Hus Llactt un6 i,an6
— Der Herr Staatspräsident hat den Verwaltnngsprakti- 'aiitcn Ernst Neff beim Overamt Ravensburg znm Ober- sekrctär beim Oberamt Neuenbürg ernannt.
Neuenbürg, !11 Sept. Die anfänglich für den 25. Septem- N vorgesehene Verhandlung gegen den wegen Familrenmords inocklagten Eugen Bcylc aus Engelsbrand findet, wie wir «on zuständiger Stelle erfahren, erst am 12. Oktober statt. As begreifliche Interesse an dieser Verhandlung geht daraus hervor, das; die gesamte Landespresse den erstgenannten Termin w'iedergab.
Neuenbürg, 16. Sept. Ein ausmerksamer Leser des „Enz- iälcr" brachte uns einen Zweig herrliänr Apfelblüten. Gewiß wie Seltenheit Mitte September.
Neuenbürg, 15. Tept. <Dcr Urlaub gilt auch dann als Urlaub, wenn der Arbeitnehmer krank wird.) Ein Arbeitnehmer war während seines Urlaubs krank geworden. Da er seinen Urlaub somit nicht ausnutzen konnte, glaubte er, die Krankheitszeit könne als vertragsmäßiger Urlaub nicht an- nereämet werden. Er verlangte von dem Arbeitgeber, daß dieser ihm einen entsprechenden Urlaub nachgewährt oder eine entsprechende Vergütung zahlt. Das Reichsarbeitsgericht lehnte am 5. November 1MV jedoch die Klage ab mit der Begründung, daß der Arbeitgeber mit der Gewährung der vertragsmäßigen Freizeit seiner Verpflichtung ledig sei. Die Gefahr der Erkrankung während des Urlaubs und des dadurch bedingten Fortfalls der Erholungsmöglichkeit habe der Arbeitnehmer zu tragen.
(Wetterbericht.) lieber Mitteleuropa breitet sich ein starkes Hochdruckgebiet aus, unter dessen Einfluß für Donnerstag und Freitag vorwiegend heiteres und trockenes, jedoch ziemlich kühles Wetter zu erwarten ist.
Birkenfeld, 15. Sept. Auf letzten Sonntag ließ der hiesige Ainglingsverein an seine Brudervereine im Bezirk Neuenbürg Einladung ergehen. Vormittags sollten volkstümliche Zpielc und Wettkämpfe auf dem Spielplatz stattfinden, konnten aber wegen der ungünstigen Witterung leider nicht abgehalten werden. Der Nachmittag war für eine Bibelbesprechung und :mcr Besprechung über den Zusammenschluß und die Zusammenarbeit der Bezirksvereine bestimmt. Erschienen waren die Vereine bzw. Vertreter von Calmbach, Lchwann, Ottenhausen und Enzberg. Höfen und Wildbad waren vermutlich wegen der ungünstigen Witterung nicht erschien. Der Vorschlag bezüglich des Zusammschlusses wurde Mt geheißen, doch soll, namentlich auch wegen der Wahl eines Vorstandes, vorher noch eine gemeinschaftliche Konferenz mit brn Calwer Vereinen stattfinden.
Herrenall». Gemeinderatssitzung am 15. September 1S31.
Der heutigen Sitzung ging eine reicht öffentliche Sitzung der Ortsfürsorgebehörde voraus.
Das von der Deutschen Reistspost eingereichte Baugesuch, betr. die Erstellung einer Kraftwagenhallc an der Bahnhof- itraßc entspricht nicht der hier bestehenden Ortsbausatzung und den Kaufvertragsbcstimmungen über die seinerzeitige Abtretung des Bauplatzes. Das Gesuch kann nicht genehmigt werden.
Ein Schuppenanbau auf der Südseite von Geh. Nr. 17 im Sägwasen wird in widerruflicher Weise zugelassen.
Die Zahl der Omnibus- und Droschkenhalter wird auf ö für Len hiesigen Platz festgesetzt und über diese Zahl hinaus keine Erlaubnis mehr erteilt.
Die Mitgliedschaft beim Allgemeinen Deutschen Bäderverband wird zum Schlüsse des Geschäftsjahrs gekündigt, ebenso der Vertrag mit K. Pauli, Frcudenstadt, über die Kursaallicht- spiele und Christian Nagel, Privatmann, über die Duldung des Fußgängerverkehrs für Kurfremde über sein Grundstück im Krummen Rank.
Die Schließung des Betriebs vom Freischwimmbad wird auf Montag, den 21. September, bestimmt.
Farrenhalter Wick erhält zur Anschaffung eines Farrens 1. Klasse einen Beitrag von 100 R.M-
Infolge Verzichts werden verschiedene Personen in der Liste der Nutzungsbürger gestrichen.
lieber verschiedene Gemeindebauarbeiten liegen Kostenanschläge vor. Dieselben werden teils genehmigt, teils für spätere Zeiten zurückgestellt.
Das „Herrenalber Tagblatt" Nr. 211 enthält ein Eingesandt von Obcramtsgeomcter Schilling über Stratzenkorrck- tiouen im Kloster und Sägwasen. Da Projekte hierüber nicht vorliegen und noch vordringlichere Aufgaben der Lösung harren, wenn die finanziellen Verhältnisse der Stadtgemeinde dies gestatten, wird ohne weitere Debatte zur Tagesordnung übcrgegangen.
Verschiedene Steuerstnndungsgesuche werden entsprcckrend beschicken.
Zwei Grundstücksschätznngen bildeten den Schluß der Sitzung.
Höfen a. Enz, 16. Sept. Gestern nachmittag etwa um Zä6 llhr ereignete sich zwischen Höfen und der Enzbrückc bei der „Buche" ein bedauerlicher llnglüäsfall. Von einem Lastkraftwagen, dessen zugehörige Arbeiter mit Ausbesserungen auf der Staatsstraße beschäftigt waren, ragte ein Gabelstiel heraus. Als nun der Kiefersche Wagen von Calmbach, der Arbeiter der Firma Gauthier nach Fcldrcnnach befördern wollte, die kritische Stelle passierte, wurde ein 24jähriger lediger Mann aus Feldrennach von dem Stiel erfaßt und schwer verletzt, vermutlich trug er einige Rippenbrüche davon. Der Krankenwagen aus Neuenbürg war sofort zur Stelle und brachte den Verunglückten ins Krankenhaus.
Der Fall Lacum erledigt
^ Das Gutachten des Frankfurter Gerichtschemikers Dr. Bopp über die Reste der in dem auf dem Dobel verbrannten von Lacumschen Wagen gefundenen Leiche liegt nunmehr vor. Nach den Einzelheiten, die jetzt bekannt wurden, steht außer Zweifel, daß der im Wagen auf dem Dobel Verbrannte tatsächlich Heinz von Lacum ist.
Württemberg
Bad Tetnach, 15. Sepl. (Die deulschen Gastwirte in Teinach.) «Mählich der Deutschen Gastwirtstagung in Stuttgart kamen am btzleo Freitag 200 Gastwirte nach Bad Teinach. Der Vorsitzende v« Mineralbrunnen A.-G-, Generaldirektor Nuber, begrüßte die Taste und erinnerte an die Interessengemeinschaft, die schon seit 19l8 -wisch«, der Mineralbrunnen Ueberkingen-Teinach-Ditzenbach AG. und dem Landesverband der Wirte Württembergs bestehe und aus der den W rtsverbänden alljährlich nennenswerle Rückvergütungen und Unterstützungen zvflötzen. So sei vor einigen Jahren eine Untcrstützungs- Me mit einem Grundstock von 40000 RM. gegründet worden. Er deabstchtige, diese Interessengemeinschaft auch auf die Nachbarländer Württembergs auszudehnen und dadurch auch den Wirten zu dienen.
Freudenstadt, 15. Sept. (Schwerer Unfall.) Schwer verunglückt A am Samstag nachmittag am Bahnhofspiatz in Kehl a. Rh. die AMige Luise Hartnagel, die in Fceudenstadt beschäftigt ist. Während sie als Soztussahrerin auf einem Motorrad am Bahnhof Kehl
wartete, wurde sie von einem rückwärtsfahrenden Auto, das dort parken wollte und das Motorrad nicht erblickte, ongerammt, so daß sie zwischen Motorrad und Wand gedrückt wurde.
Ulm, 15. Sept. (Der .zahme" Gemsbock greift an) Hansi, der zahme Gemsbock, verletzte bei seinem mittäglichen Spaziergang an der Adlerbastei eine kleine Schülerin der Grundschule, die ihn harmlos bestaunte, mit seinen Krickeln ernstlich am rechten Oberarm, o daß das Mädchen in ärztliche Behandlung gebracht werden mußte.
Friedrichshafen, 15. Sept. (Lebensmüde.) Den Tod im Boden- ee hat am Momag abend ein 24 Jahre alles aus München stammendes Mädchen gesucht. Sie sprang kurz vor der Einfahrt eines Dampfers von diesem in den See und ertrank trotz der sofort einsetzenden Rettungsarbeiten. Ihre Leiche konnte noch nicht aevorgen werden. Das Mädchen kam aus St. Gallen, wo es seine Sietlung verloren hatte.
Frecher Naubübersall
Stuttgart, 1 .',. Sept. Heute vormittag 1Ü.3V Uhr wurde in der Parterrewohnung des Hauses Hasenüergsteige 4 ein schwerer Raubüberfall auf eine 77jährige Oberbaurats- witivc verübt. Bon einem Mann in jüngeren Jahren wurde die ahnungslose Frau bewußttrw geschlagen; die herbeieilende Näherin wurde ebenfalls durch Schläge schwer verletzt. Der Täter konnte entkommen.
Der Täter muß mit den Verhältnissen des Hauses sehr vertraut gewesen sein. Er läutete au der Glastüre, und als ihm die 77jährige Frau öffnet, stellte er sich als ein Herr Mangold vor. Er gab an, im Auftrag des städtischen Ties- bauamteS zu kommen, und legte der Frau ein Schriftstück vor, in dem die Frau ihr Einverständnis zu dem Ausgraben des Gehwegs geben sollte. Gleichzeitig fragte er, ob die Köchin nicht zu Hause sei. Die OberbauratSwitwe hat diese sonderbare Frage ohne Argwohn ausgenommen und führte den Mann ins Wohnzimmer. Ais sie das Schriftstück Wien wollte, zog der Räuber ein verborgen gehaltenes Kabetstück unter dem Rack hervor und schlug sinnlos auf die Frau ein. Nach einigen Schlägen über den Kopf brach die alte Frau bewußtlos zusammen. Ihre schwachen Hilferufe wurden aber von einer im Nebenzimmer beschäftigten Näherin, einer Frau in mittleren Jahren, gehört. Sie stürzte in das Zimmer, wurde aber sofort von dem Räuber auf die gleiche Weise mit dem Kabelstück bearbeitet. Trotzdem konnte sie noch das offene Fenster erreichen und einige gellende Hilferufe ausstoßen. Da zog es der Räuber vor, den Schauplatz seiner grausigen Lat zu verlassen. Der Räuber war aber raffiniert genug, einem auf die Hilferufe der Mherin herbeigecilten Gärtner unter der Haustür zuzurufen, er solle rasch einen Schutzmann herbeiholen. Der Gärtner wußte im ersten Augenblick auch nicht, was hier eigentlich los war; obwohl die Hände des Täters über und über mit Blut bespritzt waren, achtete zuerst niemand auf die verräterischen Merkmale. Die rasch herüeieilenden Nachbarn wußte er sogar noch geschickt zu täuschen. So entkam er die Hasenbergsteige aufwärts über die Schwabstaffel-
Wie weiter verkantet, sollen die Frauen nicht schwer verletzt worden sein. Neben verschiedenen Quetschungen am Kops, die von den Schlägen herrühren, wurde der Näherin der Zeigefinger abgeschlagen.
Ssüen
Pforzheim, 15. September. (Das Geld im Bett.) Bor wenigen Tagen bekam das Stadt. Fiirsorgeamt Pforzheim davon Kenntnis, daß ein seit langem Unterstützung beziehender Erwerbsloser im Besitze bedeutender Geldmittel sei. Sofort wurde auf Antrag des Für- sorgeamtes von der Stadtverwaltung eine Entscheidung dahin gefällt, die den Unterstützten zum Rückersatz der bisher gewährten Geldbezüge verpflichtete. Da die Entscheidung sofort vollstreckbar war, konnten noch an demselben Vormittag in der Wohnung des Verurteilten die Geldbeträge sichcrgestellt und an die Stadtkasse abgcführt werden. Dabei wurden mehrere tausend Mark in 50 Mark-Scheinen gebündelt (in einem Bett!) vorgcfunden. So konnte die Stadlverwaltung ihren Anspruch aus Rückersatz in allerkürzerster Zeit verwirklichen.
Nsnüel unü Verkebr
Stuttgart, 15. Sept. (Schlachtviehmarkt.) Dem Dienstagmarkt am städt. Vieh- und Schlachlhof wurden zugesührt: 50 Ochsen (unverkauft 5). 53 Bullen. 392 (62) Iungbullen, 193 Kühe. 447 (53) Rinder. 1425 (40) Kälber. 2150 (50) Schweine. 14 Schafe, 1 Ziege. Erlös aus je 1 Ztr. Lebendgewicht: Ochsen a 40—45 (letzier Mark«: —), b 34—38 (-), c 30-32 (—). Bullen a 29-30 (28-30). b 26 bis 28 (25-27), c 24-25 (-), Kühe -r 27-33 (-), b 20-26 (—) c 16-19 (—). ck 13-15 (-), Rinder s 44-47 (42-46). b 37-42 (36-40), c 32-36 (32-35). Kälber b 46-49 (47-50), c 40—45 (39-45), ck 32-38 (34—38), Schweine a fette über 300 Pjd. 63 (unv ), d vollfle'schiqe von 240—300 Psd. 62—63 (61—63), c von 200—240 Psd. 60-61 (gO-62). ck von 160-200 Psd. 57—58 (58 bis 59), e fleischige von 120—160 Psd. 53—56 (unv.j, Sauen 42—50 (40—49) Mk. Marktverkauf: Großvieh mäßig, Ueberstand, Kälber langsam, Fcttschwcine lebhaft, sonst langsam.
Pforzheim, 14. Sept. (Schlachtviehmarkt.) Aufgetrieben waren 553 Tiere, und zwar ein Ochse. 7 Kühe, 51 Rinder, 23 Farcen, 23 Kälber, 448 Schweine. Marktverlsuf: mäßig belebt. Ueberstand: 10 Stück Großvieh, 17 Schweine. Pcrise für ein Pfund Lebendgewichts: Ochsen s 41—42, Farcen n 34, b und c 33—31, Kühe a 29, b und c 24-14, Rinder s 46—48. d 41—44, Kälber b 49-52, c 44—47, Schweine b 58—62, c 57—60, ck 56—59.
Die Preise gelten für nüchtern gewogene Tiere und schließen sämtliche Spesen des Handels ab Stall für Fracht, Markt- und Verkaufskasten, Umsatzsteuer sowie den natürlichen Gewichtsverlust ein, müssen sich also wesentlich über den Stallpreis erhebe».
Karlsruhe, 14. Sept. (Viehmarkt.) Zufuhr; 42 Ochsen, 72 Bullen, 23 Kühe, 172 Färsen, 78 Kälber, 1260 Schweine. Preis für den Zentner Lebendgewicht; Ochsen 33—45, Bullen 27—35, Kühe 15-34, Färsen 34-48, Kälber 33—54, Schweine 46-62. Bfftes Vieh über Notiz bezahlt. Verlauf des Marktes: Bei Großvieh und Schweinen geringer Ueberstand; bei Kälbern geräumt. Der Großvieh- markt vom 21. September 1931 wird auf 18. September 1931 ver- legt.
Die Preise gelten für nüchtern gewogene Tiere und schließen sämtliche Spesen des Handels ab Stall für Fracht, Gewichtsverlust ein. müssen sich also weseiitlich über den Markt- und Verkaufskosten. Umsatzsteuer sowie Len natürlichen Stallpreis erheben.
Die Lage am Holzmarkt
Stuttgart, 15. Sept. Der deutsche Holzmarkt ist durch die Auswirkungen der Finanzkrtse vom Juli außerordentlich schwer belastet. Unter den vielseitigen wirtschaftlichen Rückschlägen kam es zu fast vollständiger Lähmung und Stockung des Rund- und Schnittholzabsatzes. Dadurch wurde der Verkauf des noch unverwerteten Rundholzes erneut erschwert und der Prcisdruck noch verstärkt. Die Erlöse für Nadelholz sind auf einen außerordentlichen Tiefstand herobgesunken. Obwohl die Rundholzvorräte der Sägewerke bei der seit langem beobachteten Einkausszurückhaltung im allgemeinen erheblich kleiner sind als sonst um diese Jahreszeit, konnte in den letzten Wochen keine Belebung der Nachfrage wahrgenommcn werden. Die Verwertung der immer noch beachtenswerten alten Rundholzvorräte (Schwarzwald, oberes Neckartal, Heuberg, Nordostland und Hohen- zollern) wird sich bei dieser ausgesprochenen Zurückhaltung der Sägewerke voraussichtlich noch länger hinzichen. Versuche, den Absatz
durch ein weiteres Nachgeben tm Preise zu beleben, haben bisher nicht zum Erfolg geführt. Unter diesen schwierigen Marktverhältnissen sieht sich die Forstwirtschaft bezüglich der kommenden Berwertungs- zei« einer außerordentlich schwierigen Lage gegenüber. Zunächst ist noch keineswegs zu übersehen, für welche Nutzhölzer in der bevorstehenden Fällungszeit einigermaßen eine Berkaussmöglichkett bestehen wird. So viel steht aber heute schon fest, daß in den nächsten Monaten nur mit der Abnahme von verhältnismäßig geringen Rund- holzmengen gerechnet werden kann.
il-elrle kßaebrieblen
Stuttgart, 15. Sept. Der Abg. Schneck wendet sich in einer Kleinen Landtagsansrage gegen verschiedene Maßnahmen der Bürgermeister und Landräte in Backnang und Gerabronn gegenüber der Kommunistischen Partei und srägt das Staatsministerium, ob es die Absicht habe, diese unerhörte Willkürhercschaft einiger Landräte und Bürgermeister zu dulden.
Hamburg, 15. Sept. Für den Monat Oktober werden die Gehälter der Beamten und Angestellten des hamburgischen Staates, wie die staatliche Pressestelle meldet, in drei Raten am 30. September und am 10. und 20. Oktober ausgezahlt werden.
Bernburg, 15. Sept. In der vergangenen Nacht hat sich die 41 Jahre alte Ehefrau des Justizwachtmeisters Ltewers zusammen mit ihrem 10 und 12 Jahre alten Kindern durch Gas vergiftet. De« Mann, ein früberer Musiker, hatte seine Familie durch üb.rmäßigea Alkohol- und Zigarettengenuß in Schulden gestürzt. Als der Mann abends nocheinmat in ein Gasthaus ging, dichtete die Frau dt Wohnung ob und machte ihrem und ihrer Kinder Leben ein Ende.
Erwitte (Kreis Lippstadt), 15. Sept. Ein Kraftwagen aus yerz- seld kam in der Nähe ver Gemeinde Eikeloh ins Schleudern, als er einen anderen Wagen überholen wollte und fuhr gegen einen Baum. Von den fünf Insassen erlitten drei schwere Verletzungen, während die übrigen Personen leicht verletzt wurden. Die Schwerverletzten wurden in das Ecwitter Krankenhaus gebracht, wo der Chauffeur, dem das Steuerrad die Brust gequetscht hatte, gestorben ist.
Newyork, 15. Sept. Der am Samstag Mitternacht Newyorker Zeit abgefabcene deutsche Dampfer „Europa" erlitt einen Unfall. Etwa 600 Kilometer von Newyork entfernt brach eine Schraube. Der Dampfer setzt die Fahrt nach Bremen mit den anderen drei Schrauben fort. Ec wird aber so verspätet ankommen, daß die geplante sofortige Rückreise nach Amerika nicht statifinden kann. An Bord befinden sich 638 Passagiere.
Die Brandftistunsisseuche in Bayer«
Augsburg, 15 . Sept. Seit einigen Wochen herrscht in Bayern eine wahre Brandstifterseuche. Lag für Tag laufen Meldungen, besonders vom Laude ein, daß durch Großfeuer infolge Brandstiftung Häuser und Scheunen vernichtet worden sind. Besonders arg sieht eS in dieser Beziehung auch in Schwaben, in Niederbayern und im Bayerischen Wald auS. In dem fränkischen Dorf Waigolshauseu brach in der letzten Nacht eine Feuersbrunst aus, der fünf gefüllte Scheunen vollständig und drei Wohnhäuser zum größten Teil zum Opfer fielen. Die ganze eiugebrachte Ernte und der überwiegende Teil der landwirtschaftlichen Maschinen sind verbrannt. Innerhalb zweier Jahre ist dies im Dorf das vierte Großseuer. Wiederum liegt Brandstiftung vor. Die Motorspritze, die bei der Uebung am Vortage noch funktioniert hatte, war auf- sallenderweise beschädigt, so daß sie am Brandplatz nicht in Aktion treten konnte. Durch das Riesenfeuer wurde auch die elektrische Lichtleitung zerstört, so daß das Dorf längere Zeit in finsterer Nacht lag und der Bevölkerung sich eine panikartige Stimmung bemächtigte.
Senchengefahr in Honduras
Belize, 15. Sept. Amerikanische Hilsskommandos verrichten gemeinsam mit den Behörden von Britisch-Honduras die traurige Arbeit der Bestattung der zahlreichen Opfer. Bei der Aufräumung des ungeheuren Trümmerfeldes wurden unter den zusammengebrochenen Häusern noch zahlreiche Leichen gefunden, so daß die Gesamtzahl der Katastrophe über 1200 betragen wird. Infolge des heißen Klimas bilden die zahlreich herumliegenden Leichen eine akute Seuchengefahr. Alach der Beisetzung von mehreren hundert Toten in großen Massengräbern gehen die Bestattungskommandos deshalb dazu über, die Toten kurzerhand zu verbrennen. 350 Leichen wurden bisher auf diese Weise bestattet. Infolge des unter den obdachlos im Freien Kampierenden herrschenden Nahrungsmangels haben sich im Sturmgebiet mehrere Fälle von Plün- derungsversnchcn ereignet, die jedoch von der Polizei und den in Britisch-Honduras cingetroffenen amerikanischen Marinesoldaten rasch unterdrückt werden konnten. Die größte Not der Bevölkerung ist durch die auf amerikanischen Hilfsschiffen und mit Flugzeugen eingetroffenen Lebensmittelvorräte bereits erheblich gelindert worden. Im Laufe des Tages werden außerdem noch mehrere größere Transporte erwartet. Um jede Gefahr des Entstehens einer Epidemie zu verhindern, werden sämtliche Ueberlebende in der Sturmzone gegen Typhus geimpft.
Die Hölle von Belize
Belize (Britisch-Honduras), 15. Sept. Die Opfer der Sturmkatastrophe werden auf großen Lcheiterhausen eingeäschert. Dicke Rauchwolken ziehen von diesen über einen Teil der Stadt hin- Von den Kloaken, in denen ungeheure Mengen von toten Fisäien faulen, die bei der Sturmflut an Land geworfen wurden, steigt ein widriger Brodem auf, der das Atmen zur Qual macht. Aus Angst vor dem Ausbruch einer Pestepidemie fliehen zahlreiche Eingeborene in den Urwald, indem sie mit kleinen Booten, auf denen in aller Eile Wirtschaftsgegenstände und Lebensmittel verstaut wurden, flußaufwärts fahren. Die Sonne strahlt sengend auf die Verletzten herab, die in Reihen den Gebäuden entlang liegen und vermehrt ihre Leiden. Amerikanische Seeleute und Marine- Pioniere lösten die vollkommen erschöpften Wachen in Belize ab und haben jetzt die Sorge für die Anfrechterhaltung der Ordnung übernommen. Dauernd treffen Hilfstransporte ein.
Hus Wellt unri 1,eden
Der sanft mahnende Schutzmann. Vor einiger Zeit stand ein kleiner Kreis Erwerbsloser vor dem Arbeitsamt in Stuttgart. Ein patrouillierender Polizeibeamter forderte pflichtgemäß zum Weitergehen auf. „Wir folgten dieser Aufforderung," schildert ein Teilnehmer, „doch nach kaum zehn Schritten hatten wir wieder Halt geamcht, um unsere Unterhaltung sortzusetzen und unser Pfeifchen zu Ende Zu rauchen. Wieder erschien der Polizcibeamte, doch diesmal sagte er nicht: Bitte weitergchen! Im Gegenteil, er fragte uns, was für einen hervorragenden Tabak wir rauchten. Unsere Antwort lautete: den billigsten. Teilnehmend fügte der Polizeibeamte hinzu, daß er, wenn er jetzt nicht im Dienst stünde, auch gerne von dieser Sorte ein Pfeifchen rauchen würde, aber damit er wegen
Dieses Lokr kein
nimmst!