SU dem verhängnisvollen Schritte veranlaßt haben müssen, vor Rätseln. Bei beiden hätte sich sicher ein anderer Ausweg finden lassen, wenn sie es über sich gebracht hätten, über ihre Anliegen und Nöte mit vertrauenswürdigen Persönlichkeiten sich auszusprechen. Aber das ist meist das Schlimme in solchen Fällen, daß eine unbegreifliche Scheu und unangebrachte Ueberempfindlichkeit die Aussprache verhindert und damit der vorgefaßte Gedanke des Scheidens aus dem Leben mehr und mehr Besitz von grüblerischen, verschlossenen Charakteren er­greift.

Warnende Worte des Rektors an die Studenten

Tübingen, 26. April. Bei der gestrigen Rektoratsübergabe richtete der scheidende Rektor Professor Dr. Kirschner ernste Worte an die Studentenschaft, in denen er sie vor der Politi­sierung des akademischen Lebens warnte. Es wäre im höchsten Grade unklug, so betonte Professor Dr. Kirschner, wollte die Studentenschaft künftig etwa das ihre Wege betreuende Wohl­wollen der Behörden durch einen Widerstand gegen Notwen­digkeiten verscherzen, der letzten Endes doch vergeblich wäre. An sich ist es bei der schweren Not der Studenten nicht ver­wunderlich, daß sie sich vielfach in einer gereizten Kampfes­stimmung befindet, daß sie ihren Ingrimm, ja ihrer Ver­zweiflung über die unverschuldete Notlage gelegentlich Luft machen, daß sie mit der Vertrauensseligkeit und dem gläu­bigen Optimismus der Jugend falschen Propheten anhängen,

die sich brüsten, mit einfachen, aber radikalen Mitteln sie und das deutsche Volk schnell ins gelobte Land zu führen. Für solche Irrungen wird jeder Verständnis haben, der die Fugend und ihre Nöte kennt. Umsomehr freue ich mich, datz trotz drohender Wolken, die manchmal den Horizont verfinsterten, zwischen dem Akademischen Rektoramt und der Studenten­schaft, insbesondere auch mit ihrer offiziellen Vertretung, des Asta, immer wieder schnell ein vertrauensvolles Verhältnis hergestellt werden konnte. Durch das Entgegenkommen des Kultusministeriums war es möglich, den lebhaften Wunsch der Studentenschaft nach einem neuen Wahlrecht für die Asta- Wahlen zu erfüllen. Ich hoffe, daß die Studierenden Las durch die probeweise Genehmigung dieses neuen Wahlrechtes in sie gesetzte Vertrauen rechtfertigen und der hiermit verbundenen Versuchung einer weiteren Politisierung des akademischen Le­bens nicht erliegen werden. Denn die Hochschule hat ihrem Wesen nach mit Politik nichts zu tun. Wo kämen wir hin, wenn der Student sein Studium, seine Lehrer, seine Kommili­tonen, seine Zukunft und seine ganze Umwelt nur noch oder in erster Linie unter einem politischen Gesichtswinkel betrach­ten würde! Das als Begründung der Politisierung der Jugend beliebte SchlagwortNur die Jugend kann uns retten" trägt seine Unzulänglichkeit auf der Stirn. . Nicht die überschäu­mende, von keiner Sachkenntnis getrübte und beschwerte Ent­schlußfreudigkeit und nicht der heroische Idealismus der Jugend allein, sondern vornehmlich tiefgründige, auf Kennt­

nissen und Erfahrungen ruhende staatsmännische Weisheit wie wir sie etwa in einem Friedrich dem Großen auf der Höhe feines Lebens verkörpert sehen, kann ein Volk aus der Nacht des Elends zielsicher einer besseren Zukunft entgegen­führen. Aber freilich, auch der gereifte Politiker kann ohne die draufgängerischen und selbstlosen Kräfte der Jugend fein Werk allein nicht vollenden, der Jugend, die er in seinen Bann zwingen, die er seinen Zielen dienstbar machen und die er meistern muß wie ein gottbegnadeter Künstler ein kostbares Instrument beherrscht. Gebe Gott, daß ein solcher Meister unserem deutschen Volke bald erstehen möge.

Remarque über seinen Schweizer Aufenthalt. Angesichts ihn betreffender Gerüchte hat Erich Maria Remarque, der sich im Kanton Tessin in der Schweiz aufhält, auf eine Anfrage der United Preß erklärt, daß er weder seine Einbürgerung in die Schweiz betrieben, noch jemals eine solche Absicht ge­äußert habe. Es sei nicht seine Absicht, aus dem deutschen Staatsverband auszutreten. Er fügte hinzu:Ich bin Deut­scher und will Deutscher bleiben." Er schloß mit der Bemer­kung, daß sein Schweizer Aufenthalt, den er noch einige Zeit fortsetzen werde, nicht auf finanzielle, sondern auf gesundheit­liche Rücksichten zurückzuführen sei. Alles, was er getan habe, war, beim Schweizer Fremdenamt um die Aufenthaltsbewil­ligung im Tessin nachzusuchen, die für jeden Ausländer, der über eine gewisse Zeit in der Schweiz verbleibe, erforder­lich sei.

Ser Halbjahrs-Ausweis

über die Einnahmen und Ausgaben der Amtskörperschast (Oberamtspflege) für II. Halbjahr 1. Oktober 193 t bis 31. März 1932 des Rechnungsjahres 1931 ist bei der Oberamts- pflege zur Einsicht aufgelegt.

Neuenbürg, den 27. April 1932.

Oberamt: Lempp.

Zwangs - Versteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das auf Mar­kung Herrenalb belegene, im Grundbuch von Herrenalb, Heft 172 Abteilung I Nr. 5, zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerkes auf den Namen der

Marie Krumm» ledig, in Herrenalb

eingetragene Grundstück

Geb. Nr. 77, 77 77 ö, Parz. Nr. 301

Wohnhaus, Veranda, Gartenhaus, Blumen- und Ge­müsegarten, Landhaus Schutthalden 15 a 59 qm

am Montag den 2V. 3uni 1932» nachmittags 3 Uhr.

auf dem Rathause in Herrenalb versteigert werden.

Die gemeinderätliche Schätzung vom 19. April 1932 beträgt: für das Grundstück 10000 RM.

für die Zubehörden 1500 RM.

Der Versteigerungsvermerk ist am 30. März 1932 in das Grundbuch eingetragen.

Es ergeht die Aufforderung, Rechte, soweit sie zurzeit der Eintragung des Versteigerungs Vermerks aus dem Grund­buch nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungs­termine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten an­zumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls sie bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Der- steigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden.

Diejenigen, welche ein der Versteigerung entgegenstehen­des Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeizusühren, widrigenfalls für das Recht der Bersteiaerunaserlös an die Stelle des versteigerten Gegen­standes tritt.

Bei Zwangsversteigerungen findet in der Regel nur ein Termin statt.

Herrenalb, den 25. April 1932.

Kommifsiir: Bezirksnotar Kemmler.

Sladlpflege Neuenbürg.

GeMdebrandflWkiiSWlW 1832.

Die zuschlagsfreie Zahlungsfrist ist bis 30. April 1932 verlängert worden. Für alle Zahlungen nach diesem Tag müssen auf Verlangen der Gebäudebrandversicherungsanstalt Stuttgart die bekannt gegebenen Zuschläge erhoben werden.

Wafserzins.

In den nächsten Tagen beginnt der Einzug für Januar bis März 1932. Jeder Zahlungspflichtige erhält ähnlich wie beim Elektrizitätswerk aus Gründen der Uebersicht- lichkeit eine Quittungskarte, die für mehrere Jahre Gültig­keit hat.

Unsere Einzugsbeamten quittieren nur noch auf dieser Karte! Es liegt im Interesse der Zahlungspflichtigen, für die'gute Erhaltung der Karte, wie für den Quittungs­vollzug auf derselben Sorge zu tragen. Reklamationen werden nur unter Vorlage der Karte in der Stadtpflege ent­gegengenommen. Die

Zahlungsrückstände

aus der Zeit vor dem I.Mpril 1932 sind, nachdem die - Zahlungstermine verfallen sind, unverzüglich zu begleichen.

Den 28. April 1932. Stadtpfleger: Essich.

Ar Beiz- und Polier-Kurs

der Firma Horn L Horn, Lackfabriken, Cöln, findet am 2. und 3. Mat in der Gewerbeschule Pforz­heim (Saal 16) jeweils 2 Uhr, statt.

Beteiligung kostenlos, Anmeldung möglichst an

(sri Ltisrs, Mevdsiiülmig. Pkorrkeim,

Metzgerstraße 5.

Engelsbrand, den 26. Aprit 1932.

Verwandten, Freunden und Bekannten die schmerzliche Nachricht, daß mein lieber Mann, unser guter Vater, Großvater, Schwiegervater, Bruder. Schwager und Onkel

WSikelm kessimsnn,

Schuhmachermeister,

im Alter von 68 Jahren von seinem überaus schweren Leiden sanft entschlafen ist.

In tiefem Leid:

Maria Regelman«. geb. Supper, nebst Angehörigen.

Beerdigung: Freitag nachmittag 3 Uhr.

Neuenbürg, den 27. April 1932.

Danksagung.

Für alle Liebe und Anteilnahme, die wir während der Leidenszeit unserer lieben Ent­schlafenen

Verla Seininaec. geb. Henke,

erfahren dursten, danken wir herzlich. Insbe­sondere für die liebevolle Pflege der Gemeinde­schwester, ferner der Fa. W. Wolfs, Pforzheim, und deren Angestellten sowie für alle Kranz- und Blumenspenden und allen denen, die ihr das letzte Geleite gaben.

2m Namen der trauernden Hinterbliebenen:

Karl Detuinger und Kinder.

Dennach, den 27. April 1932.

SsrHUrsssuns-

Für alle Liebe und Anteilnahme, die wir beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen

erfahren durften, herzl. Dank. Insbesondere dan­ken wir dem Musikverein und Schülerchor für die erhebende Musik u. den Gesang, den Schwestern im Krankenhaus für ihre aufopfernde Pflege, ihren Schulkameraden für die vielen Kranz- und Blumenspenden und allen denen, die sie zur letzten Ruhestätte begleitet haben.

Die trauernden Hinterbliebenen.

Calmbach, den 27. April 1932.

Danksagung.

Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme, die wir beim Heimgänge unseres lieben Ent­schlafenen

Johann Lillich.

OberbahnwärLer a. D.,

erfahren durften, sagen wir auf diesem Wege herzlichen Dank. Insbesondere danken wir dem Krieger- und Militär-Verein und dem Eisenbahnerverein für die vielen Kranzspenden, ferner allen denen, die ihn zur letzten Ruhe­stätte begleiteten.

Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:

Friederike Lillich mit Angehörigen.

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Freitag, de» 29. April, abends 8 Uhr im Club­lokal Silbereise» in Neuenbürg

Monatsversammlung.

Tagesordnung:

1. Bericht über die Gausport­leitersitzung.

2. Beschlußfassung über dir ^ Veranstaltungen 1932. ,

3. Stafettenfahrt.

Um vollzähliges Erscheine»! wird gebeten. D. B. I

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