Jahre alten Söhne während des Schlafes in den Betten durch Axt- Hiebe zu töten versucht. Alle drei truqen schwere Verletzungen davon. Der Täter, der ein gleichgültiges Wesen zur Schau trug, wurde ver­haftet.

Pernambuco. 20. April. Das LuftschiffGraf Zeppelin" erschien 13.59 Uhr Ortszeit über der Stadt und landete glatt um 16.30 Uhr.

Handgranate in Kinderhänden

München, 20. April. Auf einer Spielwiese in München fanden zwei Knaben eine Eierhandgranate. Da sie die Ge­fährlichkeit nicht kannten, spielten sie mit der Granate und warfen sie sich gegenseitig zu, bis die Granate explodierte. Die Wirkung war fürchterlich. Einer der Knaben, 7 Jahre alt, erlitt schwere Verletzungen am linken Arm und an der Brust, und sein Spielkamerad, 8 Jahre alt. blieb mit mehrfachen Brüchen und einer Verletzung an der Hand liegen. Die schwer­verletzen Kinder wurden ins Krankenhaus gebracht. Wie die Granate auf die Wiese gekommen ist, mutz erst geklärt werden.

In Fürth bei Nürnberg kam ein I t Jahre alter Schüler mit einem geladenen Armeerevolver in die Wohnung des 15 Jahre alten Freundes und spielte mit der Schußwaffe. Plötz­lich ging ein Schuß los und drang dem Freund in den Unter­leib. Nach kurzer Zeit war der 15 Jahre alte Freund ver­schieden.

Aeber 900 Gläubiger geschädigt

Die Zahlungseinstellung einer Münchener Baugenossenschaft

München, 20. April. Im November vorigen Jahres mußte die Münchener Baugenossenschaft Ludwigsvorstadt G. m. b. H. ihre Zahlungen einstellen. Das gerichtliche Vergleichsverfahren wurde eröffnet. Nun fand der Vergleichstermin statt, zu dem an die 400 Gläubiger - in Wirklichkeit sind es über 900, meist Leute aus dem Mitielsiande und kleine, Sparer, erschienen waren. Tie Verhandlungen zogen sich von früh 9 Uhr bis zur Mitternachtsstunde hin. ^ ^

Der Vertrauensmann, Geh. zzustizrat Tr. Mäher, er­läuterte die Bermögensverhältnissc und machte den Vergleichs­vorschlag auf 30 Prozent der Forderungen der Gläubiger, die in der Zeit von 1932 bis 1936 abgetragen werden sollen. Zur Durchführung des Vergleichs gewähren der bayerische Staat und die Stadt München ein Nachtragsdarlehen von je 50 OM Mark. Die Zinsen werden zum Teil niedergsschlagen. zum Teil gestundet. Auch die übrigen Hypothekengläubiger, meist Banken und die Deutsche Reichspost, bewilligen die Aus­setzung der Tilgung bis 1986. Dr. Mayer empfahl die An­nahme des Vergleichs. Von der Versammlung wurde aber noch ein Antrag eingebracht, der Vorstand der Genossenschaft solle den Ossenbarungseid leisten,

Nach zeitraubender Prüfung der Forderungen der über SM Gläubiger der Gesamtaufnahme des, Vermögens und der Verbindlichkeiten leisteten die beiden Vorstände abends 10 llhr den Ossenbarungseid. Der Vergleichsvorschlag fand dann die Zustimmung. Die genaue Zählung der Stimmen wird vom Konkursgericht vorgenommen, doch dürfte die Mehrheit für den Vergleich sein.

Feuergefechte in Hindeuburg zwischen Polizei und Kommuuisten

Hindeuburg, 20. April. Die Polizeipressestelle teilt mit: Am Mittwoch gegen 1.30 Uhr schritt eine Polizeistreife auf der Broja-Straße gegen fünf Personen ein, die ruhestörenden Lärm verursacht hatten. Bei der Feststellung ihrer Persona­lien leisteten die Leute Widerstand, so daß die Polizei vom Gummiknüppel Gebrauch machen mußte. Die Täter flüchteten und stießen an der Ecke der Rheinbabenstraße auf etwa 3010 Personen, mit denen sie sich vereinten. Aus der Menge kamen Rufe:Los gegen die Polizei!" Darauf fielen 2 bis 3 Schüsse, die von den Beamten erwidert wurden. Jetzt stieß die Menge gegen die nur aus zwei Mann bestehende Polizeistreife vor, die sich in den Hof der Grube Ostseld zurückziehen mußte. Unter Führung des Monteurs Lachette wurde der Grubenhof be­lagert. Es setzte ein Steinhagel gegen die Beamten ein, so daß der größte Teil der Fensterscheiben der Grubenhofgebäude zertrümmert wurde. Es kam zu einer Schießerei, bei der von den Angreifern etwa 25 bis 30 Schüsse abgegeben wurden.

Als die Beamten und der Grubenwächter ihre Munition ver-, schossen hatten, traf das Ueberfallkommando ein. Die Menge flüchtete nach dem Bahnhof Poremba, wo sie einen Eisenbahn­waggon mit Heu und Stroh anzündete. Während des Bran­des gelang es den Beamten, 3 Leute, unter ihnen den Führer Lachetta, festzunehmen. Alle 3 Verhafteten sind Kommunisten. Die Angreifer hatten einen Verletzten, den sie auf der Flucht Mitnahmen. Lachetta war bereits vor diesen Ausschreitungen mit mehreren Leuten in eine Gastwirtschaft eingebrochen und hatte dort eine Hochzeitsgesellschaft gesprengt.

Aktion der Reichsregierung zur Erleichterung der Hühnerhaltung

Berti«, 19. April. Die deutsche Hühnerhaltung entbehrt zurzeit noch des notwendigen,handelspolitischen Schutzes. Ilm vorerst bis zur endgültigen Regelung dieser Frage von der Futterseite her die Lage der Hühnerhaltung zu erleichtern, hat die Reichsregierung eine großzügige Aktion eingeleitet, die den deutschen Hühnerhalter in die Lage versetzt, am Eier­markt der ausländischen Konkurrenz aus der Grundlage des Bezuges von Futterweizen zu begegnen, der zollfrei eingeführt wird. Demnach steht der Futterweizen den Hühnerhaltern zum Weltmarktpreis, der gegenwärtig ca. IM RM, je Tonne be­trägt, zuzüglich der normalen Handelszuschläge zur Ver­fügung. Zunächst soll jeder Hühnerhalter auf Antrag für jedes bei der amtlichen Viehzählung am 1. Dezember 1931 angemeldete Huhn (einschl. Hähne und Jungvieh) 3Z4 Kilo­gramm zollfrei eingeführten eosinierten Weizen erhalten-

Anträge auf Zuteilung von zollfreiem Weizen sind an die Gemeindebehörden zu richten, die Bezugsscheine zum Bezug des Weizens ausstellen. Der Bezug des Weizens auf diese Bezugsscheine erfolgt durch den Getreidehandel und die Ge­nossenschaften. Diese werden ihrerseits im gewohnten Geschäfts­verkehr den Weizen von den Importeuren beziehen. Die Im­porteure wiederum werden auf Antrag vom Reichsminister der Finanzen aus Grund besonderer zollrechtlicher Verpflich­tungen Erlaubnisscheine für die zollfreie Einfuhr des Weizens erhalten. Hierzu müssen sie der Zollabfertigungsstelle den Nachweis erbringen, daß sie im Besitze einer entsprechenden Meng» von Weizenbezugsschcinen sind, und eine Bestätigung der Reichsmaisstelle-Geschäftsabteilung G. m. b. H. darüber vorlegen, in der die Richtigkeit der Weizenbezugsscheine be­stätigt wird. Daraus ergibt sich, daß der Hühnerweizen weder zentral eingeführt noch zentral verteilt wird, sondern daß, wenn man von den notwendigen Sicherungsmaßnahmen für die ordnungsmäßige Zuführung des Weizens an die bezugs­berechtigten Hühnerhalter absieht, die ganze Aktion sich im freien Verkehr vollzieht. Dazu gehört insbesondere auch, daß sich die Preisbildung für den Hühnerweizen nach den Grund­sätzen des freien Marktverkehrs richten wird.

Der Weizen muß gemäß besonderen zollrechtlichen Vor­schriften vom Importeur unmittelbar oder durch Vermittlung etwa notwendiger Zwischenstellen (Handel oder Genossenschaf­ten) zum bezugsberechtigten Hühnerhalter gehen. Ein Handel mit Scheinen ist unzulässig. Die Hühnerhalter dürfen den Weizen, den sie auf Bezugsscheine bezogen haben, auch nicht wieder in den Verkehr bringen

Die Reichsmaisstelle ist, unbeschadet der zollrechtlichen Si­cherungen, zur vorschriftsmäßigen Abwicklung der Hühner­weizen-Aktion, beauftragt, die allgemeine Kontrolle durchzu­führen. Die Landesbehörden haben sich ebenfalls in den Dienst der Sache gestellt und werden auch ihrerseits dafür Sorge tragen, daß schon bei Ausstellung der Weizenbezugsscheine von seiten der Gemeindebehörden alle Vorschriften beachtet werden.

Im Hinblick auf die gegenwärtige Versorgungslage mit Getreide und den Verlauf der Märkte ist es ausgeschlossen, daß die Hühnerweizen-Aktion die Verwertung der noch im Besitz der deutschen Landwirtschaft befindlichen Getreidebestände beeinträchtigt. Insbesondere wird durch die unter Zollaufsicht bei der Einfuhr vorgenommene Eosinierung des Hühnerwei­zens eine Beeinflussung der Brotgetreide-Märkte so Mt wie unmöglich gemacht.

Die Entscheidung der Frage, wie nach Ablauf dieser Hüh­nerweizen-Aktion den Hühnerhaltern weiterhin geholfen wer­den kann, wird inzwischen vorbereitet werden.

Die Untersuchung der Kreuger-AugelegeuheN

Stockholm, 19. April. Der Vorsitzende der Kreuger-Kom- mission, Generaldirektor Nothin erklärte heute der Schwedi­schen Telegraphenagentur, alles deute darauf hin, daß die Aufgabe der Kommission viel größer und verwickelter sei als- man anfangs angenommen habe. Er könne noch nicht sagen, wenn die Untersuchung abgeschlossen sein werde. Eine vor­läufige Prüfung habe gezeigt, daß die wirtschaftliche Lage von zwei der bedeutendsten Tochtcrunternehmungen, Svenska Jn- dusticks Aktiebolaget und L. M. Ericssen eine Fortsetzung der Tätigkeit bei Entgegenkommen der Gläubiger zulasse. Gene­raldirektor Nothin erklärte schließlich, daß die Unregelmäßig­keiten bei der Kreuger L Toll Ä.B. 1925 angefangen hätten. Ob Unregelmäßigkeiten schon früher vorgekommen seien, könne er nicht sagen. Neues Material für die Untersuchungen der Polizei liege bei der Unterfuchungskommission noch nicht vor.

Hinweise

Neuenbürg, 21. April. Wie aus dem Inserat ersichtlich, gibt FamilieTraber-Knie" mit ihrenMatrosenspielen" auf dem Turnplatz am Freitag, den 22. April, abends 8 Uhr, ihre erste Vorstellung. Damit keine Verwechslung stattfindet mit ander­weitigen schon hier gewesenen Unternehmen, fühle ich mich gezwungen, dem titl. Publikum von Neuenbürg und Um­gebung klar zu legen, daß es sich bei meinem Unternehmen um eines der ersten in Tat und Fach handelt, Las nur aller­erste Künstlerinnen und Künstler ausweist, welche sich schon in den größten Städten aller Länder mit den besten Erfolgen produziert haben. Traber-Knie.

Eintägige Ausstellung. Morgen findet im Gasthaus zum Bären" in Neuenbürg eine kleine Spezialausstellung statt, die in der Hauptsache das Interesse der Frauen und jungen Mädchen finden wird. Es, werden Nähmaschinen in den neue­sten Ausführungen gezeigt; vor allem aber alle Arbeiten, die heute aus der Nähmaschine herzustellen sind. Mit der Ausstel­lung verbunden ist eine reichhaltige Stickereischau, wo neben gewöhnlichen Näharbeiten fast alle Arten Stickereien zu sehen sind, wie: Wolle, Bast, Kelima, Weiß- und Buntstickerei und vieles mehr. Besonders zu beachten ist, daß mit der Ausstel­lung praktische Vorführungen verbunden sind. Eine geübte Nnterrichterin führt sämtliche Näh- und Stickarbeiten vor, z. B. auch Wäsche- und Strümpfestopfen. Damit wird allen Frauen sicher ein besonderer Gefallen erwiesen, gibt ihnen die praktische Vorführung doch die Möglichkeit, die verschiedenen Arbeiten kostenlos kennen zu lernen. Die Ausstellung ist nur morgen Freitag durchgehend von 1420 Uhr ge­öffnet und für jeden unentgeltlich zugängig. Der Besuch wird bestens empfohlen.

2-'

Volksrechtkampf zur Rettung Deutschlands. Was wird aus der Währung? Unter diesem Thema veranstaltet die Volsrechtpartei am kommenden Freitag, den 22. April, abends 8 Uhr, im HotelWaldhorn" Herrenalb eine öffentliche Ver­sammlung, in welcher Oberbürgermeister a. D. S-iegrist-Karls- rühe sprechen wird. Der Redner wendet sich an alle Volks­kreise, ohne Unterschied der Parteien oder Berufsgruppen. Er fordert eine Volkspolitik im umfassenden Sinne, statt der auf die Spitze getriebenen Parteipolitik, der Politik der Sonder­interessen und der rechtspernichtenden Notderordnungspolitik. Er wird sich nicht damit begnügen, die Ursachen des offenkun­digen wirtschaftlichen und politischen Bankerotts schonungslos aufzudecken, sondern sich bemühen, auch den Weg zur Rettung zu zeigen.

Geschäftliches

Die klugen Dänen. Es spricht für den klugen Sparsam- keitssinu der Dänen, daß sie fast dreimal so viel Margarine verbrauchen wie die Deutschen. 17,6 Pfund Margarine Pro Kopf und Jahr verbraucht Deutschland, 49,6 Pfund Margarine verbrauchen die reichen Dänen. Hören Sie im Radio die klugen Hausfrauen Sanne und Ella! Sie werden Ihnen ver­raten, welche Vorteile es hat, Sanella-Margarine zu verwen­den: als Brotaufstrich, zum Braten und Backen, zum Kockcn. Die moderne Hausfrau mach sich den Fortschritt zunutze. Sie nützt dem Haushalt, wenn sie immer Sanella verwendet.

Herrenalb.

Linlselung.

Morgen Freitag abend 7V- Uhr spricht imHotel Waldhorn" Herr Oberbürgermeister i. R. Slssnist- Karlsruhe über das Thema:

..Für Wahrheit und Recht, gegen Lüge und Willkür".

Versäume niemand, diesen hochinteressanten Vortrag zu besuchen. Jedermann herzlich willkommen.

NSDAP.

I Ortsgruppe Birkenfeld. z

Morgen Freitag, 22. ds. Mts., abends 8.30 Uhr, im Gasthaus zumLöwen"

»

Nedver: Pg. Pfarrer Schösser aus Höfe» a. Enz.

Thema:

»Die Parteien und die Landtagswahlen-.

Eintritt 20 Pfg. Erwerbslose frei.

Nur 3 Tage! AchtUNg! Nur 3 Tage!

Auf dem Turnplatz in Rsueubürg sind die

Deutschen Matrosenspiele

Familie« Traber-Knie

eingetroffen und geben am Freitag abend 8 Uhr die

Eröffnungsvorstellung.

Jeden Abend großes Feuerwerk.

Alles weitere ist aus den Plakaten ersichtlich.

Es ladet höflichst ein: Die Direktion.

Neuenbürg, 20. April 1932.

Häglesweg

Todes-Anzeige.

Teilnehmenden Verwandten und Bekannten machen wir die schmerzliche Mitteilung, daß unser lieber Vater, Groß- und Schwiegervater

Christian Finkbeinee.

früherer Sensenschmied,

heute vormittag im 74. Lebensjahr sanft ent­schlafen ist.

Um stille Teilnahme bitten

die trauernden Hinterbliebenen.

Beerdigung: Freitag nachmittag ^4 Uhr.

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Eintritt frei!

8 i»ger MmsmMe« LktieogMlkodstt

Vertreter: Segen >Vi«lsn«t, »teuendiirg.

ZWW-VttsteigeriW.

Es wird öffentlich meist­bietend gegen sofortige Bar­zahlung versteigert am Freitag den 22. April, 10 Uhr, in Schwann:

1 Ofen.

Zusammenkunft am Rathaus.

Gerichts vollzieherstelle.

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