das Riesenunglück in Frankreich erlebt. Mit dem zweiten wurde Tag für Tag, Mvnat um Monat herummanovriert, aber immer wieder zeigte sich, datz dieses Schiff nicht im ge­ringsten brauchbar ist. Jetzt hat Macdonald einwandfrei die Schlappe Englands im Luftschiffbau eingestanden. Er opfert dieses wichtige Verkehrsmittel als erstes den Sparmaßnahmen, weil er einsieht, daß England in Luftschisfragen erst noch viel lernen muß, ehe cs sein Geld an kostspielige Experimente hängt. Das geht auch schon daraus hervor, daß er eine An­zahl Beamter zwecks Unterricht in die Luftschiff bauenden Länder schicken, will, damit sie nach ihrer Rückkehr die be­stimmt zu erwartenden neuen Pläne Englands im Luftschiff­bau beginnen können. Denn das dürfte klar sein, daß das Jnselreich auf den Luftschiffbau keineswegs verzichten wird, man muß nur darüber staunen, daß Macdonald es so klipp und klar einfieht, daß England gerade auf diesem Gebiet noch derart rückständig ist, da cs den ganzen, sehr teuren Spaß so ohne weiteres fallen läßt, um noch einmal ganz von vorne zu beginnen.

Zunächst ist abzuwarten, ob England für sein Luftschiff einen Liebhaber findet.

Hus unci L.eben

Ist die Frau das schwache Geschlecht? Die Wissenschaft verteidigt die Frau und führt namhafte Autoritäten ins Feld, die dem weiblichen Geschlcchte in vieler Hinsicht eine Ehren­rettung bringen.

Nach den Untersuchungen von Pros. Adolphe Abrahams ist die körperliche Ausdauer bei der Frau größer als beim Mann; ebenso ist sie weniger schmerzempfindenü, wie die Versuche des Florentiner Professors Uginelli beweisen. Er hat gefunden, daß die Frauen im Durchschnitt etwa ein Zehn­tel weniger empfindlich gegen Schmerz sind als die Männer. Ein anderes Vorurteil ist es, daß das weibliche Geschlecht leichter in Ohnmacht fällt. Die Beobachtungen des amerika­nischen Psychologen Dr. Bridges an verschiedenen Gruppen männlicher und weiblicher Studenten der McGill-Universität in Montreal zeigen, daß durch besondere Aufregungen und Schrecken die Herztätigkeit der Frauen nicht stärker erregt wird als die der Männer, und wenn sie leichter nach dem Herzen fassen oder Schwindel zu empfinden glauben, so ist das nur eine Angelegenheit, die in keinen natürlichen Vor­gängen begründet ist. Die nervöse Reizbarkeit des weiblichen Geschlechts ist allerdings größer als die des männlichen. Dr. Ennlh Williams hat in dem psychologischen Institut der Uni­versität von Jllinots die Patellarreflexe bei einer großen Anzahl von Personen beiderlei Geschlechts miteinander ver­glichen und festgestellt, daß die Frauen auf diese Prüfung des Mrvensystems stärker reagieren als die Männer. Ueberhaupt

sind die Frauen leichter erregbar und geraten schneller in Zorn, der aber bei ihnen nicht so nachhaltig ist, sondern früher verraucht.

Blutfarbstoff und Blattgrün der Pflanzen sind zwei ver­wandte Stoffe. Schon früher, besonders durch die Versuche deutscher Wissenschaftler, hat man erkannt, daß eine verblüf­fende Aehnlichkeit zwiscl)en dem tierisä-en roten Blutfarbstoff (Hemaglobin) und dem pflanzlichen Blattgrün (Chlorophyll) besteht. Professor Neid in Newyork hat jetzt eine weitere interessante Feststellung über die Gleichheit des Verhaltens der beiden Farbstoffe gemacht. Es ist heute wohl allgemein bekannt, daß Leber und Leberextrakte bei Bleichsucht die Bil­dung der roten Blutkörperchen unterstützen oder doch die immerwährende natürliche Vernichtung des Blutfarbstoffes hintanhalten. Ueberraschenderweisc hat sich das gleiche Er­gebnis bei Pflanzen gezeigt. Wurden verschiedene Versuchs- Pflanzen von Anfang an dem Tageslicht entzogen, so daß sie eigentlich weiß und farblos hätten bleiben müssen, dann aber einigen von ihnen täglich eine Lösung von Lebersalzen ver­abreicht, so zeigte sich schon in kurzer Zeit, daß die so be­handelten Gewächse im Gegensatz zu den anderen ihre natür­liche Färbung hervorbrachten. Die Annahme von der grund­sätzlichen Verwandtschaft zwischen Tieren und Pflanzen wird durch diese Tatsache weiterhin gestärkt.

Tie Postquittung als Trauschein. Die russische Regierung hak im Zuge ihrer Ehereformen eine außergewöhnliche Neu­einrichtung getroffen. Zukünftig können die zur Eheschließung benötigten Formulare an den Postschaltern genau wie Brief­marken gekauft werden. Die beiden Heiratslustigen brauchen die Papiere nur auszufüllen und zu unterschreiben und geben sie dann dem Postbeamten zurück, der sie gegen eine kleine Gebühr dem Heiratsregister zur Eintragung übersendet. Die Postquittung gilt gewissermaßen als Trauschein und der ganze Vorgang der Eheschließung ist damit beendet. Die zur Er­klärung einer Scheidung benötigten Dokumente werden aus gleiche Art in der Post verkauft, die auch in diesem Fall die Wciterleitung an die Rcgisterbehörden besorgt.

»Schneller als der Schall-

Beim Training zu dem Schneider-Pokal-Rennen erreichte ein englischer Megerleuntant die phantastische Weltrckord- geschwindigkeit von 740 Stundenkilometern.

Im alten Volksbuch von Dr. Faust läßt der Held, dem für den Preis seiner Seele die Höllengeister dienstbar ge­worden, die einzelnen Teufel vor sich erscheinen und fragt sie nach der Geschwindigkeit, mit der sie Aufträge erledigen könn­ten. Nun, es sind alles sehr flinke Gesellen. Der eine so schnell wie der Sturmwind, der andere wie der Blitz aber für Dr. Fausts Ungeduld arbeiten sie alle zu langsam. Erst

der letzte, so schnell wie der Gedanke, erscheint ihm als der geeignete Diener. ' ^

Der Mensch von heule gleicht diesem Faust. Tie Niten der seligen Postkursclte leben noch in den Kindheitserimierun- gen unserer Väter und wie lange ist es her, daß eine how wohllöbliche deutsche Behörde die entsetzensvolle Befürchtung aussprnch: die Zuschauer müßten beim Anblick eines Eisem bahnzuges im Vierzigkilvmctcrtempo den Verstand verlieren und der menschliche Organismus sei nicht befähigt, eine in teuflische Geschwindigkeit" zu ertragen ...'?

Heute ist eine Fluggeschwindigkeit von 250 Stundenkilo­metern längst keine Sensation mehr. DerFliegende Pjcil" der Weltrekordwagen des tödlich verunglückten Majors Se- grave, fuhr - nur noch als Schatten, als Strich wahrnehm­bar - - 363 Kilometer in der Stunde, und im Jahre 1929 er­reichte der englische Flieger Orlebar die bisherige Höchstge­schwindigkeit voll 593 Kilometer. Dieser Rekord ist jetzt durch seinen Landsmann Bothmann um nahezu 150 Kilometer di- Stunde nberüoten worden. Sein Flugzeug raste in dieser un­vorstellbaren Geschwindigkeit weit mehr als halb so schnell wie die Schallwellen durch die Lüfte. Mit Trauer muß mau dabei daran denken, daß das deutsche Dornier-Boot, das im Jahre 1929 gleichfalls zu den Schneider-Pokal-Rennen projek­tiert war, sogar die garantierte Geschwindigkeit von 750 Kilo­metern erreicheil sollte. Leider konnte es wegen Geldmangel nicht gebaut werden. Aber immerhin erlaubt cs der Phan­tasie, ein paar Jahre der Entwicklung vorauszueilen. Da wird die Grenze überschritten sein, da wir schneller als der Schall fliegen da, ähnlich wie im Kriege bei den Flachbahn­geschützen, deren Geschoß eher im Graben krepierte, als sein Abschuß vernehmbar war das Flugzeug eher zur Stelle ist, als das Brausen der Motoren und das Sausen der Lust. Und schließlich haben wir durch die Geschwindigkeitssteigeruim den jahrtausendealten Traum der Tarnkappe, der Unsichtbarkeit verwirklicht, wenn wir die Lichtgeschwindigkeit übertroffen haben. Bei den Berechnungen zum Raketenproblem hat man diesen Faktor bereits ganz ernsthaft eingesetzt!

Eine ganz neue Zeit dämmert heran, da es gelungen sein wird, die Arbeitskräfte so zu vervollkommnen, daß die Entfernung innerhalb des Weltalls überhaupt Praktisch aus­gehoben sein wird da, wie der allzufrüh von uns gegangene Max Ballier sich ausdrückte, die Physik schließlich zur Meta­physik wird, da auch der Weltenraum nur noch Etappe für Len Menschenflug ist - und dasTempo" sich zur Gottheit oder zum - Götzen wandelt!

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Aufruf!

Ein schwerer Winter droht dem deutschen Volke. Die wirtschaftliche Krisis hat sich in den letzten Monaten gewaltig verschärft und wird noch viele Opfer fordern. Zu den 4 Millionen Arbeitslosen, die schon in den Sommermonaten gezählt wurden, werden weitere Millionen kommen, die der Not der Arbeitslosigkeit ausgesetzt sind. Handel und Gewerbe liegen darnieder. Die Landwirtschaft leidet unter den geringen Preisen und der schlechten Einbringung der Ernte. Auch in unserem württ. Volke, das im Vergleich zu andern Ländern bisher noch besser gestellt war, werden Not und Elend weitere Kreise ziehen.

Gegen eine solche Massennot können Reich, Staat und Gemeinden, die selbst notleiden und ihre Ausgaben aufs äußerste einschränken müssen, unmöglich allein aufkommen. Eine solche Not kann nur überwunden werden, wenn das ganze Volk ohne Unterschied des Standes, der Partei und Konfession fest zusammensieht und zusammenhält. Alle, die noch Arbeit und Verdienst haben, müssen sich einschränken, Opfer bringen und mithelsen, die Notleidenden über diese schwere Zeit hinüberzubringen. Im Interesse einer geordneten, wirksamen Hilfe wollen die Verbände der freien Wohlfahrtspflege in Württemberg zusamnien mit allen hilfsbereiten Kreisen im Anschluß an die Deutsche Winterhilfe ein umfassendes Hilfswerk zu Gunsten der Notleidenden durchführen. In allen Bezirken sollen Geld, Lebensmittel und Kleidungsstücke gesammelt werden. Die Leitung des Hilfswerks liegt der Zentralleitung für Wohltätigkeit und den Bezirkswohltätigkeitsvereinen ob. Mit den ein­gehenden Spenden sollen besonders von der Not betroffene Familien unterstützt und die seither schon bestehenden oder noch einzuleitenden Hilfsmaßnahmen, wie öffentliche Speisungen, Wärmestuben, Tagheime, Kurse und Freizeiten für jugendliche Arbeitslose, Lebensmittel­abgaben, Kleiderverteilungen, Bettenhilse für kinderreiche Familien unterhalten und gefördert werden.

Die Unterzeichneten Verbände richten an das württ. Volk die ernste und dringende Bitte, sie bei Durchführung dieser Hilfsmaßnahmen durch einmalige oder fortlaufende Spenden an Geld oder Naturalien wirksam zu unterstützen und sich auch selbst in persön­licher, unmittelbarer Hilfe der materiellen und seelischen Bedrängnis der notleidenden Volksgenossen kräftig anzunehmen.

Nicht lähmender Pessimismus, sondern klares Erfassen des Ernstes der Lage und der Erfordernisse der Zeit, nicht nutzloses Jammern und Klagen, sondern zielbewußtes, opferwilliges Handeln bringen die Hilfe, die unserem schwergeprüften Volke nottut. Wir sind der festen Ueberzeugung: wenn alle hilfsbereiten Kräfte zu einer geordneten und zielklaren Hilfe zusammengesaßt werden, wird unser Volk auch den kommenden Winter überstehen.

Zentralleitung für Wohltätigkeit in Württemberg.

Württ. Lavdesverein vom Roten Kreuz. Landesverband der Inneren Mission. Caritasoerband für Württemberg. Württ. Landesverband für israelitische Wohl­fahrtsbestrebungen. Fünfter Wohlfahrtsverband. Arbeiterwohlfahrt. Christliche

Arbeiterhilfe.

Diesem Aufruf schließen sich an:

Die württembergische Regierung:

Bolz. Beyerle. Bazille. Dr. Dehlinger. Dr. Maier. Evangelischer Oberkirchenrat. Bischöfliches Ordinariat. Israelitischer Oberrat.

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Für die herzliche Anteilnahme, die wir beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen

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erfahren durften, für die letzten Ehrungen seitens der Bergbahn Wildbad und des Militäroereins Dobel, sowie für den erhebenden Gesang des Liederkranzes Neuenbürg, für die zahlreiche Begleitung zur letzten Ruhestätte und die vielen Kranz- und Blumenspenden sagen wir herz­lichsten Dank.

Familie König.

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