mncken. Er sah das Güllenloch offen und sah darin eine Frau liegen. Es war seine Stiefschwester Anna Schiele, Postsekretärs Witwe, die Kit langem in der Schuhstraße bei Landwirt Neu wohnt. Irgend eine Fahrlässigkeit liegt nicht vor. Wie die 74 Jahre alte Frau hineingestürzt ist, um elendiglich zu ersticken, ist rätselhaft.

Nationalsozialistische Anträge im Landtag

Stuttgart, 2. Juni. Tie Nationalsozialisten haben im aandtag acht weitere Anträge gestellt. Der erste betrifft Steuerermäßigung und verlangt Erlas; oder Stundung von Rückständen an Realsteuern und Rückgängigmachung von Zwangsmaßnahmen bei der Beitreibung von Realsteuern. Der -weite dient dem Mittelstand. Staatsanzeiger und Südd. Rund­funk sollen jede Reklame für Einheitspreisgeschäfte und Wa­renhäuser unterlassen. Den Gemeinden, Gemeindeverbänden und Amtskörperschaften soll der Beitritt zu einem Konsum- Verein verboten und auch den Staatsbehörden der Einkauf von Waren bei Konsumvereinen und Warenhäusern verboten wer­den. Der dritte Antrag dient dem Schutz der Forstwirtschaft und fordert die Sperrung ausländischer Weichhölzer nach Deutschland. Der vierte Antrag wünscht Staatsbeiträge an wirtschaftlich schwache Gemeinden für die Unterstützung der Arbeitslosen. Der fünfte Antrag verlangt die Auflösung des Verbots von Versammlungen unter freiem Himel, sowie der Aufzüge und Propagandafahrten. Der sechste Antrag fordert ein Verbot der Einfuhr ausländischen Gemüses und Obstes, sowie ausländischer Weine. Der siebte Antrag verlangt die Aufhebung der Uniformverbote und der achte Antrag wendet tick, gegen' unsolide Bausparkassen. Diese sollen durch das Reichsaufsichtsamt für Privatversicherung ausgeschieden werden.

Württ. Handwerkskammertag

Stuttgart, 1 . Juni. In seinen letzten Sitzungen beschäf­tigte sich der Württ. Handwerkskammertag u. a. mit der Frage der Aenderung in der Herausgabe 2bes Organs der württem- bergischen Handwerkskammern, der WochenzeitschriftDas Württ. Handwerk", die mit Wirkung vom 1. Juli d. I. ab unter wesentlicher Ausgabenbeschränkung zu einer Monats­zeitschrift umgestaltet wird, womit auch nach der redaktionellen Seite eine wesentliche Umstellung der Zeitschrift entsprechend den vielfach geäußerten Wünschen verbunden ist. Nachdem durch Beschluß des Landtags der schon lange vom Handwerk erhobenen Forderung auf Schaffung einer neutralen Schieds- stcllc im Vergebungswcsen, die durch entsprechende Entschei­dungen in grundsätzlichen Fragen einmal den im Bergeüungs- wcsen aufgetretenen Mißständen entgegentrcten und zum an­dern eine soweit möglich nach festen Grundsätzen üurchzufüh- rendc einheitliche Vergebungspraxis in der Zukunft gewähr­leisten soll, muß nunmehr auf die baldmöglichste praktische Verwirklichung dieses Beschlusses gedrängt werden. Das würt- tembcrgische Handwerk darf erwarten, daß es zu maßgebender Mitwirkung bei den aufzustcllenden Ausführungsbestimmuin gen rechtzeitig herangezogen wird. Bemängelt wurde, daß i die von der Reichsrcgierung den handwerkerlichcn Spitzen­organisationen wiederholt zugesagten gesetzlichen Maßnahmen zum Schutze des gewerblichen Mittelstandes bis heute nicht .Wesentlich über den Stand theoretischer Erörterungen hinaus gekommen sind, wenn auch in der Verordnung zum Schutze -er Wirtschaft vom 9. März d. I. ein leiser Ansatz zur Ver­wirklichung dieser Zusage erblickt werden kann. Ohne daß iiirch gesetzliche Maßnahmen rücksichtslos ein Abbau der öf- imtlichen Lasten auf der ganzen Linie vorgenommen wird, verspricht sich das Handwerk keinen Erfolg, um aus den heute bestehenden Schwierigkeiten heranszukommen. Dieser Abbau muß durch eine Befreiung des Haus- und Grundbesitzes von der Gebäudeentschuldungssteuer nach Maßgabe tatsächlich msgeführter Hausreparaturen beginnen. Ferner muß die Auf­hebung sämtlicher staatlichen und kommunalen Regiebetriebe folgen, soweit es sich nicht um die unmittelbare Versorgung der Allgemeinheit mit Gas, Wasser, Elektrizität usw. handelt. Die neuesten Nachrichten über die Steuerpläne der Reichs- . regicrung haben neue Erregung im Handwerk verursacht. Der Württ. Handwerkskammertag ist mit der Spitzenvcrtretung des knitschen Handwerks darin einig, daß das deutsche Steuersystem sich immer mehr von dem Grundsatz der Gerechtigkeit entfernt. Auch die beabsichtigten neuen Lasten dürften wiederum am härtesten die Mittelschichten treffen. Die bisher gemachten Er­fahrungen dürften zur Genüge beweisen, daß weitere Steuer­erhöhungen zu weiterer Einschrumpfung der Wirtschaft füh­ren, weshalb dringend vor einer Fortsetzung dieser Politik gewarnt werden muß. Die weiteren Verhandlungen bezogen sich auf die Vertretungen des Handwerks in den Bezirksräten und auf die Vergebung der Aufträge durch die Heeresstand­ortsverwaltungen. Die Beschwerden über diese Vergebungen werden noch einer eingehenden Prüfung unterzogen, damit in dieser Frage evtl, auch an das Reichswehrministerium heran­getreten werden kann. Ausschließlich von wirtschaftlichen und wirtschaftspolitischen Erwägungen ausgehend, erwartet der Knmmertag, daß das Württ. Wirtschaftsministerium aufrecht­erhalten bleibt, da er in der Aufhebung dieses Ministeriums m dem gegenwärtigen Zeitpunkt eine wesentliche Beeinträch- kigung unmittelbarer wirtschaftlicher Bedürfnisse erblickt.

Handwerksinnungen und Preisbindung

Stuttgart, 2. Juni. Die neuesteSüddeutsche Fachzeitung für Friseure und Perückenmacher" nimmt an erster Stelle zu einer auch für die übrigen Innungen wichtigen Frage Stel­lung. Darnach hatte die genannte Innung vor einiger Zeit cm Urteil des Landgerichts Stuttgart erwirkt, das einem neu- gegründeten Dauerwellen-Spezialgeschäft unter Strafandroh­ung untersagt hat, durch öffentliche Bekanntmachungen jeder Art einen Preis von 9.50 M. für komplette Dauerwellen be­kanntzugeben. Die Innung ging auf Grund dieses Urteils auch gegen ein anderes Mitglied vor, das die Preise nicht nach den Richtlinien der Innung festgesetzt hatte. Im weiteren Ver­lauf der Angelegenheit nahm sich der württ. Preiskommissar um die Sache an und stellte an die Aufsichtsbehörde (den Ge­meinderat) den Antrag, zu bestimmen, daß die Innung kein Recht habe, bezüglich der Preise auf die Mitglieder einen Druck auszuüben, daß sie vielmehr den Mitgliedern mitzuteilen habe, daß sie an die von der Innung festgesetzten Preise nicht gebunden seien. Der Gemeinderat entsprach diesem Antrag und ordnete an, daß die Innung die verlangten Erklärungen abzugeben habe. Auf die erfolgte Beschwerde an das Wirt­schaftsministerium teilte dieses mit, daß es keine Veranlassung habe, in die Maßnahmen des Preiskommissars und der Ver­lobung der Aufsichtsbehörde einzugreifen. Diese Entscheidung m von grundsätzlicher Bedeutung, weil sie auf Grund der Gewerbeordnung und der Notverordnung die freie Preisbil­dung festlegt und die Preisbindung untersagt.

Zur Lage der Waldwirtschaft

s Stuttgart, 2. Juni. Am 29. Mai d. I. hielt der Forstwirt- Mastsrat der Württ. Landwirtschaftskammer unter dem Vor- W von Graf von Rechberg seine 10. Jahresversammlung in Stuttgart ab. Nach einer Begrüßungsansprache der Vor- Wnden gab Oberforstmeister Dr. Dannecker einen Ueberblick uver die wichtigsten Fragen, die in der letzten Zeit zur Be- aanolung gelangten: die Fragen Einheitsbewertung, das ibd - Güster, die Eisenbahnfrachtsätze für Holz, des Holzab- AA»- der Förderung der Holzverwendung, der Holzzoll- und 'volzhandelspolitik des Reiches. Zu dieser wirtschaftspolitischen

Betätigung trat als besonders wichtige Aufgabe die Förderung der bäuerlichen Waldwirtschaft. Der hierzu beschrittene Weg wurde trotz der katastrophalen Notlage der Waldwirtschaft er­folgreich fortgesetzt. Die hohe volks- und privatwirrschaftliche Bedeutung des Bauernwaldes erfordert gebieterisch, daß alle beteiligten Kreise der Hebung der bäuerlichen Waldwirtschaft ihre vollste Aufmerksamkeit schenken. Im Mittelpunkt der Tagung stand ein Vortrag des Geschäftsführers des Reichs- forstwirtschastsrats, Oberregierungsrat Ortegel, über die be­deutungsvollsten Fragen der Forstwirtschastspolitik. In seinen Ausführungen entwarf der Redner ein Bild über die wirt­schaftspolitische Lage, und die Möglichkeiten, die in letzter Stunde für die Rettung der Wald- und Holzwirtschaft noch bestünden und ausgeschöpft werden müßten. In der an­schließenden Aussprache wurde von mehreren Rednern die Vernachlässigung der Belange der Forst- und Holzwirtschaft seitens der Reichsregierung aufs bitterste beklagt und mit größter Schärfe eine unverzügliche Umstellung der Handels­politik gefordert. Die unerträgliche Lage der württembergischen Waldwirtschaft fand in nachstehend einmütig angenommener Entschließung ihren ernsten Ausdruck:Die Not der Wald­wirtschaft ist ins Unerträgliche gestiegen. Infolge des Ab­sturzes der Nntzholzpreise auf die Hälfte des Vorkriegsstandes kann der übliche Holzeinschlag nicht mehr getätigt werden. Fast jeder Holzhieb bedeutet Verlust, da die Ausgaben die Er­löse meist übersteigen. Der Waldbesitz hat bisher den Betrieb nur fortgeführt, um die Angestellten und Waldarbeiter durch- zuhaltcn; heute ist er am Ende. Die privaten Waldbesitzer konnten großenteils ihren Steuerpflichten im letzten Jahre nur noch durch Eingriff in die Substanz, durch Waldverkäufe und durch fremde Kredite Nachkommen. Heute besteht für den Pri­vaten Waldbesitzer keine Möglichkeit mehr, Steuern an Staat und Gemeinden zu bezahlen. Eine Aenderung der Wirtschafts­politik, die dem Wald die zu seinem Bestand notwendigen Mindestpreise sichern konnte, ist trotz aller Notrufe nicht er­folgt. Darum ist jetzt eine durchgreifende Entlastung des Wald­besitzes von Steuern und öffentlichen Abgaben notwendig ge­worden. Die Vcrmögenswertsätze, wie sie aus der soeben ab­geschlossenen Einheitsbewertung sich ergeben, fallen vollkom­men aus dem Rahmen der tatsächlichen Waldwerte heraus, und werden von der württ. Waldwirtschaft als das schreiendste Un­recht empfunden, dessen sofortige Abstellung dringendst gefor­dert wird. Der Forstwirtschaftsrat der Landwirtschaftskammer ersucht die württ. Regierung, beim Reichsfinanzminister eine Angleichung der neuen Einheitswerte an die tatsächlichen Werte des Waldes zu erwirken und ihrerseits die Herabsetzung des Waldkatasters auf 50 Prozent alsbald in die Wege zu leiten." Ein weiterer Beschluß befaßt sich mit der besonderen Notlage der waldbesitzcnden Gemeinden, deren Haushaltsaus­gleich zumeist nicht mehr möglich ist, da die Waldwirtschaft zu einer Verlustwirtschaft geworden ist. Der Vorsitzende knüpfte an die Erörterungen die Erwartung, daß die Verantwortlichen Stellen ungesäumt die zur Rettung und zum Schutz der Wald- und Holzwirtschaft erforderlichen Maßnahmen ergreifen, wie die Forstwirtschaft ihrerseits alles tue, was ihr an Selbst­hilfe noch möglich sei.

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Stuttgart. 2. Juni. (Schlachtviehmarkt.) Dem Donnerstagmarkt am Stadt. Vieh- und Scklachthof wurden zugeführt: 2 Ochsen, 7 Bullen, 46 Iungbullen, 41 Kühe, 28 Rinder, 271 Kälber, 601 Schweine. Alles verkauft. Erlös aus je 1 Itr. Lebendgewicht: Ochsen, Bullen a 2327 (letzter Markt: 2527), d 2324 (unv), Kühe.Rinder 3 3537 (unv.), b 2832 (unv.), Kälber d 3740 (38-41), c 32 bis 36 (3237), ct 2831 (25-30), Schweine 3 fette über 300 Pfd. 3839 (38-40), d vollfleischige von 240-300 Pfd. 38-40 (39 bis 40), c von 200-240 Pfd. 3940 (394l), ä von 160200 Pfd. 3839 (unv.), e fleischige von 120IM Pfd. 3637 (3537), Sauen 2831 (3132) Mk. Marktoerlauf: Großvieh und Schweine mäßig, Kälber ruhig.

Paris, 2. Juni. In der Frage des internationalen Redis­kontkredites für die Reichsbank in Höhe von 90 Millionen Dollars ist heute eine grundsätzliche Uebereinstimmung erzielt worden, nachdem der Regentenrat der Bank von Frankreich sich mit der Angelegenheit heute nachmittag beschäftigt hat. Der Kredit wird erneuert, ohne daß, wie dies von französischer Seite ursprünglich beabsichtigt gewesen war, eine teilweise Zu­rückzahlung schon jetzt vorgenommen wird. Es soll gleichzeitig aber eine Formel festgesetzt werden, welche eine automatische Tilgung des Kredites im Zusammenhang mit der Besserung der Devisenlage der Reichsbank erlauben soll.

London, 2. Juni. Die Bank von England kaufte erneut am Mittwoch Goldbarren im Betrag von 1542 483 Pfund Sterling. Insgesamt wurden damit in der mit dem heutigen Mittwoch enden­den Bankwoche von der Bank von England 3 583 038 Pfund Ster­ling in Goldbarren aufgekaust.

Athen, 1. Juni. Die Regierung will einer militärischen Ver­schwörung zum Sturz der gegenwärtigen Verfassung auf die Spur gekonunen sein. Wie sie bekanntgibt, sind die schärfsten Maßnahmen getroffen worden, um einen solchen Staatsstreich zu verhindern. Gleich­zeitig wird bekanntgegeben, daß der frühere Diktator Pangalos mit seinem Sohne nach Korfu verbannt wird. Acht seiner Anhänger werden, auf verschiedenen griechischen Inseln interniert.

Die Entscheidung der Staatspartei: Schroffste Opposition zum Kabinett v. Pape«

Berlin, 2. Juni. Der geschäschführende Vorstand und die Reichstagsfraktion der Deutschen Staatspartei haben eine Ent­schließung angenommen, in der es heißt:

Die Deutsche Staatspartei lehnt mit aller Bestimmtheit das Kabinett von Papen ab, das gegen den Geist der Ver­fassung gebildet und ohne Rücksicht auf außenpolitische, innen­politische nnd wirtschaftliche Gefahren lediglich dazu bestimmt ist, die Weisungen der rechtsradikalen Parteien auszuführen, ohne daß diese selbst an der Verantwortung formell beteiligt sein wollen.

Königs- und Bismarckkütte können die Löhne nicht auszahlen

Kattowitz, 1. Juni. Tie Verwaltung der Königshütte hat gestern den Beamten und Arbeitern mitgeteilt, daß die Ge­hälter und Löhne für den Monat Mai nicht mehr zur Aus­zahlung gelangen können. Einer Abordnung der Arbeiter­schaft wurde von der Direktion mitgeteilt, daß die Auszahlung erst dann erfolgen kann, wenn die Hütte Bargeld erhalten kann. Auch die Bismarckhütte ist mit der Zahlung der Ge­hälter noch rückständig. Bisher sind nur 30 Prozent der Be­züge für den Monat April ausgezahlt worden. Die Direktion erklärte, daß sie für 300 000 Pfund Sowjetwechsel besitze, die sie aber nicht realisieren könne.

Notleidendes Schweizer Fremdengewerbe

Der Fremdenverkehrsrückgang macht sich in der Schweiz immer mehr bemerkbar. Die Einnahmen der Privatbahnen waren bei den wichtigsten Linien im Jahre 1931 schon um 3010 Prozent niedriger als 1930. Die Ziffern im Jahre 1932 zeigen einen weiteren Rückgang um 40 Prozent. Im Hotelbetrieb macht sich die Krise noch stärker fühlbar. Die Logicrnächte im Wintersportgebiet Graubünden betrug im ersten Quartal 1932 nur rund 900 000 gegen 1200 OM im Vorjahr. Eine Reihe großer Hotels ist in ernsten Schwierig­keiten. Der Bundesrat wird, lautFranks. Ztg.", zu einer finanziellen Hilfsaktion schreiten, um einen völligen Zusam­menbruch des für die Zahlungsbilanz unentbehrlichen Hotel­gewerbes zu verhindern.

Bolschewistische Revisionskommission in Deutschland

Die Moskauer Sowjetpresse berichtet voller Stolz über den großen Einfluß, den Stalin auf die deutsche kommunistische Partei in Deutschland ausübt. Aus Moskau reise eine Kom­mission in Deutschland umher, um die Partei zusäubern" und eine neue Taktik auszuarbeiten, nachdem die alte Kampfes­methode in gewissem Sinne Fiasko erlitten habe. Thälmann ist bei den Sowjetführern in Ungnade gefallen. Es sollen im Auslande schon viele verantwortliche Vertreter Moskaus ab­gesetzt sein. Auch die Moskau'schen Agenten sind zurückberufen und andere für die Arbeit im Auslande auscrsehen sein. Die Revisionskommission wird außer Deutschland auch noch andere europäische Länder bereisen.

Die Wirtschaft im Scheinwerfer

Ter Berliner Fremdenverkehr betrug 1931 nur noch 1,2 Millionen gegen 2,63 im Jahre 1913. Die Aufenthaltsdauer in den Hotels beträgt zur Zeit durchschnittlich nur zwei Tage gegen 4X> im Jahre 1913. Die Zahl der Uebernachtungen be­trug also etwas mehr als ein Fünftel von 1913. Das beleuchtet die Notlage des Hotelgewerbes. Im Reiche ist die Lage noch schlimmer.

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Der Umsatz im Baumaterialienhandel ist gegenwärtig gegenüber dem Winterguartal 1931 stark zurückgefallen. Eine Firma im Münchener Handelskammerbezirk berichtet, daß im 1. Vierteljahr 1932 gegenüber dem Winter 1931 der Rück­gang rund 58 Prozent betrug. Im Monat März wurden nur 6 Prozent (!) des Umsatzes von 1931 erzielt. Bei der Bau­stoffindustrie ist ein Leerlauf von 7080 Prozent zu ver­zeichnen.

Tie Bauerlaubnisse und Baubeginne für Wohnungen im ersten Vierteljahr 1932 betragen im ganzen Reich nur rund ein Viertel des Vorjahrsumfangs.

Von der jetzigen Weltkrise sind fast alle Menschen auf der Erde, nämlich 1,6 Milliarden Personen, erfaßt. Nur 5 Pro­zent der Erdbewohner sind von ihr verschont!

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In der französischen Kammer wurde jüngst betont, daß die französische Rüstungsindustrie zur Zeit auffallend gut beschäf­tigt sei und zahlreichen Arbeitskräften Verdienst verschaffe. Es werden zur Zeit hergestellt: 180000 Artilleriegeschosse, Flie­gerbomben, Minenwerfer, alles für Polen, Maschinengewehre im Werte von 20 Millionen Franken für Japan. Fabriken für Autos, Tanks und Schlepper arbeiten mit Hochdruck. Das Teufelshandwerk des Krieges bringt also für die Fran­zosen noch Arbeit und Geld!

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Fahnen und Bajonette zum Empfang der Mandschurei-Kommission des Völkerbundes

Bei der Ankunft der Mandschurei-Kommission des Völkerbun des in der mandschurischen Stadt Kirin mußten die japanischen Soldaten mit aufgepflanztem Bajonett gegen die Menge Vorgehen, die sich zusammengerottet hatte, um gegen die Kom­mission zu demonstrieren.