auch Schweizer Investment Trusts, der ostelbischen Adel zu Kunden hat, sollen beträchtliche Guthaben und Effektenkonten in Newyork unterhalten. Man wäre nicht überrascht, heißt es hier, wenn die Guthaben des geflohenen deutschen Kapitals die Verbindlichkeiten übersteigen würden, die bei den ameri­kanischen Banken an Deutschland eingegangen worden sind.

Der französische Ministerrat

Paris, 16. Juli, lieber den Ministerrat, der heute nach­mittag unter Vorsitz des Präsidenten der Republik im Elysee stattsand, wird folgendes Communigue ausgegebcn: Der Mi­nisterrat hat die durch die deutsche Währungskrise in Europa geschaffene Lage geprüft, Ministerpräsident Laval erstattete Bericht über die Unterredungen, die zwischen der französischen

Regierung und den Staatssekretären Stimson und HenLer- son stattgefunden haben. Außenminister Briand gab Kennt, nis von der bevorstehenden Reise des Reichskanzlers Dr, Brü­ning und des Reichsaußenministers Dr. Curtius nach Pari» Nach der Unterredung, die die Vertreter der deutschen Regie­rung und der französisllien Regierung haben, werden bereit- Samstag in Paris Besprechungen zwischen sämtlichen wesenden Regierungsvertretern beginnen. Der Ministcrrat hat die Aktionsmittel geprüft, für die Frankreich die Initiative er­greifen würde, und die geeignet wären, in Europa den Kredit und das Vertrauen wiederherzustellen. Der Ministerrat hat die finanziellen Garantien und die Maßnahmen für eine polj tische Beruhigung untersucht, die diese Aktionsmittel werden begleiten müssen. (!)

K 9 erteilt dem Reichswirtschaftsminister oder Beauftrag­ten die Ermächtigung, - von jedermann Auskunft über alle Geschäfte mit ausländischen Zahlungsmitteln und Forderun­gen in ausländischer Währung, besonders auch Vorlage von Büchern und Belegen zu fordern, und eidesstattliche Ver­sicherungen zu verlangen.

tz 10 enthält die Strafbestimmungen, die Gefängnis- und Geldstrafe bis zum Zehnfachen des Wertes der in Frage kommenden ausländischen Zahlungsmittel oder Forderungen pp. vorsehen für Kauf und Verkauf oder Vermittlung wider­rechtlicher Geschäfte in ausländischen Zahlungsmitteln oder Forderungen über den Abschluß in Termingeschäften. Auch vorsätzliche Aufforderung zu strafbaren Handlungen wird be­straft; Einziehung der betreffenden Devisen, kann erfolgen, ebenso ist u. a. Vermögensveschlagnahme gegen den Angeschul­digten zulässig.

Z 11 stellt auch die Veröffentlichung von Kursen wider­rechtlicher Natur unter Strafe. Die weiteren drei Paragra­phen betreffen die Durchführung der Verordnung, die am 16. d. M. in Kraft tritt.

Unveränderte Zinssätze der Deutschen Rentenbankkreditanstalt

Berlin, 16. Juli. Die Deutsche Rentenbankkreditanstalt (Landwirtschaftliche Zentralbank) hat sich, um der Landwirt­schaft von sich aus jede nur irgendwelche Erleichterung zu gewähren, entschlossen, bis auf weiteres von einer Anpassung ihrer Zinsbedingungen an den stark erhöhten Reichsbank­diskontsatz abzusehen. Die Zinssätze, die die Deutsche Renten­bankkreditanstalt den mit ihr in Geschäftsverkehr stehenden Banken zur Zeit berechnet, bleiben daher unverändert, soweit diese Banken sich verpflichten, diese Vergünstigung unein­geschränkt dem letzten Kreditnehmer zugutekommen zu lassen. Der Höchstzinssatz für den Landwirt beträgt also bei den kurzfristigen Betriebs- und Laisonkrediten wie bisher 8^ Prozent p. a.

England erwartet Sanierung von innen

London, 16. Juli. Von maßgebender Seite wird folgen­des Bild der augenblicklichen internationalen Lage entwickelt:

Die Hoffnung, daß in absehbarer Zeit ein umfassender Kredit der Gläubigermächte zur Stützung der deutschen Wirt­schaft zustande kommt, mutz fürs erste aufgegoben werden. Es hat keinen Sinn mehr, derartige Erwartungen zu wecken. Tat­sächlich waren die Aussichten äußerst gering, als Dr. Luther nach London eilte, um dort mit Montague Norman zu unter­handeln. Die Pariser und Berliner Besprechungen der näch­sten Tage werden an diesem Tatbestand wenig ändern können und auch ein deutsches Eingehen auf sämtliche politischen Be­dingungen, die uns van Frankreich zugemutet werden, wür­den schwerlich zu einer sofortigen Verwirklichung einer inter­nationalen Finanzaktion führen. Man hat in Deutschland den Tatsachen ins Auge zu blicken, und auf dem Wege zur Selbsthilfe weiterzuschreiten, den das Reichskabinett bereits, wie in London rückhaltlos anerkannt wird, mit Entschlossen­heit betreten hat.

Es wäre deshalb nach der neuesten Entwicklung völlig verfehlt, sich in finanzieller Hinsicht unmittelbare Ergebnisse von den Besprechungen der englischen, französischen und ame­rikanischen Minister, die gestern ihren Anfang nahmen, zu versprechen. Wir sind unterrichtet, daß Außenminister Hen- derson hinsichtlich der deutschen Lage nicht mit bestimmten Absichten und Plänen nach Paris gefahren ist, sondern daß sich sein Interesse, wie auch das Interesse seiner amerikani­schen und französischen Kollegen auf das italienisch-französische Flottenabrüstungsproblem konzentriert. Insoweit spielt na­türlich auch der deutsche Panzcrschiffbau in die Beratungen hinein. Aber Henderson, der jetzt die fatalen Auswirkungen seiner früheren Stellungnahme in der englischen Presse beob­achten kann, hat, als ob in der vergangenen Woche gar nichts geschehen wäre, in seiner Unterhaltung mit dem deutschen Botschafter vor seiner Abreise nach Paris ganz weit den Gedanken von sich gewiesen, daß die britische Regierung von der deutschen Regierung politische Schritte irgendwelcher Art erwartet oder ihr vollends zumutet.

Man darf also annchmen, daß Frankreich mit seinen poli­tischen Forderungen an Deutschland, in welcher Form sie auch immer dorgebracht wurden, allein dasteht. Also selbst eine freiwillige politische Demütigung Deutschlands kann keine finanziellen Wunder mehr wirken. Das Ausland der Gläu­bigerstaaten hat bereits vor mehreren Wochen den Standpunkt vertreten, daß es Sache der Rerchsbank sei, für Behinderung weiterer Kapitalflucht, für äußerste Sparsamkeitsmatznahmcn und für Bereinigung der .Kreditverhältnisse Sorge zu tragen. Dieser gründliche Säuberungsprozeß, der nach Ansicht vieler hiesiger Stellen nicht rechtzeitig einsetzte, dürfte setzt zunächst einmal mit eigenen Kräften durchgeführt werden müssen. Ter Wille zu Krediten ist in England und Amerika weiterhin vor­handen, bedarf aber gegenwärtig einer Vertrauensstärkung, die nur das Zusammenwirken aller Kräfte in Deutschland zur Abwendung der Krise bringen kann.

Die Höhe der deutschen Kapitalflucht

Newhork, 16. Juli. Eine Umfrage bei den führenden Bankiers Newhorks ergab deren Uebereinstimmung mit der Politik der Federal Rerserve Bank, die eine Erweiterung der kurzfristigen Kredite als bankmäßig unverantwortlich ansieht, da sie Deutschland bei Fristablauf nicht zurückzahlen könne. Langfristige Anleihen aber, die allein helfen könnten, seien nicht emittierbar. Deshalb sei es Ausgabe der europäischen Regierungen oder Deutschlands, eine Situation herzustellen, die ein bankmäßiges Eingreifen erlaubt. Da man an eine überraschende Wendung in der deutschen Krise nicht glaubt, eine Intervention der amerikanischen Regierung aber ohne Zustimmung des Kongresses nicht möglich ist, ist man in der Wallstreet allmählich darauf vorbereitet, daß Deutschland in den nächsten Tagen ein generelles Moratorium erklären wird. Man sieht voraus, daß ein solches Moratorium auch Zentral- europa mit erfassen wird und man verhehlt sich nicht, daß die Rückwirkungen die Weltwirtschaft empfindlich treffen mutzten, da Deutschland gezwungen sein werde, im Ausland Absatz zu Dumpingpreisen zu forcieren, um Devisen zu erhalten.

Da die deutsche Industrie und die Banken im Grunde gesund sind, die Regierung offensichtlich stark und Willens ist, sich durchzukämpfen, wird die deutsche Lage hier trotz der Ver­weigerung weiterer Kredite an Deutschland nicht als hoff­nungslos angesehen. Man rechnet mit der Einsetzung eines Währungsdiktators, dessen schwierige Aufgabe es sein werde, die geflohenen Kapitalien zu repatriieren. Nach amerikani­schen Schätzungen ist in der letzten Zeit etwas über eine Mil­liarde Dollar bares Geld aus Deutschland abgezogen worden, wovon ein hoher Prozentsatz als Kapitalflucht anzusehen ist. Obwohl niemand den Gesamtbetrag der nach Newyork ge­gangenen Kapitalien nennt, ist es ein offenes Geheimnis, daß die hiesigen Großbanken im letzten Monat große Effekten- und Barguthaben für deutsche Rechnung eingestellt haben. Eine große Anzahl von Persönlichkeiten des ehemaligen Hochadels,

Aus Stadt und Bezirk,

(Wetterbericht.) Unter dem Einfluß einer nörd­lichen Depression ist für Samstag und Sonntag immer noch mehrfach bedecktes, unbeständiges Wetter zu erwarten.

Birkenfeld, 16. Juli. Durch den Heimgang unseres^ treff­lichen Pfarrers wurde die ganze Gemeinde in tiefe grauer versetzt. Als Pfarrer Kunz im Mai um einen Krankheits­urlaub einkam, ahnte Wohl niemand seinen so frühen Tod. Ja, als er diesen Urlaub von selbst abkürzte, glaubte man, daß er seine volle Gesundheit wieder erlangt habe. Der Herr über Leben und Tod hat es anders beschlossen. Unerwartet rasch erlag er am letzten Dienstag früh einem Herzschlag. Von der großen Beliebtheit, die sich der Verstorbene während seiner elfjährigen Wirksamkeit in hiesiger Gemeinde in allen Volksschichten erworben, gab das überaus zahlreiche Trauer­gefolge Zeugnis, das am gestrigen Donnerstag seinem Sarge folgte. Derselbe wurde zunächst in die Kirche gebracht und vor dem Altar aufgebahrt, von welch letzterem aus Dekan Tr. M e g e r l i n - Neuenbürg die Leichenrede hielt. Er legte der­selben den 90. Psalm zu Grunde und entwarf als Jugend­freund ein getreues Wild von dem schönen, friede- und freude- reichen Familienleben des Verblichenen, seinem unermüdlichen und erfolgreichen Wirken und Schaffen und seinem liebens­würdigen und anspruchslosen Charakter. Elf Jahre lang habe er mit seltener Pflichttreue seines Amtes hier gewaltet. Ju­gendarbeit, Seelsorge seien ihm gleich wichtig gewesen. In Krankenhäusern und Krankenstuben hat er oft Einkehr ge­halten. Für alle Menschen hatte er Interesse. Der Drang zu helfen und die Not der Menschen zu steuern, war ihm Her­zenssache. Den Wunsch aussprechend, das Vorbild und das Wirken des Verewigten möge reiche Früchte in der Gemeinde tragen., schloß der Redner seine eindrucksvolle Rede mit Ger­hardts Liedervers:Wohl dir, du Kind der Treue!" Am Grab sprach Vikar Glazle ein Gebet und segnete die Leiche ein. Nun folgte eine Reihe von ehrenden Nachrufen. Aus allen klang die hohe Wertschätzung, die dem Verstorbenen zuteil wurde. Kränze wurden niedergelcgt von Prokurist und Kir­chengemeinderat Arnold, namens des Kirchengemeinderats, von Rektor Fauth im Namen der Ortsschulbehörde, von Bürgermeister Neu Haus in poetischer Form namens des Gemeinderats und der Gemeinde, von Pfarrer Bosch- Feld- rennach im Namen des Pfarrvereins, ebenso ein solcher von Pfarrer a. D. Bauer in Gräfenhausen als Zeichen der Wertschätzung, weiter von Feuerwchrkommandant Teuf er namens der Freiw. Feuerwehr, von Geschäftsführer Aymar im Namen des Sängerbundes, von Oberlandjäger Braun im Namen des Krieger- und Militär-Vereins, unter dem Don­ner dreier Ehrensalven, von Robert Häußer namens des Kirchenchors, von Oberlehrer a. D. Martin im Namen des Diakonissenvereins und der Krankenschwestern und je ein Kranz vom Jungfrauenverein und der Ev. Jungschar. An der Trauermusik und dem Äwauergesang beteiligten sich die Feuer­wehrkapelle, der Sängerbund, der Kirchenchor und der Jung­frauenverein. Tief erschüttert, in dem Bewußtsein, einen wertvollen Menschen verloren zu haben, kehrte die ^ große Trauergemeinde zurück von der Stätte des Todes, die so ein­dringlich mahnt, wie nichtig und flüchtig alles Menschenleben ist-

Herrenalb. Gemeinderatssitzung am 14. Juli 1931. Das Oberamt hat gegen den Voranschlag des Gemeindehaushalts 1981 Einspruch erhoben. Zu den einzelnen Beanstandungen werden die entsprechenden Beschlüsse gefaßt.

lieber die Art der Instandsetzung des Wehrs bei der ehemaligen Biehofsägmühle gehen die Ansichten im Kollegium immer noch auseinander. Zur weiteren Beratung soll der Vorstand des staatlichen Wasserkraftamts eingeladen werden.

Um weitere Wasserschäden am sogenannten Mayenberg­weg zu verhindern, soll eine andere Wasserteilung vom Mayenberggut herbeigeführt werden. Mit der Durchführung dieser Aufgabe wird ein Ausschuß beauftragt, in den die Mit­glieder Holz, A. Gräßlc und W. Waidner berufen werden.

Als Mitglied in die bei dem Steuerausschuß des Finanz­amts gebildete Grundbesitz- und Gewerbeabteilung wird aus Grund der Bekanntmachung des Innen- und Finanzministe­riums vom 26. Juni .1931 Aktuar Kießling bestellt.

Von dem Musikschutzverband Berlin wird gegen Entrich­tung einer Pauschalvergütung die Berechtigung zur gewerbs­mäßigen Verwertung des urheberrechtlich geschützten Reper- toirs der Genossenschaft deutscher Tonsetzer erworben.

Der TouristenvereinDie Naturfreunde, Ortsgruppe Eft-' trugen" erhält die Erlaubnis zum Anschluß seines Ferien­heims im oberen Gaistal an die Hochdruckwasserleitung gegen Entrichtung einer Anschlußgebühr von 150 RM.

Die Beschaffung von Feuerwehr-Röcken wird an hiesige Schneidermeister vergeben. .

Die Dienstbezüge der hauptamtlich und nebenamtlich an- gestellten Beamten und Angestellten werden mit Wirkung vom 1. Juli 1931 ab nach den Bestimmungen der 2. Notver­ordnung gekürzt.

Farrenhalter König erhält zum Ankauf eines rassenreinen Zuchtfarrens einen Beitrag von 100 RM.

In nichtöffentlicher Sitzung wurden von der Ortsfür­sorgebehörde verschiedene Fürsorgefälle behandelt.

Feldrennach. (Aus dem Gemeinderat.) Die Beifuhr, Zer­kleinerung und Aufbewahrung des Brennholzes für die Ge­meindegebäude wurde vergeben. Es werden verlangt für die Beifuhr 1.45 R.M., für das Sägen 80 Pfg. und für das Zer­kleinern und Aufbewahren durchschnittlich 70 Pfg. bis 1 Mk. Der Akkord fand die Genehmigung des Gemeinderats, ebenso ein Schlagraumverkauf, der bei einem Anschlag von 209 R.M. einen Erlös von 344 R-M. ergab. Für ein von der Württ. Wohnungskreditanstalt gewährtes Darlehen wird die erforder­liche Bürgschaft übernommen. Die Firma Kordes u. Lichten- fels in Pforzheim verlangt für den von der Freiw. Feuerwehr zur Aufbewahrung ihrer Geräte benützten Raum einen jähr­lichen Mietzins von 180 R.M. Nach persönlicher Rücksprache des Vorsitzenden mit der Firma wurde ein Mietpreis von 120 R.M. vereinbart, der vom Gemeinderat genehmigt wurde. Anläßlich der Visitation der Feuerlöschgeräte und Einrichtun­gen wurde u. a. die Erstellung eines Gerätehauses in An­regung gebracht. Nachdem nun aber die Mietpreisverhand- lungen mit der Firma Kordes u. Lichtenfels zu einer Eini­gung geführt haben und die Platzausnützung in dem seit­

herigen Raum durch Herausnehmen des Unterzugs eine we­sentlich bessere geworden ist, wird die Angelegenheit bis auf weiteres zurückgestellt. Zu den beschafften Feuerwehrausrü­stungsgegenständen gewährte die Zentralkasse einen Beitrag von 137 R.M. Vom Rechnungsjahr 1931 ab sollen wieder wie früher Steuerbüchlein ausgegeben werden, damit die einzelnen Steuerpflichtigen einen besseren lleberblick über ihre Schuldig­keit und Zahlungen erhalten. Zu dem geplanten Straßenneu­bau FeldrennachSchwann wurde ein Antrag auf Bewilli­gung einer Förderung (Zuschuß) und einer verstärkten För­derung (Darlehen) beim Arbeitsamt eingereicht. Da der Zeit­punkt der Ausführung dieser Straße noch unsicher ist und von der Ausüczahlung des Staatsbeitrags abhängig ist, wird be­schlossen, zugleich auch ein Gesuch um Bewilligung einer För­derung der im Herbst in Aussicht genommenen Feldbereini- gungsarbeiten (Feldwegbauten im Bahnholz) einzureichen, da­mit für die zahlreich vorhandenen Erwerbslosen eine Ärüeits- möglichkeit. geschaffen wird. Das Württ. Jnnenminisüriuni hat dem Karl Koch in Schwarzenberg die Genehmigung zun, Betrieb der Kraftfahrlinie ConweilerPforzheim erteilt. M Rücksicht auf die bestehenden Verkehrsunternehmungcn dürfen mit den Kraftwagenfahrten nur Angestellte und Arbeiter aus den Gemeinden Conweiler und Schwann befördert werden. Die Beförderung anderer Personen, die Aufnahme und das Absitzen von Personen unterwegs, sowie die Beförderung von Gütern ist untersagt. Die Arbeiter von Feldrennach und Pfinzweiler werden auf die Kleinbahn Pforzheim verwiesen Es liegt im Interesse der Arbeiterschaft, durch stärkere Be­nützung der Bahn dafür zu sorgen, daß die in Aussicht ge­stellte weitere Preisermäßigung erfolgt und die Haltestelle Feldrennach nicht wieder aufgehoben wird. Die Verlängerung der Wasserleitung bis zum Friedhof Pfinzweiler wird geneh­migt. Die zweite Gehaltskürzungsverordnung wurde hier im gesetzlichen Umfange durchgeführt. In einem Brandentschii- digungsfall wurde die erforderliche Bescheinigung des Wieder­aufbaus abgegeben. Die aus dem Jahr 1929 noch vorhan­denen Rückstände werden dem Gemeinderat zur Kenntnis ge­bracht. Der Gemeinderat gibt ohne weiteres zu, daß der schlechte Geschäftsgang und die gegenwärtig schlechte wirt­schaftliche Lage manchen es sehr erschwere, den Zahlungsver­pflichtungen regelmäßig nachzukommen, bei näherer Betrach­tung der einzelnen Fälle aber komme man zu der llebcr- zeugung. daß es sehr viel am guten Willen des Einzelne» fehle. Eine besondere Nachsicht in solchen Fällen müsse, d» sie auf Kosten der pünktlichen Steuerzahler geschehe und die Gemeindcpflege selbst verhindere, ihren Zahlungsverpflichtun­gen regelmäßig nachzukommen, unter allen Umständen ver­mieden werden. Der Vorsitzende wurde beauftragt, in allen Fällen, in denen Zwangsversteigerung ins bewegliche "ver­mögen Aussicht auf Erfolg hat, solche zu betreiben, in allen übrigen Fällen aber Zwangsversteigerung ins unbewcMie Vermögen zu beantragen. Einige Fürsorgesachen und Te- kreturen bildeten den Schluß der arbeitsreichen Sitzung.

Zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt

Von zuständiger Seite wird mitgeteilt: Durch rechts­kräftiges Urteil des Schwurgerichts Tübingen vom 12. Tez. 1930 ist der Goldarbeiter Adolf Staib von Pforzheim-Brötzin­gen wegen Mordes zum Tode verurteilt worden. Staib h»! am 4. Oktober 1930 in Birkenfeld sein nicht ganz 3 Jahn altes uneheliches Kind mit arsenikhaltigen Pralinen vergiftet Der Staatspräsident hat die Todesstrafe im Wege der Gnade in lebenslängliche Zuchthausstrafe umgewandelt.

Deutsche Kurgäste aus der Schweiz in de« Schwarzwald gereist

Die Vorgänge in Deutschland bleiben natürlich nicht ohne Ei» fluß auf die Schweiz. Die deutschen Kurgäste, denen deutsches <M nicht umgewechselt wird, verlassen die Kurorte und die Hotelerie bi- stürmt die Schweizer Behörden, Maßnahmen zu ergreifen, um dli Abreise der gerngesehsnen deutschen Kurgäste zu verhindern. BW«' ders drastisch wirkte sich gestern morgen die Umkehr deutscher K"«> gäste aus, die im Begriff waren, mit einem Feriensonderzua in dir Schweiz zu fahren und in Basel erfuhren, daß sie ihr Geld M umgewechselt bekämen. Sie haben das getan,' was sie gleich HW" tun können, sie sind in den landschaftlich mindestens ebenso schön«" und gesunden Schwarzwald gefahren.

Württemberg.

Stuttgart, 16. Juli. (Demonstrationen.) Die von der KPD- M gestern abend in größerem Ausmaß geplante Demonstration Kon»» in Stuttgart einen größeren Umsang nicht annehmen. Die ersten M suche, die schon um die Mittagszeit von Erwerbslosen auf der KE straße gemacht wurden, konnten durch die Polizei mühelos vereite« werden. In den Abendstunden kam cs verschiedentlich aus der KE straße und dem Ostendplatz zu weiteren Demonstrationsversuch«« Durch energisches Eingreifen der Polizei, die eine große Anzahl vr Personen festnahm, konnten aber auch diese Versuche schon im M erstickt werden.

Stuttgart, 16. Juli. (Verhängnisvoller Fund im Gebirge.) M dem italienischen Alpengebiet wird dem Stuttgarter Neuen Taglait «>" seltsamer Bergunsall gemeldet. Eine Gesellschaft von deutschen «M schwedischen Bergsteigern hatte, nachdem sie in der Stilfser-Ioch-HW übernachtet hatte, die Besteigung des über 3000 Meter hohen Lion"' Berges unternommen, als der eine der Teilnehmer, ein ReichsbE inspektor aus Stuttgart, in einer Mulde eine Granate fand, die ü in der Meinung, daß sie entladen wäre, in die Tiefe schleudern «Voll ­öls sie plötzlich explodierte. Während der Reichsbahninspektor s» Boden geschleudert wurde, traf ein Splitter des Geschosses den neoe»' stehenden Münchner Ingenieur Hermann Huber in die Brust, sofort hinzueilenden Gefährten fanden diesen stark blutend und beivup los aus, während der andere einen Nervenschock davongetragen z haben scheint. Mit vieler Mühe wurden beide auf improvisier«« Tragbahren zu Tal getragen und im Auto nach dem Hospital °° Malleb im Ballle d'Aosta transportiert. Die Aerzte stellten bei yuo

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mit meiner Reform- unck ortkop. fuübekleickung!

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