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Neuenbürg. (Sitzung des Gemeinderats am 2. Februar.) Durch die 1. Stotverorüimug ist die Lernmittelfreiheit der Volks- und Fo r t bilduug sschuler in der Weise eingeschränkt, daß die Gemeinde als Schulträger die notwen­digen Lernmittel den L-chulern nur auf begründeten Antrag des Erziehungsberechtigten leiht. Der Gemeinderat wird da, wo Bedürftigkeit vorliegt, den Schülern nach wie vor Lernmittelfreiheit zugestehen, aber in Anbetracht der finanziellen Belastung der Stadt für andere Aufgaben künftig Verlangen, daß diejenigen Kreise, die Üazustnc Stande sind, ihren Kindern die Lernmittel selbst beschaffen. Es ist nun zunächst festzustellen, inwieweit begründete Anträge eingereicht werden und dann dem Ortsschulrat anheimzustelleu, entspre­chende Anträge an den Gcmeinderat zu stellein Die Eltern der 1.7. Klasse der Volksschule und diejenigen der weiblichen Fortbildungsschule werden demnächst durch Vernnttlung der Schule noch einzeln benachrichtigt werden.

Der zweite Punkt der TagesordnungFeuerwehr­abgaben" ries im Gemeinderat zunächst eine Erörterung darüber hervor, ob nicht in Zukunft die Mannschaftszahl der Feuerwehr noch mehr verringert werden könnte. Der Unwe­sen, de Stadtbaumeistcr und Kommandant der Freiw. Feuer­wehr gab Aufschluß über den derzeitigen Mannschaftsbestand. Im Verlauf der Beratung ergab sich daß in Berücksichtigung des Umstandes, daß ein großer Teil der Feuerwehrmänner tagsüber auswärts im Geschäft ist, daß bei Hochwasser ein großer Teil überhaupt unabkömmlich ist und Laß bei evtl. Waldbränden nur mit einer größeren Anzahl Leute etwas anzufangeu ist, der Mannfchaftsbestand nicht zu hoch ist und daß dieser auch neben der Weckerlinie aufrecht zu erhalten sei. Für diejenigen feuerwehrpflichtigen Einwohner, welche keinen Dienst in der Feuerwehr leisten, waren seither 4 Abgabestufen von 5, 10, 15 und 20 RM. festgesetzt; ab 1. April 1932 gelten 5 Abgabcstufen in Höhe von 4, 6, 9, 12 und 15 RM.

In der letzten Gemeinderatssitzung wurde aus der Mitte des Gemeinderats angeregt, auf Sitzungsgel der für die Abendsitzungen zu verzichten. Die Anregung verdichtete sich in der heutigen Sitzung zu einem formellen Antrag dahin­gehend, der Gemeinderat möge in Zukunft auf das Siyungs- taggeld für die Abendsitzungen zu Gunsten der Wohlfahrts­erwerbslosen verzichten. Der Antrag wurde mit Stimmen­mehrheit abgelehnt. Das Sitzungstaggeld für Abendsitzungen beträgt seit 1. Juli v. Js. für 8 und mehr Stunden 4 RM., für 48 Stunden 3 RM., für 24 Stunden 2 RM. und bis zu 2 Stunden 1 RM. Wohl war ein Teil des Gemeinde­rats bereit, auf die Sitzungstaggelder zu verzichten, aber zu Gunsten der Stadtkasse; ein anderer Teil war für Beibehal­tung in jetziger Höhe, um es auch jedem Arbeiter zu ermög­lichen, ohne persönliche Opfer an Geld ein Gemeinderatsman- dat allzunehmen. Hervorg-ehoben wurde, daß die Wohlfahrts­erwerbslosen hiedurch nicht benachteiligt sein sollen, da es ja jedem Stadtrat freigestellt sei, die von ihm bezogenen Beträge unmittelbar oder mittelbar den Wohlfahrtserwerbslosen zu­kommen zn lassen. Die Gesamtbezüge eines Skadtrats an Sitzungstaggeldern in einem ganzen Jahr belaufen sich auf etwa 5055 RM. bei 2830 Sitzungen verschiedener Dauer.

Für den Fall, daß die Gebäudebrandversicherungsanstalt Heuer eine durchgreiferide Schätzung der hiesigen Gebäude durchführt und hiezu die Mitwirkung des Stadtbaumeisters als 2. Schätzer zusichert, wird die Oberamtsgeometerstelle mit der vorhergehenden Neu numme rierun g der Ge­bäude beauftragt.

Am 23. Januar d.s Js. hat durch-den Gemeiuderat eine Besichtigung au Ort und Stelle wegen Erstellung eines Waldwegs in Abt. 9 und 10 Hummelrain staitgefunden. Man einigte sich auf die zu führende Linie und ist gewillt, weiter zu beraten, sobald Unterlagen vom Stadtvauamt be­schafft sind.

Auf das Gesuch eines Beteiligten wird diesem die Frist zur Erklärung darüber, ob er von der Ablösung des städt. Wiederkaufsrechts für sein Gebäude­grundstück Gebrauch machen will, vom 31. Dezember bis 30. April 1932 verlängert. Die Bedingungen für die Ablösung bleiben dieselben.

Auf Grund eines mit der Gemeinde Waldrennach getrof­fenen Abkommens sind die Ziegenbesitzer von dort berechtigt, ihre Ziegen bei der hiesigen Bockhaltung für das übliche Sprunggeld decken zu lassen.

Auf das Gesuch einiger Güterbesitzer in Mar­xenäckern wegen des Zustandes des dortigen Güterweges wird der Stadtvorstand mit den beteiligten Grundbesitzern an Ort und Stelle verhandeln.

Nachdem noch eine Anzahl kleinerer Angelegenheiten er­ledigt, wurde die Sitzung um 10 Uhr geschlossen. K-

Neuenbürg, 3. Febr. In der Vortragsreihe der hier ins Leben gerufenen freiwilligen Arbeitslosenbetreuung sprach heute abend vor vollbesetztem Saale Ratschrewer Schäfer überSozialversicherung". Beginnend mit den geschichtlichen Anfängen der heutigen Sozialversicherungen gab der Redner ein klares Bild ihrer allgemeinen Entwicklung bis zur Jetzt­zeit. Die das Interesse eines jeden berührenden Ausführun­gen dürften eine dankbare Aufnahme gefunden haben. Eine eingehende Behandlung der einzelnen Versicherungszweige (Invaliden-, Angestellten-, Unfallversicherung usw.) bleibt den folgenden Vorträgen Vorbehalten. Die heute geltenden Be­stimmungen werden dabei einer besonders eingehenden Be- fprechung unterzogen werden. Im zweiten Teile des Abends sprach Studienrat Braun überAlbrecht Dürer". Nach einer eingehenden Würdigung der Lebensgeschichte dieses größ­ten deutschen Künstlers wurde die Malkunst Dürers, sowohl naturgeschichtlichcr wie religiöser Art, einer tiefgehenden Be­trachtung unterzogen. Die Ausführungen von Studienrat Braun erfuhren durch eine Reihe von Lichtbildern eine ein­drucksvolle Bereicherung. Der geschätzte Mitarbeiter wird im Verlaufe der nächsten Wochen die Betreuungsabende mit einem weiteren Lichtbildervortrag überNordspanien" bereichern, ch.

(Wetterbericht.) Der Hochdruck über Großbritannien übt nur noch mäßigen Einfluß auf die Wetterlage in Süd­deutschland aus- Für Freitag und Samstag ist zur Unbestän­digkeit und geringen Niederschlägen geneigtes, vielfach bedeck­tes Wetter zu erwarten.

Birkenfeltz, 3. Febr. (Nus dem Gemeiuderat.) Bei der Ausbeznhlung von Baudarlehcn durch die Gemeinde wurde beanstandet, daß die Gemeinde selbst ihre Guthaben an die Baulustigen für Anliegerleistungen einbehält. Der Gemeinde­rat beschließt jedoch davon nicht abzuweichen, da die Gemeinde für diese Darlehen die Bürgschaften zu leisten hat und macht die Bürgschaftsübernahme von dieser Bedingung abhängig. Die Neuregelung der Bezüge verschiedener bei der Gemeinde beschäftigten Personen, die in der letzten Sitzung zurückgestellt wurde, soll bis zur neuen Etatsberatung weiter zurückgestellt werden. Drei Gesuchstellcr um öffentliche Unterstützung wurden zur Teilnahme an der Speiseküche eingewiesen. Be­züglich einer Grundstücksschätzung wird der Äauausschuß be­auftragt, die betreffenden Grundstücke an Ort und Stelle an­zusehen. Der Bauausschuß wird dabei weiter die der Ge­meinde zum Tausch gegen einen Bauplatz angebotenen Grund­stücke besichtigen. Das Reinigen der Kulturen im Gemeinde­wald soll wieder wie im Vorjahr durch Arbeitslose vorgenom- meu werden, denen für ihre Arbeit das anfallende Holz über­lassen wird. Dem Sntzungsentwurf des Gemeindevcrbands Elektrizitätswerk Teinach wurde zugestimmt. Der Schotter­preis wurde entsprechend der allgemeinen Preissenkung er­mäßigt. Die neuen Preise können auf dem Ortsbauamt ein­geholt werden. Für die Arbeitslosen wird die Badgebühr gegen Vorzeigen der Stempelkarte auf 15 Pfg. ermäßigt.

BirkenfeU», Z. Febr. Bei der letzten Veranstaltung des Freiw. Arbeitsdienstes sprach Bezirksnotar Dopffel über Das Erbrecht". Seine Ausführungen fanden großes Inter­esse und es wurden aus der Mitte der Versammlung noch ver­schiedene Anfragen gestellt und beantwortet. An Stelle des verhinderten Rektor Fauth erzählte Oberlehrer Hörtling noch einige Erlebnisse aus Amerika in seiner ihm eigenen und allgemein beliebten Erzählungsart. Der nächste Vortrags­abend wird wieder besonders bekannt gegeben.

Birlenfeld, A. Febr. Der Geflügel- und Kaniu- chenzüchterverein hielt am 30. Januar im Gasthaus z. Löwen" seine Jahreshauptversammlung ab. Der Besuch war laut Anwesenheitsliste seitens der aktiven Mit­glieder sehr gut. Um 8fl Uhr eröffnete der Vorsitzende, PH. Rummel, dieselbe mit warmer Begrüßung, indem er ein­gangs der im Laufe des Jahres verstorbenen ehemaligen Ver­einsangehörigen, des langjährigen Kassiers und bekannten Kaninchenzüchters W. Ulshöfer, sowie unseres hochgeschätzten Pfarrers W. Kunz gedachte. Anschließend gab er den Jahres­bericht bekannt, dem folgendes zu entnehmen ist: 'Es fanden 3 Versammlungen, 7 Ausschußsitzungen, eine Werbe- und eine Bezirksausstellung statt. Bruteier, Küken und Zuchttiere gin­gen in 59 Sendungen ein; in verflossener Zuchtperiode wur­den 20 neue Geflügelrassen zugelegt und 447 Stück Geflügel­fußringe vom Bund deutscher Geflügelzüchter bezogen. Fach­zeitungen werden 6 gelesen, 23 Werbeartikel über Kleintier­zucht, Gartenbau und Vogelschutz fanden durch die Tagespresse ihre kostenfreie Veröffentlichung. Anläßlich dem Fubiläums- Familienäbend wurden am 5. Dezember v. I. fünf Grün­

dungsmitglieder in sinniger Weise gefeiert. Die Vereinigung besitzt folgende Rassen: Puten, Emdener Gänse, 5 Enten­arten, 31 Rassen- bezw. Farbenschläge von Hühnern, 9 Sorten von Nutzzwergen, die sich infolge ihrer verhältnismäßig gro­ßen Eiablage bei geringem Futtcrvcrbrauch allgemeiner Be­liebtheit erfreuen, 5 Kaninchenrassen nebst einer größeren An­zahl von Brief- und Farbentaubeu beleben das farbenfrohe Bild unserer aufstrebenden Enztalgemeinde. In einem Aus­steller- und Rassenverzeichnis sind die Erfolge der Birkenfelder Züchter festgehalten und sollen diese Prospekte allen Mit­gliedern und den verschiedenen Vereinen zugehcn. Vorsitzen­der dankt allen denen, die im verflossenen Jahre durch tatkräf­tige Mitarbeit die Bestrebungen des Vereins gefördert haben. Herr A. M artin appelliert die Züchterfreunde in längeren Ausführungen u. a. mit den Mahnworten: Im schweren Kanrpfe 1932 brauchen wir statt des niederdrückenden Pessimis­mus Optimismus und Selbstvertrauen für eine erfolgreiche lleberwindung all der Schwierigkeiten, die sich uns entgegen­stellen. In diesem Sinne:Ein klarer Blick, ein guter Wille und Lirmit hinein ins neue Zuchtjahr!"

Die umfangreiche Tagesordnung fand nun rasch ihre ge­schäftsmäßige Erledigung. Der Kassenbericht wurde cntgegen- genommen und nach Prüfung gut geheißen, dem Gesamtvor­stand daraufhin Entlastung zuteil. Die Herren Fr. Ganzhorn,

E. Seeger, E. Hüll, Fr. Oclschläger zumAdler" und PH. Rummel wurden Zu Ehrenmitgliedern ernannt, letzterem für 25jährige Vorstandschaft ein zeitgemäßer Sorgenstuhl überreicht. Nach Ernennung von drei Vertretern zur Be- zirksversammlung erfolgte die Festsetzung von sechs Anteil­scheinen zwecks Beihilfe zum Fortbestand der durch die Wirt­schaftskrise bedrohten Süddeutschen Tierbörse. Die im üb­lichen Turnus festgesetzten Neuwahlen bestätigten den lang­jährigen seitherigen Vorsitzenden und ergaben W. Bauschlicher zum Schriftführer, K. Oelfchläger und Ehr. Diem zu Bei­sitzern. Die Maßnahmen des Arbeitsausschusses zur vergan­genen Bezirksschau fanden allgemeine Zustimmung; von 91 Ausstellern gehörten 46 dem hiesigen Verein an. Nicht zu­letzt wurde der finanzielle Erfolg freudig ausgenommen! Un­ter Wünsche und Anträge begrüßten alle Anwesenden die beabsichtigte Eiersammlung zugunsten hiesiger bedürftiger Einwohner, ebenso fand die Schaffung l einer Reisekasse zur nächstfolgenden (30. Nationalen) Deutschen i Geflügelschau in Frankfurt a. M. ungeteilten Beifall. Zur Stärkung dieser Kasse soll im kommenden Frühjahr eine Bruteier-, Küken- und Zuchtstamm-Ausstellung inszeniert werden. Auf größeren Tierschauen sollen die Mitglieder 50 Prozent des Standgeldes vergütet bekommen; von der Neuanschaffung weiteren Käfigmaterials wird bis zirm Herbst Abstand genommen. Die von einem Mitglied ausgearbeiteten i Satzungen fanden Anklang und können in Druck gegeben, werden. Nach einer -die Zucht fördernden Gratisverlosung betonte der Vorsitzende in seinem Schlußwort, daß die Schauen und die verschiedenen Tagungen im allgemeinen würdig und harmonisch verlaufen seien, was das beste Zeichen für das erhöhte Interesse an der volkswirtschaftlich so wich­tigen deutschen Kleintierzucht sei. Obwohl den Züchtern in­folge der mißlichen Zeitverhältnisse erhebliche Hindernisse im Woge ständen, gelte cs auch weiterhin durchzuhalten zum Wohle unserer lieben Heimat.

Heilstätte Charlottcnhöhe, 2. Febr. Letzten Sonntag machte der Schömberger Schöller-Chor hier viel Freude. Schon um 10 Uhr morgens standen die Sängerinnen und Sänger vor dem Verwaltungsgebäude und brachten eine Reihe Heimatlieder zum Vortrag. Der Chor ist gut geschult und macht seinem ausgezeichneten Chorleiter, Oberlehrer Schöller, , alle Ehre. Dr. Heinichen sprach dem Chor in Vertretung des zurzeit auswärts wellenden Chefarztes herzlichsten Dank aus, dem sich auch Verwalter Schmitt anschloß. Dabei wurde der Wunsch ausgedrückt, der Chor möchte doch öfter sich auf der Charlottenhöhe hören lassen.

Herrenalb. (Gemcinderatssitzung am 2. Februar.) Nach der Verordnung des Landesfinanzamts über die Einheits­bewertung der bebauten Grundstücke auf 1. Januar 1931 zählt die Stadtgemeinde Herrenalb zu dem Bezirk L. Die Verglei­chung mit anderen Gemeinden des Landes, die in Len Bezirk 8 eingeteilt sind, führt zu dem Ergebnis, Laß Herrenalb seiner Struktur nach ihnen gleichgestellt werden müßte, andernfalls sich eine nicht gerechtfertigte höhere Belastung des hiesigen Grundbesitzes bei den Reichs- und Landessteuern ergibt. An die Landesregierung und an das Landesfinanzamt wird das Gesuch gerichtet um Zuteilung der Stadtgemeinde Herrenalb zum Bezirk 6-

Die Aufhebung der Reichsstcuereinzugsstelle hier nach dem Tode des früheren Ortssteuerbeamten Merz bringt manche Be-

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Schluß.

Sie taumelte Könen!) entgegen. Die Grenadiere drückten sich zur Tür hinaus.

Herrgott, Ilsabe! Hier hier finde ich dich!"

Und in diesen Augenblicken versank den beiden die grausige Umwelt, Blut, Pnlverdcimpf und Schlachtlärm denn ein Wunder war geschehen, ein Wunder der Liebe.

Ihre Lippen fanden einander in einem langen, glühenden Kuß.

Erst als das kleine Häuflein Unglück, das Gwendolyn Fröh­lich hieß, aus dem Lehnstuhl krabbelte und neben ihnen stand, tauchten sie aus der Seligkeit dieser Minuten auf.

So also schaut der Köckeritz aus", sagte die alte Dame und hatte gar keine Angst mehr.

Meine Muhme", flüsterte Ilsabe.Ich habe ihr soviel von dir erzählt."

Das nenn' ich eine Verlobung, Kind. Herr Hauptmann, nun halten Sie sie aber fest. Ein zweites Mal meint es das Schicksal nicht so gut."

Köckeritz lachte beglückt und hob Ilsabe hoch in die Luft.

Die geb' ich nicht wieder her, Madame. Schwer genug Hab' ich sie mir heute erkämpft."

Er sollte es auch nicht nötig haben.

lieber das Schlachtfeld von Leuthen tönte plötzlich feier­lich und getragen, von der Militärkapelle gespielt, em Choral. Des großen Königs Dankgebet an den Allmächtigen droben im Himmel für den glorreichen Sieg, den er seinen Waffen geschenkt, und die Stimmen der Grenadiere sielen machtvoll ein:

Nun danket alle Gott

Mit Herzen, Mund und Händen"

Feierlich strahlten die Sterne am kühlen Winterhimmel über die stummen Schläfer, die nie mehr erwachen würden.

und über die Lebenden, die den Heim in verkrampften Fäu­sten zum Gebet hielten.

Etwas später bekam das Haus der Gwendolyn Fröhlich hohen Besuch, wie sie ihn nie in ihrem Leben empfangen hatte. '

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König Friedrich und Gras Seydlitz!

Seydlitz hatte sich voll Unruhe aus den Weg gemacht, m nach seiner Tochter zu sehen, und der König suchte rw Köckeritz und wurde den gleichen Weg wie Seydlitz gewiesca Er wunderte sich kaum, den Köckeritz hier zu finden, und als dieser und Ilsabe ihm entgegentraten, rief er heiter aus:

Hab' ich's nicht gesagt, Herr von Köckeritz, daß Ihr sie allein wiedsrfinden würdet? Mein Gott, was muß die Liebe für eine geheimnisvolle Macht sein."

Seydlitz schnitt eine saure Grimasse.

Ilsabe fiel ihm in ibrer Herzensseligkeit um den Hals:

Mein Vater Sie dürfen nicht mehr nein sagen. Jetzt nicht mehr!"

Der König schmunzelte. Köckeritz sah den Grafen bittend

Da sagte Friedrich:

Herr von Köckeritz, Sie haben Ihr Work Blut für den König von Preußen. S-

sich wacker geschlagen und heute die erste Attacke gegen Leu­then geführt. Es war herrlich, wie Sie's gemacht haben. Sie haben nicht nur Herz, sondern auch Verstand und eine tüchtig^ Faust. Das wollt' ich Ihnen sagen. Ich danke Ihnen, Herr-j Oberst von Köckeritz!"

Er reichte ihm die Hand.

Ilsabe stieß einen kleinen, jubelnden Laut aus. Köckeritz sah den König mit strahlenden Augen an.

Majestät"

Schon gut. Graf Seydlitz, haben Sie nun noch etwas ge­gen den Wunsch der Demoisellc?"

Da mußte auch Seydlitz lachen.

Nicht mehr, Majestät!"

Dann mag morgm der Feldvrediger seine Pflicht tun. Eher geben die beiden ja doch keine Ruhe."

Und, die langentbehrte Prise aus der goldenen Schnupf­tabaksdose nehmend, grüßte er gnädig und ging hinaus. Noch auf der Trep. e hörte er den jubelnden Doppelschrei, Ilsabes süße Mädchenstimme und des Köckeritz' lauten, hallenden Sie­gesruf:

Vivat. Friderrcus Rex!"

E n d e.

Neue Goldfunde auf de« Philippinen. Von den Philip­pinen, die bis jetzt an zehnter Stelle in der Goldproduktion der Welt standen, werden reiche Goldfunde gemeldet. In der Nähe der Stadt Oaguio, in einem Gebiet von mehreren Qua- dratmeileu, ist man in erheblicher Tiefe auf sehr reichhaltige Goldadern gestoßen, die eine ganz außergewöhnliche Ausbeu­tung versprechen. Die Funde zeigten einen Goldgehalt von 300 bis 3000 Dollar pro Gesteinstonne. Die Claims in dieser Gegend werden alle von einer amerikanischen Gesellschaft ge­halten, die auf den gleichen Feldern in geringerer Tiefe letztes Jahr schon einen Goldertrag von 3,7 Millionen Dollar erzielt hat. Die ganzen Goldfelder der Philippinen sind in den Händen von nur fünf Gesellschaften und man nimmt an, daß die Philippinen durch diese Funde zu einem der reichsten Goldländer der Erde werden.