wertiges Zeichen des Vertrauens, das seine Tätigkeit im Ver- einsintereffe genießt- Auch die weiteren Mitglieder des Ausschusses gelangten zur Wiederwahl; nur für das Gaistal mußte ein Ersatzmann (Fritz Keller) berufen werden. Eine Ansprache des Vorstandes über die gegenwärtigen politisckren, wirtschaftlichen und Parteiverhältnisse gipfelte in dem Wort: „Das Vaterland über alles". Die Ausführungen fanden einmütige Zustimmung, und die Versammlung schloß so harmonisch, wie sie begonnen hatte.
^ Herrcnalb, 8 . Dez. (Rundfunk.) „Ter Rundfunk markiert" - das war die Parole der gestrigen großen Rundfunkwer befahrt mit ihren bemerkenswerten Kundgebungen, die schon Lurch Platzkonzerte des Lautsprecherwagens über Mittag an der Ochsenbrücke und in den Abendstunden an der Doblerstraße eingeleitet wurden. Schon jetzt besitzt der Rundfunk in unserem Kurort und den umgebeirden Gemeinden zahlreiche Liebhaber, die sich gewiß nach dein Verlauf des Rundfunkabends im Saal des Mönch'schen Posthotels noch vermehren werden. Denn das war eine Veranstaltung, so reich und angenehm, so sorgfältig vorbereitet, so vortrefflich dargeboten mit -Belehrung, Anlegung und köstliclrer Unterhaltung, gleich wertvoll für Unterrichtete wie für Neulinge, daß trotz der wirtschaftlichen Nöte und Bedrängnisse ein fühlbarer praktischer Erfolg mit Sicherheit zu erwarten ist. Eine Ausstellung der beiden Fachgeschäfte Wilhelm Ecker und August Keller mit bewährten und neuartigen Geräten fand seitens der ungemein zahlreich Erschienenen, für die der Saal nicht ausreichte, vielfach? Beachtung. Vortrefflich verstand es der Vortragende, Herr Thyssen, die komplizierten physikalischen und maschinellen Grundlagen aufzudecken und verständlich zu machen. Hiebei unterstützten ihn die ausgezeichnet gelungenen Filmvorführungen, insbesondere der Werbefahrtfilm, der Großsender Mühlacker und „Vom Mikrophon zum Lautsprecher"; im Anschluß folgten noch hochinteressante aktuelle Ton- Filme, untermischt mit drolligen Scherzbildern. Herr Ober- Postmeister Pfeffer sprach das beifällig aufgenommene Schlußwort.
Höfen a. Enz, 9. Dez. Am Sonntag abend hielt der wieder neu ins Leben gerufene Jünglingsverein einen wohlgelun- genen Nnterhaltüngsabend in der Kleinkind erschalle ab, der sehr gut besucht war. Gesangs- und Gedichtvorträge, Mandolinenspiel, ernste und heitere Theaterstücke lösten einander in bunter Reihe ab, so daß die Besucher voll und ganz auf ihre Rechnung kamen. — Mit dem heutigen Tag verläßt uns Pfarr- verwefer Lochmüller, um das Vikariat in Gräfenhausen anzutreten. Die herzlichsten Glückwünsche der ganzen Gemeinde begleiten ihn.
-- Wildbad. 8: Dez. Das erste Konzert der Wildbader und Neuenbürger Musikschule am gestrigen Sonntag im Hotel Post war für den Veranstalter. Musikdirektor Müller, ein ganzer, voller Erfolg. Obwohl die Weihnachtsmeste und sonstiges Vorlagen, war der Saal bis auf den letzten Platz besetzt. Die 17 Köpfe starke Streichkapelle, darunter >0 Geiger und Geigerinnen, 2 Cellos usw. wurden bei ihren Vorträgen lebhaft applaudiert irnd dieser Beifall steigerte sich noch, als die „kleinen Künstler" sich in zwei Konzertstücken hören ließen. Von ihrem Dirigenten ruhig und sicher geführt bot die Kapelle Piecen, rein ausgearbeitet und musikalisch wertvoll gestaltet; bei den Märschen aber einen Schneid und rhythmischen Schwung entfaltend, der stürmischen Beifall auslöste. Direktor Müller durfte für seine Mühe die Glückwünsche der zahlreichen Besucher entgegennehmen und das Konzert konnte in allen Teilen als durchaus gelungen bezeichnet werden
Stillegung der Vleag am 1. Januar 1931.
Herrcnalb—Karlsruhe, Busenbach—Brötzingen.
(Tonderberichterstattung über die Sitzung des Kreises Karlsruhe in Dietlingen.) am Samstag, den 0. Dezember.
Bürgermeister B ischof f - Dietlingen legt die seitherigen Verhandlungen mit der Regierurig zur Verhütung einer Stilllegung dar. Die drohende Sillegung am 1. November wurde durch den von der badischen Regierung übernommenen lieber- brückungstredit von 190 000 Mark auf 1. Januar 1901 hinaus-
geschoven, uin in der Zwischenzeit mit den beteiligten Kreisen und der Bleag zu neuen Vereinbarungen kommen zu können. Zusicherungen einer gütigen Regelung erhielten die Beteiligten sowohl von der Direktion der Reichsbahn, als auch vom Reichsverkehrsministerium. Letzteres schrieb: „Die Stillegung bedarf meiner Zustimmung. Bis jetzt ist kein Antrag seitens der Bad. oder Württ. Regierung erfolgt"; daß nun trotzdem eine strikte Einstellung der Strecken Karlsruhe—Herrenalb und Busenback>—Brötzingen erfolgen soll, ist eine lleberraschung für sämtliche Ortschaften. Landrat L e mpP - N e u e n b ürg berichtet über die Verhandlung mit dem Bad. Finanzministerium, bei der den Vertretern eine baldige neue Einladung zugesagt wurde. Bis jetzt sei keine solche Einladung ergangen, aber trotzdem die Anordnung zur Stillegung erfolgt. Das sei befremdend. Das von einem Vorredner gerügte Stillschweigen in der ganzen Angelegenheit, sei darauf zurückzusührcn, daß die Bleag, die Regierung und der Kreis in Verhandlungen mit einer Berliner Verkehrsgesellschast zwecks Verpachtung der gesamten Strecken gestanden seien. Um keine erschwerenden Momente oder Hemmnisse in die Verhandlungen zu tragen, hätte man die Oefsentlichkeit ausgeschaltet. Die Bedingungen - einer dreijährigen Uebernahme von je 300000 Mark Deckungszuschuß — seien aber unannehmbar gewesen, und man sei wieder am Stande vom 0. November dieses Jahres angelangt. Kalkwerkbesitzer I l l - Ittersbach erklärt, daß an dem plötzlichen Umschlag der Bleag die Unnachgiebigkeit des Rüppurrer Stadtteils die Schuld trage. Die Stadt Karlsruhe unterhält für den Stadtteil Rüppurr mit einem Defizitaufwand von ^0 000 Mark jährlich eine Antoverbindung. Durch diese Einrichtung hat die Bleag einen Ausfall von gegen 100 000 Mark jährlich ans der Strecke Herrenalb. Nachdem bei den letzten Verhandlungen die Bleag einen Biertelstundenver- kehr zwischen Rüppurr und Karlsruhe zugesagt hatte, erklärte der Führer der Nationalsozialisten, Herr Jäger-Karlsruhe, sie könnten auf andere Ortschaften keine Rücksicht nehmen und würden ihre Autvlinie beibehalten. Gemeinderat S ch warz - Dietlingen (Arbeitervertreter) wollte diesen Verrat an 1000 Arbeitern des Pfinz- und Albtals gebrandmarkt wissen, wie er überhaupt dieser Defizit-Befürwortung nicht nnt den Sparmaßnahmen dieser Partei in Einklang bringen könne. Arbeitersekretär Dachte glaubt in dem Umschwenken von Karlsruhe zu ihrer Auw-Defizit-Wirtschaft als Triebfeder die Interessengruppe einer Autoindustrie zu erkennen. Sck> weikert. Aufsichtsrat der Bleag, legt zahlenmäßig die Zwangsläufigkeit der Stillegung klar. Das Hauptdefizit trage die Autokonkurrenz Rüppurr und die Strecke Busenbach—Brötzingen. Günstiger stehe die Strecke Herrenalb, welche sich nach Abstoßung der Strecke Brötzingen auch von der Bleag mittels Sonderver- trägen halten lasse. Kreisrat Schübelin, als Vertreter des Oberbürgermeisters Pforzheim, erklärt, daß die Stadtrüte von Pforzheim in der Mehrzahl überhaupt kein Interesse mehr an der Znbringung auswärtiger Arbeiter nach Pforzheim tragen, da die Stadt selbst Hunderte von Arbeitslosen unterhalte. Da sich auch Karlsruhe nickst mehr interessiere, könne der Kreis jetzt nur zu den alteu Schulden auch noch den von der Regierung übernommenen Bürgschaftskredit von 100 000 Mark für die Monate November und Dezember bezahlen. Geheimrat H o l d c r e r - Pforzheim zeigt an den seither geleisteten Zuschüssen, daß der Kreis nickst mehr leisten könne und fordert zur praktischen Umgestaltung des Arbeiter- und Personenverkehrs nach Pforzheim aus. Von der Regierung sei keine Hilfe mehr zu erwarten und da auch die Städte und der Kreis ab rucken, so seien jetzt nur zwei Wege gangbar: 1. Verhandlungen mit der Post zur Errichtung von Autolinien, 2. Gründung einer Interessengemeinschaft der betr. Ortschaften zur Aufrechterhaltung der Bahn. Verbandsdirektor Keller warnt entschieden vor den Autolknien, und errechnet die Kosten für Straßen, Hallen und Autopark auf Isst Millionen, nur für die Strecke Brötzingen—Ittersbach; dazu komme dann der gesamte Personen- und Betriebsanfwand. Er glaubt, der sicherste Weg sei die Uebernahme der Bahn auf die Gemeinden, und fordert zur Gründung der Jntereyengemeinschast Jtters- back>—Brötzingen auf. Eine zweite Interessengruppe sollen Ittersbach- Ettlingen übernehmen. Eine Versammlung sei bereits für die Ort? am Sonntag angesetzt. Für die Strecke
.Herrenalb müsse eine dortige Regelung getroffen werden Landrat Lempp-Neuenbürg fordert zur sofortigen Einleitung der Rechtsfornrulierung auf, da nachher zu viel Zch verloren gehe. Aufsichtsrat Schweikert erklärt, eine Verpachtung der Strecken zum Abbruchslvert von der Bleag erwirken zu können; hält aber die Zeit bis zum Januar zu kurz zur Erledigung der Pachtverträge und schlägt eine Jnterinst- verwaltung der Strecken durch die Bleag auf Kosten der zu gründenden Interessengruppe vor. Es werden nun die Herren Jll und Schweikert zu Bevollmächtigten ernannt, um sofort diese Woche alle Unterlagen zu einem Pachtverhältnis von der- Bleag zu erhalten; andererseits auch in Verhandlungen mit der Oberpostdirektion Karlsruhe zwecks Uebernahme einzutreten im Falle sich die Interessengemeinschaft zerschlagen würde Gleichzeitig wird das Innenministerium zur Verzögerung der Genehmigung einer Einstellung aufgefordert, bis die Verhand- lnpgen abgeschlossen seien, um zu verhüten, daß bei einer zeitweisen Einstellung eine so starke Abwanderung auf die wilden Antolinien erfolgen würde, die nachher nickst mehr aufgesaugt werden können. Eine weitere Zusammenkunft erfolgt nächsten Samstag wieder in Dietlingen, wobei, falls die veranlagten Erhebungen über die 'Betriebsergebnisse der Strecke Ittersbach —Brötzingen nicht ungünstig ausfallen, die Gründung einer G. m. b. H. zur Führung der Linien Ittersbach—Weiler- Dietlingen erfolgen soll. (Einen Bericht über den Stand der Herrenalber Strecke lassen wir nach den dortigen Verhandlungen folgen.)
Württemberg.
Liebelsberg, OA. Calw, 8. Dez. (Von einem Pferd tödlich „er- letzt.) Samstag abend wurde der erst 17 jährige August Reuller Sohn des Farrenhalters und Schäfers Andr. Neuster, im Wald bch Christbäumeladen von einem Pferd geschlagen. Auf dem Transport ins Elternhaus ist er gestorben.
Stuttgart, 8. Dez. (Die Minister danken.) Die fünf württe«. bergischen Minister haben Neujahrswunschenthebungskarten gelöst und danken unter Empfehlung dieser wohltätigen Einrichtung allen, die ihnen Neujahrsbesuche oder -Wünsche zugedacht haben.
Cannstatt, 8. Dez. (Zur Eannstatter Bluttat.) Der blutige Vorgang an der Oberrealschule ist besonders dadurch tragisch, als der ums Leben gekommene Hausinspektor am Samstag abend im Kreise der städtischen Angestellten aus der Billa Berg sein 40jähriges Dlenst- jubkläum seiern wollte. Die amtliche Obduktion fand, wie der C»M- statter Zeitung berichtet wird, heute vormittag statt, tzausinspeklor Stumpp war, wie nachträglich bekannt wird, am Freitag abend mit einem befreundeten Hausinspektor von seinem gewöhnten Grsellschasis- abend über den Gittersteg seiner Wohnung zugegangen, als die beiden an der Schulecke auf die kommunistische Klebekolonne stießen. Die Schule war seit langem ein besonderes Klebabjrkt der Kommunisten, die in einer Höhe, die nur mit einer größeren Leiter zu erreiche, war, mir ihren Ausrufen und Plakaten die Ecke zu verzieren pflegten. Diese zu entfernen, war besonders schwierig, sodatz sie wachen- und monatelang an der Schule klebten. Wie der Begleiter aussagle, ^bemerkte der nachher so grob behandelte Hausinspektor nur harmlos: „Da sieht man doch einmal, wer die Zettel anklebt". In demselben Augenblick seien die Kommunisten über ihn hergesallen und Wen ihn mißhandelt. Die Kommunisten stellen den Hergang etwas anders dar. Der verhaftete Täter behauptet, der Hausinspektor habe mit Gewalt das Ankleben verhindern wollen, weshalb es zu Streitigkeiten gekommen sei, in deren Verlauf der verhängnisvolle Schlag erfolgt sei. Eine Kläruna wird die gericktltche Untersuchung bringen.
Eßlingen, 8. Dez. (Zu dem Aulounfali auf der Heusteige ) Bei dem am Samstag früh auf der Heusteigc tödlich verunglückten Auto- insaffen handelt es sich um den 40 Jahre alten ledigen Georg Stritzinger gebürtig von Herxheim bei Landau in der Pfalz. Der weitere Verletzte Fr. Dürr, pensionierter Eisenbahnobersekretär oon hier, lf! im Krankenhaus untergebracht. Sein Zustand ist nicht bedenklicher Art.
Kleinengstingen, OA. Reutlingen, 8. Dez. (Vom Zug überfahren und getötet.) Aus dem hiesigen Bahnhof ereignete sich am Sonntag
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(35. Fortsetzung.):
8 .
So war der Frühling hingegangen. Der Sommer glutete über der Flur,
Im Parke des Kommerzienrates Hortroth ragten die alten Bäume müde und unbeweglich in de» stahlblauen Himmel, die Sonne spiegelte sich im Becken der Quelle.
Die Schwertlilien reckten ihre Blütenkelche über das moosige Steingesims der Brunnenumrandung, und das Gezweig einer breiten Trauerweide hing bis zum Wasserspiegel.
Mächtige Blutbuchen schatteten über d§n sorglich gepflegten Rasen, der seine Jugendfrische bereits verloren hatte.
Eine naseweise Bachstelze wippte über den unberührten Kiesweg und beobachtete neugierig mit klugen Aeuglein, wie «in Sprengapparat, sich rastlos und lautlos im Kreise drehend, das verschmachtete Gras mit perlendem Naß kabte, gleich einem sorglichen Sämann, der mit spendender Hand Lebenskraft um sich wirft.
Schwalben schossen in welligem Fluge durch den zitternden Sonnenglast ... ihr strrendes Gezwitscher durchschallt bald nah, bald fern die schwüle Luft.
Das Schloß lag wie ausgeftorben. Ueberall waren di« Läden herabgelassen, der kletterfreudige wilde Wein und die blütenfleißige Klematis hingen rankmüde an den Sandstein- fassaden, die glasierten roten Dachziegel blinkerten und blitzten in der sengenden Glut.
Endlich kam Leben in den wuchtigen Bau: Zwei Fensterläden gingen leise empor; es war, als ob das Gebäude verschlafen die Augen öffnete ...
Die blaugestreifte Äienerjacke Johanns erschien im Fenster, sein ausrasiertes Gesicht späht« hinab in den Park. Die Augen blinzelten in die Sonnenhelle; dann wandte er sich und sagte ru seinem Herrn, der sich mühsam im Rollstuhl aufrichtete:
„Herr Kommerzienrat! Ich glaube, wir könnten draußen spazierenfahren."
„Na, denn man to, Johann!"
Bald darauf schob Johann den Rollstuhl durch den Park.
Dis bleichen mageren Hände gefaltet, blickt« der Stadtrat a. D. mit matten Augen auf den Parkweg.
Tatsächlich war er über die Folgen jener turbulenten Stadtoerordnetensitzung noch nicht recht hinaus. Aber der alte Herr begann, den Schmerz über das ihm angetane Un
recht zu verwinden Freilich die verstärkten Herzbeschwerden waren gebliebem Aber auch diese wollte er nicht auf die Aufregung schieben. Denn wer weiß? Man war eben doch älter„ als man sich zugestanden und fühlte, daß ein Stärkerer warnend die Knochenhand hob und ernst raunte: „Hinnerk Hartroth, es ist Zeit, daß du gehst!"
Es war dem alten Kaufmann, als ob das große Hauptbuch seines arbeitsreichen Lebens von einem gütigen Rechner sanft geschlossen werde, von jenem allvermögenden Teilhaber in seinem langen, gesegneten Kaufmannsleben. Und bald würde jener es einfordern zur Ausnahme der großen Schlußbilanz.
Leise glitt der dreiräderige Rollstuhl über den knirschenden Kies, besorgt blickte Johann auf seinen Herrn, der ein- geschlafen war.
Er schob ihn unter den Schatten der Blutbuchen. Nach einer Weile ging er auf den Zehenspitzen, den Finger auf dem Mund, dem Sanitätsrat entgegen, der eben in das Tor eintrat.
„Na, Johann, was macht unser Patient?"
„Er schläft, Herr Doktor!"
„Schön! Aber wir müssen recht vorsichtig sein, sind noch lange nicht über den Berg!"
„Meinen Herr Sanitätsrat. daß .. ." Besorgnis zitterte in der Stimme des Dieners.
„Das Herz! Das Herz! Und dann das hohe Alter!"
„Na, endlich hört man mal die Wahrheit!" sagte mit leisem Lächeln der Kranke hinter den beiden.
Sie fuhren herum.
„Aber Hinnerk! So war es denn doch nicht gemeint!"
„Ich weiß, was ich weiß . . . auch ohne Doktor! Also, Johann, nun laß uns mal allein!"
Der Diener ging.
„Hermann! Nun einmal Farbe bekannt! Kann man noch ein Dreimonatsakzept Hinnerk Hartroths honorieren?"
„Ich verstehe dich nicht!"
„Na, da will ich mich deutlicher ausdrücken. Ist bei meiner schweren Herzasthenie nebst Arterienverkalkung zu rechnen, daß ich noch weitere drei Monate lebe?"
»Wie kann ich das wissen? Das kann dir kein Arzt sagen! Wenn -« vernünftig lebst, ganz regelmäßig und diät, dann . ..
»... -mm reicht es noch, meinst du?"
„Am besten, du gehst zu einem Zigeuner und läßt dir aus der Hand wahrsagen. Wenn du ihm drei Mark gibst, tut er dir den Gefallen und gibt dir nicht mehr als drei Monate."
„Nein. Hermann, wir müssen nun einmal die Sache ernster besprechen. Also, es dürfte dir wohl bekannt sein, daß ich kein kleines Vermögen besitze."
„Das weiß jeder! Na, und?"
„Selbstverständlich habe ich ein Testament gemacht, will aber einige Äenderungen treffen. Und dazu ist es notwendig, daß ich die gan^e Sache mit dem Haupterben bespreche, solange ich noch einigermaßen bei Kräften und klarem Verstände bin. Kaufmännisch sagt man da „der Ordmiii- halber ..."
Siehst du wohl! Und darum frage ich dich als Arzt und Freund klipp und klar: Hältst du es für erforderlich, dch mein Neffe Robert für einige Zeit hierherkommt?"
„Ist das der . ..?"
„Jawohl! Der Haupterbe, und ein ganz famoser, smart« Kerl dazu! Gerade ist er von einer Geschäftsreise aus SA' amerika zurück!"
Der Arzt schritt, die Hände auf dem Rücken, den Kopf!t" senkt, vor dem Rollstuhle auf und ab. Als es dem Kommerzienrat gelang, die Hand des Freundes zu fassen und sie im der matten Rechten festzuhalten, fragte er mit Ungeduld
„Also Robert soll kommen?"
„Ja, aber nur „der Ordnung halber". Schreib ihm!
Da könnte man ja auch gleich daran denken, dir die 21er Saarauslese und den Chambertin zu vermachen Auch unser Himmelslotse, der Oberpfarrer, soll seine alte Luther- bibel haben!" .(
„Nun ist es aber genug, alter Knabe!" mahnte der Sann tätsrat und sorgte dafür, daß der greise Herr, den das M- spräch sichtlich angegriffen hatte, wieder ins Haus gefahren werde. Bewegt winkte er dem Freunde nach, der langsti» die Hand zur Mütze führte ...
Schon am nächsten Morgen trug Johann den Eilbrief M Post, der Robert Hartroth nach Michelstedt rief. Sein M ordnete am Schreibtisch Papiere, machte Aufzeichnungen uni Nachtragungen, erschien überhaupt verhältnismäßig wohl-"
Robert hatte seine Ankunft telegraphisch für das Ende d- Woche angemeldet. Je näher der Tag kam. um io «"> geräumter, heiterer und frischer erschien der Kranke.
Als der Benzwagen, der Robert von der Bahn abhol" sollte, vor dem Portal hielt, mußte der Chauffeur Hera kommen und bekam genaue Instruktionen „Also, es handelt sich um einen großen und schlanken «er Meidinger. verstehen Sie? Ungefähr dreißig Jahre!
„Sehr wohl! Dreißig!" . , -
„Bartloses Gesicht, blaue Augen Sicher ist er elegant . auch etwas an ständisch gekleidet. Sie werden ihn ichon u ausfinden!" ....
(Fortsetzung solgm
abend ein grk aus Odenwal nach Eningen schon im Ans zu kommen, s Zug ging den trennte diese Verunglückte Schura, gesteckt.) Da: herausgestellt wollte ein ne> stcherung erste bis zum letzte sie kaum meh einige Kinder, gesahr. Das Gcwissenlosigl
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