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chweres Verbrechen an einem 8 Jahre alten Mädchen verübt hatte, handelt es sich um den 31 Jahre alten in Sulmbach geborenen und in Nürnberg wohnhaften Josef Baumgartner, der nach der Tat in Richtung Remstal oder Alb flüchtig ging. Der Täter ist 1,65 Meter groß und trägt einen schlecht passenden Anzug.
Das Unwetter am Pfingstmontag
Das Unwetter, das sich am Pfingstmontag abend einstellte, hat den größten Schaden im Oberamt Nagold verursacht. In Nagold selbst wurde schon kurz vor 4 Uhr die Weckerlinie alarmiert, weil Hochwasser eingetreten war. Die Vorstadt wurde wie im Jahre 1927 mit lehmfarbigen Wasser- und Schlammmassen überflutet, die ihren Weg bis zum Rathaus nahmen and in viele Keller eindrangen. Am meisten hatte das Kreuzertal zu leiden. Menschenleben und Viehverluste waren glücklicherweise nicht zu beklagen, aber sonst gab es großen Sachschaden. Die Straße nach Herrenberg war kurze Zeit gesperrt- Die Feuerwehr wurde durch den Freiwilligen Arbeitsdienst unterstützt. Ein Zug nach Altensteig mußte zweimal halten, bis das Gleis von Schlamm und Geröll befreit war. In der Umgebung von der Oberamtsstadt wurde namentlich die Gemeinde Sulz heimgesucht. Dort führte das Hochwasser Schet- terholz, Kübel, Fässer und allen möglichen Hausrat mit sich. An den Straßendämmen staute sich das Wasser in 5—6 Meter liefen Seen. In den Ställen stand das Wasser meterhoch, und manches Stück Vieh konnte nicht mehr gerettet werden. Ein Bauer wurde von den Wasserfluten ersaßt und 50 Meter weit mitgerissen. In mehreren Häusern sind Pferde, Rinder, Schweine und Hühner ertrunken. Weidende Schafe sind gleichfalls ums Leben gekommen. Der Wasserstrom bedeckte die Talsohle an manchen Stellen 50—80 Meter breit. Auch in Jfels- hausen wurde Verwüstung angerichtet. Auf der Markung von Haiterbach gab es ebenfalls erheblichen Schaden. Auch dort drang das Wasser in Stall und Keller, desgleichen in Günd- ringen. Die Staatsstraße Wildberg-Nagold war mit Felsblöcken und Baumstämmen übersät und konnte erst um 1 Uhr nachts freigemacht werden. In Gültlingen sind ein Hauptgebäude und fünf Nebengebäude vom Erdboden verschwunden. Auch das Turbinenhaus ist weggeschwemmt und viel Kleinvieh umge- kommcn. Eine Sägmühle war stark gefährdet und die Brücke beim „Hirsch" wurde wcggerissen. In Altin gen OA. Her- rcnberg trat die Ammer über die Ufer und überflutete die Biesen und Gärten an der Straße zum Bahnhof. — Im Oberamt Leonberg hatten die Gemeinden Geüersheim und Rutesheim unter dem Unwetter sehr zu leiden. In Gebers- Heim schoß das Wasser im Ort einen halben Meter hoch daher. Das Vieh mußte aus den Ställen gerettet werden. Jn'Rutes- heim konnten manche Hausbesitzer aus Ställen und Gärten überhaupt nichts mehr retten. Mehrere Schweine und viel Geflügel fielen dem Wasser zum Opfer. Die Feuerwehr war fast machtlos. Tie Straße zur Haltestelle stand meterhoch unter Wasser und wurde vollständig anfgcrissen. Zwei Gastwirte hätten nach dem Unwetter mit Schaulustigen noch ein gutes Geschäft machen können, wenn ihnen in den Kellern nicht alles vernichtet worden wäre. — In Calw führte die Nagold Hochwasser. Trotz rechtzeitiger Vorsichtsmaßnahmen trat die Nagold teilweise über die Ufer. Das Hochwasser führte Bäume und sonstiges Holz in großer Menge mit sich. Fast die ganze Stadt war unterwegs, um das Naturschauspiel zu verfolgen. — In Fellbach brachte ein Wolkenbruch ungeheure Wassermengen, die im oberen Ortsteil verschiedentlich in Keller, Schuppen und Wohnungen eindrangen. — In Hohenhaslach OA. Vaihingen gab es ein furchtbares Hagelwetter von einhalbstündiger Dauer mit schweren Schäden in den Weinbergen, Gärten und auf den Feldern. In O be r r i exnn g e n OA. Vaihingen wurde das in einer Seitenschlucht des Enztales stehende Schützenhaus des Kriegervereins weggeschwemmt. Groß ist dort auch der durch Hagel verursachte Schaden. Aehn- liches wird aus anderen Ortschaften des Oberamts Vaihingen gemeldet. Hagelschaden gab es auch in der Umgebung von Marbach. Dort wurden vielfach die Straßen überschwemmt. .In der Affalterbachstraße wurde der Ortsstock herausgerissen. Steinheim hatte starken Hagelschlag und für geraume Zeit eine Unterbrechung des Straßenverkehrs, lieber das Unwetter im Zabergäu wird noch berichtet, daß in Botenheim viele Häuser unter Wasser gesetzt wurden. Viele Keller mußten die ganze Nacht hindurch von der Feuerwehr leer gepumpr werden. Die Hauptstraße war 'stundenlang unpassierbar. Cleebronn war in seinem inneren Teil rasch unter Wasser gesetzt. Teilweise durchflutete das Wasser in eineinhalb Meter Höhe die Straßen. Felder und Weinberge haben großen Schaden gelitten.
Tagung der württ. Hotelbesitzer
Bab Teinach, 15. Mai. Am 11. Mai fand hier im Badhotel die 22. Generalversammlung des Hotelbesitzervereins Württem- berg-Hohenzollern e. V. statt. Sie war außerordentlich gut besucht und wurde vom Vorsitzenden, August Banzhaf, Stuttgart, geleitet. Nach Erledigung der Regularien und Vornahme der Neuwahlen, die eine Wiederwahl des bisherigen Vorstandes und Ausschusses und die Hinzuwahl von Direktor Velten- Friedrichshafen anstelle eines ausscheidenden Ausschußmitglieds ergaben, hielt der Syndikus des Verbandes, Dr. Dessauer- Stuttgart, einen eingehenden Vortrag über „Querschnitt durch das Wirschaftsrecht des Hotelgewerbes". Er besprach insbesondere die arbeitsrechtlichen nnd steuerrechtlichen Fragen, kam aus die Frage der Haftpflicht des Gastwirts eingehend zurück und gab die Stellungnahme der obersten Gerichte zu dieser Frage bekannt. Endlich verbreitete er sich eingehend über Fragen der Kalkulation und insbesondere der betriebswirtschaftlichen Kostenrechnung. Bei der anschließenden Debatte kam die Bestürzung der Mitglieder darüber zum Ausdruck, daß das württ. Finanzministerium trotz der außerordentlichen Notlage des Hotelgewerbes, die vor allem durch den Rückgang der Frequenz und durch die bedeutende Ermäßigung der Preise bedingt sei, nicht eine Ermäßigung der sich als Sondersteuer für das Hotelgewerbe auswirkenden Gebäudeentschuldungs- Äeuer gewilligt habe. Die Versammlung faßte einstimmig eine dem Württ. Finanzministerium zuzuleitende Entschließung, worin festgestellt wird, daß bereits die meisten württ. Hotelbetriebe, und zwar sowohl diejenigen in den Städten, wie in den Bäder- und Kurorten, am Rande des Ruins stehen und zusammenbrechen müssen, wenn nicht baldigst eine Ermäßigung der sie besonders belastenden Gebäudeentschuldungssteuer ein- tritt. Vom württ. Finanzministerium wird erwartet, Laß die Lage des württ. Hotelgewerbes erneut geprüft und dem Antrag aus Ermäßigung der Gebäudeentschuldungssteuer für Hotelbetriebe stattgegeben wird.
Dem Jahresbericht 1931 des Hotelbesitzervereins Württem- berg-Hohenzollern E. V. entnehme wir folgendes: Das Jahr Ml war das Jahr der Notverordnungen und leider müssen bnr feststellen, daß fast jede einzelne Notverordnung dem Hotelgewerbe, sei es direkt oder indirekt, eine neue Belastung gebracht hat. Dazu kam, daß die Wirtschaftsschrumpfung weiter Mgenommen hat. Die Folge davon war, daß der Verkehr so lehr nachgelassen hat, daß er teilweise hinter den Zahlen der 90er Jahre zurückfiel. Für eine große Anzahl von Fabriken hat es sich nicht mehr gelohnt, die .Reisenden und Vertreter regelmäßig auf die Gefchäftstour zu schicken und diejenigen, die in den Häusern unserer Mitglieder noch verkehrt haben, Waren in dem Spesenetat so beschränkt. Laß der Umsatz in den allermeisten Betrieben außerordentlich, teils bis zu 50 Prozent, zurückging. Auf der andern Seite war eine fühlbare Sen- mng der Selbstkosten nicht durchzuführen. Wohl wurde an personal eingespart, die Löhne uud Gehälter haben aber nur
eine unwesentliche Senkung erfahren und die steuerliche Belastung hat immer noch steigende Tendenz. Immerhin ist es gelungen, die Einführung einer gemeindlichen Getränkesteuer in den meisten württembergischen Städten zu verhindern. In der Frage der Einheitsbewertung der Hotelgrundstücke haben wir mit dem Landesfinanzamt Stuttgart wegen Durchführungsbestimmungen mit Rücksicht auf die besondere Art der Hotelgrundstücke Verhandlungen geführt, die ein befriedigendes Ergebnis zeitigten. Das vergangene Berichtsjahr war gekennzeichnet durch eine übergroße Anzahl arbeitsrechtlicher Klagen, die in ihrer Mehrzahl zugunsten unserer Mitglieder erledigt werden konnten. Zusammenfassend ist zu sagen, daß, wenn auch einige Insolvenzen in den Kreisen unserer Mitglieder nicht zu vermeiden waren, so steht doch im großen und ganzen das württembergische Hotelgewerbe trotz der Stürme der Zeit und ungeachtet der steuerlichen Ueberlastung noch intakt da. Ein Zusammenbruch wird sich aber selbst bei bester Führung der Unternehmungen auf die Dauer nur vermeiden lassen, wenn eine Wendung in der Wirtschaftskrise baldigst eintritt und in nächster Zeit mit einer Senkung der das Hotelgewerbe besonders belastenden Steuern gerechnet werden kann.
SscßGn
Pforzheim, 17. Mai. Am Sonntag abend mußte auf dem Bahnhof hier der ledige 19 Jahre alte Musiker Walter Hohnloser vorläufig festgenommen werden, weil er auf der Fahrt von Engelsbrand nach Pforzheim die bahnpolizeilichcn Vorschriften wiederholt übertreten hatte. Der Festgenommene leistete heftigen Widerstand. Beim Wegschaffen versuchte der ledige 21 Jahre alte Eugen Supper wiederholl ihn zu befreien, sodaß auch dieser vorläufig festgenommen werden mußte. Da beide gegen die Polizei- und Bahnbeamten tätlich wurden, waren diese gezwungen, vom Gummiknüppel Gebrauch zu machen. Die beiden Festgenommenen wurden in das Amtsgefängnis eingeliefert, von wo sie dem Schnellrichter vorgesllhrt werden.
risnüSl und Verkekr
Stuttgart, 17. Mai. (Landesproduktenbörse.) Auf dem Getreidemarkte sind in abgelaufener Woche keine wesentlichen Veränderungen zu verzeichnen. Greifbarer Inlands- und auch Auslandsweizen waren preishaltend. Die herannahenden Festtage und das fruchtbare Wetter tteßen keine starke Kauflust auskommen. Die diesjährige Generalversammlung der Börse findet am Montag, den 23. Mai ds. Is., nachm. 3.15 Uhr im Börsenlokal statt. An der heutigen Landcs- produktenbörse notierten je 100 Kg.: Württ. Weizen 27—28 25 (am 9. 5.: unv.), Sommergerste 19.50—21 (unv.), Futtergerste 18—18.50 (unv.), Roggen 21.50—22 (unv.), Hafer 16—18 (unv.), Wiesenheu 4—4.50 (unv.), Kleeheu 5—6 (unv.), drahtgepreßtes Stroh 3.50 -4.50 (unv.), Weizenmehl Spezial 0 42.20—42.70 (unv.), Brotmehl 34.20 bis 34.70 (unv.), Kleie 10.50—10.75 (10.75—11) Mk.
Osiris Usekneklen
München, 16. Mai. Während der Pfingstfeiertage ereigneten sich in den Bergen mehrere schwere Ünglücksfälle. Bei Kochel stürzte am Sonntag der Tourist Hans Gleizner tödlich ab. Am Pfingstmontag stürzten am Giesbachhorn der Münchner Toni Schmidt, der im Vorjahr mit seinem Bruder die Matterhorn-Nordwand erstmals erkletterte, und ein Begleiter ab. Toni Schmidt verunglückte tödlich, sein Begleiter wurde leichter verletzt. Im Wilden Kaiser stürzte der Student Grünebaum aus München unterhalb der Steinernen Rinne ab. In der Gimpelsüdwand verunglückten tödlich durch Absturz die L.ouristen Waldemar Lange und Georg Huebel aus Kaufbeuren. Michael Frank aus Lindau stürzte in Silvretta tödlich ab. An der Rotwand erlitt Ludwig Lehner aus Pasing bei einem Absturz schwere Verletzungen. Am Latschenkopf bei Lenggries im Gebiet der Benediktenwand stürzte Karl Meyer aus Pasing zusammen mit einem zehnjährigen Jungen ab. Der Junge ist tot, Meyer schwer verletzt.
Braunschweig, 17. Mai. Das furchtbare Autounglück zwischen Clausthal und der Goßtalsperre hat im Ganzen 6 Todesopfer gefordert. Die Verletzten befinden sich sämtlich im Krankenhaus Clausthal.
Essen, 17. Mai. Die Firma Krupp teilt mit: In der vergangenen Nacht wurde die Kruppsche Chamotte-Steinformerei in Essen durch ein Schadenfeuer zerstört. Die Kruppsche Be- rufsfeuerwehr konnte den Brand auf den eigentlichen Herd beschränken und die angrenzenden Gebäude schützen, die durch Funkenflug und große Hitze gefährdet waren. Menschen sind nicht zu Schaden gekommen. Der Sachschaden ist durch Versicherung gedeckt. Die Ursache des Brandes konnte noch nicht festgestellt werden.
Port Darwin, 17. Mai. Der deutsche Flieger Hans Bertram, der am Sonntag in Kupang nach Port Darwin aufgestiegen war, ist hier nicht eingetrofffen. Nachrichten über den Verbleib des Fliegers liegen nicht vor.
Die Lokalbehörden haben alle Anordnungen getroffen, um Anhaltspunkte über den Verbleib des vermißten Flugzeuges des deutschen Fliegers Bertram zu erhalten. Ein Regierungsdampfer wurde von Port Darwin nach der Tinor-See ausgesandt, um nach dem Flugzeug zu suchen.
Buckingham (Quebec), 17. Mai. Beim Brande eines Hauses kamen hier drei Kinder im Alter von 3, 5 und 11 Jahren in den Flammen um. Ihre Mutter und weitere 5 Kinder konnten von der Feuerwehr gerettet werden.
Charbin, 17. Mai. Aufständische haben heute in einer Ortschaft am Sungari-Fluß 35 Japaner getötet und den Ort in
Das neue Müllverbrennungswerk der Stadt Lyon, das von einer deutschen Gesellschaft errichtet wurde. Die Müllverbrennung ermöglicht, die in der Stadt gesammelten Abfälle zum Betrieb eines Fernheizwerkes zu benutzen, während die
Brand gesteckt. Dann haben sie sich auf Pugding am Sungari zurückgezogen.
20 Ausflügler iu eiuer Kapelle eingeschloffen
Koblenz, 17. Mai. Zu dem Unwetterunglück bei Güls erfahren wir noch: In einer kleinen Kapelle im Mühlental bei Güls ist durch die Geistesgegenwart und persönliche Tapferkeit einiger Schupobeamten ein Unglück allergrößten Ausmaßes vermieden worden. Etwa 20 Ausflügler, die den Nachmittag zu einem Spaziergang benutzt hatten, flüchteten vor dem hereinbrechenden Unwetter in die Kapelle. Die Flutwelle, die dann das Tal hinabbrauste, setzte die Kapelle im Augenblick fast bis zur Decke unter Wasser. Durch die Gewalt des Wassers wurden die Menschen gegen die Decke geschleudert und standen dann, als sich die Fluten etwas beruhigten, bis zum Halse im Wasser. Ein Entweichen war unmöglich. Mütter und Männer hielten die Kinder in die Höhe, sodaß sie knapp noch zwischen Decke und Wasser atmen konnten. Einige Eingeschlossene wurden durch den plötzlichen Anprall an die Decke verletzt. Als die erste Schuporettungspatrouille auf die verzweifelten Hilferufe der Eingeschlossenen hin eintraf, blieb kein anderer Weg'zur Rettung, als durch die Decke. Die Beamten schlugen das Dach ein und schafften durch diese Bresche die fast Ertrinkenden einzeln in Sicherheit. Von den Befreiten mußten drei mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Ein junges Mädchen erlitt einen Nervenchock. Infolge der Dunkelheit war es am Abend nicht mehr möglich, den riesenhaften Schaden auch nur einigermaßen zu schätzen.
Die Braudkatastrophe auf der »Georges Philippar-
Ai>en, 17. Mai. Die an Bord des Dampfers „Contrastor" hier eingetroffenen Ueberlebenden des Dampfers „Philippar" erklären, das Feuer sei um 2 Uhr früh durch Kurzschluß in einer Kabine entstanden und habe sich mit ungeheurer Schnelligkeit ausgebreitet; die Passagiere seien nach vorne geflüchtet. Die Zerstörung der Funkanlage habe verhindert, den Ruf SOS auszusenden. Viele Passagiere hatten sich, da sie die Boote nicht erreichen konnten, in das von Haifischen wimmelnde Meer gestürzt. Die Ueberlebenden schildern erschütternde Szenen. Viele sind von ihren Familienangehörigen getrennt worden, über deren Schicksal sie nichts wissen. Ein zweieinhalbjähriges Kind und ein noch jüngeres befinden sich ohne Eltern an Bord des „Contractor".
Bisher 673 Personen gerettet
Die Dampfer „Contractor" und „Mahsud" befinden sich mit 253 Ueberlebenden des „Georges Philippar", darunter 153 Passagieren, auf dem Wege nach Aden. Der französische Dampfer „Andre Lehon" ist um Mitternacht ausgelaufen, um die von dem russischen Dumpfer „Sowjetskaja" geretteten 420 Personen zu übernehmen und sie nach Aden oder Dschibuti zu bringen.
Aufklärung eines geheimnisvollen Verbrechens nach fünf Jahren. — Ein Kapitel aus der Geschichte des Verbrechertums in Bessarabien
Bukarest, 14. Mai. Nach Meldungen auch Kiechinew scheint es nunmehr gelingen zu wollen, das Geheimnis eines fünf Jahre zurückliegenden Verbrechens zu klären, bei dem der Mystizismus der bessarabischen und ukrainischen Verbrecherwelt, russisches Sektierertum und ortodoxe Frömmigkeit entscheidende Rolle gespielt zu haben scheinen. Im Februar 1927 fand ein Gastwirt bei der nächtlichen Heimkehr mitten auf der Straße einen schweren, wohlverschlossenen Koffer. Ber der polizeilichen Oeffnung des Koffers wurde darinnen die unbekleidete Leiche einer jungen, etwa 24jährigen Frau gefunden. Der Körper war in hockender Stellung in den Koffer gezwängt. Er wies einen einzigen wohlgezielten Dolchstoß ins Herz» auf. Die Autopsie der Leiche ergab, daß die junge Frau im siebenten Monate ihrer Schwangerschaft gewesen war. Der Name des Opfers, Katiuka Kretzu, wurde festgestellt, doch konnten keinerlei weitere Anhaltspunkte erlangt werden, insbesondere weil die in Betracht kommenden Zeugen eine geradezu mystische Angst vor jeder Aussage an den Tag legten. Nunmehr, nach fünf Jahren, hat ein Informator der Kiechinewer Polizei, dessen Name geheimgehalten wird, Angaben gemacht, die fast den Volksglauben zu bestätigen scheinen, nach dem sich jahrhundertealte Banditengenerationen nach bestimmten mystischen Riten fortpflanzen sollen. Nach diesem Volksglauben soll jeder Aelteste dieser Verbrecherfamilien seinen Erstgeborenen und Nachfolger als Bandenchef mit einer unberührten ledigen Jungfrau zeugen, die er erst nach der Geburt des Kindes vordem Popen und in der Kirche heiratet. Katinka Kretzu soll nach den Angaben des nichtgenannten Vigilanten die Braut eines der gefürchtetsten bessarabischen Bandenchefe, Alexandru Solerenco, gewesen zu sein und sich unter dem Einfluß eines russischen Popen, als sie schon 7 Monate schwanger war, geweigert haben, den „Thronfolger" der Räuberdhnastie Solerenco in die Welt zu setzen. Als sie sich getraute, von dieser Weigerung Solerenco Mitteilung zu machen, wurde sie von einer Räüberfeme zum Tod verurteilt und von Solerenco selber durch einen Dolchstoß ins Herz getötet. Solerenco soll sich noch drei Jahre in Bessarabien aufgehalten haben und erst im Jahre 1930 über den Dnjefter nach Sowjetrußland geflohen fein.
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Warum viele Kinder den Spinat nicht essen wollen, erklärt sich einfach aus der Verdaulichkeit dieses wertvollen Blutbilders. Er gilt mit Recht als schmackhaft und leicht verdaulich, aber
schlacke zur Bepflasteruug der Straßen verwendet wird. Lyons Oberbürgermeister Herriot erklärte in seiner Einweihungsrede, daß die Deutschen es also verstehen, sogar aus Müll Gold zu machen.
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Eine Wunderleistung deutscher Technik in einer französischen Stadt