trotzdem findet man diese eigenartige Abneigung gegen ihn. Nach Untersuchungen von Dr. Obst besteht der Grund dieser Abneigung gegen den Spinat in der Regel darin, daß viele Menschen an zu starker Magensäurebildung leiden, und, da durch den Genuß von Spinat die Bildung von Magensäure gesteigert wird, den Spinat nicht gut vertragen. In allen Fällen aber, wo die Verdauung durch eine zu schwache Bildung von Magensäure gehemmt wird, wirkt der Spinatgenuß über­aus günstig. Auch die bekannte appetitreizende Wirkung des Spinats ist auf die gleiche Ursache zurückzusuhren.

Goethe u«d seine Köchin. (Eine zerrissene Goethehand­schrift.) Daß Goethe, wie andere Hausherren auch, zuweilen mit Dienstboten Schwierigkeiten gehabt hat, läßt ein merk­würdiges Schriftstück erkennen, das aus dem März 1811 stammt. Es zeigt, daß es in Goethes Leben auch eine Frau gegeben hat, die von dem Zauber seiner Persönlichkeit nichts zu verspüren schien, und die vor Seiner Exzellenz dem Staatsminister ebenso wenig wie vor dem weltberühmten Dichter Respekt hatte. Es war die Köchin Charlotte Hoher, über die wir in dem folgenden Pxomemoria an das Weimarische Polizeikollegium Näheres erfahren. Goethe schreibt:Nach der älteren, erst vor kurzem erneuerten Polizeiverordnung, welche Len Herrschaften zur Pflicht macht, die Dienstboten nicht bloß mit allgemeinen und unbedeutenden Attestaten zu entlassen, sondern darin gewissenhaft ihr Gutes und ihre Mängel auseinanderzusetzen, habe ich der Charlotte Hoher, welche als Köchin bei mir in Diensten gestanden, als einer der boshaftesten und inkorrigi- belsten Personen, die mir je vorgekommen, ein, wie die Bei­lage ausweist, freilich nicht sehr empfehlendes Zeugnis bei ihrem Abschiede eingehändigt. Dieselbe hat sogleich ihre Tücke Md Bosheit noch dadurch im Uebermaß bewiesen, daß sie das Blatt, worauf auch ihrer ersten Herrschaft Zeugnis gestanden, zerrissen und die Fetzen davon im Hause herumgestreut, welche zum unmittelbaren Beweis gleichfalls hier angefügt sind. Ein solches gegen die Gesetze wie gegen die Herrschaften gleich respektwidriges Benehmen, wodurch die Absichten eines hohen Polizeikollegii sowohl als der gute Wille der einzelnen, den vorhandenen Gesetzen und Anordnungen nachzukommen, frucht­los gemacht werden, habe nicht verfehlen wollen, sogleich hier­mit schuldigst anzuzeigen, und die Ahndung einer solchen Ver­wegenheit einsichtsvollem Ermessen anheim zu geben.

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in cker Oberamtsstackt bleuenbürZ statt.

Mr §eben blevon Kenntnis mit cker treunck- Ilcken Litte um Vetla^ZunZ cker Häuser von 8amsta§ mittags 12 Obr ab.

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Ssgriikungssdsn«!

in cker städtischen lurn- unck fiestkalie gm 8sms- tsx cken 21. Nsl, abends 8 Obr, mit festlichem Programm unck gnscklieLenckem ssanr wird ckie Einwohnerschaft von bleuenbürZ hiemit freund­lich ein^elgcken. Eintritt frei!

Hm 8onots§ den 22. Mlsi, vormittags 11 dis 12 Mir Promenscke-Konrert des Llas- Orckesters des hiesigen lVlusikvereins gm Kirctr- platr oder im Lckulbot. tlly

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Ueoeobürg. «euenMg.

Gemeinde Birkenfeld.

Vergebung von Sauarbeiten.

Für die als Notstandsarbeit auszuführenden Straßen­bauarbeiten in der Hauptstraße und Heergasse sind die

Grab-, Beton- und Maurerarbeiten, die Stein- zeugrohrlieferung, sowie die erforderliche» Eisen­teile wie Kanalfchachtdeckel ete.

zu vergeben.

Die erforderlichen Unterlagen liegen auf dem Ortsbau­amt zur Einsicht auf, woselbst etwaige Angebote verschlossen und mit entsprechender Aufschrift versehen bis spätestens Montag den 23. ds. Mts., nachmittags 5Vs Uhr, einzu­reichen sind.

Der anschließenden Offertöffnung können die Bewerber beiwohnen.

Birkenfeld, den 18. Mai 1932.

Ortsbauamt: Nürk.

Obervostdireklion Stuttgart.

Vergebung von Hochbauaebeiten

für die Postkraftwagenhalle in Herreualb und zwar: Dachdecker-, Zimmer-, Flaschner-, Schmiede- Arbeiten und Kunststeinlieferung.

Die Vergebung erfolgt aus Grund der Verdingungs­ordnung für Bauleistung V.O.B., ausgestellt vom Reichs­verdingungsausschutz August 1925 (neueste Auslage). Die Unterlagen können bei dem Unterzeichneten Amt in der Zeit vom 18. Mai 1932 bis 28. Mai 1932 abgeholt werden. Die Angebote sind verschlossen, mit entsprechender Aufschrift ver­sehen, ebenda bis 30. Mai 1932, vormittags 10/s Uhr, einzureichen. Zu dieser Zeit findet die Eröffnung der Ange­bote statt, welcher die Bieter beiwohnen können.

Calw, den 14. Mai 1932.

Bauleitung für den Neubau der Postkraftwagenhalle in Herrenalb in Calw, Badstr. 41.

Das anliegende Zeugnis, das den Zorn der entlassenen Köchin in so hohem Grade erregte, lautet:

Charlotte Hoher hat zwei Jahre in meinem Hause ge­dient. Für eine Köchin kann sie gelten und ist zu Zeiten folg­sam, höflich, sogar einschmeichelnd. Allein durch die Ungleich­heit ihres Betragens hat sie sich zuletzt ganz unerträglich ge­macht. Gewöhnlich beliebt es ihr, nur nach eigenem Willen zu handeln und zu kochen; sie zeigt sich widerspenstig, zudringlich, grob und sucht diejenigen, die ihr zu befehlen haben, auf alle Weise zu ermüden. Unruhig und tückisch verhetzt sie ihre Mit­dienenden und macht ihnen, wenn sie nicht mit ihr halten, das Leben sauer. Außer anderen verwandten Untugenden hat sie noch die, Laß sie an den Türen horcht. Welches alles man, nach der erneuten Polizeiverordnung, hiemit ohne Rücksicht bezeugen wollen." (L.N.N.)

Mildernde Umstände

Ein Zeitungsbericht: Eine Dame ist bestraft wor­den, weil sie ihren Wagen aufsichtslos drei Stunden lang in einer Westend-Durchfahrtsstraße hat stehen lassen. Es muß aber zu ihrer Verteidigung bemerkt werden, daß sie nicht die Absicht hatte, mehr als fünf Minuten zum Kauf ihres neuen Hutes zu verwenden.

Die Verwechslung:Eine schöne Geschichte hast du angerichtet, Emil, das Dienstmädchen hat gekündigt!"

'Warum denn?"

Sie sagt, daß du am Telephon so grob zu ihr gewesen bist!"

Großer Gott! Und ich dachte, du wärest am Apparat!"

*

lltun Frau Moosbacher, wie ist denn Ihr Mann mit seiner neuen Stellung bei der Brauerei zufrieden?"

Weiß nicht. Bis jetzt war er noch nicht imstande, es mir zu sagen."

Einem Seimfabrikanten in Frankfurt wurde von Roth­

schild kein Kredit mehr gegeben. Alle Vorstellungen und Bitten nützten nichts. Rothschild blieb hart.

Da wurde der Fabrikant wütend und brüllte den Bör­sianer an:

Wenn Sie nicht wären, und wenn ich nicht wäre, dann fiele alles auseinander."

? ? ?"

Weil wir beide das machen, was die Welt zusammeü- hält. Sie das Geld, und ich den Leim."

Der Leimfabrikant erhielt seinen Kredit.

Schulreform

Ein junger, sportliebender Direktor eines kleinen Gymna­siums in Württemberg beauftragte den alten Professor Sch., seine Mathematikanfgabcn doch möglichst dem modernen Lebech dem Sporte zu entnehmen, um der sportlichen Betätigung der Jugend zu nützen. Zur Orientierung drückte er ihm eine Sportzeitung in die Hand. Professor Sch. studierte eifrigst die Berichte tagelang, und stellte dann endlich so wich erzählt seinen Quartanern folgende Aufgaben:

1. Bei einem Pferdewettrennen legte der siegende Jockei die Strecke zu Pferde in 2 Minuten 32 Sekunden zurück. Er wog 96 Pfund. In welcher Zeit würde er gesiegt haben, wenn er 520 Pfund gewogen hätte?

2. Ein Student, der sich an den Olympischen Spielen beteiligen will, springt anfänglich 0,60 Meter hoch. Durch flei­ßiges Neben springt er jeden Tag einen Zentimeter höher. Wie hoch wird er nach 50 Jahren springen?

3. Ein Engländer durchschwamm den Aermelkanal in ik Stunden 31 Minuten und legte dabei 48 Kilometer zurück. Welche Zeit braucht er, um vom Aeguator nach dem Nordpol (9900 Km.) zu schwimmen?

4. Jemand wirft einen-zweipsündigen Stein 20 Meter weit. Wie weit wirft er einen Stein von 25 Gramm Gewicht?

5. Ein Läufer legt 100 Meter in 10,4 Sekunden zurück Welche Strecke durchläuft er in einem Jahr?

Nach dieser Probe bat der Direktor um Rückgabe seiner Sportschrift und verlangte, daß Kollege Sch. doch lieber wie­der Beispiele mit Marktfrauen, Eiern und Silbergroschen bilden sollte.

ZWW-MsleiierW.

Es werden öffentlich meist­bietend gegen sofortige Bar­zahlung versteigert am Don­nerstag, 19. Mai, 10 Uhr, in Neuenbürg:

1 Radioapparat mit Laut­sprecher, 1 Musik-Apparat mit 20 Platten (Schrank­form), 1 Klavier.

15 Uhr in Birkenfeld:

1 Nähmaschine, 1 Waren­schrank mit Schubladen, 1 Ladentisch, 1 Warenregal.

Zusammenkunft jeweils am Rathaus.

Gerichtsvollzieherstelle.

Listt jeder besonderen linrsige!

IVleine liebe, unverZeÜIiclie Krau, unsere kerrensAute lViutter

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wurde beute trüb unerwartet rascb von uns genommen.

Im dlamen gller Hinterbliebenen:

«Filkslm I-USlNSUSr und secbs Kinder. Nöten a. Lnr, 17. iVlai 1932.

Oie LeerckiZunA findet Donnerstag 16 Obr statt.

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