borg — Karlsruher F.P Isrnher FV. badiscl)er der Gruppe Württem- a Ergebnissen noch voll- irzheim hat wieder die
vürth — Würzburger Huf 0:0, A.S.V. i>türn- ser Gruppe ist nun die
Augsburg — lUayerir Teutonia Atünclcen 2:8 :1, Ingolstadt - Jahn heisst der neue Meister
. Wilferdingen 2:2, F.P. .V. bleuenbürg — F.C.
nia Brötzingen. Wiederin Frage gestellt. Das agsstunden überraschend, anneuden Lokatfpiel an- n Endkampf miterleben unten sich die alten hari- ürfte -dem Spielverlauf bzeit dominierte Birken- dem in der 34. Minnte stich war vor allem, daß v recht schönen Berlaus sich sichtlich einer fairen stliches bliveau einnahni. r konnte nach einer an- en, gut war nur, daß er steiligle. Die Gäste hat- mit vielen Borlagen be- n. Zum erstenmal spielte rdt, der heute als zechen Durchbruch das für ntor schoß und damit II auf Unentschieden stellte. Mannschaft schlugen sich >e Sperre sich die Mit- rrwart stand seinem Gc- te einen besonders guten wirklich hervorragender ten auch heute ein schwe- mpe Vollmer boteine l führte in der ersten er darauf, was sich vorein, da Kull aus dem :e. Zuur erstenmal spielte erer, seine rasä-e Ent- Schuß führten kurz vor c im Spiel gegen Kickers ler II als Ersatz, er bot icht die Hoffnungen, die iteir Halbzeit unterbrach ickpause, gebannt standen der im Kriege gefallenen
m Spiel t 4:0.
der Mscrve-
in der neue Lehrer?" - — „Ja, unser Klaffen- Guten Morgen, Herr
(in der Musikalieirhand- wseelenallein". — „Mutung? — Ich danke - draußen vor dem Lade».
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Töcdtern guten kleben- „Oiamant" strickt alles: r, Westen, Ltrümpke, moclernen starben unck nen kostenlos. Kleine :queme 2ablungsveise. 8ie Prospekt von
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Der LnzlSler
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Girv-Konlo Rr. 24
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Dienstag den rs. Rincintll ms.
88. Jahrgang.
Deutschland.
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Ter Verfaffungsstrelt und die Bcrwlsttungsratsstcllcn der Reichsbahn.
Aus Leipzig meldet eiir Wolfs-Bericht: Bor dem Staats- gerickstshos für das Deutsche Reich begann ain Samstag unter dem Borsitz des Reiästgerichtspräsideuten Dr. Bumste der Ber- fassu-ngsstrett zwischen dem Deutschen Reich und den Ländern Kaden, Bayern, Sachsen und Württemberg wegen der Benennung von Mitgliedern des Berwaltungsrates der Deutschen Rcichsbahngeseljschaft. In der Verhandlung wies der würt- tembergische Vertreter, Oberregierungsrat Dr. Schiller, darauf hin, daß'der Ei-senbähndirektionspräsident und der Laicdes- eisenüahnrat keine genügende Vertretung der württembergi- schen Berkehrsinkeressen gewährleisteten. Die Gesellschasts- sitzung der Reichsbahn lasse durchaus Raum für S-onder- «einbarungen über die Besetzung der Berwaltungsratssitzc. Ae überwiegende Mehrzahl der Vorzugsaktien sei noch heute im Besitz des Reichs oder vom Reich unter Verbleib des Aimmrechts beim Reich weitergegeben worden. Damit sei die Gefahr widerlegt, daß das Reich die auf Vorzugsaktien entfallenden vier Sitz verliere. Die Urteilsverkündigung wird voraussichtlich am Dienstag vormittag erfolgen.
Vor einem Verbot der Berliner Nationalsozialisten?
Berlin, 24. Nov. Der blutige Tanz im Edenpalast am Samstag hat die maßgebenden Stellen veranlasst, sich ernsthaft mit der Frage zu tmschäftig-en, mit welchen Maßnahmen dem Treiben der Nationalsozialisten ein Ende bereitet werden kann. Von zuständiger Seite wird der „Montagspost" erklärt, daß die Behörden es setzt für notwendig erachten, sich nicht nur mit der strafrechtlichen Verfolgung der Täter, sondern auch mit ihren Gesinnungsfreunden, ihren politischen Führern und ihrer Organisation zu befassen, denn es köstne der Organisation nicht verborgen geblieben sein, daß ihre Anhänger dauernd und Planmäßig politisstn' Verbrechen begingen. Die Parteileitung suche sch zwar durch offizielle Befehle zu schützen, in denen sie ihre Nitglieder anffvrdert, keine Gewalttätigkeiten zu begehen, in Wirklichkeit aber beweise die ihren Anhängern durch die Art ihrer' Darstellungen in den nationalsozialistischen Zeitungen, durch die Gewährung von Rechtsschutz und auch dadurch, daß sie solche Leute nicht ausschließt, ihr Einverständnis mit den strafbaren Handlungen ihrer Mitglieder. Ein Verein, der auch nur stillschweigend duldet, daß zahlreiche seiner Mitglieder dauernd strafbare Handlungen begehen, verstoße gegen üerr 8 1 des Vereinsgesetzes, nach dein Vereine nur zu dem Zweck bestehen dürfen, der den Strafgesetzen nicht znwiderläuft. Man habe, so schließt die Auslassung, also auch ohne Amvenvung des Repuülikschutzgesetzcs allein durch Las Vereinsgesetz die Verbindung mit dem 8 10 Abs. II Satz 17 des Allgemeinen Landrechts, eine Handhabe zur Auslösung der iBerliner Na- tloiMlsozialistisckien Partei. (Wir geben obige Meldung nur registrierend wieder. Schrift.)
Förderung des Deutschtums in Ungarn.
Berlin, 23. Nov. Ministerpräsident Bethlen hat sich zu einem Vertreter des „Berliner Lokalanzeiger" über seinen Berliner Besuch geäußert. Er versicherte, daß sein Aufenthalt in der Reichshauptstadt weder dem Abschluß eines politisct>en Vertrags noch der Bildung einer neuen Mächtegruppierung dienen solle, daß er aber mit der Reichsrcgierung Besprechungen zu führen vorhabe, von denen er eine Erleichterung der landwirtsckiaftlichen Krise in Ungarn erhoffe, lieber die außenpolitischen Ziele der ungarischen, Politik befragt, hob er vor allem das Bestreben der ungarischen Regierung hervor, durch die in den internationalen Verträgen gegebenen Mistel gegen das an Ungarn begangene Unrecht anzukämpfen, und zwar in Zusammenarbeit mit allen Ländern, die ähnliche Zwecke verfolgten. Den Verlauf der vorbereitenden Abrüstungskonferenz verfolge Ungarn keinesfalls mit mehr Illusionen als Deutschland. Graf Bethlen hat, abgesehen von dem Staarsdiner beim Kanzler am Samstag und dem obigen Interview, zweimal über die Beziehungen zwischen dem deutschen und dem ungarischen Volke gesprochen, am Nachmittag '-n einer Teestundc, zic der der ungarische Gesandte geladen hatte, und hernach in einem Rundfunkgespräch mit dem Chefredakteur. der „Deutschen Allgemeinen Zeitung". Bei beiden Gelegenheiten hat er mit Bestimmtheit und Unzweideutigkeit >rch für die Notwendigkeit eingesetzt, die deutsche Minderheit m Ungarn zufrieden zu stellen und ihr den „freien Gebrauch ihrer Sprache und Kultur" zu sichern. Bislang — das wird Mn immerhin konstatieren dürfen — fühlt der de ritsche Volksteil in Ungarn - rund eine halbe Million Köpfe — in diesen Eckeir nach wie vor sich verkürzt. An Versprechungen ist all die Jahre hindurch kein Mangel gewesen. Erfüllt hat man »e nicht vder wenigstens nicht ganz. Erst vor ein Paar Monaten ist deutschungarländischen Studenten verboten worden, Zwei Semester ihrer Studienzeit ans deutsch-österreichischen oder reichsdentschen Universitäten zuzubringen. Ein- besonders hartes und unverständliches Verbot angesichts der Tatsache, ?aß für ungarländische Studenten magyarischen Stammes w Berlin ein eigenes Collegium „Hungaricum" geschaffen Worden ist. Es mag wohl sein, daß derlei Maßnahmen nickst Made nach des Grafen Bethlen persönlichem Geschmack sind, pie Bethlens sind ein altes fiebenbürgisches Geschlecht, haben lahrhnndertlang mit den Sachsen auf demselben Boden ge- wffen und der gleichen wallachischen Gegner sich zu erwehren Uhäbt. Man sagt denn auch: Graf Bethlen habe durch wese wiederholt an sich ja gar nicht erwartete Betonung MlMrischer Verpflichtungen gegen die deutsche Minderheit
festlegen wollen". Wenn ihm diese Festlegung^ dazu verölst, der heimischen Opposition Herr zu werden, so kann es
starken und inneren Verknüpfung der ungarischen- und
deutschen Politik, wovon wir die Wirtschaftspolitik nicht ausgeschlossen sehen möchten, nur förderlich sein.
Der Staatskommisfar für Berlin ernannt.
Berlin, 24. Nov. Zum Staatskommissar für Berlin ist vom Preußischen Minister des Innern Freiherr vom Stein ernannt worden. Das ist die Quittung auf die vom Berliner Stadtverordnetenkollegium abgelehnte Bürger- und Schankverzehrsteuer. Die Stadtverordnetenversammlung hat sich mit ihren bisherigen Arbeitsmethoden als unfähig erwiesen, das Defizit der Stadt -Berlin durch eigenen Beschluß zu decken. Nunmehr hat der Staatskommissar die Regelung der finanziellen Lage der Stadt Berlin übernommen. Der Staats- kommissar wird auf Grund des Gesetzes und mit ministerieller Genehmigung in einein Brief die zu erhebenden Steuern amtlich vorschreiben. Damit dürfte dann vorläufig seine Tätigkeit insofern beendet sein, als nach Festsetzung und Turchfüh- rmrg der von ihm bezeichneten Stenern die allgemeinen Geschäfte der Stadt Berlin weiterhin durch den- Magistrat und die Stadtverordneten geregelt werden. Welche Steuerarten der Staatskommissar zur Abdeckung des Defizits vörschreiben wird, steht zwar augenblicklich noch nickst fest. Immerhin scheint man im Ministerium des Innern der Anschauung zu sein, daß trotz der preußischen Ausfnhrungsbestim-mungcn zum Gemeinde- steuergesctz der Notverordnungen neben der Schankverzehrsteuer auch die Erhebung der Bürgcrsteuer für Berlin unumgänglich ist.
Kateüverordnung gegen Berliner Brotfabrikunten angewandt.
Berlin, 21. Nov Der preußische Handelsminister Dr. Schreiber hat sich entschlossen, die Kartellverordnung gegen die Berliner Brotsabrikanten aiizuorünen. In: „Reichs- und Staatsanzeiger" wird eine Verordnung erscheinen, die auf Grund der Kartellverordnung den Brvtfäbrikanten alle Preis bindungen untersagt. Die Satzungsbestimmungen der Groß- Berliner Vereinigung der Brotfabrikanten über die Preisfestsetzung werden für ungültig erklärt. Jede wie immer geartete Empfehlung, einer Preisfestsetzuiig wird verboten- Ebenso wird die Ausübung eines wirtfckMftlickien oder gesellsck>astlichen Drucks nrit dem Ziele einer Preisfestsetzung untersagt.
Ausland.
Tie Wahlen zu Senat und Sejm.
Kattowitz, 23. Nov. Gegen 23 ll.hr liegen noch keine Wahlergebnisse vor, die einen ausreichenden lieberblick über die Wahlen zum Senat und zum schlesischen Sejm gestatten. Aus den vorhandenen Ergebnissen aus Kattowitz und Königshütte ist zu ersehen, daß sich die Verschiedenheit der Wah-llisten- nummern der Deutschen Wahlgemeinfchast verhängnisvoll ausgewirkt hat. Die äußerst zahlreichen Verwechslungen hatten einen außerordentlichen Stimmenverlust zur Folge, da die Zahl der falschen Stimmscheine bedeutend ist. Wahlübergriffe sind wiederum eine ganze Menge sestzustellen. Zahlreiche deutsche Vertrauensleute wurden wegen Kleinigkeiten aus den Wahllokalen entfernt. In Wilczek drangen heute in den ersten Nachmittagsstnnden 8—io uniformierte Aufständische in sämtliche Wahllokale ein, um die deutschen Vertrauensleute zu entfernen. Wer das Wahllokal nicht freiwillig verlassen wollte, wurde mit Knüppeln und Stöcken bearbeitet. Die Polizisten standen dabei, ohne dagegen einzuschreiten. Am Vormittag wurden sämtliche deutschen Stimmzettel-Verteiler ebenfalls mißhandelt. — In Lipiny wurde ein Hüttenmeister schon seit vier Tagen in den Abendstunden belästigt. Am Samstag unternähmen kurz vor Mitternacht etwa 80—90 Aufständische einen Generalangriff gegen seine Wohnung. Nachdem zunächst die Fensterläden mit Ziegelsteinen beworfen worden waren, wodurch 28 Scheiben in Trümmer gingen und eine zweite Abteilung- die Haus-türe berammte, gab der Schwerbedrängte Schreckschüsse ab. Dies vcranlaßte schließlich die Aufständischen, von ihrem Vorhaben abzusehen. Sie gaben dann auf der Polizeiwackle an, daß sie von dem Hüttenmeister beschossen worden seien, als sie ruhig ihres Weges an seinem Haus vorbeigekommen seien.
Verzweiflungsstimmung der Deutschen in Ostobcrschlesien.
Kattowitz, 23. Nov. In deutschen Kreisen Ostoberschlesiens sieht man den Wahlen zum Senat und zum Schlesischen Sejm am Sonntag mit den allergrößten Besorgnissen entgegen. Es kann nicht ausbleiben, daß allmählich eiic Gefühl der Verzweiflung Platz greift. Wenn nicht noch bis zum Sonntag etwas Durchgreifendes geschieht, dann kann kaum ein Deutscher ans dem Lande es wagen, seine Stimme für die deutsche Liste äbzugeben. Im Programm der Anfftändisck>en ist ausdrücklich vorgesehen, daß an der Wahlurne mindestens zwei bewaffnete Aufständische anwesend sein sollen, um die deutschen Wähler zu kontrollieren. In ganz Ost-ObersM-esien haben die deutschen Wähler durch die Post Drohbriefe zugestellt erhalten, in denen in unflätigsten, nicht wiederzu-gebenden Ausdrücken davor gewarnt wird, für die deutsche Liste zu stimmen. Gegen die deutschen Zeitungsausträger, besonders ans dem Lande, hat ein regelrechter Feldzug eingesetzt, so daß die letzten Ausgaben der deutschen Blätter zum größten L,eil den Beziehern nicht mehr zugestellt werden- konnten, lim die öffentliche Meinung irrezu-führen und weiter gegen die deutsche Minderheit auf- mhetzen, bringen die Regierungsblätter Nachrichten über angebliche Nebersälle deutscher „Stoßtrupps" (!) ans Anhänger der Regierungspartei. Selbstverständlich ist an diesen Meldungen auch nicht ein wahres Wort. Es ist unmöglich, die Schreckenstaten- der Aufständischen alle einzeln aufznführen. Mit welcher Grausamkeit dabei vielfach vorhegangen wird, mag ein Vorgang in Oberwilcza, Kreis Rybnik, zeigen. Dort wurde ein Vertrauensmann der deutschen Wählgemeinschaft nachts
aus seiner Wohnung geholt und mit einem Kraftwagen aus die Chaussee hinausgefahrcn. Hier befahl man chm auszusteigen und sich fünf Schritte vom Kraftwagen entfernt anszustel- len. Macc erklärte ihm, daß er jetzt erschossen würde. Nach 15 Minuten mußte der Deutsche sich mit dem Gesicht cmch dem Auto drehen, da man ihn von vorn erschießen wolle. Nach einer weiteren Zeit qualvollen Wartens zwang man den Unglücklichen, sich vor den Kraftwagen zu legen-, mit dem die Aufständischen ihn, wie sie angaben, überfahren wollten. Schließlich schleppte man den Mann ans das freie Feld und wollte von ihm Angaben über angeblickie deutsche Propaganda- gelder, über Waffenverstecke nsw. erpressen. Da dieser natürlich nicht in der Lage war, solck>e Angaben zu machen, zogen die Peiniger ihm Schuhe und Strümpfe aus und schlugen ihn mit einem Gummiknüpppel. ans die Fußsohlen. Dann ließ man ihn hilflos liegen.
Calondcr untersucht.
Die deutsche Minderheit in Ostoberschlesien hat an den Präsidenten der Gemischten Schiedskommission, Calonder, eine große Wahl-terrorbeschwerde eingereicht. Eine gesonderte Beschwerde an die gleiche Adresse ist wegen der Vorfälle im Hohenbirken gerichtet worden. Calonder hat bereits eine Kommission gebeten, sich sofort an Ort und Stelle nach Hohenbirken zu begeben, um dort die Terrorvorgänge irachznprüfen. An dieser Kommission wird Calonder persönlich beteiligt sein, außerdem auf deutsckier Seite Fürst Pleß und ebenfalls die polnischen Staatsvertreter in der Gemischten Lchiedskommrs- sion.
Ein Artikel Lloyd Georges zur Abrüstung.
Lloyd George veröffentlichte am Samstag im „Extrablaüet" Kopenhagen einen ausführlichen Artikel, der sich an Frankreich wendet. Er erklärt offen, daß Deutschland in Versailles in einen Hinterhalt getackt worden sei. Frankreich habe seine heiligen Versprechungen von damals gebrockten. Es behaupte jetzt, abgerüstet zu haben, weil es seine Dienstpflicht verkürzt habe. Was Frankreichs Nachbarn aber zu erfahren wnn'chten. sei nicht, wie lange die Franzosen brauchten, um ihre Dienstpflicht abzudienen, sondern wieviel Franzosen im Falle eines Krieges bereit seien die Waffen zu ergreifen und an die Front zu ncarfchieren. Habe denn Frankreich das alleinige Recht auf die Sicherheit? Der Versailler Vertrag sei nicht abgesaßt worden mit dem Ziele, einzelne Nationen zum Tode zu verurteilen. Wenn der Vertrag so ausgelegt würde, so könnte das wohl zu einer vollständigen limstoßnng des Vertrages führen. Sicherheit für alle und Ällgemeinanerkennung der Verträge! Wenn Frankreich sich weigere, abzurüsten, so habe Deutschlaccd das Recht, das gleiche zu tun, d. h. nicht nur nicht abzurästen. Falls Deutschland dann ernst mit seinen Rüstungen mache, so würde das den Todesstoß für die Politische Lage bedeuten-, die der Versailler Vertrag habe zuwegebringen sollen. Aber Frankreich wolle nicht abrüsten: einfach weil es bereits zn viel gerüstet habe und eine hinterhältige Gewaltpolitik treibe, die früher oder später zum Kriege führen müsse, da natürlich kein anderes Land die Errichtung einer französischen Vorherrschaft in Europa dulden könne. Die französische Politik sei das einzige Hinternis aus dem Wege zur Abrüstung- Lloyd (Keorge führt weiter viele Absätze aus der Rede des Reichskanzlers Brüning an, denen er sich voll anschließt.
Aus Stadt und Bezirk.
Neuenbürg, 25. Nov. Im Laufe des Montags stellte es sich heraus, daß die durch das Unwetter am Samstag nacht hervorgerufenen Schäden im Bezirk doch erheblich größer sind, als man zuerst annahm. Wohl bewegt sich der durch das Hochwasser entstandene Sckiaden, dank der getroffenen Vorsorge in mäßigen Grenzen, aber der Sturmschaden ist desto grüßet. Schwer getroffen wurde die Hochspannungsleitung des Gemeindeverbands Teinach. Die Strecken Birkenselü—Engelsbrand, L-iebenzell—Schömberg und namentlich Schömberg— Höfen wurden schwer mitgenommen. Manche Gemeinde war am Sonntag und teilweise auch am Montag ohne Strom. Auch die Telefon- und Telegraphen-Leitungen wurden stark mitgenommen. Ganze Leitungszüge wurden glatt umgeleccr und die Verständigung von Ortschaft zu Ortsckmst, wie beispielsweise die von Höfen nach Teinach war nur auf Umwegen möglich. Ganze Kolonnen von Starkstromern und Tele- Phonern sah man am Sonntag und Montag eifrig damit beschäftigt, Hindernisse aufzuräumen und die'Leitungen wenigstens notdürftig wieder in Stand zn setzen. Dank dieser Arbeit waren wenigstens am Montag abend die ^elesonverbindungen und die Lichtzusnhr, wenn auch nur provisorisch, überall wieder im Gange. Auch der Schaden in den Waldungen nimmt erheblichen Umfang an. Wenn er sich auch erst in den nächsten Tagen ganz übersehen läßt, so kann heute schon gesagt werden, daß unser „Schloßwäl-dle" und die Hintere Schloßsteige stark daran beteiligt sind.
Neuenbürg, 25. Nov. Der K r i ege r v e re i n hielt Sonntag abend im Gasthaus zum „Schiff" seine Herbstversammlung ab, die sich eines zahlreichen Besuches erfreute. Vorstand Mahler gab den Vorschlag des Ausschusses bekannt. der die Versammlung ersucht, zu beschließen, mit Rücksicht auf die allgemeine Wirtsckioftslage die traditionell gewordene Weihnachtsfeier am am Stcfanstag für dieses Jahr zn unterlassen. Als Ausgleich dafür soll zu einem späteren Zeitpunkt ein bescheidener Famil-ienabcn-d mit Lichtbildcrvortrag über die Kriegsschauplätze der Westfront abg-ehalten werden. Eine kurze Aussprache ergab das Einverständnis der Mitglieder, in dem vorgeschlagenen Sinne zu handeln. Mancherlei Gründe wurden für und manche gegen die Abhaltung vor-