10er Kalidüngesalz ergänzt.

Auch sonst kann noch mancherlei versehen werden. Hat - - B. das junge Gras eine Höhe von 6 bis 8 Zentimeter er- . reicht, so ist es das erstemal zu schneiden. Es wäre verfehlt, sich zu diesem Schnitt, wo die Halme noch weich sind und das Gras sich noch wenig bestockt hat, einer Rasenmähmaschine zu bedienen; Sichel bzw. Sense erfüllen hier ihre Aufgabe besser. Fehlerhaft ist es auch, den Rasen zu lang in den Winter gehen zu lassen. Durch die Feuchtigkeit legen sich die Halme, ver­filzen sich, fangen an zu faulen, und es entsteht eine unschöne Grasnarbe. Es ist ein Leichtes, sich durch Beobachtung all i dieser kleinen Winke euren geschlossenen, dauerhaften Rasen zu schaffen.

Komposthaufen unter Obstbäumen

Es kommt des öfteren vor, daß aus Platzmangel im Garten der Komposthaufen unter einem Obstbaume errichtet wird und hier mindestens zwei Jahre, wenn nicht noch länger, liegen bleibt. Ist doch eine solche Stelle geradezu verlockend für die Lagerung der Gartenabfälle, da unter dem Baume sonst nichts zu gedeihen Pflegt, und in seinem Schatten der Komposthaufen vor dem Austrocknen bewahrt bleibt. Recht praktisch, aber dennoch falsch gedacht! Eine Beobachtung des Baumes wäh­rend der guten Jahreszeit wird bald die Augen öffnen. Der an sich gesunde Baum fängt nämlich bald zu kränkeln an, ein Zustand, der sich auch bei den Früchten und hier noch am auffälligsten bemerkbar macht. Der Baum läßt im Ertrag seiner Früchte nach, diese bleiben kleiner als sonst, und zwar besonders auf der Seite, wo der Komposthaufen lagert. Wird dieser jedoch bald wieder entfernt, dann bessern sich die Ver­hältnisse für den Baum, und er wird bald wieder völlig ge­sund. Breitet man jedoch den Komposthaufen aus, daß er ringsum den Platz der ganzen Baumscheibe bedeckt, dann läuft > man nur zu leicht Gefahr, daß der Baum in verhältnismäßig ! kurzer Zeit vollständig abstirht. Wie erklärt sich nun diese i sonderbare Erscheinung? Durch die aufgehäuften Abfälle wer­den Luft und Feuchtigkeit von den Wurzeln des Baumes in einem um so größeren Maße abgeschnitten, als die Verwesung in dem Komposthaufen fortschreitet, und er zu einer dichten Masse zusammensinkt. Die Folge davon ist, daß die wichtigen Bodenbakterien, die den Wurzeln die Nährstoffe vermitteln, ihre Tätigkeit einstellen, weil es ihnen an dem zum Leben nötigen Sauerstoff fehlt. Notgedrungen muß dann der ganze Baum aus Nahrungsmangel dahinsiechen und bald eiugehen. Auch größere Mengen von Laub, das sich bei der Verwesung stark erwärmt, können den Baumwuchs gefährden. Darum soll man die Baumscheibe unbedingt von derartigen Bedeckun­gen frei halten.

Stuttgart, 7. Juni. (Ein Plagiat). Das Plakat für das Deutsche Turnfest, das bei dem Wettbewerb mit dem I. Preis aus­gezeichnet worden ist und das von zwei Schülern der Abteilung von Prof. Schneck in der Kunstgewerbeschule stammt, ist nachträglich als Plagiat erkannt worden. Die Deutsche Turnerschaft hat in der Ange­legenheit den Bund Deutscher Gebrauchsgraphiker um eine Begut­achtung gebeten und dabei wurde festgestellt, daß sich die beiden Preisträger bei ihrem Entwurf in weitgehendem Maße an eine Wein­reklame des Pariser Graphikers Kassandre angelehnt haben. Die Preisträger wurden nun aufgefordert, den Preis zurückzubezahlen. Die Preise betrugen 700 und 500 Mk. und sind bereits zurückbezahlt. Mit der Frage der Preisverteilung wird sich erneut der Turnfestaus­schuß befassen.

Stuttgart, 7. Juni. (Ein Schlag mit der Bierflasche). In der Nähe des Leonhardsplatzes kam es am Montag abend in der Woh­nung eines Ehemannes zu erheblichem Streit mit dem Liebhaber seiner Frau, der soeben mit ihr vom Zechen zurllckgekehrt war. Im Verlauf des Streites versetzte der Liebhaber dem alten Mann mit einer Bierflasche mehrere wuchtige Hiebe über den Kopf, sodaß die Flasche zersplitterte. Der Schwerverletzte trug klaffende Wunden am Hinterkopf davon, konnte sich noch aus der Wohnung bis zum Leon­hardsplatz schleppen, wo er blutüberströmt zusammenbrach. Er mußte mit dem Krankenauto ins Spital gebracht werden. Der Täter wurde in Polizeigewahrsam genommen.

Bonlanden, OA. Stuttgart, 8. Juni. (Fildergemeinde stellt die Zahlungen ein.) Am Samstag wurde vom Gemeindcrat mit großer Mehrheit der Beschluß gefaßt, daß die Gemeinde ab 6. Juni ihre Zahlungen einstellt. Die Wohlfahrtserwerbslosen sollen diese Woche noch beschäftigt werden, soweit die Finanzlage es erlaubt. Bonlanden hat schon seit Monaten dauernd 4050 Wohlfahrtserwerbslose zu beschäftigen.

Kuchen, OA. Geislingen, 7. Juni. (Aus dem fahrenden Schnell­

zug gefallen.) Bei dem Frühschnellzug (Geislingen an 3.2! Uhr) fiel heute in Höhe von Fabrik Kuchen ein Reisender aus München, der von der Pfalz kam, aus dem fahrenden Schnellzug. Anscheinend hat der schlaftrunkene Reisende, der zur Toilette wollte, die falsche Türe erwischt, und stürzte auf den Bahnkörper. Glücklicherweise war die Zugsgeschwindigkeit nicht sehr schnell, sodaß der Mann mit einer Ver­letzung am Mund und an den Füßen davonkam. Er konnte sich noch selbst um Hilfe bemühen und wurde mit dem Sanitätsauto ins Krankenhaus gebracht.

Ehingen, 7. Juni. (Ein Schildbürgerstreich.) In einer Nachbar­gemeinde leistete man sich einen Schildbürgerstreich. Beim Neubau einer Scheune wurde wohl ein Eingang zum Stall, ein Eingang zur Scheune, aber nicht zum Schopf gemacht. Hinten und vornen und seitlich alles vermauert. Erst nachher sah man, daß es doch mit großen Schwierigkeiten verbunden ist, wenn man zum Schopf nur durch die Scheune kommen kann. Es wird nun keine andere Wahl mehr vor­handen sein, als nachträglich noch einen Eingang zu machen.

Tailfingen, OA. Balingen, 7. Juni. (Einführung des freiwilligen Arbeitsdienstes.) Die Amtsversammlung genehmigte die Einführung des freiwilligen Arbeitsdienstes. Zunächst soll die Straße Etocken- hausenZillhausen verbessert werden. Die Straße BitzNeuweiler, die für die Gemeinde Bitz die kürzeste Verbindung mit dem Killertal darstellen wird, bleibt also zunächst noch in ihrer Ausführung zurück- gestellt.

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Vom bayerischen Allgäu, 7. Juni. (Abschaffung des Leichen­schmauses.) In der letzten Sitzung der Bezirksbauernkammer Kempten wurde daraus hingewiesen, daß allseits die Gepflogenheit, gelegentlich von Beerdigungen einen sogenannten Leichenschmaus abzuhalten, namentlich in der heutigen Notzeit als drückend empfunden wird. Die Bezirksbaucrnkammer wie die Bürgermeister des Bezirks Kemp­ten seien sich darüber einig, daß es zweckmäßig wäre, wenn mit allen Mitteln auf die Beseitigung dieses Brauches, der sich zu einer Last ausgewachsen habe, hingewirkt würde.

Glänzende Erfolge der württ. Fleckviehzucht auf der D.L.G.-Ausstellung in Mannheim

Stuttgart, 6. Juni. Heute schließt die Ausstellung der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (D.L.G.) in Mannheim ihre Tore. In der Rinderausstellung war das Fleckvieh mit 165 Stück unter den verschiedenen Rinderrasseu aus dem ganzen Reich führend. Professor Kronacher-Berlin, der in der Rinder-Abteilung der D.L.G. über die Ausstellung der Höhenrinder Bericht erstattete, erklärte, daß das Fleckwieh der Mannheimer Ausstellung das beste sei, das man bisher auf einer D.L.G.-Ausstellung zu sehen bekommen habe. Noch inter­essanter als das Urteil über das Fleckvieh im ganzen ist das Urteil Kronachers über das württ. Fleckvieh. Er sagte: Franken-Hohenlohe, das durch seine gutgcstellten, rumpfigcn, dabei schnittigen Bullen auffiel, hat außerdem eine Reihe von Kühen mit guten Milchzeichen. Oberschwaben hat mit seinen tiefen, festgeschlossenen Kühen seine Leistungen in Stuttgart uoch weit übertroffen. Seine Sammlung stellt fraglos den Glanzpunkt der Ausstellung hinsichtlich Zuchtrichtung und Einheitlichkeit dar." Entsprechend war auch die Zuerkennung von Preisen und Anerkennungen an den Verband oberschwä­bischer Fleckviehzuchtvereine (Ulm), den Fränkisch-hohen- lohischen Fleckviehzuchtverband (Hall). Auch der Braunvieh­zuchtverband (Biberach) konnte für seine Verbandssammlung einen höchsten Preis erwerben. Die erstgenannten beiden Verbände erhielten außer den sonstigen hohen Auszeichnungen die Höchste Anerkennung, die die D.L.G. zu vergeben hat, näm­lich den Max-Eyth-Preis.

Diegut finanzierte" Reise zur Landwirtschafts-Ausstellung

Eine sehr angenehme Ueberraschung erlebte ein sächsischer Landwirt aus der Gegend von Chemnitz, der zur gegenwärtig stattfindenden 38. Wanderausstellung der Deutschen Landwirt­schafts-Gesellschaft nach Mannheim gekommen war. Er saß um Mitternacht ahnungslos in fröhlichem Kreis in einem Re­staurant, als der Verkäufer einer Kugellotterie ins Lokal kann und scherzhaft zur Ziehung des fälligen Tausendmarkgewinns auforderte. Mit sicherem Griff zog der sächsische Bauersmann tatsächlich den ersten Haupttreffer und war über sein Glück nicht wenig verblüfft. Die sofort benachrichtigte Geschäfts­stelle der Kugellotterie ließ dem glücklichen Gewinner noch in später Nachtstunde eine Anzahlung anbietcn, um ihm die obligate Freudenfeier zu ermöglichen. Ob daraus etwas ge­worden ist, ließ sich nicht ermitteln, jedenfalls aber wird der gemütliche Sachse Wohl immer gern an Mannheim zurück­denken und in Zukunft keine der jährlichen Wanderversamm­lungen versäumen. Er weiß ja nun, wie man eine solche Aus­stellungsreisefinanziert".

Berbandstag der württ. Gemeindebeamte«

Hethenheim, 6. Juni. Am Sonntag wurde hier die 11. Vertreterversammlung des Verbands württ. Gemeinde- und Körperschaftsbeamten abgehalten. Der Verband zählt 11000 Mitglieder. Anwesend waren mehrere Ehrengäste, darunter der Äandrat und der Oberbürgermeister. Im Mittelpunkt der Tagung standen die Berichte des Verbandsvorsitzenden Einsele über die Leamtenpolitische Lage und des Verbandsdirektors Nuding über die Tätigkeit des Verbands. Die Besprechungen fanden ihren Niederschlag in einer Entschließung. Darin heißt es, daß viele Hunderte Beamten der Landgemeinden und der Amtskörperschaften bezüglich der Besoldung durch die württ.

WürttemdergMer Landtag

Die Finanzlage des Staats

Stuttgart, 7. Juni. In der heutigen Sitzung des Lau tags wurden zunächst durch den Regierungskommissar, Obe regierungsrat Walter, vier Kleine Anfragen beantwortet, w rauf der ASg. Keil (S.) unter großer Heiterkeit beantrag» den nationalsozialistischen Antrag, bei der Reichsregierung s fort schärfsten Einspruch gegen die geplanten neuen Notve Ordnungen der Reichsregierung zu erheben, auf die heuti Tagesordnung zu setzen. Der Abg. Murr (NS.) erwiderte, d Abg. Kerl scheine nichts davon gemerkt zu haben, daß seit ac Tagen andere Verhältnisse im Reich bestehen und zog dl üntrag, der gegen die Regierung Brüning gerichtet war, z ruck. Zugestimmt wurde einem Antrag fast aller Parteien, den Etat für 1932 für die Beschäftigung von Beamten-Prak kanten Ml) 000 RM. einzusetzen. Dann wurde die Aussprac zu der Großen Zentrumsanfrage betr. die Lage der Staat Manzen fortgesetzt. Der Abg. Andre (Z.) anerkannte gerr daß der Finanznnmster seine Pflicht und Schuldigkeit get, bat, erinnerte aber daran, daß Dr. Dehlinger in der Ze trumsfraktion für seine Finanzpolitik eine bessere Stütze Hai ats m der Fraktion der Deutschnationalen. Der Redner k Etc, daß vorliegenden 80 Anträge eine Mehrausgabe w 7? Millionen verursachen würden und polemisierte dann geg uw Nationalsozialisten, deren Bewegung nicht zur Freihe sondern zur Knechtung führen würde. Das Zentrum ha

iDcr Präsident rügte diesen Ausdruck.) Von der württ. f b^rung müsse man einen starken Schutz der Lebensrechte !?Ä!.enden Volkes erwarten. Der Abg. Köhler (Komm.) AMwte die Zentrumsanfrage als ein Entlastungsmanö 0W me Regierung und als ein abgekartetes Spiel. Nur

Kommunistische Partei zeige der Arbeiterschaft den richtigen Weg. Es sprach dann noch der Abg. Kling (CVD.), woraus die Weiterberatung auf Mittwoch vormittag 9 Uhr vertagt wurde.

Die Regierung antwortet auf Kleine Anfragen

Stuttgart, 7. Juni. In der heutigen Landtagssitzung wur­den mehrere Kleine Anfragen von der Regierung beantwortet. Aus den Antworten ist folgendes hervorzuhebsn:

Aus Anlaß von Bestellungen einer großen Motorenfirma und einer Automobil-Schönheitskonkurrenz, die am 1. Mai 1932 in Wiesbaden stattfand, ist in den beiden Flaschnercien, in der Werkzeugmacherei und im Preßwerk des Sindelfinger Werkes der Daimler-Benz A.G. an einigen Wochentagen Ueberzeitarbeit und von etwa 10 Arbeitern auch Sonntags­arbeit geleistet worden. Da geeignete Facharbeiter in genü­gender Zahl nicht zur Verfügung standen, war die Ueberzeit­arbeit nicht zu umgehen, wenn das Werk nicht auf die schlag­artig erteilten Aufträge verzichten wollte. Jedoch ist in keinem Fall die Arbeit auf 80 Stunden in der Woche ausgedehnt worden.

Das Saatsministerium hat vorbehältlich der Zustimmung des Landtags beschlossen, soweit möglich, in allen Verwaltun­gen, besonders aber in der Schulverwaltung, Praktikanten un­ter Gewährung von Unterhaltszuschüssen zu verwenden und zu diesem Zweck einen Betrag von zunächst 300 000 RM. in den Staatshaushaltplan einzustellen. Hiedurch soll den Staats­dienstanwärtern und besonders den Junglehrern Gelegenheit gegeben werden, ihre beruflichen Kenntnisse zu erhalten, fort­zubilden und in praktischer Tätigkeit zu verwerten. In Aus­führung dieses Beschlusses hat das Kultministerium Grundsätze für die Einstellung von unständigen Lehrern als 'Schulprakti­kanten aufgestellt. Mit der Durchführung dieser Grundsätze wird demnächst begonnen.

Notverordnung vom 31. Dezember 1931 in ihren Rechten schwer verletzt wurden. Dagegen wird Verwahrung eingelegt und die Verbandsorgane werden beauftragt, Schritte zu unter­nehmen, um den früheren Rechtszustaud wieder zu erreichen. Weiter soll der Regierung und dem Landtag ein Antrag unterbreitet werden, durch ein besonderes Gesetz die Rechts­verhältnisse der Amtskörperschaftsbeamten denen der Ge­meindebeamten anzugleichen. Das Innenministerium wird ge­beten, den von einzelnen Körperschaften versuchten Rechts­verletzungen entgegenzutreten und sich für die Erhaltung des Berufsbeamtentums in der Gemeinde- und Körperschaftsver­waltung, sowie für die Anwendung der Rechtssprechung des Reichsgerichts auf die Rechtsverhältnisse der württ. Gemeinde- und Körperschastsbeamten einzusetzen. Stellung genommen wird auch gegen die im württ. Amtskörperschaftsdienst vor­genommenen Sonderkürzungen der Entschädigungen für aus­wärtige Dienstverrichtungen. Der bisherige Verbandsvor­sitzende, Oberrechnungsrat Einsele-Stuttgart, wurde auf vier Jahre wiedergewählt und als Ort des nächsten Vcrbandstags wurde Biberach bestimmt.

«snüSl unci Verkekr

Stuttgart, 7. Juni. (Schlachtviehmarkt.) Dem Dienstagmarkt am Stadt. Vieh- und Schlachthof wurden zugeführt: 28 Ochsen, 35 Bullen, 263 Iungbullen (unverkauft 5), 238 Kühe, 362 (!0) Rinder, 1534 Kälbei, 2250 (20) Schweine, 1 Ziege. Erlös aus je 1 Zentner Lebendgewicht: Ochsen 3 3034 (letzter Markt:), b 2528 (), c 2324 (-), Bullen 3 26-27 (25-27), d 2324 (unv.,, c 2122 (-), Kühe 3 2227 (). d l8-21 (-), c 1215 (), ct 911 (), Rinder 3 3537 (unv.), d 28-32 (), c 2427 (), Kälber d 3740 (unv.), c 3136 (3236), 6 2529 (2831), Schweine 3 ette über 300 Pfd. 3839 (unv.), d vollsleischige von 240300 Pfd. 3830 (unv.), c von 200240 Pfd. 3940 (unv), ä von 160200 Pfd. 3839 (unv.), e fleischige von 120160 Pfd. 3637 (unv.). Sauen 28-32 (2831) Mk. Marktoerlauf: Großvieh mäßig belebt, Kälber ruhig, Schweine mäßig.

Pforzheim, 6. Juni. (Pferdemarkt). Zugesührt waren 102 Pferde, darunter 2 Fohlen. Der Markt war zum Teil mit guten Tieren be- chickt. Die aufgetriebenen Tiere verteilen sich gleichmäßig auf Handel und Landwirtschaft. Es waren folgende Handelspreise üblich: 100 bis 400 Mk. für leichte Pferde, mittlere 450750 Mk., schwere Arbeits­pferde 8001200 Mk. Beste Tiere wurden über diese Preise gehandelt. Der Verkauf bewegte sich in ruhigen Bahnen. Der nächste Pferdemarkt indet am Montag den 4. Juli statt.

Karlsruhe, 6. Juli. Zufuhr: 44 Ochsen, 33 Bullen, 28 Kühe, 120 Färsen, 227 Kälber, II >0 Schweine. Preis für den Zentner Lebendgewicht: Ochsen 2234, Bullen 1826, Kühe 2025, Färsen 2337, Kälber 2344, Schweine 2844. Bestes Schlachtvieh über Marktpreis bezahlt. Verlauf des Marktes: Großvieh und Schweine langsam, geringer Ueberstand: Kälber langsam, geräumt.

Berlin, 7. Juni. Der preußische Ministerpräsident Braun hat am Montag einen längeren Urlaub angetreten und gleich­zeitig den Wohlfahrtsminister Dr. Hirtsiefer mit dem Vorsitz im geschäftsführenden Kabinett vertretungsweise betraut. Herr Braun hat dabei augedeutet, er glaube nicht, daß er bei der Lage in Preußen noch einmal Gelegenheit habe, in sein Amt zurückzukehren, weil mit dem Ablauf seines Urlaubs vermutlich eine Klärung in Preußen herbeigeführt sei.

Berlin, 7. Juni. Ein Ministerialamtmann stürzte heute vormittag aus dem vierten Stock des Reichswirtschaftsministe­rums auf den Hof und blieb tot liegen. Der Ministerialamt­mann war kurz nach seinem Dienstantritt von einem Unwohl­sein befallen worden; er war ans offene Fenster getreten, um frische Luft zu schöpfen. Dabei erlitt er, wie nachträglich vom Arzt festgestellt wurde, einen Herzschlag, der den sofortigen Tod zur Folge hatte. Da der Amtmann gerade in diesem Augenblick sich weit aus dem Fenster gelehnt hatte, stürzte er ab.

Guben, 7. Juni. In dem Prozeß gegen Frau Ziehm und ihre Mutter Frau Ladevig wurde heute abend kurz vor )H8 Uhr das Urteil verkündet. Frau Ladevig und ihre Tochter- Frau Ziehm wurden wegen gemeinschaftlichen Mordes zum Tode verurteilt. Die bürgerlichen Ehrenrechte wurden ihnen auf Lebenszeit aberkannt. Ferner wird Frau Ziehm wegen versuchter Anstiftung zum Meineid und versuchten Totschlags zu 1)4 Jahren Zuchthaus verurteilt.

Minden (Westfalen), 7. Juni. Ein mit mehr als 20 Matro­sen der 1. Marine-Artillerie-Abteilung aus Kiel besetzter Last­kraftwagen der Kraftfahrgruppe fuhr in der Nacht zum Sonntag zwischen Heimsen und Schlüsselburg auf der Straße von Minden nach Stolzenau gegen einen Baum. Sämtliche Insassen wurden aus dem Wagen auf die Straße und an­grenzeirden Aecker geschleudert. Der Zivilangestellte Dümmler aus Kiel erlitt einen Wirbelsäulenbruch und war auf der Stelle tot. Ein zweiter Insasse starb im Stolzenauer Kranken­haus, wo noch vier Mann mit lebensgefährlichen Schädel­brüchen darniederliegen. Sechs weitere Matrosen erlitten eben­falls sehr erhebliche Verletzungen. Der Kraftwagen kam aus dem Müusterlager. Der Wagen, der nur wenig beschädigt wurde, fuhr dann noch etwa hundert Meter weiter und konnte dann von dem im verdeckten Vorderraum sitzenden Fahrer, neben dem sich noch ein Oberleutnant und ein Stabsarzt be­fanden, zum Halten gebracht werden.

Budapest, 7. Juni. Wie Az Est aus Sofia erfährt, stieß gestern nachmittag der Schnellzug Warna-Sofia bei der Durchfahrt durch die Station Michalki mit einer Rangierloko­motive zusammen. Fünf Personenwagen wurden zertrümmert und beide Lokomotiven vollständig zerstört. Von den Reisenden erlitten sieben schwere und zwanzig Passagiere und Bahn­beamte leichtere Verletzungen. Der Stationsbeamte vom Dienst wurde verhaftt, weil sich herausgestcllt hatte, Laß seine Fahr­lässigkeit den Zusammenstoß verursacht hatte.

Bagvai», 7. Juni. Bei dem Brande eines Hauses kamen hier heute eine Mutter und ihre fünf Töchter im Alter von 312 Jahren durch Ersticken ums Leben. Sie hatten sich in den Keller des Hauses geflüchtet. Dem erblindeten Vater ge­lang cs, sich zu retten.

Aeber 300OVO Besucher auf der D.L.G.

Mannheim, 6. Juni. Sonntag, der letzte Tag der Wander­ausstellung brachte infolge des zeitweise recht unfreundlichen Wetters bei starken Regenfällen zwar nicht die 100 000-Be­sucherzahl, doch ist sie mit 80 000 nicht zu niedrig angenommen. Es ergibt sich also eine Gesamtbesucherzahl der diesjährigen Wanderausstellung von rund 310000, sie bleibt gegen die letzt­jährige in Hannover nur um rund 60000 zurück, liegt aber um 80 000 über der Kölner Besucherzahl 19:30 und um rund 30 000 über München 1929.

Den Höhepunkt der D.L.G.-Wanderausstellung brachte der Sonntag mit einer Wiederholung in vergrößertem Maßstab des Trachtenzuges. Unübersehbare Menschenmengen hatten die Durchgangsstraßen gefüllt, nur mit Mühe vermochte die Straßenbahn den Verkehr einigermaßen aufrecht zu erhalten. Die Straßen waren im dichten Fahnenschmuck, grüne Guir- landen überspannten sie oftmals. In 56 Gruppen zogen die