Recht erhalten soll, die Bestimmung der Abrüstungskonvention für sich anher Kraft zu setzen, wenn „durch eine Aenderung der Umstände eine Bedrohung seiner nationalen Sicherheit" ein- tritt. Eine Verringerung des zur Verfügung stehenden Mannschaftsbestandes infolge Geburtenrückganges soll nach einem vom Ausschuh angenommenen Antrag Zur lieberschreitung der in der Konvention festgelegten Zahl über Dienstzeit und effektive Bestände berechtigen. Die deutsche Delegation hat sich bei der Abstimmung ihrer bisherigen grundsätzlichen Haltung ge- mäh, der Stimme enthalten.
Uuwetterfchäden in Frankreich.
Paris, 2tz. Nov. Im Norden und Nordosten Frankreichs haben orkanartige Stürme und sintflutartige Regenfälle sämtliche Flüsse über die Ufer treten lassen. Noch scheint der Höhepunkt nicht erreicht zu sein, denn die Wettervoraussage kündigt neue Stürme und neue Regenfälle an. In Paris hat die Seine den Gefahrenstand bereits um 56 Zentimeter überschritten. Alle Vorsichtsmaßnahmen sind, getroffen, um die bedrohten Stadtviertel zu sckstitzen. Für den heutigen Tag kündigt inan ein weiteres Steigen der Seine uni 5b Zentimeter an. Im Süden von Paris haben die Ueberschwemmungen einen geradezu katastrophalen Charakter angenommen, lieber 700 Häuser stehen meterties im Wasser und mußten zum größten Teil von ihren Bewohnern geräumt werden. Besonders in der Gegend von Charleville hat der Sturm großen Schaden angerichtet. Zwei Personen wurden von einem umstürzenden Baum erschlagen. In der Nähe von Niort wurde eine i-Osährige Frau ebenfalls von einem umstürzenden Baum tödlich getroffen. Bei Vaux riß der Sturm eine im Bau befindliche Brücke über die Jvonne fort und in Montalgis in der Provinz Loiret wurde ein 50 Quadratkilometer großer Waldbestand vernichtet.
Der „3nduftriepartei"-Prozeß in Moskau.
Moskau, 26. Nov. Die Tel.Ag. der Sowjetunion berichtet: In der um 10 Uhr erossneten Sitzung setzte der Angeklagte Professor Ramsin seine Aussagen fort, indem er aussührtc: In Paris im Oktober 1926 begegneten ich „und Laritschesf in einem Restaurant Denissosf, Nobel, Gukassosf, Meschtscherski und Tretjakoff. Denissosf sagte, die Intervention würde diesmal gut organisiert sein. Die Hauptstreitkräste würden Polen. Rumänien und die baltischen Länder liefern, außerdem werde man die hunderttausend Mitglieder der ehemaligen Wrangel- armee hcranziehen. Man glaube, daß bei guter Belieferung der Armee und rascher Schlagkraft 600—600 000 Alaun genügen würden. Ueüer die für die Intervention notwendigen Mittel teilten Denissosf und Nobel mit, daß die Hauptguelle dieser Mittel die französisch^ und die englische Regierung sein würden, sodann die Kreise der Oelindustriellen, besonders Deter- ding. Am nächsten Tage erfolgte meine Zusammenkunft mit General Lukmoski und dem Obersten des französischen Generalstabes, Joinville. Denissosf teilte mit, daß die eingeleiteten Verhandlungen mit den an der Verbreitung der Intervention
teilnehmenden Ländern aus Hindernisse stießen angesichts der Gelüste einzelner Staaten, insbesondere Polens, das das gesamte ukrainisäw Gebiet auf dem linken Dusepr-Ufer verlangte. Während dieser Reise hatte ich drei Zusammenkünfte in London: die erste mit Ingenieur Simon, Direktor der Firma Vickers. Der Zusammenkunft wohnte ein mir unbekannter Herr bei, den man Sir Philipp nannte. Beide teilten mir mit, daß der Hauptorganisator der Intervention Frankreich sei, daß an der Jnterventionsvorbereitung auch England teilnehmen werde und daß von englischen Kreisen eine besondere Gruppe Deterding, die Gruppe Urguhart, Konservative und insbesondere Churchill interessiert seien. In London kamen Laritschesf und ich auch mit Oberst Lawrence in Gegenwart Simons zusammen. Bei dieser Zusammenkunft knüpften wir Verbindungen mit Vertretern englischer Firmen in Moskau an. Während sich 1927 England an der Organisierung und Intervention beteiligte, hat das Interesse Englands für die Intervention nach dem englisckwn Regierungswechsel merklich nachgelassen. Was Frankreich anbelangt, so ist seine Mitwirkung von Anfang bis zu Ende von vorherrschender Bedeutung. Mitte 1929 kamen aus Frankreich dringlichere Weisungen, eine militärische Organisation zu schassen, und es erfolgte allmählich die Umwandlung der Industrie-Partei in eine Agentur des französischen Generalstabes. Die Jndustriepartei und ausländische Kreise rechneten mit großer Sicherheit aus Aufstände und Unruhen unter den Bauern und in der Roten Armee und auf die Möglichkeit, Arbeiterstreiks zu provozieren. Das Jahr 1930 hatten wir u. a. deshalb auserseheu, weil bei den großen Aufwendungen für den Jndustrieausbau der Sowjetunion die Ausgaben für die Landesverteidigung gerade 1930 geringer waren als für die folgenden Jahre in Aussicht genommen war. Weiter sagte Professor Ramsin aus: K. wies uns an, alle Maßnahmen zu treffen, um den Bau der Militärindustriebetriebe der Sowjetunion auszuhalten, und gab dabei an, welche Bauten aufgehalten werden müßten. Mit Herrn R. traf ich im November 1926 in meiner Wohnung zusammen. Später wurde die Verbindung mit Herrn R. durch den Ingenieur Gordon vom Trust-Electro-Jmport aufrecht erhalten. Die Diversionstätigkeit sollte sich in erster Linie im Bereiche der Kraftwirt- schast abwickeln. Aus diese Weise konnte man gleich eine große Anzahl Unternehmen außer Betrieb setzen, ohne ihnen große Beschädigungen zuzusügen, so daß sie später wieder rasch in Betrieb gesetzt werden konnten. In Aussicht genommen wurde die Zerstörung der Uebertandzentralen von Moskau, Leningrad und des Donezbeckens. Gleichzeitig wurden diejenigen Militärindustriebetriebe ins Auge gefaßt, die im Augenblick der Intervention außer Betrieb gesetzt werden sollten. Bei der dritten Zusammenkunft in der Wohnung von Otschkin Ende 1929 teilte mir R. den Aufschub der der Intervention auf 1931 mit. Gleichzeitig sprach er auch vom Plan der WirtsäwftS- blockade gegen die Sowjetunion. Nach dieser Zusammenkunft übergab ich Herrn R. über den Zustand des Flugwesens Notizen, um deren Anfertigung er mich in der vorhergehenden Zusammenkunft gebeten hatte. Im Jahre 1929 wurde der
Jndustriepartei wiederholt untgeteilt, daß die Organisierung der Intervention für 19:10 unmöglich sei, und daß sie aus M verlegt werde. Das fernöstliche Abenteuer wurde als PrÄsch» der Bereitschaft der Sowjetunion zu militärischen Aktionen gewertet. Der Jnterventionsplan blieb auch für 1931 unverändert und wurde jetzt schon ohne Hoffnungen aus irgendwie ernste Ausstände in der Ukraine und im Ton-Gebiet weiter verfolgt. Was den Lohn für die Intervention anbelanw so erklärte das Handels-Jndustriekomitee. daß es fest für die Unteilbarkeit Rußlands eintrete und daß die Intervention dem Lande nicht irgendwie teuer zu stehen kommen werde. Jedoch frühere Nachrichten von großen Gelüsten Polens und Rumäniens und von Streitigkeiten zwischen den Intervenienten betreffs Verteilung der territorialen Annexionen, hatten auch während der Auslandsreisen anderer Mitglieder der Industrie- Partei Bestätigung gefunden. Was das zweite Objekt der Intervention — die kaukasischen Oelfelder, ans die es die Deterdinn Gruppe und später Frankreich abgesehen hatten — anbelangt so handelt es sich lediglich um Konzessionen, die freilich einer Annexion gleichkämen. Man beabsichtigte auch, separatistisch Tendenzen in der Ukraine und in Georgien auszuspielen Mitglieder der Jndustriepartei erkannten, daß weder -d Jndustriepartei noch das Handelsindustriekomitee territoriale Annexionen verhüten konnte. Deshalb muß ich trotz der Schwere des Bekenntisses sagen, daß wir, indem wir uns zur Intervention verstanden, auch aus die Aufteilung des Landes eingingen.
Schweres Erdbeben in Japan.
Tokio, 2 l>. Nov. Die etwa 70 Kilometer südwestlich Tokio gelegene Stadt Mischima auf der Halbinsel Jsu ist vm, einem schweren Erdbeben heimgesucht worden. Etwa 900 Per, sonen sollen getütet oder verletzt worden sein. Bisher sind 15 Leichen geborgen. Nach dem Erdbeben brachen Brände aus Die Halbinsel Jsu war in de»- letzten Zeit bereits mehrmals der Schauplatz schwerer Erderschütterungen. Das heutige Erdbeben begann um 1 Nhr :i Min. früh und dauerte ungefähr lv Minuten. Infolge Fehlens der Verbindungen fehlen Einzelheiten, doch scheint cs, daß viel Schaden in Mischima a„- gerichtrt worden ist.
Tokio, 26. Nov. Nach den letzten amtlichen Meldungen belauft sich die Zahl der Todesopfer des Erdbebens im Bezirk' Schjsuoka auf 187, mährend die Zeitungen van 219 Toten sprechen. Zn der Nähe von Mischima, d. h. im Mittelpunkt des Bebens, hat man seit dem 10. November jeden Tag durchschnittlich ZOO kleine ErWß? verspürt. Das Zentralobservatorium meldet, daß seit dem 7. Poe 1500 Stöße in der Umgebung des Thermalbades Ito, das in Brand geraten ist, verzeichnet wurden. Man befürchtet, daß auch die Gebiete von Schusinschi, Ohito, Schimoda und Hakoni gelitten haben, dach fehlen Einzelheiten, da die Verbindungen unterbrochen find. In Ätmj brach ein Strahl kochenden Wassers aus dem Erdinnern, der eine beträchtliche Höhe erreichte. Das Schicksal von ZOO Arbeitern, die durch einen Erdrutsch in einem Tunnel bei Atami eingeschlossen sind, M Anlaß zur Beunruhigung. Das Zentralobservatörium teilt mst das die Schwingungen des Hauptstoßes 30 Minuten dauerte».
Auf die am Rathaus angeschlagene oberamtliche Bekanntmachung betr. die
Besitzstands- und Einschätznngs-Tagsahrt von Feldbereinigung III
wird hingewiesen.
Birkenfeld» den 26. November 1930.
Schuttheitzeuamt : Neuhau s.
zum
Seistlilhe« Ksiizert
am Soaniag den 30. November, abends ' 28 Uhr.
im Hotel „Schwarzwaldraud", Birkenfeld.
Zum Bortrag kommen:
Oratorium: „Das verlorene Paradies" A. Rücker
Präludium.2. S. Bach
Motette über Psalm 95,1—8 .... E. Ruh Duett: „Drum sing ich mit
meinem Liede.F. Mendelssohn
Männerchor: „Wenn mich nur '
mein Jesus liebt".W. Stürmer
Solo: „Wenn ich mit Menschen- und
mit Engelzungen redete" . . . . C. Eckert Fuge I. S. Bach
1
Mitwirkende:
T. Gsell (Sopran) / L. Hüber (Mezzosopran) W. Gsell (Tenor) / F. Klingel (Baß) / Gemischter und Männerchor der Ev. Gemeinschaft aus Pforzheim.
Leitung. K. Steinbach und K. Friedrich. Eintritt 30 Pfg. — Programm am Saaleingung.
Feldrennach, den 26. November 1930.
Todes-Pnzeige.
Nach langem, schweren Leiden ist heute früh mein lieber Mann, unser guter Schwager und Onkel
Andreas 3äck,
früherer Kirchen- und Gemeinderat,
im Alter von 80 Jahren sanft in dem Herrn entschlafen.
Zn tiefem Schmerz:
Die Gattin: Lnife 3iick, geb. Schönthaler. Beerdigung : Samstag nachmittag '/s2 Uhr.
Gemeinde Birkenfeld.
Ar Lomeln m Leseholz in den Stnrulholz-MeilnUen.
des hiesigen Temeindewaldes ist zur Zeit verboten.
In den übrigen Waldteilen ist das Leseholz-Sammeln an den üblichen Leseholztagen gestattet.
Birkenseld, den 26. November 1930.
Schullheitzenamt: Neuhaus.
Vermäiilie
Sscl 6e>rens!l>
DiOwgen
27. Ilovember 1920. ^
Einige keispieie:
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Neuenbürg.
Unser alter, treuer Kamerad
in Feldrennach
ist gestorben.
Beerdigung: Samstag nachmittag Vs2 Uhr. Der Derein beteiligt sich an der Beerdigung, Anmeldungen wegenBestellung eines Kraftwagens für Hin- und Rückfahrt umgehend beim Vorstand erbeten. Abfahrt punkt 1 Uhr vom Marktplatz, Die Borftandfchast.
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