Schwere politische Arrsammerrstötze.

Schwerer politischer Zusammenstoß in Hameln.

-Hameln, 7. Dez. In einer gestern abend hier' veranstalte­ten großen Reichsbannerkundgebung, in der sich der Hauptred­ner des Abends, Kolb-Berlin, mit den Nationalsozialisten anseinandersetzte, kani es zu schweren politischen Zusanunen- ftüßen zwischen Nationalsozialisten und Reichsbannerleuten. Als in der Diskussion einem nationalsozialistischen Redner wegen Ablauf der Redezeit das Wciterreden nicht gestattet wurde, griffen mehrere hundert Nationalsozialisten, die auf Lastwagen aus der Umgegend herantransportiert worden waren, die Bersammlungsleitung und die Reichsbannerangehö­rigen an. Es entspann sich eine schwere Schlägerei, bei der 6 Reichsbannerteute schwer und 13 leicht verletzt wurden. Von den Nationalsozialisten wurden 1 schwer und 20 leieist verletzt. Die Verletzten fanden Aufnahme im Krankenhaus. Es gelang der Polizei schließlich, die Streitenden auseinanderzutreiben. Der Tumult fetzte sich auf der Straße fort und dauerte bis in die Nacht hinein.

Politische Zusammenstöße in Bonn.

Bonn, 7. Dez. Am heutigen Sonntag hatten die Bonner Nationalsozialisten zu einer Kundgebung ausgerusen. Bereits bei dem Aufmarsch kam es zu Zusammenstößen mit politisch Andersdenkenden, bei denen mehrere Natio nalsozialisten durch .Kopsstiche schwer verletzt worden sein sollen. Bisher sollen 12 schwerverletzte Nationalsozialisten ins Krankenhaus eingeliefert worden sein. Der ursprünglich für heute Abend angesetzte Fackelzug wurde von der Polizei untersagt-

Der geheimnisvolle Nebel von Lüttich.

Lüttich, tz. Dez. In der Gegend von Engis, einem Dorfe zwischen Lüttich und Huy, sind Freitag vormittag 16 Personen im Alter von 3070 Jahren, die an Asthma litten. Plötzlich gestorben. Es herrschte heute in dieser Gegend dichter Nebel, und man nimmt an, daß der Nebel mit Giftgasen unbekannten Ursprungs vermischt gewesen ist. Nach einer Zeitnngsmeldung soll auch zahlreiches Vieh der geheimnisvollen Vergiftung zum Opfer gefallen sein.

Der gcheimnlsvoeü Giftnebel.

Brüssel, 7. Dez. Die Zahl der durch die Giftgase in der Umgebung von Lüttich ums Leben gekommenen Personen ist auf 64 gestiegen. Darüber hinaus sind Hunderte erkrankt. Ein Aerzteausschutz ist im Nnglücksgebiet eingetroffen, um die Ursache dieser ebenso schrecklichen wie einzigartigen Katastrophe zu untersuchen. In Kreisen der Bevölkerung ist man vielfach der Auffassung, daß die giGigen Ausströmungen von Gasgra­naten, die von verschiedenen Firmen gekauft worden seien, her­rühren. Die seit zwei Tagen andauernde Feuchtigkeit der Luft soll den Niederschlag der aus diesen Granaten entwichenen Gase begünstigt haben. Dieser Lesart steht jedoch ein Dementi der Behörden gegenüber. Andererseits wird darauf hingewie­sen, daß sich in letzter Zeit in Lütticher Fabriken mehrere Ex­plosionen zngetragcn hätten. In Nechle bei Brüssel wurden am Freitag abend 5 Kinder einer Familie im Alter von 6 Monaten bis 1« Jahren durch Gase vergiftet. Die Mutter

hatte de« Gasherd angrzündet und war dann ausgegangcu, um Spielzeug einzukaufen. Als die Matter zurückkehrte, waren die L Kinder tot. Die ärztliche Untersuchung der rätselhaften Krankheits und Todesfälle bei Lüttich hat vorläufig zu dem Ergebnis geführt, daß tatsächlich der schwer Nebel d,e Ursache sein dürfte. Darauf deutet auch der Umstand hin, daß in der Hauptsache Personen mit kranken Atmungsorgancn davon betroffen sind. Die Untersuchung unrd im übrigen fortgesetzt, ko daß ein abschließendes Urteil noch nicht borliegt. Außer den Aerztcn sind auch Grubensachversiändigc zur Untersuchung herangezogen worden, die die Umgebung Lüttichs gut kennen.

Im Unglücksgebiet.

Brüssel, 7. Dez. Seit Tagen liegt ganz Belgien unter einer dichten Nebeldecke, Ni an ist schon einiges gewöhnt, aber was sich diesmal vonr englischen Kanal her über die flandrische Ebene nach Brabant und weiter bis zu den östlichen Provin­ze!: Frankreichs vorschob, das läßt sich nur in Superlativen be­schreiben. Buchstäblich durchschneiden kann man diese dicken undurchsichtigen milchigen Massen. Daneben allerhand Ge­rüchte von mysteriösen Vorgängen im Maastal, wo schrecklickie Vergiftungen von Menschenmassen vorgekommen sein sollen. Man munkelt von Kriegsgistlagern und weiter von Unfällen in den Zinkhütten, die um Lüttich zeiftreiit liegen.

In Lüttich ist es noch viel schlimmer, denn auch die Maas trägt das ihrige zur Vernebelung bei. Man erfährt jetzt Ein­zelheiten, die mehr auf unklaren Vermutungen beruhen als aus cxaktein Wissen. Der Flecken Engis, 10 Kilometer von Lüttich entfernt, soll der Mittelpunkt des bedrohten Gebietes sein. Aber auch manche andere Orte werden genannt. Lv viel steht fest, die traurigen Ereignisse haben sich längs des roman­tischen Maastales abgespielt.

Die Lichter unseres Wagens bohren sich langsam und vor­sichtig in die Wand von Nebel, die um keinen Zoll weicht. Rechts Felder, links die Maas. Man nmß unentwegt Signale geben, wie auf einem Kanal. Nach einer Stunde sind wir in Engis. Zunächst einmal erfährt man mit Sickierhest, daß bis­her nur Menschen betroffen wurden, die seit langem unter einer gewissen Herzafsektion zu leiden hatten. Zwölf Orts­ansässige wurden im Laufe eines einzigen Nachmittags dahin­gerafft. Ein anwesender Arzt zuckt die Achseln, Asthma, sagt er, nichts Anormales bei den einzelnen Fällen. Aber es könne ja sein, so wird gemunkelt, daß doch giftige Gase eine Rolle gespielt haben. Man will vielleicht nur verschleiern. Darüber ist letzte Klarheit zu gewinnen, wenn man die Apotheker ver­nimmt, was diese aus ärztliche Anordnung bisher verabfolgt haben. Es stellt sich heraus, daß nur herzbelebende Medika- nrente verausgabt wurden, aber keine solchen, die aus Behand­lung von Gistkrankheiten schließen lassen.

Wir fragen weiter: Gibt es hier in der Nähe irgend­welche Hütten? Ja, erwidern die Bewohner, Zinkschmelzen. Aber die liegen seit langem still. Ein Fachmann versucht eine Erklärung. Es sei möglich, daß von früher irgendwelck-e Dämpfe der Hütten sich in kondensierter Form auf den Boden gelegt hätten, die infolge des starken Nebels wieder verdampft wären. Das wird von einem anderen als absurd zurückgewie­sen. Auch militärische Lager sind nicht in der Nähe, in denen Giftgasmaterial gelagert wird. Das ist natürlich nicht ohne weiteres nachzuprüsen, denn Lüttich ist Feftuiigsgeüiet, für das strenge Begehun-gsvorschriften erlassen sind. Wir hören herum

in den anderen Gemeinden. Ueverall dieselbe leidenschastlkhe Aussprache und das Mißtrauen gegenüber den Militärbehör­den. Das Mysterium bleibt. Aerzte und Fachleute beraten. Vereinzelt wurde auch das Vieh dahingerafft. Bauern uiü Arbeiter sind eingeschüchtert und treiben alles Lebende in dtz schützende Haus. Man wartet ängstlich daraus, daß die schreä- lich stinkende, bläulich-weiße Masse, die unbewegt über den, Maastale lagert, abzieht. Nachdenklich fahren wir heim. Dis Mysterium von Engis harrt seiner Klärung. j

Sportecke.

Fußball. Bezirksliga: Gruppe Württemberg: Germania Brötzingen V. s. B. Stuttgart 2:1; Union Bückingen 1. F.E. Pforzheim 2:0; Stuttgarter Kickers F.V. Zuffen­hausen 1:2.

Gruppe Baden: Phönix Karlsruhe V. s. B. Karlsruhe 1:1; Sportklub Freiburg - Sp-Vgg. Schramberg 0:1; F,h, Villingen F.V. Rastatt 1:0.

Gruppe Nordbayern: 1. F.E. Nürnberg - Sp-Vgg Furth 1:2, Würzburger Kickers - ASV. Nürnberg 3:3, F.E. Bay­reuth Bayern Hof 0:2.

Gruppe Südbayern: Bayern München Sp.V. M Münck-en 3:1; Jahn Rcgensburg D.S.V. Münck)en 3:1, W. Ringsee Ingolstadt - Teutonia München 5:2; Schwaben Augsburg - Wacker Münckien 0:1.

Kreislig«. Kreis Enz-Neckar: Sp.Vgg. Mühlacker Axr, Bücknmbronn 3:0; F.E: Eutingen F.V. Niefern 2:1; F.h. Jspringen V. f. R. Pforzheim 1:2; Ballspielklub Pforzheim - Sp.Vgg. Dillweißcnstcin 2:2, F.E. Dietlingen F.E. En­singen 0:0.

F-Klassc: F.V. Neuenbürg Sp.V. Wilferdingen W (Halbzeit 2:3). Den Verlust des Spieles, das beide Mann­schaften in stärkster Aufstellung beginnen, entscheidet die völlige Unfähigkeit des Schiedsrichters, eines Herrn Brugger aus Neckarsulm. Die erste Halbzeit steht vollständig im Zeichen der Chancen der Neuenbürger. Trotzdem konnten die WilferdiWr bis zur Halbzeit mit einem Tor Vorsprung in Führung blei­ben. Nach der Pause wurde Neuenbürg ein Elfmeter zugespw- chen, den aber der -Schiedsrichter unverständlicher Weise wieder annullierte und so den weiteren Verlauf des Speeles vollstän­dig aus der ,Hand gab. Wilferdingen spielte in der Folge ei« sehr rohen Fußball, so daß drei Spieler Neuenbürgs verletzt das Spielfeld verlassen mußten. Es ist unglaublich, daß ein j Spielleiter auf diese Weise das Ansehen des Sports in de» Schmutz zieht. Die Verbandsbehörde wird sich mit diesem Fall noch zu bescksiistigbn haben. M.

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»Ich möchte Ihnen Mitteilen, daß wir schon über 15 Jahre die Zchnpch LHIorodont benutzen. Noch nie hat sie uns enttäuscht! Wir hatten iiiMi weihe Zähne und einen angenehmen Geschmack im Munde, umsomehr,!« wir schon längere Zeit das THIorodont-Mundwasser benutzen. Auch -benutz! i die ganze Familie nur Chlorodont-Zahnbürsten." gez. C. Chudoba, Fr.. Man verlange nur die echte Chlorodont-Nimvaste Tube M Pj.

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ArauenardeitSschule Neuenbürg.

Die neuen Tageskurse für Handnähen, Maschinennähen, Kleidernähen und Sticken beginnen am Donnerstag, 8. Ja­nuar 1931, vormittags 8 Uhr. Der neue Abendkurs beginnt am Dienstag, 13. Januar 1931, abends 20 Uhr.

Anmeldungen für Ganztagschülerinnen, Halbtagschüle­rinnen und Abendschülerinnen werden bis spätestens 19. De­zember 1930 angenommen.

Die Schulleitung.

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Oberamtsstadt Neuenbürg.

Stadtrats-Srtzm

am Dienstag den 9. Dez» nachm. 6'/r Uhr. Tagesordnung:

1. Bausachen.

2. Schulfragen.

3. Rechnungssachen.

4. Sonstiges. Bürgermeister Knödel

-s-Vruch -4

leidende bedürfen keiner Ost' ration oder eines lästige» Federbandes, wenn Sie mein Bruchband D.R.P. trage» Das Beste, was existiert, Leib-, Nabel-, Borfallbinde» usw. Für alle Bruchleidend! zu sprechen in Pforzheist Donnerstag. 11. Dezember- von 1*/s5 Uhr, im Hotel Blume" a. Schloßberg. Bandag. Spezial. Eugen Frei L Eo.» Stuttgart, Iohannesstr. 46,

ZllWgs-BcrstciMllllg.

Im Wege der Zwangsvollstreckung wird am Dienstag den 9. ds. Mts., nachmittags 4 Uhr, im Gaistal

1 Diplamaten-Schreibtisch öffentlich gegen Barzahlung versteigert.

Zusammenkunft beim Schulhaus.

Gerichtsvollzieher Keidel.

LtssM. Bortrag

Dienstag den 9. Dez., abends 8 Uhr, Neben­zimmer des Hotels Schwarzwaldrand" in Birkeufeld

..Die bestimmte Zeit des Endes!"

Eintritt frei! Jedermann freundl. eingeladen. Redner: E Adolph.

Oswald'sche

Aufklärung Md Warnung!

In der letzten Zeit haben wiederholt sogenannte Stoff- Hausierer hiesigen Einwohnern und Kurgästen Anzugstoffe angeboten und verkauft unter der Vorspiegelung sie seien von mir geschickt und ich selbst habe ihnen größere Mengen Anzugstoffe abgekaust.

Farben

Schachtel 6S Pfg. empfiehlt

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Ich stelle fest, daß alle diese Angaben auf bewußter Un­wahrheit beruhen und lediglich zur Irreführung des Publi­kums dienen sollen.

Die von den Hausierern angebotene Ware ist im Ver­hältnis zu ihrer Qualität viel zu teuer, von echt englischen Stoffen kann dabei gar keine Rede sein. Jedes einschlägige Geschäft verkauft dieselben, bezw. bessere Stoffe um mindestens ein Drittel billiger und übernimmt dazu noch die Garantie für die Qualität des Stoffes, was beim Hausierer nicht der Fall ist. Dieser verschwindet auf Nimmerwiedersehn, wenn er seine meist minderwertige Ware von oft recht zweifelhafter Herkunst dem unerfahrenen Publikum aufgeschwätzt hat. Des­halb kann daher nicht eindringlich genug vor dem unreellen Hausierhandel gewarnt werden.

Ich benütze die Gelegenheit, dem verehrt. Publikum mein besteingesührtes und anerkannt gutes Maß-Geschäft mit größter Auswahl von nur gediegenen Stoffen in em­pfehlende Erinnerung zu bringen.

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