Arrkeeordentliche Generalversammlung der Dresdener Vanl
Dressen, 29. Aug. In der heutigen außerordentlichen Generalversammlung der Dresdener Bank, die über die Erhöhung des Grundkapitals von bisher 100 Millionen Reichsmark um 300 Millionen Reichsmark Vorzugsaktien und die Ermächtigung des Vorstandes zur Begebung dieser Vorzugsaktien an das Deutsche Reich -gegen Gewährung von Dchatz- anweisungen im gleichen Nennbeträge zu beschließen hat. legte der Aufsichtsratsvorsitzende Bankier Fritz Andreae die Ursachen dar. die zur Vornahme dieser Transaktion führten. Nachdem der Redner darauf hingewiesen hatte, daß die heutige Generalversammlung in der Geschichte der Dresdener Bank einen Wendepunkt bringe, der die großen Veränderungen an- zeige, die seit dem Versailler Frieden im deutschen Wirtschaftsleben vor sich gegangen seien, gab er einen Rückblick auf die jüngsten Ereignisse im internationalen Finanzleben — den Zusammenbruch der Ocsterreichischen Kreditanstalt, die überstürzte Zurückziehung der Deutschland und seinen Banken zur Verfügung gestellten Gelder, das Teilmoratorium, das mit den Bankfeiertagen einsetzte — die dazu geführt haben, daß die Dresdener Bank ihre Bedenken und Sorgen der Reichsregierung mittcilte. Diese habe nach Anhörung hervorragender Sachverständiger des In- und Auslandes der Bank ein neues Kapital von 300 Millionen Reichsmark zur Verfügung gestellt und dieses Kapital zunächst in Schatzanweisungen des Reiches, und zwar mit einer Laufzeit für 100 Millionen von einem Jahr. 100 Millionen von zwei Jahren und^00 Millionen von drei Jahren. Bei der Kritik dieser Transaktion werde übersehen, daß die Schatzanweisungen nicht nur mit 7 Prozent verzinslich sind und daher die Borzugsdividende in'sich tragen, sondern daß auch durch das Agio von 1 Proz. bei den einjährigen, 2,5 Prozent bei den zweijährigen und 1 Prozent bei den dreijährigen Schatzanweisungen, die auf die Vorzugsdividendc entfallende Körpcrschaftssteuer für die ersten drei Jahre zu einem wesentlichen Leite der Bank ersetzt wird. Endlich nehmen die Vorzugsaktien erst am Gewinn der Bank vom 1. Januar 1932 an teil, während die Schatzanweisungen vom 1. August dieses Jahres an verzinslich sind. Hieraus erhalte die Gesellschaft eine Prämie von rund 8 Millionen Reichsmark. Die Bank werde, dies^ sich der Wiche der Reichsregierung, in streng privatwirtschaftlichem Sinne weitergeführt werden.
Im weiteren Verlauf der außerordentlichen Generalversammlung der Dresdener Bank wurde sodann der zwischen der Reichsregierung und der Dresdener Bank abgeschlossene Vertrag, wonach die Reichsregicrung 300 Millionen Reichsmark Iprozentige Vorzugsaktien der Dresdener Bank übernimmt, verlesen. <-Hierauf ergriff Rechtsnuwalt Dr. Alfred Friedmann-Berlin das Wort. Der Kernpunkt der heutigen Verhandlungen sei der, daß ein kerngesundes Bankinstitut dem Fiskus ausgeliefert werden solle. Nur infolge des Neides der Großbanken untereinander habe es zu den heutigen Verhältnissen kommen können. Die treibende Kraft dabei sei die DD.-Bank gewesen. Die Dresdener Bank hätte einen Anspruch auf den Schutz des Reiches gehabt, zumal das Reich der Tanatbank diesen Schutz gewährt habe. Das Reich habe 22,5 Millionen Reichsmark eigene Aktien der Dresdener Bank erworben; hierüber müsse die Generalversammlung entscheiden. Diese 22,5 Millionen R.M. dürsten nicht mit an den heutigen Abstimmungen teilnehmen. Der Vertrag zwischen Reich und Dresdener Bank verstoße gegen die guten Sitten, da das Reich die Notlage der Bank ausgenutzt habe.
Das Reich zieht bei der Dresdener Dank ei«
Am Samstag abend entschied die mit großer Spannung erwartete Generalversammlung der Dresdener Bank sich unter Protest der Opposition für die Beteiligung des Reiches an der Dresdener Bank. Ter Abstimmung ging eine lebhafte Auseinandersetzung zwischen der Verwaltung einerseits, Aktiv nären und Beamtendertretern andererseits voraus.
Razzia auf Waffenlager
Berlin, 29. Aug. Eine umfangreiche Razzia, an der über 1000 Tchupobeamte beteiligt waren, wurde heute an vier Stellen Berlins durchgeführt. Die Aktion, die der Suche nach verbotenen Waffen galt, wurde bereits gegen 1 Uhr morgens eingeleitet und dauerte bis in die Mittagsstunden. Ganze Straßenzüge wurden von Hunderten von Schutzpolizisten ab
geriegelt, ganze Häuserblocks umstellt und vom Keller bis zum Dach in allen Winkeln durchsucht. Der Erfolg der Razzia ist noch nicht genau feststellbar, da die Polizei noch mit der Sichtung des Materials und der Vernehmung von etwa 50 Festgenommenen beschäftigt ist. Au Waffen wurden beschlagnahmt: 15 Pistolen, mehrere Trommelrevolver, 2t Seitengewehre, 20 Dolche, ein Karabiner, eine große Menge Muni- rion und zahlreickze sonstige Hieb- und Stichwaffen. Die Aktion verlief im ganzen ruhig. Die Razzien wurden in der Hcniptsache im Norden, am Wedding, ferner im Unruhengebiet am Bülow-Platz, wo vor kurzem auch die beiden Berliner Schupo-Offiziere erschossen wurden, und im LÜdosten Berlins vorgcnommen.
Luftmanöver über Spezia
Mailand, 29. Aug. Am ersten Manövertag der italienischen Luftflotte sind die Fliegerangriffe auf den Kriegshafen von Spezia ununterbrochen während 15 Stunden in Gegenwart des Königs, Mussolinis und des gesamten Generalstabs fortgesetzt worden, wobei zuletzt gleichzeitig 330 Flugzeuge aller Gattungen die Stadt angrifsen und ein fortwährendes Bombardement mit Knallbomben und Gasen durchführten, so daß die Kommandoleitung als Ergebnis den Kriegshafen und die Stadt für halb zerstört und die Abwehr als ungenügend bezeichnete. Als einziger Zwischenfall wurden drei Notlandungen ohne Folgen für die Piloten gemeldet, obgleich ein Apparat auf einem Platz vor der Werft landen mußte und in Trümmer ging.
Nach Beendigung der Luftmanöver über Spezia hat Mussolini eine Ansprache an die auf dem Hauptplatz vor dem Regierungsgebäude versammelte Bevölkerung gerichtet, worin er den vom Faschismus durchgeführten gewaltigen Wiederaufschwung der nach dem Kriege verlotterten Luftflotte feierte und die Bewohner von Spezia als Zeugen dafür anrief, daß die italienische Luftflotte für jedes Ereignis gerüstet sei. Höchstes Gebot erforderte die Bereitschaft zur Verteidigung des Vaterlandes. Aber zugleich beschaffe die Regierung Arbeit für das Volk, aus dem er komme und dem er sein Leben lang treu bleiben wolle. Das einzige Ziel seines Regimes sei die Wohlfahrt und die Macht der Nation.
Gronau in Amerika gelandet
Newpork, 29. Aug. Wie aus Ottawa in Kanada gemeldet wird, ist der deutsche Flieger von Gronau von Grönland kommend, nach lleberguerung des -Ozeans in dem Eskimodorf Povuivgtinuk in Nord-Quebec gelandet. — Povungtinuk liegt im Osten der Hudsonbucht. Es ist sehr schwer, nähere Nachrichten von dort zu erhalten. Die Landung erfolgte bereits in der Nacht Mm Samstag.
Polnischer Abgeordneter ermordet
Warschau, 3V. August. Einer der hervorragendsten polnischen Politiker, der Abgeordnete Thadäus Holuwko, ist gestern 8.3V Uhr abends in einem ostgalizischen Badeort von zwei bisher unbekannten Tätern ermordet worden.
Es bandelr sich vermutlich um ein politisches Verbrechen, und die polnische Presse nimmt als aewitz an, daß Ukrainer die Täter sind. Holuwko gehörte zu den Führern des Regierungsblocks und harre sich als solcher vor allem der Minderheilspolitik in Ostpolen zugewandi.
Das polnische Regierungsblatt „Gazeta Polska" meint, daß das Verbrechen schwere Folgen nack sich ziehen werde. Auch „Kurjec Polski" glaubt, daß sich die Folgen dieser Tai aar nicht absehen lasten, wenn sich die Annahme eines politischen Mordes bestätigen sollte.
Aus der bisberigen Untersuchung, sowie der Leichenöffnung des ermordeten polnischen Politikers Holuwko ergibt sich, wie die polnische Telegraphenagentur meldet, daß die Täter nicht wie bisher gemeldet, drei, sondern sechs Reooloerschüsse aus ihr Opfer abgegeben haben, die sämtlich tödlich waren. Die Untersuchung wird energisch fortge- führt.
Woldemaras Freigesprocheu
Kowno, 30. August. Im Woldemarasprozeß wurde soeben das Urteil gefällt. Zehn Angeklagte, darunter Woldemaras und zwei seiner Adjutanten wurden sreigesprochen. Zwölf Angeklagte wurden zu je einem Jahr Gefängnis verurteilt, davon zwei unter Zubilligung einer Bewährungsfrist. Der Rustika-Attentäter Veitkiewiczus erhielt 15 Jahre Zuchthaus, sein Helfershelfer Pupaleikis zwölf Jahre Zuchthaus, beide bet Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebensdauer, Der Freispruch von Woldemaras hat hier naturgemäß großes Aufsehen hervorgerufen.
Hus Llacil unü I>anri
Neuenbürg, 30- Aug. Wenn wir einen Gang durch unsere Gärten und Felder machen, so labt sich das Herz besonders an dem reichlichen Behang unserer Obstbäume trotz der nicht gerade günstigen Witterung der letzten Wochen und der zum Teil verheerenden Niederschläge. Nun sind wir so weit vorgeschritten, daß gewisse Sorten sich ihrem Reifegrad nähern Da mutzte man leider auch die unliebsame Wahrnehmung machen, daß sich auch die Obstdiebstähle mehren, die den betr Feldcrbesitzern bittere Enttäuschungen für ihre große Mühe Arbeit und Pflege der Obstbänme bringen. Es ist daher Pflicht jedes einzelnen, diesem unsauberen Treiben entgegen- zutreteu. Wohl ist vor kuvzem ein Feldhüter aufgestellt worden, der seinen Dienst gewissenhaft versieht, aber die Lage unserer Gemarkung gestattet cs eben nicht, das; er sein wachsames Auge überall haben kann. Es ist daher als ganz bedauerlich zu bezeichnen, wenn auswärtige Burschen sich an unserem verhältnismäßig geringen Obstsegen bereichern wollen, wie dies vergangene Woche auf den Junkeräckern vorgekommen ist. Den Feldhüter in seinem Dienst zu unterstützen. ist daher jedes ehrlich denkenden Bürgers Pflicht und es sollten solche Burschen rücksichtslos entweder ans der Tat abgcstrast oder zur Anzeige gebracht werden. Stur dadurch kann man diesem unschönen Handwerk steuern. Sch.
(Wetterbericht.) Im Norden liegt ein Hochdruckgebiet, dessen Wirkung jedoch durch eine Depression über der Biskaha beeinträchtigt wird. Für Dienstag und Mittwoch ist jedoch immer noch ziemlich beständiges, vorwiegend trockenes, wenn auch zeitweilig trübes Wetter zu erwarten.
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Der September im Sprichwort
Recht oft bringt der Sepember noch viele schöne Tage. Manchmal ist es so warm, als ständen wir noch mitten in der schönen Sommerzeit. Deshalb heißt es auch in einer altcn deutschen Bauernregel: „Der September ist der Mai des Herbstes". Aber am Morgen und am Abend wird cs säm merklich kühl und deshalb heißt cs auch-: „Der September ist des Herbstes Bote". In vielen Gegenden werden in diesem Monat die letzten Feldfrüchte heimgebracht und dort heißt es auch: „Der Monat September ist des Jahres letzter Spender". Winzer wollen haben, daß der September noch reäst warnt ist, denn: „Was der September nicht kocht und brät, dann an den Trauben nicht gerät", und weiter: „Warmer und trockener Septembermond, uns mit Früchten reichlich lohnt", dagegen aber auch: „Wem: Septemberregen den Winzer trifft, ist dies so gut wie lauter Gift". Wie die Witterung, im September ist, so soll sie auch im Winter werden. Deshalb heißt es: „Im September noch viel Blumen im Garten, läßt der Winter noch lange warten", weiter auch: „Donnert es ost im September, gibts vielen Schnee im Dezember", „Kühler Septemberschein, fällt bald der Winter ein", oder: „Im September viel Bnchennüsse und Eicheln, so wird der Winter gewiß nicht schmeicheln". Schließlich heißt es noch: „Septemberabendrot bringt Not und Tod".
Gasvergiftung des Waldes
Für den Wald hat die neue Zeit eine Gefahr gebracht, an die niemand denken konnte, die Gasvergiftung. Man brauM nicht an die Waldvernichtung zu denken, die als Folge' der im Versailler Vertrag vorgeschriebenen Vernichtung unserer Gaskampfmittel um sich griff, sie war schwer, aber doch räumlich beschränkt, Aber wie die Nadelhölzer im Innern der großen Städte, in der Nachbarschaft vieler Fabriken kränkeln und schließlich absterben infolge des Kohlenrauches und insbesondere der in diesem enthaltenen schwefeligen Säure, so frißt das Unheil auch draußen im Walde um sich. Ileberall in der Umgebung der großen Industriegebiete wird, soweit der Wind von diesen herkomml, die Erhaltung des Waldes immer schwieriger. Laubholz ist im allgemeinen weniger gefährdet als Nadelholz, da es jedes Jahr neue Blätter ausbildet; am ehesten scheinen Aspe, Eiche, Ulme und Hülsendorn (Akazie) gefeit z« sein. Doch können diese auf dem meist in Frage stehenden flach- gründigen Boden nicht das Ziel der Wirtschaft sein. Schlimme»: noch als das Abtöten der lebenden Bäume ist die Vergiftung des Bodens, die Vernichtung des Kleinlebens, die so weit gehen kann, daß der Boden völlig ungeeignet wird zu jeder Pflanzenzucht. Brauchbare Mittel zu finden zur Entsäuerung der Abg-a-se ist eine der dringendsten Aufgaben für die
Der Weg der Brigitte Andreas.
Roman von OIf r i d v o n H a n st e i n.
OoMi-iAdr 1927 Hy Karl Köhler L Co.,'Berlin-Zehlendorf.
(Nachdruck verboten.»
„Wir haben deshalb auch nicht gezögert. Robert zu begleiten. Er fft ja so glücklich mit unserer Hilma. beier sie an Sie können sich denken, es war ein schwerer Entschluß; wir hatten mit unserer einzigen Tochter eigentlich andere Pläne. So ein schönes Mädchen — so begabt — so gefeiert und — wir hatten eigentlich nicht an einen Ingenieur gedacht. Hilma hatte so viel Aussichten! Aber — wer kann gegen die Liebe und nun — er scheint ja ein tüchtiger Mensch zu fein — vielleicht —"
Brigitte, peinlich berührt, unterbrach den Redestrom: „Darf ich nicht bitten — ein Glas Wein."
„Danke verbindlich. Der Weg hier hinaus war ,a ewig. Die Fabrik liegt im Norden. Wohnen Sie hier? Ich könnte das nicht. Hilma natürlich auch nicht. Wenn wir nach Berlin zögen, dann würden wir natürlich im Westen wohnen. So am Kur- furstendamm. Sie wundern sich, daß ich so gut Bescheid weiß? Ich war —"
„Gewiß, Mutter, aber verzeih", unterbrach Hilma. „Ich glaube, es wäre Fräulein Andreas und auch mir willkommen, wenn wir erst von dem Geschäftlichen sprächen. Vielleicht darf ich mir auch die Fabrik anfehen —"
Frau Wendtiand schwieg, anscheinend etwas gekränkt, und Brigitte benutzte die Pause:
„Wenn Sie gestatten, führe ich Ihren Gatten hinüber u mache ihn mit unserem Oberingeni'eur Zedewitz bekannt. Es allerdings gut, wenn er sich schnell infomiert. Mein Bruder w sich inzwischen erlauben. Ihnen Gesellschaft zu leisten."
Sie wußte, daß dies eine Arbeit war. die Viktor lag. u
^ Auem Zimmer. Er kam, wie immer, mit mißmu gem Gesicht. Brigitte stellte ihn vor. Als er Hilma erblickte, rr er sofort der geschmeidige Kavalier.
„Meine Gnädigste, ich bin entzückt, befehlen Sie über mick
Er schren auch auf die Familie Wendtiand guten Eindruck machen und mit einem Aufatmen der Erleichterung führte B gitte Robert in das Werk hinüber.
„Wo hast du deine Frau kennengelernt, Robert?", fragte als sie über den Hof gingen.
„I-n vorigen Jahr auf dem Künstler- und ArchiteKenbi Sie war die Schönste von allen."
„Ich hoffe, sie macht dich glücklich."
Es war ein seltsamer Ten in ihrer Stimme, der Robert auf- schauen ließ, er faßte ihre Hand.
„Ich bin rasend in sie verriebt"
„Das freu: w.:ck. — Dann ist ja alles gut."
Ja, es war gui! In diesem Augenblick war es ihr, als fiele eine drückende Sorge von ihr ab. Der Robert, den sie geliebt hatte, der hatte wohl immer nur in ihren Träumen gelebt.
„Und doch willst du sie ein Jahr allein laßen?", fragte sie langsam.
Er war ihr jetzt ein ganz Fremder geworden, und nun hätte sie selber am liebsten „Sie" gesagt.
„Wenn e-- sich um eine Zukunft handelt? Freilich, ich habe es ihr bisher noch nicht gesagt, aber — ich kann sie doch nicht milnehmen! In ein so wildes Land. Wenn ich das Werk gebaut habe, dann steht mir die Well offen. Dann wirst du mir entweder hier eine leitende Stellung geben, oder ich finde etwas anderes."
„Ist die Familie deiner Frau wohlhabend?"
„Aber nein! Der Alte ist ein Genie, aber ein verkanntes. Was tut das? Sie wollen gern in Berlin bleiben. Ich habe ja ein hohes Gehalt und werde draußen wenig gebrauchen. Ich kann ihnen das meiste lasten, sie richten sich hier eine nette, kleine Wohnung -in und warten auf mich. Ich denke, das ist dann für uns beide etwas Herrliches. Die Freude auf das Wiedersehen."
Brigitte antwortete nicht. Herr Zedewitz kam ihnen entgegen, er führte sie und Robert durch die Werke.
Auch Viktor hatte während des Redeschwalls der alten Schauspielerin Hilma beobachtet. Freilich mit vollkommen ande- ren Empfindungen als Brigitte. Donerwetter, das war ein Weib! Das war ein anderer Schlag, als die nüchterne Schwester. Wie kam die Frau zu dem hausbackenen Robert? Es war ihm, als durchschaue er mit einem Blick alles. Liebe? Vielleicht von sei- ner Seite. Dieser Frau traute er keine wirkliche Liebe zu!
„Sie kennen Berlin?" fragte er höflich.
„Leider noch nicht."
„Aber Sie werden jetzt hierbleiben?"
„Ich weiß noch nicht, was mit der Stelle von Robert eigentlich ist. Hoffentlich bleibt er hier. Nur nicht in diesem langweiligen Hannover!"
Aha! Sie wußte noch nicht, daß Robert nach Bolivien ging?
„Sie werden doch sicher Berlin anfehen wollen? Wenn ich mich Ihnen als Führer anbieten darf?"
Jetzt mischte sich wieder Frau Wendüand ein. Sie hatte Viktor beobachtet und war entzückt. Das war ein reizender Mensch, elegant bis zu den Fußspitzen. Jede seiner Bewegungen von der etwas dekadenten und immer bewußten Lässigkeit des
modernen Gents. Der hätte zu ihrer Hilma gepaßt! Ganz anders als dieser robuste Robert. Und sicher war er sehr reich. Jedenfalls Mitbesitzer der Firma. Sie hätte sich schlagen können. Warum diese übereilte Heirat! Sie vergaß, daß es höchste Zeit gewesen war, daß dieser „roouste Maschinenbauer", wie sie ihn jetzt so gern nannte, sich in Hilma verliebte. Daß er durch seine Arbeit Hiimas Leben, das nur in der Phantasie der „Mitteipunkt des hannoverschen Kunstiebens" war, einigermaßen sicherte.
Sie setzte ihr liebenswürdigstes Lächeln auf.
„Wenn Sie uns Ihre kostbare Zeit widmen wollen, Herr
— Direktor —" Sie suchte nach einem Titel.
Viktor antwortete lachend:
„Ich bin weder Direktor, noch ist meine Zeit kostbar. Ich bin der ganz einfache Viktor Andreas und an nichts gebunden. Also — machen wir einen Plan. Eine kleine Fahrt durch Berlin
— Mittag etwa im Esplanade —"
Sie nickte geschmeichelt
„Dann Tanzlee bei Adlon", fuhr Viktor fort, „das müssen Sie kennenlernen, gnädige Frau!"
Er wandte sich an Hilma und dachte daran, wie feine Freunde aufschauen würden, wenn er m>l ihr kam.
„Am Abend eine Revue, nachher Souper, und morgen sehen wir dann weiter."
Das war allerdings ein anderes Programm, als Robert beabsichtigt hatte, aber Wendtiand warf seiner Frau einen etwas besorgten Blick zu. Viktor verstand sofort Noch Geld sah der alte Herr ja nicht gerade aus. wenn auch sein gepflegter Künstler- kvpf keinen schlechten Eindruck machte.
„Sie gestatten selbverständlich, daß ich Sie als meine Gäste betrachte. Die Kosten trägt die Fama. Die Familie unseres ersten Ingenieurs!"
Er war natürlich entschlossen, diese Kosten in der Tat der Schwester aufzurechnen. Plötzlich sagte Hilma:
„Aber mein Mann?"
Sie lachten alle, und Viktor scherzte:
„Der arme Mann, den haben wir vergessen! Der kommt selbstverständlich mit."
Hilma kicherte leise: „Robert in einem Tanzlee!"
Sie stand plötzlich auf. In ihrem sprunghaften Hirn tauchte ein anderer Gedanke aus. Es war fast eine Stunde her, daß ihr Mann mit Brigitte in das Werk hinübergegangen war. Mit dieser Frau, die er duzte!
„Wo mein Mann nur bleibt?"
„Wollen wir in die Fabrik hinüber und ihn suchen?" „Bitte!"
^ (Fortsetzung folgt )
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