s den nächst zulässigen Sinzelfall körmen immer denkenden Schuldnern ; der Gläubiger, auch zur Bereinigung der ett. Sparerbund e. P,, lndigungsformulare er- »eiznfüge».
rusparer-Tagnnlg.) Der G. d. F.-Bausparern, schlossen sind, tagte am dem Vorsitz des Landes- nn. Es. wurde ein Be- verstärkte Anteilimhme glicht werden solle zur rfsichtsrat und Arbeits- wrsitzenden. Angenom- >ie einstimmig der Ge- i.
ne Revision.) In der elmann und Schreiner- nburg, wegen verlenm- Rottenburg ist die von durch das ReiässgeriÄsi gerichtliche Urteil nun-
lte Linde stürzt.) Der e 16-18 vor der Gottes- »iDsährigen Krieges fast
beschick.) In der Naäst e Daniel Rau, der im Zchlaganfall und starb, o, daß sie bereits eine -chlagansalls nachfolgte, m Gegensatz zu diesem nssatzes erneut aus 15. wt der Sparerbund alle ins, im eigerten Jnter- lmmcr.
itz des Herrn Direktor c Ealw eine Hanöels- örennender Wirtschasts- einigc fiir die Allge- en berichtet: Für unse- id Luftkurorten ist von remdenverkehrs. Es gc- ischeir Ländern für die zu wenig. Namentlich gnkvmmen, als sie kiele hinter den Nachbar- Baeßler-Freudenstadt - Fingerzeige zu geben. >rstoß seitens der Kamin der Grundsatz der ochen worden ist, daß iückfahrt am Samstag m auch anr Mittwoch n darf, ist die Kammer d unhaltbar ist. Elitär Mittwoch auch dem wäre die allgeineüie ß. lieber schivebende r Niet Hammer-.Herreir- lire ist die hoffentlich- :ß für das Laird die nstag des Januar, dir des Juli. Von da ab rnerhalb 15 Tagen den nttgart ist die Ausver- Ernerit soll gegen den denschluß am Heiligen den. -- Die Frage, ob einen zugestellt werden )a durch die Verbände Belehrung der Mil- weiteren Betastungen den werden sollten. — kaur die Kammer zu
ehnt in ihre» Sesieln. tunde hingegeben, der nit de« an den Wänden
a . . .
man früher viel mehr ungens freuten uns aus Geschichten, die wir von les ruhte sich behaglich
mehr! Kaum sinkt der nter und das Licht an. e Leute davor fürchten, Neinhold bei. enseitig nicht mehr über
nie Hartroth.
ie keine, aber . "
,jetzt willst du mich M deen trösten! Bleib nnr
>erpfarrer nicht, daß 6 er Stadtrat. „lassen Sie
ganz real. Die Flucht uns nichts, ebensowenig onst werden wir zielloie ins Auge blicken wollen, wenn sein ganzes Tun, Linie in der Nüchtern-
a Wege des nüchter-
Not unseres braven, habe. Glaube nur- iche, von der du als
w wie willst du diese
arm vermeidest du M l. Du schreibst ihm vor
lachte der Kommerzie»'
ms wird eine Predigt!
-urer Ablehnung des Gedankens des starren Scchsstnndentagö. Meschen davon, daß Praktisch schon weitaus die meisten Behebe durch Arbeitszeitverkürzung die 40--Stnndenwoche ein- aeführt haben, lehrt die seitherige Erfahrung nur zu deutlich, M nickst eine neue Bindung auf Grund eines scheinbar ein- «uhen Rechenexempels deit Weg aus dem Elend der Arbeitslosigkeit zeigen kann, sondern nur die Befreiung von der Un- Mnge von gewerbliüxm und polizeilichen Zwangsmaßnahmen, bie die Freiheit des Handelns überall lähmen. Daß die Mil- zxrung der drückenden Rcparationslasten, die besonders Württemberg stark beeinträchtigende Hochschutzzollpolitik des Auslandes als die Hauptursachen der Arbeitslosigkeit zu bekämpfen sind, versteht sich von selber. Ernster Beachtung wert sind hie Vorschläge, die nebenher gemacht werden, wie das Ar- beitsdicnstpflichtjahr, die llcbersührung der Jugend in das Geschäftsleben erst nach dem 15. Lebensjahr u. a. m. Zu begrüßen wäre es ganz besonders, wenn die Mittel für den problematischen Bau des Neckarkanals dem ganzen Land zn- peführt würden zur Verwendung für Arbeiten an Staats- pnd Gemeindestraßen. Das würde dem Verkehr und der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit besser dienen als der Neckar- Mal, dessen Aussichten bekanntlich zweifelhafte sind. Der Geschäftsführer berichtet sodann noch ausführlich über eine Reihe von Mängeln, die sich im Vergleichsverfahren gezeigt haben ^ Sicherung der Blasse schon im Vorverfahren, Verlangen einer größeren Sicherheit zur Erfüllung des Ver- gleickls, Erhöhung der Vergleichsguote, Vorsiclst in der Auswahl der Bertraueuspcrsüu u. dergl. Zum Schluß wurde „och über die Neugestaltung der Steuern berichtet. Alan kann von einer vollkommenen Neuregelung der Steuergesetze reden. Besonders auch für die württcmbergischen Verhältnisse w'rd die Neugestaltung von großer Bedeutung sein. Da hie Beratungen des Reichsrats über die GesetzesvorsMägt schon begonnen und in den drei Lesungen eine Reihe von Abänderungen erfahren hauen, ist cs noch nicht möglich, im ein- relnen hierüber zu berichten.
Vermischtes.
Schlachten des Weltkrieges.
Als sich am Abend des Ai. Mai 19ch die Dunkelheit über die Front an der Ailette herabsenkte, da dursten Führer und Truppen mit vollem Vertrauen der Entwicklung der Dinge entgegensetzen. Selten war ein Großangriff so rechtzeitig und mit solcher Gründlichkeit und Sorgfalt vorbereitet worden wie der bevorstehende. Aber zweifelhaft blieb dennoch, ob die entscheidende Voraussetzung für das Gelingen des großen Schlages erfüllt war: daß der Gegner nichts von dem Unheil ahnte, das sich gegen ihre zusammengebraut hatte.
Der Band 32 „Deutsche Siege" des Frontkämpfer-Standardwertes des Reichsarchivs behandelt das Vordringen der 7. Armee über Ailette, Aisne, Veste und Ourcq bis zur Marne (27. Mai bis 13. Juni 1918). Vertriebsstelle Münckren 2 SW., Landwehrstr. 61 p.
Verrat am Ehemin des Dames.
(26. Mai 1918.)
Es war gut, daß auf deutscher Seite niemand etwas davon wußte, daß seit 1 Uhr nachmittags die Stäbe drüben beim Gegner in fieberhafter Tätigkeit waren, um die Abwehr des eben bekanntgewordenen deutschen Angriffs gegen den Ehemin des Dames vorzribereiten, soweit es noch möglich war! Was ivar geschehen? Wie hatte der Gegner den Plan erfahren?
In der Frühe des 26. Mai 1918 waren bei Patronillen- ,Zusammenstößen an der Ailette ein Vizefeldwebel des Res.- Nger-Balls. 26 und ein Jäger des Balls. 13 (197. J-D.) in lke-Gegend südlich Eolligis in Feindeshand gefallen, sofort IM Stab der französijck>en 22. Division gebracht und hier kurz verhört worden. Ihre Anssagen widersprackxm sich. Dem zuständigen Generalkommando vorgesührt, wurden sie getrennt eingehend vernommen. Der Jäger verriet, daß Vorbereitungen im Gange wären, um im Morgengrauen des 27. Mai nach kurzem Trommelfeuer in überrasckiendem Angriff den Ehemin des Dames wiederznnehmen. Seit allst Tagen hätte er Angehörige einer Garde-Division in seinem Abschnitte gesehen; diese wären bestimmt, den Angriff in erster Linie zu führen, seine eigene, sowie die benachbarten sollten folgen- Die am -1. Mai erfolgte Ausstattung des Mannes mit 150 Patronen, - Handgranaten und einer Reserveverpflegung bestätigte seine Angaben. Der Vizefeldwebel hatte rund heraus erklärt, die Deutschen hätten keine Augrisfsabsichten. Jetzt wurden ihm die. Aussagen des Jägers vorgehalten mit dem Hinweis, daß salschc Angaben als Spionageakt gewertet würden. „Man drang in ihn, und offensichtlich aus der Fassung gebracht, gab er schließlich die vollständigsten Angaben über den am folgenden Tage beginnenden Angriff." Wenige Tage später erbeuteten die deutschen Truppen ein Schriftstück, das diese Aussagen enthielt. Sogar der Beginn des Vorbereitungsfeuers war genau und richtig, seine Dauer mit 2^ oder Stunden angegeben. Auf diesem Beute-Schriftstück waren noch weitere Punkte angeführt, die anr die Ausdehnung des Angriffs schließen ließen. Man hatte das Geräusch starker Kolonnen inr Raume hinter der deutschen Front von Straße Lizy—Chaille- dois bis in die Gegend von Montberault gehört. Ein Geäugener der l. Armee hatte Leu Einbau von Batterien angegeben, die bis M) Meter nördlich Fuvincourt vorgeschoben Aren, und schließlich war die Anwesenheit der 5. G.Div. bei Mortvornet und von 5—-6 anderen Divisionen im Raum hinter ^lon bekanntgeworden. Gegen Verrat ist nun einmal kern Ewul gewachsen; auch war es wohl nicht völlig zu vermeiden; M bei einem derartigen Massenverkehr von Fahrzeugen Gerüche hörbar wurden. Die Anwesenheit der Divisionen bei «ontcoruet und Laon konnte wohl nur durch Agenten, Spione «r Brieftauben bekanntgeworden sein. Trotz aller Vorsorge ^ also tatsächlich der Gegner seit dem 26. Mai, t lkhr »chniittags, darüber im klaren, daß und wann der Angriff Miste, daß er sich wohl sicherlich aus den Raum von Lizy bis 'Minrourt erstreckte, und daß hierzu mindestens 7 -8 Divisio-
neu herangeführt waren.
Was konnte aus französischer Seite am 26. Mai noch ge- Mheu, um den Angriff abzumehren? Die feindliche Front- Setzung mar sehr schwach. An Reserven standen nur t Tivi- ^oncn dahinter. Andere waren früher aus Anweisung des Generals Foch nach Norden abbesördert worden, obwohl General Petain, der französische Oberbefehlshaber, noch etwa am
Mai Einwendungen dagegen erhoben hatte. Tenn der «nhrer der französischen 6. Armee rechnete mit einem deutsll»en Mriff gegen seine Front zwischen Nohon und Reims, auch nachdem die am 21. Mai von der sranzösischen Heeresleitung "»geordnete verstärkte Lust-Erkundung im Abschnitt der 7. ärmee keine Anhaltspunkte für deutsche Augrisfsabsichten ergaben hatte. Die 6. Armee befahl nun sofort höchste Abwehrbereitschaft und Störuugsfeuer für ihre 3 Korps. Außerdem »mrde die Räumung des Ehemin des Dames-Rückens erwogen, "w die Verteidigung südlich der Aisne einzurichten. Doch Muten sich dst französischen Generale hierzu nicht entschließen, dadurch auch die anschließenden Stellungen gefährdet ^(den, und man es der öffentlichen Meinung Frankreichs A zmnuten durste, dieses Gelände, um das bereits so un- Mich viel französisches Blut geflossen war. freiwillig aus
zugeben. Tatsächlich wäre es schon zeitlich nicht mehr möglich gewesen, die Artillerie noch herauszuziehen, denn diese Erwägungen fanden erst am Abend statt. Im klaren Bewußtsein dessen, was drohte, blieb nur der Entschluß übrig, den Angriff auf den Ehemin des Dames-Rücken anzunehmen. Um so wichtiger war das schleunige Heranziehen von Verstärkungen aus anderen Frontabschnitten. General Petain setzte es durch, daß tatsächlich noch am 26. Mai der unverzügliche Abtransport von 12 Divisionen an die Front der französischen 6. Armee in die Wege geleitet wurde, von denen eine oder zwei schon am nächsten Tage eintressen konnten.
Sv war die Geheimhaltung der deutschen Augriffsabsichteu Wohl insofern geglückt, als der Gegner rechtzeitig keine ausrei- chenden Maßnahmen zur Behauptung der bedrohten Front mehr treffen konnte. Ter Verrat hatte ihm aber einen etwa zehnstündigen Zeitgewinn für das Heraubringen von Reserven verschafft und die volle Abwehrbereitschaft der französisllxm 6. Armee gezeigt.
Handel, Verkehr und Volkswirtschaft.
Stuttgart, 25. Noo. (Schlachtviehmarkt.) Dem Dienstagmarkt am städt. Vieh- und Schlachthof wurden zugeführt: 22 Ochsen, 23 Bullen, 287 Iungbullen (unverkauft 47), 383 (43) Iungrinder, 311 Kühe, 1266 (IM) Kälber, 1727 (27) Schweine, 2 Schafe, 2 Ziegen. Erlös aus je 1 Ztr. Lebendgewicht: Ochsen a 50—54 (letzter Markt —), d 45—48 (-), Bullen s 45-47 (46-48), b 42—44 (unv.), Jung- rlnder - 53-55 (54-56), b 47—51 (45-52), c 43-45 (—), Kühe a 38—44 (-), b 30-36 (—), c 23—28 (-), ll 17—21 (—). Kälber b 64—67 (68-72), c 56—62 (60-66), ll 48—64 (50—57), Schweine a fette über 300 Psd. 64-65 (62-63). b vollfleischige von 240-300 Psd. 65-86 (62—64). c von 200—240 Psd. 64-65 (62—63). ll von 160-200 Psd. 63—64 (60-61), e von 120—160 Pfd. 61—63 (58 bis 60 Sauen 48—53 (46—51) Mark. Marktoerlauf: Großvieh ruhig, Ueberstand, Kälber schleppend, Ueberstand, Schweine mäßig belebt.
Pforzheim, 24. Noo. (Schlachtoiehmarkt). Ausgetrieben waren 467 Tiere und zwar 2 Ochsen, 18 Kühe, 43 Rinder, 23 Farcen, 19 Kälber, 362 Schweine. Marktoerlaus: ruhig. Ueberstand: 11 Stück Großvieh 24 Schweine. Preise für ein Pfund Lebendgewicht: Ochsen s 51—54, Farren s 51, v und c 49—47, Kühe a 43, b und c 39 bis 22. Rinder a 54-57, d 49-52, Kälber d 71—74. c 63—69, Schweine b. c und ll 64—66.
Die Preise gelten für nüchtern gewogene Tiere und schließen sämtliche Spesen des Handels ab Stall für Fracht, Markt- und Verkaufs? osten, Umsatzsteuer sowie den natürlichen Gewichtsverlust ein, müssen sich also wesentlich über den Stallpreis erbeben.
Neueste Nachrichten.
Stuttgart, 25. Nov. Auf verschiedene Kleine Anfragen wurden heute im Landtag Antworten erteilt. Ihnen ist solgenoes zu entnehmen : Der Betriebsleiter der Irus-Werke in Dußlingen wurde zu einer Geldstrafe wegen zu langer Beschäftigung von Jugendlichen und wegen Nichtgewähcung der vorgeschriebenen Besperpause verurteilt. Das Gewerbe- und Handelsaussichtsamt wird den Berhältnissen bei den Iruswerken auch weiterhin besondere Beachtung schenken. In einer kommunistischen Anfrage war über unzulässige Beeinträchtigung des Versammlungsrcchts anläßlich der Reichstagswahl geklagt worden. Nach der Antwort der Regierung entbehren die van kommunistischer Sekte erhobenen Vorwürfe jeder Begründung.
Stuttgart, 25. Nov. Der Landtag wird nur in dieser Woche Sitzungen abhalten und dann eine Woche pausieren, um den Ausschüssen Gelegenheit zu Borberatungen zu geben. Am 9. Dezember werden sodann die Plenarberatungen fortgesetzt werden.
Stumsdorf bei Halle. 25. Nov. Einen schnellen Tod fand hier der 53jährige Gärtnereibesitzer Emil Hoberg. Ec war damit beschäftigt, im Garten abgestorbene Rosenstämme zu verbrennen, als ihm der Wind den dichten Qualm ins Gesicht trieb, so daß er ohnmächtig umfiel. Er stürzte badet vornüber in die Flammen und wurde so schwer verletzt, daß alsbald der Tod eintrat.
Leipzig, 25. Noo. In der Bersassungsrechtsstreitsache zwischen dem Reich und den Ländern Baden, Bayern, Sachsen und Württemberg um die Benennung von Verwaltungsratsmitgliedern für die Deutsche Reichsbahngesellschast hat der Staatsgerichtshof für das Deutsche Reich den Antrag des Reiches abgewtesen unv dahin entschieden, daß auf Grund der zur Auslegung des Etaatsoectrages über den Uebergang der Staatseisenbahnen auf das Reich vom 30. April 1920 abgegebenen Erklärungen die Länder Bayern, Sachsen, Wüttemberg unv Baden das Recht haben, je ein Mitglied des Der« waltungsrates der Reichsbahngesellschast zu ernennen.
Berlin. 25. Nov. Bon unterrichteter Sette erfahren wir, daß der Rücktritt des Rektors der Universität Königsberg dem Kultusministerium völlig überraschend gekommen ist. Der Rektor hat in seinem Schreiben an den Kurator der Universität seinen Rücktritt damit begründet, daß er durch seine Person eine Sanierung der Verhältnisse an der Universität nicht erschweren will.
Berlin, 25. Nov. Gegen die Einführung der Gemeinde-Getränke- steuer und die Erhöhung der Biersteuer protestierten gestern sämtliche Breslauer Gastwirtsbetriebe durch Schließung ihrer Lokale. Kein Restaurant. Kaffee, keine Konditorei oder Frühstücksstube ist geöffnet. An dem Protest beteiligten sich die Unternehmer und die Angestellten- organisattonen in voller Einmütigkeit. Nachmittags fand eine öffent- liche Kundgebung im großen Saal des Echtcßwerder statt.
Berlin, 25. Nov. Dos Interview, das der Führer der O 38, Flugkapitän Ztmmermann. mit der „Stampa" gehabt haben soll, und in dem Kapitän Ztmmermann angeblich erklärt hatte, die O 38 lasse sich ohne Schwierigkeiten mit Kanonen ausrüsten und zu einem Kriegsflugzeug umwandeln, ist, wie wir von unterrichteter Seite erfahren, gefälscht.
Hamburg, 24. Nov. Infolge des orkanartigen Nordweststurmes brach in den Abendstunden des Sonntags bei Bergedorf das Per- bindungsstück zu dem alten und neuen Schleusengraben in einer Länge von etwa 30 bis 40 Meter. Die vor zehn Jahren gegründete Krieas- beschädigtenkolonie Nettelnburg ist vom Wasser schwer bedroht. Die 40 Hektar große Fläche mit über 100 Häusern liegt zwei Meter tief unter Wasser. Die Einwohner sind zum Teil geflüchtet, andere wieder haben ihr Hab und Gut in die oberen Stockwerke gerettet. Da das Wasser von Stunde zu Stunde stieg, war die Rettung des Viehes nur unter größten Schwierigkeiten möglich. Einige Züge der Hamburger und Bergedorfer Feuerwehr sowie etwa hundert Reichsbanner- leute von Bergedorf waren in Anwesenheit der Hamburger Baubehörde tätig, um die größte Gefahr zu beseitigen. In den Vierlanden find die Brücken überschwemmt worden.
Königsberg, 25. Novbr. Zum Nachfolger des wegen der Vorgänge an der Albertus-Unioersität zurückgetretenen Rektors Professor Dr. Andrer wurde heute Professor Dr. Alfred Mitscherlich, der Direktor der Landwirtschaftlichen Institute gewählt.
Wien, 25. November. Das Gericht gab dem Enthaftungsantrag Levines gegen Stellung einer Kaution von 50 OM Schilling statt. Levine wird nachmittags aus der Hast entlasten, muß aber versprechen, Wien nicht zu verlosten, da er unter dem Verdacht der versuchten Münzfälschung steht.
Budapest, 25. Nov. Das Ungarische Telcgraphcnkorrespondenz- büro meldet: Einzelne ausländische Blätter verbreiten das Gerücht, daß ein russisch-italienisch-deutsch-ungarischer Block in Bildung begriffen sei und daß im Interesse des Zustandekommens desselben Italien zwischen Ungarn und Rußland vermittele. An zuständigen Stellen wird mit aller Entschiedenheit erklärt, daß diese Gerüchte jeder Grundlage entdedrrn.
Rom, 25. Nov. Nach einer Meldung der Agenzia Stcfani ist Lltwinow von Mailand nach der Schweiz abgereist.
Bukarest, 25. Nov. In den letzten Togen fanden wieder einige verwegene RaubUberfälle statt. Bei Felticeni wurden neun Auto- mobile und elf Wagen von Banditen abgefangen und die Insassen ausgeraubt, darunter mehrere offizielle Persönlichkeiten. Bel Tacgo-
viste plünderten Straßenränder «ine lanqe Wagenkolonne au». Die Beute, die den Räubern in die Hände fiel, ist beträchtlich. Eta Uato. in dem sich der Belgrader Gesandte Fileder und einige bekannte Politiker befanden, entging nur knapp einem ähnlichen Schicksal.
London, 24. Noo. Nach einer Meldung aus Montreal wurde« in Regelung der deutschen Ansprüche in Kanada aus der Beschlagnahme des dortigen deutschen Eigentums während des Krieges Wertpapiere im Nominalwert von 2'/- Millionen Dollar nach Deutschland transferiert. Eine ähnliche Regelung wurde auch mit Oesterreich bewirkt.
La Eoruna, 25. Novbr. Das Flugschiff Do. X hat 10 OM Liter Benzin und 3M Kilogramm Oel an Bord genommen. Dr. Dornter ist in Begleitung seiner Gattin nach Madrid abgereist. Wenn das Wetter günstig ist, wird der Do. X morgen nach Lissabon starten.
Madrid, 25. Nov. Der Innenminister General Marzo ist zurückgetreten. An seine Stelle ist der bisherige Minister für öffentliche Arbeiten. Matos, getreten. Dessen Ministerium ist dem bisherigen Justiz- minister Estrada übertragen worden. Das Justizministerium hat Montes Iooellar übernommen. Die neuen Minister haben sich um 3 Uhr nachmittags nach dem Palais begeben, um den Eid zu leisten.
Zusammentritt des Landtags.
Stuttgart, 25. Nov. Nach fast fünfmonatlicher Panse ist heute nachmittag das Plenum des Landtags zu einer zwar kurzen, aber arbeitsreichen Tagung znsammengetreten. Land- tagsprästdent Pflüger widmete dem in Freudenstadt gestorbenen Stadtschultheißen a. D. Hartranft als früheren Mitglied des Hauses einen Nachruf. Im Einlauf befand sich ein Schreiben der Deutschnationalen Bolkspartei betr. den Verlust der Mitgliedschaft des Abg. Dr. Bazille. Das Schreiben wurde vorn Präsidenten dem Staatsgcrichtshof überwiesen. Nachdem dann einige Kleine Anfragen beantwortet waren, gab es im Anschluß an den Entwurf eines Aussührungsgesetzes über die Bürgersteuer und an verschiedene Anträge eine Aussprache über allgemeine politische Fragen. Der Abg. Winker (Soz.) verlangte eine Aenderung der Bürgersteuer unter stärkerer Erfassung der Reichere und wandte sich gegen die erhöhte Biersteuer. Der Abg. Mergenthaler (Nat.-Soz.) bezeichnete es als ausfallend, daß die Regierung den Landtag immer mehr ans- sckialie. Man hätte ihm Gelegenheit geben sollen, zum Sanie- rnngsprogramm der Reichsregiernng Stellung zu nehmen. Erst müsse man die Tributlasten herabsetzen, ehe man die Finanzen saniere. Die Preissenkungsaktwn sei ein Schlag ins Wasser ünd seine Partei lehne die Bnrgersteuer ab. Während der Rede des Abg. Mergenthaler klatschte ein nationalsozialistischer Zuschauer Beifall. Es bedurfte des Eingreifens von zwei Landtagsanfwärtern, um den Ruhestörer von der Tribüne zu entfernen. Der Abg. Schneck (Komm.) polemisierte gegen die Nationalsozialisten, nannte die Preisabbauaktion einen Schwindel und verlangte, daß die Notverordnung der Reickss- regierung in Württemberg nicht durchgeführt werde. Ter Abg. Bauser (VR.) bemängelte, daß man die Preissenkung nicht bei den Kartellen durchführe. Er forderte die Revision des Noung- planes und der Aufwertung. Der Abg. Hölscher (B.P.) verwarf grundsätzlich die Pläne der Reichsregierung, da sie zur Zerstörung der deutschen Wirtschaft führen müßten. Staatspräsident Dr. Bolz betonte, daß die Ordnung der Reichssinan- zen die wichtigste Frage sei und teilte niit, daß die Regierung bei ihrer Stellung zu den einzelnen Gesetzentwürfen im Reichsrat einig war und daß sie eine Einberufung des Landtags für unnötig hielt, weil sie glaubte, daß die hinter ihr stehenden Parteien ihre Ansicht teilen. Trotz mancher Bedenken habe die Regierung den Gesetzen zugestimml. Bei der jetzigen Wirtschaftslage könnten die. derzeitigen Geamtengehälter nicht gehalten werden und die Beamten seien schlecht beraten, wenn sie mit solcher SMrfe dagegen ankämpfen. Eine Steuersenkung sei bei der derzeitigen Entwicklung der Wohlsahrtslasten wohl überhaupt nicht möglich. In Württemberg betrage der Ausfall au Einnahmen das Dreifache von dem, was infolge der Kürzung anderer Neberweisungssteuern zu erwarten sei. Der neue Etat werde im Januar dem Landtag vorgelegt werden. Der Abg. Körner (B.B.) gab im Namen der Regierungsparteien die Erklärung ab, daß diese sich von der Erörterung der Anträge der Kommunisten und der Nationalsozialisten nicht den geringsten Nutzen versprechen und deshalb diese Anträge ablehnen. Der Abg. Mergenthaler (N.S.) brachte dan noch einen Mißtrauensantrag gegen das Staatsministerinm ein, weil es den Finanzgesetzen der Reichsregierung im Reichsrat zugestimmt hat. Hieraus wurde die Weiterberatnng ans Mittwoch nachmittag vertagt.
Brüning ohne Wirtschaftspartei.
Berlin, 25. Nov. Der Reichsausschuß der Wirtschaftspartei hat im Einvernehmen mit dem Reichsjustizminister Dr. Bredt heute einstimmig folgenden Beschluß gefaßt: „Bereits am 26. SepremLcr hat der Rcichsausschnß beschlossen, -daß sich die Wirtsckmftspartei an keiner Regierung im Reiche beteiligt, ans welche die Sozialdemokratie mittelbar oder unmittelbar Einfluß ansübt. Die Ereignisse der letzten Zeit beweisen aber, datz die Regierung Brüning ihre Politik in Anlehnung an Ne Sozialdemokratie unter Preisgabe lebenswichtiger Interessen des deutschen Volkes und der deutschen Wirtschaft durchzusüh- ren versucht. Nach Ansicht der Wirtschastspartei können aus diese Weise die großen Leüensprobleme des deutschen Volles inher Innen- und Außenpolitik nicht gelöst werden. Infolgedessen lehnt die Wirtschaftspartei die weitere Unterstützung des Kabinetts Brüning ab." In den Mittagsstunden begab sich der Vorsitzende der Wirtschaftspartei, Abg. Drewitz, zum Reichskanzler, um ihm von dem Beschluß des Reichsausschnsses Kenntnis zu geben. Reichsjustizmimster Dr. Bredt, der gegenwärtig in Marburg weilt und erkrankt ist, bat, wie verlautet, dein Reichskanzler bereits sein Rücktrittsgesnch übermittelt.
Der Generalkonsul von Kattowitz zur Berichterstattung in Berlin.
Berlin, 25. Nov. Der deutsche Generalkonsul in Kattowitz, Frhr. v. Grünaii, ist heute früh in Berlin eingetrosscn und hatMm Auswärtigen Amt einen Bericht über die Polnischen Terrorhandlungen gegen die deutsckien Minderheiten in Lbcrschlesien erstattet. Wie wir von gut unterrichteter Seite erfahren, enthält der Bericht des Generalkonsuls ein derart umfangreiches und stichhaltiges Material über die polnischen Ausschreitungen, daß es möglich sein wird, aufgrund des Minderhcitenahkommens und der deutsch-polnischen Konvention über Oberschlesicn die entsprechenden Schritte beim Völkerbundsrat zu unternehmen. Nach Artikel 72 der Genfer Konvention über Oberschlesien ist jedes Mitglied des Völker- bnndsrats befugt, die Aufmerksamkeit des Rates aus die Verletzung der Verpflichtungen über den Minderheitenschutz hin- znweiscn. Der Völkerüundsrat ist weiterhin befugt, alle Maßnahmen zu treffen und Weisungen zu geben, die wirksam erscheinen. um weitere Verletzungen des Minderheitenabkommcns unmöglich zu maäxm.
Dr. Dornier über seine Erfahrungen mit dem Do. X.
Berlin, 25. Nov. Dr. Dornier erklärte telephonisch aus La Eoruna, daß bei den bisherigen Flügen mit dem Do. X so viele wertvolle Erfahrungen gesammelt worden seien, daß das Vertrauen zu der Maschine mit jedem Tage gewachsen sei. Auch die Cnickiß-Motorcn seien während des ganzen Fluges glänzend gelaufen. Als lächerlich bezeichnete Dr. Dornier das Gerücht von den Meinungsverschiedenheiten zwischen