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Amtsblatt für den Oberamtsb ezirkNeuenbürg

Ke. 44

Montag den 23. Februar 1931

89. Jahrgang

Volttischer E

Berlin, 22. Febr. Das Reichsbanner veranstaltete aus Anlaß des siebten Gründungstages der Organisation heute hier wie im ganzen Reich eine Kundgebung. Zu dem Auf­marsch, der im Lustgarten gegenüber dem Schloß stattfand, war der Führer des Reichsbanners, Hörsing, erschienen. Die neugebildete Schutzformation Schuf», die nach den letz­ten Rcichstagswahlen gebildet worden ist, marschierte heute zum erstenmal in der Öeffcntlichkeit auf. Der Lustgarten war, da mit Störungsvcrsuchen gerechnet werden mußte, schon gegen 2 llhr von der Polizei abgeriegelt worden. Gegen 2 Uhr war der Aufmarsch der uniformierten Abteilungen, die sich auf vier verschiedenen Plätzen Berlins gesammelt hat­ten, um mit Fahnen und Musik den Marsch nach dem Lust­garten anzutreten, beendet.

Der erste Vorsitzende des Reichsbanners, Oberpräsident a. D. Hörsing, teilte in seiner Ansprache mit, daß bereits M000 Mitglieder im Lause der letzten Monate aus den Reihen des Reichsbanners herausgezogen und einer besonde­ren Ausbildung für die sogen. Schutzformationen unterwor­fen worden seien. Es handle sich nicht um Soldatenspiclerei, sondern um eine Notwehr und Abwehrhandlung. Ein Bür- gerkriegsersolg der innenpolitischen Gegner sei von heute ab unmöglich. Das Reichsbanner stehe bereit, jedem Ruf der legalen Statsgewalt zu folgen als Helfer der legalen Macht­mittel des Staates. Seit Monaten werde er gedrängt, dem Reichsbanner auch ein politisches Programm zu geben. Nach wie vor lehne er dies strikt ab. Das Reichsbanner könne seine besondere Aufgabe nur erfüllen, wenn cs die überpar­teiliche Stützorganisation der Republik und der Demokratie bleibe. Der Negation der extremistischen Parteien werde das Reichsbanner die Front des Positiven entgegenstellen. Ein Kriegsplan zur Niederringung der Arlmitslosigkcit müsse das Programm werden. Hörsing richtete dann an alle verant­wortungsbewußten Republikaner die Bitte: Laßt uns nicht im Stich. Versorgt uns mit geistiger Munition. Gebt uns die große Parole für Rettung des deutschen Volkes und or­ganisiert die geistige Erneuerung der Republik. Gebt uns konstruktive Ziele. Das ist die Forderung des Bundes. Dann blühe in Deutschland ein besseres Leben in der sozialen demo­kratischen Republik. Mit einem dreifachenFrei Heil!" auf das deutsche Volk und die deutsche Republik schloß Hörstng seine Rede.

Ansprache des Kultusministers Grimme

Berlin, 21. Febr. Bei der großen Jubiläumskundgebung des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold im Berliner Sport­palast hielt der Preußische Kultusminister Grimme die Haupt­rede. Er sagte u. a.: Vielleicht befinden wir uns heute schon im Endstadium des Kampfes um den neuen Staat. Zuweilen steht es in der Tat so aus, als wenn der Gegner in der Ver­zweiflung, sein Terrain zu halten, zum letzten Schlag aus- holen wollte. Es gibt heute nur einen Beweis der Treue Md der Liebe zum Vaterland, das ist die phrasenlose Mit­arbeit am Aufbau Deutschlands und an der lleberwindung seiner Not. Wir lieben Nation und Staat und lassen uns die Mitarbeit am Ausbau der nationalen Republik nicht neh­men und lassen uns nicht bange machen durch das Gejohle auf den Straßen. Um der Zukunft Deutschlands willen dür­fen wir nicht nur ein Stoßtrupp des Werkes von Weimar sein, um dieser Zukunft willen muß jeder von uns wissen, daß wir die Pioniere der deutschen Republik sind, an denen die Minierarbeit der Gegner zerbrechen muß. Denn unser ist das Reich, auf unserer Seite steht die Staatsidee, und unser ist der Wille zur Nation. (Minutenlanger, stürmischer Beifall.)

Kommunistische Slörungsversirche

Beim Ansmarsch im Lustgarten sowie nach dessen Been­digung versuchten an verschiedenen Stellen kommunistische Störtrupps von 20 bis 180 Mann unter Absingung der In­ternationale gegen den Lustgarten vorzustoßen. Die Polizei loh sich genötigt, in der Umgebung des Lustgartens mehrfach Abriegelungen vorzunehmen und mit dem Gummiknüppel borzugehen. In zwei Fällen sind von der Polizei Schreck­schüsse abgegeben worden.

Löbe in Frankfurt

Frankfurt a. M., 22. Febr. Die Kundgebung des Reichs­banners, der Gewerkschaften und der Sozialdemokratischen Partei ist ohne jeden Zwischenfall verlaufen. Als die Teil-

VilligeS Geld für die Landwirtschaft

Die agrarpolitischcn Beratungen des Reichskabinctts unter Porsitz des Reichskanzlers Dr Brüning, an denen auch der Inzwischen nach Berlin zurückgekehrte Reichsbankpräsident Dr. Luther teilnehmen konnte wurden am Samstag fort­gesetzt. Im Vordergrund der Erörterung standen die genos­senschaftlichen Probleme, die unlängst mit dem Reirhsvcrband der deutschen landwirtschfftlichen Genossenschaften in der Reichskanzlei ausführlich durchgesprochen waren. Für An- Mng dieser Wockw ist eine eingehende Aussprache der zustän­digen Stellen mit dem Ziel der Zinsverbilligung in Aussicht genommen. Die . agrarpolitischen Beratungen des Rcichs- kabrnetts werden heute Montag fortgesetzt.

nehmer am Tcmonstrationszug mit fünfviertel Stunden Ver­spätung vor der Festhalle erschienen, war der Raum bis auf den letzten Platz besetzt, sodaß im Freien eine Parallelver­sammlung abgehalten werden mußte. Rcichstagspräsident Löbe betonte in seiner Ansprache, daß die Nationalsozialisten mit ihrem Auszug aus dem Reichstag eine Schlacht verloren haben. Der Kampf gegen den Faschismus sei ein Kamps um den Frieden. Der französische Delegierte Spinasse sagte, die republikanischen und freiheitlichen Organisationen, dies­seits und jenseits des Rheins allein seien imstande, die Vor­bedingungen für die restlose Aussöhnung zwischen Deutsch­land und Frankreich zu schassen. Als dritter im Bunde Iprach der Ocstcrreichcr Tr. Renner. Die große Mehrheit Oesterreichs wünsche nichts sehnlicher, als die baldige Ver­einigung mit dem dcutsckwn Brudervolke. Auch im Rhein­gau und in Hessen fanden große Kundgebungen statt, die aber ohne Zwischenfälle verlaufen sind.

Hitler in Braunfchwekg

Braunschweig, 22. Febr. Anläßlich ihres Gautages für Südhaunvver-Braunschweig, an dem auch Adolf Hitler teil- nnhm, veranstalteten die Nationalsozialisten am Samstag abend einen Fackelzug. Für andere Verbände bestand Unr- zugsverbot. Bei dem Umzug durch die Stadt kam es mehr­fach zu Zusammenstößen mit Politischen Gegnern. Es gab auf beiden Seiten Verletzte. In der Innenstadt herrschte bis in die Nachtstunden Unruhe. Ansammlungen wurden von der Polizei zerstreut. Im Lause der Nacht kam es zu weite­ren Zwischenfällen. In einer Gastwirtschaft in der Nähe des Hauptbahnhvfes sollen Leute versucht haben, Möbelstücke zu zertrümmern und die Wirtin zu mißhandeln. Am Landes- theater und in der Garnisvnskirchc waren von Unbekannten, wahrscheinlich Kommunisten, rote Fahnen aufgezogen worden. Wegen verbotenen Waffentragrns wurden vier Teilnehmer an den Ausschreitungen verhärtet. Zwei von ihnen hatten ge­ladene Pistolen bei sich.

Kommunistenllberfall auf Natiooalfozialisten

Cosel, 22. Febr. Ein nationalsozialistischer Demonstra­tionszug in Stärke von etwa 200 Mann wurde am Rathaus von etwa 50 Kommunisten überfallen. In der sich entwickeln­den Schlägerei erhielt ein Arbeiter mehrere Messerstiche. Er mußte schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht werden. Meh­rere Personen, darunter einige Frauen, erlitten leichtere Ver­letzungen. Die Polizei stellte die Ruhe wieder her. Als die Kampfstätte geräumt war, fand man dort verschiedene Waf­fen, darunter Dolchmcsser und Gummiknüppel.

Schwere Zusammevstötze i» Stuttgart und Reutlingen

Vom Polizeipräsidium Stutgart wird folgender Bericht herausgcgeben:

In der Nacht vom Samstag auf Sonntag kam es zwi­schen Nationalsozialisten und Reichsbanuerlcutcn in der Ge­gend Hanptstättcrstraße- Weißenburgstraße zu größeren tät­lichen Auseinandersetzungen. Es gab aus beiden Seiten Verletzte durch Stich, Hieb und Wurf. Ein Nationalsozialist hat eine Schußverletzung am Fuß. Am Tatort wurde nach­her eine Pistole vorgefunden. Insgesamt wurden neun Ver­letzte in das Katharincnhospital eingelicfert. jedoch bis ans einen, der erhebliche, aber nicht lebensgefährliche Stichverlctz- ungcn hat, wieder entlassen. Die Gesamtzahl der Verletzten konnte bis jetzt noch nicht sestgestcllt werden, da sich anscheinend Verletzte auch in Privatbehandlung begeben haben. Die Ruhe war durch das Ueberfallkommaudo bald wieder herge­stellt. Die sofort cingeleiteten kriminalpolizeilichen Ermitt­lungen über die Schuldfragc sind im Gange."

Reutlingen, 22. Febr. In der gestrigen Versammlung der Nationalsozialisten im Lindachsaal gab es in der Lindachstraße imcr wieder große Ansammlungen. Schon bei der Anfahrt der S.A.-Leute wurden diese mit Pfuirufen undHitler ver­recke" empfangen, so daß die Lindachstraße um 1(9 Uhr ge­säubert werden mußte. Nach Schluß der Versammlung fanden wieder Ansammlungen statt. Dabei fielen gehässige Zurufe. Um diesem Treiben ein Ende zu machen, griff die Polizei scharf ein und säuberte die angrenzenden Straßen. Hierbei wurden die Polizeibeamten schwer beschimpft und ihren Auf­forderungen, weiterzugehen, vielfach Widerstand entgegenge­setzt. so daß mit dem Polizeiknüppel Ordnung geschaffen wer­den mußte. Um 12 Uhr herrschte wieder vollständige Ruhe.

Eine zweite Lawine am Patfcherkofel

Innsbruck, 22. Febr. In der zwölften Nachtstunde ist gestern an der Uusallstelle am Patscherkosel eine neue Lawine niedergegangcu, durch die sechs Mann der Rettuugsexpcdition verschüttet wurden. Die Verunglückten konnten durch andere Rettungsmannschaften kurz darauf unverletzt aus den Schnee­massen geborgen werden. Bei der Gefährlichkeit der Arbeit und bei der Schwere der kompakten Schneemassen b"steht wenig Hoffnung, daß die drei unter der ersten Lawine Ver­schütteten noch lebend geborgen werden können. TrotzÄ»m sich an den Rettungsarbeiten hierzu zurzeit 70 Mann beteiligen, konnten noch keine Spuren von den Verunglückten gefunden werden.

Wiir«. Landtag

Stuttgart, 21. Febr. Im Landtag wurde heute die allge­meine Aussprache zum Etat fortgesetzt. Der Abg. Bock (Z.) erwähnte die Beilegung des Konflikts mit den Deutschnatio­nalen, trat für eine Verringerung der Tributlasten ein, gab den Beamtenorganisationcn den Rat, sich an die Seite des Staates zu stellen, statt ihn wegen Einschränkungen persön­licher Art anzuklagen, hielt trotz verschiedener Auswüchse im politischen Kamps polizeiliche Verbote nicht für notwendig, da die öffentliche Sicherheit noch nickst bedroht sei, verlangte energisches Eingreifen, wo Gesetzesvcrtetzungen Vorkommen und begrüßte das Verbot der parteipolitischen Betätigung der Schüler. Er wandte sich ferner gegen die Parteiagitation im Scbulzimmer und polemisierte dann scharf gegen die Natio­nalsozialisten und den Abgeordneten Mergcnthaler, der eben­so wie der Abgeordnete Andre (Z.) wegen eines Zwischenrufes zur Ordnung gerufen wurde. In Württemberg habe man bisher eine außerordentlich ersprießliche Politik gemacht und man brauche die nationalsozialistischen Parteibonzen nicht. Die bestehenden Nöte könne man nicht ans einmal beseitigen, auch den falschen Propheten werde das nie gelingen. Wer dem Volk goldene Berge verspreche, sei ein übler Demagoge. Helfen könne nur die Mitarbeit am Staate. Der Abgeord­nete Schees (Tcnn.) bezeichnet» den vorliegenden Etat als ein Zeugnis dafür, daß die Regierung ihre Aufgabe mit hohem sittlichen Ernst auffasse. Das achte Schuljahr sollte man rest­los durchführen, die Lehrerbildungsreform auf eine bessere Zeit verschieben, die Frage der Hinanssetzung der Altersgrenze eingehend prüfen. Besondere Genugtuung bereitet es. daß die Regierung aus dem Gebiet der Arbeitsbeschaffung das Möglichste getan habe. Ter württ. Finanzausgleich habe sich iür den Staat bewährt, jedoch nicht für die Gemeinden. Beide befinden sich in schwerer Lage, deshalb müsse das Kriegsbeil begraben bleiben. Tie Gesandtschaft in München könne man ohne Schaden aufheben und die Forstverwaltung durch Aus­hebung einiger Forstämter sparsamer aufziehen. Durch die Aufhebung von Ooerämteru würden viele Oberamtsstädte wirtschaftliche Nachteile erleiden und veröden. Ohne Zustim­mung der in Frage kommenden Kreise sollte deshalb die Re­gierung nicht zur Aufhebung der Oberämter schreiten. Durch die Agitation der Nationalsozialisten werde namentlich in der Jugend eilte seelische, nicht wieder gut zu machende Verwü­stung angerichtct. Tie nationalsozialistische Agitation sei fri­vol. Der Staat befinde sich in höchster Verteidigungsnot- wendigkeit, jede Milde wäre hier eine unverzeihliche Schwäche. Der Abg. Rath (D.V.) vertrat die Auffassung, daß die Ver­hältnisse in Deutschland nicht so schlimm seien, wie manche befürchten und verteidigte die kapitalistische Wirtschaftsform, die uns wieder einen Ausstieg bringen werde, sowie die Pri­vatwirtschaft, die der öffeutlickstn Wirtschaft aus der ganzen Linie überlegen sei. Den Wehrgedankcn müsse man Hoch- Halten, die' Kricgsschuldlüge bekämpfen und eine Herabsetzung der Tributlasten anstrebcn. Gegen die politische Verhetzung sollte eingeschrittcu werden Wohl gehe eine starke nationale Welle durch unser Volk und unsere Jugend, aber wirtschasts- und kulturpolitisch seien die Nationalsozialisten aus falschem Wege. In der Frage der Obcramtsaufteilung sollte man die größten Unebenheiten ausgleichen. Für alle Ewigkeit könne man den jetzigen Zustand nickst lassen. Das Wahlrecht sollte geändert und das Wahlalter auf das 22. Lebensjahr hinaus­gesetzt werden. Zum Schluß sprach dann noch der Abg. Liebig (CHB.), der den gesunden Zustand der Iandessinan- zen als einen Lichtblick bezeichnet». Am Dienstag nackunittag wird die Aussprackx' über den Etat fortgesetzt.

Ser Seegang des Attentats aus König 3ogul

Wien, 21. Febr. Der albanisckie Legationsrat Pascal Sa- raci, der der Suite des Königs Zogu zugeteilt ist, machte einem Mitarbeiter derNeuen Freien Presse" über das gest­rige Attentat folgende Mitteilung: Als der König nach der Vorstellung in der Oper mit seinem Adjutanten, Major To- pollaj, und Hosminister Libahowa das unmittelbar vor dem Seitenausgang stehende Auto' bestieg, begab ich mich mit dem Abgeordneten Abdnraman und Leibarzt Dr. Bascho zu dem zweiten Wagen. Ich hatte den Wagen noch nicht erreicht, als ich zwei Schüsse hörte. Ich tief sofort zurück und beim dritten Aufleuchten zog ich meinen Revolver und schoß zwei­mal in die Richtung, aus der der Feuerschein kam. Zur selben Zeit fielen auch aus dem Auto des Königs Schüsse, die von Hosminister Libahowa abgegeben worden waren. Bald darauf sah ich zwei Individuen mit Revolvern in den Händen nach der anderen Seite hin flüchten. Ich wandte mich um. um zu sehen, ob der König noch im Wagen sei und bemerkte, wie Major Topollaj dem König beim Ausstcigcn helfen wollte. In demselben Augenblick sank der Major tot zusammen. Die Schüsse, die dem König gegolten hatten, hat Major Topollaj dadurch, daß er sich vor den König stellte, aufgefangcn und dabei sein Leben eingebüßt. Der König wandte sich nun um und ging mit ruhigen Schritten mit dem Minister Libahowa in das Operngebäude zurück, wo Li­bahowa erst entdeckte, daß er selbst verwundet sei. Als ich sah, der der König heil sei, wollte ich den Schauplatz des Attentats verlassen, fiel aber dabei zu Boden. In dem Augenblick, als ich mich erhob, stürzten Passanten und Poli­zisten mit gezogenen Revolvern auf mich zu, da sie mich zweifellos für einen der Attentäter hielten. Aus der Menge wurde gerufen, man möge mich lynclx'» und ich habe es nur der zahlenmäßig starken Wache zu verdanken, daß ich nicht zu Schaden kam. Man brachte mich zur Polizei, wo ich mich nach einer Viertelstunde, nachdem ich mich legitimiert hatte, entfernen konnte. König Zogul hat während des Attentats